| Titel: | Kraftmaschinen.Neue Luftmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 308, Jahrgang 1898, S. 25 | 
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                        Kraftmaschinen.Neue Luftmaschinen.
                        (Schluss des Berichtes S. 1 d. Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neue Luftmaschinen.
                        
                     
                        
                           Ein Gemisch von verbrannten Gasen und Dampf bildet das Treibmittel für die
                              									Heissluftmaschine von S. J. Ledin in Liden, Schweden
                              									(D. R. P. Nr. 90669). Fig. 7 erläutert die
                              									Maschine.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 25
                              Fig. 7.Heissluftmaschine von Ledin.
                              
                           Die Wärme, welche während des Ganges der Warmluftmaschine im Verbrennungsraume
                              									erzeugt wird, verwandelt das in einem den Verbrennungsraum umschliessenden Behälter
                              									befindliche Wasser allmählich in Dampf, und wenn der Druck im Verdampfraume genügend
                              									hoch geworden ist, strömt der entwickelte Dampf in den Verbrennungsraum ein, wo
                              									derselbe den heissen Verbrennungsgasen begegnet und von denselben überhitzt wird.
                              									Sobald dieser Zustand erreicht worden ist, arbeitet die Maschine mit einem Gemische
                              									von Luft und überhitztem Wasserdampf. Bei dieser Maschine ist nicht nur der
                              									Verbrennungsraum, sondern auch der Arbeitscylinder vom Dampferzeuger umgeben, um
                              									auch die durch die Wand des Arbeitscylinders gehende Wärme ausnutzen zu können.
                           Der Brennstoff soll aus Erdöl oder einem anderen flüssigen Kohlenwasserstoff
                              									bestehen. Gasförmige Kohlenwasserstoffe können auch verwendet werden, wenn die
                              									Maschine mit einer Pumpvorrichtung zum Einpressen des Gases in den Verbrennungsraum
                              									versehen wird.
                           Der Arbeitscylinder a ist in einem Stück mit dem
                              									Verbrennungsraume b, dem Ventilraume b2 und dem umgebenden
                              									Dampferzeuger c gegossen. Innerhalb des Cylinders a bewegt sich ein Arbeitskolben k2. Das obere Ende des Cylinders ist durch
                              									einen Deckel b3
                              									geschlossen. Oben und unten in den neben dem Cylinder a
                              									befindlichen Ventilraum b2 sind Ventilsitze ss1 eingesetzt, deren jeder eines der Einlassventile
                              										vv1 und der
                              									Auslassventile v2v3 enthält. Diese
                              									Ventile erhalten ihre Bewegung von der Maschinenwelle. Von den Ventilsitzen ss1 führen die Kanäle
                              										c1c2 von den Räumen
                              									zwischen den Ventilen nach dem Cylinder und die Auslasskanäle nn1 von den Räumen
                              									ausserhalb der Auslassventile in das Freie.
                           Die Spindeln der Einlassventile vv1 führen durch die Auslassventile v2v3 in deren Spindeln.
                              									Der Verbrennungsraum b ist mit dem Ventilraume b2 durch die Oeffnung
                              										b1 und mit dem
                              									Dampfraume d durch das Rohr d1 verbunden.
                           In eine Bodenöffnung des Verbrennungsraumes mündet der Brennstoffinjector i ein, welcher eine Fortsetzung der Luftrohrleitung k1 bildet. In den
                              									Injector i mündet ausserdem noch das Rohr e ein, das von dem Erdölbehälter e2 kommt, der auch mit
                              									dem Dampfraume d durch die Leitung e1 verbunden ist. Die
                              									Rohrleitung k1 steht
                              									ferner mit dem Druckkanale in Verbindung, in welchem Druckventile angeordnet
                              									sind.
                           Mitten auf dem Arbeitscylinder a sitzt in einem
                              									Ventilsitze s2 ein
                              									Ventil f. Von diesem führt der Kanal l ab, der durch das Rohr l1 mit einem Luftverdichter verbunden
                              									ist.
