| Titel: | Ueber Ventile und Neuerungen an denselben. | 
| Fundstelle: | Band 306, Jahrgang 1897, S. 77 | 
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                        Ueber Ventile und Neuerungen an denselben.
                        Mit Abbildungen.
                        Ueber Ventile und Neuerungen an denselben.
                        
                     
                        
                           Der mannigfache Zweck der Ventile veranlasst es, dass stets neue Vorschläge auf diesem Gebiete zu verzeichnen sind. Freilich
                              beziehen
                              									sich diese Vorschläge meistens auf Einzelconstructionen und Ausführungsweise, denn die Grundformen der wirkenden
                              Theile sind nicht
                              									sehr zahlreich.Vgl. Bach's Maschinenelemente S. 659. Wenn wir daher im Folgenden einige neuere Bauweisen
                              									beschreiben, so sind wir uns bewusst, manches Bekannte bringen zu müssen, oder wenigstens manche Wiederholung in
                              unwesentlich
                              									abgeänderter Form.
                           Eine ganze Klasse von Ventilen ist dazu bestimmt, einen dauernden oder feststellbaren Abschluss zu bilden; zu diesen gehören
                              									die
                           
                        
                           Niederschraub- oder Absperrventile,
                           deren bemerkenswerthere wir nachstehend beschreiben.
                           Das Niederschraub- und Absperrventil von Th. Morrin in Jersey City, Nr. 347727 der amerikanischen Patente
                              										(Fig. 1 und 2), ist mit einem in den Deckel des Ventiles passenden Schraubenansatz
                              									versehen, in dessen quadratische Aussparung eine Spindel eingreift, welche die Schraubenbewegung veranlasst, wobei
                              das Ventil an dem
                              									Vierkant der Stange vorbeigleiten kann. Die Spindel ist durch Spiralfeder und Drehstopfbüchse gedichtet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 76
                              Absperrventil von Morrin.
                              
                           Von ähnlicher Construction ist das Absperrventil mit auswechselbarem Dichtungsring der Maschinen- und
                                 										Armaturenfabrik vorm. Klein, Schanzlin und Becker in Frankenthal, Rheinpfalz; dasselbe trägt an dem unteren Ende der in der
                              									Stopfbüchse auf- und niederschraubbaren Ventilspindel (Fig. 3) einen Ventilteller mit nach unten
                              									vorstehendem Rande. In den durch diesen Rand gebildeten Hohlraum ist ein Dichtungsring aus unverkennbarem Material
                              eingesetzt, der
                              									mittels Unterlagscheibe und Mutter leicht auswechselbar festgelegt wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 76
                              Fig. 3.Absperrventil von Klein, Schanzlin und Becker.
                              
                           Die Vorzüge dieses und der in Fig. 1 und 2 beschriebenen Ventile bestehen im Wesentlichen in dem Fortfall der
                              									Nothwendigkeit einer genauen Bearbeitung des Schlussorganes und der Ventilsitzfläche, sowie in der Anordnung eines
                              billigen, leicht
                              									auswechselbaren und von dem eigentlichen Ventilkörper unabhängigen Schliesstheiles, des Einsatzringes.
                           Da der Dichtungsring aus einem indifferenten Stoff hergestellt ist, so lässt sich das Ventil gleich gut für zur Förderung
                              heisser und
                              									kalter Flüssigkeiten bestimmte Leitungen verwenden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 76
                              Ventil der Eeastwood Wire Mfg. Comp.
                              
                           Ein Niederschraub- und Durchgangsventil für Leitungen mit hohem Druck und für Röhren von 10 bis 75 mm lichter Weite führt
                              die Eeastwood Wire Mfg. Company in Belleville, N. J., aus (Fig. 4 und 5).
                           Der metallene Ventilkörper hat an dem wagerechten Stege zwei Sechskante, senkrecht zu demselben einen Schraubstutzen; über
                              diesen ist
                              									die Stopfbüchsenüberwurfmutter gesteckt, welche den Ventilkörper nach oben abschliesst und zugleich die Dichtung der Spindel bewirkt. Diese ist in die Kegelführung lose eingesetzt und wird
                              									darin durch den Ring f festgehalten. Am unteren Ende hat die Spindel eine Schraube, welche den kupfernen
                              									Kegel c mit der Kegelführung verbindet. Diese ist so ausgedreht, dass der konische Kegel sich fest an die
                              									Wandung d anlegen kann, an der er einen genügend kräftigen Rückhalt findet, um sich beim Anpressen an den
                              									Ventilsitz b nicht auszubiegen.
                           Der Ventilsitz ist abgeschrägt und wird von oben, unter Benutzung der vier Knaggen als Anschläge für den Schlüssel in den
                              Ventilkörper
                              									eingeschraubt. Sitz und Kupferkegel sind steil konisch gestaltet. Dieser Umstand trägt dazu bei, dass sich beide
                              Theile beim
                              									Zusammenschrauben fest auf einander pressen, so dass eine gute Dichtung gewährleistet ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 77
                              Fig. 6.Absperrventil Duplex von Textor.
                              
