| Titel: | Bergbau.Neuerungen in der Tiefbohrtechnik. | 
| Autor: | E. Gad | 
| Fundstelle: | Band 307, Jahrgang 1898, S. 193 | 
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                        Bergbau.Neuerungen in der Tiefbohrtechnik.
                        Von E. Gad.
                        (Schluss des Berichtes S. 169 d. Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neuerungen in der Tiefbohrtechnik.
                        
                     
                        
                           Ein neuer Erdbohrer von James P. Swofford, Jackson,
                              									Miss. (Amerikanisches Patent Nr. 585488), Fig. 10,
                              									hat eine oben mit Drehgriff und unten mit einer Bohrspitze versehene Bohrstange, an
                              									welcher am unteren Theile vier halbrunde ausgebauchte Bohrblätter, in der aus der
                              									Abbildung ersichtlichen Weise, angebracht sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 193
                              Fig. 10.Swofford's Erdbohrer.
                              
                           Haniel und Lueg, Düsseldorf-Grafenberg, haben eine
                              									verbesserte Einrichtung zum Niederpressen von Senkschächten (D. R. P. Nr. 91572),
                              										Fig. 11, getroffen. Ueber dem Schuh des
                              									gemauerten Schachtes a ist der Eisenring b eingesetzt, welcher durch starke Anker c mit dem Ringe d, der als
                              									Widerlager für die Pressen e dient, verbunden ist.
                              									Letztere wirken auf den eisernen Senkschacht f.
                           Fast noch schwieriger, als das Senken von Schächten in schwimmendem Gebirge, ist das
                              									Vortreiben von Stollen, Tunnels u. dgl. in gleichem Falle. Sehr beachtenswerth
                              									scheint für letzteren Zweck das von A. Haag
                              										vorgeschlageneVortrag von Ingenieur
                                    												Adolf Haag in der Architektenvereinssitzung
                                    											vom 29. November 1897 zu Berlin. und ihm patentirte (D. R. P. Nr.
                              									93519) Verfahren (Fig. 12), den vorn offenen und
                              									hinten geschlossenen Schild a in der Weise
                              									vorzutreiben, dass das Schildinnere zwischen der Schneide b und der Wand c mit Grundwasser gefüllt ist.
                              									Dadurch wird der Stand des Grundwassers vor dem Schilde unverändert erhalten, das
                              									Entweichen der Druckluft aus dem Arbeitsraume nach vorn verhindert, und die
                              									Ablagerung des von dem Schilde aus dem anstehenden Gebirge herausgeschnittenen
                              									Bodens innerhalb des Schildes unter Grundwasser ermöglicht. Hierzu besitzt die
                              									Hinterwand den nach der Arbeitskammer d zu offenen
                              									Sumpf e, in welchem dem Grundwasser durch Druckluft das
                              									Gleichgewicht gehalten wird. Die Vorderwand und Hinterwand des Sumpfes können
                              									verstellbar oder auch verschliessbar sein. Ein Ueberschuss an Druckluft lässt sich
                              									durch in der Wand f befindliche Sicherheitsventile,
                              									oder durch ein in den Sumpf hineinreichendes Abzugsrohr g nach aussen ableiten. Unter dem gleichmässigen, abgepassten Druck des
                              									Grundwassers behält die Böschung vor Ort ihren natürlichen Fall und kann in dünnen
                              									Lagen abgeschält werden. Es lassen sich auch Wasserkammern, nach der z.B. in h und i dargestellten
                              									Weise, zur Aufnahme der Arbeiter herstellen. Der Erfinder will nach den Vorgängen
                              									mit Taucherglocken und Senkkasten bis zu 30 m Tiefe durch solche unterirdischen
                              									Rohrvortriebe unter Wasser und in wasserreichem Boden Verbindungen in wagerechter
                              
                              									und geneigter Richtung herstellen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 193
                              Fig. 11.Senkschacht von Haniel und Lueg.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 193
                              Fig. 12.Haag's Tunnelbau im Schwimmsand.
                              
