| Titel: | Metallbearbeitung.Drehbänke. | 
| Fundstelle: | Band 307, Jahrgang 1898, S. 52 | 
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                        Metallbearbeitung.Drehbänke.
                        Mit Abbildungen.
                        Drehbänke.
                        
                     
                        
                           W. W. Tucker's Drehbank zur Herstellung von
                              									Fahrradnaben.
                           Zur Bearbeitung der Fahrradnaben aus einer Stahlstange ist folgender Arbeitsgang
                              									eingehalten, wozu die in Fig.
                                 										1 bis 7
                              									dargestellten Werkzeuge und Einrichtungen der Drehbank dienen (D. R. P. Nr.
                              									89257).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 52
                              Tucker's Drehbank zur Herstellung von Fahrradnaben.
                              
                           Nachdem der Rohstab an einem im Stahlhalterthurm a
                              									vorgesehenen Stellbolzen auf richtige Länge ausgeschoben und im Spannfutter
                              									festgestellt worden ist, wird derselbe angebohrt, so dass ein zweiter in die
                              									Ausbohrung des Rohstabes passender Dorn b, der mittels
                              									eines aufgesteckten Schlittenlagers c (Fig. 2 und 3) in einer Brücke d des Querschlittens e
                              									einen sicheren Halt bekommt, als Reitstockbolzen in das Werkstück eingeschoben
                              									werden kann. Dadurch wird dem Werkstück a ein
                              
                              									besonderer Halt gegeben und dasselbe für den weiteren kräftigen Angriff der Schneidwerkzeuge
                              									standfest gemacht. Die Schneidwerkzeuge f und g sind geformte Walzen mit Winkeleinschnitt, welche
                              									mittels Zapfenansätze in den Stahlhaltern ihre Befestigung finden. Weil nun jedes
                              									dieser Schneidwerkzeuge bloss die Hälfte der Nabenlänge beherrscht, so sind diese
                              									versetzt angeordnet, wodurch bei gleichzeitiger Anstellung dieser gegensätzlichen
                              									Werkzeuge f und g die
                              									Fahrradnabe fertig abgedreht wird. Nach Rücklage dieser Drehstähle kommt der an
                              									einem Schwinghebel h angebrachte Abstechstahl i zur Wirkung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 53
                              Tucker's Drehbank zur Herstellung von Fahrradnaben.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 53
                              Fig. 6.Tucker's Drehbank zur Herstellung von Fahrradnaben.
                              
                           Um nun den Arbeitsvorgang selbstthätig durchzuführen, erhält
                              									diese Drehbank besondere Schalteinrichtungen, die im Folgenden erläutert werden. Von
                              									der Drehbankspindel k wird durch Stufenscheiben die
                              									Steuerwelle l und von dieser mittels Stirnräder m (auch Fig. 7) die in einem mit
                              									Stellhebel o versehenen Schwinglager n laufende Schnecke p
                              									bethätigt. Durch dieses Schwinglager wird eine rasche Ausrückung der Schnecke p aus dem Schneckenrade q
                              									ermöglicht, wozu die Drahtfeder r nebst dem
                              									Uebergewicht des Lagers die Kraft liefert. Dagegen dient zur Sicherung des
                              									Schneckeneingriffes der Doppelhebel s, welcher sich auf
                              									eine Nase t des Handhebels o stützt. Wenn nun bei vorgeschaltetem Stahlhalterschlitten u das Anschlagklötzchen v
                              									den Doppelhebel s verlegt, so dass dieser die Stütznase
                              										t verliert, so hört die Schaltung plötzlich auf,
                              									welche sonst durch Vermittelung von Stirnrädern w
                              									und einer Rechts-Linksgangspindel x auf die beiden
                              									Stahlhalter f und g
                              									einwirkt. Nach erfolgter Auslösung des Selbstganges werden die Stahlhalter f und g mit dem Handrade
                              										y zurückgelegt und der am vorderen Stahlhalter
                              									seitlich angebolzte Schwinghebel h mit dem Abstechstahl
                              										i niedergelegt, worauf der Abstechvorgang entweder
                              									mittels Handrad y oder bei eingerücktem Stellhebel o selbsthätig durchgeführt werden kann.
                           
