| Titel: | Neue Erdölkraftmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 303, Jahrgang 1897, S. 269 | 
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                        Neue Erdölkraftmaschinen.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 247 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neue Erdölkraftmaschinen.
                        
                     
                        
                           Steuerung und Regulirung.
                           Um bei Erdölmaschinen in dem Maasse, in dem Belastung und Temperatur wechseln, zur
                              									Verhinderung des Stossens die Gemischbildung zu ändern, haben O. Brünler und J. M. Grob und
                                 										Co. in Eutritzsch-Leipzig (D. R. P. Nr. 79811) eine besondere Einrichtung
                              									getroffen.
                           Das Gemisch von Erdöldampf und Luft wird je nach der Temperatur der Maschinentheile,
                              									insbesondere der ungekühlten Flächen, wie Kolbendeckel, Auspuffkanal u.s.w., und
                              									nach der Temperatur der im Cylinder verbleibenden Rückstände (welche Temperaturen
                              									beide sich nach der jeweiligen Belastung der Maschine richten) verschiedentlich
                              									gebildet und gelagert. Der Erdölnebel wird aus dem Verdampfer in dem Maasse, in
                              									welchem die Erhitzung der Maschine zunimmt, später in die eingesaugte Luftsäule
                              									eingelassen, um – im Gegensatz zu dem bisher üblichen Verfahren – an der
                              									Zündungsstelle ein schwer brennbares, aber zündfähiges Gemisch, welches an
                              									Erdöldämpfen überreich, an Luft aber arm ist, zu lagern, damit die Entflammung der
                              									Ladung langsamer von statten geht. Es hat sich nämlich bei Erdölmaschinen der
                              									Uebelstand gezeigt, dass in Folge stärkerer Belastung und damit verbundener Zunahme
                              									der Temperatur der Maschine und der in derselben verbleibenden Rückstände die
                              									Entflammung der Ladung mit einer zu grossen Geschwindigkeit von statten geht und
                              									dadurch Stösse erfolgen. Bei Gaskraftmaschinen tritt dieser Uebelstand nicht auf,
                              									denn ein Gemisch von trockenem Gas und Luft wird durch Erhitzung in dieser Richtung
                              									nur unwesentlich beeinflusst.
                           Um das bezeichnete Ziel zu erreichen, lässt man durch die Kanüle c (Fig. 5) das Erdöl
                              									während des ersten Theils des Kolbenhubes des Ansaugespiels nur so lange in den auch
                              									als Zündrohr dienenden Vergaser b einspritzen, als die
                              									Maschine noch kalt ist, also etwa zwischen 0 und ¼. Hat sich dieselbe
                              									angewärmt, so lässt man die Einspritzung zwischen ¼ und ½ erfolgen, bei zu grosser
                              									Erhitzung zwischen ½ und ¾ oder ¾ und 1.
                           Es wird dann, so lange die Maschine noch kalt ist, die ganze eingesaugte Luftsäule
                              									gleichmässig von den Erdöldämpfen, deren Entwickelung eine gewisse Zeit beansprucht,
                              									durchdrungen sein und ein leicht entflammbares Gemisch entstehen. Ist die Maschine
                              									dagegen warmgelaufen und erfolgt die Erdöleinspritzung später, so wird nur das dem
                              									Zündrohr zugewendete Ende der eingesaugten Luftsäule Erdöldämpfe aufnehmen, bei
                              									denen sich deshalb ein geringeres Luftquantum befindet, so dass, wie erwähnt, unter
                              									Beibehaltung der Entzündbarkeit die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Verbrennung
                              									sinkt.
                           Besitzt die Maschine einen durch ein Ventil o. dgl. abgesperrten Vergaser, so hat man
                              									nur nöthig, dieses Ventil früher oder später zu öffnen. Es muss sich dann aber das
                              									Zündorgan in der Nähe dieses Vergasers befinden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 303, S. 270
                              Fig. 5.Einrichtung zum Aendern der Gemischbildung von Brünler, Grob und
                                 										Co.
                              
                           Für einen ordnungsgemässen Gang von Erdölmaschinen ist die Erzielung eines stets
                              									gleichmässigen Ladungsgemisches, für dieses aber die Erhaltung einer nahezu immer
                              									gleichbleibenden Temperatur in den Verbrennungs- bezieh. Explosionsräumen
                              									Erforderniss. Schon die Verschiedenheit der Temperatur in der Umgebung der Maschine
                              									zu verschiedenen Tageszeiten bezieh. der Wechsel in der Witterung arbeitet auf
                              									Störung des gleichmässigen Ganges hin. Dies äussert sich an manchen Stellen in dem
                              									Anwachsen der Temperatur innerhalb der Maschine über zulässige Grenzen hinaus und an
                              									anderen Stellen wieder in dem Sinken derselben so weit, dass die gebildeten
                              									Erdöldämpfe sich flüssig niederschlagen.
                           Fortgesetzte Beobachtungen und in Verbindung damit angestellte Versuche an mit
                              									schweren Erdölen arbeitenden Explosionsmaschinen haben G. A.
                                 										und V. List und J. Kosakoff in Moskau (D. R.
