| Titel: | Fortschritte der angewandten Elektrochemie. | 
| Autor: | Franz Peters | 
| Fundstelle: | Band 308, Jahrgang 1898, S. 42 | 
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                        Fortschritte der angewandten
                           								Elektrochemie.
                        Von Dr. Franz
                                 								Peters.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 19 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Fortschritte der angewandten Elektrochemie.
                        
                     
                        
                           D. Apparatur.
                           Es ist schon lange bekannt, dass eine Aluminiumanode eine starke Schwächung des durch
                              									eine Zelle geschickten Stromes bewirkt. Die Erscheinung ist wohl nicht auf einen
                              									Uebergangswiderstand, sondern auf eine Art von Condensatorwirkung zwischen der
                              									Elektrode und der Flüssigkeit, also auf eine Art von dielektrischer Polarisation
                              									zurückzuführen. Denn nach L. Graetz (Zeitschr. f. Elektrochemie, 1897 Bd. 4 S. 67;
                              									Englisches Patent Nr. 23084/1896) hält eine jede solche Zelle einer ganz bestimmten,
                              									mit der Stromdichte wachsenden elektromotorischen Kraft das Gleichgewicht, 22 Volt
                              									bei sehr geringer Dichte. Nach Stromöffnung bleibt nur eine elektromotorische Kraft
                              									von rund 1 Volt. In einer Reihe von x hinter einander geschalteten derartigen
                              										„Drossel- oder Ventilzellen“ geht dann in der Richtung, in der Aluminium
                              									die Anode ist, von dem primären Strom, falls dessen Spannung kleiner als x . 22 Volt
                              									ist, kein messbarer Betrag hindurch. Die andere Elektrode kann aus Kohle oder irgend
                              									einem von dem Elektrolyten chemisch nicht angreifbaren Metall (ausser Aluminium)
                              									oder aus einer geeigneten Legirung bestehen. Der Elektrolyt muss an der Anode direct
                              									oder secundär Sauerstoff entwickeln können. Verdünnte Säuren und besonders
                              									Alaunlösungen sind geeignet. Durch solche Zellen würden also von einem Wechselstrom
                              									nur die negativen Theile gehen und einen ununterbrochenen Gleichstrom liefern. Die
                              									anderen Stromtheile kann man für sich auffangen, wenn man eine zweite
                              									Drosselzellenbatterie in umgekehrter Anordnung mit den Polen der Wechselstromquelle
                              									verbindet. Durch jeden der beiden Drähte fliesst dann ein Gleichstrom von der halben
                              									Stärke des Wechselstroms. Schaltet man an jeden Pol der Wechselstromquelle zwei
                              									entgegengesetzt geschaltete Batterien neben einander ein, so erhält man in dem
                              									Drahte, der die beiden Verbindungen der gleichnamigen Batteriepole mit einander
                              									verbindet, einen pulsirenden Gleichstrom von der ganzen Stärke des Wechselstroms.
                              									Aehnliche Versuche hat Ch. Pollak (Compt. rend., 1897 Bd. 124 S. 1444; Englisches Patent
                              									Nr. 24398/1895 und 1069/1896; D. R. P. Nr. 92564) gemacht. Unter Verwendung
                              									alkalischer Lösungen gelingt es ihm, mit einer einzigen Zelle Stromdurchgang bei
                              									einer Spannung von 140 Volt aufzuhalten. Die Oxydschicht muss dünn und gleichmässig
                              									sein. Für die Dauerhaftigkeit eines solchen Umformers ist absolute Reinheit des
                              									Aluminiums Bedingung. Als Condensator wirkt der Apparat besser, wenn man poröse
                              									Aluminiumplatten verwendet. Mengarini verband den einen
                              									Pol einer Wechselstrommaschine mit einer grösseren in verdünnter Schwefelsäure
                              									stehenden Bleiplatte und erhielt beim Eintauchen des anderen, aus einem dünnen
                              									Platindrahte bestehenden Pols unter Erglühen der Spitze einen pulsirenden
                              									Gleichstrom.
                           Einen Laboratoriumsapparat für Elektrolyse mit ruhendem und circulirendem
                              									Elektrolyten beschreibt Harry Wehrlin (Zeitschr. f. Elektrochemie, 1897 Bd. 3 S. 450).
