| Titel: | Maschinenelemente. | 
| Fundstelle: | Band 303, Jahrgang 1897, S. 222 | 
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                        Maschinenelemente.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 200 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Maschinenelemente.
                        
                     
                        
                           IV. Schwungräder.
                           Das Bestreben, bei den Schwungrädern Gusseisen nur für die Nabentheile zu verwenden,
                              									und sowohl Ring wie Arme aus Schmiedeeisen zu construiren, findet immer mehr
                              									Anerkennung und Verbreitung. Revue industrielle vom 24.
                              									October 1896 führt einige einschlägige Constructionen an, welche diesem Bestreben
                              									Rechnung tragen. Der Schwungring dient zugleich als Riemenscheibe und hat nach Fig. 9 und 10 einen aus Flacheisen,
                              									Blech, ⊏-Eisen und Winkel gebildeten Querschnitt. In
                              									geschickter Weise sind die Arme bezieh. Spannstangen mit dem Schwungringe und der
                              									Nabenrosette verbunden, so dass das Schwungrad sowohl in der Richtung der
                              									Schwungebene, als auch gegen Seitenschwankungen ordentlich versteift erscheint. Auch
                              									ist jede der Stangen ohne Schwierigkeit nachstellbar, was den Vortheil bietet, dass
                              									man nach dem Ton der angeklopften Stange jederzeit die Richtigkeit der Spannung
                              									controliren kann. Da jede Stange ohne Unterbrechung durchgeht, so ist diese Controle
                              									rein und sicher. Kleine Unregelmässigkeiten in der Centrirung des Schwungringes
                              									können bei dieser Gelegenheit geregelt werden. Ein solches Schwungrad, von Cobb in Francisco gebaut, ist für einen Motor von 400
                              									bis 500  bestimmt und hat folgende Maasse:
                           
                              
                                 Aeusserer Durchmesser
                                 5,537
                                 m
                                 
                              
                                 Kranzbreite
                                 0,762
                                 m
                                 
                              
                                 Achsendurchmesser
                                 0,254
                                 m
                                 
                              
                                 Stärke der Spannstangen a
                                 0,038
                                 m
                                 
                              
                                     „       „            „            b
                                 0,051
                                 m
                                 
                              
                                 Gewicht des Schwungringes
                                 5216
                                 k
                                 
                              
                                       „       der Speichen
                                 917
                                 k
                                 
                              
                                       „       der Nuss
                                 1497
                                 k
                                 
                              
                                 Gesammtgewicht
                                 7630
                                 k
                                 
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 303, S. 222
                              Schwungrad.
                              
                           Bei 120 Umdrehungen ist die Spannung in den 24 Speichen b, angenommen, dass die ganze Kraft von diesen aufgenommen wird, 7,8 k/qmm. Nach den
                              									gewählten Stärken und mit Rücksicht auf die Schwächungen durch die Nietlöcher würde
                              									das Schwungrad noch hinreichend widerstandsfähig erscheinen bei einer
                              									Umfangsgeschwindigkeit von 9000 bis 10000 m/Min., eine Geschwindigkeit, die niemals eintreten
                              									wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 303, S. 222
                              Fig. 11.Pond's Verbindung von Telegraphen- und anderen Drähten.
                              
                           An derselben Stelle wird ein Schwungrad beschrieben, welches sich der üblichen Form
                              									zwar nähert, aber aus Stahlblech besteht. Es ist von der Société E. P. Allis in Milwaukee construirt und für den Betrieb der
                              									elektrischen Centrale in Boston bestimmt. Der äussere Durchmesser des Schwungrades
                              									ist 7,315 m, die zugehörige Verbundmaschine von 0,813 bezieh. 1,524 m
                              									Cylinderdurchmesser und 1,524 m Hub überträgt ihre Kraft unmittelbar auf die
                              									Primärdynamo. Aus Fig. 9
                              									und 10 ist die
                              									Einrichtung des Schwungrades zu erkennen. Die Rosette besteht aus Gusstahl, der
                              									Schwungring setzt sich zusammen aus einer grossen Anzahl unter einander verbolzter
                              									Stahlsegmente. Die Speichen sind durch eine zusammengenietete Blechwand von 25 mm
                              									Stärke ersetzt. Zur Erleichterung der Nietung ist jedes Blech mit einem Mannloch von
                              									305 mm versehen. Jeder Blechwandsector ist mit drei Bolzen von 70 mm Durchmesser mit
                              									der Rosette und einem inneren Stahlblech von 25 mm Stärke befestigt. Zum Schütze
                              									gegen seitliche Schwankungen dienen die Streben C und
                              									Bolzen F.
                           