                              									P. Nr. 80228) gezeigt, dass durch unmittelbare Kühlung des Lade- bezieh.
                              									Explosionsraumes mittels Wassers der Raum selbst zwar in den nöthigen Grenzen
                              									gekühlt werden kann, die Wandungen desselben aber wegen unmittelbarer Berührung mit
                              									Wasser eine für Dämpfe aus schweren Erdölen zu niedrige Temperatur annehmen, so dass
                              									ein sofortiges Niederschlagen solcher Dämpfe nur schwer zu vermeiden ist. Dieser
                              									einem zufriedenstellenden Gange der Maschine bedenklich entgegenarbeitende
                              									Uebelstand führte zu dem Gedanken, das Wasser in einem gewissen Abstande vom
                              									Laderaum vorbeilaufen und nur mittelbar durch Rippen o. dgl. auf denselben einwirken
                              									zu lassen, wodurch eine beliebige, durch die Rippen übergeleitete Kühlung des
                              									Laderaums zu erzielen ist, welche übrigens so bemessen werden kann, dass sie nahe
                              									gleichmässig bleibt und dabei niemals schädlich wird. In den Wänden stellt sich
                              									dabei eine so hohe Temperatur ein, dass die Temperaturdifferenz zwischen den heissen
                              									Wänden des Laderaums und den kühleren des davon durch eine Luftschicht
                              									getrennten Wassergefässes so gross wird, um vermöge des Leitungswiderstandes der
                              									Rippen gerade die überschüssige Wärme in das Wasser abzuleiten. Hierbei wird also
                              									mit einem grösseren Temperaturgefälle zwischen den Wänden des Laderaums und dem
                              									abkühlenden Wasser gearbeitet. Bis zu einem gewissen Grade wirkt auch die die Rippen
                              									bestreichende Luft mit kühlend.
                           So verfahrend, ist eine Regelung der Temperatur im Innern des Explosionsraums
                              									solchergestalt zu bewirken, dass die sonst zu heissen Flächen andauernd gekühlt
                              									werden, so dass jeder Selbstzündung vorgebeugt ist, und dass gleichwohl eine so weit
                              									herabgehende Kühlung der Räume vermieden wird, bei welcher ein Niederschlag von
                              									Erdöldämpfen stattfinden würde.
                           Als Mittel zum Zweck treten die erwähnten Rippen auf, welche, indem sie in freier
                              									Luft liegen, gewissermaassen eine geeignete Verbindung von Luft- und Wasserkühlung
                              									darstellen, so zwar, dass der erforderliche Wärmeausgleich in der angedeuteten Weise
                              									herbeigeführt wird; diese Rippen hängen einerseits mit dem Körper des zu kühlenden
                              									Explosionsraums, andererseits mit einem wasserdurchströmten Gefässe (Kasten)
                              									zusammen.
                           Fig. 6 und 7 veranschaulichen ein
                              									Ausführungsbeispiel; der zu kühlende Explosionsraum A
                              									wird von einer Kanalmulde im Fusse des Maschinengestells gebildet; durch Ventil a treten aus dem Vergaser b die Erdölgase und -dämpfe ein; B und C stellen die Arbeitscylinder einer
                              									Zweitacterdölmaschine dar.
                           Von der Wandung des Raumes A erstrecken sich Rippen cc nach einem kastenartigen Gefässe D hin, welches mit einer oder mehreren Zwischenwänden
                              										d ausgestattet ist, die in solcher Weise mit den
                              									Gefässwänden zusammenhängen, dass das bei e
                              									einströmende frische Kühlwasser zu einem mehr oder weniger langen Kreislaufe
                              									innerhalb des Gefasses gezwungen ist, ehe es dasselbe bei f wieder verlässt. Das Rohr f führt (sofern
                              									es nicht als Abflussrohr für das Wasser benutzt wird) nach dem Kühlraum der Cylinder
                              										BC hin.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 303, S. 270
                              Kühlen des Explosionsraumes von List und Kosakoff.
                              
                           Beobachtungen aus der Praxis haben die Richtigkeit des Ausgeführten erwiesen; bald
                              									nach dem Anlassen der Maschine stellt sich eine andauernd gleichbleibende Temperatur
                              									ein, wie solche den Zwecken des Maschinenbetriebes am dienlichsten ist.
                           Die in Fig. 8 dargestellte Regelungsvorrichtung von
                              										G. Potworowski in Warschau (D. R. P. Nr. 87628) ist
                              									für Maschinen bestimmt, bei welchen die Einsaugung des Kohlenwasserstoffes und der
                              									Luft nach der Mischkammer zur Bildung des Explosionsgemisches durch den
                              									Arbeitskolben der Maschine selbst nach Oeffnung eines die Mischkammer von dem
                              									Cylinder trennenden Ventils bewirkt wird. Die Regulirvorrichtung ist so
                              									eingerichtet, dass sie die Oeffnung des eben genannten Ventils und damit die Bildung
                              									des Explosionsgemisches in der Mischkammer nur bis zu einer bestimmten Grenze der
                              									Umdrehungsgeschwindigkeit der Maschine bewirkt, während sie, sobald die Maschine
                              									diese Grenze überschreitet, dieses Ventil geschlossen hält und dadurch eine weitere
                              									Bildung von Explosionsgemischen, d.h. von neuer Triebkraft für die Maschine,
                              									verhindert.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 303, S. 271
                              Fig. 8.Regelungsvorrichtung von Potworowski.