                           Druckluft spielt auch beim Vortreiben trockener Strecken als maschinelle
                              									Betriebskraft überall da eine grosse Rolle, wo schlagende Wetter die elektrische
                              									Betriebskraft ihrer funkenbildenden Elemente wegen ausschliessen. Dies ist z.B. in
                              									den belgischen Kohlenbergwerken der Fall. Der in den Gruben von Seraing bewährte
                              									Gesteinsbohrer von Josef François (Fig. 13) war auf der Brüsseler Ausstellung 1897
                              									ausgestellt, und eine genaue Beschreibung der Installation in Verbindung mit der
                              									betreibenden Luftdruckmaschine aus der Feder des ErfindersAbgedruckt in der Revue universelle des mines,
                                    											de la métallurgie, des travaux publics, des sciences et des arts appliqués à
                                    											l'industrie. Tome XXXIX, 3e série. gibt ein genaues Bild von der
                              									Verwendung bei der Streckenbohrung im Gesteine. Diese Apparate werden in
                              									verschiedenen Nummern hergestellt und erhalten ihre Nummerirung und Benennung je
                              									nach dem inneren Durchmesser des verwendeten Luftcylinders. So ist die dargestellte
                              									Maschine eine „Bosseyeuse de douze, Nr. 12“.
                              									Eine auch noch sehr gebräuchliche Form ist die Bosseyeuse de
                                 										sept. Einen Anhalt für die Leistungsfähigkeit dieser letzteren Maschine im
                              									Betriebe von einer Luftdruckmaschine von 25  gibt nachstehende Tabelle:
                           
                              
                                 
                                    
                                    
                                    Gesteinsart
                                    
                                 Monatlicher Fortschritt in Meterin
                                    											Strecken von 1,80 zu 1,80 mDurchschnitt
                                 
                              
                                 Hand-betrieb
                                 Gewöhnl.Maschinen-betrieb
                                 ForcirterMaschinen-betrieb
                                 
                              
                                 Schiefer
                                 40
                                 80
                                 200
                                 
                              
                                 Weicher Sandstein und Kalk
                                 20
                                 60
                                 160
                                 
                              
                                 Harter Sandstein und Granit
                                 12
                                 50
                                 120
                                 
                              
                                 Quarz und Porphyr
                                 5–8
                                 35
                                   60
                                 
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 194
                              Fig. 13.François' Gesteinsbohrmaschine.
                              
