| Titel: | Neuere Pumpen. | 
| Fundstelle: | Band 304, Jahrgang 1897, S. 173 | 
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                        Neuere Pumpen.
                        (Schluss des Berichtes Bd. 302 * S. 265.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neuere Pumpen.
                        
                     
                        
                           Eine zum Speisen der Kessel des englischen Kriegsschiffes Minerva dienende Duplexpumpe stehender Anordnung
                              									von A. G. Mumford in Colchester zeigt die The Engineer vom 27. November 1896
                                 									S. 535 entnommene Abbildung (Fig. 1).
                           Die Dampfcylinder von je 280 mm Durchmesser sind wie auch die Pumpencylinder von je 190 mm Durchmesser vollständig aus Kanonenmetall
                              									hergestellt; der gemeinschaftliche Kolbenhub beträgt 254 mm.
                           Die Steuerung der Dampfcylinder erfolgt nach Mumford's Patent (1896 300 * 12)
                              									mittels der entsprechend lang gehaltenen Arbeitskolben, auf welche der Kesseldampf mit 10,9 at Spannung wirkt. Die
                              Anordnung der
                              									Oeffnungen in den Dampfcylindern zwingt die Pumpenplunger, sich in derselben Weise zu bewegen, als wenn sie von um
                              90° gegenseitig
                              									versetzten Kurbeln angetrieben würden. Das Anlassen der Pumpe kann deshalb in jeder Kolbenstellung erfolgen.
                           Die Beschaffung von Motorfeuerspritzen in grösseren Städten, namentlich in solchen, welche über eine Wasserleitung verfügen,
                              erscheint
                              									schon längst nicht nur zweckmassig, sondern vielfach auch dringend nothwendig. Die grosse Leistungsfähigkeit dieser Spritzen mit
                              									ihren geringen Bedienungsmannschaften gegenüber Handfeuerspritzen mit bis 36 bezieh. 72 Mann – wenn, wie üblich,
                              die Mannschaft in
                              									kurzen Zeitabschnitten gewechselt werden soll – ermöglicht eine weit raschere und sichere Bekämpfung eines Feuers
                              als mittels der
                              									letzteren.
                           Eine Motorfeuerspritze von Grether und Co. in Freiburg i. B., deren Betreiben durch einen 10pferdigen
                              									Benzinmotor erfolgt, veranschaulichen Fig. 2 und 3.
                           Der Motor ist von der Gasmotorenfabrik Deutz in Deutz in stehender Anordnung geliefert; er ist auf der
                              									hinteren Wagenachse gelagert und seine in Längsrichtung des Wagens liegende Welle durch eine Reibungskuppelung mit
                              dem Vorgelege der
                              									Pumpe verbunden. Letztere besteht aus zwei einfach wirkenden Cylindern mit je in einem Gehäuse vereinigten Saug-
                              und Druckventilen.
                              									Jedes Gehäuse ist konisch in den Pumpenkörper eingesetzt und lässt sich ohne Zuhilfenahme eines Schlüssels oder irgend
                              welchen
                              									Werkzeuges bequem und rasch herausnehmen und wieder einsetzen. Die Saugventile sind wagerecht, die Druckventile auf
                              geneigtem Sitz
                              									angeordnet.
                           Die Kolben der Pumpe sind in die Cylinder sorgfältig eingeschliffen, so dass der Lederstulp weniger zur Abdichtung des Kolbens
                              gegen
                              									den Cylinder als zur Reinigung der Innenwandung desselben von dem im Wasser mitgerissenen Sand  und Schlamm dient.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 304, S. 173
                              Fig. 1.Duplexpmpe stehender Anordnung von Mumford.
                              
