| Titel: | Neuerungen in der Thonwaarenindustrie. | 
| Autor: | H. Hecht | 
| Fundstelle: | Band 303, Jahrgang 1897, S. 113 | 
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                        Neuerungen in der
                           								Thonwaarenindustrie.
                        Von Dr. H.
                                 								Hecht.
                        (Schluss des Berichtes S. 43 d. Bd.)
                        Neuerungen in der Thonwaarenindustrie.
                        
                     
                        
                           5) Rohmaterialien.
                           Von neu erschlossenen bezieh. durch erneute Untersuchungen für die Industrie zu
                              									Bedeutung gelangten Rohmaterialien seien folgende erwähnt.
                           Sand von Weissenbrunn bei Kronach. Nach E. Cramer (Thonindustrie-Zeitung, 1894 Bd. 18 S. 264) ist derselbe zur Herstellung
                              									von Porzellan- und Steingutmassen und Glasuren, da er sich in Folge seines geringen
                              									Eisenoxydgehaltes rein weiss brennt, geeignet. Bei einem Gehalt von 0,16 Proc. Fe2O3 besteht der Sand
                              									aus:
                           
                              
                                 11,5
                                 Proc.
                                 Thonsubstanz (Al2O3 2 SiO2 2
                                    												H2O)
                                 
                              
                                 75,9
                                 „
                                 Quarzsand
                                 
                              
                                 12,6
                                 „
                                 Feldspathtrümmern.
                                 