                           Der forcirte Maschinenbetrieb unterscheidet sich vom gewöhnlichen Maschinenbetrieb im
                              									Wesentlichen dadurch, dass man zwei Gesteinsbohrer statt eines einzelnen auf einmal
                              									zum Bohren verwendet, zur Arbeit mehr Arbeiter in jeder Schicht anstellt, Tag und
                              									Nacht durcharbeitet, und überhaupt besondere Maassregeln zum schnelleren
                              									Ineinandergreifen der Einzelarbeiten, wie Vorbohren, Abbrechen, Aufräumen u.s.w.,
                              									trifft. Schiessarbeit ist ausgeschlossen. Ob forcirter oder gewöhnlicher
                              									Arbeitsbetrieb angemessen ist, müssen die Erwägungen ergeben, z.B. darüber, ob die
                              									schnellere Arbeit die grösseren Kosten lohnt.
                           Der belgische Grubeningenieur Jules Collin vom
                              									Kohlenwerk Ransart hat neuerdings eine ZusammenstellungCommunication faite à l'association des
                                    											ingénieurs sortis de l'école de Liège (Section de Charleroi) le 22 avril
                                    											1897. verschiedener Resultate gegeben, welche beim Abbrechen von
                              									vorgebohrten Bohrlöchern mittels unterschiedlicher Geräthe erzielt sind. Zu Grunde
                              									gelegt ist der Bohrfortschritt bei Schiessarbeit, der in einer 1,80 m hohen Strecke
                              									1,23 m in einer Nachtschicht betragen hat. Dem gegenüber wurde mit gewöhnlicher
                              									Brecharbeit mit Schlägel und Eisen nur ein Fortschritt von 0,30 m erzielt. Die
                              									Benutzung eines kurzen Brechkeiles ergab 0,50 m Fortschritt. Ein Spitzkeil, der
                              									zwischen zwei Keile, mit denen das Bohrloch besetzt war, getrieben wurde,
                              									steigerte den Fortschritt auf 0,60 m. Fand das Vortreiben dieses Spitzkeiles mit
                              									einem Treibekeil (chasse-coin) statt, so wurden 0,90 m Fortschritt erreicht. Ein
                              									Gesteinsbrecher (brise-roche), Fig. 14, brachte den
                              									Fortschritt auf 1 m. Das Wesen dieses Apparates besteht darin, dass die beiden
                              									Keilstücke a im Bohrloch durch den Spitzkeil b aus einander getrieben werden, indem der Rammklotz
                              										c gegen den Kragen d
                              									geschleudert wird. Die Führungsrolle e ist nur bei
                              									geneigten Strecken erforderlich. Die Arbeit mit diesem letzteren Instrumente leistet
                              									immerhin nur 80 Proc. der Schiessarbeit und ist um 20 Proc. kostspieliger.
                           Bedeutende Erfolge hat neuerdings die deutsche Fabrik von Rud. Meyer, Mülheim a. d. Ruhr, mit ihren durch Druckluft betriebenen
                              									Gesteinsbohrmaschinen z.B. zu Boicza (Siebenbürgen) und zu Rombach (Lothringen) beim
                              									Vortreiben von 2 bis 2,5 m hohen und 2,5 bis 3 m weiten Stollen durch harten Kalk
                              									erzielt, indem ein Bohrfortschritt von 80 bis 100 m im Monat, d.h. das Doppelte der
                              									Handarbeit zu verzeichnen ist. Die Einzelheiten an den Gesteinsbohrapparaten, die
                              									diesseits (D. p. J. 1894 291
                              									80 und 1896 302 232) mitgetheilt sind, sind neuerdings
                              									(D. R. P. Nr. 84526) mannigfach verbessert, auch sind Universalbohrgestelle (D. R.
                              									P. Nr. 88473) für zwei bezieh. vier Bohrmaschinen (Fig.
                                 										15) neu aufgestellt. Die zum verschiedenartigen Betriebe entsprechend
                              									geeigneten Verbund-Luftcompressoren mit stufenweiser Compression und Ventilsteuerung
                              									sind in 11 verschiedenen Modellen vorgesehen. Diese fabrikmässige Anfertigung
                              									begünstigt besonders Nachbestellungen, zumal auch einzelne Maschinentheile einfach
                              									nach Nummern nachgeliefert werden können.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 194
                              Fig. 14.Belgischer Gesteinsbrecher.
                              
                           Von grundsätzlicher Wichtigkeit für den elektrischen
                              									Tunnelbohrbetrieb sind die Arbeiten, die zur Zeit bei Wien zur Ablenkung des
                              									Nassbaches aus der Klamm, um die dortige Strasse wasserfrei zu legen, unternommen
                              									werden. Da für die weitere Wasserversorgung von Wien voraussichtlich zukünftig
                              									Wasserscheidenstollen in grosser Länge werden zur Ausführung kommen müssen, will die
                              									Wiener Stadtverwaltung an jenem 60 m langen Probetunnel prüfen, ob die Anlagen von
                              										Siemens und Halske mit ihren elektrischen
                              									Schlagbohrmaschinen einen forcirten Dauerbetrieb gestatten und bei mässigen Kosten
                              									einen annehmbaren Bohrfortschritt gewährleisten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 195
                              Fig. 15.Mit Druckluft betriebene Gesteinsbohrmaschinen von Meyer.
                              
                           Für die Primärstation ist überreich Wasserkraft vorhanden, zumal für den Betrieb der
                              									beiden Bohrmaschinen im Ganzen 3 bis 4  ausreichen. Ein Weniges an Kraft ist
                              									nur noch für Beleuchtung und den nach dem System Rüsch-Sendtner gebauten Widerstandsregulator erforderlich. Die Zuführung
                              									des elektrischen Stromes zur Arbeitsstelle wird durch eine Doppelleitung von blankem
                              									Kupferdraht mit 30 qmm Durchschnitt besorgt, welche nach einem Wandanschlusskasten
                              										(D. p. J. 1896 301 157)
                              									führt. Dieser Kasten enthält an beiden Polen Bleisicherungen, durch welche die
                              									Stromkreise der Motorkästen gegen Ueberlastung und Kurzschlüsse geschützt werden.
                              									Innerhalb des Anschlusskastens spaltet sich die Zuleitung in zwei bewegliche
                              									Arbeitsleitungen, von denen jede, als Doppelleitung mit Gummi zu einem Kabel armirt,
                              									über eine besondere Kabeltrommel führt, mittels welcher das bewegliche Kabel vor dem
                              									Abthun der Schüsse aufgewunden und in Sicherheit gebracht werden kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 195
                              Fig. 16.Siemens-Schlagbohrmaschine.
                              