                           Der Gewindetheil der Ventilspindel schraubt sich in dem Gewindeansatz e der Ueberwurfmutter auf und
                              									nieder. Der Ansatz e ist aussen so abgedreht, dass die Kegelführung d an ihm
                              									einen sicheren Halt findet. Ein Schrägziehen des Kegels ist demnach unmöglich.
                           Das Absperrventil Duplex von A. Textor in Höchst a. M. (Fig. 6) mit selbsthätiger Entleerung (D. R. G. M. Nr. 53346) für Wasserleitungen soll die bei den
                              									seitherigen Absperrventilen aufgetretenen Wasserverluste ausschliessen, ebenso sollen Kellerüberschwemmungen für
                              die Folge nicht mehr
                              									stattfinden, da das besagte Absperrventil nur die Wassermenge entleeren kann, welche im Rohrnetz zur Zeit der Entleerung
                              vorhanden
                              									ist.
                           Das Hahngehäuse besitzt bei derselben Baulänge der seither gebräuchlichen Absperrventile unten einen cylinderförmigen Ansatz,
                              in
                              									welchem sich ein Kolben mit Manschette auf und ab bewegen kann. Der Ventilsitz ist zum Cylinder ausgebildet, worin
                              sich ein Kolben mit
                              									Manschette bewegt, welcher dichten Abschluss ermöglicht, beide Kolben sind unter einander verbunden und führen dieselbe
                              Bewegung wie
                              									die Spindel aus.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 77
                              Doppelventil von Templer und Ranoe.
                              
                           Ist das Ventil geöffnet, so bleibt der Entleerungsausfluss geschlossen. Wird der Hahn geschlossen, so wird die Entleerungsöffnung
                              bei
                              									fortgesetztem Drehen des Handrades erst dann freigegeben, wenn der Rand der oberen Manschette den Ventilsitz erreicht
                              hat.
                           Fig. 7 und 8 zeigen das Doppelventil von Templer und Ranoe in zwei einander ähnlichen Anordnungen. Die beiden Ventile a und b werden mittels der Schrauben h entweder unmittelbar oder durch den Hebel
                              										d und Stein mittelbar geschlossen oder geöffnet.
                           Das Ventil a ruht auf den Stangen c. Bei der Eröffnung wird zunächst das
                              									Ventil b gehoben, die Einströmung findet von unten oder seitlich, die Ausströmung durch k statt. Die Einrichtung ist aus der Zeichnung vollständig zu ersehen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 77
                              Fig. 9.Absperrventil von Leaker.
                              
                           Absperrventil von R. H. Leaker in Bristol (Englisches Patent Nr. 12666 vom 28. Juni 1893), Fig. 9. Die Ventilspindel c ist in ihrem unteren Theile als Hohlcylinder
                              									ausgeführt und hat oberhalb der Trennungswand im Gehäuse eine Anzahl Bohrungen a1. Die Wand b bildet um den Cylinder c eine
                              									Stopfbüchse und dichtet letzteren gut ab. Mit seinem unteren Rande setzt sich c auf eine ringförmige
                              									Dichtungsplatte im Bodendeckel d auf. Letzterer ist nach Lösen der Verbindungsschrauben leicht abzuheben
                              									und mit einer neuen Dichtung zu versehen. Dazu wird lediglich die Schraube d gelöst und die
                              									Unterlegscheibe mit dem Dichtungsringe abgehoben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 77
                              Fig. 9a.Absperrventil von Groignard.
                              
