| Titel: | Metallbearbeitung.Ch. J. Hewitt's Maschine zur Anfertigung von Schrauben für Uhren. | 
| Autor: | Pregél | 
| Fundstelle: | Band 307, Jahrgang 1898, S. 6 | 
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                        Metallbearbeitung.Ch. J. Hewitt's Maschine zur Anfertigung von Schrauben für
                           								Uhren.
                        Von Prof. Pregél in
                           								Chemnitz.
                        Mit Abbildungen.
                        Hewitt's Maschine zur Anfertigung von Schrauben für
                           								Uhren.
                        
                     
                        
                           In dieser von Ch. J. Hewitt in Prescot erfundenen
                              									sinnreichen Maschine zur Massenerzeugung von Schräubchen für Uhrwerke werden diese
                              									aus Stahldrähten gedreht, geschnitten, das Gewinde abgefast, die Schraube am Kopfe
                              									abgestochen und dieser mit Schlitz versehen, wobei vier Werkzeuge gleichzeitig in
                              									Thätigkeit sich befinden, während das Vorschieben der Drahtlängen, das Verlegen der
                              									Schraube vor die Kopfschlitzsäge in den zwischen die einzelnen Arbeitsperioden
                              									fallenden Schalträumen sich abwickeln. Um die in Fig. 1 vorgeführten
                              									Schräubchen (Thury's System, vgl. D. p. J. 1894 293 * 73 und
                              									106) zu erzeugen, sind folgende Arbeitsfolgen (I bis VIII) und demgemäss auch
                              									entsprechende Schalt- und Bewegungsvorgänge der Zwischen werke nothwendig, und
                              									zwar:
                           I. Vorschub der Drahtlänge mit der Fangbüchse der Hohlspindel;
                           II. Andrehen des Schaftstückes der Schraube mittels Scheibenstahls;
                           III. Anschneiden des Gewindes auf bestimmte Schaftlänge mittels zwangläufig
                              									geschalteter Schneidkluppe;
                           IV. Abfasen des Gewindes mit Scheibenstahl;
                           V. Abstechen der geschnittenen Schraube an der Kopfseite mittels Scheibenstahls;
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 5
                              Hewitt's Maschine zur Anfertigung von Schrauben für Uhren.
                              
                           VI. Abfangen der Schraube in eine Gewindekluppe und Ablösen derselben vom
                              									Draht;
                           VI. Uebertragung der Schraube vor die Kopfschlitzsäge;
                           VII. Einschneiden des Kopfschlitzes; endlich
                           VIII. Rücklage und Abwurf des fertigen Schräubchens.
                           Demgemäss gliedern sich die Schaltungsvorgänge in folgender Weise, wobei auf das nach
                              										Engineering, 1894 II Bd. 58 * S. 622, in Fig. 1 bis 21 dargestellte Werk
                              									verwiesen wird:
                           A. Lüftung der äusseren Klemmbüchse a in der Spindel
                              										(Fig. 2).
                           B. Hierauf erfolgt Rücklage der inneren Fangbüchse b,
                              									worauf der Arbeitsgang I., Vorschub des Stahldrahtes, eintritt, indem durch Feder-
                              									und Hebel werk c die Fangbüchse b vorgestossen wird.
                           C. Die Lösung des Klemmfutters wird durch eine Federbüchse in der Antriebscheibe d der Spindel bewerkstelligt, welche durch eine
                              									Reibungskuppelung verschoben wird, sobald die letztere ausgerückt und dadurch der
                              									Spindelbetrieb abgestellt ist.
                           D. Diese konische Reibungskuppelung wird durch ein Winkelhebelgestänge e (Fig. 3) bethätigt,
                              									welches am vierfachen Lagerständer in fester Lage angeordnet ist.
                           E. Jeder der vier gleichgebauten Hohlspindeln ab ist ein
                              									gleichartiges, selbständiges Hebelgestänge e
                              									zugewiesen, so dass jede der vier einzelnen Spindeln diese vorerwähnten
                              									Schaltbewegungen durchführen kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 5
                              Fig. 3.Hewitt's Maschine zur Anfertigung von Schrauben für Uhren.
                              
