| Titel: | Schleuder-, Schrauben- und Kapselgebläse, Versuche und Berechnungen von Gruben- und Blaseventilatoren. | 
| Fundstelle: | Band 304, Jahrgang 1897, S. 245 | 
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                        Schleuder-, Schrauben- und Kapselgebläse, Versuche und Berechnungen von Gruben- und
                           								Blaseventilatoren.
                        (Schluss des Berichtes S. 222 d. Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Schleuder-, Schrauben- und Kapselgebläse.
                        
                     
                        
                           Fr. Pelzer's Ventilator.
                           Um bei Schleudergebläsen mit einseitiger Saugöffnung eine Druckausgleichung auf beiden Seiten des Flügelrades herbeizuführen,
                              trifft
                              										Friedrich Pelzer in Dortmund nach dem D. R. P. Nr. 86613 (Kl. 27) folgende Einrichtung an der Nabe
                              									des Flügelrades. Die Oeffnungen a (Fig. 7) in der Nabenscheibe des
                              									Flügelrades werden durch einen Blechkonus b in der Weise abgedeckt, dass ein Ringkanal c frei bleibt, durch welchen die durch a angesaugte Luft austritt, wodurch
                              									auf beiden Flügelradseiten der Druck zur Ausgleichung gelangt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 304, S. 245
                              Fig. 7.Pelzer's Ventilator.
                              
                           Für einen Spannungsunterschied h = 100 mm Wassersäule stellen sich die Verhältnisse wie folgt:
                           
                           
                              
                                 D mFlügelrad-durchmesser
                                 d mSaugrohr-durchmesser
                                 Q cbm/Sec.Luftmenge
                                 n minutl.Umlaufszahl
                                 
                              
                                 1,0
                                 0,75
                                   3,33
                                 780
                                 
                              
                                 1,5
                                 1,13
                                   7,50
                                 520
                                 
                              
                                 2,0
                                 1,15
                                 13,33
                                 400
                                 
                              
                                 2,5
                                 1,88
                                 20,83
                                 315
                                 
                              
                                 3,0
                                 2,25
                                 30,00
                                 260
                                 
                              
                                 4,0
                                 3,00
                                 50,25
                                 200.
                                 
                              
                           
                              \frac{D}{d}=\frac{4}{3}
                              
                           Luftgeschwindigkeit in der Saugöffnung c = 7,6 m/Sec.
                           
                        
                           Patterson-Sandilands' Ventilator zur Rauchniederschlagung.
                           Durch das Wasserleitungsrohr c am Spindellager (Fig. 8) des
                              									Ventilatorflügels wird nach dem D. R. P. Nr. 87112, Zusatz zu Nr. 83142, Wasser in den Hohlraum b der
                              									Trichternabe a zugeleitet, welches in Folge der Fliehkraft sich in der theilweise abgedeckten Randrinne
                              									ansammelt und durch Röhrchen d in den Flügelraum brausenartig einspritzt, wodurch der abgesaugte Rauch
                              									niedergeschlagen wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 304, S. 246
                              Fig. 8.Patterson-Sandilands' Ventilator zur Rauchniederschlagung.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 304, S. 246
                              Versuche mit Centrifugalventilatoren von Hammersley, Heeman u. Gilbert.
                              
                           
                        
                           Versuche mit Centrifugalventilatoren.
                           Hammersley, Heeman und Gilbert haben nach Génie
                                 										civil, 1896 Bd. 29 S. 55, durch Versuche nachgewiesen, dass der Wirkungsgrad eines Ventilators mit massiger Flügelzahl und
                              									einfacher Flügelform zunimmt, während die inneren Widerstände bei stark gekrümmter und verwickelter Flügelform wachsen.
                              An den
                              									Blasehals des Ventilators ist ein liegender Windkessel angeschlossenen welchem mittels Einsatzschieber Querschnittsänderungen
                              									ermöglicht werden, wobei Manometer zur Bestimmung der dynamischen und statischen Pressung, wie es in Fig. 9 bis 11
                              									schematisch dargestellt ist, herangezogen werden; Anemometer dienen zur Ermittelung der Windgeschwindigkeiten. Zudem
                              ist in das
                              									Antriebwerk des Ventilators (Fig. 13 und 14) ein Emerson'scher Kraftmesser
                              									eingeschaltet, der durch eine Prony'sche Bremse geprüft wird. Umlaufzähler am Motor, am Zwischenvorgelege
                              									und der Ventilatorspindel ergänzen das Messwerk.
                           Ist h1 mm Wassersäule der Stand im Manometer A, welcher mit dem Winkelrohr D in die Leitung H hineinragt,
                              									während der andere Schenkel in C glatten Anschluss an die Rohr wand findet, so gilt allgemein der
                              									Ausdruck
                           
