| Titel: | Flüssigkeitshebemaschinen.Neuerungen an Pumpen. | 
| Fundstelle: | Band 308, Jahrgang 1898, S. 59 | 
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                        Flüssigkeitshebemaschinen.Neuerungen an Pumpen.
                        (Schluss des Berichtes Bd. 307 S.
                           								241.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neuerungen an Pumpen.
                        
                     
                        
                           Rotirende Pumpen.
                           Engineering vom 30. Juli 1897 bringt S. 154 die
                              									Beschreibung einer rotirenden Pumpe von C. Dubois in
                              									Paris. Sie besteht, wie Fig.
                                 										1 und 2
                              									erkennen lassen, aus einem cylindrischen Gehäuse A1, in dessen Nabe ein hohler Zapfen S gelagert ist, der im Inneren des Gehäuses die Enden
                              									von Schaufeln P trägt. Das Gehäuse ist durch einen
                              									Deckel A geschlossen, der in einem excentrisch zum
                              									Zapfen S angeordneten Lager die Treibwelle B aufnimmt. Letztere trägt einerseits einen rotirenden
                              									cylindrischen Rahmen D, in welchem die Schaufeln P mittels Rollen C
                              									gelagert sind, andererseits die Antriebsscheibe T. Von
                              									der Höhlung des Zapfens S aus führen radiale
                              									Schmierkanäle nach dem Umfange desselben, auf welch letzterem die Schaufeln P bei ihrer Drehbewegung gleiten. Die Flüssigkeit wird
                              									je nach der Umdrehungsrichtung der Schaufeln P durch
                              										N bezieh. N1 angesaugt und durch N1 bezieh. N
                              									weiter gefördert.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 59
                              Rotirende Pumpe von Dubois.
                              
