| Titel: | Gasindustrie.Amerikanische Gasgeneratoren. | 
| Autor: | Leo. | 
| Fundstelle: | Band 307, Jahrgang 1898, S. 117 | 
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                        Gasindustrie.Amerikanische Gasgeneratoren.Jernkont. annales,
                                 										1897 IV.
                        Amerikanische Gasgeneratoren.
                        
                     
                        
                           In Stelton benutzte man, um schnell in Betrieb zu kommen, anfänglich sowohl beim
                              									neuen Martin-Werke wie auch beim neuen Rohschienenwalzwerke zur Gaserzeugung
                              									Generatoren Archer'scher Construction, in denen Gas aus
                              									Erdöl erzeugt wurde. Dies ging um so leichter an, als sich eine der grossen
                              									Oelrohrleitungen von Pittsburgh nach Philadelphia ganz in der Nähe des Werkes
                              									befand.
                           
                           Archer mischte Erdöl mit überhitztem Wasserdampf
                              									und erhitzte dies Gemisch so lange weiter, bis ein Gemenge von Kohlenoxyd und
                              									Wasserstoffgas entstand:
                           C12H2n + 2 ± nH2O = nCO + (2n + 1)  H2.
                           Der benutzte Apparat bestand aus drei concentrischen Gusstücken, deren äusserstes
                              									ummauert ist. Dampf trat durch ein Rohr ein, wurde in einer eingegossenen Spirale
                              									überhitzt und dann durch einen Injector mit Erdöl versetzt, welches mittels einer
                              									kleinen Dampfpumpe dorthin gedrückt wurde. In der mittleren Retorte erhielt das
                              									Gemisch seine erste. Erhitzung; dem von der Retorte kommenden Oelgase wurde weiter
                              									Erdöl zugesetzt und dasselbe einer anderen Spirale zu fernerer höchstmöglicher
                              									Erhitzung zugeleitet. Wurde das ganze Verfahren sorgfältigst durchgeführt, so
                              									lieferte der Apparat ein permanentes Brenngas. Ein ringförmiges Gefäss nahm tropfbar
                              									flüssig ausgeschiedene Producte aus vom Apparate ausgehendem Gase auf und vergaste
                              									sie weiter.
                           Die Retorten wurden entweder mit Kohlen auf einem Roste geheizt oder auch durch Gas
                              									aus ihnen selbst.
                           Das erzeugte Gas bestand fast ausschliesslich aus Kohlenoxyd und Wasserstoffgas, und
                              									da das dazu verwendete Erdöl aus C = 84, H = 14 und 2 Proc. unvergasbaren
                              									Bestandtheilen bestand, so erhielt man mit 126 k Wasserdampf 196 k Kohlenoxyd und 28
                              									k Wasserstoff und die Zusammensetzung des Gases war nach Gewichts- bezieh.
                              									Volumprocenten:
                           
                              
                                 CO
                                   87,5
                                 bezieh.
                                   33,5
                                 
                              
                                 H
                                   12,5
                                 „
                                   66,5
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 in Summa
                                 100,0
                                 bezieh.
                                 100,0
                                 