                              									Verschiedene für elektrolytische Processe vorgeschlagene Kohlensorten haben Stanger und Blount (The Electrician,
                              									1897 Bd. 39 S. 137) geprüft. Dabei wurde gefunden, dass Retortenkohle sich am
                              									besten bewährte. Ihr am nächsten kommt „Irex carbon“, während Lessing's Kohle (vgl. D. p.
                                 										J. 1897 304 294) sich als geringerwerthig
                              									erwies, da sie mehr mineralische Substanzen enthält und (durch geschmolzenen
                              									Salpeter und bei der Elektrolyse von Schwefelsäure) schneller corrodirt wird. H. Pauli und L. Pincussohn
                              									(D. R. G. M. Nr. 83065; Chemiker-Zeitung, 1897 Bd. 21
                              									S. 1048) benutzen als Diaphragma eine niedrige cylindrische Zelle mit grossem Boden,
                              									die an zwei durch den oberen Rand geführten Metallstäben aufgehängt wird. Man
                              									erreicht dadurch eine unveränderliche Stellung der Zelle und eine leichte
                              									Beobachtung des elektrochemischen Vorgangs. Statt der Becher können als Behälter für
                              									den Elektrolyten Krystallisirschalen dienen.
                           Einen Condensator für hohe Spannungen (bis 500000 Volt), dessen Capacitäten
                              									regulirbar sind, kann man sich nach L. J. Blake (Electrical World, New York, 1896 Bd. 28 S. 556) leicht
                              									herstellen, wenn man auf eine Zinnplatte einen Zinnbecher von 18 cm Höhe, 20 cm
                              									oberem und 12,5 cm unterem Durchmesser und in diesen eine aussen mit gekochtem
                              									Leinöl angestrichene 2 l-Glasflasche mit Kohlenstab stellt. Die Capacität ist
                              									verschieden, je nachdem man Flasche und Becher mehr oder weniger weit mit
                              									angesäuertem oder salzhaltigem Wasser füllt.
                           Th. des Coudres (Zeitschr. f.
                                 										Elektrochemie, 1897 Bd. 3 S. 417, 441, 465, 489 und 513) verbreitet sich
                              									über Constructionsgrundsätze und Leistungsfähigkeit unserer Spiegelgalvanometer.
                           Zum Platiniren der Elektroden für Widerstandsgefässe hat sich nach F. Kohlrausch (Wied. Ann.,
                              									1897 Bd. 60 S. 315) die von Lummer und Kurlbaum vorgeschlagene Lösung (1 Platinchlorid und
                              									0,008 Bleiacetat in 30 Wasser) sehr gut bewährt. Man braucht nur ½ qc grosse
                              									Elektroden zu verwenden. Gefässe mit feststehenden, beweglichen und Tauchelektroden
                              									werden beschrieben, Scalenrohre und einzelne Operationen bei der
                              									Widerstandsbestimmung besprochen. Erzeugt man schnelle Wechselströme durch
                              									oscillatorische Entladung einer Leydener Flasche und verwendet man bei der
                              									Brückencombination als Indicator eine Funkenstrecke oder eine Vacuumröhre, so kann
                              									man nach W. Nernst (Wied.
                                 										Ann., 1897 Bd. 60 S. 600) mit dieser Anordnung in ähnlicher Weise wie mit
                              									der Telephonbrücke Leitfähigkeiten, Dielektricitätsconstanten und Selbstinductionen
                              									bestimmen. Eine Methode zur Messung von elektrolytischen Widerständen mit
                              									Gleichstrom, die anscheinend nicht sehr genau ist, geben W.
                                 										Stroud und J. B. Henderson (Philos. Magaz., 1897 Bd. 43 S. 19) an. R. Malmström (Zeitschr. f.
                                 										physik. Chemie, 1897 Bd. 22 S. 331) misst grosse elektrolytische
                              									Widerstände in der gewöhnlichen Brückencombination mit Gleichstrom. Der Brücken
                              									ström wird immer nur so kurze Zeit geschlossen, dass man den Sinn des
                              									Galvanometerausschlages bestimmen kann, dass aber Polarisation so gut wie gar nicht
                              									eintritt, und jedesmal vor dem Widerstandsgefäss commutirt.
