| Titel: | Metallbearbeitung.Maschinen zur Massenherstellung von Schrauben. | 
| Fundstelle: | Band 308, Jahrgang 1898, S. 126 | 
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                        Metallbearbeitung.Maschinen zur Massenherstellung von
                           								Schrauben.
                        (Schluss der Berichtes S. 97 d. Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Maschinen zur Massenherstellung von Schrauben.
                        
                     
                        
                           C. E. Roberts' selbsthätige Maschine zur Massenherstellung von
                              									Schrauben.
                           Eine besondere Anordnung zeigt die in Fig. 24 bis 27 dargestellte Maschine
                              									von C. E. Roberts in Oak Park, Ill., welche zur
                              									Massenherstellung von Schrauben und ähnlicher Gegenstände, wie Nippel für Fahrräder
                              									u. dgl., dient, und die nach American Machinist, 1896
                              									Bd. 19 Nr. 6 * S. 172, folgende Einrichtungen besitzt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 126
                              Roberts' selbsthätige Maschine zur Massenherstellung von Schrauben.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 126
                              Roberts' selbsthätige Maschine zur Massenherstellung von Schrauben.
                              
                           Die Hauptspindel a mit
                              									Klemmschloss b und Speisevorrichtung c wird mittels Winkelräder d unmittelbar von der Riemenscheibe f
                              									bethätigt. Durch ein zweites Winkelräderpaar g auf
                              									dieser Antriebwelle wird eine stehende Schneckenwelle h
                              									und davon mittels Räderwerke i eine Steuerwelle k in gleichmassige Drehung versetzt, auf der eine
                              									Curventrommel l für den Betrieb des Klemmschlosses b und ein Daumenrad m für
                              									die Bethätigung des Vorschubapparates c an der linken
                              									Maschinenseite, sowie eine Unrundscheibe n für die
                              									Schwingung der Abstechstähle o vorhanden, welche auf
                              									einer Welle p angeordnet sind. Von dieser längs
                              									gelagerten Steuerwelle k zweigt eine kurze Querwelle
                              										q ab, die mittels Winkelräder r betrieben wird und die eine Scheibe s mit drei stellbaren Daumen t trägt. Durch diese Daumenscheibe t wird
                              									mittels eines Hebelwerkes u (Fig. 24) der
                              									Stahlhalterkolben v in axiale Schwingungen gebracht,
                              									während in der äussersten Rechtslage desselben eine durch Hebelwerk w betriebene senkrechte Zahnstange x in Berührung mit dem am Halterkolben v angebrachten Zahnrade y
                              									gelangt. Da bei dieser Rechtslage (Fig. 27 Linkslage) die
                              									den Werkzeugen entsprechenden Anschlagzähne die feste Zahnleiste z verlassen, so wird bei Hebelbetrieb von w die Zahnstange x dem
                              									Zahnrade y und damit den Werkzeugkolben eine bestimmte
                              									Drehschaltung ertheilen. Um einzelnen Werkzeugen, namentlich dem Gewindeschneidkopf,
                              									eine Rücklaufdrehung zu geben, ist noch ein unmittelbarer Betrieb von der
                              									Riemenscheibe f durch Scheibe a1 mittels Winkelräder b1 breitem Stirnrade
                              										c1 und Centralrad
                              										d1 vorgesehen,
                              									dessen mittelachsige Spindel durch den Stahlhalterkolben v geführt ist, an dessen Stirnfläche mittels Räder f1 das betreffende Werkzeug bethätigt
                              									wird, sobald es durch Rücklaufschiebung von v
                              									eingerückt wird.
                           
                        
                           O. Ph. Briggs' Maschine zur selbsttätigen Herstellung von
                              									Schrauben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 126
                              Fig. 28.Briggs' Maschine zur selbsthätigen Herstellung von
                                 										Schrauben.
                              