                              
                           Diese Zusammensetzung des Gases involvirte eine Verbrennungswärme von 5773 W.-E. auf
                              									1 k oder 2760 W.-E. auf 1 cbm; das Archer-Gas war somit heizkräftiger sogar als
                              									Wassergas. Man erzielte damit im Schweissofen leicht so hohe Temperaturen, dass man
                              									Gefahr lief, die Blöcke äusserlich zu schmelzen; im Martin-Ofen wirkte es kräftig
                              									frischend und erlaubte in Folge dessen, der Charge einen höheren Zusatz von Roheisen
                              									zu geben, als bei gewöhnlichem Generatorgase möglich war.
                           In Stelton hatte jeder Ofen seinen Archer-Generator und dieser war so leicht zu
                              									behandeln, dass der Schweisser oder Schmelzer selbst sich die passende Flamme
                              									sichern konnte.
                           Indessen ergab sich hier, wie auch anderwärts, dass, vom ökonomischen Standpunkte aus
                              									betrachtet, die Archer'sche Gaserzeugung für Martin-
                              									und Schweissofenbetrieb weniger vortheilhaft Anwendung fand; man gab sie auf, sobald
                              									die Umstände es erlaubten, und ging zu Generatoren mit Steinkohlenbetrieb über, die
                              									für die Eisenindustrie die besten ökonomischen Resultate liefern. Es ist nicht
                              									zutreffend, dass man in Stelton jemals ohne vorherige Vergasung Erdöl direct auf die
                              									Ziegelgitter der Regeneratoren geleitet hat; man kann aber wohl zuweilen beobachten,
                              									dass man Erdöl dem Anthracitgase zusetzt, um demselben eine grössere Wärmestrahlung
                              									zu verleihen.
                           Die Steinkohlengeneratoren der neuen Anlagen bei Stelton sind von dem Typus, der in
                              									Amerika seit Ende der 70er Jahre allgemein beliebt ist und fast bei allen Werken
                              									gefunden wird; er führt deshalb den Namen The Standard
                                 										Producer, Normalgenerator. Aeusserlich zeigt der Normalgenerator
                              									cylindrische Form, hat eine Höhe von 14 engl. Fuss, misst im Durchmesser 9½ Fuss und
                              									ist völlig mit Eisen (¼zölligen Blechen) ummantelt. Der eiserne Mantel ist
                              									allerdings theurer als eine eiserne Umankerung, wird aber, weil er dem Generator
                              									längere Dauer verleiht und jeden Verlust an Gas durch Sprünge und Risse verhindert,
                              									nahezu bei allen amerikanischen Generatorensystemen in Anwendung gebracht.
                           Die innere Form ist gewöhnlich die zweier mit ihren Basen auf einander gestellten
                              									Konus. In Stelton ist man von der niedrigen Form abgewichen und hat dadurch eine
                              									zweckmässigere, grössere Oberfläche erzielt.
                           Nicht sowohl wegen des Aschenfalles, als um der Kohlenschicht eine passende Unterlage
                              									zu verschaffen, durch welche der gegebene Unterwind leichter durchdringen kann,
                              									wendet man Planroste an; sie bestehen aus sechs Theilen, in Folge dessen das
                              									Einlegen und Herausnehmen schnell und sicher ausführbar wird. In Höhe von 1 Fuss
                              									über den Rosten ist eine Auflage zum Einschieben der Roststangen angebracht.
                              									Aschenthüren sind vier vorhanden, zwei obere und zwei untere; behufs der
                              									Abschlackung hat man nur nöthig, die beiden oberen zu öffnen, alsdann sind Rost und
                              									Roststangen bequem zu behandeln, ohne Beschwer durch die in den Aschenfall
                              									niederfallende Asche. Zwei Dampfstrahlgebläse liefern den Unterwind, der durch zwei
                              									Kanäle, die einander gegenüber einmünden, unter den Rost geleitet wird.
                           Die Generatorgicht ist durch einen Konus geschlossen, der an einem ausbalancirten
                              									Hebelarme unter einer Glocke hängt, die frei gehoben und gesenkt werden kann. Der
                              									Gichtcylinder war an einer grösseren Eisenplatte festgeschraubt, in der Löcher zum
                              									Stochen angebracht waren.
                           Nach Volumen berechnet, hat das Gas durchschnittlich folgende Zusammensetzung:
                           
                              
                                 CO
                                 20,0
                                 Proc.
                                 
                              
                                 H
                                 12,5
                                 „
                                 
                              
                                 C2H
                                 0,2
                                 „
                                 
                              
                                 CH4
                                 2,8
                                 „
                                 
                              
                                 CO2
                                 8,8
                                 „
                                 
                              
                                 O
                                 0,2
                                 „
                                 
                              
                                 N
                                 56,0
                                 „
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––
                                 
                              
                                 in Summa
                                 100,0
                                 Proc.
                                 