                        
                           V. Seile und Seilverbindungen.
                           Eine sehr einfache und wirksame Verbindung von Telegraphen- und anderen Drähten ist
                              									in Fig. 11 dargestellt. Sie besteht aus zwei
                              									Kuppelungsstücken mit den nöthigen Aussparungen zum Einlegen der Enden und einer
                              									Schraube, welche die Kuppelungshälften an einander presst. Der Erfinder ist Pond in Woonsocket (Amerikanisches Patent Nr.
                              									372637).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 303, S. 222
                              Endknoten Thompson und Co.
                              
                           Einen zuverlässigen Endknoten haben Thompson und Co. in
                              									Westminster angegeben. Wie Fig. 12 und 13 zeigen, werden die Seilenden durch einen Keil b mit Schraube d an den Knotenkörper a angepresst.
                           
                              
                                 Untersuchungen über Seilverbindungen.
                                 
                              Das vierte Heft des vorigen Jahrgangs der Mittheilungen
                                    											aus den königl. technischen Versuchsanstalten zu Berlin enthält, wie
                                 											Stahl und Eisen im Auszuge mittheilt, einen vom
                                 										stellvertretenden Vorsteher M. Rudeloff verfassten
                                 										ausführlichen Bericht über die im Auftrage des Ministers für Handel und Gewerbe
                                 										ausgeführten vergleichenden Untersuchungen von Seilverbindungen für
                                 										Fahrstuhlbetrieb. Die Versuche bezweckten die Feststellung der
                                 										verhältnissmässigen Dauerhaftigkeit von verschiedenen Seilverbindungen, deren
                                 										Verhalten bei stets wachsender Belastung zuvor durch frühere Versuche bereits
                                 										festgestellt war. Damit die Inanspruchnahme beim Versuch derjenigen im Betrieb
                                 										möglichst entspräche, musste zu der ruhigen Belastung eine stossweise wirkende
                                 										Belastung hinzutreten. Zur Ausführung dieser Versuche dienten zwei von der Maschinenfabrik E. Becker in Berlin hergestellte
                                 										Maschinen. Zur Prüfung gelangten zunächst zwei konische Seilbüchsen mit
                                 										eingelegtem Ring. Bei dieser Seilverbindung (Fig. 14) wird das
                                 										Seilende in einem konischen Gehäuse befestigt, indem man es dem letzteren
                                 										entsprechend konisch gestaltet. Zu diesem Zweck wird über das Seilende ein Ring
                                 										von konischem Querschnitt geschoben, über welchen die aus dem Seil gelösten
                                 										Drahtenden nach aussen umgebogen werden. Hierbei schneidet man letztere
                                 										verschieden lang ab und umwickelt das Ganze mit Bindedraht, so dass ein zum
                                 										Schloss passender Konus entsteht (Fig. 15).
                              Der Bruch erfolgte in der konischen Seilbüchse, indem sämmtliche um den Ring
                                 										gelegten Drähte abrissen.
                              Als nächstes Versuchsobject diente ein Kortüm'sches
                                 										Seilschloss alter Construction. Dasselbe besteht aus einem mit übergezogenen
                                 										Ringen versehenen Gehäuse von schmiedbarem Guss, welches durch den oberen Ring
                                 										mit dem Gehängebügel verbunden ist. Die Befestigung des Seiles geschieht durch
                                 										zwei Beilegekeile, die an den Greifflächen mit Zähnen versehen wurden, die in
                                 										Reiben so geordnet sind, dass sie in die Rillen zwischen den Litzen des Seiles
                                 										eingreifen können. Die Höhe der Zähne nimmt von der Keilspitze aus nach hinten
                                 										zu.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 303, S. 223
                                 Verschiedene Seilverbindungen.
                                 