                           Der Rahmen des Wagens trägt in seiner ganzen Länge bis zum Vordergestell zwei Behälter, von denen der theilweise unter dem
                              Motor
                              									liegende als Kühlwasserbehälter für diesen, der andere als Wasserbehälter für die Pumpe dient. Beide Behälter sind
                              durch ein mit
                              									Absperrhahn versehenes Rohr mit einander verbunden. Diese Einrichtung gestattet einerseits, kaltes Wasser aus dem
                              Wasserbehälter in
                              									den Kühlwasserraum, andererseits durch den Wasserumlauf im Kühlmantel des Motors erwärmtes Wasser in den Pumpenwasserraum
                              einzulassen.
                              									Letzteres ist im Winter zur Verhütung von Frost, wenn die Arbeit während kurzer Pausen unterbrochen wird, werthvoll.
                           Das Wasser wird in dem Kühlmantel durch eine Flügelpumpe zum Umlauf gebracht, die durch Schneckenantrieb von der Hauptwelle
                              aus
                              									getrieben wird. Der Umlauf lässt sich durch einen Hahn regeln; ist dieser voll geöffnet, so fliesst das Wasser in
                              den Behälter zurück,
                              									ohne durch den Kühlmantel zu strömen.
                           Ein zwischen den beiden Cylindern der Pumpe liegender, kugelförmiger Luftbehälter steht mit den Druckräumen der Pumpe in Verbindung.
                              									Die von diesem Behälter ausgehende Druckleitung hat zwei Abnahmestutzen für die Schläuche, von denen jeder für sich
                              abstellbar
                              									ist.
                           
                           Ein in die Druckleitung eingeschaltetes Ventil o (Fig. 3) ist auf eine bestimmte Spannung eingestellt und hebt sich
                              									selbsthätig, wenn dieselbe überschritten wird. Das Druckwasser fliesst dann in den Wasserbehälter zurück. Hierdurch
                              wird erreicht,
                              									dass die Beanspruchung des Motors nicht über die der vollen Explosionshubzahl entsprechende Arbeit gesteigert werden
                              kann. Eine
                              									Mehrbelastung würde den Stillstand des Motors zur Folge haben.
                           Die Abmessungen der Pumpe sind folgende:
                           
                              
                                 Durchmesser der Pumpencylinder
                                 150 mm
                                 
                              
                                 Hub der Kolben
                                 210 mm
                                 
                              
                                 Minutliche Umdrehungen der Kurbelwelle
                                   80
                                 
                              
                           Die durch die Feuerspritze ausgeworfene Wassermenge beträgt 10 l in der Secunde, wobei das Manometer auf dem Druckrohr 6,5
                              at
                              									anzeigt.
                           Eine ebenfalls mittels Benzinmotors betriebene Feuerspritze der Daimler-Motoren-Gesellschaft in Cannstatt
                              									zeigt Fig. 4.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 304, S. 174
                              Motorfeuerspritze von Grether und Co.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 304, S. 174
                              Fig. 4.Benzinmotorfeuerspritze der Daimler-Motoren-Gesellschaft.
                              