                           Hervorzuheben ist bei dieser selbsthätigen Schraubenmaschine die Anordnung der beiden
                              									wagerechten Arbeitsspindeln in senkrechter Ebene über einander, der gleichzeitige
                              									Haupt- und Schaltbetrieb derselben, der den Spindeln gegenüberstehende, senkrechte
                              									doppelte Stichelthurm und das sinnreiche Greiferwerk, durch welches das Werkstück
                              									aus der unteren Hauptspindel entnommen, um 180° gewendet, in die obere
                              									Arbeitsspindel übertragen und in dieselbe eingeführt wird. Hierdurch wird eine
                              									zweiendige Bearbeitung des Schraubenwerkstückes in einfacher und übersichtlicher
                              									Weise ermöglicht. Nach dem D. R. P. Nr. 78454 besteht diese von Orlando Ph. Briggs in Chicago erfundene und in Fig. 28 bis 38 dargestellte Maschine
                              									aus einer Rahmenwange, in welcher die Steuerwelle lagert und auf welcher der
                              									Stichelthurmschlitten a, der Querschlitten b für die Abstechstähle gleiten und der
                              									Spindelstockrahmen c aufgeschraubt ist. In diesem Lagerrahmen
                              									lagert die durch Riemenscheibe d bethätigte
                              									Hauptspindel f, während auf die beiden anliegenden
                              									Losscheiben ein offener und ein gekreuzter Riemen auflaufen, deren Riemengabel g durch eine Daumenscheibe an der Steuerwelle bethätigt
                              									wird. Mittels Stirnräder h wird die zweite darüber
                              									liegende Arbeitsspindel i von der Hauptspindel f in gleichem Drehsinn und in gleicher Gangweise
                              									betrieben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 127
                              Briggs' Maschine zur selbsttätigen Herstellung von Schrauben.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 127
                              Briggs' Maschine zur selbsthätigen Herstellung von Schrauben.
                              
                           Während die Hauptspindel f einen rohrförmigen Ausbau für
                              									die Durchführung des Rohstabes besitzt, deren bereits beschriebene und bekannte
                              									Einrichtung hier übergangen werden kann, wobei k das
                              									Speisewerk und l das Klemmschloss für das Spannfutter
                              									ist, ist das mit dem gleichgebauten Klemmschloss m
                              										(Fig. 29) der
                              									oberen Spindel i durch den Schieber n verkuppelt. Im Klemmrohr o dieser Spindel i (Fig. 30) ist ein
                              									stellbarer Rohrkolben p eingeschoben, in dem ein
                              									federgespannter Anschlagkolben q mit Stellschraube
                              									spielt und der dazu dient, dem mit dem Greifer eingeführten Werkstück die
                              									richtige Einspanntiefe zu sichern und damit die Gleichheit der einzelnen Werkstücke
                              									zu gewährleisten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 127
                              Briggs' Maschine zur selbsthätigen Herstellung von Schrauben.
                              