                        
                           A. H. W. Witte's Doppelsupport zum Gewindeschneiden.
                           Um Schraubengewinde im Rechts-, sowie Linksgange des Schlittens zu schneiden, dient
                              									der Doppelsupport von Witte in Oberneuland bei Bremen.
                              									Nach dem D. R. P. Nr. 81489 vom 20. Juli 1894 wird am Hauptschlitten a (Fig. 8) ein
                              									Querschlitten b durch Vermittelung eines Hebelgestänges
                              										c und d voran d zurückgestellt, in Folge dessen entweder der vordere
                              									Schneidstahl f im Vorlauf des Hauptschlittens a, oder im Rücklauf desselben der hintere Hakenstahl
                              										g zum Angriff kommt. Selbstverständlich erhalten
                              									die Halter dieser Stähle bezieh. die entsprechenden Supporte je eine besondere
                              									Einstellung durch Spindelräder h und i. Mittels dieser Einrichtung wird durch eine einfache
                              									Umkehrung der Hauptbewegung ohne Ausrückung der Leitspindel ununterbrochen Gewinde
                              									zu schneiden möglich sein.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 53
                              Fig. 8.Witte's Doppelsupport zum Gewindeschneiden.
                              
                           
                        
                           G. Zaun's Spindelstock mit Geschwindigkeitswechsel.
                           Bei Stichelthurmdrehbänken ist ein rascher Wechsel der Hauptgeschwindigkeit erwünscht
                              									und vortheilhaft, wie beim Vordrehen und Schlichten oder Gewindeschneiden und
                              									Abstechen. Dieser wird von G. Zaun, Ingenieur in Cöln
                              									a. Rh., in der aus Fig. 9 ersichtlichen Weise durch
                              									Einschaltung einer doppelten Reibungskuppelung, welche mit Federkeil auf der
                              									Drehbankspindel geht, erreicht.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 53
                              Fig. 9.Zaun's Spindelstock mit Geschwindigkeitswechsel.
                              
                           Die dreiläufige Stufenscheibe a (125, 175 und 225 mm
                              									Durchmesser, 75 mm breit) ist mit dem Getriebe b und
                              									dem Rade c verbunden und läuft mit der Vorgelegewelle
                              										d in Lagerarmen des Spindelstockes. Mit den Rädern
                              										b und c stehen die
                              									Räder f und g im Eingriff,
                              									und dadurch entstehen Uebersetzungen (1 : 2) für den langsamen und (2 : 1) für den
                              									Schnellgang, so dass ein Unterschied im Arbeitsgange (4 : 1) ermöglicht ist.
                           An die freilaufenden Spindelräder f und g sind Reibungskegel angegossen, in welche der
                              									Doppelkegel k wechselweise eingreift, wozu ein
                              									Gabelhebel dient, der in die mittlere Halsnuth von k
                              									eingreift. Die Drehbankspindel l besitzt einen
                              									kegelförmigen Lagerkopf, während die Hinterlagerbüchse m mit einer auf der Spindel sitzenden konischen Büchse zusammengeht. (Uhland's Maschinenconstructeur, 1894 Bd. 27 Nr. 1 S.
                              									3.)
                           
                        
                           H. Hessenmüller's Drehbank.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 54
                              Hessenmüller's Drehbank.
                              