                           Die Pumpe lässt sich auch als Motor verwenden. In diesem Falle drückt der durch M in die Maschine tretende Dampf auf die betreffenden
                              									Schaufeln und bewirkt die Umdrehung des Rahmens D
                              									mitsammt der Welle B. Die excentrische Anordnung des
                              									Rahmens gestattet ein allmähliches Anwachsen des zwischen je zwei Schaufeln
                              									gelegenen Cylinderraumes, so dass der Dampf auch durch Expansion Arbeit verrichtet.
                              									Er entweicht zum grössten Theil durch N1 in einen Condensator bezieh. in die Atmosphäre,
                              									zum Theil aber auch, um die der Drehbewegung entgegen wirkenden Widerstände
                              									möglichst herabzumindern, durch den Stutzen M1. Die Scheibe T dient
                              									jetzt zur Abgabe der rotirenden Bewegung. Um die Maschine umzusteuern, lässt man den
                              									Dampf durch M1 in
                              									dieselbe ein- und durch N bezieh. M wieder austreten.
                           Auf der vorjährigen Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung zu
                              									Leipzig erregten zwei von der Firma C. H. Jäger in
                              									Leipzig ausgestellte rotirende Pumpen wegen ihrer bedeutenden Leistungen von je 4,5
                              									cbm in der Minute, bei einem Drucke von 6 at, berechtigtes Aufsehen.
                           Bei dem auf S. 34 d. Bd. dargestellten Jäger'schen
                              									Bläser, der auch als Pumpe verwendbar ist, ist der obere Cylinderraum durch
                              									eingeschobene innere, an den Gehäusedeckeln befestigte Cylinder zu einem
                              									ringförmigen Arbeitsraume ausgebildet, in welchem drei, in der Mitte durch eine
                              									kreisrunde Scheibe unter einander und mit der Achse verbundene Kolben kreisen. In
                              									dem unteren Cylinderraume ist ein Rad mit vier Lücken untergebracht. Beide Achsen
                              									drehen sich im Verhältnisse von 3:4 mit Hilfe zweier Zahnräder ausserhalb des
                              									Gehäuses, so dass die drei Kolben jeweils in die Lücken des sogen. Steuerrades
                              									eintreten, ohne indessen mit den Wandungen derselben in Berührung zu kommen. Die
                              									gegenseitige Abdichtung beider Gehäusehälften wird lediglich an der Kreisaussparung
                              									des inneren Cylindermantels bewerkstelligt. Die Kolben müssen selbstverständlich
                              									bequem in die Lücken des Steuerrades eintreten können, damit hier kein Wasser
                              									eingeklemmt wird. Um an dieser Stelle dem Wasser einen reichlichen Ausfluss zu
                              									gestatten, wird nach D. R. P. Nr. 90014 die Lücke an der Peripherie so weit gemacht,
                              									dass die Einbuchtung beim Uebergange nicht mehr überdeckt und die Abdichtung während
                              									eines kurzen Zeitraumes lediglich durch die Trägheit der Flüssigkeit bewerkstelligt
                              									wird, die nach eingehenden Versuchen selbst bei 6 at Druck keine messbare
                              									Flüssigkeitsmenge zurückströmen lässt. Um eine Entlastung des Steuerrades vom
                              									Flüssigkeitsdrucke in allen Lagen zu ermöglichen, ist der Druckfläche diametral
                              									gegenüber eine Aussparung in der Gehäuse wand angebracht, welche durch einen Kanal
                              									mit der Druckleitung in Verbindung steht. Auf das Steuerrad wirken nur Pressungen,
                              									deren Richtungen durch den Mittelpunkt der Achse gehen. In Folge dessen nimmt dieses
                              									Rad auch keinen Antheil an der Arbeitsleistung; nur die angetriebene Kolbenstange
                              									verrichtet Arbeit. Die Zahnräder ausserhalb des Gehäuses haben lediglich die geringe
                              									Achsenreibung zu überwinden und sind daher keinem nennenswerthen Verschleisse
                              									unterworfen. Da die beiden Innenkörper mit grossem Spielraume durch einander laufen,
                              									ist ein Verschleiss dieser Räder im Uebrigen auch von keinem Einflüsse auf das
                              									Zusammenarbeiten der ersteren. Der Spielraum der Innenkörper ermöglicht ferner, dass
                              									fremde Körper bis zu bestimmten Grössen ungehindert durch die Pumpe treten können,
                              									während sie bei Zahnradpumpen leicht Brüche verursachen.
                           Ein wesentlicher Vorzug der Einrichtung besteht noch darin, dass sämmtliche
                              									Dichtungsflächen auf der Drehbank leicht und genau hergestellt werden können. Die in
                              									Leipzig ausgestellten Jäger-Pumpen waren liegend ausgeführt, d.h. beide Achsen lagen
                              									neben einander, so dass sich der Saugstutzen unten, der Druckstutzen oben befand.
                              									Jede Pumpe wurde von einem 3,2 m grossen Schwungrade einer in demselben Gebäude wie
                              									die Pumpen aufgestellten Wolf'schen Locomobile
                              									angetrieben. Das gemeinsame Saugrohr von 500 mm lichter Weite zweigte sich kurz vor
                              									den Pumpen nach den Saugstutzen derselben ab. Die beiden Druckrohre führten zunächst
                              									in einen Windkessel, von wo aus ein Druckrohr von 500 mm Weite nach einer inmitten
                              									eines Teiches aufgebauten Leuchtfontaine, ein zweites, engeres Rohr nach zwei
                              									Fontainen eines anderen Teiches führte.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 59
                              Fig. 3.Vorrichtung, um Pumpen nach beiden Richtungen umlaufend gebrauchen
                                 										zu können von Lehmann.
                              
                           Damit Pumpen der vorstehend beschriebenen Bauart nach beiden Richtungen umlaufend
                              									gebraucht werden können und auch eine Entlastung des Steuerkolbens der jeweiligen
                              									Drehrichtung entsprechend stattfindet, ist nach F. H. E.
                                 										Lehmann in Eilenburg (D. R. P. Nr. 86889) unter Bezugnahme auf Fig. 3 erforderlich, dass, wenn d Druckseite, die Druckflüssigkeit nur nach e gelangt, wenn dagegen s
                              									die belastete Seite, die Entlastung nur bei e1 geschieht. Während die Aussparung 2 über die Entlastung e
                              									gelangt, wird die in 2 enthaltene Flüssigkeit auf Druck
                              									gebracht werden. Kommt dann 2 über e1, so wird sich dieser
                              									Druck nach s – der Saugseite – entlasten, d.h. die
                              									Saugleistung durch die übertretende Flüssigkeit verringert werden, der Wirkungsgrad
                              									der Pumpe bei höherem Drucke schnell abnehmen. Dasselbe wäre der Fall, wenn die
                              									Drehungsrichtung die umgekehrte ist. Es muss deshalb eine Vorrichtung geschaffen
                              									werden, welche verhindert, dass Druckflüssigkeit nach s, der unbelasteten Seite, gelangen kann. Zu dem Zwecke sind bei d und s kleine
                              									Rückschlagventile r bezieh. r1 angeordnet. Ist d Druckseite, so wird r geöffnet, die
                              									Druckflüssigkeit tritt nach e und entlastet den
                              									Steuerkolben m. Durch e1 kann aber keine Flüssigkeit nach s gelangen, da der Druck das Ventil r1 geschlossen hält.
                              									Ebenso ist es umgekehrt der Fall, wenn s Druckseite.
                              									Die Saugleistung bleibt somit dieselbe.
                           