                           Zum Anzeigen eines Ueberschusses von Stickstoff in Minen u.s.w. benutzt L. Colin (D. R. P. Nr. 92625 und Englisches Patent Nr.
                              									28609/1896) eine offene Bogenlampe. Aenderungen im Glühen schalten durch den Zeiger
                              									eines Ampèremeters einen elektrischen Alarmapparat ein. Um Grubengas und andere
                              									schädliche Gase anzuzeigen, verwenden Ludwig Mayer und Busch (Französisches Patent Nr. 258047) eine
                              									Gasbatterie, die Aenderungen in der sie umgebenden Atmosphäre an einem
                              									Signalapparate kenntlich macht.
                           
                        
                           E. Pyroelektrochemie.
                           Der Erzreductionsofen von R. Chavarria-Contardo (D. R.
                              									P. Nr. 94508), der ununterbrochenen Betrieb und Ausnutzung der Verbrennungswärme
                              									etwaiger Abgase gestattet, besteht aus einem Schacht aus feuerfesten Steinen, einem
                              									Schmelzraume mit zwei einander gegenüber gestellten Elektroden und einem Herde; die
                              									beiden letzteren sind mit Graphit ausgekleidet oder werden gekühlt. Der Schmelzraum
                              									ist durch ein Dach, Gewölbe o. dgl. gegen den Reductionsschacht, der zweckmässig
                              									abhebbar auf einem Metallrahmen ruht, abgegrenzt. In verschiedener Höhe befinden
                              									sich in den Schachtwandungen Kanäle, durch die Luft angesaugt oder künstlich
                              									eingetrieben wird. Mit ihrer Hilfe verbrennt das bei der Reduction entstandene
                              									Kohlenoxyd, und dessen Hitze reducirt wiederum das Gemenge aus Erz, Kohle und
                              									Schmelzzuschlägen. Es können auch auf einen Schacht mehrere Schmelzstellen kommen.
                              									Bei rundem Ofenquerschnitte werden die beiden Kohlenstäbe jedes Lichtbogens
                              									zweckmässig parallel neben einander gelegt und die Elektrodenpaare radial angeordnet
                              									und mit einem gemeinsamen Dache versehen. Einen elektrischen Ofen mit
                              									Regulirvorrichtung für die Zu- und Ableitung von Gasen, sowie mit Kühlung der oberen
                              									Elektrode und des Ofenmantels beschreibt A. H. Cowles
                              									(Amerikanisches Patent Nr. 583249; Zeitschr. f.
                                 										Elektrochemie, 1897 Bd. 4 S. 238).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 43
                              Fig. 2.Erzreductionsofen von Chavarria-Contardo.
                              
                           In den Ofenschacht a (Fig. 2) mit der grobkörnigen Beschickung b ist die Elektrode c
                              									eingehängt; die andere Elektrode bildet die Kohlenauskleidung a1 des Herdes. Die
                              									Stromleitungskabel sind bei d und o befestigt. Der Halter für die obere Elektrode und der
                              									Ofenmantel können mittels der Röhren f, f1, f2 und f3 durch Wasser oder kalte Gase gekühlt werden. Ein
                              									wenig oberhalb des Herdes g mit Stichloch h münden zwei Rohre i und
                              										i1, die ihrerseits
                              									wieder durch die mit Wassermäntel k und k1 umgebenen
                              									Rohrleitungen l mit einem Wechselventile und durch
                              									dieses mit einer Gaszu- und -ableitung in Verbindung stehen. Ausser dem gewünschten
                              									Gase kann auch gleichzeitig Luft eingeführt werden. Der Schacht muss verschlossen
                              									oder bei niedrigem Gasdruck wenigstens mit feiner Kohle abgedeckt sein. In den
                              									Gaskanälen liegende Koks- oder Holzkohlenstücke verhindern ein Mitreissen von
                              									Flugstaub u. dgl. Um gleichmässiges Niederschmelzen der Beschickung zu erzielen,
                              									wird der Gasstrom von Zeit zu Zeit umgekehrt. O. Patin
                              									(D. R. P. Nr. 94641; Englisches Patent Nr. 19290/1896) verschliesst seinen Ofen
                              									hermetisch, um in ihm sowohl unter Druck wie unter Luftverdünnung arbeiten zu
                              									können. Der Abstand der geneigten Elektroden kann durch Stellvorrichtungen geregelt
                              									werden. Die Beschickung ruht als Säule auf einem Kolben, dessen allmählicher
                              									Abwärtsbewegung sie folgt. Wassercirculation sorgt für Abkühlung der Wandung des
                              									Heizraumes und für Regelung des Hitzegrades. Der Kolben kann durch Schieber,
                              									Schaufelräder u.s.w. ersetzt werden. Die Ablenkung des Lichtbogens durch einen
                              									Magnet, die sich F. J. Patten (Englisches Patent Nr.