                           Bemerkenswerth ist bei dieser von der Werkzeugmaschinenfabrik
                                 										Ludwigshafen, H. Hessenmüller, Ludwigshafen a. Rh., gebauten Drehbank die
                              									Lagerung der Spindel in cylindrisch ausgebohrten, mit drei Längssehlitzen versehenen
                              									Rothgussbüchsen, welche mittels Ringmuttern in den konisch ausgebohrten Lageraugen
                              									des Spindelstockkörpers eingezogen werden, wodurch sich diese an die cylindrischen
                              									Spindelzapfen passend anschliessen. Um die Lagerabnutzung auf ein Geringes
                              									herabzusetzen, ist die Länge der Lagerbüchsen zweimal Durchmesser gemacht. Der
                              									axiale Spindeldruck wird durch Kugellagerung aufgefangen, indem der feste Kugelring
                              									in die büchsenartig erweiterte hintere Lagermutter eingeschraubt ist, während der
                              									laufende Ring sich an einen Ansatz der Spindel stützt und mittels einer auf das
                              									Spindelende aufgeschraubten Büchse gehalten wird. Drehbänke mit über 230 mm
                              									Spitzenhöhe erhalten ferner Hohlspindeln zum Durchschieben von Rohstangen.
                              									Spindelstock und Reitstock sitzen auf den inneren Dachleisten der Wange, während der
                              									Schlitten auf den äusseren Dachleisten seine Führung erhält. Durch Vermittelung
                              									eines Dreiradwendetriebwerkes werden die Versatzräder für den Antrieb der
                              									Leitspindel, sowie ein Stufenscheibenpaar für die Bethätigung der Zugspindel von der
                              									Drehbankspindel aus getrieben. Umkehrung der Hauptbewegung ist zudem durch doppelten
                              									Antrieb am Deckenvorgelege mittels Reibungskuppelungen vorgesehen. Das Supportwerk
                              										(Fig. 10 und 11) besteht nach dem D.
                              									R. P. Nr. 85505 aus dem Hauptschlitten a mit
                              									Querschlitten b, Drehstück c und Supportobertheil d mit Stahlhalterkappe
                              										f. Am vorderen Schlittenrand ist die Schildplatte
                              										g angeschraubt, an der sämmtliche Lager,
                              									Räderzapfen, sowie die Leitspindelmutter angebracht sind. Von der mit der genutheten
                              									Zugspindel h laufenden Wanderschnecke i wird ein Schneckenrad und mit diesem ein Stirnrad
                              									getrieben, welches ein zweites Rad l bethätigt. Beide
                              									Räder sind an einer Zapfenplatte angeordnet, welche mittels eines Excenterhebels m eine Schwingung erhält, wodurch Eingriff des Rades
                              										l entweder mit dem Planzugrade n oder mit dem Rade o,
                              									welches durch Rad k den Zahnstangenbetrieb vermittelt,
                              									herbeigeführt wird. Die Mittelstellung bedingt den Stillstand des Schaltbetriebes.
                              									Während dieser Stillstandsperiode kann die getheilte Mutter mit der Leitspindel p verkuppelt werden, wozu die bekannte
                              									Curvengriffplatte q dient.
                           
                        
                           Bardons-Olivier's Formstahlhalter.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 54
                              Fig. 11a.Bardons-Olivier's Formstahlhalter.
                              
                           Zum Abdrehen der Fahrradnaben mittels Formstähle haben Bardons und Olivier eine Sondermaschine gebaut, welche nach American Machinist, 1897 Bd. 20 Nr. 31 * S. 585, das in
                              									Fig. 11a dargestellte Supportwerk besitzen. Im Schlitten a lagert eine Links-Rechtsgangschraubenspindel b, welche mit Griffkurbel c und durch ein
                              									Räderschaltwerk bethätigt wird, welches durch entsprechende Anschlagwerke
                              									Selbstauslösung erhält. Durch diese Schraubenspindel b
                              									werden die Schlitten d und f zusammengeschoben. Nun sitzt am Schlitten d
                              									ein Böckchen g mit Längsverstellung, welches den
                              									Schrupstahl h trägt, während der Träger i Querverstellung ermöglicht und den Schlichtstahl k in derselben Weise wie h
                              									durch zwei Querschrauben l eingeklemmt hält. Die Schneidwerkzeuge und
                              									Formplatten bestehen aus steyerischem Stahl.
                           
                        
                           J. Nägler's Vorrichtung zum Gewindeschneiden.
                           Diese Einrichtung (Fig. 12) besteht nach dem D. R. P.
                              									Nr. 88640 aus einer gelagerten Hohlspindel m, in deren
                              									Längsnuthen eine Büchse l geführt wird, auf der,
                              									zwischen Bord und Ringmutter gehalten, eine Gewindepatrone k gesteckt wird, welche in die Zapfenmutter gh1 eingreift und dadurch den
                              									Stahlhalterschlitten f bethätigt. Indem nun mittels
                              									Wechselräder diese Hohlspindel m von der
                              									Drehbankspindel aus getrieben wird, erhält der Schlitten f die vorgeschriebene Schaltbewegung. Um nun diesen Schlitten f an das Werkstück passend anzustellen, dazu dient die
                              									Schraubenspindel p mit Mutter o, welche, durch das Handrad r gedreht, die
                              									Patronenbüchse l verschiebt. Diese an sich einfache
                              									Vorrichtung kann aber in ihrer Wirkungsweise, welche sich auf das Auswechseln des
                              									Patronengewindes k und auf die Aenderung der
                              									Versatzräder beschränkt, noch eine erhebliche Erweiterung dadurch erfahren, dass ein
                              									Satz Wechselräder (a : b)
                              									auf die innere Schraubenspindel p und ein zweiter Satz
                              									dergleichen Räder (c : d)
                              									auf die Hohlwelle m einwirkt. Bei einer gleichzeitigen
                              									Bethätigung der Schrauben p und k entsteht eine resultirende Bewegung, welche sich auf das Wesen der
                              									Differentialschraube gründet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 55
                              Fig. 12.Nägler's Vorrichtung zum Gewindeschneiden.
                              