                              
                           Kaolin von Münchhof in Böhmen. Derselbe Autor bespricht
                              										(Thonindustrie-Zeitung, 1895 Bd. 19 S. 228) diesen
                              									in geschlämmtem Zustande dem Zettlitzer Kaolin gleich feuerfesten Kaolin, welcher,
                              									mit der zur Porzellanbildung erforderlichen Menge Quarz und Feldspath versetzt, ein
                              									gut klingendes reines Porzellan gibt. Auch zur Herstellung von Steingutmassen ist
                              									das Material geeignet.
                           Kalkspath von Schichowitz-Raby. Dieses an der böhmischen
                              									Transversalbahn jüngst aufgeschlossene Lager enthält nach Dr. C. Bischof (Sprechsaal,
                              									1892 Bd. 25 S. 109) einen Kalkspath von vorzüglicher Reinheit mit durchschnittlich
                              									97 Proc. CaCO3, welcher für die Herstellung von
                              									Glasuren beachtenswerth erscheint.
                           Von den Kaolinwerken J. Fitz in Oberbriz (Böhmen) werden Kaoline und feuerfeste Thone in den
                              									Handel gebracht, deren Feuerfestigkeit zum Theil über dem Schmelzpunkt von Kegel 35,
                              									nahe demjenigen von Kegel 36 liegt (E. Cramer,
                                 										Thonindustrie-Zeitung, 1896 Bd. 20 S. 1).
                           Steingutthon von Wiesau in Bayern. Derselbe Autor
                              									bespricht die Verwendbarkeit desselben für die Steingutfabrikation, gibt die Zusammensetzung
                              									geeigneter Massen und Glasuren für denselben an und hebt hervor, dass das Material
                              									eine gleich grosse Bedeutung als Glashafenthon habe, da dasselbe schon bei niederer
                              									Temperatur dicht wird und eine Feuerfestigkeit besitzt, welche dem Seger-Kegel 32
                              									entspricht.
                           Der Kaolinsand von Kirchheim bei Arloff ist nach Sprechsaal, 1895 Bd. 28 S. 1371, ein kaolinhaltiger
                              									reiner Quarzsand, welcher sich weiss brennt und daher für feinkeramische Erzeugnisse
                              									(Porzellan und Steingut) verwendbar ist.
                           P. Busse bringt in der Thonindustrie-Zeitung, 1894 Bd. 18 S. 842, eine geschichtliche Darstellung
                              									der Entwickelung der Adolphshütte in Crosta bei
                                 										Bautzen, beschreibt die dort geförderten und durch Schlämmen gereinigten
                              									Materialien, welche in Kaolin, Klebsand, hochplastischem feuerfestem Thon, rothem
                              									Lehm und Braunkohle bestehen.
                           Als Glasurmaterialien werden besprochen der Kalkspath von
                                 										Wunsiedl (Sprechsaal, 1894 Bd. 27 S. 486), welcher neben 99,56 Proc.
                              										CaCO3, 0,14 Proc. SiO2, 0,06 Proc. Fe2O3 und 0,24 Proc. MgCO3 aufzuweisen hat, also ein sehr reines Product ist, und ein Bleiglanz von grosser Reinheit (E. Cramer, Thonindustrie-Zeitung, 1894 Bd. 18 S. 887), welcher von Heberlein in Berlin in den Handel gebracht wird.
                              									Derselbe eignet sich zur Herstellung ungefritteter Töpferglasuren, wie an der Hand
                              									praktischer Versuche dargethan wird.
                           Die chemische Analyse der Thone und die Beziehungen
                              									derselben zur Feuerfestigkeitsbestimmung und zur rationellen Analyse bespricht Prof.
                              									Dr. H. Seger in der Thonindustrie-Zeitung, 1893 Bd. 17 S. 261.
                           Die physikalischen Eigenschaften der Rohstoffe bei der
                              									Fabrikation feuerfester Erzeugnisse, namentlich die verschiedenen Methoden der
                              									Bestimmung der Plasticität bespricht Dr. P. Jochum
                                 										(Thonindustrie-Zeitung, 1895 Bd. 19 S. 374). Durch letztere werden nur
                              									annähernde Werthe ermittelt.
                           Der feuerfeste Klebsand der Grube „Pauline“ bei
                                 										Gondorf a. d. Mosel ist nach Seger
                                 										(Thonindustrie-Zeitung, 1892 Bd. 16 S. 286) von vorzüglicher Qualität; die
                              									Feuerfestigkeit des mit wenig Thon vermischten, sehr feinkörnigen Quarzsandes
                              									entspricht Kegel 31–32. Das vorliegende Material enthält: 93,13 Proc. SiO2, 4,30 Proc. Al2O3, 0,29 Proc. Fe2O3, 0,74 Proc. K2O und 1,55 Proc. Glühverlust.
                           Der Grödener Glashafenthon von Richter-Weichelt in
                                 										Dresden zeigte (derselbe Autor, Thonindustrie-Zeitung, 1892 Bd. 16 S. 559) keinen merklichen Gehalt von
                              									fühlbaren Körnern; er schneidet sich glatt, nimmt beim Reiben auf den abgeschabten
                              									Stellen Glanz an und gibt beim Anmachen mit Wasser eine sehr bildsame Masse; er
                              									eignet sich bei seiner hohen, dem Seger-Kegel 34 entsprechenden Feuerfestigkeit
                              									nicht nur als Bindethon für hoch feuerfeste Waaren, sondern wegen seiner Bildsamkeit
                              									und da er, bei den erforderlichen Temperaturen gebrannt, dichte Scherben gibt, zu
                              									Hafenmasse und Kränzen für Glashütten. Seine Zusammensetzung ist folgende:
                           
                              
                                 49,90
                                 Proc.
                                 SiO2
                                 
                              
                                 34,99
                                 „
                                 Al2O3
                                 
                              
                                 1,20
                                 „
                                 Fe2O3
                                 
                              
                                 0,50
                                 „
                                 CaO
                                 
                              
                                 0,38
                                 „
                                 MgO
                                 
                              
                                 2,02
                                 „
                                 Alkalien
                                 
                              
                                 11,28
                                 „
                                 Glühverlust
                                 
                              
                                 –––––––––––
                                 
                                 
                              
                                 100,27
                                 Proc.
                                 