                           Jedesmal, wenn die Auslassventile sich öffnen, wird der Druck in dem Cylinder
                              									niedriger als in der Druckleitung ll1, so dass der Cylinder mit frischer Luft gefüllt
                              									wird, welche die Treibgase von einem vorherigen Arbeitsspiel fortdrängt. Wenn der
                              									Kolben ungefähr die Hälfte seines Hubes zurückgelegt hat, wird das entsprechende
                              									Auslassventil geschlossen, und die im Cylinder befindliche Luft wird von dem Kolben
                              									verdichtet und unter Oeffnung des entsprechenden Druckventiles durch die Rohrleitung
                              										k1 und den Injector
                              										i in den Verbrennungsraum b hineingepresst. Unmittelbar oberhalb der Mündung des Brennstoffinjectors
                              										i ist eine Anzündungsvorrichtung angeordnet, welche
                              									auf der Zeichnung nicht dargestellt ist. Dieselbe kann z.B. aus einem Platindrahte
                              									bestehen, welcher mittels eines elektrischen Stromes ins Glühen versetzt werden
                              									kann.
                           Wenn die Maschine angelassen werden soll, wird Wasser in den Verdampfungsraum und
                              									Erdöl in den Behälter e2 eingelassen. Sodann wird Luft durch den Injector i eingetrieben und die Maschine von Hand in Bewegung gesetzt, wobei Luft
                              									durch das Rohr k1 und
                              									den Injector in den Verbrennungsraum eingepresst wird. Wenn die Luft durch den Injector
                              									strömt, wird Erdöl aus dem Behälter e2 durch das Rohr e
                              									gesaugt und, wenn dasselbe den Luftstrom trifft, fein zertheilt. Das Gemisch
                              									verbrennt, wenn dasselbe an der Anzündungsvorrichtung vorbeigeht. Durch das
                              									Einpressen von Luft und die von der Verbrennungswärme verursachte Ausdehnung wird
                              									der Druck im Dampfraume d und dem Ventilraume b2 erhöht. Sobald
                              									dieser Druck die erforderliche Höhe erreicht, um die unbelastete Maschine in
                              									Bewegung zu halten, wird das weitere Einpressen von Luft in den Verbrennungsraum von
                              									der Maschine bewirkt. Der Druck steigt dann bald zu dem vollen Arbeitsdrucke.
                           Die Maschine wird nun mit warmer Luft getrieben, bis in Folge der Wärmeleitung des
                              									Verbrennungsraumes und der Cylinderwände die im Dampferzeuger befindliche
                              									Wassermasse so weit erhitzt, dass Dampf entwickelt wird. Dieser Dampf gelangt durch
                              									das Rohr d1 in den
                              									Verbrennungsraum, wird dort mit den heissen Verbrennungsgasen vermischt und
                              									überhitzt und wird zusammen mit diesen auf den Arbeitskolben wirken. Hierbei wird
                              									die Wärme der Wände des Verbrennungsraumes und des Cylinders zur Dampfbildung
                              									benutzt und zugleich verhindert, dass die Theile eine zu hohe Temperatur annehmen.
                              									Da der Verbrennungsraum mit dem Dampferzeuger unmittelbar verbunden ist, wird der
                              									Dampf auch als Druckregler wirken, weil für jede neue, in den Verbrennungsraum
                              									eingepresste Luftmenge der Druck im Dampferzeuger den Druck übersteigen wird,
                              									welcher der Temperatur des der Wasserfläche zunächst befindlichen Wasserdampfes
                              									entspricht. Ein Theil des Wasserdampfes wird hierbei condensirt, welcher beim
                              									Oeffnen des Einlassventiles wieder in Dampfform übergeht, wobei der frühere Druck im
                              									Dampferzeuger wieder hergestellt wird.