                           Der 6pferdige, zweicylindrige Motor macht 480 minutliche Umdrehungen und ist wieder mitsammt der Pumpe auf einem vierräderigen
                              Wagen
                              									befestigt. Die Bewegungsübertragung auf die letztere erfolgt durch die in das Schwungrad des Motors ein- und ausrückbare
                              									Reibungskuppelung a, auf deren Welle noch ein Getriebe sitzt, welches mit dem Rad b einer Welle c in Eingriff steht; letztere trägt zwei um 180° versetzte Kurbeln, an welche die
                              									Kolbenstangen der aus Rothguss gefertigten Pumpencylinder angreifen. Das Zahnrädervorgelege besitzt ein Uebersetzungsverhältniss
                              von 1
                              									: 6, so dass die mit Saug- und Druckwindkessel versehene Pumpe etwa 80 Umläufe macht. Die Klappenventile liegen in
                              einem konischen
                              									Gehäuse und sind leicht zugänglich; ausserdem ist noch ein Druckregelventil vorhanden, welches sowohl die Spritzwassermenge
                              zu
                              									regeln, wie auch die Druckleitung vollständig abzusperren gestattet, ohne dass der Gang der Maschine gestört wird.
                           Der Verbrennungsraum der Cylinder wird durch das mit dem Druckstutzen der Spritze verbundene Rohr e
                              									gekühlt, dessen Abzweigungen in die Cylindermäntel münden; das angewärmte Kühlwasser fliesst in den Saugkasten der
                              Spritze zurück. Der
                              									zum Motor gehörige Gaserzeuger und Lampenbehälter werden durch die von Hand betriebene Hebelpumpe d mit
                              									Benzin gefüllt.
                           Die Spritze liefert nach Angabe der Erbauerin mit einem Wasserdruck von 7 at in der Minute 300 l Wasser und wirft mit einem
                              Mundstück
                              									von 15 mm lichter Weite einen Wasserstrahl von rund 30 m Höhe, mit zwei Schläuchen und 11-mm-Mundstücken einen solchen
                              von je 25 m
                              									Höhe.
                           Eine Differentialkolbenpumpe, welche die Maschinenfabrik Bassersdorf in Bassersdorf nach dem
                              									schweizerischen Patent Nr. 8412 baut, zeigen die Uhland's technischer
                                 										Rundschau entnommenen Abbildungen (Fig. 5 bis 7).
                           Von den beiden in einem Stück gegossenen Kolben hat der grössere am Ende senkrecht zu seiner Achse einen Ausschnitt, in welchem
                              die
                              									schmalen Füsse von zwei Schiebern p Platz finden. Dieselben werden mit einander durch zwei Schrauben mit
                              									je einem rechten und einem linken Gewinde verbunden. Bringt man den Differentialkolben in die äusserste Rechtslage,
                              so befinden sich
                              									die mit Schrauben ll1 (Fig. 5) verschlossenen Oeffnungen des Cylinders den vorgenannten Schrauben
                              									gegenüber. Man kann daher nach Abnahme der Schrauben ll1 einen
                              									Schraubenzieher einführen, um die beiden Schieber p nachzustellen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 304, S. 174
                              Differentialkolbenpumpe der Maschinenfabrik Bassersdorf.
                              