                              
                           Die Regulirvorrichtung besteht aus einem an die Spindel des Ventils A angreifenden Winkelhebel R, der um eine Welle W1 schwingt und dessen freier Schenkel durch eine
                              									Schraubenfeder f mit einem festen Punkt der Maschine
                              									verbunden ist. Auf der Welle W1 ist ferner von dem Winkelhebel R unabhängig ein Arm S
                              									schwingend befestigt. Das freie Ende dieses Armes trägt eine Rolle S1, sowie einen
                              									schwingenden doppelarmigen Hebel T. Das eine Ende
                              									dieses Hebels T trägt eine Rolle T1. Die Rollen S1 und T1 laufen auf
                              									Hubscheiben Y und U, die
                              									auf einer von der Maschine in Richtung des gezeichneten Pfeiles angetriebenen Welle
                              									fest aufgekeilt sind. Das andere Ende des Hebels T
                              									dagegen steht bei geschlossenem Ventil A und während
                              									die Hubscheiben Y und U
                              									nicht auf die Rollen S1
                              									und T1 wirken, mit dem
                              									freien Ende des Winkelhebels R in Eingriff.
                           So lange nun die Maschine und somit die Welle W eine
                              									bestimmte Schnelligkeit nicht überschreitet, wird die Rolle T1 von der Hubscheibe gehoben, sodann
                              									wieder gesenkt, so dass, wenn die Hubscheibe Y auf die
                              									Rolle S1 zu wirken und
                              									letztere zu heben beginnt, der freie Arm des Hebels T
                              									mit dem freien Arm des Hebels R in Eingriff steht; der
                              									Hebel R erhält somit eine Schwingung, das Ventil A wird entgegen der Wirkung der Feder f geöffnet und es findet in eben beschriebener Weise in
                              									der Vor- oder Mischkammer C die Bildung des
                              									Explosionsgemisches statt.
                           Hat dagegen die Maschine und somit auch die Welle W eine
                              									bestimmte Geschwindigkeitsgrenze erreicht, so gelangen die Hubscheiben U und Y so schnell nach
                              									einander zur Wirkung, dass die Scheibe Y die Rolle S1 bereits zu heben
                              									beginnt, ehe die Rolle T1 Zeit gehabt hat, sich nach der Wirkung der Hubscheibe U in ihre Ruhelage zurückzubewegen und ehe daher der
                              									freie Arm des Hebels T wieder mit dem freien Arm des
                              									Hebels R in Eingriff gelangt ist; der Hebel T gleitet daher an dem Hebel R vorbei, letzterer erhält keine Schwingung, das Ventil A bleibt unter Wirkung der Feder f geschlossen und es findet keine Bildung des
                              									Explosionsgemisches statt, so lange, bis die Maschine wieder auf ihre normale
                              									Geschwindigkeit zurückgegangen ist.
                           Der Hebel T ist mit dem Arm S durch eine in ihrer Spannung verstellbare Feder g verbunden, mit deren Hilfe das Zurückschwingen des Hebels T nach erfolgter Wirkung der Hubscheibe U mehr oder weniger beschleunigt werden kann, so dass
                              									eine mehr oder weniger grosse Geschwindigkeit der Maschine dazu gehört, um ein
                              									Vorbeigleiten des Hebels T vor dem Hebel R zu bewirken; die Feder g
                              									dient daher in bekannter Weise zum Regeln der Grenze der der Maschine erlaubten
                              									Umdrehungsgeschwindigkeit. Bei der in Fig. 9
                              									dargestellten Regulirvorrichtung von R. Scherfenberg in
                              									Berlin (D. R. P. Nr. 79391) wird trotz gleichbleibender Fördermenge der
                              									Brennstoffpumpe einmal durch den Regulatur bei Schwankungen des Kraftbedarfs die
                              									normale Umdrehungszahl in Folge Aenderung der Zufuhr zum Vergaser erhalten und
                              									andererseits kann durch Verstellung eines in die Brennstoffzuführungsleitung zum
                              									Regulator eingeschalteten Dreiwegehahns eine Einstellung des Regulators für
                              									verschiedene Normalumdrehungszahlen erfolgen. Wegen der Unveränderlichkeit der
                              									Fördermenge der Pumpe müssen sowohl der Regulator, als der Hahn dem überschüssig
                              									zufliessenden Brennstoff einen Abgang eröffnen.
                           Das Erdöl wird mittels einer Pumpe aus einem Behälter in den Kanal a gedrückt, welcher sich an die senkrechte Bohrung b des Dreiwegehahns c
                              									anschliesst und weitergehend mit dem Kanal d der Hülse
                              										f in Verbindung steht, welche mit der Spindel des
                              									Regulators gekuppelt ist und beim Aufgehen der Schwungkugeln niedergedrückt wird.
                              									Durch diese Bewegung verschieben sich die seitlichen Kanäle g und h der Hülse f, so dass der Zuflusskanal i zur
                              									Verdampfungsvorrichtung abgesperrt wird, während sich Kanal k ganz öffnet und das überschüssige Erdöl durch Rohr l nach dem Erdölbehälter abfliessen lässt.
                           Soll die Maschine während des Ganges die Normalumdrehungszahl ändern, so wird der
                              									Drei wegeh ahn c verstellt, so dass die Bohrungen b und o entsprechend ihre
                              									Stellung verändern. Beim gewöhnlichen Gange der Maschine wird der obere Theil des
                              									senkrechten Kanals b theilweise verdeckt bezieh.
