| Titel: | Gasindustrie.Schmitt's Acetylenlampe für Fahrräder. | 
| Fundstelle: | Band 308, Jahrgang 1898, S. 116 | 
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                        Gasindustrie.Schmitt's Acetylenlampe für Fahrräder.
                        Mit Abbildungen.
                        Schmitt's Acetylenlampe für Fahrräder.
                        
                     
                        
                           Zur Beleuchtung von Fahrrädern sind zuerst Oel-, Kerzen-, Erdöl-, dann in neuerer
                              									Zeit elektrische Lampen construirt worden, ohne dass ein günstiges Resultat damit
                              									erzielt worden wäre. Die Oberrheinische
                                 										Metallwaarenfabrik in Mannheim hat neuerdings eine Acetylengaslampe
                              									construirt, die, was Leuchtkraft, Sturm- und Stossicherheit anbelangt, allen
                              									Ansprüchen genügt. Wie nebenstehende Abbildung zeigt, besteht dieselbe aus dem
                              									Wasserbehälter b, mit welchem das Tropfventil c, sowie der Gaszuleitungsschlauch verbunden ist.
                              									Letzterer ist so kurz bemessen, dass er nicht schwankt, wodurch ein Zittern und
                              									Verlöschen der Flamme vermieden wird, a ist der
                              									Carbidbehälter, der mittels der Flügelschrauben i an
                              									den Haken h des am Wasserbehälter befestigten Flansches
                              									festgeschraubt und mittels eingelegten Gummiringes gegen Gasverlust gesichert
                              									ist.
                           Um die Lampe in Gebrauch zu nehmen, werden die drei Flügelschrauben i gelöst und der Carbidbehälter a so gedreht, dass die Gewindestifte der Schrauben i aus den Haken h herausgleiten, so dass der
                              									Carbidbehälter abgenommen werden kann. Aus letzterem entfernt man den zum
                              									Niederdrücken des Carbids dienenden Deckel und achte beim Füllen darauf, dass kein
                              									Carbid in das centrale Siebrohr k fällt. Nun wird der
                              									Carbidbehälter wieder angeschraubt, der Wasserbehälter mit reinem Wasser gefüllt und
                              									die Lampe ist zum Gebrauche fertig.
                           Um Gas zu erzeugen, wird der Ventilstift c ¼ bis ½
                              									Umdrehung nach rechts gedreht, wodurch das Wasser tropfenweise dem Carbide zugeführt
                              									wird und Gas liefert. Letzteres steigt dann durch den Schlauch zum Brenner. Die
                              									Lampe brennt mit einmaliger Füllung etwa 8 Stunden lang, und wird eine grössere oder
                              									kleinere Flamme dadurch erzeugt, dass mehr oder weniger Wasser dem Carbide zugeführt
                              									wird.
                           Nach dem Gebrauche wird das Wassertropfventil geschlossen und die Flamme durch
                              									Zudrücken des Schlauches gelöscht.
                           Zur Regulirung des Wasserzutrittes, sowie um einem Verstopfen der Tropföffnung
                              									vorzubeugen, steckt in dem Rohrende des Tropfventiles ein Draht e.
                           Gegen das Verkalken des Brenners ist am Wasserbehälter b
                              									unterhalb des Gasaustrittes ein Siebkorb f angebracht,
                              									der zum Zwecke des Reinigens durch Herausschrauben der Mutter g entfernt werden kann. Zum Reinigen der Brenndüsen ist
                              									am Schlauchende des Brenners ein Gewinde vorgesehen, an das die Pneumatikluftpumpe
                              									angeschraubt und Luft durch den Brenner geblasen werden kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 116
                              Schmitt's Acetylenlampe für Fahrräder.
                              
                           Der Gasleitungsschlauch bietet volle Sicherheit gegen zu starken Druck bei etwa zu
                              									starker Gasentwickelung und damit Sicherheit gegen Explosion. Die Lampe ist frei von
                              									Condenswasser. Ein Aluminiumscheinwerfer, der bei d
                              									abnehmbar ist, unterstützt die Lichtwirkung, so dass eine Leuchtkraft von 147
                              									Normalkerzen erreicht wird.