                        
                           Luftpumpen bezieh. mittels Druckluft betriebene Pumpen.
                           Eine von der Pulsometer Engineering Company in London in
                              									den Handel gebrachte Luftpumpe, System Fleuss, zeigt
                              									die Revue industrielle vom 6. Juni 1896 S. 225
                              									entnommene Abbildung (Fig. 4).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 60
                              Fig. 4.Luftpumpe der Pulsometer Engineering Comp.
                              
                           In dem von einer Kammer b umgebenen Cylinder a führt sich ein einfach wirkender Kolben e, durch dessen Bewegungen ein luftverdünnter Raum
                              									geschaffen wird. In die obere Oeffnung c der Kammer b mündet das Saugrohr, während die unteren Oeffnungen
                              										d derselben mit dem Cylinder a communiciren. Der Kolben e trägt ein Ventil e1, welches sich von unten nach oben öffnet; seine
                              									Stange e2 tritt durch
                              									den Cylinderdeckel, über welchem unmittelbar das Austrittsventil ff1 angeordnet ist.
                              									Dasselbe besteht aus dem Ventilsitze f, der
                              									gleichzeitig die Führung für die Kolbenstange bildet, und einer aus Leder
                              									gefertigten, mittels Ringes armirten Lederkappe f1, welche die in dem Ventilsitze angebrachten
                              									Oeffnungen bedeckt. Am Ende seines aufsteigenden Hubes kommt der Kolben mit der
                              									Hülse f in Berührung und treibt diese sammt dem Ventile
                              										f1 so weit in den
                              									mit einer Flüssigkeit angefüllten Cylinder g hinein,
                              									bis sie gegen den Hubbegrenzungsring g1 stösst. Um das Herausspritzen von Flüssigkeit
                              									während des Arbeitens der Pumpe zu verhüten, ist im oberen Theile des Cylinders g ein entsprechend ausgebildeter Ring n und über diesem eine nach oben gewölbte Scheibe g2 angebracht, die
                              									durch ein die Kolbenstange umgebendes Rohr mit dem mit kleinen Löchern zum
                              									Entweichen der ausgepumpten Luft versehenen Deckel g3 verbunden ist. Beim Beginne des Arbeitens der
                              									Pumpe muss die Bildung eines Vacuums unter dem Kolben beim Aufsteigen desselben
                              									vermieden werden; dies wird durch ein Rohr erreicht, welches den unteren Theil des
                              									Cylinders a mit der Kammer b verbindet.
                           Wenn die Pumpe als Compressionspumpe Verwendung finden soll, schliesst man die
                              									Oeffnungen im Deckel g3
                              									und verbindet den oberen Theil des entsprechend verstärkten Cylinders g mit dem Druckluftbehälter; auch ist das den Deckel
                              										g3 mit der Scheibe
                              										g2 verbindende Rohr
                              									bis unterhalb der im Cylinder g stehenden Flüssigkeit
                              									zu verlängern und ferner die Kolbenstange in ihrer Führung f durch eine Ledermanschette o. dgl. abzudichten.
                           Die mittels Handhebels betriebenen Pumpen werden für gewöhnliche Laboratoriumszwecke
                              									– an Stelle der Quecksilberluftpumpen – und Luftverdünnungen von etwa ⅓ mm
                              									Quecksilbersäule mit einem Cylinder, für solche bis zu
                              									0,003 mm Quecksilbersäule mit zwei Cylindern
                              									ausgeführt. Im letzteren Falle ist nur der eine Pumpenkörper mit dem Recipienten
                              									verbunden und der zweite mit dem Auslassventile des ersteren, so dass sie also
                              									hinter einander geschaltet sind. Die Pumpen werden in verschiedenen Grössen
                              									gebaut.
                           Auf die bei Hebemaschinen für tropfbare und gasförmige Flüssigkeiten zur Verwendung
                              									kommenden Kolbenkörper und zugehörigen Stangen entfällt wegen der Reibung ihrer
                              									Liderungsringe an den Cylinderwandungen bezieh. der Stangen in den Führungen, auch
                              									wegen der bei ungenügendem Abschlusse der Liderungsringe auftretenden Verluste ein
                              									erheblicher Betrag der zu ihrem Betreiben erforderlichen Arbeit. Um sich die
                              									Verluste vor Augen zu führen, ist nach den Annales des
                                 										Mines, 1896, entnommenen Mittheilungen in Revue
                                 										industrielle vom 10. October 1896 S. 402 daran zu denken, dass bei direct
                              									wirkenden Speisepumpen zur Ueberwindung des Widerstandes der Druckwassersäule eine
                              									Kraft erforderlich ist, die der Spannung des Kesseldampfes ungefähr entspricht und
                              									letzterer mit vollem Drucke in dem Treibcylinder zur Wirkung kommt. Dahingegen
                              									stehen die Querschnitte des Dampf- und Wasserkolbens in einem ungefähren
                              									Verhältnisse von:
                           