                              									verengert, so dass nur die der Tourenzahl der Maschine entsprechende Erdölmenge in
                              									die Bohrung d der Hülse f
                              									gelangt, während das von der Pumpe zu viel geförderte Erdöl durch Kanal o und Rohr p und l in den Erdölbehälter abfliesst. Eine durch den Druck
                              									des Pumpenkolbens zu viel geförderte Menge findet Ablauf durch Bohrung h in der Hülse f und von
                              									dort durch k zum Behälter.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 303, S. 271
                              Fig. 9.Regulirvorrichtung von Scherfenberg.
                              
                           Regulirvorrichtung von G. Knorr in Berlin (D. R. P. Nr.
                              									86115), Fig. 10. Das dargestellte Ventil setzt sich
                              										aus den
                              									Ventilkegeln a, b und c
                              									zusammen, welche sämmtlich auf einer Ventilstange fest oder mit todtem Gang lose
                              									sitzen. Das Ventil a lässt, sofern das Ventil d geöffnet ist, bei geringem Hub nur Luft in den
                              									Arbeitscylinder einströmen, das Ventil b Luft und
                              									Erdöl, welch letzteres auf dem ganzen Umfang des Ventilsitzes durch eine grössere
                              									Anzahl kleiner Löcher austritt und sich leicht mit der durchströmenden Luft mischt.
                              									Das Kugelveritil c mit einem Ledersitz dient als
                              									Schalldämpfer für den metallischen Klang der beiden anderen Ventilkegel. Das von
                              									einem Regler beeinflusste Spitzventil d führt dem
                              									Ventil a viel oder wenig Luft zu, wodurch eine
                              									Veränderung des Gemisches bewirkt wird und die Maschine je nach Bedarf langsam oder
                              									schneller läuft.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 303, S. 272
                              Fig. 10.Regulirvorrichtung von Knorr.
                              
                           Wird die Maschine langsam von Hand angedreht, so hält der Regler das Spitzventil d geschlossen, das Ventil a wird gezwungen, weit zu öffnen und das Ventil b mitzunehmen, wodurch zündfähiges Gemisch in die Maschine gelangt. Das
                              									Kugelventil c öffnet sich dabei selbsthätig oder kann
                              									auch durch einen Anschlagstift vom Ventil a mitgenommen
                              									werden. Sobald die Maschine eine gewisse Geschwindigkeit erlangt hat, öffnet der
                              									Regler das Spitzventil d, und strömt nun am Anfang und
                              									Ende der Ansaugeperiode, bei welcher die Kolbengeschwindigkeit geringer ist in Folge
                              									des todten Gangs zwischen Ventil a und b, nur reine Luft in die Maschine, während in der Mitte
                              									verdünntes, doch noch stets zündfähiges Gemisch angesaugt wird. Es wird hierdurch
                              									erstens erreicht, dass eine vollkommenere Expansion, also eine bessere Ausnutzung
                              									des Brennstoffes stattfindet, zweitens sogen. Vorzündungen bei starker Erwärmung der
                              									Maschine nicht eintreten können, und drittens die Geschwindigkeit durch mehr oder
                              									minder starke Verdünnung des Gemisches geregelt wird. Der todte Gang zwischen Ventil
                              										a und b bestimmt die
                              									Mächtigkeit der reinen Luftschichten am Anfang und Ende des Saughubes, also im
                              									Cylinder, zwischen welchen unbrennbaren Luftschichten das explosive Gemisch gebettet
                              									ist. Die Scheibe e dient dazu, das durch b angesaugte Gemisch mit der durch d eintretenden reinen Luft während der mittleren
                              									Saugeperiode in innige Berührung zu bringen. Bei f wird
                              									der Erdölzufluss angeschlossen.
                           Alle Erdöl- und ähnliche Kohlenwasserstoffmaschinen, denen der Brennstoff flüssig
                              									unmittelbar zur Vergasung und Explosion zugeführt wird, leiden an den Uebelständen,
                              									dass die Auspuffgase beim Verlassen der Ausmündung des Auspuffkanals in die freie
                              									Luft sehr lästige üble Gerüche und Kohlenrussmengen verbreiten. Im unmittelbaren
                              									Zusammenhange stehen hiermit alle die schädlichen Begleiterscheinungen, dass die
                              									Zündungen im Cylinder der Maschine dann und wann versagen oder zu früh erfolgen und
                              									in Folge dessen das Ingangsetzen der Maschine manchmal mit den grössten
                              									Schwierigkeiten zu kämpfen hat, was man mit „Nichtanspringen der Maschine“
                              									bezeichnet, dass ferner vergastes Erdöl als dichter blauer Dampf oder als
                              									schwärzlicher Rauch aus der Ausmündung des Auspuffkanals in den freien Raum
                              									tritt, und dass endlich eine Brennstoffvergeudung stattfindet, die in nahezu
                              									umgekehrtem Verhältniss zu der dann geringen Arbeitskraft der Maschine steht.
                           Die Ursachen dieser Uebelstände beruhen in der Unsicherheit, mit welcher bisher die
                              									Zufuhr des flüssigen Brennstoffs zur Vergasung, die Vergasung selbst und die
                              									Luftzufuhr behufs Herstellung eines guten Explosionsgases geschieht, die es also
                              									behindert, dass die Entzündung des Explosionsgases nur und stets dann erfolgt, wenn
                              									dasselbe im kleinsten Raum die grösste Dichtigkeit erlangt hat, das ist, wenn der
                              									Kolbenrückgang am todten Punkt anlangt, und dass die Verbrennung desselben alsdann
                              									eine vollständige ist.