                              
                           Je nach Beschaffenheit der vergasten Kohlen wechselt die Beschaffenheit des Gases,
                              									dasselbe ist der Fall je nachdem früher oder später nach Aufgichten der Kohlen und
                              
                              									Rostreinigung die Gasprobe genommen wird. Es sieht sich leicht ein, dass das
                              									Aufgichten der Kohlen, je mehr Generatoren ein und dieselbe Leitung mit Gas
                              									versehen, nicht gleichzeitig, sondern in regelmässiger Folge auf einander geschehen
                              									muss, um einen um so gleichmässigeren Gang der Gaserzeugung herbeizuführen. Je
                              									weniger Generatoren vorhanden sind, um so leichter lässt sich eine
                              									Ungleichmässigkeit der Gasbeschaffenheit feststellen. Unter solchem Verhältnisse
                              									bleibt es von Gewicht, dass der Generatorgang möglichst kühl ist, damit die
                              									flüchtigen Gase der Kohlen nicht zu schnell entwickelt werden und dass die
                              									Gichtsätze klein genommen werden und oft auf einander folgen. Am vortheilhaftesten
                              									wirkt continuirliches Aufgichten, weil dabei eine Ungleichmässigkeit des Gases, die
                              									lediglich von der Art des Aufgichtens abhängt, vollständig verschwindet.
                           Unvermeidlich bleibt bei diesen Generatoren dagegen eine gewisse Ungleichmässigkeit
                              									der Gase in Folge des Ascheräumens. Bei dem rapiden Niedergange der Kohlenschicht
                              									beim Herausziehen der Roststangen nach beendetem Asche- und Schlackenziehen
                              									entstehen Kanäle, durch welche sich Luft zudrängt und Gase verbrennt. In Folge
                              									dessen ist
                              									unmittelbar nach dem Abaschen das Gas schwächer, als wenn sich die Kohlen
                              									zusammengesetzt haben; man bearbeitet, um dieses Zusammensetzen zu beschleunigen,
                              									die Kohlenschicht mit dem Spett rings um die Gicht.
                           Das Ausaschen ist immer eine mühevolle Arbeit: sie nöthigt, den Generator ausser
                              									Betrieb zu setzen, und veranlasst häufig Verluste an Kohlen, weil ein Eingehen von
                              									Koks in die Asche schwer zu verhindern bleibt. Bei billigen, leicht schlackenden
                              									Kohlen mag dies von geringer Bedeutung sein gegenüber dem Vortheile aus der
                              									Leichtigkeit, mit der man durch die Reinigungsöffnung unter die Kohlenschicht
                              									gelangen kann.
                           Diese Generatoren qualificiren sich somit bestens da, wo mehrere derselben an eine
                              									Gasleitung angeschlossen sind und billige Kohlen zur Verfügung stehen; findet das
                              									Gegentheil statt, so sind sie nicht wohl angezeigt.
                           Um den hervorgehobenen Uebelständen beim Ausaschen zu entgehen, hat man sogen.
                              									continuirliche Generatoren construirt, deren Aussergangsetzen dabei entfällt; sie
                              									sind vorzugsweise zweierlei Art: Bei der einen wird die Asche durch einen
                              									Wasserverschluss herausgezogen, bei der anderen wird sie durch eine innerhalb dem
                              									Generator bestehende mechanische Anordnung herausbefördert, ohne dass eine Oeffnung
                              									desselben erfordert wird. Vom Typus der ersteren Art sind hauptsächlich in
                              									häufigerer Anwendung die Generatoren System Wilson, Duff,
                                 										Swindell und Smyth, vom Typus der letzteren
                              									die Systeme Taylor bezieh. Kitson.
                           Wilson's Generator besteht aus einem cylindrischen
                              									Schacht, der nach unten in einen vierseitigen, abgestumpften Kegel mit abgerundeten
                              									Ecken übergeht. Auf seinem Boden befinden sich zwei Schnecken zur Abführung der
                              									Asche. Zwischen diesen Schnecken steht aufrecht ein rechteckiges Rohr, gedeckt durch
                              									eine Schutzhaube gegen das Eindringen der Asche, durch welches Verbrennungsluft
                              									durch einen Dampfstrahlapparat gedrückt wird. Der unterste, sich verengende Theil
                              									des Generatorschachtes besteht aus Blech und bildet einen Trog, welcher, mit Wasser
                              									gefüllt gehalten, nach der einen Seite des Aschenfalles einen Wasserverschluss
                              									bildet, durch den beim Drehen die Schnecken die Asche in eine Vorkammer
                              									hinausschieben, aus der sie mit der Schaufel beseitigt wird. Die Gicht ist mit Konus
                              									und Haube verschlossen.
                           Um den Aschen fall so zugänglich als möglich zu machen, ist der Generator auf vier
                              									pfeilerartige Unterbauten gestellt.
                           Die Vergasung erfolgt unter günstigen Bedingungen. Die Verbrennungsluft tritt mitten
                              									im Generator unterhalb der glühenden Kohlenschicht ein und wird dadurch vom
                              									Aufwärtsgehen an der Wandung verhindert. Die Asche wird auf einem constanten Niveau
                              									über der Luftrohrmündung gehalten, wodurch unverbrannte Kohlenreste genügende Zeit
                              									zum völligen Aufbrennen erhalten, und die Asche gelangt kalt in das
                              									Verschlusswasser.
                           Das Gas hat folgende Zusammensetzung in Volumprocenten:
                           