                           Der kleine Cylinder a, der grosse Cylinder a1
                              									und die beide verbindende Röhre g sind mit der Grundplatte der Maschine zusammengegossen. Auf dem
                              									Differentialkolben ist in der Mitte eine Muffe f mit zwei Ohren befestigt, zwischen denen ein den
                              									Kurbelzapfen umfassendes Lager n derart zwischen Körnerspitzen eingestellt ist, dass es sich drehen kann. Die in einer besonderen Büchse an der Grundplatte
                              									gelagerte Kurbelwelle trägt das als Antriebsscheibe dienende Schwungrad.
                           Während die Kurbel umläuft, nimmt ihr Zapfen das erwähnte Lager n mit; dasselbe gleitet dabei auf dem
                              									Zapfen hin und her und verdreht den Differentialkolben um 90° in dem einen und anderen Sinne, wobei er gleichzeitig
                              eine hin und her
                              									gehende Bewegung ausführt. Der grosse Cylinder ist durch eine Einschnürung in der Mitte in zwei Theile a1 und b zerlegt. In der Einschnürung, welche den Schiebern p als Führung dient, sind vier Oeffnungen, von denen je zwei sich gegenüber liegen. Die zwei Oeffnungen
                              										n1 stehen unter einander, sowie mit der Röhre g und dem Windkessel durch den Kanal n2 in Verbindung. Die
                              									anderen Oeffnungen m1 sind unter einander durch den Kanal m2 verbunden, der nach einer Röhre führt, welche von aussen an der in
                              										Fig. 7 sichtbaren Flansche befestigt ist. Zur Abdichtung der beiden
                              									Kolben e dienen die zwei Stopfbüchsen.
                           Die Pumpe kann auch als Motor benutzt werden. In diesem Fall ist die Röhre g mit Druckwasser gefüllt,
                              									welches stets auf den kleinen Kolben e und von Zeit zu Zeit auf den grossen Kolben einwirken kann. Da der
                              									grosse Kolben den doppelten Querschnitt des kleinen Kolbens hat, ist die Kraft beim Hin- und Hergange desselben gleich.
                              Nimmt der
                              									Differentialkolben seine äusserste Linksstellung ein, so stehen die Schieber p in der Fig. 7 ersichtlichen Stellung. Der grosse Cylinder ist dann sowohl von der
                              									Einströmung durch n1 als auch von der Ausströmung durch m1 abgesperrt. Geht der Kurbelzapfen in der Richtung des Uhrzeigers von
                              									unten nach oben, so verdreht sein Lager n den Differentialkolben um 45° aufwärts. Dadurch werden die
                              									Ausströmungskanäle m1 geöffnet, so dass das im grossen Cylinder
                              									enthaltene Wasser entweichen kann, während das Druckwasser auf den kleinen Kolben e von links nach rechts
                              									einwirkt. Hat der Kurbelzapfen die höchste Lage erreicht und geht er nach dem anderen Todtpunkt weiter, so verdreht
                              sein Lager n den Differentialkolben wieder niederwärts. Erreicht der Kurbelzapfen den Todtpunkt, so nehmen die
                              									Schieber p von Neuem die in Fig. 7
                              									ersichtliche Stellung ein. Dreht sich die Kurbelwelle weiter, so verdreht das Lager n den
                              									Differentialkolben noch weiter niederwärts. Dadurch werden die Einströmungskanäle n1 eröffnet, so dass das Druckwasser Zutritt in den grossen Cylinder a1b findet und den grossen Kolben von rechts nach links treibt.
                           Wird die Maschine als Pumpe benutzt, so ist die Wirkungsweise ganz ähnlich, nur dass die Kurbelwelle in der entgegengesetzten
                              Richtung
                              									umläuft und das Wasser den Weg von unten nach oben nimmt.
                           Das Ansaugen erfolgt selbstverständlich nur während des Rückganges des Differentialkolbens.
                           Eine Kreiselpumpe, System Mather-Reynolds, welche im Stande ist, Wasser auf Höhen von 60 bis 90 m mit
                              									hohem Nutzeffect zu liefern und ferner auch umgekehrt, wie eine Turbine, durch Benutzung eines Gefälles als Motor
                              dienen kann,
                              									beschreibt Revue industrielle vom 18. Januar 1896 S. 21.
                           Wie Fig. 8 und 9 erkennen lassen, befindet sich zur Rechten der Welle S, auf welche die Antriebsscheibe
                              									gekeilt ist, der mit der Fundamentplatte zusammengegossene oder verschraubte Saugkasten a.
                           Die anzusaugende Flüssigkeit tritt durch das Rohr A ein und durch die an der Peripherie der
                              									Zwischenwand befindlichen Oeffnungen b (Fig.
                                 										10) in die Abtheilung G. Diese ist in der Mitte durch eine Wand getheilt, welche aber nicht
                              									durchgeht, sondern eine ringförmige Oeffnung b1 frei lässt. In dem
                              									vorderen Theil von G befinden sich radiale Nuthen a1, welche die Strudelbildung der Flüssigkeit verhindern und sie durch die Oeffnung b1 auf die andere Seite der Zwischenwand leiten; hier befindet sich ein
                              									auf die Welle gekeiltes Schaufelrad J, deren zurückgekrümmte Theile, welche über der Nabe vorstehen, das
                              									Wasser mit in die Schaufelung nehmen, welche durch die radiale Verlängerung dieser Flügel gebildet wird.
                           Die so in Rotation gesetzten Wasserfäden werden unter dem Einfluss der Componenten der Centrifugalkraft auf die gekrümmten
                              									Leitschaufeln F (Fig. 11) geleitet, welche
                              									das Flügelrad umgeben. Die durch diese Leitschaufeln gebildeten Kanäle führen die Flüssigkeit ohne Stoss zu einer
                              anderen Reihe von
                              									Oeffnungen b, durch welche das Wasser in die zweite Zwischenkammer gelangt. Letztere hat auch radiale
                              									Nerven, wodurch sich eine Transformation der durch das Wasser erworbenen Energie bildet, welche es zwingt, mit wachsendem
                              Druck gegen
                              									die zweite radiale Oeffnung b1 zu strömen, die wie die vorhergehende das
                              									Wasser wieder in das Centrum eines Schaufelrades J führt, von wo es durch die Leitschaufeln F in die letzte Abtheilung gelangt, welche mit dem Ansatz A1 für das Steigrohr versehen ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 304, S. 175
                              Kreiselpumpe, System Mather-Reynolds.
                              