                           F. Dopp in Berlin (D. R. P. Nr. 89641) bezweckt, die
                              									Ursachen der Uebelstände durch unmittelbare augenscheinliche Untersuchungen der
                              									Auspuffgase möglichst nahe hinter dem Auspuffventil zu erforschen und nach dem
                              									Befunde die Brennstoff- und Luftzufuhr, wie auch die Vergasung selbst zu regeln.
                              									Schon das Anbohren des Auspuffkanalkrümmers nahe hinter dem Auspuffventil schafft
                              									eine Beobachtungs- und Auslassaussparung für die Auspuffgase in der sonst
                              									geschlossenen Kanalwandung, welche dem Beobachtenden ein sicheres Mittel gibt,
                              									schnell zu erkennen, ob zu viel oder zu wenig flüssiger Brennstoff in den Vergaser
                              									geführt wird, ob letzterer richtig oder mangelhaft arbeitet und ob zu viel oder zu
                              									wenig Luft in den Cylinder zur Mischung mit dem Erdölgas eintritt, um von seinem
                              									Standpunkt an der Maschine aus, wo die Brennstoff- und Luftzuführungsapparate unter
                              									der Herrschaft seiner Hände stehen, während seine Augen jeden Auspuff beobachten,
                              									sofort durch entsprechende Verstellungen an den Apparaten die Zufuhren beider Stoffe
                              									nach Bedarf und dem Ergebnisse der schnell sich abspielenden augenscheinlichen
                              									Prüfungen jeder folgenden Auspuffung zu erreichen, dass die Auspuffgase weder durch
                              									Geruch, noch durch das Auge wahrgenommen, also geruchlos und unsichtbar werden. Ist
                              									dies erreicht, dann wird mit einer schnellen Bewegung die Kanalaussparung, durch
                              									welche jeder Auspuff einen Theil der Auspuffgase dem Beobachtenden vor die Augen
                              									führte, geschlossen.
                           Excentersteuerung für Viertactmaschinen von H. Kramer in
                              									Potsdam (D. R. P. Nr. 88698), Fig. 11 und 12. Das Auspuffventil darf bei jeder Umdrehung der Steuerwelle, welche
                              									mit der halben Umdrehungszahl der Arbeitswelle läuft, nur während 5/16 jeder
                              									Umdrehung offen sein. Der übrige Weg der Steuerwelle bezieh. des auf dieser
                              									sitzenden Steuerungstheiles kann nicht nutzbar gemacht werden. Aus diesem Grunde
                              									werden meist Nocken- oder Daumensteuerungen angewendet, weil man kein Mittel hatte,
                              									ein Excenter mit dem Steuerhebel bezieh. mit den Ventilen zwangläufig so zu
                              									verbinden, dass nur während eines kleinen Theiles der Excenterbewegung eine Bewegung
                              									der Ventile eintritt. Trennt man aber das Excenter von dem Steuerhebel, so tritt die
                              									Gefahr bei schnell laufenden Maschinen ein, dass ein Abheben der Druckflächen der
                              									kraftschlüssigen Verbindung von einander und hammerartiges Aufschlagen dieser
                              									Flächen aufeinander stattfinden kann und stattfindet.
                           Dieser Uebelstand ist hier vermieden; der Excenterbügel ist durch ein Zwischenglied
                              									mit dem Steuerhebel zwangläufig verbunden und kann sich bei seiner Bewegung nicht aus dieser
                              									Verbindung lösen. Dabei legt sich der Excenterbügel mit dem Zwischenstück bei der
                              									Abwärtsbewegung so zusammen, dass sie wie ein Stück arbeiten, während sich die in
                              									der Anlage befindlichen Flächen beim Abwärtsgehen von einander abheben. Durch dieses
                              									Stützen gegen einander und Entfernen von einander wird nicht etwa ein Stoss
                              									hervorgerufen, sondern die Flächen klappen wie die Backen einer Zange zusammen und
                              									ihre Berührung findet auf einem Theil des Excenterhubes statt, dessen lineare
                              									Geschwindigkeit äusserst gering ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 303, S. 273
                              Excentersteuerung für Viertactmaschinen von Kramer.
                              
                           In Fig. 11 ist A der Arbeitscylinder, B
                              									der Kolben, C die Arbeitswelle, f die Steuerwelle, D das Auspuffventil, p das Erdölventil, a der
                              									Steuerhebel mit seinem festen Drehpunkt b. Daraus geht
                              									hervor, dass in Folge der Räderübersetzung die Steuerwelle nur eine Umdrehung
                              									während zweier Umdrehungen der Arbeitswelle macht. Der doppelarmige Steuerhebel a, welcher um die Achse b
                              									schwingt und in der gezeichneten Ausführung zur Verhinderung von seitlichen
                              									Kippbewegungen doppelt gestaltet ist, ist an einem Ende mit der Stange c des Auspuffventils, am anderen durch die Stange d und den Daumenhebel e
                              									mit dem Erdölzuflussregulirventil p verbunden. Beide
                              									Ventile werden durch Federkraft geschlossen. Die Bewegung erhält der Steuerhebel von
                              									der Welle f aus, auf welcher der Excenterstein
                              									festsitzt. Der Bügel h ist mit einem Auge i und einer Druckfläche k
                              									versehen, an welches Auge das gleichfalls mit einer Druckfläche l ausgestattete, an dem Steuerhebel bei m angelenkte Verbindungsstück n angreift. Die Druckflächen k und l berühren sich, wenn das Excenter die Stellung der
                              										Fig. 12 einnimmt;
                              									bei weiterer Drehung der Steuerwelle f findet Bewegung
                              									und somit Oeffnen des Auspuffventils, dagegen Schluss des Erdölventils statt. Steht
                              									der Excenterstein in tieferer Stellung, so entfernen sich die Druckflächen von
                              									einander und der Steuerhebel bleibt in Ruhe, d.h. das Auspuffventil geschlossen und
                              									das Erdölventil geöffnet. Die Feder des Auspuffventils bewirkt gleichzeitig die
                              									Rückbewegung des Steuerhebels, da das Excenter nur in einer Richtung mittels der
                              									Druckflächen eine Bewegung ausüben kann.
