| Titel: | Metallbearbeitung.Neuere Schleifmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 308, Jahrgang 1898, S. 4 | 
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                        Metallbearbeitung.Neuere Schleifmaschinen.
                        Mit Abbildungen.
                        Neuere Schleifmaschinen.
                        
                     
                        
                           F. G. Kreutzberger's Fräserschleifmaschine.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 4
                              Kreutzberger's Fräserschleifmaschine.
                              
                           Obwohl die sogen. Feinzahnfräsen, namentlich die feingezahnten Formfräsen, immer mehr
                              									in den Hintergrund treten und den hinterdrehten Fräsern weichen müssen, so zeigt
                              									doch die nach Revue industrielle, 1895 Nr. 46 * S. 453,
                              									in Fig. 1 bis 8 dargestellte
                              									Universalschleifmaschine von F. G. Kreutzberger,
                              									früherem Director und Begründer der Artilleriewerkstätte in Puteaux, von dem
                              									hartnäckigen Festhalten an einer veralteten kostspieligen Arbeitsmethode.
                              									Nichtsdestoweniger ist dieses Universalschleifwerkzeug wegen seiner sinnreichen
                              									Durchbildung höchst bemerkenswerth. (Vgl. D. p. J.:
                                 										Dubosc, 1894 294 * 275; Kreutzberger, 1890 278 * 198.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 4
                              Fig. 4.Kreutzberger's Fräserschleifmaschine.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 4
                              Fig. 5.Kreutzberger's Fräserschleifmaschine.
                              
                           Bekanntlich findet das Schleifen der Feinzahnfräsezahne in richtiger Weise an der
                              									Rückenfläche der sogen. Zuschärfungskante a statt,
                              									wobei das Schleifrad b mit dem Mantelrand zur Wirkung
                              									kommt (Fig. 1). Je nach
                              									der Grösse des Schleifrades a wird in diesem Fall die
                              									Zuschärfungsfläche mehr oder weniger hohlcylindrisch ausfallen. Formfräsen können
                              									allerdings nur mit dem schmalen Umfangsrand des Schleifrades b behandelt werden, während Fräsewerkzeuge mit gerade bezieh.
                              									schraubenförmig verlaufenden Fräseriffen, gleichwohl ob cylindrischen oder
                              									kegelförmigen Fräsern zugehörig, mit der Stirnfläche des Schleifcylinders c (Fig. 2) geschärft werden
                              									können.
                           
                           In diesem Fall wird die Zuschärfungsfläche d eben,
                              									flach und nicht hohlcylindrisch ausfallen. Hinterdrehte Fräser f (Fig. 3) werden im
                              									Gegensatz zu Feinzahnfräsen a und d an der Zahnbrust mittels glockenförmigen
                              									Schleifscheiben g zugeschärft.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 5
                              Fig. 6.Kreutzberger's Fräserschleifmaschine.
                              