                           Der Arbeitsvorgang der Maschine ist folgender:
                           Beginnt der Kolben, sich aus der in der Zeichnung gezeigten Stellung abwärts zu
                              									bewegen, so öffnet sich unter Einwirkung einer Steuerung das Einlassventil v und das Auslassventil v3. Dadurch verringert sich der Druck
                              									unter dem Kolben auf Atmosphärendruck und über dem Kolben kommt der Druck des
                              									Treibmittels zur Geltung. Bei diesem Arbeitsspiele ist der Druck auf beiden Seiten
                              									des Druckventiles gleich gross und letzteres wird somit unter Einwirkung seiner
                              									Feder geschlossen gehalten. Hat sich der Kolben so weit abwärts bewegt, als der
                              									gewünschten! Füllung entspricht, so wird das Ventil v
                              									geschlossen und der Kolben wird nunmehr nur unter der Einwirkung der Expansion
                              									weiter getrieben. Inzwischen hat sich in Folge der Druckverminderung unter dem
                              									Kolben das Ventil f geöffnet und die Luftpumpe presst
                              									frische Luft durch die Leitung l1l in den Cylinder,
                              									welche Luft die verbrauchten Gase vor sich her treibt und durch das Ventil v3 verdrängt. Hat der
                              									Kolben etwa die Hälfte seines Weges zurückgelegt, so wird das Ventil v3 geschlossen und in
                              									Folge der fortgesetzten Bewegung des Kolbens wird die nunmehr eingeschlossene kalte
                              									Luft im unteren Cylindertheil verdichtet. Der hierbei auftretende Druck der sich
                              									gleichzeitig erwärmenden frischen Luft nimmt schnell zu und übersteigt schliesslich
                              									den Druck im Verbrennungsraume. Entspricht dieser Drucküberschuss der Spannung der
                              									Feder am Druckventile, so öffnet sich dieses und die Pressluft wird durch die
                              									Leitung k1 nach dem
                              									Injector i getrieben. Beim Durchtreten durch den
                              									Injector i saugt die Luft aus dem Rohre e Erdöl an, welches sich mit der Luft mischt und
                              									entzündet wird. Der Kolben hat nunmehr das Ende seines Hubes erreicht und wird dann
                              									bei gleichzeitiger Oeffnung des Einlassventiles v1 und Auslassventiles v2 in derselben Weise aufwärts bewegt, wie
                              									er vorher abwärts bewegt wurde, wobei sich dasselbe Spiel der zugehörigen Ventile
                              									wiederholt.
                           Von N. Roser und J.
                                 										Mazurier in St. Denis (D. R. P. Nr. 92553) ist eine Gasmaschine mit einer
                              									Heissluftmaschine derart zusammengestellt, dass die Abgase der ersteren die
                              									Treibluft der letzteren erhitzen. Bei dieser dreicylindrigen Maschine bläst die
                              									Heissluftmaschine einen Theil der nutzbar gewesenen Treibluft aus, während der Rest
                              									verdichtet wird. Fig. 8
                              									und 9 erläutern die
                              									Maschine.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 26
                              Gasmaschine mit einer Heissluftmaschine zusammengestellt von Roser und
                                 										Mazurier.
                              
                           In den beiden Cylindern aa1 finden auf einander folgend die Ansaugung, Verdichtung, die
                              									Kraftentwickelung und die Ausstossung der Verbrennungsgase statt. Die letzteren
                              									besitzen noch eine hohe Temperatur, welche als Wärmequelle zum Erhitzen einer
                              									bestimmten Menge bereits vorgewärmter und im Heissluftcylinder c verdichteter Gase dient.
                           Weiter werden in Folge der Verdichtung der Gase im Expansionscylinder die aus den
                              									Explosionscylindern herrührenden Verbrennungsgase nicht einer plötzlichen Expansion
                              									bei ihrem Eintritte in den dritten Cylinder ausgesetzt.
                           Die Cylinder a und a1 sind mit Eintrittsventilen cc1 für das Treibmittel und mit
                              									Austrittsventilen dd1
                              									für die verbrannten Gase versehen.
                           Der Cylinder c ist mit einem Eintrittsventile k für die Verbrennungsgase und mit einem Ventile e für den Auspuff der Gase versehen. Alle diese Ventile
                              									werden mittels Hebel f und Daumen g von der Maschine angetrieben.
                           
                           Das Ventil e, welches als Verschlussventil während
                              									der Zusammenpressung der Gase durch den dritten Kolben k1 dient, und das Ventil d bezieh. d1, welches die in den Cylinder c strömenden Verbrennungsgase aus den Cylindern a und a1 austreten lässt, sind gemeinschaftlich derart
                              									gesteuert, dass die in c verdichteten Gase nicht
                              									entweichen können, wenn die von den Explosionscylindern herrührenden heissen Gase
                              									einströmen.
