| Titel: | Firnisse und Lacke.Ueber Metallresinatfirnisse. | 
| Autor: | Max Bottler | 
| Fundstelle: | Band 307, Jahrgang 1898, S. 70 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Firnisse und
                              								Lacke.Ueber Metallresinatfirnisse.
                        Von Max
                                 								Bottler.
                        Ueber Metallresinatfirnisse.
                        
                     
                        
                           Zufolge einer Mittheilung aus dem Laboratorium des deutschen Malerbundes zu Kiel von
                              										AmselChem.-Ztg., 1897 Bd. 21 S. 690. soll
                              									man unter „ungekochten Leinölfirnissen“ diejenigen Firnisse verstehen, welche
                              									durch Auflösen von Metalloleaten und Metallresinaten in Leinöl bei einer Erhitzung
                              									bis zu 180° erhalten wurden. Nachdem die gewöhnlichen Leinölfirnisse durch Kochen
                              									des Leinöles mit Metalloxyden bei einer Temperatur von etwa 225° dargestellt werden
                              									und die Auflösung der Metallresinate bei einer Temperatur von etwa 150 bis 180°
                              									erfolgt, besteht allerdings – wie LippertChem.-Ztg., 1897
                                    											Bd. 21 S. 775. richtig bemerkt – keine Veranlassung, die durch
                              									Auflösen und Erhitzen von harzsauren Metalloxyden mit Leinöl und Mohnöl erhaltenen
                              									Firnisse als „ungekochte“ zu bezeichnen.
                           Durch die von Lippert gegebene Benennung
                              										„Metallresinatfirnisse“ erscheint jeder Zweifel hinsichtlich der
                              									Beschaffenheit der Firnisse ausgeschlossen, und es wurde auch diese Bezeichnung für
                              									vorstehende Abhandlung, in welcher über Auflösung von harzsauren Metalloxyden in
                              									Leinöl (Mohnöl) und Terpentinöl berichtet werden soll, gewählt.
                           Zur Darstellung der Metallresinate bediente man sich des Kolophoniums, des Weiss- und
                              									Roth-Angolakopals und des Gelb-Benguelakopals, deren Harzsäuren an Blei, Mangan und
                              									Zink gebunden wurden. Man behandelte zu diesem Zwecke das Kolophonium in bekannter
                              									Weise und die feinst gepulverten Kopalsorten nach einem von mir angegebenen
                              										VerfahrenD. p. J. 1897 306
                                    											9. mit wässeriger und alkoholischer Kali- bezieh. Natronlauge und
                              									fällte die alkalischen Harzlösungen mit Bleiacetat, Manganosulfat und Zinksulfat.
                              									Die erhaltenen Niederschläge wurden sorgfältig ausgewaschen und bei 30 bis 40°
                              									getrocknet. Da sich das gelblichweisse Manganresinat an der Luft rasch bräunt, ist
                              									letztere bei seiner Bereitung möglichst fernzuhalten. Um Metallresinatfirnisse zu
                              									erhalten, wurde das Leinöl, von welchem heiss gepresstes in Anwendung kam, bei einem
                              									ersten Versuche mit den abietinsauren Metalloxyden nur auf 150° erhitzt und
                              									demselben bei dieser Temperatur das getrocknete und zerriebene Resinat unter
                              									beständigem Umrühren portionenweise beigefügt, wobei man die Mischung einige Zeit in
                              									dieser Temperatur erhielt. Bei einem zweiten Versuche mit den feinst zerriebenen
                              									kopalharzsauren Metalloxyden verfuhr man in derselben Weise, jedoch wurde die
                              									Temperatur einmal bis auf 165° und ein zweites Mal bis auf 180° erhöht und die
                              									Mischungen jedesmal längere Zeit in diesen gesteigerten Temperaturen erhalten. Bei
                              									dem dritten Versuche wurden die harzsauren Metallsalze mit rectificirtem Terpentinöl
                              									(Vol.-Gew. 0,86, Siedepunkt 160°) behandelt, wobei das Oel längere Zeit bei den
                              									abietinsauren Metalloxyden auf etwa 100° und bei den übrigen Metallresinaten auf
                              									etwa 100 bis 120° erwärmt wurde. Die gewonnene Lösung mengte man bei 15 bis 20° mit
                              									dem Leinöle oder Mohnöle und erwärmte abermals auf etwa 80 bis 90°.