                           F. Mittelpunktsrichtig zu den vier Hohlspindeln ist eine cylindrische
                              									Stahlhaltertrommel f vorgesehen, welche eine in
                              									Kreisvierteln absetzende Drehbewegung besitzt.
                           G. Diese Feststellung in den Quadranten wird durch Riegelwerke gesichert, nach deren
                              									Auslösung die Drehbewegung einsetzt.
                           H. Der Stellbetrieb der Sticheltrommel wird von einer achsenrichtig lagernden, frei
                              									durch das Trommelmittel f geführten Welle g mittels Daumenscheiben besorgt.
                           I. Mittels dreistufiger Rillenscheibe wird diese Steuerwelle durch ein besonderes
                              									Schneckengetriebe h (Fig.
                                 										7) bethätigt, deren Gangart nach Erforderniss in drei Grössen abgeändert
                              									werden kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 6
                              Fig. 4.Hewitt's Maschine zur Anfertigung von Schrauben für Uhren.
                              
                           K. Hiernach sind drei selbständige und von einander unabhängige Bewegungen vorhanden,
                              									und zwar:
                           1) der gleichzeitige Betrieb sämmtlicher vier Hohlspindeln mittels eines
                              									geschlossenen Riemenbandes, welches über die vier Antriebscheiben d geführt wird, und
                           2) der Betrieb der Steuerwelle g mittels eines auf
                              									Stufenrillenscheibe h wirkenden Schnurtriebes,
                              									sowie
                           3) ein Antrieb für das Schlitzsägefräsewerk.
                           L. An der vorderen Stirnfläche der Trommel sind nun die besonderen Stellvorrichtungen
                              									und Stahlhalterwerke, sowie eine selbständig bethätigte Sägefräse für die
                              									Kopfschlitze der Schraubenwerkstücke vorgesehen, und zwar der Reihenfolge des
                              									Arbeitsganges nach und entsprechend einer Linksdrehung der Sticheltrommel wie folgt
                              										(Fig. 3 und 5):
                           1) Ein festes hakenförmiges Winkelstück 1, an dessen
                              									oberem Schenkel der vorgeschaltete Stahldraht zur Anlage kommt, wodurch die Länge
                              									des Schraubenwerkstückes bestimmt wird.
                           2) Sollte der Stahldraht in einer Hohlspindel aufgebraucht sein, so wird keine solche
                              									Drahtlänge aus dem Klemmschloss vorragen, was zu einer Auslösung der Hebelklinke 2 Veranlassung gibt und was wieder die dauernde
                              									Ausrückung nicht nur der betreffenden Hohlspindel, sondern der ganzen Maschine zur
                              									Folge hat, bis ein Ersatz in einem frischen Stahldraht geschaffen worden ist. Mit L
                              									1) und L 2) deckt sich der Arbeitsvorgang I., welcher während der Schaltbewegung der
                              									Trommel f, und zwar in der ersten Vierteldrehung
                              									derselben, zur Ausführung kommt.
                           3) Nachdem die Trommel in der ersten Viertelstellung verriegelt worden ist, tritt der
                              									Halter 3 mit dem Scheibenstahl in Wirksamkeit (II.),
                              									wodurch der Schafttheil des Schraubenwerkstückes in voller Länge abgedreht wird.
                           4) Rechts neben diesem Stahlhalter 3 ist eine
                              									Anschlagknagge 4 angeordnet, welche noch vor dem
                              									Eintritt des Winkelstückes in den Wirkungsbereich der Spindel zu L 1) in Thätigkeit
                              									tritt, wodurch mittels des in D. und E. erwähnten Winkelhebelgestänges e die Lösung des Klemmschlosses a bewirkt wird, worauf der Vorschub des Stahldrahtes (I.) erfolgen
                              									kann.
                           5) Diese Anschlagknagge 4 übergreift 5 (Fig. 6), jede
                              									voraussichtliche Werkstückschraube, so dass im Verlaufe der zweiten Vierteldrehung
                              									der Trommel diese Knagge ungehindert am Werkstück vorübergehen kann.
                           6) Hierauf kommt das später näher zu beschreibende Gewindeschneidwerk 6 (Fig. 5 und 8) achsenrichtig vor dem abgedrehten Schraubenschaft
                              									zu stehen, so dass Gewinde (III.) angeschnitten werden kann.
                           7) Damit aber dies möglich werde, muss der Drehbetrieb der Hohlspindel mit der
                              									Werkstückschraube abgestellt sein, dagegen muss die innere Fangbüchse b die ursprüngliche Stellung beibehalten und überdies
                              									den Stahldraht gegen Verdrehung sichern. Diese Abstellung des Drehbetriebes der
                              									Spindel a erfolgt wieder durch Vermittelung einer
                              									Anschlagknagge 7, welche der ersten (4) vollständig gleicht und auf das der Spindel
                              									zugehörige Winkelhebelgestänge i einwirkt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 6
                              Hewitt's Maschine zur Anfertigung von Schrauben für Uhren.
                              
