| Titel: | Die gewundenen oder sogen. Spiralbohrer. | 
| Fundstelle: | Band 306, Jahrgang 1897, S. 30 | 
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                        Die gewundenen oder sogen. Spiralbohrer.
                        Mit Abbildungen.
                        Die gewundenen oder sogen. Spiralbohrer.
                        
                     
                        
                           Stephen Morse hatte sich in den sechziger Jahren (1864) der Massenherstellung der vorher in verschiedenen
                              									Maschinenbauanstalten mit Vortheil gebrauchten und erprobten Spiralbohrer zugewendet und in New Bedford, Mass., die
                              Morse Twist Drill and Machine Co. gegründet.
                           Rundstahl amerikanischer und englischer Herkunft wird auf Abstechmaschinen auf vorbestimmte Stablänge geschnitten, aber nur
                              das
                              									Schaftende centrirt, während am Bohrerende ein Kegel angedreht wird, welcher der Bohrerspitze entspricht und der
                              im Reitstock der
                              									Bolzendrehbank in einer entsprechenden Spurpfanne läuft, während das Schaftende auf Körnerspitze mit der Spindel
                              geht.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 29
                              Bohrerschäfte.
                              
                           Von Wichtigkeit für den regelrechten Bohrbetrieb ist die genaue Uebereinstimmung der Bohrerschäfte mit den Spannbüchsen der
                              									Bohrmaschinenspindel, sowohl wegen des richtigen Ganges als auch des Bohrerwechsels. Deshalb wurde eine Gleichmässigkeit
                              derselben
                              									angestrebt, welche auch unter dem Namen Morse taper shanks theilweise Anerkennung gefunden hat. Da eine
                              									Vergleichung dieser Standmaasse mit Bohrern deutscher Fabrikation von Interesse sein dürfte, so sind im Folgenden
                              nach Am. Mach., 1896 Bd. 19 Nr. 20 * S. 492, zu Fig. 1 bis 3 die Abmessungen in engl. Zollmaass angeführt.
                           
                              
                                 Schaftnummer
                                 KonusZoll : Fuss engl.
                                 KonusZoll : Zoll
                                 AeussereEndbohrung desKopfes a.
                                 Durchmesser bdes schwachenSchenkel-stückes
                                 Schenkellänge cgemessenvon a bis
                                    												b
                                 Durchmesser dder Zunge
                                 Stärke f derZunge
                                 Länge g derZunge
                                 Ganze Länge hdes Schaft-stückes ein-schliessl.
                                    											Zunge
                                 
                              
                                 1
                                 0,6
                                 0,05
                                 0,475
                                 0,369
                                 2⅛
                                 0,33
                                 13/64
                                 5/16
                                 29/16
                                 
                              
                                 2
                                 0,602
                                 0,05016
                                 0,700
                                 0,572
                                   29/16
                                 17/32
                                 ¼
                                 ⅜
                                 31/16
                                 
                              
                                 3
                                 0,602
                                 0,05016
                                 0,938
                                 0,778
                                   33/16
                                 ¾
                                 5/16
                                 7/16
                                 3¾
                                 
                              
                                 4
                                 0,623
                                 0,05191
                                 1,231
                                 1,020
                                   41/16
                                 31/32
                                 15/32
                                 ½
                                 4¾
                                 
                              
                                 5
                                 0,630
                                 0,0525
                                 1,748
                                 1,475
                                   53/16
                                 113/32
                                 ⅝
                                 ⅝
                                 6
                                 
                              
                                 6
                                 0,626
                                 0,05216
                                 2,494
                                 2,116
                                 7¼
                                 2
                                 ¾
                                 ⅞
                                 85/16
                                 
                              
                           Bemerkenswerth ist eine in der Pratt und Whitney Company gebrauchte Messvorrichtung (Fig. 4 bis 7), mit welcher die Normalkonus bestimmt bezieh. die Bohrerschenkel untersucht werden können. Dieselbe besteht aus
                              									einem gusseisernen Rahmenböckchen a mit Streben b, an dessen vorderen
                              									Leisten c zwei gehärtete und genau geschliffene Stahllineale d angeschraubt
                              									werden können. In den Zahnnuthen f der beiden Streben b passend wird die
                              									Brücke g angeschraubt, in dessen genau gehobelter Schlitznuth (Fig. 6) stählerne, ⅛ Zoll starke Scheiben h
                              									angeschraubt werden, welche in die Ebene der Stellineale zu liegen kommen. Nach den bekannten genauen Durchmessern
                              zweier Scheiben h und dem gemessenen Abstande derselben ist alsdann der Kegel leicht bestimmbar.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 29
                              Messvorrichtung der Pratt und Whitney Company.
                              
