| Titel: | Elektrotechnik.Fortschritte der angewandten Elektrochemie. | 
| Autor: | Franz Peters | 
| Fundstelle: | Band 310, Jahrgang 1898, S. 35 | 
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                        Elektrotechnik.Fortschritte der angewandten
                           								Elektrochemie.
                        Von Dr. Franz
                                 								Peters.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 14 d.
                           								Bd.)
                        Fortschritte der angewandten Elektrochemie.
                        
                     
                        
                           Zum Reinigen von Eisen-Erzen vor dem Schmelzen erhitzt sie
                              										F. H. Soden (Englisches Patent Nr. 22203 von 1897)
                              									durch eingelegte Widerstände elektrisch und leitet dann überhitzte Luft und ein
                              									reinigendes Gas, wie Wasserstoff, hindurch. Die Behandlung erfolgt in einer mit
                              									feuerbeständigem Material ausgelegten, von durchlöcherten Wänden gebildeten oberen
                              									Gaskammer, während die Entleerung von einer unteren aus stattfindet. Das Verfahren
                              									kann auch auf Gold-, Silber-, Kupfer- und Bleierze angewendet werden. Um reines
                              									Eisen aus Gusseisen zu gewinnen, schmelzen es Gin und
                              										Leleux (Französisches Patent Nr. 263783) in einem
                              									Cupolofen, setzen Erdalkali hinzu und elektrolysiren unter Verwendung der Schmelze
                              									als Kathode und von Kohle als Anode. Nebenproduct ist also Calciumcarbid. Unter dem
                              