                           Die Universalschleifmaschine (Fig. 4 und 5) besteht aus dem Fusskasten a mit daraufgesetzter Tischplatte b, auf die
                              									ein Winkelständer c geschraubt wird, welcher Träger für
                              									die Stufenscheibe d ist. Diese wird von der unteren
                              									Scheibe f, welche mit 600 minutlichen Umdrehungen
                              									läuft, betrieben, welche das Schleifrad mit 2550, 3257, 4200 bezieh. 5520 Umläufen
                              									minutlich bethätigt, was bei 20 m/Sec. Schleifgeschwindigkeit, Schleifscheiben von 160
                              									bezieh. 70 mm Durchmesser entsprechen würde. An der Stirn eines um den Zapfen von
                              										d schwingenden, mit Gewicht h entlasteten Hebels g, welcher durch die
                              									Schraubenspindel i stellbar ist, wird das Gabellager
                              										k für das Schleifrad l
                              									geschraubt, deren Spindel durch die Riemenscheibe m
                              									bethätigt wird. Auf der Tischplatte b ist ferner eine
                              									Führungsplatte n drehverstellbar, worauf ein Kreuzstück
                              										o durch die Schraubenspindel p Seitenquerverschiebung erhält. Dieses Kreuzstück o trägt ferner ein zweites Kreuzstück q, welches mittels Schraubenspindel r Seitenlängsverschiebung bekommt, während die
                              									Querverschiebung des Oberschlittens s mittels
                              									Handhebels t bewirkt wird. Auf diesem Oberschlitten
                              									werden in passenden Lagerböckchen u die Fräsewerkzeuge
                              									zum Schleifen eingespannt. Mittels Federwerke v wird
                              									der freigestellte Oberschlitten s mit angeschraubter
                              									Führungsrolle w (Fig. 6)
                              									gegen die an einem Böckchen x befestigte Lehrschiene
                              									(Schablone) y geführt und demgemäss der Formfräser
                              									zugeschärft. In einem zweiten Fall (Fig. 7 und 8) wird die Schablone z am Lagerböckchen u
                              									befestigt und dem Gabellager k für die
                              									Schleifradspindel freie Schwingungsbewegung um den Mittelzapfen a1 gegeben, während die
                              									Führungsrolle b1 auf
                              									der Oberkante der Blechschablone z den Stützpunkt für
                              									das Spindellager k gewährt. Durch diese Anordnung wird
                              									je nach dem Abstande des Schleifrades c1 zum Mittelzapfen a1 bezieh. dieses zur Führungsrolle b1 eine Uebersetzung
                              									für die Durchmessererhebungen hineingelegt, während die Längsverschiebungen einfach
                              									verhältnissmässig bleiben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 5
                              Kreutzberger's Fräserschleifmaschine.
                              
                           Formfräser, deren Profil sich aus Kreisbögen bezieh. aus diesen und geraden Strecken
                              									zusammensetzt, können ferner auf dieser Schleifmaschine ohne besondere
                              									Schablonenführungen zugeschärft werden.
                           
                        
                           Sponholz-Wrede's Schleifmaschine.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 5
                              Fig. 9.Sponholz-Wrede's Schleifmaschine.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 5
                              Sponholz-Wrede's Schleifmaschine.
                              
                           Zum Schärfen von Fräsewerkzeugen, Reibahlen, zum Anspitzen von Schraubenbohrern u.
                              									dgl. bauen Sponholz und Wrede in Berlin die in Fig. 9 bis 13 nach Elektrotechnische Zeitschrift, 1893 Heft 19 * S. 272,
                              									dargestellte Schleifmaschine, auf deren Standfuss a die
                              									Spindellager b angegossen sind, während auf der
                              									rechtsseitigen senkrechten Führungswange c der
                              									Tischwinkel d mit Kreuzschlitten f und Tischschlitten g
                              									Platz findet, ist an dem linksseitigen Schlitten h ein
                              									Stangentragwerk i angeordnet, auf dem einfache Fräsewerkzeuge
                              										k befestigt werden. Dagegen ist der Schlittentisch
                              										g zur Aufnahme eines als Spannfutter dienenden
                              									Kreuzkopfes l eingerichtet, mit welchem dem
                              									Aufspanndorn für das Fräsewerkzeug o beliebige
                              									Winkelstellung gegeben werden kann. An beiden Aufspanntheilen sind ferner stellbare
                              									Stabkreuze p vorhanden, in welchen eine Stellfeder zum
                              									Halten des Fräsers eingesetzt wird. Zudem ist für besondere wulstförmige
                              									Fräsewerkzeuge noch ein zweiter mit Drehstück r
                              									versehener Schlitten s (Fig.
                                 										12) vorgesehen, mittels welchem dem Fräser t
                              									eine Kreisschwingung ertheilt werden kann, dessen Achse mit dem
                              									Krümmungsmittelpunkte des Wulstprofils zusammenfällt. Auch hier findet das Stellwerk
                              										u seinen Platz am Spannfutter v. Bemerkenswerth ist die Spindellagerung (Fig. 13). Die massive Schleifspindel w läuft in langen Lagerbüchsen x, die mittels Ringmuttern im Auge gehalten sind und von denen die
                              									rechtsseitige schwach konisch ausgebohrt ist. Auf das mittlere Gewinde der Spindel
                              									ist ferner ein Ring y aufgeschraubt, der an die inneren
                              									Schultern der Lagerbüchsen sich passend anlegt, indem die linksseitige, cylindrisch
                              									ausgebohrte Lagerbüchse eine Nachstellung zulässt. Ueber diesen Mittelring y ist die Riemenscheibe z
                              									geschoben, deren lange Seitennaben die Lagerbüchsen übergreifen und mittels
                              									eingelegter Lederringe eine Schutzdichtung vorstellen. Ebenso sind die äusseren
                              									Ringmuttern für die Lagerbüchsen x tellerförmig
                              									erweitert und zum Schutz der Spindellager mittels Lederringe abgedichtet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 6
                              Fig. 12.Sponholz-Wrede's Schleifmaschine.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 6
                              Fig. 13.Sponholz-Wrede's Schleifmaschine.
                              