                           
                        
                           H. Götzen's Vorrichtung zum Schneiden von
                              									Schraubengewinden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 55
                              Fig. 12a.Götzen's Vorrichtung zum Schneiden von Schraubengewinden.
                              
                           Durch Räder a (Fig. 12a), welche ein Wendetriebwerk
                              									bilden, wird eine Seitenwelle b von der Drehbankspindel
                              									aus betrieben. Auf dieser Welle, sowie auf der Verlängerung der Leitspindel p sind je eine Scheibe c
                              									und d aufgekeilt, die verschiedene concentrische
                              									Zahnkreise von gleicher Zahntheilung besitzen, in welche die Kronenräder f und g eingreifen. Um nun
                              									die verschiedenen Zahnkreise zu erreichen, sind diese Kronenräder auf den
                              									Keilnuthwellen verstellbar, während Winkelräder h und
                              										i den Betrieb übertragen. Je nach der Gangsteigung
                              									der Werkschraube wird eine dieser beiden Querwellen ausgeschwungen und dadurch der
                              									Eingriff des betreffenden Kronenrades aufgehoben. Scalentheilungen k zeigen das Gewinde an (D. R. P. Nr. 90386).
                           
                        
                           Leitlineal zum Kegeldrehen.
                           Sind an bereits bestehenden langen Leitspindeldrehbänken keine Tragwinkel für
                              									Anbringung eines Leitlineals zum Kegeldrehen vorgesehen, so gewährt die Anordnung
                              									einer solchen Vorrichtung an den inneren freien Dachleisten der Drehbankwange
                              									entschieden Vortheile. Eine solche Hilfsvorrichtung zum Kegeldrehen mittels
                              									Leitschiene ist nach American Machinist, 1896 Bd. 19
                              									Nr. 45 S. 1048, in Fig.
                                 										13 und 14
                              									dargestellt. Der Schlitten a wird durch eine Brücke b übergriffen, deren Fussplatten c mittels Gegenplatten d
                              									an die Wange festgeklemmt werden. Auf der Brücke b ist
                              									die Leitschiene f festgeschraubt und während diese
                              									durch den Taschenschieber g übergriffen wird, stellt
                              									ein angelenkter Winkel h die Verbindung mit dem
                              									Querschlitten i her.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 55
                              Leitlineal zum Kegeldrehen.
                              
                           
                        
                           A. Knöpfel's Vorrichtung zum Balligdrehen von
                              									Riemenscheiben.
                           Auf der Hornwange a (Fig. 15 bis 17) des
                              									Supportdrehstückes verschiebt sich durch Einwirkung der Schraubenspindel b der Schlitten c, an dem
                              									eine Winkelschiene d angeschraubt ist. Im kurzen
                              									Schenkel dieses Winkels d ist ein Stahlhalterstab f verschiebbar, in welchem der Dreikantstahl g mittels Ueberwurfring h
                              									festgehalten wird. Zudem lagert in einem Auge am Ende dieses kurzen Winkelschenkels
                              									ein Drehbolzen i, durch dessen Querloch ein Rundstab
                              										k geführt, der mittels Stellschraube gehalten
                              									werden kann. Dieser Rundstab k endigt in einem
                              									symmetrischen Bogenstück l, in dessen unterer Kreisnuth
                              