                              Bei den Versuchen sind die Zähne der Keile in die Litzen eingedrungen und haben
                                 										die Drähte hierbei zur Seite geschoben. An den unteren Keilenden machten sich
                                 										mehrere Drahtbrüche an den Druckstellen der Zähne und ferner ein Drahtbruch ohne
                                 										Druckstelle bemerkbar.
                              An dritter Stelle wurde eine zweitheilige Baumann'sche Seilklemme (Fig. 16 und 17) geprüft. Bei
                                 										dieser wird das Seil von drei Keilen festgeklemmt, die mit einem Ende des
                                 										zu prüfenden Seiles als Einlage mit einer Legirung ausgegossen sind, so dass das
                                 										Seil mit allen einzelnen Aussendrähten in der Eingussmasse abgebildet ist. Die
                                 										drei Keile sind zusammen aussen kegelförmig abgedreht und stecken in einer
                                 										kegelförmigen Hülse. Ein über die Keile gestreifter Ring soll dieselben beim
                                 										Zusammenstellen zusammenhalten.
                              Beim Herausnehmen des Seiles nach erfolgtem Dauerversuch konnten äusserlich
                                 										Drahtbrüche oder sonstige Beschädigungen der Seilenden nicht wahrgenommen
                                 										werden.
                              Ferner wurden gemeinschaftlich untersucht ein Otis-Gehänge (Fig. 18) und eine
                                 										dreitheilige Baumann'sche Seilklemme. Bei dem
                                 										ersteren wird das Seil zu einer kleinen Schleife gebogen und in eine handförmige
                                 										Klammer geschoben, deren innere Bearbeitungsfläche sich eng an die Seilform
                                 										anschmiegt. Ueber die Klammerenden wird ein Ring geschoben, der alsdann von den
                                 										Nasen an denselben vor dem Herunterrutschen bewahrt wird. In das Innere der
                                 										Seilschleife wird ein herzförmiges Gusstück eingetrieben.
                              Bei dem Versuch war der Spannring zersprengt. Ferner sind zwei Litzen an der
                                 										Berührungsstelle mit dem Herzstück ganz durchgerissen. Die übrigen Litzen
                                 										zeigten mehr oder weniger starke Verschiebungen der Drähte und Drahtbrüche.
                              Bei der Baumann'schen Klemme (Fig. 19) sind die
                                 										Keile wie bei Fig.
                                    											16 und 17
                                 										mit Weissmetall ausgegossen, die Keile sitzen aber in einer um zwei Scharniere
                                 										aus einander klappbaren dreitheiligen Hülse, die durch einen in das dritte
                                 										Scharnier gesteckten Stahlbolzen zusammengehalten werden.
                              Die Fortsetzung der vorstehenden Untersuchungen bildeten jene mit einer Baumann'schen Klemme und einem Frictionsseilgehänge
                                 											(Fig. 20). Das
                                 										Reibungsgehänge besteht aus zwei Blechwangen, die durch eine Reihe von Schrauben
                                 										gegen das aussen um letztere geschlungene Drahtseil gepresst werden. Die beiden
                                 										Wangen sind durch Bolzen und Bügel mit dem Fördergeräth verbunden. Sowohl die
                                 										Reibung des Seilendes zwischen den Wangen, als auch diejenige zwischen den
                                 										beiden zur grösseren Sicherheit angebrachten Schellen ist das bei dieser
                                 										Seilverbindung wirksame Mittel.
                              Zur nächsten Versuchsreihe wurde das eben beschriebene Gehänge mit der Baumann'schen Klemme verwendet. Nach 50000 Schlägen
                                 										mit 15 mk Schlagarbeit wurden zahlreiche Drahtbrüche wahrgenommen, doch müssen
                                 										wir bezüglich der Einzelheiten auf den Bericht verweisen.
                              Bei Dauerversuchen mit einer konischen Seilbüchse zum Vergiessen (Fig. 21) erfolgte
                                 										der Bruch vorn am Einguss und waren die Seile gänzlich durchgerissen. Einzelne
                                 										Drähte zeigten verrostete Bruchflächen und sämmtliche Drähte auf etwa 50 mm
                                 										Länge von der Bruchstelle gerechnet stark verrostete Oberfläche. Bei dieser
                                 										Verbindung wird das Seilende in seine Drähte aufgelöst. Die Drahtenden werden