                                 
                              
                           Nach W. Gintl (Sprechsaal, 1892 Bd. 25 S. 193) sind
                              									die Thone von Wildstein (Böhmen) wegen ihrer grossen
                              									Fettigkeit und Bildsamkeit für die Glashafenfabrikation sehr geeignet; sie enthalten
                              									81 bis 95 Proc. Thonsubstanz und wurden auch von C.
                                 										Bischof und anderen untersucht.
                           Die Thone der Gräfl. Magnis'schen Bergwerksverwaltung Eckersdorf sind nach Seger und Cramer
                                 										(Thonindustrie-Zeitung, 1892 Bd. 16 S. 675) ausserordentlich schwer
                              									schmelzbar und zur Herstellung hochfeuerfester Chamotten geeignet. Von den
                              									untersuchten 14 Thonproben schmolzen zwei zwischen Kegel 32 und 33, einer zwischen
                              									Kegel 34 und 35, die anderen stehen erheblich über Kegel 35. Genaue Analysen theilen
                              									die Verfasser mit.
                           Ein feuerfester Thon von Obergartzem in der Eiffel ist
                              									nach Thonindustrie-Zeitung, 1892 Bd. 16 S. 185, von
                              									mittlerer Feuerfestigkeit; sein Schmelzpunkt liegt bei Seger-Kegel 32.
                           Mit Rücksicht auf die Verwendbarkeit als Glashafenthon und zu Chamotteerzeugnissen
                              									bespricht Dr. H. Mäckler den Thon von Wiesau (Thonindustrie-Zeitung, 1894 Bd. 18 S. 748).
                           Die Entstehung der Thongesteine bespricht Prof. Dr. A. Heim (Thonindustrie-Zeitung, 1894 Bd. 18 S.
                              									781).
                           Ueber das Thonvorkommen und den Thonbergbau des
                                 										Westerwaldes berichten J. Pfeiffer
                                 										(Thonindustrie-Zeitung, 1892 Bd. 16 S. 254 und 1894 Bd. 18 S. 657) und Frohwein (Thonindustrie-Zeitung, 1894 Bd. 18 S.
                              									405).
                           Ueber das Klingenberger Thonbergwerk berichtet ebenda,
                              									1894 Bd. 18 S. 8, Henoch; beide Thonvorkommen liefern
                              									bekanntlich ganz ausgezeichnete Bindethone für feuerfeste Erzeugnisse und sind
                              									besonders bei der Herstellung der Glashäfen sehr geschätzt, weil sie bei hoher
                              									Feuerfestigkeit schon bei niederer Temperatur sintern.
                           Die Saarbrücker Thongesteine besprechen G. und W. Schmitz-Dumont
                                 										(Thonindustrie-Zeitung, 1894 Bd. 18 S. 871); dieselben sollen sich
                              									hinsichtlich ihrer Feuerfestigkeit den besten schlesischen, böhmischen und
                              									schottischen Thonen anreihen.
                           E. Cramer bespricht das als Glashafenthon geschätzte
                              									Westerwalder Material von Ransbach
                                 										(Thonindustrie-Zeitung, 1895 Bd. 19 S. 427) und die Feuerfestigkeit der Ewell-Bricks (ebenda 1895 Bd. 19 S. 389); dieses durch
                              									Kieselsäuregehalt als Dinasstein charakterisirte Material, welches in England