                           Die Kurbeln der Explosions- und der Heissluftmaschinen sind um 90° zu einander
                              									versetzt. Wenn die Kolben in die Nähe der Todtpunktlage angelangt sind, erhitzen die
                              									aus dem Gas- bezieh. Erdölbehälter strömenden Verbrennungsgase die in dem
                              									Heissluftcylinder c zusammengepresste Luftmasse wieder;
                              									der Kolben k1 wird
                              									durch die erzeugte Kraft angetrieben, die Gase dehnen sich aus, indem sie auf die
                              									grössten von der Welle dargebotenen Hebelarme einwirken. Andererseits werden durch
                              									diese Ruhepausen der Kolben aa1 die Rückstösse, denen die Kolben ausgesetzt sein
                              									würden, überwunden. Weiter ist zur Ausgleichung der Welle die letztere mit zwei
                              									Gegengewichten p1p2 versehen.
                           Die beiden Expansionscylinder aa1 können von einem Wassermantel umgeben sein und der
                              									Cylinder des Heissluftmotors ist mit einem Luftmantel als Isolirmittel umgeben.
                           Der als Durchgang für die Verbrennungsgase zur Erhitzung der vorher
                              									zusammengepressten Luftmasse dienende Kanal m ist im
                              									Inneren der Maschine angeordnet und ist sehr kurz, so dass die Gase auf ihrem Wege
                              									keinen Wärmeverlust erleiden.
                           Die Daumen g wirken genau im beabsichtigten Augenblick
                              									und werden von der Kurbelwelle o1 aus in Umdrehung versetzt unter Vermittelung von
                              									vier Getrieben lnop, von denen das Getriebe p einen doppelt so grossen Durchmesser besitzt als das
                              									Getriebe o, wodurch erzielt wird, dass die Umdrehung
                              									der Welle g der Daumen nur eine halb so grosse ist als
                              									diejenige der Welle o1.
                           Die Mischung von frischer Luft, erhitzter Luft und Erdöl vollzieht sich in einem
                              									geeigneten Vergaser, und das so erzeugte zündfähige Gemisch wird durch den Cylinder
                              										a während des ersten Kolbenhubes angesaugt und
                              									darauf während des zweiten verdichtet. In diesem Augenblicke findet die Entzündung
                              									in der üblichen Weise entweder mittels eines Zündrohres oder elektrischen Funkens
                              									statt. Während des dritten Kolbenspieles wird dann der Kolben vorgetrieben und
                              									während des vierten Kolbenspieles schliesslich die Verbrennungsgase mit einem Theil
                              									der letzten, vorher im dritten Cylinder zusammengepressten Gase
                              									zusammengebracht.
                           Der Kolben a1 legt den
                              									gleichen Kreislauf zurück, seine Wirkung ist jedoch die umgekehrte, d.h. während der
                              									eine ansaugt, arbeitet der andere.
                           Die aus a und a1 entweichenden Verbrennungsgase besitzen eine
                              									grosse Hitze, welche den Druck der verdichteten Gase des dritten Cylinders
                              									vermehren.
                           Der Kolben k1 wirkt
                              									während des ersten Hubes unter dem Kraft an triebe der verdichteten und durch die
                              									Verbrennungsgase erhitzten Luft; während des zweiten Hubes lässt er während eines
                              									Theiles desselben einen Theil dieser Gase in die freie Luft entweichen. Darauf
                              									schliesst sich das Austrittsventil und während des letzten Theiles des Hubes
                              									verdichtet der Kolben die zurückbleibenden Gase, wobei dieselben durch die
                              									zuströmenden verbrannten Gase erhitzt werden.
                           In gleicher Weise kann auch eine bestimmte Menge Wasser in den Kanal m bezieh. in den Cylinder c eingeführt werden, und zwar wird dieses Wasser mittels zweier Pumpen
                              									eingeführt. Diese Pumpen entnehmen das Wasser dem Mantel, welcher die
                              									Vertheilungsvorrichtung und die Cylinder umgibt. Dieses bereits eine gewisse Wärme
                              									besitzende Wasser wird dann durch ein von den beiden Zündlampen erhitztes
                              									Schlangenrohr und hierauf in den Verdampfer geführt, nimmt schliesslich die Wärme
                              									der Verbrennungsgase aus der Erdöl- bezieh. Gasmaschine auf und wird verdampft, um
                              									auf den Kolben k1 zu
                              									wirken.
                           Eine zum Antriebe von Fahrzeugen bestimmte Druckluftmaschine ist Gegenstand der
                              									Erfindung von W. H. Knight in New Brighton, Nordamerika
                              									(D. R. P. Nr. 91943). Das Kennzeichen der Maschine, welche mit Bezug auf Fig. 10 und 11
                              									beschrieben sei, besteht in der Bethätigung sämmtlicher Steuer- und
                              									Regulirvorrichtungen von einer einzigen Steuerstange aus.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 27
                              Fig. 10.Druckluftmaschine von Knight.