                              									4138/1897) hat schützen lassen, wurde durch Ch. W.
                                 										Siemens schon 1879 bei der Construction elektrischer Oefen verwendet. Die
                              									Elektromagnete werden mit Gleichstrom gespeist, dessen Richtung durch einen
                              									mechanischen Commutator umgedreht wird. Der in D. p. J.
                              									1897 304 296 beschriebene Ofen ist E. F. Price auch in Deutschland geschützt worden (D. R.
                              									P. Nr. 93798). Einen Apparat zum Schütze der Arbeiter, die an elektrolytischen
                              									Schmelzgefässen beschäftigt sind, beschreibt Hunt
                              									(Amerikanisches Patent Nr. 582923).
                           Demetrio Helbig (Atti della
                                 										Reale Accad. dei Lincei, 1897 5. Ser. Rendiconti Bd. 6 S. 314) berichtet
                              									über einen röhrenförmigen elektrischen Ofen. In einen vierkantigen Behälter aus
                              									Eisenplatten, der beiderseitig durch eine durchlochte feuerbeständige Wand
                              									geschlossen ist, wird ein 50 cm langes Kohlenrohr von 2 cm lichter Weite und 0,5 cm
                              									Wandstärke, das mit Stromzuleitungen versehen ist, eingeführt. Der eiserne Kasten
                              									hat ein mit Glimmer verkleidetes Schauloch. Vor dem Moissan'schen soll der Ofen hauptsächlich den Vorzug haben, die Temperatur
                              									leicht constant erhalten zu können. Ein recht praktischer, von Aug. E. Bonna und Alex.
                                 										Lekoyer (Zeitschr. f. Elektrochemie, 1897 Bd.
                              									3 S. 479) angegebener elektrischer Ofen für das Laboratorium besteht aus einem
                              									Blechcylinder, dessen beide Hälften durch verbolzte Ringe an einander gehalten
                              									werden. An einer als Boden dienenden Kreisscheibe ist die kupferne Stromzuleitung
                              									befestigt. Der Tiegel kommt auf eine mit einem Viertel ihres Gewichtes an Zucker
                              									vermengte Schicht Retortenkohle zu stehen. Zur Elektricitäts- und Wärmeisolation
                              									wird der Raum zwischen Cylinder- und Tiegelwänden mit gepulverter, von dickem
                              									Zuckersyrup durchsetzter und fest gestampfter Holzkohle gefüllt. M. D. Sohon (Journ. of the
                                 										American Chem. Society, 1897 Bd. 19 S. 790) will einen elektrischen
                              									Laboratoriumsofen als ökonomischen Ersatz für Wasserbäder und Gasbrenner benutzen.
                              									Er besteht aus einem kupfernen Behälter mit auswechselbarer Heizplatte und
                              									Erhitzungsstöpseln aus Rheostatenmaterial. Jeder Stöpsel hat zwei verschieden grosse
                              									Theile, so dass durch entsprechende Schaltung dreierlei Temperaturen erzielt werden
                              									können. Umgeben sind die Heizstifte von Isolationsmaterial und Asbest, der
                              									gleichzeitig die Strahlung der Wärme nach unten verhindert. Zu ihrem Schutz dient
                              									eine Kupferplatte. Vor dem Wasserbade hat der elektrische Ofen den Vorzug, reinlich
                              									und trocken zu sein und keine Wartung zu beanspruchen. Vom gewöhnlichen Trockenofen
                              									unterscheidet er sich vortheilhaft dadurch, dass die Temperatur nicht durch Luftzug
                              									beeinflusst und eine unnöthige Erwärmung des Laboratoriums vermieden wird. Besonders
                              									zu empfehlen ist er beim Arbeiten mit feuergefährlichen Flüssigkeiten.