                              
                                 2,25
                                 und
                                 darüber
                                 bei
                                 Pumpen
                                 für
                                 Fördermengen
                                 von
                                 1
                                 1/Sec.
                                 
                              
                                 2,00
                                 „
                                 „
                                 „
                                 „
                                 „
                                 „
                                 „
                                 2
                                 „
                                 
                              
                                 1,70
                                 „
                                 „
                                 „
                                 „
                                 „
                                 „
                                 „
                                 5
                                 „
                                 
                              
                           Bei Maschinen zur Erzeugung von Druckluft schätzt man nach einem von W. Donaldson auf dem Congrès de mécanique appliquée
                              									1889 gehaltenen Vortrage die genannten Arbeitsverluste auf mindestens 25 Proc. der
                              									vom Kolben zu bewältigenden Compressionsarbeit. Man berücksichtigt die vom
                              									Dampfkolben herrührenden Verluste, indem man für die von demselben zu verrichtende
                              									Arbeit gegenüber derjenigen, welche ein vollkommener Kolben ausüben würde, bei
                              									sorgfältig ausgeführten Compressoren den Coëfficienten 1,56, bei gewöhnlichen
                              									Compressoren einen solchen von 1,60 in Rechnung stellt.
                           Die Verwendung comprimirter Luft bedingt aber die Anordnung eines Accumulators o.
                              									dgl., dessen Kolben neue Verluste verursacht. Man wird deshalb zweckmässig den oben
                              									genannten Coëfficienten von vornherein bei kleineren Installationen mindestens zu
                              									3,60, bei grösseren mindestens zu 2,65 annehmen. Das mangelhafte Functioniren der
                              									Kolbenkörper verursacht sonach einen Arbeitsaufwand, der ungefähr das Dreifache
                              									desjenigen beträgt, welchen vollkommene Kolben erfordern.
                           Die zahlreichen Versuche, welche zum Zwecke der Beseitigung der Kolbenkörper bisher
                              									angestellt wurden, erscheinen nach dem Vorstehenden durchaus berechtigt.
                           
                           Bereits seit dem Jahre 1888 beschäftigt sich M. de
                                 										Montrichard mit diesem Gegenstande.
                           In dem von ihm erfundenen, mittels Druckluft betriebenen Apparate (Fig. 5) wirkt das Treibmittel direct auf die durch das
                              									Ventil a in die Pumpe tretende Flüssigkeit, welche
                              									durch das Ventil e in das Steigrohr gelangt. Der Ein-
                              									und Austritt der Druckluft wird durch Ventile geregelt, die von einem Schwimmer f derart bethätigt werden, dass beim Emporsteigen
                              									desselben die Oeffnung für die durch n ausströmende
                              									Luft geschlossen, diejenige für die durch m
                              									einströmende Druckluft dagegen geöffnet wird.
                           Denkt man sich den Apparat in eine Flüssigkeit getaucht, so tritt diese durch das
                              									Ventil a in denselben ein und treibt die Luft durch das
                              									Rohr n aus. Die Flüssigkeit steigt über das Niveau der
                              									Eintauchlinie des Schwimmers und ertheilt diesem eine aufsteigende Bewegung, so dass
                              									die Oeffnung für den Luftaustritt geschlossen, diejenige für den Eintritt der
                              									Druckluft geöffnet wird. Letztere tritt nun in den Apparat ein und verdrängt die
                              									Flüssigkeit aus demselben, so dass sie unter die Eintauchlinie des Schwimmers sinkt
                              									und dieser in Folge seiner nach abwärts gerichteten Bewegung das Ventil m schliesst, dasjenige für den Luftaustritt dagegen
                              									wieder öffnet. Die Flüssigkeit strömt nun von Neuem durch das Ventil a in den Apparat und es wiederholt sich der
                              									beschriebene Vorgang.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 61
                              Fig. 5.Mittels Druckluft betriebene Pumpe von de Montrichard.
                              