                              									vielfach Verwendung findet als Gewölbestein in Glasöfen, besitzt nur eine mittlere
                              									Feuerfestigkeit und kann mit analogen deutschen Fabrikaten den Vergleich nicht
                              									aushalten, wie denn überhaupt die Fabrikate der deutschen Chamottefabriken die
                              									früher so geschätzten englischen Erzeugnisse längst überflügelt haben dürften.
                           Als Glashafenthon, ferner zur Herstellung von Steingut und Steinzeug, z.B. Platten
                              									nach Mettlacher Art geeignet, hat sich der Preschener Thon
                                 										(Böhmen) erwiesen (Thonindustrie-Zeitung, 1894
                              									Bd. 18 S. 761). Derselbe zeichnet sich durch hohe Plasticität und grosses
                              									Bindevermögen aus.
                           Feuerfeste Thone von Borowitschi (Russland) untersuchten
                              									P. Bykow und M. Glasenapp.
                              									Diese im Gouvernement Nowgorod vorkommenden Thone werden auf der Wachter'schen Fabrik feuerfester Thonwaaren zu Shdany
                              									zu Chamottesteinen, Formsteinen, Röhren u. dgl. verarbeitet; sie treten in grosser
                              									Mächtigkeit auf und sollen von guter Feuerfestigkeit sein. Da sie nach den
                              									beigegebenen Analysen nur bis zu 80 Proc. Thonsubstanz enthalten und 12 bis 16
                              									Proc. Feldspath nebst 5 bis 14 Proc. Sand, so kann nach unseren einheimischen
                              									Anforderungen das Material nur zu mittelwerthigen gerechnet werden, sofern die
                              									Feuerfestigkeit derselben dafür ausschlaggebend sein soll. (Nach Riga'scher Industrie-Zeitung durch Thonindustrie-Zeitung, 1894 Bd. 18 S. 265.)
                           Ein bei Cameta in Brasilien gefundener Thon enthält nach
                              									Mittheilungen von A. Terreil (Compt. rend., 1892 S.
                              									983) 1,7 Proc. Chromoxyd.
                           Neben den als Begussthonen in der Chamottekachelfabrikation geschätzten Kaschkaer Thonen (Thonindustrie-Zeitung, 1892 Bd. 16 S.
                              									1149) kommen die Meissener Begussthone (ebenda 1892 Bd.
                              									16 S. 1031) in Betracht. Beide Vorkommen eignen sich in Folge ihrer physikalischen
                              									Eigenschaften und ihrer weissen Brennfarbe vorzüglich zu gedachtem Zweck. In
                              									nächster Nachbarschaft finden sich auch die als Steingutthon geschätzten Materialien
                              									von Oberjahna und Löthain.
                           Von Bedeutung für die Ofenkachelfabrikation ist ferner das in der Nähe von dem
                              									bekannten märkischen Töpferort Veiten, dessen Thonlager seit langen Jahren für diese
                              									Industrie ausgebeutet werden, neuerdings aufgedeckte Thonlager von Mühlenbeck; das Material soll dem Veltener durchaus
                              									ebenbürtig sein (Thonindustrie-Zeitung, 1890 Bd. 14 S.
                              									735).
                           