                              
                                 CO
                                 21,8
                                 Proc.
                                 
                              
                                 H
                                 12,6
                                 „
                                 
                              
                                 C2H2
                                 1,0
                                 „
                                 
                              
                                 CH4
                                 3,1
                                 „
                                 
                              
                                 CO2
                                 7,7
                                 „
                                 
                              
                                 N
                                 58,8
                                 „
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––
                                 
                              
                                 in Summa
                                 105,0
                                 Proc.
                                 
                              
                           Bei normalem Gange bewährt sich dieser Generator; aber er ist schwierig zu behandeln,
                              									wenn im Innern Schlackenansätze entstanden und beseitigt werden müssen.
                           Duff's Generator besteht in einem vierseitigen
                              									prismatischen Schacht; am Boden finden sich zwei gegen einander geneigte
                              									Rostplatten, unterhalb welchen die Verbrennungsluft eingeführt wird. Durch den
                              									beiderseits vom Roste zwischen diesem und den Ofenwänden gebildeten Zwischenraum
                              									sinkt die Asche in eine mit Wasser gefüllte Cisterne, aus der sie mittels Kratzen
                              									durch den Wasserverschluss an den Schmalseiten der Cisterne herausgezogen wird. Die
                              									Roste dienen hier lediglich dazu, der Verbrennungsluft Zutritt mitten in die
                              									Kohlenmasse zu gewähren. Die Asche soll nicht durch dieselben fallen, gleichwohl ist
                              									dies nicht vollständig zu verhindern und man muss die durchfallende Asche aus einer
                              									besonderen Oeffnung unterhalb der Roste herausziehen. Das Entfernen der Asche,
                              									während welchem die Luftzuführung sistirt wird, erfolgt jeden zweiten Tag und nimmt
                              									nur wenige Minuten Zeit in Anspruch.
                           Der Gichtverschluss besteht in Konus und Glocke, beiderseits neben demselben sind
                              									Oeffnungen vorhanden, durch welche die gasende Brennmaterialschicht mit dem Spett
                              									bearbeitet werden kann.
                           Die Kohlen verbrennen in diesem Generator auf einem Aschenlager von constanter Höhe.
                              									Die Vergasung ist in Folge der Art und Weise der Luftzuleitung und der
                              									Aschebeseitigung eine besonders gleichmässige.
                           Trotz raschen Triebs verbrennen die Kohlen gut und lassen weisse Asche.
                           Nachfolgende Gasanalysen in Volumprocenten stammen von einem grösseren Werke, bei dem
                              									Siemens-Generatoren zu Duff'schen umgeändert wurden,
                              									vom Granite City Eisenwerke und vom Erfinder selbst;
                              									die vierte Analyse ist der Durchschnitt, berechnet aus den ersteren drei:
                           