                              \frac{c^2}{2\,g}=h_1
                              
                           als Geschwindigkeitshöhe oder als dynamische Pressung. Insbesondere gilt aber zur Messung der Luftbewegung durch
                              									ein Wassermanometer die Beziehung
                           
                              c=\sqrt{2\,g}\,\sqrt{\frac{\gamma_0}{\gamma}\,\sqrt{h_1}}
                              
                           wenn γ0
                              									= 1000 k Gewicht von 1 cbm Wasser und γ = 1,25 k Gewicht von 1 cbm Luft bei
                              									normaler Mitteltemperatur ist, was wegen γ0 : γ
                                 										= 800
                           c = 125√h1
                           ergibt, wenn h1 in m Wassersäule eingeführt wird,
                              									wogegen für h1 in mm Wasser
                           
                              c=125\,\sqrt{\frac{h_1}{1000}}\,\sim\,3,96\,\sqrt{h_1}
                              
                           bezieh. abgerundet
                           c = 4 \/h1
                           folgt.
                           Ist wie in Fig. 9 der Durchgangsquerschnitt (d1 =2 0,430), also
                           f_1=\frac{\pi}{4}\,{d_1}^2=0,145\mbox{ qm},
                           annähernd auf die Hälfte verengt, so wird bei h1 =
                              									44 mm Manometerstand und υ = 61 m/Sec.
                              									Flügelgeschwindigkeit die mittlere Windgeschwindigkeit im vollen Querschnitt f= 0,145 qm
                           c = 4 √44 = 4 . 6,638
                           c = 26,532 m/Sec.
                           betragen, was eine Windmenge
                           Q = c . f ~ 3,8 cbm/Sec.
                           ergibt. Die Leistung der Luft stellt sich auf
                           
                              N_e=\frac{Q\,.\,h}{75}
                              
                              
                           wobei die statische Luftspannung (Pression bezieh. Depression) h = 200 mm beträgt,
                              									so dass
                           
                              N_e=\frac{3,8\,.\,200}{75}\,\sim\,\frac{760}{75}
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 304, S. 246
                              Versuche mit Centrifugalventilatoren von Hammersley, Heeman und Gilbert.
                              
                           
                           oder Ne ~ 10 . . .  folgt. Da
                              									nun Ni = 15  gebraucht wurden, so stellt sich der
                              									dynamische Wirkungsgrad
                           
                              \mu=\frac{N_e}{N_i}\,\sim\,\frac{2}{3}=0,66.
                              
                           Wird der Windbehälter geschlossen (Fig. 10), so steigt die Pressung bei
                              										υ = 61 m/Sec. Flügelgeschwindigkeit
                              									auf h = 300 mm, während die Geschwindigkeitshöhe h1 = 0 werden muss, weil keine Luft fortgeschafft wird. Bei ganz offenem Behälter (Fig. 11) wird dagegen h = 0 und die
                              									Geschwindigkeitshöhe h1
                              									= 125 mm bei einer Flügelgeschwindigkeit υ = 61 m/Sec. Dies entspricht bei
                           √h1 = √125 = 11,18
                           einer mittleren Windgeschwindigkeit von
                           c = 44,72 m/Sec.,
                           was eine Luftmenge Q = 6,5 cbm/Sec. ergibt. In beiden Fällen ist der Wirkungsgrad μ = 0, in Fig. 10 weil c = 0 und im Falle Fig. 11 weil h = 0 ist.
                           Um den Einfluss der Flügelform auf den Wirkungsgrad zu untersuchen, sind in den sechsflügeligen Radstern (Fig. 12) abwechselnd die Flügel a, b und c eingesetzt und der Ventilator mit υ = 61 m/Sec. Umfangsgeschwindigkeit laufen gelassen worden.
                           Alle drei Flügelformen schneiden die Tangirende an dem Kreise von 225 mm Durchmesser unter einem Winkel von 25°, bezieh. es
                              bilden die
                              									Schaufelelemente dieses Kreises mit der Radialen den Winkel α = 65°, während die Winkel am äusseren
                              									Radkreise D = 0,431 m bei den Formen
                           
                              
                                 
                                 
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                              
                                 
                                 (90 – β) = a1
                                    											=
                                 35°
                                 60°
                                 90°
                                 
                              
                                 bezieh.
                                 