                           Es ergaben sich bei den vorerwähnten Versuchen folgende Resultate:
                           A. Firniss aus abietinsaurem
                                 									Mangan.
                           Das harzsaure Metallsalz, von welchem man 2 Proc. verwendete, löste sich bei 150° in
                              									dem Leinöle vollständig auf. Der erhaltene Firniss war klar und von hell
                              									röthlichbrauner Farbe. Auf Holz und Glas gestrichen, bildete er nach dem Trocknen
                              									einen glänzenden, durchsichtigen Ueberzug. Die Trocknungsdauer (Anfang October)
                              									betrug auf Holz 28 Stunden (hart), auf Glas 30 Stunden (hart); in einem massig
                              									erwärmten Raume (18 bis 20°) ergaben sich für Holz 20 Stunden (hart), für Glas 24
                              									Stunden (hart).
                           B. Firniss aus abietinsaurem
                                 									Blei.
                           Die Bereitung geschah wie bei A, das Metallresinat war löslich. Der gewonnene Firniss
                              									besass eine hell bräunlichgelbe Farbe und war klar; er gab (wie A) einen glänzenden
                              									und durchsichtigen Ueberzug. Die Trocknungsdauer auf Holz und Glas war 30 Stunden
                              									(angetrocknet) und 40 Stunden (hart); im erwärmten Raume ergab sich auf Holz 24
                              									Stunden (hart), auf Glas 30 Stunden (hart).
                           C. Firniss aus abietinsaurem
                                 									Zink.
                           Das abietinsaure Zink, von welchem man 2 Proc. benutzte, war bei 150° in dem Leinöle
                              									löslich. Der erhaltene klare Firniss hatte eine bräunlichgelbe Farbe; auf Holz und
                              									Glas gestrichen, lieferte er nach dem Trocknen glänzende, durchsichtige, schwach
                              									gelblich gefärbte Ueberzüge. Die Trocknungsdauer – bei 18 bis 20° – betrug auf Holz
                              									28 Stunden (hart), auf Glas 32 Stunden (hart).
                           D. Firniss aus abietinsaurem
                                 									Mangan.
                           (Bereitet mit Terpentin- und Leinöl.)
                           Das abietinsaure Mangan löste sich in dem Terpentinöle nicht vollständig mit
                              									hellbrauner Farbe auf; die erhaltene Lösung wurde mit Leinöl gemengt und dann
                              									erwärmt; es resultirte ein hell bräunlichgelber, klarer Firniss, welcher, auf Holz
                              									und Glas gestrichen, nach dem Trocknen einen glänzenden, durchsichtigen Ueberzug
                              									bildete. Die Trockenfähigkeit des Firnisses war im Ganzen dieselbe, wie bei Firniss
                              									A.
                           E. Firniss aus abietinsaurem
                                 									Blei.
                           (Wie D bereitet.)
                           Das harzsaure Salz war in dem Terpentinöle nicht völlig löslich. Die erzielte Lösung
                              									wurde mit Leinöl vermischt und dann auf 90° erwärmt. Der gewonnene Firniss war von
                              									gelber Farbe, hell und klar. Er verhielt sich gegen Holz und Glas wie der vorige;
                              									das Trocknen erfolgte etwas rascher wie bei Firniss B.
                           F. Firniss aus abietinsaurem
                                 									Zink.
                           (Hergestellt wie D.)
                           Das erhaltene Product war praktisch nicht verwerthbar.
                           
                           G. Firniss aus Manganresinat von
                                 										Weiss-Angolakopal.
                           Das harzsaure Metall, von welchem man 2 Proc. verwendete, war nicht ganz bei 150 und
                              									165° in dem Leinöle löslich, auch bei 180° blieb noch Ungelöstes zurück. Der
                              									erhaltene Firniss besass eine gelbe Farbe und wurde nach kurzem Stehen hell und
                              									klar. Auf Holz und Glas gestrichen, bildete er nach dem Trocknen einen schön
                              									glänzenden, durchsichtigen und haltbaren Ueberzug. Die Trocknungsdauer betrug bei
                              									einer Temperatur von 18 bis 20° auf Holz 18 Stunden (angetrocknet) und 22 Stunden
                              									(hart); auf Glas 24 Stunden (hart).