                              
                                 CO
                                 22,5
                                 25,8
                                 22,0
                                 23,4
                                 Proc.
                                 
                              
                                 H
                                 7,9
                                 12,0
                                 16,0
                                 11,9
                                 „
                                 
                              
                                 CH4
                                 2,5
                                 3,7
                                 5,0
                                 3,6
                                 „
                                 
                              
                                 C2H2
                                 0,4
                                 0,1
                                 –
                                 0,3
                                 „
                                 
                              
                                 CO2
                                 5,3
                                 3,6
                                 6,0
                                 4,9
                                 „
                                 
                              
                                 O
                                 0,5
                                 0,1
                                 –
                                 0,3
                                 „
                                 
                              
                                 N
                                 60,9
                                 54,8
                                 51,0
                                 55,6
                                 „
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 100,0
                                 100,1
                                 100,0
                                 100,0
                                 Proc.
                                 
                              
                           Duff's Generatoren fanden während der letzten Jahre
                              									starke Verbreitung und gehören sicher zu den besser construirten mit
                              									Wasserverschluss.
                           Bei den Generatoren Swindell's, deren eine ansehnliche
                              									Zahl in Amerika vorhanden, ist der Schacht in seinem oberen Theile von cylindrischer
                              									Form, im unteren bilden ihn vier gegen einander geneigte Ebenen, von denen zwei
                              									einander entgegengesetzte mit gusseisernen Rosten versehen sind. Die Asche fällt in
                              									den rechteckigen Zwischenraum zwischen den Rosten mitten im Generator, man zieht
                              									dieselbe nur an der Stelle heraus, die für einen kleinen Wassersumpf Raum lässt, den
                              									man als für die Verbrennung vortheilhaft ansieht.
                           Die erforderliche Verbrennungsluft wird durch zwei Dampfstrahlgebläse durch Röhren
                              									eingepresst, die die Unterkante der Roste bilden, der ganzen Länge nach mit kleinen
                              									Löchern versehen sind und somit die Luft gleichmässigst im Generator vertheilen.
                           Die zwei Gichtöffnungen sind von ungewöhnlicher Construction: Der Kohlenbehälter ist
                              									auf einer Gleitplatte befestigt, die mittels Hebel an- und zurückgeschoben werden
                              									kann. Diese Construction erscheint wenig vortheilhaft und hat die grosse
                              									Unannehmlichkeit zur Folge, dass die Kohlen sich unter der Einsturzöffnung häufen und damit eine
                              									mühevolle gleichmässige Vertheilung nöthig machen.
                           Die Verbrennung erfolgt auf einer Aschenschicht, die durch Ausziehen von Asche aus
                              									dem Wassersumpfe bei constantem Niveau erhalten wird.
                           Um zu verhüten, dass das Feuer sich zu sehr nach den Wänden hinzieht, reichen die
                              									Roste nicht ganz bis an den cylindrischen Theil des Schachtes, anderenfalls würden
                              									sie, weil schräg stehend, die Verbrennungsluft am oberen Theile, dessen
                              									Kohlebedeckung schwächer ist als die des unteren, leichter durchströmen lassen und