                                    β =
                                    
                                 55°
                                 30°
                                 0°
                                 
                              
                           betragen. Die Flügelrad Verhältnisse sind daher:
                           \frac{D}{d}=\frac{0,431}{0,150}\,\sim\,3 bezieh.
                              										\frac{D}{b}=\frac{0,431}{0,203}\,\sim\,2,12
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 304, S. 247
                              Versuche mit Centrifugalventilatoren von Hammersley, Heeman und Gilbert.
                              
                           Das Gehäuse dieses Ventilators a (b oder c) ist mittels eines Rohrstutzens
                              										f (Fig. 13 bis 17) an den Windkessel g von D0
                              									= 0,760 m Durchmesser bezieh. L = 5,5 m Länge angeschlossen, in deren Mitte
                              									bei D Blenden mit centralen Kreisöffnungen von Dx = 0,120 bis 0,457 m Durchmesser eingesetzt werden, welche in den folgenden Diagrammen die
                              									strichpunktirten Coordinaten A, B, C, D, E und F bezeichnen. Am Schwinghebel
                              										ik (Fig. 15) ist der Windmesser
                              									angebracht, welcher dadurch in die verschiedenen Lagen der offenen Rohrmündung bequem eingestellt werden kann. Um
                              ebenfalls die
                              									Pressungen h und h1 in den verschiedenen
                              									Stellen des Rohrquerschnittes g zu bestimmen, sind die Manometerrohre p und
                              										q verstellbar eingerichtet (Fig. 16) und
                              									die Rohrenden für die statische Pressung mit 50 mm grossen scharfrändigen Kreisscheiben s (Fig. 17) besetzt. Vom Motor m wird mittels
                              									zwischengeschaltetem Kraftmesser r der Ventilator a bethätigt, wobei
                              									Umlaufszähler n1 und n die Umdrehungen
                              									bestimmen. Mit Hilfe dieser Einrichtungen sind nun die Diagramme Fig. 18
                              									für Flügel a, Fig. 19 für Flügelform b und für das Flügelrad, c das Diagramm Fig. 20 zusammengestellt. Die Vergleichung der charakteristischen Linien
                              									dieser Diagramme zeigt ohne weiteres die Ueberlegenheit der Schaufelform c gegen b und diese gegen a. Zur Erläuterung der Diagramme möge angeführt sein, dass die regelrechten
                              									Abstände 0, 1, 2 . . . 10 der Abscissenachse die Luftmenge von je Q = 0,233 cbm/Sec. angeben, während (bei Fig.
                                 										19) die Maasstäbe für den Wirkungsgrad μ von 10 zu 10 bis 100, für die statische Pressung h von 5 zu 5 cm bis 50 cm und der Maasstab für den indicirten Effect Ni von 2 zu 2 bis 20  reicht, während mit A . . . F die verschiedenen Einsatzblenden bezeichnet sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 304, S. 247
                              Versuche mit Centrifugalventilatoren von Hammersley, Heeman und Gilbert.
                              
                           Ausserdem wurden die Versuche noch mit den Flügelgeschwindigkeiten
                           υ = 25,4 31,0 bezieh. 61 m/Sec.
                           durchgeführt. Auf diese letzte Geschwindigkeit beziehen sich, wie bereits erwähnt, die Diagramme Fig. 18 bis 20.
                           Das Diagramm Fig. 21 bezieht sich auf einen Ventilator von D = 0,406 m Durchmesser, d = 0,15 m Saugrohr und Trapezflügel von b = 0,184 bezieh. b1 = 0,028 m innerer und
                              									äusserer Breite mit Anschlusswinkel α = 30°, bei h = 240 mm statischer
                              									Pressung und υ = 61 m/Sec.
                              									Umfangsgeschwindigkeit des Flügelrades.
                           Im Diagramm Fig. 22 ist die Wirkungsweise eines Ventilators mit Vertheiler
                              									vorgeführt.
                           
                              
                                 
                                    D
                                    
                                 = 0,305 m Flügelraddurchmesser,
                                 
                              
                                 
                                    b
                                    
                                 = 0,07 m Flügelbreite,
                                 
                              
                                 
                                    D
                                    1
                                    
                                 = 0,584 m Gehäusedurchmesser,
                                 
                              
                                 
                                    υ
                                    
                                 = 61 m/Sec.
                                    											Flügelgeschwindigkeit, und
                                 
                              
                                 
                                    h
                                    
                                 = 110 mm maximaler statischer Pressung.
                                 