                           F. H. Leeds (The
                                 										Electrician vom 22. Januar 1897) weist nach, dass metallurgische Schmelzen
                              									ökonomischer als durch directe Erhitzung mit Kohle, im elektrischen Tiegel
                              									ausgeführt werden, wenn Wasserkräfte verfügbar sind. Zum elektrischen Schmelzen von
                              									Metallen bestimmte Tiegel überzieht Roger W. Wallace
                              									(Amerikanisches Patent Nr. 585993; übertragen auf The Electrometallurgical
                                 										Co., Ltd.) dadurch mit dem Oxyde des betreffenden Metalles, dass er eine
                              									Suspension des Oxydes in geschmolzenem Borax über die Wandungen vertheilt.
                           Der von der Thomson Electric Welding Company
                              									hergestellte Apparat zum Enthärten von Stahl hat sich nach J. Castner (Stahl und Eisen, 1897 Bd. 17 S.
                              									323) sowohl bei Bohrlöchern als ganzen Linien bewährt. Man kann auch damit härten,
                              									wenn man die betreffende Stelle erhitzt und dann den Apparat schnell fortnimmt.
                              									Schweissen und Löthen nach dem Voltex-Verfahren beschreibt Electrician, 1897 Bd. 40 S. 155. Bei dem elektrischen Schweissverfahren
                              									von Lagrange und Hoho
                              									tritt der Uebelstand auf, dass die Arbeitsstücke an der Oberfläche sehr schnell
                              									schweisswarm werden oder sogar abschmelzen, während sie im Inneren noch kalt und
                              									hart sind. Um dies zu vermeiden und gleichzeitig an elektrischer Kraft zu sparen,
                              									wärmt die Kalker Werkzeugmaschinenfabrik L. W. Breuer,
                                 										Schumacher und Co. (D. R. P. Nr. 93717; Französisches Patent Nr. 255312)
                              									die Stücke erst auf andere Weise vor, so dass sie durch den elektrischen Strom sehr
                              									schnell auf die Schweisstemperatur gebracht werden, um so schneller, als der beim
                              									Eintauchen der heissen Stücke entwickelte Wasserdampf sie vor zu raschem Abkühlen
                              									schützt. Ausserdem macht der elektrolytisch entwickelte Wasserstoff sie blank und
                              									also schweissfähig. Die Deutsche Eisenfassgesellschaft
                                 										Drösse und Co. (D. R. P. Nr. 90250) stellt die positiven und negativen
                              									Kohlen durch Zahn triebe so ein, dass die Spitze der negativen sich stets unter dem
                              									Krater der positiven befindet. Durch Anwendung einer grossen Stromstärke wird dann
                              									der Lichtbogen zu einer Stichflamme ausgebildet, wobei die negative Kohle in die
                              									positive hineinwächst.
                           
                        
                           F. Litteratur.
                           Becker, H.: Manuel d'électrochimie et
                              									d'électrométallurgie. Paris, J. Fritsch.
                           Cohn, E.: Elektrische Ströme. 10 Vorträge über die
                              									physikalischen Grundlagen der Starkstromtechnik. Leipzig, S. Hirzel.
                           Herzfeld, R.: Ueber den elektrischen Kohlenlichtbogen.
                              									Inaug.-Dissert. Heidelberg.
                           Lefèvre, J.: L'Acétylène. Paris, J. B. Bailliere et
                              									fils.
                           Liebetanz, Franz: Calciumcarbid und Acetylen. Leipzig,
                              									Oskar Leiner.
                           Löb, Walther: Grundzüge der Elektrochemie. Leipzig, J.
                              									J. Weber.
                           Der Verfasser wollte in diesem „Katechismus“ einen kurzen
                              									Ueberblick über das ganze Gebiet der Elektrochemie geben und den, der ihn
                              									durchstudirt hat, befähigen, die heutigen Bestrebungen der Wissenschaft und Praxis
                              									zu verstehen. Dies ist ihm in weitgehender Weise gelungen. Die klare und präcise
                              									Darstellung, die sich auf das Wichtigste beschränkt, wird den Leser sicher und ohne
                              									Verwirrung in diesen neuesten Zweig der Chemie einführen und ihn zu weiterem Studium
                              									und Arbeiten befähigen.
                           Minet, A.: L'électro-métallurgie. Paris,
                              									Gauthier-Villars et fils.