                           In die abgedrehten Bolzen werden alsdann nach zwei Verfahren die beiden Schraubennuthen gleichzeitig eingefräst. Die grösseren
                              Bohrer
                              									stehen senkrecht in einem Schlitten eingespannt und drehen sich gleichmässig mit dem geradlinigen Vorschub, wodurch
                              der Normalbohrer
                              									mit gleichbleibender Schraubensteigung entsteht. Bei den Fräsemaschinen für kleinere Bohrer liegt derselbe wagerecht
                              eingespannt und
                              									es wird bloss mit einem einzigen Fräser gearbeitet. An das freie Schaftende des Bohrers ist eine grössere Nuthscheibe
                              gespannt,
                              									mittels welcher die axiale Verschiebung entsprechend der veränderlichen Gangsteigung der Bohrernuth hervorgebracht
                              wird. Nach dem
                              									Fräsen der Schraubennuthen erfolgt noch vor dem Härten das Anschleifen der Bohrerlippen, worauf nach dem Härten das
                              Richten der krumm
                              									gewordenen bezieh. verzogenen Bohrer geschieht. Zur Untersuchung auf die genaue Achsenrichtigkeit der Bohrer werden
                              zwei Richtplatten
                              									gebraucht, welche durch zwei parallel abständig liegende Seitenbohrer ihren genauen Abstand erhalten, und indem nach
                              und nach die
                              									gleichen Bohrer des Satzes quer durch die geneigten Platten gerollt werden, stellen sich in den klemmenden Bohrern
                              die Fehlstücke oder
                              									ungeraden Werkzeuge heraus.
                           Für die richtige Arbeitswirkung eines Bohrers sind ausser der Geradheit seiner Achse und dem Zusammenfallen derselben mit
                              der
                              									geometrischen Drehachse der Bohrmaschinenspindel noch folgende Bedingungen zu erwähnen, die namentlich bei gedrehten
                              cylindrischen
                              									Bohrern streng zu beachten sind: Symmetrie der Schneidkanten, also gleiche Länge derselben, so dass die Verschneidung
                              derselben in das
                              									Bohrermittel fällt. Bei gewundenen Schraubenbohrern bilden die äusseren in die Schneide auslaufenden Kanten der Schraubennuthen
                              je
                              									eine Führungskante, welche erhalten bleiben, damit der Bohrer stets gleichen Schnittkreisdurchmesser beibehält.
                           Damit nun die Reibung an der Lochwandung nicht zu gross werde, wird bloss ein schmaler, 1 bis 2 mm breiter Rand auf Normalmaass
                              									belassen, das hinten liegende Material etwas zurückgesetzt, wohl auch hinterdreht. Ebenso werden selbstverständlich die beiden unteren Schneidkanten hinterschliffen bezieh. nach zwei
                              									schräg liegenden Kegelmantelflächen zurückgeschliffen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 30
                              Fig. 8 und 9. Hohlschliff von SweetFig. 10. KerbenschliffFig. 11 u. 12. Schraubenbohrer.
                              