                           8) Dem Stahlhalter werk 3 gegenüber ist ein gleiches 8 angeordnet, dessen Scheibenstahl die geschnittenen
                              									Gewindegänge abfast (IV.).
                           9) Im rechten Winkel zwischen den Stahlhaltern 3 und 8 ist endlich ein dritter gleichartig gebauter
                              									Scheibenstahlhalter 9 zum Abstechen (V.) der fertig gedrehten
                              									Schräubchen angeordnet.
                           10) Zwischen dem Stahlhalter 6 für das Gewindeschneiden
                              									und jenem 8 für das Abfasen des Gewindes ist unter 45°
                              									Richtungswinkel ein Spindelstöckchen 10 vorgesehen,
                              									dessen selbständig betriebene Spindel eine Nuthenfräse k enthält, mit welcher die Kopfschlitze der Schrauben (VII.) hergestellt
                              									werden. Damit der Betrieb dieser Fräsespindel k durch
                              									die Drehung der Trommel nicht gestört wird, fällt diese Fräsespindel ziemlich in die
                              									Richtung der Trommelachse g.
                           11) In ähnlicher Lage, aber zwischen den Stahlhaltern 8
                              									und 9, ist eine Vorrichtung 11 angebracht, welche eine Winkelschwingung um 90° ausführt, worauf
                              									Achsendrehung des Gesammtwerkes um 90° folgt. Mit dieser Vorrichtung 11 wird das Schraubenwerkstück abgefangen, von dem
                              									Stahldraht abgedreht und hierauf durch die Winkelschwingung vor die Nuthenfräse
                              									gebracht, wobei nach durchgeführter Achsendrehung die Stirnseite des Schraubenkopfes
                              									an die Fräsescheibe (VI.) zur Schlitzbildung angestellt wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 7
                              Fig. 7.Hewitt's Maschine zur Anfertigung von Schrauben für Uhren.
                              
                           12) Nach beendetem Schlitzfräsen findet eine rückläufige Schwingung dieser
                              									Vorrichtung statt, wobei das Schlosshebelwerk durch Anstreifen an einer zwischen dem
                              									Abstechstahlwerk 9 und dem Winkelhaken 1 angeschraubten Knagge 12
                              									das zweitheilige Gewindeklemmfutter dieser Vorrichtung öffnet, so dass das fertige
                              									Werkstück in einen Sammelbehälter abfallen kann (VIII.), worauf nach beendetem
                              									Durchgang durch die Auslösungsknagge der Schluss des Klemmfutters folgt und diese
                              									Vorrichtung die endgültige Vierteldrehung zuletzt ausführt. Nebst diesen beiden
                              									Schwingungsbewegungen erhält diese Uebertragvorrichtung noch eine kleine geradlinige
                              									Bewegung parallel zur Trommelachse, so dass erst gegen Ende des Abstechens das
                              									Klemmfuttergewinde sich auf die Schraube windet, diese abfängt und vom Rohdraht
                              									trennt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 7
                              Fig. 8.Hewitt's Maschine zur Anfertigung von Schrauben für Uhren.
                              