                        
                           6) Litteratur.
                           Otto Bock,„Die Ziegelfabrikation“. Handbuch bei Anlage und Betrieb von Ziegeleien.
                              									Verlag von Bernhard Friedr. Voigt in Weimar, 1894. Das Buch ist eine Neubearbeitung
                              									von Neumann's 1874 erschienener Ziegelfabrikation; es wird allen seitdem vollzogenen
                              									bedeutenden Umgestaltungen auf diesem Gebiete gerecht und behandelt in acht
                              									Abschnitten neben Zusammensetzung und Gewinnung der Rohmaterialien das Formen und
                              									Trocknen der Ziegel, den Transport derselben – diese für einen ökonomischen
                              									Betriebserfolg so einschneidende Frage – das Brennen der Ziegel und die Beschreibung
                              									mehrerer Ziegeleianlagen, welche in neuerer Zeit praktisch ausgeführt sind. Der Text
                              									umfasst 336 Seiten und wird allen Ansprüchen gerecht; die Ausstattung des Werkes mit
                              									einem 22 Foliotafeln starken Bilderatlas ist sehr reichhaltig.
                           F. Hölzgen,„Die Herstellung holländischer Dachziegel“. Verlag der Thonindustrie-Zeitung,
                              									Berlin 1894. Das Werk ist mit 24 Holzschnitten ausgestattet und enthält alles
                              									Wissenswerthe über Fabrikation, Brennen, Dämpfen der Dachziegel, deren Fabrikation
                              									in Holland in so anerkannter Blüthe steht.
                           K. Dümmler, „Die Ziegel- und Thonwaarenindustrie in
                                 										den Vereinigten Staaten und auf der Columbus-Weltausstellung in Chicago“.
                              									Verlag von W. Knapp in Halle, 1893. Das Werk stellt einen Bericht dar über die in
                              									Chicago ausgestellten Thonwaarenerzeugnisse und über die Ziegelfabrikation in
                              									Amerika nach dem vom Verfasser durch eigene Anschauung gewonnenen Urtheil, welches
                              									die dortige Industrie in sehr günstigem Licht erscheinen lässt, aber wohl nicht
                              									einwandsfrei hingenommen werden darf. Immerhin ist die Leetüre desselben für jeden
                              									Fachmann anregend.
                           „Deutscher Zieglerkalender für das Jahr 1896.“ Herausgegeben von der Deutschen
                              									Töpfer- und Ziegler-Zeitung, 19. Jahrgang. Derselbe bietet in seinem ersten Theil
                              									Raum für tägliche Notizen; der zweite Theil enthält kurze Mittheilungen aus der
                              									Ziegelfabrikation in alphabetischer Reihenfolge und kann als ein schätzbares
                              									Vademecum empfohlen werden.
                           „Die Industriekartelle als Entwickelungsstufe der berufsgenossenschaftlichen
                                 										Organisation der nationalen Güterproduction“ von Jul. Matern. Verlag von Dr. Wolff in München und K. Hoffmann,
                              									Rechtswissenschaftlicher Verlag in Berlin, 1896. Das Werkchen ist äusserst anregend
                              									und interessant geschrieben.
                           Dr. A. Bender, „Jahresrundschau über die chemische
                                 										Industrie und deren wirthschaftliche Verhältnisse 1893“. (A. Hartleben's
                              									Verlag.) Die erste Abtheilung enthält u.a. auch das Kapitel „Thonwaaren“; das
                              									Werk ist eine Sammlung technischer Neuerungen, analytischer Methoden, Untersuchungen
                              									und wirthschaftlicher Mittheilungen verschiedener Art und wird für manche Zwecke –
                              									für den Praktiker weniger denn als Quellenstudium – immerhin brauchbar sein.
                           Dr. C. Bischof,
                              									„Die feuerfesten Thone“. Verlag von Quandt und Händel, 1895. Das Werk legt
                              									Zeugniss ab von dem umfassenden Wissen des Autors und ist für jeden Fachmann
                              									interessant; es bringt aber nicht in allen Punkten die technischen Forschungen in
                              									objectiv abgeklärter Form zur Darstellung, sondern behandelt viele Fragen
                              									entsprechend dem vom Verfasser eingenommenen, nicht ganz vorurtheilsfreien
                              									Standpunkt. Bei Besprechung der Untersuchungsmethoden sind neuere Apparate nicht
                              									vollzählig genug behandelt, andere, wie z.B. der Segersche Gasofen, in uncorrecter
                              									Zeichnung zur Anschauung gebracht; auch bezüglich der Einrichtungen der Fabriken und