                           H. Firniss aus Bleiresinat von
                                 										Weiss-Angolakopal.
                           Das rein weisse harzsaure Metalloxyd, von welchem 2 Proc. zur Verwendung kamen, löste
                              									sich bei einem ersten Versuche (150°) nicht vollkommen in dem Leinöle auf; bei einem
                              									zweiten Versuche verwendete man längere Zeit gelegenes Bleiresinat und erhitzte
                              									sofort auf 165°, wodurch eine völlige Lösung erzielt wurde. Das gewonnene Product
                              									war nach kurzem Stehen hell und klar und hatte eine gelbe Farbe. Auf Holz und Glas
                              									gestrichen, verhielt es sich ähnlich wie G; der Ueberzug erschien sogar noch
                              									glänzender. Zum Trocknen nahm dieser Firniss etwas mehr Zeit in Anspruch, wie der
                              									mit Manganresinat erzeugte.
                           I. Firniss aus Manganresinat von
                                 										Gelb-Benguelakopal.
                           Das harzsaure Metall, von welchem man 2 Proc. benutzte, war bei 160° nicht
                              									vollständig in dem Leinöle löslich, jedoch löste es sich bei 180° bis auf einen ganz
                              									geringen Rückstand ohne Schäumen auf. Der erhaltene Firniss war hellgelb und wurde
                              
                              									nach kurzem Stehen (2 Tage) hell und klar. Auf Holz und Glas gestrichen, lieferte er
                              									glänzende, durchsichtige und haltbare Ueberzüge. Die Trocknungsdauer betrug bei 18
                              									bis 20° auf Holz und Glas 22 Stunden (angetrocknet) und 30 Stunden (hart).
                           K. Firniss aus Bleiresinat von
                                 										Gelb-Benguelakopal.
                           Die Lösung des harzsauren Metalloxydes (2 Proc.) in Leinöl bei einer Temperatur von
                              									165° war keine vollkommene, jedoch löste sich das Resinat unter Schäumen bei etwa
                              									180° bis auf einen geringen Rückstand auf. Es resultirte ein schwach dunkelgelb
                              									gefärbter Firniss, der nach 48stündigem Stehen hell und klar wurde. Auf Holz und
                              									Glas gestrichen, verhielt er sich dem Manganresinatfirniss I ähnlich, die Ueberzüge
                              									hatten jedoch einen höheren Glanz; zum Trocknen erforderte er auf Holz und Glas etwa
                              									3 Stunden mehr wie der vorige.
                           L. Firniss aus Bleiresinat von
                                 										Roth-Angolakopal.
                           Das harzsaure Metalloxyd, von welchem man 2 Proc. verwendete, löste sich erst bei
                              									wiederholter Behandlung mit Leinöl, wobei letzteres bis auf 165° erhitzt wurde, zum
                              									grösseren Theile auf. Der gewonnene Firniss erhielt nach 48stündiger Digestion die
                              									erforderliche Klarheit und besass eine gelbe Farbe. Auf Holz und Glas gestrichen,
                              									lieferte er sehr schön glänzende und haltbare Ueberzüge. Die Trocknungsdauer betrug
                              									auf Holz (18 bis 20°) 16 Stunden (angetrocknet) und 22 Stunden (hart); auf Glas 24
                              									Stunden (hart).
                           M. Firniss aus Bleiresinat von
                                 										Weiss-Angolakopal.
                           (Bereitet mit Terpentin- und Leinöl.)
                           Das harzsaure Metall löste sich in dem Terpentinöle nur zum grösseren Theile auf,
                              									auch bei wiederholter Behandlung mit Terpentinöl (Temperatur 100 bis 120°)
                              									blieb Ungelöstes zurück. Die von dem Rückstande klar abgegossene Lösung wurde mit
                              									Leinöl gemengt und erwärmt (90°). Der gewonnene Firniss besass eine hellgelbe Farbe
                              									und war von besonderer Klarheit. Auf Holz und Glas gestrichen, erzeugte er schöne
                              									Ueberzüge von besonderem Glänze. Die Trocknungsdauer betrug bei einer Temperatur von
                              									18 bis 20° auf Holz 20 Stunden (angetrocknet) und 24 Stunden (hart); auf Glas 24
                              									Stunden (angetrocknet) und 30 Stunden (hart).