                           Das unter D. R. P. Nr. 91237 von Groignard in Marseille patentirte selbsthätige Absperrventil zeigt
                              									folgende Construction. In einem zweitheiligen Ventilgehäuse befindet sich ein von Hand einstellbarer Ventilkörper
                              C (Fig. 9a). Letzterer ist mit zwei Kolben P
                              									und p von verschiedenem Durchmesser fest verbunden und befindet sich zwischen den beiden, in offenen
                              									Cylindern geführten Kolben. In der gewöhnlichen Offenstellung wird der Ventilkörper C von dem im Gehäuse
                              									herrschenden Druck festgehalten, aber beim plötzlichen Bruch des Rohres, nach der Auslasseite zu, schliesst sich
                              das Ventil
                              									selbsthätig, weil dann der Druck in dem Raum J plötzlich sinkt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 77
                              Fig. 10.Selbstschliessendes Absperrventil von Macfarlane.
                              
                           D. R. P. Nr. 89549 schützt für Alexander Thomson Macfarlane in Glasgow und George
                                 										Wallace Bryant in Gravesend, Kent, England ein selbstschliessendes Absperrventil.
                           Ein zum Durchlass des Druckmittels mit Oeffnungen versehener Kolben E (Fig.
                                 										10) und eine Ventilscheibe b sind beide von der Führungsspindel B
                              									unabhängig beweglich angeordnet, derart, dass bei einer durch einen Rohrbruch u.s.w. veranlassten Druckminderung
                              ausserhalb des Ventils der Kolben E gegen die Scheibe b gedrückt wird und dadurch das Druckmittel absperrt. Die Anordnung kann auch so getroffen werden, dass
                              									die Scheibe b an einer hohlen Spindel befestigt ist und der Kolben E durch
                              									eine im Innern dieser Spindel drehbar angeordnete Spindel in seinen Endlagen festgelegt werden kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 78
                              Fig. 11.Selbstschliessendes Ventil von Rosenstingl.
                              
                           Selbstschliessendes Ventil mit oder ohne Nebenauslauf von Joh. Georg Rosenstingl in Wien (D. R. P. Nr.
                              									66245), Fig. 11. Das Ventil k ist mit dem Kolben durch eine hohle Stange
                              									verbunden, welche mit Spielraum in die Büchse passt. Der Raum unter dem Kolben steht durch eine Bohrung mit demjenigen
                              unter dem
                              									Ventile k in Verbindung. Wenn die Spindel o mittels des Handrades h so gedreht wird, dass sie entweder unmittelbar oder durch ein Nebenventil die Bohrung verschliesst,
                              									füllt sich der Raum unter dem Kolben mit Wasser aus dem Hauptrohre und das Ventil k wird geöffnet. Lässt
                              									man das Rad h los, so wird es durch sein Gegengewicht g wieder in die
                              									ursprüngliche Lage gedreht. Dadurch wird die Bohrung b wieder frei gegeben; das Wasser unter dem Kolben
                              										a fliesst ab und das Ventil k schliesst sich.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 78
                              Fig. 12.Wasserleitungsventil von Hüll.
                              
                           Das selbstschliessende Wasserleitungsventil mit hydraulischer Bremsung von Lambert Hüll in Cöln (D. R. P.
                              									Nr. 67413), Fig. 12, hat zwei ungleich grosse, mittels eines hohlen Kolbenkörpers c verbundene Kolben d und e, von welchem der
                              									grössere, die Leitung abschliessende Kolben d mit einem kegelförmigen, die Einströmungsöffnung allmählich
                              									verengenden Kopfe versehen ist, während der kleinere, die Bremsung bewirkende Kolben e ein undicht
                              									schliessendes Rückschlagventil trägt. Die Füllung der hinter diesem Kolben befindlichen Bremskammer erfolgt beim
                              Niederdrücken des
                              									Ventils durch den hohlen Kolbenkörper c hindurch mittels der Einströmungslöcher und des
                              									Rückschlagventils.
                           Eine doppelsitzige Absperrvorrichtung an Dampfventilen für Dampfpumpen von der Foster Engineering Co. in
                              									Newark, N. J. (Fig. 13), ist durch die Stange g einerseits mit dem
                              									Entlastungskolben h, andererseits unter Vermittelung der Stangen f mit dem
                              									Hebel d verbunden. Der letztere spielt in einem Schlitzstücke i und ist
                              									durch das Gewicht e so belastet, dass er bei geöffnetem Ventile ungefähr eine wagerechte Lage einnimmt,
                              									also im Schlitze sowohl oben als auch unten ganz frei ist. Wenn der Wasserdruck im Druckrohre über eine bestimmte
                              Grenze hinausgeht,
                              									wird der Kolben b, da sein Cylinder durch die Leitung a mit dem Druckrohre
                              									verbunden ist, in die Höhe gehen und mittels des Schlitzstückes i den Hebel d aufwärts bewegen, dadurch das Ventil schliessen. Dann wird der Dampf abgesperrt und die Dampfpumpe bleibt so lange stehen,
                              									bis der Wasserdruck wieder heruntergeht und der Kolben b unter dem Einflüsse des Gewichtes e den Hebel d freigibt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 78
                              Fig. 13.Absperrvorrichtung der Foster Engineering Co.
                              