                           Um den Widerstand der Sattelschneide abzumindern, wird diese manchmal besonders zugeschärft. Wichtiger ist noch die Vorsorge
                              gegen
                              									Bruch des Bohrers. Bricht der Bohrer am oberen Theil in der Nähe des Schenkels, so ist derselbe verloren oder wenig
                              verwendungsfähig.
                              									Um diese Gefahr, wenn nicht ganz zu beseitigen, so doch wenigstens abzumindern, wird der Bohrerkern nach dem Schaft
                              zu verstärkt,
                              									indem die Gewindenuth seichter, auch die Gewindsteigung der Nuth zunehmend, also das Gewinde steiler gemacht wird.
                              Ein zweites, von
                              										Sweet vorgeschlagenes Verfahren beruht auf einen zweiten Hohlschliff, durch welchen je eine schwache
                              									Stelle, eine Bruchstelle an der Schneide geschaffen wird, wobei die Bruchstücke nicht als Keile wirken, welche dann
                              im verstärkten
                              									Maasse erst recht den Fig. 8. Fig. 10. Bruch des ganzen Bohrers herbeiführen könnten. So entsteht bei
                              										a (Fig. 8) der gefährliche
                              									Querschnitt und dadurch wird die muthmaassliche Bruchstelle festgelegt, während der Bohrer das Ansehen Fig. 9 erhält. Die Gefahr des Bruches wird auch dadurch herabgesetzt, dass
                              									man den Spanwiderstand durch Theilung desselben abmindert, wie es durch Kerbenschliffe (Fig. 10) regelrecht angedeutet, indem die Kerben der beiden Schneidkanten
                              									versetzt, sich decken. Zwar wird dadurch die linke Schneide mit einer Kerbe a einen grösseren
                              									Schnittwiderstand zu überwinden haben, als die andere mit b und c, doch
                              									wiegt der durch die Zertheilung des Spans erzielte Vortheil weitaus den Nachtheil der unsymmetrischen Kraftvertheilung
                              auf. (Am. Mach., 1897 Bd. 20 Nr. 5 S. 97.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 30
                              Fig. 13.Schraubenbohrer von Chard.
                              
                           In den sogen. Spiralbohrern werden diese Kerben mit der Nuth bezieh. später in die Schraubennuth eingefräst, so dass beim
                              Zuschärfen
                              									der Schneidkanten die Kerben, welche die Unterbrechung der Spanbreite besorgen, von selbst entstehen. In Fig. 11 und 12 ist ein derartig vorgerichteter Schraubenbohrer dargestellt. Liegen die
                              									Kerben jedoch symmetrisch zur Bohrerachse, so arbeitet der Bohrer fehlerhaft. Angeblich soll Geo. H.
                                 										Smith bei der Brown and Sharpe Manufacturing Company bereits im J. 1885 die Anwendung des
                              									Kerbenschliffes versucht haben.(Am. Mach., 1897 Bd. 20 Nr. 12 S. 287.) Doch scheint erst in neuerer Zeit
                              									dieser Kunstgriff erfolgreich ausgebeutet zu werden. Von weitaus grösserer Bedeutung für die Bohrarbeit ist aber
                              die Zuführung des
                              									Kühlwassers und die gewaltsame ununterbrochene Abführung der Späne aus dem Bohrloch geworden. Findet der Zufluss
                              durch die
                              									Gewindnuthen statt, so hemmt der Flüssigkeitsstrom den Ablauf der Späne, zudem ist eine kräftige Strahlwirkung dabei
                              kaum zu
                              									erreichen. Wird jedoch die Zuleitung von der Ableitung abgesondert, so erreicht man bei kräftigem Flüssigkeitsstrahl ein
                              									energisches Forttreiben der Späne mit dem Abgangswasser.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 30
                              Fig. 14. Bohrer der Cleveland Twist Drill Co.Fig. 15. Bohrer der Morse Twist Drill and Machine Co.Fig. 16. Bohrer der
                                 										T. and B. Tool Company.Fig. 17. Reibahle von Beardshaw und Sohn.
                              