                           
                        
                           Walker-Norton's Schleifmaschine und Deckenvorgelege.
                           Die Norton Emery Wheel Co. in Worcester, Mass., baut
                              									verbesserte Fräserschleifmaschinen von O. S. Walker
                              									(vgl. D. p. J. 1894 294 *
                              									272 bezieh. 1896 299 * 292), welche nach American Machinist, 1896 Bd. 19 Nr. 21 * S. 511/512,
                              									die in Fig. 14 bis 18 gezeigten
                              									bemerkenswerthen Einrichtungen besitzen. Auf den kegelförmigen Spindelkopf a werden die auf konischen Nabenbüchsen festsitzenden
                              									Schleifscheiben b gesteckt (vgl. 1896 299 * 292), wodurch ein beständiger Rundlauf in
                              									einfachster Weise gesichert wird. Am anderen Spindelende sitzt neben der
                              									Antriebscheibe c eine zweite Schleifscheibe d mit ständiger Nabenhülse wie bei b. Um aber gleiche Nabengrosse zu erhalten, wird auf
                              									das cylindrische Spindelende eine axial verschiebbare Konusbüchse geschoben, welche
                              									der älteren Drehbankspindellagerung ähnlich ist. Auf dieser Konusbüchse sitzt
                              									nun eigentlich die Riemenscheibe c und daneben das
                              									auswechselbare Schleifwerkzeug d. Das hohle Lagerkreuz
                              										f sitzt, mittels Klemmschraube g gehalten, auf einem Mittelrohr h, das vom Zahnstangentriebwerk i Hochstellung und durch Klemmwerk k Festlage
                              									erhält. Dieses mit Zahnstangen versehene Hauptrohr h
                              									findet nun in der Tischplatte l die erforderliche
                              									Führung. Ferner ist um einen Nabenansatz des Tisches l
                              									das Drehstück m mittels Klemmschraube n in Winkellagen stellbar und da dieses der Träger des
                              									Winkeltisches o ist, so wird durch Vermittelung des
                              									Führungsbolzens p derselbe mitgenommen werden. Damit
                              									aber auch dem Winkeltisch o gegen das Schleifrad eine
                              									feine Höheneinstellung gegeben werde, ist eine Tragschraube q vorgesehen, welche mittels Schlüsselgriffs bethätigt wird, während die
                              									Klemmschraube s wieder zur Sicherung der Lage dient. Zu
                              									bemerken ist hierbei, dass diese sämmtlichen Klemmschrauben snk mit Rechts-Linksgewinde versehen sind, wodurch das Lüften, sowie der
                              									Schluss der Spaltbüchsen in gleicher Weise leicht von statten geht. Am Tischwinkel
                              										o verschiebt sich mit Schraubenspindel u der Schlittentisch t,
                              									dem mittels Grifftheilscheibe v am Zeiger w eine Einstellung bis auf 1 : 40 mm genau ertheilt
                              									werden kann, ebenso wie die Winkellage durch Zeiger x
                              									bezeichnet wird. Diese Maschine ist für eine Höhenstellung des Schleiflagers bis 127
                              									mm und des Winkeltisches bis 76 mm eingerichtet, wobei im Gestellfuss y sämmtliche Schleifscheiben z mit eigenen eisernen Naben untergebracht sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 6
                              Walker-Norton's Schleifmaschine.
                              