                           Der selbsthätige Verschluss für Hauswasserleitungen von Carl Fromm in Stuttgart (Fig. 14 und 15) dient gleichzeitig zur Wasserentnahme und zur selbsthätigen Entlüftung
                              									der Leitung beim Schliessen des Haupt- und Oeffnen des Ablasshahnes.
                           Während bisher nach dem Schliessen des Haupthahnes stets Zapfhähne geöffnet werden mussten, um die Leitung zu entlüften, ist
                              dies bei
                              									Verwendung des neuen Verschlusses nicht mehr nöthig.
                           Der Verschluss besteht aus dem Gehäuse A, das an ein Kniestück der Wasserleitung angeschraubt wird. Im
                              									unteren cylindrischen Theile des Gehäuses A führt sich das oben geschlossene Rohr B, das oben mit seitlichen Oeffnungen b versehen ist. Das Rohr trägt oben eine Platte D mit Lederdichtung, die sich bei niedergesunkenem Rohr B auf den Ventilsitz
                              									des Gehäuses A legt und den Wasserauslass bezieh. Lufteinlass absperrt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 78
                              Verschluss für Hauswasserleitungen von Fromm.
                              
                           Das Rohr B trägt zwei Bünde b1b1, zwischen welche die Zapfen des das Rohr gabelartig umlassenden, an
                              									Armen des Gehäuses A um einen wagerechten Zapfen drehbaren Hebels C greifen.
                              									Der Griff dieses Hebels ist so schwer, dass er das Rohr B durch sein Gewicht hochhebt. Für gewöhnlich,
                              									bei geschlossenem Haupthahn, wird das Rohr B durch den Wasserdruck niedergedrückt, so dass die auf dem
                              									Ventilsitz liegende Platte D den Ausfluss verschliesst. Will man Wasser entnehmen, so ist der Handhebel
                              									niederzudrücken, wodurch das Rohr B gehoben wird. Dabei werden die seitlichen Oeffnungen b des Rohres frei und das Wasser kann durch sie und das Rohr ausfliessen. Sobald der Hebel losgelassen
                              									wird, drückt das Wasser das Rohr B wieder
                              									nieder, wodurch die Oeffnungen b geschlossen und der Wasserausfluss abgesperrt wird.
                           Als Entlüftungsventil wirkt der Verschluss in folgender Weise: Wenn der Haupthahn geschlossen und der Ablasshahn geöffnet
                              wird, so wird
                              									das Rohr B vom Wasserdrucke befreit. In Folge dessen wird es durch das Uebergewicht des Hebelgriffes
                              									hochgedrückt, die Oeffnungen b werden frei, so dass durch sie Luft eintreten und die Leitung sich
                              									entleeren kann. Es ist daher ein Einfrieren der Leitung ausgeschlossen.
                           Ein Ventildurchlauf- und Haupthahn mit selbstthätiger Entleerung ist der Actiengesellschaft für Metallindustrie
                                 										F. Butzke und Co. durch D. R. P. geschützt worden; dasselbe gestattet einerseits einen langsamen rückschlagfreien Schluss,
                              									andererseits aber findet bei der Schlusstellung des Hahnes eine selbstthätige und sichere Entleerung der Leitung
                              statt. Auch ist die
                              									Möglichkeit gegeben, dass selbst bei einer nur geringen Oeffnung des Hahnes ein Verlust an Druckwasser durch die
                              Entleerung nicht
                              									eintritt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 79
                              Fig. 16.Ventildurchlaufhahn von Butzke und Co.
                              