                           N. Firniss aus Manganresinat von
                                 										Weiss-Angolakopal.
                           (Bereitet mit Terpentin- und Leinöl.)
                           Das Manganresinat – wie Bleiresinat bei M behandelt – war in dem Terpentinöle nicht
                              									völlig löslich. Die erzielte schwach bräunlichgelbe Lösung vermischte man mit dem
                              									Leinöle und erwärmte auf 90°. Der gelb gefärbte Firniss wurde nach 24stündigem
                              									Digeriren hell und klar; er verhielt sich, auf Holz und Glas gestrichen, wie der
                              									vorige. Seine Trockenfähigkeit war eine etwas grössere (etwa 2 Stunden) wie bei
                              									Firniss M.
                           O. Firniss aus Bleiresinat von
                                 										Gelb-Benguelakopal.
                           (Hergestellt mit Terpentin- und Leinöl.)
                           Das harzsaure Metall wurde in derselben Weise wie das Bleiresinat des Angolakopals
                              									wiederholt mit Terpentinöl behandelt, wobei ungelöstes Resinat zurückblieb. Nach der
                              									Vermischung der erhaltenen Lösung mit Leinöl erwärmte man bis auf 90° und unterzog
                              									das Product einer 48stündigen Digestion. Der gewonnene Firniss war hell, klar und
                              									von gelber Farbe. Auf Holz und Glas gestrichen, bildete er glänzende und haltbare
                              									Ueberzüge. Die Trocknungsdauer war im Ganzen dieselbe wie bei Firniss M.
                           P. Firniss aus Manganresinat von
                                 										Gelb-Benguelakopal.
                           (Bereitet mit Terpentin- und Leinöl.)
                           Das harzsaure Metalloxyd war in dem Terpentinöle schon bei etwa 40 bis 50° etwas
                              									löslich; bei gesteigerter Temperatur (100 bis 120°) löste es sich zum grössten
                              									Theile. Die erhaltene hellbraune Lösung mengte man mit dem Leinöle, erwärmte bis auf
                              									90° und liess die Mischung 48 Stunden lang zur Klärung stehen. Es resultirte ein
                              									klarer, hell bräunlichgelber Firniss, welcher – auf Holz und Glas gestrichen – schön
                              									glänzende und haltbare Ueberzüge erzeugte. Letztere trockneten etwa 2 Stunden
                              									früher, wie diejenigen, welche von dem Bleiresinatfirniss desselben Kopals erhalten
                              									wurden.
                           Q. Firniss aus Bleiresinat von
                                 										Roth-Angolakopal.
                           (Hergestellt mit Terpentin- und Leinöl.)
                           Das Bleiresinat des Roth-Angolakopals löste sich auch bei wiederholter Behandlung mit
                              									Terpentinöl – Temperatur 100 bis 120° – nur theilweise auf. Die erzielte Lösung
                              									wurde mit Leinöl vermischt und bis auf 90° erwärmt. Man erhielt – nach 48stündiger
                              									Digestion – einen hellen, klaren Firniss von gelber Farbe. Derselbe zeigte in Bezug
                              									auf Glanz und Haltbarkeit der mit ihm erhaltenen Ueberzüge und auch hinsichtlich der
                              									Trockenfähigkeit (auf Holz und Glas) ein dem Bleiresinatfirniss des
                              									Weiss-Angolakopals ähnliches Verhalten.