                           M. Zur Bethätigung dieser Werkzeuge und Vorrichtungen ist die Steuer welle g herangezogen, auf welcher Unrund- und Daumenscheiben
                              									aufgekeilt sind, die auf besondere Hebel Vorrichtungen einwirken, welche ihren Platz
                              									an der vorderen und hinteren Stirnfläche der Trommel zum Theil in einem
                              									Trommelausschnitt finden und daher sich mit der Trommel drehen.
                           N. Weil nun die Arbeitsphasen einer vollen Umdrehung der Trommel einer fertig
                              									gedrehten und geschnittenen Schraube entsprechen und weil ferner für die volle
                              									Bethätigung eines Werkzeuges eine Umdrehung der Steuerwelle zukommt, so werden vier
                              									Umdrehungen der Steuerwelle einer Trommelumdrehung entsprechen, während dem
                              									Schlitzfräsen auch eine volle Umdrehung der Steuer welle zukommt, die in das vierte
                              									Viertel fällt, in welchem das Vorschieben des Stahldrahtes vorgenommen wird. Demnach
                              									werden bei jeder Trommelumdrehung vier Schrauben fertig gestellt, so dass sämmtliche
                              									Werkzeuge beständig in Thätigkeit bleiben und Arbeitspausen, mit Ausnahme beim
                              									Stahldrahtersatz, nicht vorkommen.
                           O. Bei jeder Vierteldrehung der Trommel trifft eine Nase an der hinteren
                              									Trommelscheibe l (Fig. 3
                              									und 11) auf den
                              									federgespannten Schalthebel c für den
                              									Drahtvorschub.
                           P. 1) So sind zum Stellbetrieb der drei Scheibenstahlhalter drei Kammscheiben m vorhanden, welche neben einander am vorderen Ende der
                              									Steuerwelle g angeordnet sind.
                           2) Zum Betriebe der Verriegelung der Trommel sind zwei Daumenscheiben n und o in der Aussparung
                              									der Trommel vorgesehen.
                           3) Eine Curvenscheibe mit fast symmetrischen Bogentheilen und abfallender Curve
                              									betreibt einen federgespannten Rollenhebel p1 (Fig. 9 und 10), dessen Welle durch
                              									die Trommel geführt ist und die am linksseitigen vorstehenden Ende das Lager 10 für die Schlitzfräse k
                              									stellbar trägt. Von dieser in der Nähe des Schneckentriebwerkes angeordneten
                              									Curvenscheibe erhält die Nuthenfräse die erforderliche Schwingung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 7
                              Fig. 9.Hewitt's Maschine zur Anfertigung von Schrauben für Uhren.
                              
                           4) Mittels einer Curvenscheibe q, deren wirksame
                              									Rückenbahn nach einer archimedischen Spirale geformt ist, wird ein die Steuerwelle
                              									übergreifender Zahnbogenhebel r in Schwingung versetzt
                              									und dadurch eine durch die Trommel f geführte
                              									Getriebwelle s in rasche und gleichmässige Drehung
                              									versetzt. Mittels Wechselräder (Fig. 8) findet
                              									alsdann eine verhältnissmässige Drehung der Gewindeschneidspindel statt, wobei durch
                              									ein Stirnräderpaar von dieser Spindel aus eine Schraubenspindel betrieben wird,
                              									welche eine Verschiebung des Spindellagers 6
                              									veranlasst, die genau der Steigung des zu schneidenden Gewindes entspricht. Hiernach
                              									wird das Schraubengewinde mit zwangläufiger Schaltbewegung des gleichzeitig sich
                              									drehenden Gewindeschneidkopfes durchgeführt.
                           5) Mittels eines Doppelhebels, welcher an der ringförmigen Stirnfläche einer
                              									Unrundscheibe u spielt, erhält eine federgespannte
                              									Stange v eine ruckweise axiale Verstellung, wodurch
                              									eine daran befestigte zweitheilige Gewindbüchse an die geschnittene Schraube geführt
                              									und auf diese gewunden, durch welche das Werkstück abgefangen wird. Diese Stange
                              									schiebt sich mittels Federkeil durch eine Lagerbüchse, welche im Trommelkörper f drehbar gelagert ist.
                           