                           Die durchbohrte Hahnspindel (Fig. 16) ist an ihrem unteren Theile erweitert. In diese Erweiterung ist
                              									ein Gusstück c, welches mit Bohrungen d und z,
                              									sowie dem Ventilsitz f versehen ist, eingeschraubt. Auf den Sitz f wird
                              									durch die Feder h das Ventilchen i aufgepresst, wodurch verhindert wird,
                              									dass im geöffneten Zustande des Hahnes Druckwasser sich entleeren kann. Beim Niederschrauben der Hahnspindel wird
                              das Lederventil k auf seinen Sitz l gepresst und sperrt den Zutritt des Wassers ab.
                              									Gleichzeitig wird Ventil i mit der Dichtung g, welches mit k in fester Verbindung steht, von seinem Sitz f abgehoben, und das aus der
                              									Gebrauchsleitung zurücktretende Wasser findet seinen Ausweg durch d hindurch in den erweiterten
                              									Spindeltheil und von da durch die Spindelbohrung H in die Abflussleitung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 79
                              Fig. 17.Niederschraubventil v. Schnoring.
                              
                           Dieser Selbstentwässerungshahn lässt sich besonders bei Zapfstellen auf Höfen u.s.w. mit Vortheil verwenden, indem man denselben
                              									innerhalb des Gebäudes anbringt, da alsdann der Auslauf vor dem Einfrieren durch die selbsthätige Entleerung geschützt
                              ist.
                           Ein Niederschraubventil von Hugo Schnoring in Barmen-Wupperfeld mit vom Hauptventil geöffnetem
                              									Rückschlagventil (D. R. P. Nr. 81077) zeigt folgende Construction: Beim Oeffnen des Hauptventils b
                              										(Fig. 17) wird das Rückschlagventil d durch einen an der Ventilspindel
                              									des ersteren befestigten Kegel c ebenfalls geöffnet, beim Schluss des Hauptventils aber selbsthätig durch
                              									den Dampf- bezieh. Flüssigkeitsdruck geschlossen, zum Zweck der Erzielung eines sicheren Abschlusses der Leitung
                              und Entlastung des
                              									Hauptventils.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 79
                              Fig. 18.Ventil von Biega.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 79
                              Fig. 19.Niederschraubventil von Lüsebrink.
                              
                           Unter Nr. 54296 ist E. Biega in Breslau ein Wasserleitungsventil patentirt, bei welchem ein doppelter
                              									Abschluss dadurch bewirkt wird, dass ein Glockenkolben d (Fig. 18) mit
                              									seinem Rand über einen Vorsprung g des Einlaufstutzens e sich schiebt,
                              									während auf dem Rand des letzteren die Decke des Glockenkolbens sich aufsetzt.
                           Bei dem Niederschraubventil mit regelbarem Hub und getheilter Spindel von Theod. Lüsebrink in Hagen i. W.
                              									(D. R. P. Nr. 87399) ist die Spindel des Niederschraubventils getheilt und der eine Theil C (Fig. 19) in einer im anderen Theil B verschraubbaren Büchse D längsverschieblich gelagert, und zwar so, dass der Hub verändert werden kann.
                           Das neue von Schaeffer und Oehlmann in Berlin construirte einstellbare Regulirventil (Fig. 20) ist für Heizungsanlagen berechnet und kann sowohl für Warmwasser-, als für Dampfheizungen
                              									Verwendung finden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 79
                              Fig. 20.Regulirventil von Schaeffer und Oehlmann.
                              