                           Dieses wird bei Schraubenbohrern in drei Arten zu erreichen gesucht. Es wird in die Bohrerrücken je eine schwache Spiralnuth
                              eingefräst
                              									und diese durch eingelöthete Bänder abgedeckt, wie es nach Am. Mach., 1897 Bd. 20 Nr. 9 S. 24, in Fig. 13 von Chard durchgeführt worden ist. Die Cleveland Twist Drill Co. in Cleveland, O., löthet zwei Röhrchen in die vorgefräste Nuth glatt ein, so dass der Bohrer das
                              									Aussehen wie in Fig. 14 besitzt. Dagegen löthet die Morse Twist Drill and Machine Co. in New Bedford, Mass., die Röhrchen bloss stellenweise an (Fig. 15).
                           In dem Bohrer von der T. and B. Tool Company in Danbury, Conn. (Fig. 16), werden zuerst die geraden Oellöcher gebohrt, alsdann der Bohrer
                              									in glühendem Zustande gewunden und die gewundenen Nuthen fertig gefräst und der Bohrer endlich gehärtet.
                           Uebrigens scheint in neuerer Zeit die Herstellung von Werkzeugen aus façonnirtem Walzstahl in Aufnahme zu kommen. Die Werkzeuge,
                              welche
                              									von der englischen Firma Beardshaw und Sohn, Baltic Steel Works, erzeugt werden, zeigen eine Ersparniss
                              									an Stahlmaterial von 47 bis 57 Proc. gegenüber vollem Rund- und Quadratstahl, aus welchem die üblichen Werkzeuge
                              verfertigt sind. In
                              										Fig. 17 ist eine gewundene Reibahle in Ansicht vorgeführt,
                              									welche aus Façonstahl gemacht ist. Hiermit erklärt sich auch leicht die Herstellungsweise des gewundenen Bohrers
                              (Fig. 16) mit eingebohrten Schmierlöchern.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 30
                              Schraubenbohrer mit Versenker.
                              
                           Ueber die minutlichen Umlaufszahlen, welche gewundene Bohrer, in Schmiedeeisenwerkstück arbeitend, erhalten sollen, sind folgende
                              									Angaben neuerdings bekannt geworden.
                           
                              
                                 d in Zoll
                                 n minutlich
                                 
                              
                                      ⅛
                                 2300
                                 
                              
                                      ¼
                                 1100
                                 
                              
                                      ⅜
                                   550
                                 
                              
                                      ½
                                   450
                                 
                              
                                      ¾
                                   350
                                 
                              
                                  1
                                   200
                                 
                              
                                     1½
                                   160
                                 
                              
                                     1¾
                                   120
                                 
                              
                                 2
                                     80
                                 
                              
                           Schraubenbohrer mit Versenker werden in neuerer Zeit im Fahrradbau zum Bohren der Speichenlöcher im Radreifen benutzt, wobei
                              der
                              									schwächere Bohrer in den rohrförmigen Hohlbohrer eingeschoben wird, wie dies aus den Fig. 17a und 17b ersichtlich ist.
                           
                           Erwünscht ist vielleicht die Kenntniss der praktischen Regel zur Herstellung des Formquerschnittes der Fräsewerkzeuge zur
                              									Ausarbeitung der Schraubennuth an gewundenen Bohrern. Nach A. L. de Leeuw wird für einen Steigungswinkel
                              										α der Nuth und einen Spitzwinkel β, welchen die Schneidkanten zusammen
                              									bilden, zur Erzeugung einer geraden Schneidkante erforderlich sein, dass
                           
                              \frac{180-\beta}{2}=\gamma
                              
                           und
                           (γ + α) = δ
                           sowie der Krümmungshalbmesser a des Formtheiles (Fig.
                                 										18), welches die Bohrerlippe bildet, d . cotg δ = a ist, worin d der Bohrerdurchmesser bedeutet. Das, zweite Bogenstück b wird beliebig,
                              									z.B. b = 0,375 d, gemacht.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 31
                              Fig. 18.Herstellung des Formquerschnittes der Fräsewerkzeuge zur Ausarbeitung der Schraubennuth an gewundenen Bohrern von
                                 										de Leeuw.
                              
                           Wäre z.B. β = 120° der Bohrerwinkel und α = 25° der Steigungswinkel der
                              									äusseren Nuthkante in Bezug auf die Bohrerachsenrichtung, so würde
                           
                              \gamma=\frac{1}{2}\,(180-\beta)=\frac{1}{2}\,(180-120)
                              
                           
                              \gamma=\frac{1}{2}\,60=30^{\circ}
                              
                           und
                           δ = (γ + α) = (30 + 25) =
                              									55°
                           sein.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 31
                              Parpart's Fräsemaschine für Spiralbohrer.
                              