                           Zur Darstellung der Metallresinatfirnisse benutzte man – wie oben angegeben – warm
                              									gepresstes Leinöl; es wurde jedoch bei den Firnissen A, B und G auch kalt gepresstes
                              									Oel verwendet. Die auf letztere Art gewonnenen Firnisse besassen eine hellere Farbe, stimmten aber
                              									hinsichtlich des Glanzes, der Haltbarkeit und der Trockenfähigkeit mit den anderen
                              									überein. Zum Trocknen erforderte das zur Herstellung der Firnisse benutzte Leinöl
                              									eine Zeit von 72 Stunden, d.h. es wurde, auf Holz gestrichen, nach Verlauf von 72
                              									Stunden trocken. Statt des Leinöles fand auch eine Mischung von gleichen Antheilen
                              									Lein- und Mohnöl Verwendung. Mit den auf diese Weise dargestellten Firnissen erhielt
                              									man auf Holz und Glas klare Ueberzüge mit erhöhtem Glänze; in Bezug auf
                              									Trockenfähigkeit rangiren sie erheblich hinter den nur mit Leinöl bereiteten
                              									Firnissen. Die Metallresinatfirnisse wurden hinsichtlich der Trockenfähigkeit sofort
                              									nach ihrer Darstellung geprüft; die Firnisse erfordern aber kürzere Zeit zum
                              									Trocknen, wenn man sie nach ihrer Bereitung längere Zeit (etwa 4 Wochen) bei
                              									gewöhnlicher Temperatur sich selbst überlässt. Es zeigte sich dies bei den Firnissen
                              									B und I, welche nach längerem Stehen etwa 2 bis 3 Stunden früher – wie oben erwähnt
                              									– trockneten. Man verwendete auch bei der Erzeugung der Firnisse statt 2 Proc. nur
                              									1,5 Proc. der betreffenden Metallresinate; im Ganzen besassen die so hergestellten
                              									Producte dieselben Eigenschaften, wie die an Resinat reicheren.
                           Wie aus den erzielten Resultaten ersichtlich ist, empfiehlt es sich, die
                              									Metallresinatfirnisse nach dem oben zuerst angeführten Verfahren – d.h. durch
                              									Auflösen der harzsauren Verbindungen in den fetten, trocknenden Oelen –
                              									darzustellen. Man erhält bei verhältnissmässig wenig Arbeit einwandsfreie Producte;
                              									die Lösung der Metallresinate vollzieht sich im Allgemeinen in kurzer Zeit, und es
                              									werden entweder vollständige, oder doch nahezu vollständige Lösungen erzielt. Die
                              									Anwendung von Terpentinöl verursacht umständlichere Manipulationen und erfordert
                              									mehr Zeit. Es muss auch in Betracht gezogen werden, dass die Metallresinate in
                              									rectificirtem Terpentinöl meist nur theilweise löslich waren; man erleidet daher
                              									einen Verlust an Material. Letzterer lässt sich einigermaassen verringern durch
                              									Benutzung von lange gestandenem ozonisirtem Terpentinöl, wie schon bei früheren
                              										MittheilungenD. p. J. 1897 306
                                    											9. über die Löslichkeit der Kopale, die auch hier zutreffen,
                              									erwähnt wurde.
                           In Bezug auf Trockenfähigkeit scheinen die Metallresinatfirnisse den auf gewöhnliche
                              									Art hergestellten Oelfirnissen in jeder Beziehung gleichwerthig zu sein. Zum
                              									Vergleiche wurden a) ein mit Manganborat erzeugter Firniss, b) ein sogen.
                              									ozonisirter Leinölfirniss, c) ein gewöhnlicher mit Bleioxyd bereiteter
                              									Leinölfirniss, d) ein doppelt gekochter Manganfirniss, und e) ein farbloser
                              									Kopalfirniss (für Photographen) auf ihre Trocknungsdauer geprüft. Firniss a – auf
                              									Holz gestrichen – war nach 24 Stunden angetrocknet und nach 48 Stunden hart, Firniss
                              
                              									b – auf Holz – nach 22 Stunden angetrocknet und nach 46 Stunden hart, Firniss c –
                              									auf Holz – nach 36 Stunden angetrocknet und erst nach 72 Stunden hart, Firniss d –
                              									auf Glas – nach 30 Stunden hart, Firniss e – auf Glas – nach 28 Stunden hart. Aus
                              									Vorstehendem lässt sich entnehmen, dass die Metallresinatfirnisse den nach dem
                              									gewöhnlichen Verfahren hergestellten Oelfirnissen betreffs der Trocknungsdauer im
                              									Ganzen noch etwas überleben sind.
                           Nachdem die Metallresinatfirnisse auf einfache Weise dargestellt werden können
                              									und hinsichtlich des Glanzes, der Durchsichtigkeit und Haltbarkeit der von ihnen
                              									erhaltenen Ueberzüge – auf Grund der bisherigen Erfahrungen – den nach anderen
                              									Methoden bereiteten Firnissen in keiner Beziehung nachstehen, verdient ihre
                              									Erzeugung und Anwendung in der Praxis eine ausgedehntere zu werden.