                              
                           
                        
                           B. Verity's Schraubenventilator.
                           Beachtenswerth sind die Versuche von Kennedy, welche mit zwei Schraubengebläsen von B. Verity und Sohn in London vorgenommen worden sind. Die Ergebnisse dieser Versuche sind nach Industries, 1890 Bd. 8 * S. 65, in Folgendem kurz zusammengestellt. Die in Fig. 23 und 24 dargestellten Windräder (Air propeller) haben je D1 = 0,914
                              									und D2 = 0,610 m äusseren Flügeldurchmesser. Jedes Windrad ist an einen
                              									liegenden Windkessel von D0 = 0,914 m Durchmesser bezieh. F = 0,656 qm Querschnitt und L = 3,2 m Länge bezieh. V = 2,1 cbm Inhalt angeschlossen worden, welcher ins Freie mündete. Angetrieben wurde das Windrad durch einen kleinen
                              									Immish-Elektromotor, welcher das grosse Windrad D1 mit einer Uebersetzung
                              										i1 = 2,6 und das kleine D2 mit i2 = 2,0 ins Langsame bethätigte.
                              									Der Effect wurde nach Watt bezieh. Volt-Ampère gemessen und durch
                              									Einschaltwiderstände geregelt, wobei mittels Seilbremse an Stelle des Windrades der Wirkungsgrad festgestellt wurde. Dagegen
                              									wurde die Windmenge durch einen kalibrirten Windmesser im Windkessel, welcher, 1,67 m vom Windrad entfernt, auf einer
                              Querschiene
                              									verstellbar war, gemessen. Der Mündungsquerschnitt des Windkessels ist in Ringquerschnitte zerlegt gedacht worden,
                              von 914 bezieh.
                              									762, 457 und 165 mm Durchmesser, in deren Mittelkreisen, und zwar im wagerechten Hauptdurchmesser, die Windflügel
                              des Anemometers
                              									eingestellt waren. Die Summe der berechneten Windmengen in den einzelnen Ringtheilen bestimmte die gelieferte Windmenge
                              Q, welche, durch den Querschnitt F dividirt, die mittlere
                              									Windgeschwindigkeit
                           v=\frac{Q}{F}\mbox{ m/Sec.}.
                           ergibt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 304, S. 248
                              Verity's Schraubenventilator.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 304, S. 248
                              Fig. 25.Diagramm zu Verity's Schraubengebläse.
                              
                           In der nachstehenden Tabelle sind die Ergebnisse dieser Versuche für beide Flügelräder D1 und D2 zusammengestellt, wobei derselbe
                              									Windkessel D0 = 0,914 für beide Windräder gebraucht wurde. Dagegen ist im
                              									Diagramm Fig. 25 die Geschwindigkeit (60 υ) für das kleinere Rad D2 auf ein Windrohr D0 = D2 bezogen. Während in der Tabelle
                              									sämmtliche Werthe auf m, und zwar m/Sec. zurückgeführt sind, stellen die Diagrammcurven die eigentlichen Versuchswerthe vor, welche sich auf englische Cubikfuss,
                              									Minuten u.s.w. beziehen.
                           Tabelle B.
                           Kennedy's Versuche mit Verity's Schraubengebläse.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 304, S. 248
                              Nr.; Werthe.; Bemerkungen.; Minutl. Umlaufszahl des Flügelrades.; Indicirter Effect
                                 										in .; Mittlere Windgeschwindigkeit in m/Sec.; Windmenge in cbm/Sec.; Windmenge für i.; Windmenge für 1
                                 										Flügelumdrehung.; Windweg für 1 Flügelumdrehung.; Minutliche Geschwindigkeit.; Minutliche Luftmenge
                              
                           
                        