                           Je mehr Zwischenkammern der Apparat hat, je grösser ist der von den Wasserfäden erlangte Druck, so dass es möglich ist, sehr
                              grosse
                              									Förderhöhen zu erreichen.
                           Für jede dieser Kammern werden die Räder derart berechnet, als ob es sich um eine gleiche Menge Wasser handle; dasselbe erreicht
                              also
                              									eine Endpressung gleich der Summe der einzelnen Pressungen, abzüglich der Nebenhindernisse, welche aber durch diese
                              Einrichtung
                              									möglichst herabgezogen sind.
                           Die Pumpe ist, wie ersichtlich, aus mehreren Cylindern zusammengesetzt, was ihre Montirung sehr erleichtert.
                           Die Welle S dreht sich links in einem am Boden der Ausströmkammer A1 gegossenen Lager M. Die Lager N der
                              									rechten Seite liegen in der Nabe der Saugkammer A. Sie bestehen aus zwei Theilen, welche in der Mitte
                              									einen Zwischenraum lassen, in den die Flüssigkeit durch das von der
                              									Ausströmkammer kommende, mit Regulirhahn versehene Rohr P unter Druck eintreten kann.
                           Die Schaufelräder sind auf ihrer Achse mittels durchgehender seitlicher Keile befestigt und berühren beinahe die Wände der
                              sie
                              									umgebenden Leitcylinder, deren Flächen ebenfalls sorgfältig abgedreht sind.
                           Die Naben dieser Räder sind zwischen den Trennungswänden so eingedreht, dass sie sich, um seitliche Verschiebungen zu vermeiden,
                              									leicht, aber ohne Spiel drehen können.
                           Soll der Apparat als Turbine dienen, so geschieht die Transformation der Energie in entgegengesetztem Sinne. Das Betriebswasser
                              tritt
                              									dann durch den Stutzen A1 und setzt eines der Schaufelräder nach dem
                              									anderen in Bewegung, worauf es den Apparat durch den Stutzen A verlässt.
                           Die Pumpen können in Bergwerken, bei Bewässerungen und als Feuerspritzen verwendet werden, ausserdem überall da, wo sonst
                              Kolben- oder
                              									gewöhnliche Centrifugalpumpen angewendet wurden; sie werden durch Riemen oder Seile angetrieben, auch direct mit
                              einer schnell
                              									laufenden Dampfmaschine bezieh. einem Elektromotor verkuppelt.
                           Die Schaufelräder sind von Bronze, die Lager von Deltametall, die Achsen von Gusstahl und die übrigen Theile von Gusseisen.
                           Die Ergebnisse von Versuchen über den Nutzeffect einer derartigen Pumpe sind in der untenstehenden Tabelle zusammengestellt.
                              Die Pumpe
                              									hatte vier Schaufelräder und wurde durch einen Elektromotor von Edison-Hopkinson mittels Gelenkriemen
                              									angetrieben. Der Durchmesser der Saug- und Druckrohre war 254 mm.
                           
                              
                                 Auf Elektro-motor uber-tragene Arbeit
                                 Mechn. Wir-kungsgrad desElektromotors
                                 An den Treib-riemen der Pumpe abge-Gebene Arbeit
                                 UmdrehungenIn der Minute
                                 Leistung der Pumpe
                                 Nutzeffect derPumpe
                                 
                              
                                 Vacuumb. An-saugenin cmQueck-silbers.
                                 DruckbeimAbfluss
                                 Ge-sammteForder-hohe
                                 Wasser-mengein derMinute
                                 Ge-leisteteArbeit
                                 
                              
                                 
                                    
                                    
                                 Proc.
                                 
                                    
                                    
                                 
                                 
                                 k
                                 m
                                 l
                                 
                                    
                                    
                                 Proc.
                                 