                           Daher cotg α = 0,700 und der Krümmungshalbmesser a1 = 0,7 d. Für
                           d = 25 mm
                           würde
                           a1 = 0,7 . 25 = 17,5 mm
                           sein; während für den steileren Gangsteigungswinkel
                           α = 20°; δ =50° und a2
                              									= 0,839 . d
                           in diesem Fall der Formquerschnitt den Radius
                           a2 = 0,839 . 25 = 21 mm
                           erhalten müsste. Wären beide Grenzwerthe für Bohrer mit zunehmender Steigung, so müsste der
                              									Fräserquerschnitt den Radius a=\frac{1}{2}\,(a_1+a_2) besitzen.
                           
                        
                           O. Parpart's Fräsemaschine für Spiralbohrer.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 31
                              Parpart's Fräsemaschine für Spiralbohrer.
                              
                           Mit dieser selbsthätigen Fräsemaschine wird der Bohrerkern nach dem Schaftende zu verdickt, weshalb die Schraubennuth gegen
                              dieses Ende
                              									weniger tief ausfällt. Nach Am. Mach., 1896 Bd. 19 Nr. 25 * S. 606, besteht diese in Fig. 19 bis 22 dargestellte Maschine aus dem Spindelstock a mit dreiläufiger Stufenscheibe für den Antrieb der Fräsespindel b und einem übersetzenden
                              									Stufenscheibenpaar c und d für die Schaltbewegung des Tischwerkes f, welches der Gangsteigung der Schraubennuth des Bohrers beliebige Winkeleinstellung zur Fräsespindel
                              									erhält. Mittels einer Fernrohrgelenkwelle g wird die Schaltbewegung auf ein Schneckentriebwerk h und i übertragen, durch welches eine Spindel k mit Führungspatrone l gedreht wird. Mit der in der Führungspatrone l vorgesehenen Schraubennuth, welche als Spindel in einen festen Kopf m eingreift, wird durch
                              									die Patrone l der angekuppelten Spindel k eine entsprechende
                              									Längsverschiebung zuertheilt. In diesem Kopf m ist eine Futterbüchse n
                              									vorgesehen, in welcher der in die Patronennuth l eingreifende Stift sitzt. Wird daher nach erfolgter
                              									Rücklage des Bohrerwerkstückes diese Futterbüchse n um 180° verdreht, so kann die zweite Schraubennuth
                              									gefräst werden. Um nun die Längsverschiebung der Patronenspindel kl zu begrenzen, wird der Schaltbetrieb
                              									selbsthätig unterbrochen, wozu eine Brille o dient, welche durch das Stellstäbchen p einen Hebel q und damit die Anschlagstange r
                              									verschiebt, welche mittels eines Hebelgestänges s und t eine Klauenkuppelung
                              										u aus- und ein Wendetriebwerk einrückt. Gleichzeitig wird durch diese Brille o eine auf der anderen Tischseite vorgesehene Anschlagstange v (Fig. 21) betrieben, durch welche eine excentrische Büchse w gedreht, wodurch das durch die Stellschraube x gestützte Tischwerk f niedergelassen und das Bohrerwerkstück ausser Eingriff mit dem Fräsewerkzeug gebracht wird. Vorher aber
                              									wurde das Tischwerk f bereits stetig gesenkt, wobei der Bohrerkern verstärkt bezieh. die Nuthtiefe
                              									vermindert wird. Mit einer zweiten Anschlagstange y wird die Schnecke h aus dem Schneckenrade i
                              									ausgelöst, indem das Schneckenlager bei Auslösung der Hebelklinke (Fig. 21) niederfällt. Dies geschieht nach erfolgter Umsteuerung und Rücklage der Spindelpatrone kl durch den Anschlag eines Ringes 1, wodurch die Futterbüchse n
                              									aus der Stellzunge 3 gebracht wird, worauf die unter Federwirkung stehende Futterbüchse n sich um 180° verdreht. Während dieser Drehung trifft der Hebel 4 (Fig. 22) auf den Anschlag 5 der
                              									Stange r, wodurch die Schaltung für den Arbeitsbetrieb wieder eingerückt wird.