                              									ein im Stahlhalterstab f eingesetzter Zapfen m spielt. Am anderen freien Ende des Rundstabes k ist eine Gabeltasche n
                              									angesetzt, an welcher die Hebelschiene o angelenkt ist,
                              									während diese ihren Drehpunkt an einem Arm p der
                              									Hornwange a findet.
                           Durch Verlegung des Bogenrundstabes kl und durch
                              									Versetzung des Drehpunktes der Hebelschiene o am Arm
                              										p wird der Ausschlag des Schneidstahls abgeändert
                              									und geregelt.
                           Entspricht der Hebelarm kl vom Drehpunkt i aus dem Halbmesser der in Bogenstück l befindlichen Kreisnuth, so ist der Ausschlag des
                              									Schneidstahls g gleich Null. Ist jedoch dieser Hebelarm
                              									kleiner als der Halbmesser der Kreisnuth, so findet eine verhältnissmässige
                              									Ausschiebung des
                              									Schneidstahls statt, welche die ballige Form des Riemenscheibenumfanges bedingt (D.
                              									R. P. Nr. 76555).
                           
                        
                           H. A. Ferguson's Schlittenschaltwerk mit
                              									Druckluftbetrieb.
                           Eine eigenartige Anwendung der Druckluft auf Werkzeugmaschine ist von H. A. Ferguson angeregt worden. Nach American Machinist, 1896 Bd. 19 Nr. 42 * S. 971, ist in
                              										Fig. 18 der Betrieb eines Schlittens an einer
                              									älteren Schraubenschneidmaschine gezeigt. Der Thurmschlitten a wird mittels eines abgekröpften Armes b mit
                              									der Kolbenstange c verbunden, deren Kolben im Cylinder
                              										d spielt. Mittels Anschlagstangen am Schlitten wird
                              									das Steuerungsorgan dieses Cylinders im Vor- und Rücklauf bethätigt, wobei durch
                              									Zapfen f und Anschlagbolzen g die Drehverstellung des Thurmes vermittelt wird. Dem Arbeiter bleibt
                              									bloss der Ersatz der im Thurmkopf einzulegenden Schraubenwerkstücke k übrig.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 56
                              Knöpfels Vorrichtung zum Balligdrehen von Riemenscheiben.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 56
                              Fig. 18.Ferguson's Schlittenschaltwerk mit Druckluftbetrieb.
                              
                           
                        
                           Spannfutter.
                           A. Sangster versieht die Spannglocke a (Fig. 19 bis 21) mit zwei
                              									Seitenschlitzen, welche durch zwei Schrauben b
                              									durchquert werden, wodurch der eigentliche Aufspanndorn d festgeklemmt wird. Auf den Kegelstumpf desselben wird das Werkstück f (Fig. 22), eine
                              									Rothgusschraube mit Schlüsselnasen aufgedrückt, so dass die äusseren Flächen dieser
                              									Schraube bearbeitet werden. American Machinist, 1896
                              									Bd. 19 Nr. 41 * S. 946.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 56
                              Spannfutter.
                              
                           E. J. Armstrong hat diese Einrichtung umgekehrt und
                              									damit das Frei hängen wesentlich beschränkt. Auf die Drehbankspindel a (Fig. 23 bis 25) wird, den
                              									Spindelbord übergreifend, die cylindrische Hülse b
                              									aufgeschraubt, darauf aber der Spannbolzen c mit
                              									geschlitzter Glockennabe d geschoben und mit Schraube
                              										f festgeklemmt. (American
                                 										Machinist, 1896 Bd. 19 Nr. 47 * S. 1089.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 56
                              Spannfutter.
                              
                           
                        
                           J. L. Lucas' Spannkopf.
                           Für Arbeiten aus Rundstahl, Lochstempel u. dgl., ist dieser Spannkopf besonders
                              									geeignet. Derselbe besteht aus dem auf das Spindelende aufgeschraubten Gewindestück
                              										a (Fig. 26), der
                              									Ueberwurfglocke b, mit welcher das zwischenliegende,
                              									doppelt kegelförmige, mit Schlitzen versehene, federnde Klemmfutter c centrisch gehalten wird. Sämmtliche Theile sind aus
                              									Werkzeugstahl gefertigt und gehärtet. Bemerkenswerth ist, dass die doppelt konische
                              									Klemmbüchse c auf beiden Kegelseiten Schlitze erhält,
                              									wodurch die Klemmung des Rohstabes längs der Büchsenbohrung gleich massig erfolgt.
                              										(American Machinist, 1897 Bd. 20 Nr. 9 * S.
                              									177.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 56
                              Fig. 26.Lucas' Spannkopf.
                              