                           Das Ventil wird von zwei selbständigen Ventilen gebildet, deren Kegel einen gemeinschaftlichen zweiseitigen Kegelsitz haben.
                              Jedes
                              									dieser Ventile ist für sich unabhängig vom anderen in Bezug auf den Durchgangsquerschnitt regulirbar. Das untere
                              Ventil wird bei der
                              									Inbetriebsetzung des Heizkörpers ein für allemal so regulirt, dass nicht mehr Dampf (oder warmes Wasser) passiren
                              kann, als die
                              									Maximalcondensation oder der grösste Wärmeverbrauch des Körpers erheischt. Nachdem das untere Ventil eingestellt
                              ist, wird das
                              									Vierkant desselben durch die runde, am Rande geriffelte Kapsel verschlossen, womit das Ventil für den Nichtfachmann
                              unberührbar
                              									gemacht ist. Die Insassen des Zimmers, in welchem das Ventil aufgestellt ist, sind lediglich auf die Benutzung des
                              oberen Ventiles
                              									angewiesen. Dasselbe kann mittels Handrades bethätigt und dem
                              									jeweiligen Wärmebedarf entsprechend eingestellt werden, ohne dass dadurch die Regulirung und Thätigkeit der Gesammtanlage
                              irgendwie
                              									beeinflusst werden könnte.
                           Zur Erleichterung der Einstellung ist auf dem Handrad eine Ziffernreihe eingegraben und über der unteren Mutter sitzt ein
                              fester
                              									Zeiger, welcher das Einstellen des Handrades auf eine beliebige Zahl ermöglicht. Bei einer zweiten Ausführungsform
                              ist das Handrad
                              									durch einen zeigerartig ausgebildeten Griff ersetzt. Die Scala befindet sich in diesem Falle auf der durch zwei feste
                              Stützen
                              									gehaltenen obersten Platte.
                           Es mögen hier noch einige andersartige Ventile Erwähnung finden:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 80
                              Fig. 21.Lufteinlassventil von Borkmann.
                              
                           Die Fig. 21 veranschaulicht ein selbsthätiges Lufteinlassventil, das sich (nach Metallarbeiter) Otto Borkmann in Berlin durch D. R. G. M. Nr. 17059 hat schützen lassen. Das Ventil soll für Badeöfen,
                              									Destillationsblasen u.s.w. Verwendung finden, um darin die Entstehung eines Unterdrucks oder einer Luftleere zu verhüten;
                              das Ventil
                              									hindert aber die Bildung eines beliebig hohen Druckes nicht.
                           Das Ventilgehäuse, das mit einem Schraubenstutzen in bekannter Weise an der Wandung des Gefässes befestigt wird, besteht aus
                              zwei
                              									Theilen, nämlich aus dem vasenförmigen a und dem deckelartig darübergeschraubten Theil b. In dem Untertheil a ist schräg nach abwärts gerichtet der Kanal d angeordnet. Dieser Kanal ist unten mit der Aussenluft in Verbindung und bildet oben den Ventilsitz,
                              									worauf eine Gummiplatte c liegt. Diese liegt ferner in einer den Ventilsitz umgebenden, pfannenartigen
                              									Erweiterung. Die Pfanne verhindert, dass die Gummiplatte seitlich von dem Ventilsitz herabfällt. Die Gummiplatte
                              muss ferner nach oben
                              									genügend Spielraum haben. Beim geringsten Unterdrück in dem Gefässe hebt der äussere Ueberdruck die Platte c, so dass Luft eintritt und der Ueberdruck beseitigt wird. Wächst der Druck im Innern des Gefässes, so wird die Platte c fester gegen ihren Sitz gedrückt, und es ergibt sich ein dichter Abschluss nach aussen.
                           Bei diesem Ventil ist es wichtig, dass der Ventilsitz und die Gummiplatte c leicht zugänglich sind, indem
                              									man nur nöthig hat, den Obertheil b abzuschrauben. Die Mündung e des Kanals
                              									nach aussen hat ferner eine so günstige Lage, dass der Eintritt von Schmutz bestens verhindert wird. Das Ventil ist
                              ferner gegenüber
                              									den bisher bekannten Ventilen sehr einfach, indem Hebel, Federn und dergleichen Hilfsmittel ganz fehlen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 80
                              Ventil der Belknap Mfg. Co.
                              
                           Ein leicht einzubauendes Ventil, bei welchem auch das Nachsehen bezieh. Auswechseln leicht zu bewirken ist, hat die Belknap Mfg. Co. in Bridgeport, Con., angegeben. Wie Fig. 22 zeigt, ist dasselbe zwischen zwei Flanschen eingeschraubt. Das
                              									Anschlusstück führt entweder in derselben Richtung weiter oder ist als Winkelstück angeschlossen. Fig. 23 zeigt dasselbe Ventil zwischen Schraubenmuffen eingespannt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 80
                              Fig. 24.Rückstauventil von Kettmann.
                              