                                 										verzinnt und umgebogen, so dass sie einen wirren, äusserlich konisch geformten
                                 										Kopf bilden, der in den konischen Hohlraum der Seilbüchse passt. Letztere ist
                                 										verzinnt und wird nach vorherigem Anwärmen mit dem Seilkopf durch Eingiessen von
                                 										Weissmetall verbunden. Die Gehängöse wird durch Einschrauben mit der Büchse
                                 										verbunden.
                              Die nächste Versuchsreihe wurde mit einem Kortüm'schen Seilschloss neuer Construction ausgeführt (Fig. 22). Der
                                 										Grundgedanke der Construction ist der gleiche, wie bei dem älteren Schloss. Man
                                 										hat jedoch als Material Schmiedeeisen gewählt und das Schloss zum
                                 										Auseinandernehmen eingerichtet. Die Keile haben abgeschrägte Rücken, man kann
                                 										sie nach Entfernung der einen Schlosshälfte gemeinsam mit dem Seil von der Seite
                                 										her einlegen und alsdann durch Anziehen der Schrauben fest an das Seil
                                 										andrücken. Nach dem erstmaligen Andrücken werden die Schrauben wieder gelöst,
                                 										das Seil wird mit den Keilen gemeinsam im Schloss nach vorn verschoben und
                                 										hierauf werden die Keile durch die Schrauben wieder fester an das Seil
                                 										angepresst. Die Widerlager für die Keilrücken sind durch schmale Blechstücke
                                 										gebildet, welche durch die Schrauben und ausserdem durch je zwei zwischen den
                                 										äussersten Schraubenpaaren angebrachte Dorne mit den Seitenwangen des Schlosses
                                 										verbunden sind.
                              Um die Untersuchungen nicht allzu sehr in die Länge zu ziehen, wurden die
                                 										Versuche eingestellt, ohne dass äusserliche Anzeichen vom Bruch wahrgenommen
                                 										werden konnten. Beim Herausnehmen des Seilendes aus dem Schloss zeigten sich
                                 										mehrere Drahtbrüche. Die oberen längeren Keilzähne sind mehr oder weniger tief
                                 										in das Seil eingedrungen und haben hierbei die Drähte verschoben. Das Seil ist
                                 										breitgedrückt, doch sind Drahtbrüche in dem flachgedrückten Theil des Seilendes
                                 										nicht eingetreten.
                              Die letzte Versuchsreihe wurde mit einem deutschen Schwanenhals ausgeführt.
                              Wie Fig. 23 zeigt,
                                 										wird hierbei das Seil von zwei Hülsentheilen umfasst, welche mit der Gehängöse
                                 										aus einem Stück geschmiedet sind. Seil und Hülsenlappen sind mit einander durch
                                 										drei durchgetriebene Niete verbunden. Das Seil zeigte an den Durchgangsstellen
                                 										der Niete folgende Beschädigung: Beim oberen Niet waren zwei Drähte vollständig
                                 										zerschnitten und mehrere verletzt. Am mittleren Niet waren einige Drähte
                                 										gebrochen, andere verletzt und beschädigt. Am unteren Niet waren drei Litzen
                                 										gänzlich durchgerissen und von den übrigen Litzen mehrere Drähte gebrochen.
                              Das Ergebniss der Untersuchungen war folgendes: Nach den erzielten
                                 										Gesammtschlagarbeiten hat sich bei den Versuchen die konische Seilbüchse mit
                                 										eingelegtem Ring am schlechtesten bewährt. Die Ergebnisse mit der konischen
                                 										Seilbüchse zum Vergiessen waren ebenfalls unbefriedigend.
                              Das Otis-Gehänge hat gleichfalls nur eine geringe Dauerhaftigkeit bei Einwirkung
                                 										von Schlägen gezeigt. Das Frictionsgehänge hat sich weniger gut als die Baumann'sche Klemme und das Kortüm'sche Seilschloss bewährt. Bei dem deutschen Schwanenhals wurde
                                 										die gleiche Schlagarbeit erzielt wie bei dem Reibungsgehänge. Das Kortüm'sche Seilschloss und die Baumann'sche Seilklemme sind allen anderen
                                 										Verbindungen überlegen, unter sich aber als gleichwerthig anzusehen.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 303, S. 224
                                 Fig. 24.Kuppelungsglied für Lastketten  von Lamplough.
                                 