                              									das Feuer nach den Wänden hinziehen.
                           Die Anordnung der Füllöffnungen ist zu gleichem Zweck so beliebt, dass die Kohlen
                              									vorzugsweise nach den zwei Seiten niedergehen, wo die Brennmaterialschicht am
                              									dicksten sein muss. Eine Unannehmlichkeit macht sich beim Ausaschen bemerkbar: Da
                              									dasselbe sich in der Mitte vollzieht, setzt sich die Kohlenfüllung am schärfsten im
                              									Centrum derselben, durch den Schrägstand der Roste aber ist dahin der Zutritt der
                              									Verbrennungsluft am wenigsten lebhaft. Damit wird die Vergasung auf 6 bis 7 t in 24
                              									Stunden beschränkt.
                           Das erzeugte Gas ist von guter Beschaffenheit. Der Generator Swindell's arbeitet im Allgemeinen gut, besondere Vorzüge aber besitzt er
                              									kaum.
                           Smyth's Generator ist durchaus cylindrisch. Die
                              									Kohlefüllung wird durch einen schräg gestellten Rost getragen, der unten die
                              									Generatorwand nicht ganz erreicht und gegen sie eine Oeffnung lässt, durch welche
                              									die Asche niedergeht. Zu oberst ist der Rost wagerecht, um das Niedergleiten der
                              									Kohlen gegen die Generatorwand zu beschränken. Unmittelbar über dem Roste sind an
                              									vier Punkten der Peripherie Löcher im Generator angeordnet, um im Nothfalle die
                              									Kohlen mit dem Spett bearbeiten zu können. Unter dem ganzen Schachte ist ein grosses
                              									Wasserbassin angebracht mit Wasserverschluss nach vorn, durch welchen die Asche
                              									ausgezogen wird. Auf der Rückseite, unmittelbar über der Wasserfläche, ist eine
                              									Oeffnung zum Ausziehen der Asche disponirt, welche durch den Rost fällt.
                              									Verbrennungsluft wird durch zwei Dampfstrahlgebläse zugeführt.
                           Die Gicht ist mit Glocke und Konus geschlossen, sonst gewöhnlicher Construction; zum
                              									Bearbeiten der Kohlen mit dem Spett sind vier Löcher vorgesehen.
                           Die Gasaustrittsöffnung ist gegen sonstigen Gebrauch viereckig und wird durch
                              									Schieber abgeschlossen, der mit Sand abgedichtet wird.
                           Der Schrägstand des Rostes muss hier die Verbrennung noch nachtheiliger beeinflussen
                              									als bei dem vorherbeschriebenen Generatorsystem. Unbestritten muss der Strom der
                              									Verbrennungsluft durch die dünnere Kohlenschicht vordringen, die zudem durch das
                              									Voreilen über der oberen Kante des Rostes lockerer ausfällt als die dicker und
                              									dichter gelagerte am unteren Ende desselben. Dieser Vorgang begünstigt die
                              									Entstehung von Luftkanälen, die durch sorgsame Bearbeitung mit dem Spett
                              									ausgeglichen werden müssen.
                           Auch beim Ausaschen sinkt der Theil der Kohlensäule am schnellsten, zu dem die
                              									Luftzuführung am geringsten ist, und enthält die Asche da viele Koksstücke
                              									beigemengt.
                           Der Smyth'sche Generator vergast innerhalb 24 Stunden 10
                              									bis 12 t Steinkohlen.
                           Auch der Smyth'sche Generator entbehrt wohl
                              									bemerkenswerther Vorzüge; gleichwohl stehen deren viele in Amerika in Benutzung.
                           Die Beliebtheit der Generatoren mit Wasserverschluss ist durch die Möglichkeit
                              									continuirlichen Betriebes begründet, aber sie nehmen einen grossen Aufstellungsraum
                              									in Anspruch, verbreiten Nässe rings um sich und die tiefere Partie der Kohlensäule
                              									ist unbequem zu bearbeiten.
                           Aus diesen Gründen hat man Generatoren mit continuirlichem Betrieb ohne
                              									Wasserverschluss construirt, deren einige in einem zweiten Artikel demnächst
                              									behandelt werden sollen.
                           Dr. Leo.