                           Bei zu schnellem Gange der Maschine wird der Steuerhebel in bekannter Weise durch
                              									eine vom Regulator bewegte Klinke beinahe in seiner höchsten Lage abgefangen, so
                              									dass derselbe bei der Drehung der Steuerwelle immer noch ein wenig gehoben wird,
                              									damit der Regulator während dieser Zeit die Klinke ohne Arbeitsleistung wieder
                              									zurückziehen kann. Die Klinke hält den Kopf des Hebels in der oberen Lage fest
                              									und das Excenter bewegt sich, ohne dass sich auf dem allergrössten Wege seiner
                              									Umdrehung die Druckflächen berühren.
                           
                        
                           Erdölzuführung und -abmessung.
                           Eine Erdölzuführungspumpe von W. v. Neudeck in Coswig
                              									bei Dresden (D. R. P. Nr. 84407) ist in Fig. 13 und 14 dargestellt. Die
                              									Steuerung liegt im Inneren des Cylinders.
                           Die Pumpe besteht aus dem Pumpencylinder a, in welchem
                              									ein durch die Stopfbüchse b abgedichteter Kolben c von d aus bewegt wird.
                              									Den Abschluss des Cylinders a auf der der Stopfbüchse
                              									entgegengesetzten Seite bildet ein Verschlusstück f,
                              									welches mit dem Cylinder mittels Flansches und Schrauben dicht verbunden ist. Dieses
                              									Verschlusstück f ist mit den Bohrungen g und h versehen. Die im
                              									Inneren des Cylinders liegenden Mündungen dieser Bohrungen g und h werden durch einen „Rundschieber
                                 											i“, welcher durch eine Feder angepresst
                              									wird, überdeckt und wird je nach der Stellung dieses Schiebers, der zwei Bohrungen
                              										g und h1 trägt, der Kanal g
                              									oder der Kanal h mit dem Cylinder verbunden. Damit der
                              									Rundschieber i sich mit dem Kolben c dreht, ist derselbe mit einem viereckigen Schafte k versehen, welcher in eine entsprechende viereckige
                              									Bohrung des Kolbens c greift, so dass der Rundschieber
                              										i jede drehende Bewegung des Kolbens mitmachen
                              									muss, ohne an einer Längsbewegung desselben theilzunehmen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 303, S. 273
                              Erdölzuführungspumpe von v. Neudeck.
                              
                           Von der gezeichneten Stellung aus wird der Kolben c aus
                              									dem Cylinder a entsprechend seinem Hube herausgezogen
                              									und saugt hierbei durch den Kanal g. Ist alsdann der
                              									Kolben in seiner äussersten Stellung angekommen, so wird derselbe durch eine
                              									entsprechende Vorrichtung um so viel gedreht, dass die Bohrung h1 sich mit h (Fig. 13) deckt. Alsdann
                              									wird der Kolben wieder zurückbewegt und drückt hierbei die angesaugte Flüssigkeit
                              									durch den Kanal h. Ist der Kolben dann in seiner
                              									inneren Endstellung, so wird derselbe und damit der Rundschieber i
                              									wieder in die Anfangsstellung zurückgedreht und das Kolbenspiel kann von Neuem
                              									beginnen.
                           Um die beschriebene Kolbenbewegung zu bewirken, kann die Pumpe an einem Gestell
                              									befestigt sein, so dass die Kolbenstange b durch zwei
                              									Lager c1c2 geführt wird. Die
                              									Kolbenstange trägt zwei als Anschläge dienende Bunde. Zwischen den beiden Lagern c1c2 umschliesst
                              									die Kolbenstange b eine Hülse f, welche dem quadratischen Querschnitt des Kolbens entsprechend
                              									durchbohrt ist. In dieser Hülse f sind ferner zwei
                              									Schlitze eingeschnitten. Parallel zu der Kolbenstange b
                              									ist durch die Lager c1c2 die
                              									Zugstange h geführt, welch letztere bei i und k Gabeln trägt.
                           In der Gabel i sind zwei Schrauben l1l2
                              									eingeschraubt, deren Enden in die Schlitze g1g2 der Hülse f
                              									eingreifen.