                              Kuppelungsglied für Lastketten von Arthur Lamplough in London (Amerikanisches Patent
                                 										Nr. 526627), Fig. 24 und 25. Das Kuppelungsglied ist ein Doppelglied, dessen einer Steg d im Scharnier c
                                 										aufgeklappt werden kann und am freien Ende einen Fortsatz hat, welcher in eine
                                 										entsprechende Nuth in dem festen Theile a des
                                 										Steges passt. Am Scharnierbolzen ist seitlich eine Feder f mit dem einen Ende festgemacht; das andere Ende dieser Feder
                                 										ist ⊐-förmig gebogen und umfasst im geschlossenen
                                 										Zustande des Kuppelgliedes die Stelle, wo der bewegliche Steg d den festen a
                                 										berührt, fest. Ein kleiner Fortsatz an der Feder f
                                 										ermöglicht das Zurückziehen derselben, wenn die Verbindungsstelle von a und d freigegeben
                                 										werden soll.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 303, S. 224
                                 Fig. 25.Auslösbares Kettenglied von Frost.
                                 
                              Soll ein Kettenglied leicht auslösbar sein, so ordnet Capitän Frost dieselben nach Fig.
                                    											25 an. A ist der tragende Theil, der von
                                 										hölzernen Keilen B auf seine Unterlage geklemmt
                                 										wird. Der Steg E verhindert eine Annäherung der
                                 										Stege an einander, das Ausweichen derselben wird durch die Schlägung der Flächen
                                 											A unmöglich gemacht. Die Lösung kann nach
                                 										Zertrümmerung der Holzkeile in kürzester Frist bewerkstelligt werden, da der
                                 										Bolzen P nunmehr seitlich entfernt werden kann.
                              Eine beachtenswerthe Neuerung von Walton and Sons in
                                 										Glasgow mag hier noch erwähnt werden, es ist das Verfahren, die Glieder der
                                 										Ketten von Leder oder anderem Stoffe durch eine Einlage von metallenen Schleifen
                                 										zu verstärken, wie Fig. 26 zeigt. Zu den
                                 										Schleifen benutzt man mit Vortheil platt gedrückte Röhrenstücke von Messing oder
                                 										Stahl.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 303, S. 224
                                 Fig. 26.Verstärkung der Kettenglieder v. Hartig.
                                 
                              Sehr lesenswerthe Versuche über die Festigkeitseigenschaften metallener
                                 										Gliederketten von Hartig finden sich im Civilingenieur, Bd. 38 S. 479, auf die wir hier
                                 										hinweisen.
                              
                           
                        
                           VI. Transportriemen.
                           Auf eine eigenthümliche Anwendung von Riemen hat Robins
                              									in der Versammlung der amerikanischen Mining Engineers aufmerksam gemacht (Génie civil, 1896 S. 378). Diese Riemen sind 50 bis 75
                              									cm breit und einige derselben hatten eine Länge von 150 m von Achse zu Achse der
                              									Riemenscheiben. Sie sind im Stande, grosse Mengen Materials (Getreide u. dgl.) rasch
                              									zu transportiren. Der Riemen wird auf Rollen geführt, so dass eine muldenförmige
                              									Rinne entsteht, welche das zu fördernde Material aufnimmt und weiter leitet. Diese
                              									Rollen sind entweder einfach und mit geneigten Seitenflanschen versehen, welche die
                              									Mulde bilden, oder es wird dies durch eine wagerechte und zwei unter entsprechenden
                              									Winkeln geneigte Rollen bewirkt.
                           Wir werden demnächst auf diese interessante Verwendung näher zurückkommen, der, wie
                              									es scheint, eine zahlreiche Verwendung für den Mühlenbetrieb bevorsteht.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)