                           Ein sehr einfaches Rückstauventil mit Kupferschwimmerkugel (Fig. 24), welches allen Anforderungen eines
                              									selbsthätigen Rückstauventils entspricht, ist G. Kettmann in Berlin SW. als Gebrauchsmuster Nr. 31517
                              									geschützt. Die Grössenverhältnisse sind so gewählt, dass eine Verstopfung oder Versagen ausgeschlossen sein soll.
                              Die Querschnitte des
                              									Ventils sind folgende: Ventilsitz 38 qc, Ventilkammern 170 qc, Ausgang der Ventilkammern 104 qc, Schwimmerkugel 48
                              qc. Die
                              									Schwimmerkugel wird aus starkem Kupferblech hergestellt, abgedreht und geschliffen.
                           Selbsthätiges Rückstauventil. Es kommt sehr häufig vor, dass bei Hochwasser oder plötzlichen starken
                              									Regengüssen die Sielstauwasser durch die Hausleitungen in die Wohnungen eintreten. Als Schutzmittel gegen derartige
                              Unfälle bringt die
                              									Fabrik sanitärer Artikel von C. Behn ein selbsthätiges Rückstauventil für Entwässerungsanlagen in den
                              									Handel.
                           Die Sielabschlüsse versagen bekanntlich vielfach oder erfordern bei Eintreten der Wassersgefahr ein Zuschrauben mittels
                              									Aufsteckschlüssels. Vorausgesetzt, dass die Gefahr rechtzeitig bemerkt und die Schliessung der Schieber vorgenommen
                              wird, so ist man
                              									noch nicht sicher, dass derselbe auch abschliesst, denn in den meisten Fällen sind die Schieber eingerostet. Sodann
                              setzen sich
                              									gewöhnlich fremde Körper unter die Schieber, so dass ein sicherer Abschluss nicht zu erreichen ist.
                           Diesen Uebelständen hilft in einfacher Weise das Rückstauventil von C. Behn in Hamburg (D. R. P. Nr.
                              									71776) ab.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 80
                              Rückstauventil von Behn.
                              
                           Fig. 25 und 26 zeigen das Ventil, a ist das Sielrohr aus
                              									Gusseisen, dessen Einlauf eine Verengung b besitzt; c ist die um einen
                              									Zapfen drehbare, aus Hartgummi hergestellte, mit einem Dichtungsringe e versehene Abschluss-Klappe,
                              									welche durch Stauwasser gegen die Verengung b gepresst wird; f ist ein
                              									Hohlraum, welcher bewirkt, dass beim Eintritt des Wassers das Ventil sich leicht hebt und dem abfliessenden Wasser
                              mit den darin
                              									enthaltenen Substanzen leichten Durchgang gestattet. Bei dem Eintritt des Stauwassers kann die Klappe nicht in schwimmende
                              Lage
                              									kommen, es befinden sich zu dem Hohlraum f zwei Oeffnungen, welche das Eindringen des Wassers gestatten
                              									und die Klappe derartig beschweren, dass sie stets in geneigter Richtung bleibt und beim geringsten Druck des Abflusswassers
                              sich
                              									öffnet bezieh. beim Gegendruck des Stauwassers sich schliesst. Das Ventil arbeitet selbsthätig, sowohl beim Durchlassen
                              des Wassers,
                              									als auch beim Abschluss gegen Stauwasser, und sind Verstopfungen
                              									ausgeschlossen. Zugleich wird das Eindringen der schädlichen Sielgase in die Haussielleitungen verhindert und ein
                              sicherer Schutz
                              									gegen die Rattenplage erzielt.
                           Sämmtliche Befestigungs- und Verdichtungsschrauben sind aus Messing hergestellt und daher leicht zu öffnen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 81
                              Rückschlagventil der Crane Company.
                              
                           Das Rückschlagventil a der Crane Company in Chicago, III. (Fig. 27 und 28), ist kolbenförmig und hat nur in der cylindrischen Fläche Oeffnungen
                              									zum Durchgange der Flüssigkeit. Es ist mit der Kurbel c durch die eigenthümlich geformte Stange b gelenkig verbunden und wird vom Gewichte d am senkrechten Hebel in der
                              									geschlossenen Stellung gehalten. Wenn der Druck der Flüssigkeit unter dem Ventile a steigt, wird dieses
                              									gehoben, wobei es einen im Verhältnisse wachsenden Durchgangsquerschnitt bietet, damit die Flüssigkeit (Dampf, Wasser
                              u.s.w.) nach
                              									oben entweichen kann.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)