                              
                           An dem Wagen ist eine Verbundmaschine angebracht, zu der die Druckluft aus den
                              									Sammelbehältern durch ein Druckminderungsventil tritt. Da dieses Ventil nicht im
                              									Stande ist, das Ueberströmen der unter sehr hohem Druck stehenden Luft nach dem
                              									Hochdruckcylinder bei stillstehender Maschine vollständig zu verhindern, so ist
                              									weiter ein sicher wirkendes Absperrventil in die Hochdruckleitung eingeschaltet. Um
                              									aber auch die Luft mit geringerem Druck sicher von der Maschine abzuschliessen, ist
                              									ein zweites Absperrventil in die Niederdruckleitung eingeschaltet. Alle Ventile
                              									werden von einem einzigen Steuerhebel bethätigt, welcher auch die Umsteuerung und
                              									die Schieberventile der Maschine beeinflusst, und zwar in der Weise, dass, wenn der
                              									Zufluss der Pressluft zu der Maschine abgeschlossen ist, diese weiter laufen kann,
                              									ohne auf Luftwiderstand an den Cylinderenden zu stossen.
                           Der Wagenkörper wird durch Federn 2 am Wagengestelle 3 getragen. Die Arbeitsmaschine 5 ist in dem Gestelle angebracht, um eine unmittelbare Kraftübertragung
                              									auf die Wagenachsen zu erhalten. Die Druckluftbehälter 4 befinden sich am Wagenkörper. Die gegenseitige senkrechte Bewegung
                              									zwischen Wagenkörper und Gestell macht es erforderlich, zwischen dem
                              									Druckluftbehälter und der Maschine eine bewegliche Verbindung einzuschalten. Da nun
                              									aber der Betrieb am wirthschaftlichsten ist, wenn die Luft angewärmt dem Cylinder
                              									zugeführt wird, und angewärmte Luft durch die bewegliche Verbindung zwischen Druckluftbehälter
                              									und Cylinder, welche in einem Gummischlauche besteht, zu leiten nicht rathsam ist,
                              									so wird der Vorwärmer zwischen dem Druckminderungsventil und den Cylindern
                              									eingeschaltet.
                           Zwei Cylinder 6 sind mit einem Ende bei 7 an dem Gestelle 3
                              									federnd gelagert, während das andere Ende in ein Gehäuse 8 ausläuft, das von der Achse 9 getragen
                              									wird. Dieses Gehäuse umhüllt das Triebwerk und diejenigen Theile, welche vor Staub
                              									geschützt und geölt werden sollen. Die Auspuffluft verlässt das Gehäuse durch mit
                              									Klappen versehene Oeffnungen des Gehäuses. Das Oel kann durch die Druckluft dem
                              									Gehäuse zugeführt werden.
                           Die Zugstange 13 des Schieberventiles der
                              									Niederdruckmaschine ist hohl und mit Oeffnungen versehen, so dass, wenn die
                              									Umsteuerung in der einflusslosen Mittelstellung liegt, beide Seiten des Cylinders
                              									offen sind und durch die hohle Zugstange 13 und
                              									Oeffnungen mit dem Gehäuse 8 in Verbindung stehen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 28
                              Fig. 11.Druckluftmaschine von Knight.
                              
                           In dem Gestelle 3 sind Vorwärmer 15 gelagert, durch welche in Windungen die Hochdruck- 16 und Niederdruckleitungen 17 hindurchgehen. Die Hochdruckleitung 16
                              									enthält das Druckminderungsventil 18. Sowohl in der
                              									Leitung 16 als auch in der Leitung 17 ist je ein Absperrventil 19 und 20 angebracht, welche beide an einer
                              									Stange 21 sitzen, die von dem Winkelhebel 22 beeinflusst wird. Die Hochdruckleitung 16 ist mit dem Druckluftbehälter 4 durch den Schlauch 23
                              									verbunden. Die Druckluft tritt also erst in den Vorwärmer ein, nachdem sie den
                              									Schlauch 23 durchlaufen hat.