                              
                                 71
                                 89
                                 63,2
                                 501
                                 35,50
                                 2,196
                                 36,48
                                 4361
                                 34,8
                                 55
                                 
                              
                                 69
                                 88
                                 60,6
                                 502
                                 31,75
                                 2,245
                                 36,60
                                 4234
                                 34,0
                                 56,1
                                 
                              
                                 82,4
                                 90
                                 74,2
                                 514
                                 38,00
                                 2,245
                                 37,52
                                 4997
                                 41,2
                                 55,5
                                 
                              
                                 70,1
                                    89,5
                                 62,7
                                 502
                                 35,50
                                 2,098
                                 35,08
                                 4406
                                 33,8
                                 54
                                 
                              
                                 64,1
                                    88,5
                                 56,7
                                 504
                                 30,50
                                 2,196
                                 35,84
                                 3957
                                 31,0
                                 54,7
                                 
                              
                           Die Wassermenge wurde durch einen Ueberfall von 0,457 m Breite gemessen. Dieser befand sich am Ende und 0,102 m vom Boden
                              eines
                              									Behälters von 5,50 m Länge, 0,61 m Breite und 0,355 m Tiefe. Die Kraft des Strahles wurde gebrochen, indem man das
                              Wasser vorher durch
                              									einen mit Hindernissen versehenen Kasten gehen liess, so dass die Geschwindigkeit im Messbehälter nur noch 0,30 m
                              betrug.
                           Wenn man die Förderhöhe in Betracht zieht, ist der gefundene Nutzeffect sehr günstig zu nennen, besonders da er sich, wie
                              spätere
                              									Versuche gezeigt haben, von 15 bis 150 m Förderhöhe ziemlich gleich bleibt.
                           Zum Entleeren der West-India-Docks in London dienen Centrifugalpumpen, welche von je einer darüber liegenden Verbundmaschine
                              in der
                              										Fig. 12 ersichtlichen Weise betrieben werden.
                           Pumpen und Dampfmaschinen sind nach Mittheilungen in The Engineer vom 15. Februar 1895 S. 144 von der
                              									Firma Easton, Anderson and Goolden in Erith, Grafschaft Kent, erbaut.
                           Es sind vier Pumpen vorhanden, von denen jede 141,6 cbm in der Minute oder ungefähr 8500 t in der Stunde auf eine mittlere
                              Höhe von
                              									2,140 m fördert. Wenn alle Pumpen im Betrieb, wird die bedeutende Leistung von etwa 34000 t Wasser in der Stunde
                              erreicht.
                           Bei der grössten Druckhöhe arbeiten Maschinen und Pumpen mit 110 minutlichen Umdrehungen. Die Pumpenschaufeln haben 1,830
                              m Durchmesser
                              									bei 508 mm Höhe.
                           Behufs Ausgleichung der bewegten Massen sind die beiden Treibkurbeln jeder Maschine um 180° gegenseitig versetzt. Die zur
                              letzteren
                              									gehörigen Arbeitscylinder haben 381 bezieh. 737 mm Durchmesser und 406 mm Hub.
                           Eine von derselben Firma für die neue Pumpstation des Wasserwerks Leicester in Cropston erbaute 150pferdige stehende
                              									Dreifach-Expansionsdampfpumpe mit Condensation beschreibt Der praktische Maschinenconstructeur vom 26.
                              									März 1896 S. 51 nach The Engineer.
                           Die nach dem Schiffsmaschinentypus gebaute Dampfmaschine bethätigt die Plunger der darunter liegenden dreicylindrigen Pumpe
                              von den
                              									Kolbenstangen aus direct mittels Zugstangen und Querhäuptern. Die Plungerkolben übermitteln durch Pleuelstangen die
                              erhaltene Bewegung
                              									auf die zwischen Dampf- und Pumpencylinder angeordnete, dreifach gekröpfte Schwungrad welle.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 304, S. 176
                              Fig. 12.Centrifugalpumpe zum Entleeren der West-India-Docks.
                              