                              									der Beschreibung der Betriebsverhältnisse hätte in manchem den Forderungen der
                              									Neuzeit ausgesprochener Rechnung getragen werden können, so z.B. bezüglich
                              									wirthschaftlicher Betriebsergebnisse. Das Werk ist darum aber für den Fachmann nicht
                              									weniger interessant und stellt jedenfalls eine sehr fleissige Arbeit dar.
                           Karl Langenbeck,„The Chemistry of pottery“. Easton, Pa. Chemical publishing Co., 1895. Das in
                              									Octavformat, annähernd 200 Seiten umfassende Werkchen ist in englischer Sprache
                              									geschrieben und behandelt alles Wissenswerthe der Fabrikation vom
                              									chemisch-technischen Standpunkte aus. Vorausgesetzt ist die eigentliche
                              									werkmeisterliche Praxis. Der Autor, geborener Deutscher, ist mit grosser
                              									Sachkenntniss und mit Zielbewusstsein vorgegangen und hat namentlich alle irgendwie
                              									nennenswerthen neueren Arbeiten deutscher Fachleute berücksichtigt; die Darstellung
                              									ist lebendig und anregend, so dass das Werkchen mit zu dem Besten gehört, was seit
                              									Langem über die Thonwaarenindustrie geschrieben ist. Für eine weitere Verbreitung,
                              									die es gewiss in Deutschland finden würde, wäre eine Uebersetzung ins Deutsche sehr
                              									erwünscht.
                           Fr. Brömel,„Die Ofen- und Glasurfabrikation“ nach dem jetzigen Stande dieser Industrie.
                              									Verlag von Bernhard Friedr. Voigt in Weimar, 1896. Der Verfasser bespricht in
                              									leichtfasslicher Form alle technischen Vorgänge bei der Ofenkachelfabrikation von
                              									der Zubereitung des Thones bis zum Brennen der Kachel, ohne aber tiefer in den Stoff
                              									einzudringen.
                           A. Roeper,„Sammlung von Oefen in allen Stilarten“. Herausgegeben unter Mitwirkung von
                              									H. Boesch. Verlag von Jos. Albert in München, 1895. Die Sammlung enthält 60 Tafeln
                              									von Oefen des 16. bis 18. Jahrhunderts, die sich im Germanischen Museum in Nürnberg
                              									auf der Burg daselbst, im Nationalmuseum in München, im Rathhaus zu Augsburg u.s.w.
                              									befinden, und bietet eine vorzügliche Uebersicht über die Geschichte und
                              									kunstgewerbliche Entwickelung der Kachelofenindustrie Süddeutschlands.
                           Dr. E. Bischoff,
                              									„Die Töpferei in Leipzig und in den Haupttöpferorten des westlichen Sachsens,
                                 										Kohren, Frohburg und Altstadt-Waldenburg“. Verlag von Dunker und Humblot in
                              									Leipzig, 1896. Der Verfasser schildert in seinem Werke eingehend den Niedergang des
                              									Töpferhandwerks und gibt einen Ueberblick über die Productions- und
                              									Concurrenzverhältnisse Leipzigs. Die Leetüre der Arbeit ist sehr
                              									empfehlenswerth.
                           Prof. Dr. H. Seger,
                              									„Gesammelte Schriften“. Verlag der Thonindustrie-Zeitung in Berlin, 1896. Das
                              									Werk umfasst 908 Seiten und enthält, in übersichtlicher Anordnung nach den einzelnen
                              									Industriezweigen gegliedert, die Arbeiten dieses für die keramische Industrie so
                              									bedeutungsvoll gewordenen Autors. Die schon früher in den technischen Zeitschriften
                              									erschienenen Arbeiten sind durch diejenigen ergänzt, welche sich in den Acten der
                              									königl. Porzellanmanufactur, an welcher der Verfasser 10 Jahre lang gewirkt hat,
                              									befinden. Da die Arbeiten dieses Autors die Anerkennung weitester Kreise gefunden
                              									haben, ist eine besondere Empfehlung überflüssig.
                           Dr. Max Fiebelkorn, „Geologische Ausflüge in die
                                 										Umgegend von Berlin“. Verlag von Ferd. Dümmler in Berlin, 1896. Der anregend
                              									geschriebene Leitfaden setzt den Leser in die Lage, sich schnell über die
                              									geologische Beschaffenheit der Gegend zu orientiren, da alle Beschreibungen auf
                              									Grund eigenster Anschauung entworfen sind. Das Buch kann bestens empfohlen
                              									werden.