                           Durch Anordnung eines Vorwärmers für die Druckluft, der in die Leitung für die
                              									letztere eingeschaltet wird, lässt sich das Güteverhältniss der Pumpe bedeutend
                              									erhöhen.
                           Der Apparat kann bis zu einer Höhe von etwa 8 m auch über dem Flüssigkeitsspiegel aufgestellt werden und als Saugpumpe
                              									arbeiten. In diesem Falle wird das Saugrohr an den Stutzen n angeschlossen und wenn der Apparat mit Flüssigkeit angefüllt ist, öffnet
                              									sich das Ventil m, während dasjenige n geschlossen bleibt. Die Flüssigkeit wird dann durch
                              									das Ventil e in das Ausgussrohr getrieben. Wenn das
                              									letztere tief genug liegt, so dass der Flüssigkeitsspiegel bis zur unteren Grenze
                              									sinken kann, schliesst sich das Ventil m, und da sich
                              									nun wieder das Ventil n öffnet, beginnt das Ansaugen
                              									der Flüssigkeit von Neuem.
                           Wenn die praktische Grenze der durch die Saugwirkung erreichten Erhebung des Wassers
                              									bei ungefähr 8 m liegt, entspricht dem grössten Nutzeffecte einer derartigen Pumpe
                              									eine Luftverdünnung von ⅓ at, d.h. einer Förderhöhe von ungefähr 6 m. Das auf diese
                              									Höhe geförderte Wasser kann durch einen zweiten, auch dritten Apparat angesaugt und
                              									je wieder auf weitere 6 m gehoben werden.
                           Um tiefe Schächte auszupumpen, sind eine grosse Anzahl derartiger Apparate
                              									erforderlich. Es ist jedoch nur eine einzige Leitung für die Luft anzulegen, und da
                              									diese unter atmosphärischem Druck in den Apparat ein- und mit derselben Spannung
                              									auch wieder austritt, sind Verluste in Folge Expansion des Treibmittels
                              									ausgeschlossen.
                           
                        
                           Verschiedenes.
                           Einen Regulator für Dampfpumpen, die mit häufigen Unterbrechungen, also sehr
                              									unregelmässig arbeiten, zeigt die The Engineer vom 2.
                              									April 1897 S. 339 entnommene Abbildung (Fig. 6).
                           In die nach der Pumpe führende Dampfleitung ist am unteren Ende einer senkrechten, in
                              									der Länge verstellbaren Spindel ein entlastetes Doppelsitzventil a eingeschaltet, welches sammt der Spindel von einer
                              									spiralförmig gewundenen Feder l getragen wird und im
                              									normalen Zustande so weit von seinem Sitze entfernt liegt, dass der Dampf
                              									ungehindert nach der Pumpe strömen kann. Mit dem Ventile ist ein Kolben c verbunden, der in einem über der Feder l angeordneten, durch ein Ventil b mit dem Druckraume (Druckwindkessel) der Pumpe in
                              									Verbindung stehenden Cylinder arbeitet. Solange der Bedarf an gefördertem Wasser
                              									derselbe bleibt, hält die Feder l das Ventil a geöffnet; wenn derselbe aber plötzlich abnimmt,
                              									treibt der entsprechend grössere Druck über dem Kolben c diesen nach abwärts. In Folge dessen wird die Feder l zusammengepresst und es schliesst sich das
                              									Dampfventil, so dass die Pumpe zum Stillstande kommt. Der bei f ausgeübte Druck lässt sich genau regeln.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 61
                              Fig. 6.Regulator für Dampfpumpen.
                              
                           Durch sorgfältige Einstellung kann erreicht werden, dass die Pumpe nur eine bestimmte
                              									Wassermenge – und nicht mehr – liefert. Sie arbeitet langsam, wenn der Bedarf
                              									abnimmt, und mit erhöhter Geschwindigkeit, wenn derselbe wächst.
                           Versuche, welche mit dem Regulator an den von der Firma Worthington and Co. für das Hauptpostamt in London gelieferten Pumpen
                              									angestellt wurden, haben ein zuverlässiges Arbeiten desselben ergeben.
                           
                              Fr.