                           Jeder Motorkasten (D. p. J. 1894 293 102) wiegt mit Motor sammt Vorgelege und Anlasswiderständen nur 100 k
                              									und lässt sich also von zwei Mann bequem tragen.
                           Jedem Motor fliesst die Hälfte der elektrischen Energie von 3,2  zu, und
                              									da das Güteverhältniss der Motoren etwa 0,7  beträgt, so kommt bei jeder
                              									Bohrmaschine etwa 1 e zur Arbeitsleistung.
                              									Die Anker der Gleichstrommotoren machen bei voller Belastung 1050 Touren, welche zu
                              									hohe Umlaufszahl etwa auf die Hälfte reducirt werden muss.
                           Die Kuppelung zwischen Motor und Bohrmaschine geschieht durch eine elastische Welle
                              									nach Stow (D. p. J. 1894
                              										293 102), die 2,5 m lang, 24 k schwer ist, und die
                              									525 Rotationen des Motorvorgeleges auf das Triebwerk der Bohrmaschine überträgt,
                              									woselbst noch eine weitere Herabsetzung auf 420 Meisselschläge in der Minute
                              									erfolgt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 195
                              Fig. 17.Lascelles elektrische Gesteins-Drehbohrmaschine.
                              
                           Die Siemens-Schlagbohrmaschine neuer Art (Fig. 16)
                              									beruht wie die älteren (D. p. J. 1894 293 102) auf rein mechanischen Principien, und ein
                              									elektrischer Strom wird nicht etwa in den Apparat eingeführt, wie z.B. beim Marvin
                              									drill (D. p. J. 1892 286 78)
                              									nach Edison's Solenoidsystem u. dgl.
                           Die biegsame Welle a überträgt durch das Getriebe b die Rotation auf den Kurbelzapfen c, der, lose in der Kurbelschleife d steckend, den in Gleitbahnen geführten Schlitten e hin und her bewegt. Der Bohrkolben f ist unter Verwendung der beiden entgegengesetzt
                              									wirkenden Spiralfedern g, die sich gegen die
                              									Schlittenenden und den Mittelwulst h des Bohrkolbens
                              									stemmen, derart elastisch im Schlitten gelagert, dass er sich sowohl vor- und
                              									zurückbewegen, als auch drehen kann. Wenn auch die Schlittenbewegung durch den
                              									zweifachen Kurbelradius begrenzt ist, so kann doch der frei gelagerte Bohrkolben in
                              									Folge der lebendigen Kraft und das Vorschnellen der einen gespannt gewesenen Feder
                              									einen grösseren Ausschlag machen. Bei der Rückbewegung wirkt die zweite Feder und
                              									beugt Klemmungen vor. Ueber kleine Klemmungen hilft das kleine Schwungrad i hinweg, das nur lose auf der Kurbelwelle sitzt und
                              									nur durch Reibung wirkt, bei stärkeren Verklemmungen daher lose geht und so die
                              									Kurbelwelle schont. Der elastische Schlag auf das
                              									Gestein verringert auch die Rückstösse auf den Mechanismus und die Spannsäule. Der
                              									Umsatz des Bohrers erfolgt durch die Drallführung k,
                              									der Vorschub mit der Hand durch die Schraube l.Der Bohrer wird
                              									sehr zweckmässig von hinten durch den hohlen Bohrkolben eingeführt.
                           Man hat bisher im Nassbachtunnel durch dolomitischen Alpenkalk bei 6 qm Durchschnitt
                              									mit zwei Bohrmaschinen und vier Mann in 12stündiger Schicht einen mittleren
                              									Bohrfortschritt von 1 m erreicht, wobei etwa je 24 Bohrlöcher 1,2 m tief, erst 45
                              									mm, dann 28 mm weit zu bohren und mit in Summa 12 k Dynamit zu sprengen waren.