                           Aus der in Fig. 14
                              									gezeichneten Stellung wird die Stange h in Richtung des
                              									Pfeils verschoben. Die Gabel k verlässt hierbei den
                              									Anschlag e2, ohne die Kolbenstange zu bewegen. Die Schrauben l1l2 gehen hierbei durch
                              									den schrägen Theil der Schlitze g1g2 und verdrehen dabei die Hülse f und hiermit die Kolbenstange b. Sobald die Schrauben l1l2 den schrägen Theil der Schlitze g1g2 zurückgelegt
                              									haben, legt sich die Gabel k gegen den Bund e1 der Kolbenstange b und nimmt letztere in Richtung des Pfeils mit, ohne
                              									dass hierbei eine Verdrehung stattfindet. Wird nun die Zugstange h in Richtung des Pfeils bewegt, so erfolgt derselbe
                              									Vorgang in umgekehrter Reihenfolge.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 303, S. 274
                              Fig. 15.Ventillose Pumpe mit zwei Kolben der Maschinenfabrik
                                 										Kappel.
                              
                           An Stelle dieser Einrichtung kann eine andere, welche in gleicher Weise wirkt, und an
                              									Stelle des Rundschiebers ein Hahn o. dgl. treten.
                           Eine ebenfalls ventillose Pumpe mit zwei Kolben wird von der Maschinenfabrik Kappel in Kappel-Chemnitz vorgeschlagen (D. R. P. Nr.
                              									79345), Fig. 15.
                           Zwei Kolben K1K2, welche in einer gemeinsamen Cylinderbohrung des
                              									Cylinders C sich verschieben, dienen zugleich als
                              									Steuerungsorgan. Die Bewegung der Kolben erfolgt durch einen in der Führung F gleitenden Schieber S,
                              									der durch die Zugstange Z hin und her bewegt wird. Der
                              									Schieber S erfasst die Kolben mit seinen gabelförmigen
                              									Enden, von denen das eine dicht zwischen die beiden Bunde des Kolbens K1 fasst, das andere
                              									zwischen den Bunden des Kolbens K2 Spielraum hat, so dass der Kolben K2 nur in einem
                              									Theil der Bewegung des Schiebers S folgt.
                           In Fig. 15 beginnt sich der Schieber S mit dem Kolben K1 in der Pfeilrichtung zu bewegen, wodurch die
                              									Flüssigkeit durch die Zuleitung X angesaugt wird. Der
                              									Kolben K2 ist
                              									inzwischen stehen geblieben, bis die Gabel von S an
                              									seinem inneren Bunde antrifft; in diesem Augenblick hört die Saugwirkung auf und
                              									beide Kolben K1 und K2 bewegen sich
                              									mit der dazwischen befindlichen Flüssigkeit fort, bis die Bewegung von S umkehrt, zugleich bis vor die Einmündung der
                              									Druckleitung Y. Nach erfolgter Umkehr der Bewegung
                              									des Schiebers S bleibt der Kolben K2 stehen,
                              									durch die Stopfbüchsenreibung gehalten, der Kolben K1 drückt die Flüssigkeit in die Druckleitung und
                              									schiebt schliesslich den Kolben K2 mit zurück, worauf das Spiel sich
                              									wiederholt.
                           Um die Pumpe ausser Thätigkeit zu setzen, wird ein durch eine Regulirvorrichtung
                              									bethätigter Theil R zwischen die Gabel des Schiebers
                              										S und den Bund des Kolbens K2 gebracht, so dass auch der
                              									letztere der Bewegung von S ständig folgt. Um ausserdem
                              									noch die Möglichkeit zu haben, die Fördermenge zu ändern, kann man den Theil R, wie es an bekannten dergleichen Vorrichtungen schon
                              									geschieht, keilig oder abgestuft formen.
                           Die in Fig. 16 dargestellte Einrichtung von F. Henriod-Schweizer in Biel, Schweiz (D. R. P. Nr.
                              									83362), bezweckt, die zum Vergasen nothwendige Menge Erdöl bei jedem Hub des
                              									Einlassventils unmittelbar aus einem Gefässe, ohne Verwendung eines Einstellhahns,
                              									einer Pumpe, eines Injectors u.s.w., stets in gleich grosser Menge in den Vergaser
                              									eintreten zu lassen. Es kann immer nur die gleiche, vorher genau bestimmte Menge
                              									Erdöl eintreten, und zwar auch dann, wenn das Einlassventil durch irgend einen
                              									Umstand länger als nothwendig offen bleiben sollte.
                           Das Erdöl gelangt bei geschlossenem Gemischeinlassventil f aus dem Gefäss a in die Röhre b und von da durch eine in der Führungshülse c für die Ventilstange dd1 des Ventils f befindliche Oeffnung b1 in eine an der Ventilstange dd1 angebrachte
                              									Ringnuth e, deren Grösse entsprechend dem Erdölbedarf
                              									gewählt ist. Oeffnet sich nun beim Ansaugespiel das Ventil f, so gelangt die Nuth e aus der
                              									Führungshülse c heraus und das in der Nuth befindliche
                              									Erdöl ergiesst sich über das Ventil f und gelangt in
                              									einer kegelmantelförmigen Schicht fein vertheilt in den Vergaser. Zu gleicher Zeit
                              									schliesst der über der Nuth e befindliche Theil der
                              									Ventilstange dd1 die
                              									Oeffnung b1 ab, so dass
                              									kein Erdöl aus dem Gefäss a in den Vergaser gelangen
                              									kann, wie dies bei anderen ähnlichen Vorrichtungen der Fall ist, bei welchen, so
                              									lange das Gemischeinlassventil offen ist, auch Erdöl nachfliessen kann, wodurch dann
                              									öfter der Vergaser ganz mit Erdöl angefüllt wird, was namentlich dann der Fall ist,
                              									wenn das Ventil f durch irgend einen Umstand sich nicht
                              									schliessen kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 303, S. 274
                              Fig. 16.Vorrichtung zum Vergasen von Henriod-Schweizer.