                           Eine besonders hübsche constructive Ausführung weist das in Fig. 16 bis 18 dargestellte
                              									Deckenvorgelege dieser Schleifmaschine auf. Zwischen den Hängelagern a ist das Stufenscheibenpaar b und c derart angeordnet, dass zwischen den
                              									Läufen derselben die Riemenschlinge durchgeht. Um nun einestheils von der
                              									Riemendicke unabhängig zu sein, anderentheils aber den Druck am Riemen zu regeln
                              										bezieh.zum Zweck
                              									die Verlegung desselben an den Laufstellen ganz aufzuheben, ist die Welle der oberen
                              									Stufenscheibe b in einem schwingenden Hebelrahmen d gelagert, während die Fest-Losscheibe für den
                              									Hauptantrieb ausserhalb dieses Rahmens fliegend angeordnet ist. Selbstverständlich
                              									wird mittels passender Gestänge f und g der oben angedeutete Zweck vom Standplatz des
                              									Arbeiters erreicht.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 7
                              Walker-Norton's Deckenvorgelege.
                              
                           Im Gegensatz hierzu läuft die untere Stufenscheibenwelle c in festen Augen der Hängelager a und trägt
                              									fliegend die Betriebsscheibe h, deren Riemen i zur Schleifmaschine führt. Um sich von Doppelscheiben
                              									frei zu machen, ist hier eine Spannrolle k zur
                              									Anwendung gebracht, welche mit ihrem Zapfen l in einem
                              									Auge m des Schwinghebels n
                              									läuft. Dieser mit Führungsbogen o versehene Hebel n wird mit Gegengewicht p
                              									belastet und dadurch der Antriebriemen i entsprechend
                              									gespannt. Zur Führung der Riemenschleife sind ferner noch zwei Rahmen q und r angebracht, die
                              									passend geneigte Schienen erhalten, an welche sich die Riemenschleife anlegt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 7
                              Fig. 19.Brown-Sharpe's Werkzeugschleifmaschine.
                              
                           
                        
                           Brown-Sharpe's Werkzeugschleifmaschine.
                           Die von der Brown und Sharpe Mfg. Co, in Providence, R.
                              									I., gebauten Schleifmaschinen für Fräser, Reibahlen, Schneidbohrer u. dgl. Werkzeuge
                              									besitzen nach American Machinist, 1896 Bd. 19 Nr. 41 *
                              									S. 947, die in Fig. 19 dargestellte Einrichtung. Auf
                              									der Tragsäule a ist der Kopf b drehverstellbar, auf dessen Wange der Lagerschlitten c für die Schleifradspindel d Einstellung erhalten kann. Durch das Seitenauge f des Kopfes b geht ein Stab mittels
                              									Handhebels g zu verschieben, welcher Träger einer Wange
                              										h ist, die um die Achse des Tragstabes in f schwingt. Mit dem Handrade i wird ferner durch Zahnstangentriebwerk der Schlitten k in begrenzte Hubbewegung versetzt, wozu das
                              									Anschlagklötzchen l dient, während mit der Schraube m der Schlitten in gegebener Lage festgelegt wird.
                              									Reitstöckchen n und Spindelstock o mit Theilwerk vervollständigen das Werk.
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)