                           Die drei Dampfcylinder haben 432, 686 und 1117 mm Bohrung für 914 mm Kolbenhub; die mittlere Tourenzahl beträgt 25, der Admissionsdruck
                              									des Dampfes im Hochdruckcylinder 8,4 at, der Durchmesser der aus Kanonenmetall gefertigten Plunger 349 mm.
                           Die Pumpencylinder sitzen auf Untertheilen, welche einerseits an die Saugventilkasten, andererseits an die Druckventilkasten
                              									angeschraubt sind. Saug- und Druckrohr haben alle drei Pumpen gemeinschaftlich.
                           Die Dampfcylinder arbeiten sämmtlich mit von Hand stellbarer Meyer-Steuerung; die Verstellung der Expansionsschieber erfolgt
                              mittels
                              									Handrades und konischer Räder.
                           Der Abdampf wird durch ein Rohr dem Condensator zugeführt, dessen Luftpumpenkolben von dem Querhaupt des Niederdruckcylinders
                              mittels
                              									Lenkers angetrieben wird.
                           Zur Ausgleichung des Druckes im Saug- und Druckrohr dient ein Sicherheitsventil, welches durch Ziehen an einer Kette geöffnet
                              werden
                              									kann, für gewöhnlich aber durch ein Gegengewicht geschlossen wird.
                           The Engineering and Mining Journal vom 16. November 1895 bringt S. 469 Abbildung und Beschreibung einer
                              									für Baggerzwecke dienenden, von einer stehenden Verbundmaschine betriebenen, wagerechten Centrifugalpumpe der Bucyrus Steam Shovel and Dredge Company in Milwaukee, Wisconsin.
                           Mit zwei derartigen Pumpen ist der Baggerdampfer Comstock der Vereinigten Staaten-Marine ausgerüstet.
                           
                           Die Dampfmaschinen von je 125  arbeiten mit ausgewichteten Kurbeln und im Maximum mit 200 minutlichen Umdrehungen. Auf der
                              									Verlängerung der Kurbelwelle sitzt das Schaufelrad der Pumpe mit Saug- und Druckrohr von je 381 mm Durchmesser. Um
                              Abnutzungen durch
                              									den geförderten Sand möglichst herabzumindern, sind die Schaufeln aus Stahl gefertigt und auswechselbar in dem Gehäuse
                              									untergebracht.
                           Das etwa 15 m lange Saugrohr jeder Pumpe besteht aus zwei aus geschweissten schmiedeeisernen Rohren gebildeten Theilen; diese
                              werden
                              									durch einen Dampfkrahn mittels Drahtseiles auf geeigneter Höhe gehalten.
                           Die gusseiserne Baggerschaufel, am Ende des Saugrohres, ist mit auswechselbaren Stahlmessern versehen und derart mit dem letzteren
                              									verbunden, dass sie sich beim Auftreffen auf irgend welche Hindernisse während der Fahrt selbsthätig heben und senken
                              kann; hierdurch
                              									werden etwaige Zerstörungen des Saugrohres vermieden.
                           Die Pumpe fördert ein Gemisch von Sand und Wasser, und zwar enthält dasselbe je nach Umständen von dem ersteren 10 bis 40
                              Proc.
                           Beide Pumpen liefern zusammen etwa 100 cbm Wasser in der Minute.
                           In Sulfitstoff-Fabriken hat man häufig Lauge zu heben, deren schweflige Säure Eisen, Kupfer und andere Metalle stark angreift.
                              Heinrich Wigger in Unna empfiehlt in solchen Fällen nach der Papierzeitung,
                              									Nr. 7 S. 200, Centrifugalpumpen, bei denen die saure Flüssigkeit nur mit laufenden Theilen aus Phosphorbronze und
                              mit unbeweglichen
                              									Theilen aus Hartblei in Berührung kommt.
                           Einen Combinationsinjector von Friedmann, welcher nach dem gleichen Princip wie der 1895 295 * 2 beschriebene Restarting-Injector von Friedmann arbeitet, zeigen die
                              									dem Praktischen Maschinenconstntcteur vom 29. August 1895 S. 142 entnommenen Abbildungen (Fig. 13 und 14).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 304, S. 177
                              Combinationsinjector von Friedmann.
                              