                           Bei allen Vorzügen des elektrischen Systemes bleibt zur Zeit noch der Nachtheil
                              									bestehen, dass jede Bohrmaschine ihren, eigenen Motor und ihre eigene biegsame Welle
                              									braucht, und mithin mehr als zwei Maschinen vor Ort schwer in Gang zu setzen
                              									sind.
                           Ein System elektrisch betriebener Gesteins-Drehbohrmaschinen mit biegsamer Triebwelle
                              										(Fig. 17) ist in den englischen Eisengruben von
                              									Rosedale, Yorkshire, nach der Einrichtung des dortigen Grubendirectors F. J. H. Lascelles in bester Thätigkeit. Die
                              									Zusammenstellung des Motorwagens a mit dem Blockwagen
                              										b, der zur Stütze für die Welle c dient, und dem Bohrapparat d ist aus der Abbildung ersichtlich. Die Bohrarbeit verbraucht etwa 4
                              									 und stellt in einer Stunde 17 Bohrlöcher, je 1 m tief und 3 cm weit, in
                              									oolithischem Eisenstein her, wobei zwei Mann und ein Knabe zur Bedienung der
                              									Maschine genügen. Man berechnet eine Betriebsersparniss von 24 Pf. für eine
                              									geförderte Tonne Erz.
                           In den preussischen Gruben Clausthal und St. Andreasberg sind Versuche angestellt
                              									worden, um durch Herabsetzung der Bohrlochsweiten den Dynamitverbrauch zu mindern.
                              									In Clausthal hat man die Meisselbreite auf 24 bis 26 mm vermindert und dann Patronen
                              									von 20 bis 22 mm Stärke statt der früher 26 mm starken Patronen verwendet. Es wird
                              									dadurch gegen früher ⅕ bis ⅙ an Dynamit gespart.
                           Auf dem Gebiete der elektrischen Schrämmaschinen ist zunächst bemerkenswerth, dass
                              									die amerikanische Jeffrey Co. (D. p. J. 1894 294 203) eine solche Maschine mit
                              									einem ähnlichen seitlichen Schneiderad aufgestellt hat, etwa wie es die Yorkshire'sche Kohlenschneidemaschine (D. p. J. 1893 287 202)
                              									zeigt. Bei eingeschnittenem Schneiderad ist die Jeffrey-Maschine vorn etwa 1 m
                              									breit; die Länge beträgt etwa 2 m, die Höbe etwa 0,5 m. Die Räder werden je nach der
                              									Mächtigkeit der Kohle in Durchmessern von 0,90 bis 1,5 m eingestellt und können in
                              									drei verschiedenen Geschwindigkeiten, 20, 40 und 60 cm in der Minute, gedreht
                              									werden. Der vielpolige Motor ergibt 200 bis 500 Volt. In einer 10stündigen Schicht
                              									schneidet die Maschine eine Länge von 250 m.
                           Die neue elektrische Schrämmaschine von Henry H. Bliss,
                              									Washington, D. C. (Amerikanisches Patent Nr. 585018), dreht eine Messerstange im
                              									Sinne der Loschen Maschine (D. p. J. 1896 300 5). Details zur Führung der Messerkette hat derselbe
                              									Erfinder aufgestellt (Amerikanisches Patent Nr. 588051).
                           Schliesslich sei noch die Gesteinsbohrmaschine für Dampf betrieb von Josef Grandmaison, Lynn,
                              									Mass. (Amerikanisches Patent Nr. 587575), erwähnt. Der Bohrmeissel erhält Stosskraft
                              									und Umsatz durch den mit ihm verbundenen Kolben im Cylinder. Ein innerer mit dem
                              									äusseren in Verbindung stehender Dampfauslass umgibt den Cylinder. Von der
                              									Dampfbüchse führen zwei mit Ventilen versehene Kanäle nach dem Inneren, so dass bei
                              									jeder Stellung des Cylinders frischer Dampf zuströmen kann.