                           
                        
                           E. Mc Grath's Spanndorn.
                           Ein einfacher Spanndorn mit Klemmbüchse ist in Fig. 27
                              									dargestellt, welcher eine Erweiterung von 0,8 mm gestattet. Die Büchse a erhält eine 1,6 mm breite Schlitzfuge, ist aussen
                              									vollkommen cylindrisch, innen konisch (1 : 15) zum Dorn b passend ausgebohrt. Die Verhältnisse sind so gewählt, dass die
                              									Bohrung die Hälfte des Aussendurchmessers ist. Das Aufschlagen des Werkstückes
                              									erfolgt beim schwachen Dorn mittels Bleihammer, bei den grösseren mit Kupferhammer.
                              										(American Machinist, 1896 Bd. 19 Nr. 36 S.
                              									834.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 57
                              Fig. 27.Mc Grath's Spanndorn.
                              
                           
                        
                           Prentice's Aufspanndorn.
                           Prentice Bros. in Worcester, Mass., wenden den
                              									vollkommen cylindrischen Aufspanndorn a (Fig. 28) an, in dessen ausgefräster Winkelnische eine
                              									cylindrische Walze b eingelegt ist. Ueber diese
                              									gehärteten Dorntheile wird das nach Leermaass ausgebohrte Werkstück mit blossem
                              									Handdruck geschoben. Dreht sich der Dorn in der Richtung des Pfeiles, verdreht sich
                              									also das Werkstück relativ nach links, so wird die Walze b als Klemmung wirken und eine strenge Verbindung herbeiführen, während
                              									bei der Rückdrehung das Werkstück sofort lose wird. (American Machinist, 1896 Bd. 19 Nr. 28 * S. 651.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 57
                              Fig. 28.Prentice's Aufspanndorn.
                              
                           
                        
                           Cincinnati's Stahlhalter.
                           Auf dem Supportobertheil einer Drehbank wird ein gusseiserner Block a (Fig. 29 bis 31) mit der bekannten
                              									Schraube b festgespannt. Der Block selbst greift mit
                              									einem Ansatz c in die Nuth des Supportobertheils ein,
                              									ist daher um b nicht verdrehbar. Es wird daher die
                              									diagonal nach links und schräg nach aufwärts gerichtete quadratische Durchbohrung
                              										d für die Aufnahme des 20 mm starken quadratischen,
                              									durchaus gehärteten Stahlwerkzeuges f (Fig. 32) eine
                              									gleichbleibende Richtung beibehalten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 57
                              Cincinnati's Stahlhalter.
                              
                           Dieses Stahlwerkzeug f wird durch
                              									zwei Stellschrauben g gehalten, während die
                              									Schneidkanten nach Fig.
                                 										32 nur angeschliffen und nicht angeschmiedet werden. Mit diesem Stahl und
                              									Stahlhalter werden die in der unten angeführten Quelle bildlich dargestellten
                              									Spanleistungen ermöglicht. Obwohl der offene, beinahe gerade feste Span theoretisch
                              									den Vorzug verdient, wird doch die geschlossene Spanlocke wegen der bequemeren
                              									Wegschaffung und leichteren Brüchigkeit als weniger hindernd vorgezogen.
                           Für das Gewindeschneiden ist auch der Stahlhalter (Fig. 33) mit Keilbelage
                              										i zur Einstellung des Schneidstahls k in der Höhenrichtung bemerkenswerth, wobei mit dem
                              									angeschraubten Plättchen l die Lage versichert wird.
                              									Dem Schneidstahl gerade gegenüber ist an einer Bogenplatte am Supportobertheil ein
                              									Setzstock mit drei Radialleisten angeordnet, wodurch die durch den Schnitt
                              									veranlassten Seitendrücke aufgefangen werden, so dass jedes Verbiegen der
                              									Werkstückspindel vermieden wird. (American Machinist,
                              									1895 Bd. 18 S. 704.)
                           