                           6) Mittels eines Zahnradgetriebes erhält diese Lagerbüchse durch einen
                              									Zahnbogenhebel w von einer Daumenscheibe x mit symmetrischen Rückencurven eine bestimmte
                              									begrenzte Drehung, durch welche die vorerwähnte Stange v mitgedreht und damit die in L 11) angeführte Uebertragvorrichtung zum
                              									Schlitzfräsen bethätigt wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 8
                              Hewitt's Maschine zur Anfertigung von Schrauben für Uhren.
                              
                           7) Zur selbsttätigen Abstellung der ganzen Maschine dient die neben dem hakenförmigen
                              									Winkelstück 1 angeordnete Hebelklinke 2, deren Welle durch den vorderen Trommeltheil geführt
                              									ist und die am hinteren Ende einen Daumenhebel 13 (Fig. 18) besitzt, mit der ein federgespannter
                              									Klinkhebel zurückgehalten wird. Da nun, wie schon erwähnt, diese Klinke durch den
                              									aus der Klemmbüchse vorstehenden Stahldraht zurückgedrängt wird, so bedingt dies
                              									eine Auslösung des Klinkhebels aus dem inseitigen Zahneinschnitt eines auf der
                              									Trommel frei drehbar geschobenen Ringes y, so dass mit
                              									fortschreitender Drehbewegung der Trommel f der
                              									Klinkhebel 13 diesen Zahneinschnitt ungehindert
                              									passirt. Sobald aber keine Auslösung erfolgt, wird dieser lose Ring die Drehbewegung
                              									der Trommel mitmachen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 8
                              Fig. 18.Hewitt's Maschine zur Anfertigung von Schrauben für Uhren.
                              
                           8) Da nun an diesem zweitheiligen, mit vier Radialarmen versehenen losen Ring y ein Hebelwerk y1 angelenkt ist, welches mit dem Boden Vorgelege für
                              									den Spindelbetrieb in Verbindung steht, so wird bei dieser gezwungenen Drehung die
                              									Auslösung der Reibungskuppelung dieses Vorgeleges besorgt, sogar die Losscheibe
                              									gebremst, um dadurch einen raschen Stillstand der Maschine herbeizuführen.
                           Q. Bemerkenswerth ist der Schaltbetrieb der Trommel f
                              									bezieh. dessen Verriegelung in den Arbeitsphasen. Vier 'winkelrecht stehende
                              									Schieberriegel 14 sind im Lagerständer geführt (in Fig. 19 sind die
                              									Spindellager anders als in Fig. 5 angeordnet) und legen sich dem glatten cylindrischen Umfang der
                              									Trommel f an. In einer doppelten ∨-Führung des Querloches dieser Trommel f ist
                              									unter der Einwirkung einer Feder ein Schieber z mit
                              									Zahnnuth bestrebt, in einen der Riegel 14 einzufallen
                              									und dadurch die Trommel f zum Stillstand zu bringen.
                              									Wenn nun eine Daumenscheibe n auf einen im Schieber z befestigten Stift einwirkt und denselben
                              									zurückschiebt bis die seitliche Klinke 15 den Schieber
                              										z zurückhält und denselben aus dem Riegel bringt,
                              									so trifft in dieser freien Tiefstellung des Schiebers eine zweite Daumenscheibe o auf einem Bolzen des Schiebers seitlich an und zwingt
                              									Schieber z sammt Trommel f
                              									zu einer Vierteldrehung. Da aber vorher die seitliche Hebelklinke 15 durch Anschlag den Schieber wieder freigegeben hat,
                              									so fällt derselbe in den nächsten Riegel 14 ein, womit
                              									die Drehbewegung ihr Ende erreicht bezieh. die Trommel zum Stillstand gelangt. Da
                              									nun die beiden Daumen n und o eine gegensätzliche Lage besitzen, so entspricht einer halben Umdrehung
                              									der Steuerwelle g die Drehschaltung und der anderen
                              									Hälfte der Stillstand der Trommel f.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 8
                              Hewitt's Maschine zur Anfertigung von Schrauben für Uhren.
                              