                              
                           Um bei längerem Stillstande der Maschine ein Durchsickern des Erdöls längs der
                              									Ventilstange und der Führungshülse zu verhindern, ist die letztere an ihrem unteren
                              									Ende als Ventilsitz ausgebildet und wird durch einen entsprechenden Theil des
                              									Ventils f abgeschlossen.
                           Damit man die Grösse der Ringnuth e entsprechend dem
                              									Erdölbedarf beliebig ändern bezieh. den Erdölbedarf genau reguliren kann, ist
                              									folgende Einrichtung getroffen. Ueber die eigentliche Ventilstange d1 ist eine Röhre d geschoben, deren unteres Ende in Verbindung mit der
                              									Ventilstange d1 die
                              									Ringnuth e bildet. Mit Hilfe der Muttern g kann der Abstand dieser Röhre d von dem den gleichen Durchmesser besitzenden Theil der eigentlichen
                              									Ventilstange d1 beliebig
                              									festgestellt und dadurch die Grösse der Ringnuth entsprechend dem Erdölbedarf
                              									geändert werden.
                           Die in Fig. 17 und 18 abgebildete
                              									Vorrichtung von Ewers und Miesner in Lübeck (D. R. P.
                              									Nr. 84785) bezweckt gleichfalls die Zuführung thunlichst gleichbleibender Mengen
                              									Erdöls zur Maschine.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 303, S. 275
                              Vorrichtung zum Vergasen von Ewers und Miesner.
                              
                           Mit dem Vergaser o ist durch Einspritzventil b ein Raum a verbunden,
                              									der den Sammelraum für die zu einem Ladehub der Maschine erforderliche Erdölmenge
                              									bildet. Der Sammelraum a ist mit einem geschlossenen
                              									Erdölbehälter durch die engen Röhrchen e und f verbunden, von welchen Rohr e die Zuführung von Erdöl nach dem Sammelraum a und Rohr f die Zuführung von Luft aus dem
                              									Sammelraum a nach dem Erdölbehälter vermittelt. In
                              									beiden Röhren e und f ist
                              									je ein Abschlusshahn g bezieh. h eingeschaltet. In den Sammelraum a mündet
                              									ausserdem noch das Röhrchen w, welches durch ein kleines, unter Federdruck stehendes
                              									Ventil gegen die Atmosphäre selbsthätig geschlossen wird und beim Saugen des
                              									Arbeitskolbens sich selbsthätig öffnet. Die Mündung des Röhrchens f im Sammelraum a ist in
                              									senkrechter Richtung verstellbar. Das Rohr f ist mit
                              									einem Gewinde i versehen, das in der durch zwei
                              									Halbringe ll festgehaltenen, drehbaren Mutter k gleitet, so dass mit dem Drehen der Mutter k die Mündung des Rohres f
                              									im Sammelraum a auf- und abwärts einstellbar ist. Diese
                              									senkrechte Verstellung der Mündung des Rohres f im
                              									Sammelraum a hat den Zweck, eine frühere oder spätere
                              									Schliessung dieser Mündung durch das aus dem Rohr e in
                              									den Raum a eintretende Erdöl herzustellen, um einen
                              									Zutritt von Luft über das Erdöl im Behälter d nach
                              									Einfluss einer gewissen Menge in den Sammelraum zu verhindern.
                           Die Wirkung dieser Einrichtung ist folgende: Nach Oeffnung des Hahns g wird aus dem Behälter durch Rohr e Erdöl in den Sammelraum a strömen. Ist die Mündung des Rohrs f von
                              									dem eintretenden Erdöl geschlossen, so bilden die Rohre e und f ein communicirendes System und es
                              									wird das Erdöl im Sammelraum a und in dem Rohr f so lange steigen, bis das Gleichgewicht der beiden
                              									Flüssigkeiten hergestellt ist. Der Spiegel der in der Röhre f aufsteigenden Erdölsäule wird sich mit dem Spiegel im Behälter in eine
                              									wagerechte Ebene stellen. Nachdem dieser Gleichgewichtszustand hergestellt ist, wird
                              									in dem Sammelraum a das Erdöl ein wenig über die
                              									Rohrmündung f hinausstehen, wie es Fig. 17 darstellt.
                           Durch Einstellen der Rohrmündung f im Sammelraum a ist es nun möglich, diese Menge in solcher Grösse zu
                              									bemessen, als es für einen Ladehub der Maschine erforderlich ist. Mit dem Saughub
                              									der Maschine öffnet sich der Ventilkegel b, der
                              									Arbeitskolben saugt Luft durch das Röhrchen n und
                              									dieser Luftstrom reisst das im Sammelraum a befindliche
                              									Erdöl durch den Ventilkegel b mit fort in den Vergaser.
                              									Durch die directe Verbindung des Erdölbehälters d mit
                              									dem als Sammelraum a dienenden Einspritzventil durch
                              									die Röhren e und f derart,
                              									dass die Röhre f im Sammelraum a verstellbar ist, wird es möglich, die directe Zuführung der gewünschten
                              									Erdölmenge nach dem Vergaser ohne Anwendung mechanischer Hilfsmittel zu
                              									bewirken.
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)