                           Minet, Ad.: Électro-chimie. Production électrolytique
                              									des composés chimiques. Paris, Gauthier-Villars et fils, Masson et Cie.
                           Das kleine Buch bringt die Resultate der wichtigsten Arbeiten über
                              									Wasserzersetzung mit besonderer Berücksichtigung der Voltameter, über Elektrolyse
                              									der Säuren, Basen und Salze, wobei den Hauptraum die Alkali- und Bleiweissindustrie
                              									einnehmen, und über Elektrolyse organischer Verbindungen, besonders über die
                              									Verwendung des elektrischen Stromes zur Reinigung und zum Altern alkoholischer
                              									Flüssigkeiten, zur Darstellung von Farbstoffen, zum Gerben und zur
                              									Zuckersaftreinigung. Mit Geschick ist das Wesentliche vom minder Wichtigen
                              									gesondert, so dass die Arbeit als eine gute Einführung in die bisher besonders
                              									angebauten Gebiete der angewandten Elektrochemie betrachtet werden kann.
                           Moissan, H.: Der elektrische Ofen. Autorisirte deutsche
                              									Ausgabe, übersetzt von Th. Zettel. Berlin, Fischer's
                              									technologischer Verlag.
                           Nernst, W. und W. Borchers:
                              									Jahrbuch der Elektrochemie. 3. Jahrg. 1896. Unter Mitwirkung von K. Elbs und F. W. Küster.
                              									Halle a. S. 1897.
                           Neuburger, A.: Kalender für Elektro-Chemiker, sowie
                              									technische Chemiker und Physiker für das Jahr 1898. 2. Jahrg. Berlin, Fischer's
                              									technologischer Verlag.
                           Panaotovic, J.: Das Calciumcarbid und Acetylen in
                              									Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Leipzig, Johann Ambrosius Barth.
                           Pellissier, Georges: L'Éclairage à l'Acétylène. Paris,
                              									Georges Carré et C. Naud.
                           Das Buch, das auch in deutscher, von A.
                                 										Ludwig besorgter Uebersetzung bei S. Calvary und Co. in Berlin erschienen
                              									ist, stellt eine sorgsame Sichtung der schon überreichlich auf diesem Gebiete
                              									vorhandenen Litteratur dar. Wenn man auch in Bezug auf die Auswahl, besonders was
                              									die fremden Litteraturen betrifft, manchmal anderer Meinung als der Verfasser sein
                              									kann, wird man doch gern zur vorläufigen Orientirung auf das Buch, das sich
                              									ausserdem durch sehr gute Abbildungen auszeichnet, zurückgreifen. Ein
                              										„Handbuch“ ist es allerdings weniger als ein Leitfaden für den
                              									Praktiker.
                           Perrodil, C. de: Le Carbure de Calcium et l'Acétylène.
                              									Les Fours électriques. Paris, P. Vicq-Dunod et Cie.
                           Das auch die wissenschaftliche Seite des Gegenstandes genügend
                              									erörternde Werk des bekannten Fachmannes bietet in vieler Hinsicht eine
                              									dankenswerthe Ergänzung des Perrodil'schen Buches und
                              									wird jedem willkommen sein, der sich mit Carbid und Acetylen zu beschäftigen
                              									hat.
                           Peters, F.: Angewandte Electrochemie. II. Band in 2
                              									Abtheilungen: Anorganische Elektrochemie. Wien, A. Hartleben.
                           Visbeck, K.: Calciumcarbid und Acetylen. Halle a. S.,
                              									Hugo Peter.
                           Die kleine Schrift enthält die Wiedergabe eines für Laien
                              									berechneten, nicht gerade sehr beachtenswerthen Vortrages.
                           Webster, A. G.: The theory of electricity and magnetism.
                              									London, Macmillan and Co.
                           Werner, Stephan: Ueber die Einwirkung von Jod auf
                              									Calciumcarbid. Inaug.-Dissert. Greifswald.
                           Whitney, M. und L. J.
                                 										Briggs: An electrical method of determining the temperature of soils.
                           Whitney, M., F. D. Gardner und L. J. Briggs: An electrical method of determining the moisture content of
                              									arable soils.
                           Whitney, M. und Th. H.
                                 										Means: An electrical method of determining the soluble salt content of
                              									soils.