                           R. Ergänzend sei noch die Wirkungsweise der in L 11) und L 12) besprochenen
                              									Uebertragvorrichtung (Fig. 3, 5 und 9, 10), namentlich die auf
                              									die Winkeldrehung (Fig.
                                 										5 und 9) unmittelbar folgende Verdrehung um
                              									die Längsachse, besonders erläutert:
                           Mit der Zahnscheibe u (auch Fig. 14) wird durch den
                              									Hebel u1 der
                              									federgespannten Stange v eine kurz andauernde
                              									Rechtsschwingung ertheilt, wodurch das Gewindefutter an das Gewinde der fertigen
                              									Schraube angesetzt und angedreht wird, wobei die mittlerweile abgestochene Schraube
                              									vollends abgetrennt wird. Darauf tritt diese Vorrichtung wieder nach links in die
                              									ursprüngliche Lage zurück. Diese auf die Stange v
                              									angeordnete Vorrichtung 11 (Fig. 3) besteht aus einer Lagergabel v1, in welcher mittels Winkelräder eine Spindel
                              									abzweigt, die am freien Ende senkrecht zur Spindel eine mittels Hebelwerke und
                              									Feder geschlossene zweitheilige Futterbüchse mit Muttergewinde trägt. Diese
                              									Futterbüchse steht nun in der Senkrechtstellung des Armes 11 (Fig. 9) gerade in der Richtung der
                              									Drehspindel a. Wenn nun unter der Einwirkung der
                              									Unrundscheibe x die Stange v sammt Lagergabel v1 durch den Zahnbogenhebel w eine Drehbewegung erhält, so wird, weil sonst kein weiterer Widerstand
                              									vorhanden ist, der Arm 11 die Winkeldrehung in die
                              									wagerechte Lage (Fig. 9) ausführen. In dieser Lage
                              									trifft eine Nase der Lagergabel v1 auf einen Anschlag w1 (auch Fig. 5) an der Trommel
                              										f, wodurch ein Widerstand gegen die weitere
                              									Winkeldrehung des Armes 11 gegeben ist. Weil aber die
                              									Drehbewegung der Stange v noch fortdauert, die
                              									Lagergabel v1 aber an
                              									der Drehung verhindert ist, so werden die Winkelräder nicht mehr als Kuppelung,
                              									sondern als Triebwerk wirken und eine axiale Verdrehung der Armspindel 11 um 90° veranlassen (Fig.
                                 										9). Dadurch gelangt die Werkstückschraube aus der wagerechten in eine
                              									senkrechte, mit dem Kopfe nach abwärts gerichtete Lage, gerade über die Sägefräse
                              										k, deren Lager 10
                              									unter Einwirkung der Kammscheibe p die zur Durchführung
                              									des Schlitzschnittes nothwendige Schwingung ausführt.
                           In gleicher Reihenfolge wickelt sich die Rücklage dieser Vorrichtung ab, wo nach
                              									vollendeter Winkelschwingung die Achsendrehung des Spindelarmes eintritt und die
                              									getheilte Gewindebüchse wieder achsenrichtig zur nächsten Drehspindel sich
                              									einstellt. Dieser ganze Vorgang spielt sich während der vierten Vierteldrehung der
                              									Trommel f, also während einer Umdrehung der Steuerwelle
                              										g ab, dementsprechend muss die Drehschaltung der
                              									Trommel f bezieh. die Drehung der Steuerwelle g so langsam vor sich gehen, dass diese Arbeit des
                              									Schlitzfräsens ohne Ueberhastung durchführbar wird.