                           Der Injector dient namentlich zum Speisen von Locomotivkesseln und wird in diesem Falle direct an der Feuerbüchse, also in
                              									unmittelbarer Nähe des Heizers montirt. Speisekopf S und Dampfventil V sind
                              									direct an den Körper des Injectors angeschlossen. Der Handhebel M bethätigt die Absperrspindel der
                              									Dampfdüse. Bei Y befindet sich das Rückschlagventil, bei D der Wasserhahn,
                              									bei K das Schlabberventil und bei x die Verschlussklappe zum Einsatz. Mit
                              										L ist eine den Spritzschlauchkuppelungsstutzen verschliessende Mutter bezeichnet. Das Dampfrohr
                              									ist mit A, das Saugrohr mit B, das Druckrohr mit C bezeichnet.
                           Friedmann empfiehlt bei der Benutzung dieser Injectortype, bei jedesmaligem Oeffnen und Schliessen des
                              									Hebels M auch das Dampfventil am Kessel zu öffnen und zu schliessen. Das Ausheben der Düsen kann selbst
                              									dann vorgenommen werden, wenn der Apparat unter Dampfdruck steht. Man hat in diesem Falle nur nöthig, das Dampfeinlassventil
                              zu
                              									schliessen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 304, S. 177
                              Doppelt wirkende Vacuumpumpe von Wild.
                              
                           Die doppelt wirkende Vacuumpumpe (Pulsopumpe) von J. Wild in Oldham, Lancashire, lassen die Engineering entnommenen Abbildungen (Fig. 15
                              									bis 17) erkennen.
                           Die beiden Arbeitskammern der Pumpe sind mit A, das am oberen Ende derselben mittels Flanschen befestigte
                              									gemeinsame Ventilgehäuse mit B bezeichnet. In letzterem befinden sich für jeden Pumpenkörper zwei
                              									Doppelsitzventile C für den Einströmdampf, von denen jedes obere Ventil im Durchmesser etwas grösser als
                              									das darunter liegende Ventil gehalten ist. Die beiden zusammengehörigen Ventile jeder Pumpenseite sind auf gemeinschaftlicher
                              Spindel
                              									befestigt und mit Gewichten oder Schwimmern D verbunden. In den Ventilspindeln befindliche Oeffnungen
                              									dienen zur Aufnahme der Enden eines Hebels E, welcher sich derart auf einen Zapfen F stützt, dass durch Drehung desselben, beim Anlassen der Pumpe das eine oder andere Ventilpaar geöffnet
                              									wird, während, wenn sie im Gang, Ventile C und Hebel E sich ohne Drehung des
                              									Zapfens frei bewegen können. In dem Druckraum H jeder Pumpe befindet sich ein Kanal G mit Ventil I1 .
                           Die Wirkung ist folgende:
                           Der Dampf strömt in den einen Pumpencylinder und condensirt nach erfolgtem Abschneiden in diesem, so dass etwas Flüssigkeit
                              eintreten
                              									kann. Währenddem ist der Dampf in den anderen Cylinder getreten und strömt nach der durch Drehung des Zapfens bewirkten
                              Umsteuerung
                              									der Ventile wieder in den ersten Cylinder, während der im zweiten Cylinder eingeschlossene Dampf condensirt. Dies
                              wird so lange
                              									fortgesetzt, bis beide Pumpencylinder nahezu vollständig mit Flüssigkeit angefüllt sind. Lässt man dann wieder Dampf
                              in den ersten
                              									Cylinder, so drückt derselbe auf die Flüssigkeit in diesem und treibt sie durch das Ventil I ins Freie.
                              									Nach Umsteuerung der Dampfventile von Hand wird die angesaugte Flüssigkeit auch aus dem zweiten Cylinder getrieben,
                              während sich der
                              									erstere nun so weit mit Flüssigkeit füllt, dass der in diesem
                              									befindliche Schwimmer D gehoben und das selbsthätige Umsteuern der Dampfventile erfolgt. Der Dampf drückt
                              									nun wieder auf die Flüssigkeitssäule im ersten Cylinder, und zwar so lange, bis durch den Schwimmer des zweiten Cylinders
                              die Ventile
                              									abermals umgesteuert werden.