                           C. Enke's Kapselgebläse.
                           Von der Maschinenfabrik Carl Enke in Schkeuditz-Leipzig werden Kapselgebläse gebaut, welche die Mängel der
                              									bekannten Roots-Blower, die namentlich in der Dichtung der schmalen Berührungsflächen ihren Grund haben, beseitigen.
                              Dies wird dadurch
                              									erreicht, dass sämmtliche Berührungsflächen der arbeitenden Organe auf der Drehbank bezieh. der Ausbohrbank vollendet
                              werden können. Die Flügeltrommel a (Fig. 26) kreist in einem Cylinder b mit Ansatzstutzen d und f, gleichzeitig auch um einen Cylinder c,
                              									welcher aus zwei an den Abschlussdeckeln befestigten cylindrischen Rohrstutzen besteht, die in der Mitte des Gehäuses
                              b einen Raum frei lassen, durch den die Speichen h der auf der Welle g gekeilten Flügeltrommel a mit Spiel durchgehen. Im Cylindergehäuse b ist ein zweiter Cylinderraum i vorgesehen, in welchem die Steuerungswalze
                              										k sich dreht, welche mit der Welle g durch Stirnräder (4 : 3) verbunden
                              									ist, so dass die Umlaufszahl der Walze k
                              									4/3 mal so gross als jene der Flügeltrommel a ist. Nun sind die beiden inneren feststehenden Cylinder c an der Unterseite muldenartig und
                              									nach dem Halbmesser der Steuerwalze k ausgespart, so dass diese mit ihren Flügeln sowohl im Cylinder i als auch an c passend geht. Da ferner in die cylindrischen Mulden l der Steuerwalze k die Speichen h der
                              									Flügeltrommel a gleichsam als Radzähne hineinpassen und k mit a gegensätzlich sich umdrehen, so wird folgender Arbeitsvorgang zu bemerken sein, wobei, um das
                              									Verständniss zu erleichtern, die Flügel 1 und 3 vorerst weggedacht sein
                              									mögen. In der Stellung Fig. 26 treibt der Flügel 2 die Luft durch den
                              									Windstutzen f fort, während in m und n die
                              									Dichtung nach rückwärts erfolgt. Bei fortschreitender Rechtsdrehung von a2 und Linksdrehung von k öffnet sich n und schliesst dafür m in gleichem Betrage, bis nach Austritt des Walzenflügels a4 aus i der Flügel k an c vollständig anliegt. Hierbei ist aber bloss der Flügel a1 dichtend gewesen. Um aber statt einem Flügel gleichzeitig drei zur Abdichtung zu bringen, sind noch
                              									die Flügel 1 und 3 vorgesehen, so dass vier Flügel in drei Walzenmulden l abwechselnd eintreten. Nur dieser Flügel ist während des Eingriffes in l
                              									für die Abdichtung wirkungslos. In den Räumen zwischen den Flügeln 1 und 2
                              									bezieh. 2 und 3 und von 3 bis zum Saugrohr
                              									herrscht Dünnluft, welche nur durch den verlustweisen Uebertritt von Pressluft in der Spannung staffelförmig sich
                              etwas steigert, so
                              									dass im Raume 1–2 eine höhere Luftspannung als im Raume 2–3 herrschen wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 304, S. 249
                              Fig. 26.Enke's Kapselgebläse.
                              
                           Bei einem dreifach dichtenden Kapselgebläse (Fig. 26) beträgt der volumetrische Wirkungsgrad bei einer
                              									Spannung von 2 m Wassersäule und 200 Umläufen annähernd 83 Proc., während derselbe bei einem einfach dichtenden Gebläse
                              bei n = 300 und h = 500 mm Wassersäule bis auf 94 Proc. im Mittel ansteigt, und
                              									zwar ist derselbe bei
                           
                              
                                 n = 320 zu
                                 93,5
                                 Proc.
                                 
                              
                                 n = 300 zu
                                 94
                                 „
                                 
                              
                                 n = 280 zu
                                 95
                                 „
                                 
                              
                           ermittelt worden.
                           
                        
                           Skinner's Kapselgebläse.
                           Das Patent Pump and Blower Syndicate in London baut nach Industries, 1891 I
                              									Bd. 10 * S. 18, das in Fig. 27 dargestellte einachsige Kapselgebläse. Im cylindrischen Gehäuse a mit Saug- und Druckrohrstutzen b und c
                              									kreist, durch eine Riemenscheibe getrieben, die excentrisch gelagerte Welle d mit der Trommel f, in deren cylindrischen Rinnen drei Bogenplatten mit entsprechenden Randleisten g gelenkig eingeschoben sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 304, S. 249
                              Fig. 27.Skinner's Kapselgebläse.
                              
                           Diese würden bei ihrem Umlaufe durch die Fliehkraft an die innere Cylinderwand a stark angepresst werden,
                              									wodurch ihre äusseren Randleisten i zwar selbstdichtend wirken, aber zu sehr der Reibung unterliegen
                              									würden. Um die Wirkung dieser Centralkraft aufzufangen, sind drei Kreissectorplatten k vorgesehen, welche
                              									von den Bogenplatten gi mittels Seitenzapfen i im Kreise um den Mittelzapfen
                              										l frei herumgeführt werden und den wechselnden Winkellagen der Bogenplatten gi folgen.