                           Noch vor dem Abstechen des Werkstückes in der unteren Hauptspindel f tritt der an der senkrecht geführten Spindel r aus zwei Seitenfingern s
                              									und dem Gelenkdaumen t bestehende Greifer in Thätigkeit
                              									und erfasst das Werkstück, sobald dieses vom Rohstab getrennt ist (Fig. 33). Alsdann wird
                              									die Greiferspindel r mittels eines Armes u durch die Seitenstange v
                              									gehoben, wobei diese Greiferspindel in Folge eingefräster Gewindenuth eine halbe
                              									Wendung macht, so dass nun das in der unteren Spindel f
                              									fertig gestellte Ende des Werkstückes nunmehr vor das Klemmfutter der oberen
                              									Arbeitsspindel i zu stehen kommt. Weil nun das
                              									Führungsauge dieser Greiferspindel r an einem Schlitten
                              										w sitzt (Fig. 28 und
                              										29), dieser mittels
                              									Hebels x durch eine Hubleistentrommel an der
                              									Steuerwelle verstellt wird, so findet dadurch eine Einführung des Werkstückes in das
                              									geöffnete Klemmfutter statt, worauf der Verschluss des letzteren folgt. Um nun
                              									einestheils das todte Gewicht des Greifergestänges zu entlasten, dient der
                              									Gewichtshebel y (Fig.
                                 									28), andererseits ist ein den Hub steigerndes Scherenwerk z in die Seitenstange v
                              									eingeschaltet. Damit ferner nach beendeter Uebertragung des Werkstückes die
                              									Arbeitsstelle für die Werkzeuge zugänglich gemacht werde, findet noch eine weitere
                              									Hebung des Greiferwerkes von der Lage Fig. 34 in jene Fig. 29 statt. Bemerkt
                              									muss noch werden, dass noch vor Eintritt des Greifers in die Lage Fig. 34 zwei Flügel t1 (Fig. 35) des
                              									Greiferdaumens t an Nasen des Führungsschlittens w schlagen, wodurch das Werkstück durch den Daumen t in das Klemmfutter mit Gewalt hineingedrückt
                              									wird.
                           Zur Bethätigung dieser Werke dient die von unten betriebene Riemenscheibe 1 auf Steuerwelle 2,
                              									welche die Hubleistentrommel 3 für den
                              									Stichelthurmschlitten a, ferner die Daumenscheibe 4 mit Hebel 5 (Fig. 31 und 32) für den
                              									Abstechstahlschlitten b in Bewegung setzt. Mit der
                              									Curvennuthscheibe 6 erhält durch Zwischenhebel 7 das Greifergestänge vz
                              									die bekannte verwickelte Bethätigung, und während die Leistentrommel 8 durch den Hebel x und
                              									die Riemengabel g durch die Daumenscheibe 9 bewegt wird, findet der Betrieb der Speisevorrichtung
                              										k und des Klemmschlosses l durch die Hubleistentrommel 10 nach
                              									bekannter Art statt. Zur Ergänzung diene noch, dass diese Hubleisten 10 entsprechend des Arbeitserfordernisses ausgewechselt
                              									werden können, sowie in der Curvenscheibe 6 zur
                              									Genaueinstellung stellbare Schieber 11 eingesetzt
                              									sind.
                           
                        
                           H. Weiland's Maschine zur Massenherstellung vorgepresster
                              									Holzschrauben.
                           An vorgepressten Holzschrauben wird der Kopf geschlitzt, darauf derselbe angedreht,
                              									das Gewinde angeschnitten und die Spitze in einer Maschine mit selbstthätigem
                              									Betrieb angedreht, welche von Hermann Weiland in Barmen
                              									erfunden worden ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 128
                              Fig. 39.Weiland's Maschine zur Massenherstellung vorgepresster
                                 										Holzschrauben.
                              