                        
                           C. O. Griffin's mehrfacher Stahlhalter.
                           Zur Bearbeitung einer Vielzahl von Schraubenwerkstücken a aus Phosphorbronze hat sich der in Fig. 34 bis 37 dargestellte
                              									vierfache Stahlhalter bewährt. Der gusseiserne Gabelaufsatz b, welcher mit zwei Schrauben c am
                              									Supportobertheil befestigt ist, trägt in der vorderen Ansatzleiste d den Drehstahl f und den
                              									Strähler g abständig nach rechts, während in den
                              									schrägen Eck winkeln der hinteren Ansatzleiste h die
                              									beiden Seitenmesser i und k zur Bearbeitung der Stirnflächen auf genauen Abstand eingesetzt sind.
                              									Zur Anstellung des Diebstahls f auf genauen Durchmesser
                              									dienen die in einem am Schlitten l befestigten Rahmen
                              										m angebrachten Stellschrauben n, an welche der Querschlitten o zum Anschlag gelangt. (American Machinist,
                              									1896 Bd. 19 Nr. 30 S. 694.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 57
                              Griffin's mehrfacher Stahlhalter.
                              
                           
                        
                           Stähle und Stahlhalter.
                           E. A. Warburton benutzt als Schneidwerkzeug ein
                              									dreieckiges Plättchen a (Fig.
                                 										38) mit drei Schneidkanten, welches, mittels einer Mittelschraube b in einem gabelförmigen Stahlhalter geklemmt, durch
                              									ein Schraubchen d angestellt wird, sofern nach
                              									wiederholtem Anschleifen die richtige Schnittlage eingehalten werden soll. (American Machinist, 1895 Bd. 18 Nr. 42 * S. 830.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 57
                              Fig. 38.Warburton's Schneidwerkzeug.
                              
                           W. Gribben benutzt als Abstechstahl ein altes Sägeblatt
                              										a (Fig. 39 und 41), welches in die
                              									Flankennuth des Stahlhalters b eingelegt und durch ein
                              									angeschraubtes Deckelplättchen c festgeklemmt wird. Für
                              									Werkstücke über 10
                              									mm Stärke hat sich aber diese Vorrichtung nicht bewährt. (American Machinist, 1897 Bd. 20 Nr. 6 S. 119.)
                           Die Hurlbut-Rogers Machine Co. in South Sudbury, Mass.,
                              									wendet einen ähnlichen Stahlhalter, aber in doppelter Anordnung (Fig. 42) an. Die beiden Abstechstähle sind in schräger
                              									Lage und gegensätzlich angeordnet und werden mittels
                              									Rechts-Linksgangschraubenspindel gleichzeitig und gleichmässig zum Schnitt gebracht.
                              										(American Machinist, vom 6. April 1893 Bd. 16 S.
                              									3.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 58
                              Gribben's Abstechstahl.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 58
                              Fig. 42.Hurlbut-Rogers Stahlhalter.
                              
                           S. H. Hamer in Halifax ordnet vier Stahlhalter ähnlicher
                              									Bauart um einen Führungskörper an, um glatte Wellen abzudrehen. In selbständigen
                              									Stahlhaltern (Fig. 43) sind vor dem Ringlager zwei
                              									Vordreh-, hinter demselben zwei Schlichtstähle knapp an der Schulter Fig. 13. angesetzt. Das
                              									Führungslager wird mit einem Hartholzring ausgesetzt, welcher mit einer starken
                              									Weissblechbüchse ausgefüttert ist. (Revue industrielle,
                              									1896 * S. 229.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 58
                              Fig. 43.Hamer's Stahlhalter.
                              
                           H. Hardinge wendet bei Rundstählen a (Fig. 44 und 45) die bekannten
                              									Beilagschienen b mit diagonal gestellter Vierkantnuth,
                              									bei schwachen Rundstählen das Klemmfutter c an, welche
                              									im Stahlhalter d eingespannt werden. Bei schwachen
                              									Beilagen und langen Bohrstählen werden durch den Klemmdruck der Stahlhalterschraube
                              										f Stahl und Beilagen verbogen, so dass die vordere
                              									Stützkante wirkungslos wird, und der Rundstahl seinen Stützanfang in der Mitte
                              									findet. Dieser Fehler kann nur durch genügend starke untere Beilage b umgangen werden. Weil die Schneiden an diesen
                              									Rundstählen bloss angeschliffen und nicht angeschmiedet werden, behalten diese
                              									einmal gehärteten Werkzeuge ihre natürliche Härtung. (American Machinist, 1893 Bd. 16 Nr. 21 S. 7.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 58
                              Hardinge's Stahlhalter.
                              