                           Die Druckluft strömt durch die Leitung 16 und den
                              									Vorwärmer 15 nach dem Schieberkasten des
                              									Hochdruckcylinders 6. Aus dem Hochdruckcylinder tritt
                              									dann die Luft durch die Leitung 17 aus, läuft durch das
                              									Drosselventil 20 und dann durch einen zweiten Vorwärmer
                              										15 nach dem Schieberkasten des
                              									Niederdruckcylinders. Die Hochdruck- und Niederdruckleitungen können aber auch beide
                              									durch denselben Vorwärmer 15 laufen.
                           Längs des Wagens liegt eine verschiebbare bewegliche Stange 24, die durch Zahngetriebe von einem Handhebel aus bewegt werden kann. An
                              									der Stange 24 sitzt der Hebel 28, welcher luftdicht in das Gehäuse 8
                              									eingeführt ist, um die Umsteuerung 11 des
                              									Schieberventiles 12 zu bethätigen. Ebenso ist auch die
                              									Stange 24 mit dem Winkelhebel 22 verbunden, der die Zulassventile zu den Cylindern beeinflusst.
                           In Fig. 11 ist die Ausführung einer eincylindrigen
                              									Maschine dargestellt, bei welcher ebenfalls alle Ventile von einer einzigen Stange
                              									aus bethätigt werden. An dem Cylinder a sitzen je zwei
                              									Kolbenschieber c und d für
                              									den Einlass der Druckluft, welche von dem Druckbehälter g durch die Röhren f in den Cylinder strömt.
                              									Der Austritt der benutzten Luft aus dem Cylinder erfolgt durch die Oeffnungen e. Die Steuerstange h0 wird durch den Handgriff i bewegt. Durch die Oeffnung j in dieser
                              									Steuerstange h0 kann
                              									Pressluft aus dem Behälter k nach dem Behälter g gelangen. Die Druckluft strömt von dem mit hoch
                              									gespannter Luft gefüllten Behälter m durch das
                              									Druckminderungsventil l nach dem Behälter k. Zwischen dem Ventile l
                              									und dem Behälter m ist ein Absperrventil h eingeschaltet, welches bei geschlossenem Zulass zum
                              									Cylinder den Zufluss vom Behälter m nach dem Ventile
                              										l abschliesst, so dass selbst bei unvollkommenem
                              									Schlusse dieses Ventiles l ein Durchströmen von Luft
                              									verhindert wird. Ein Einschnitt der Steuerstange h0 steuert den Hebel des Absperrventiles h, so dass dieses gleichzeitig mit der Oeffnung j geöffnet wird. Eine Feder zieht das Absperrventil h in seine Schlusstellung beim Schlusse der Oeffnung
                              										j zurück.
                           Die Leitungen o und o1 gestatten der Druckluft, wenn der Kolben ihre
                              									Mündungen überlaufen hat, hinter dem Kolben durch die Steuerstange h0 nach dem Schieber
                              										d abzufliessen. Der Kanal p in der Steuerstange verbindet, kurz nachdem der Durchlass j geöffnet ist, die Leitung o mit den Schiebern d oder die Leitung o1 mit den Schiebern
                              										d. Dieser Kanal p ist
                              									so angeordnet, dass niemals beide Leitungen o und o1 mit den Schiebern
                              										d in Verbindung stehen, sondern immer nur die eine
                              									oder die andere.
                           Am Ende der Steuerstange h0 sitzen zwei Hebel q, welche nach Schluss
                              									der Ventile bei fortgesetzter Schlussbewegung der Steuerstange mit einem oder dem
                              									anderen der Vorsprünge r an dem Schieber c in Berührung kommen werden. Es wird hierbei immer der
                              									Ansatz von den Hebeln mitgenommen werden, welcher der Mitte am nächsten liegt, so
                              									dass bei einem noch weiteren Bewegen der Steuerstange der Schieber in Folge der
                              									Wirkung des arbeitenden Hebels nach der Richtung bewegt wird, welche der beim
                              									vorhergegangenen Hube entgegengesetzt ist. Wenn die Steuerstange so weit, als es
                              									möglich ist, zurückgeschoben ist, dann wird umgesteuert sein. Der Hebel q lässt dann die Ansätze r
                              									in Folge der Wirkung der Anschläge s los.
                           Während dieses Arbeitens des einen Hebels q kann der
                              									andere nicht beeinflusst werden. Federn t0 sind mit der Steuerstange verbunden und bringen
                              									die Hebel q in die Grundstellung zurück.