                           Nach dem D. R. P. Nr. 79337 besteht diese in Fig. 39 bis 46 abgebildete Maschine
                              									aus einer Hauptspindel a, an deren Kopf mittels eines
                              									Muffringes b ein Klemmwerk c mit bogenförmigen (säbelartigen) Hebelschienen d geschlossen und dadurch das Werkstück festgehalten wird. Eine in dieser
                              									Hauptspindel excentrisch lagernde Spindel f trägt einen
                              									Messerkopf g (9 in Fig. 41), mit welchem
                              									der Schraubenkopf abgedreht werden kann. Mit einem um ein besonderes Wellenstück h schwingenden Schneidstahlhalter i wird Gewinde angeschnitten, und weil dieses Gewinde
                              									der Holzschraube konisch zulaufende Umhüllung und zunehmende Steigung besitzt, so
                              									wird der Schneidstahlhalter mit seiner Welle eine axiale Verlegung durch eine
                              									Curvenscheibe k erhalten, während der den Schneidstahl
                              									tragende Arm i mittels eines Winkelhebels l durch einen mit staffelförmigen Curvenflächen
                              									versehenen, mittels Sperradwerks n getriebenen Daumen
                              										m die Schaltung für den Gewindeschnitt erhält.
                              									Ebenso wird die Spitze der Schraube o durch einen
                              									Dreikantstahl p abgedreht, dessen Halter sich an einer
                              									Formschiene q führt. Vor Ausführung dieser Arbeiten
                              									wird das in einer Fächertrommel r eingeführte,
                              									wagerecht liegende Schraubenwerkstück mit aus dem Futter zum Theil vorragenden Kopf
                              									mittels einer durch Winkelräder s bethätigten
                              									Schlitzfräse t bearbeitet. Durch eine Gabel u wird eine fortlaufende Stückzahl vorgepresster
                              									Werkstücke abgefangen und, indem durch windschiefe Führungsleisten eine Ueberleitung
                              									aus der senkrechten in die wagerechte Lage durchgeführt ist, werden diese in die
                              									Fächertrommel r behufs des Schlitzfräsens eingebracht.
                              									Nach Vollendung dieser Arbeit gelangt das Werkstück mittels eines Greiferhebels v und w in die
                              									Klemmvorrichtung c des Futters der Hauptspindel a, von wo es nach endgültiger Vollendung abgetragen und
                              									in einen Sammelbehälter abgeworfen wird, worauf das sofortige Abfangen eines neuen
                              									Werkstückes aus der Schlitzfräsetrommel r folgt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 128
                              Weiland's Maschine zur Massenherstellung vorgepresster Holzschrauben.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 128
                              Weiland's Maschine zur Massenherstellung vorgepresster Holzschrauben.
                              
                           Zum Betriebe dieser Maschine dienen Räder und Curvenscheibentriebwerke, deren
                              									eingehendere Beschreibung hier zu weit führen würde. Erwähnt sei nur, dass von
                              									Riemenscheibe 1 mittels Stirnräder 2 eine Welle mit einer verschiebbaren Hülse 3 (Fig. 41) getrieben wird,
                              									deren konische
                              									Curvenscheiben 3 und 4
                              									einen Doppelhebel 5 bethätigen, der, auf senkrechten
                              									Zapfen drehbar, mittels eines Gabelhebels 6 den auf der
                              									Hauptspindel a verschiebbaren Muffring b treibt. Von der zweiten höher gelagerten Welle, auf
                              									welcher die Curvenscheibe k sitzt, zweigt mittels
                              									Winkelräder 7 eine Welle z ab, deren Unrundscheibe 8 zum Betrieb des Greiferwerkes v durch Hebelwerk x dient. Von dieser
                              									Winkelwelle z zweigt mittels Schraubenradgetriebes eine
                              									zweite Längswelle y ab. Ueberhaupt wird von dieser
                              									Welle y mit Ausnahme des Gewindeschneidwerkes i das richtige Ineinandergreifen sämmtlicher Werke
                              									veranlasst.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 308, S. 129
                              Weiland's Maschine zur Massenherstellung vorgepresster Holzschrauben.
                              
                           Mit der Unrundscheibe 9 (Fig. 39 und 44) wird mittels
                              									Zahnstangen trieb Werkes die Spindel g mit dem
                              									Stahlhalter zur Bearbeitung des Schraubenkopfes betrieben, durch die linke
                              									Curvennuthscheibe 10 das Spiel des Klemmwerkes, durch
                              									die rechtsliegende Zahnnuthscheibe 11 die Schwingung
                              									des Widerlagers 12 für die Schraube während des
                              									Gewindeschneidens und theilweise der Zubringer x
                              									bethätigt, wobei durch die Doppelcurvenscheibe 18 die
                              									Schlitzfräsevorrichtung r, sowie der Anspitzapparat p durch Hebelgestänge 14
                              									seine Bethätigung erhält. Zudem wird mittels des Kegelräderwerkes 15 das im oberen Schalenwerk 16 thätige Gabelwerk u angetrieben.