                           
                        
                           O. Seldis' Stahlhalter.
                           Schräggeschliffene Vier- und Dreikantstähle erfreuen sich in neuerer Zeit ihrer
                              									Einfachheit und bequemen Einstellung wegen einer grossen Beliebtheit. Ein
                              									Stahlhalter für solche Werkzeuge ist nach Zeitschrift für
                                 										Instrumentenkunde, 1897 Heft 3 * S. 20, in Fig. 45a und 45b vorgeführt.
                              									Derselbe enthält im Auge a des schräg abgekröpften
                              									Halters b eine Konusbüchse c, durch welche ein Bolzen d mit
                              									Gewindeansatz geführt ist, der durch die Ringmutter f
                              									angespannt wird, sobald im schrägstehenden Kantloch der Schneidstahl g sich gegen die Konusbüchse c stemmt. Obwohl dem Schneidwerkzeug beliebige Seiten-Stellung gegeben
                              									werden kann, so steht doch zu befürchten, dass dieser Halter für starke Schnitte
                              									unzureichend sein dürfte.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 58
                              Seldis' Stahlhalter
                              
                           
                        
                           T. Swift's Stahlhalter.
                           Den Reitstock einer gewöhnlichen Drehbank als Träger für einen Stahlhalterkopf mit
                              									Stahlwechsel zu benutzen, wird von Swift in American Machinist, 1896 Bd. 19 Nr. 49 * S. 1126, als
                              									bekannt angeführt. Doch dürfte die allgemeine Kenntniss dieser eigenartigen
                              									Verwendung des Reitstockes nicht unerwünscht sein. Zur Hubbegrenzung des
                              									Reitstockkolbens ist eine an einem Halsring angesetzte Spindel mit Anschlagmuttern
                              									vorgesehen, welche oberhalb des Reitstockkörpers sich führt. Im Kolben des
                              									Reitstockes, an Stelle des Reitnagels, ist nun der in Fig.
                                 										46 abgebildete Kopf a mit Zapfen b eingesetzt, an dessen um 30° geneigter Schnittfläche
                              									eine Kugelzone c mittels Schraube d Drehverstellung erhält, so dass absatzweise die in
                              									Löchern f eingesteckten Werkzeuge und Stahlhalter in
                              									das Arbeitsfeld gelangen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 58
                              Fig. 46.Swift's Stahlhalter.
                              
                           
                        
                           Selbstschärfender Schneidstahl.
                           Beim Schneiden der langen Schraubenspindeln für Sprague's elektrisch betriebene Fahrstuhlwinde hat sich ein merkwürdiger
                              									Vorgang gezeigt, der seine Erklärung in dem Zusammentreffen verschiedener Factoren
                              									findet. Das Material der Schraubenspindeln ist ein Werkzeugstahl von hohem
                              									Kohlenstoffgehalt, der Schneidstahl selbst ist aus deutschem Eicken-Stahl gefertigt.
                              									Spanform, Schneidwinkel, Anstellung wirken derartig zusammen, dass der abrollende
                              									Span in die obere Stahlbrust (Fig. 47 und 48) eine Hohlkehle einschleift, durch welche die Schneide beständig eine
                              									Zuschärfung erhält. (American Machinist, 1896 Bd. 19
                              									Nr. 37 * S. 857.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 58
                              Selbstschärfender Schneidstahl.
                              
                           
                        
                           
                           Drehwerkzeuge aus Gusseisen.
                           Zum Vordrehen von Riemenseilscheiben, Walzen u. dgl. sind diese gusseisernen
                              									Werkzeuge mit Hartgusschneiden sehr gut geeignet und haben sich bewährt. Im
                              									Gegensatz zu Schneidstählen werden diese Hartgusswerkzeuge nur an der oberen Brust
                              									abgeschliffen und vergleichsweise wie hinterdrehte Fräser behandelt, um ihre
                              									glasharten Seitenflanken zu schonen. Sind diese Werkzeuge abgebraucht, so werden sie
                              									einfach umgeschmolzen. Damit die glasharte Schicht des Schalengusses möglichst stark
                              									ausfalle, werden die gusseisernen Schalengussformen starkwandig gemacht und das
                              									Eisen heiss in die Form vergossen. In Fig. 49 sind
                              									Sandkerne zur Herstellung der Schalengussform angegeben, welche reihenweise
                              									angeordnet werden. Nur der Theil a kommt in die Schale,
                              									der Schafttheil b im grünen Sande zu liegen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 59
                              Fig. 49.Drehwerkzeuge aus Gusseisen.