                              									Titel „Elektrometallurgisches für die Eisenindustrie“ behandelte W. Borchers auf der Hauptversammlung des Vereins
                              									deutscher Eisenhüttenleute besonders die elektrischen Oefen (Chemiker-Zeitung, 1898 Bd. 22 S. 186).
                           Die beim Schmieden des Eisens sich bildende Schicht von magnetischem Eisenoxyduloxyd
                              									wird gewöhnlich durch verdünnte Salz- oder Schwefelsäure entfernt. Die Dauer des
                              									Decapirens kann man durch gleichzeitige Anwendung des elektrischen Stroms abkürzen.
                              									Macht man das Eisen aber zur Anode, so werden die nicht von Oxyd bedeckten Stellen
                              									schneller angegriffen als die übrigen. Sh. Cowper-Coles
                              										(London Electrical Review, 1898 Bd. 42 S. 63)
                              									verwendet daher das zu decapirende Stück abwechselnd als Anode und als Kathode. Das
                              									Säurebad wird durch Wasserdampf erwärmt und umgerührt. Das Oxyd fällt auf einen
                              									falschen Boden, mit dem es herausgehoben wird, oder wird mit der durch Pumpen in
                              									Circulation erhaltenen Flüssigkeit in einen anderen Behälter geführt, in dem starke
                              									Elektromagnete es anziehen. In Amerika macht man die Stücke, die decapirt werden
                              									sollen, in einem Bade aus verdünnter Schwefelsäure oder Natriumsulfatlösung zu
                              									Kathoden; der elektrolytische Wasserstoff reducirt dann die Oxydschicht. Hering (The Electrical
                                 										World, 1898 Bd. 31 S. 247) sucht durch Verbindung des rostigen Eisens durch
                              									Eisendraht mit Zink und Eintauchen in schwach angesäuertes Wasser einfach ein kurz
                              									geschlossenes Element herzustellen. Man hat auch versucht, die Platten erst kurze
                              									Zeit in ein Säurebad zu tauchen und dann der Einwirkung starker Elektromagnete
                              									auszusetzen, die die Oxydschicht lösen sollten.
                           Die physikalische Beschaffenheit des kathodisch niedergeschlagenen Metalls wird nach
                              									älteren Untersuchungen von dem Wasserstoff beeinflusst, den das Metall absorbirt,
                              									oder mit dem es sich legirt. F. Winteler (Zeitschrift für Elektrochemie, 1898 Bd. 4 S. 338) gibt
                              									eine Zusammenstellung der hierauf bezüglichen Litteraturangaben und fügt einige
                              									selbst gemachte Beobachtungen an. Eisen, das aus einem Gemisch von Magnesium- und
                              									Ferrosulfatlösung gefällt war, entliess bei Weissglut ein Gemenge von Wasserstoff,
                              									Stickstoff, Kohlenoxyd, Kohlensäure und Wasserdampf, dessen Zusammensetzung
                              									wahrscheinlich durch die zur Fällung verwandte Stromdichte stark beeinflusst wird.
                              									Mit zunehmender Dicke der Eisenschicht wuchs die Menge der absorbirten Gase, und
                              									zwar von 34,08 cc bei 0,0228 mm Dicke bis 64,72 cc bei 0,1358 mm. Die erste
                              									niedergeschlagene Schicht absorbirt bedeutend mehr Gas als die folgenden. Dadurch
                              									wird wohl deren Krümmung und das Auftreten der Blasenbildung bei einer gewissen
                              									Mächtigkeit der gefällten Schicht zu erklären sein. Aehnlich absorbirt auch Kupfer
                              									bei der Fällung aus Vitriollösungen Gase. Bei beiden Metallen kann der Gasgehalt
                              									unter Anwendung eines heissen Elektrolyten vollständig verschwinden. Er ist auch
                              									durch Uebergiessen mit Aether, wobei sich ein aromatischer Geruch entwickelt, und
                              									beim Eisen durch mehrtägiges Aufbewahren unter Wasser zu entfernen. Auch
                              									Würfel-Nickel als Kathode in angesäuertem Wasser absorbirt sein 165faches Volumen an
                              									Wasserstoff. Nach jedesmaligem Vertreiben des Gases kann die Absorption beliebig oft
                              									wiederholt werden, wobei aber das Metall schwarz und bröcklig wird. Diese
                              									Veränderung und die Gascondensation erfolgt nicht beim Erhitzen der Lösung. Eine in
                              									kalter Natronlauge verwendete Platinkathode bedeckt sich mit Platinmoor, aus dem
                              									sich auch noch nach Stromunterbrechung Gase entwickeln. Die Bildung von
                              									Platinwasserstoff kann man leicht zeigen, wenn man ein Glasstück mit einer dünnen
                              									Platinschicht überzieht, in Salzsäure legt und nun das Platin mit einem Zinkstäbchen
                              									berührt. In Folge der Bildung der Legirung steigen dann dunkle, nicht
                              									metallglänzende Blättchen an die Oberfläche der Flüssigkeit.
                           Die elektrolytische Fällung des Eisens nach verschiedenen Methoden beschreibt E. Ronco (L'Industrie
                                 										électrochimique, 1898 Bd. 2 S. 20). Die Banknotendruckerei der Oesterreich-Ungarischen Bank fällt nach F. Haber (Zeitschrift für
                                 										Elektrochemie, 1898 Bd. 4 S. 410) ihre Eisenclichés aus dem Klein'schen Eisenbade (Eisenvitriol undMagnesiumsulfat) mit so
                              									geringer Stromdichte, dass die Herstellung einer 2 mm starken Platte 1½ Monate
                              									dauert. Sind die Platten wenige Zehntel (etwa 0,3) mm stark, so werden sie im
                              									cyankalischen Kupferbade mit Kupfer hinterlegt und dann im sauren Kupferbade auf die
                              									für den Kupfertiefdruck nöthige Stärke gebracht. Vor verstählten Kupferclichés haben
                              									die so hergestellten Clichés, d)e allerdings nicht regenerirt werden können, den
                              									Vortheil, dass sie eine stärkere Eisenschicht besitzen, wodurch sie dauerhafter
                              									werden, und dass die erste Eisenschicht, welche die feinste Textur besitzt,
                              									Druckfläche ist. Ausserdem enthält diese am meisten Wasserstoff und ist demzufolge
                              									am härtesten. In einer solchen Platte wurden gravimetrisch 0,018 bezw. 0,012 Proc.
                              									Wasserstoff gefunden. Berücksichtigt man den einer Spur Feuchtigkeit entstammenden
                              									Wassergehalt, so ist das Volumenverhältniss \frac{H}{Fe} etwa
                              									gleich 12. Mit Dk, qdm = 2,25 Ampère wurde aus einem
                              									Bade, das je 0,5 Moleküle Eisenvitriol und Magnesiumsulfat in 1 l enthielt, Eisen
                              									mit 0,09, 0,11 und 0,085 Proc. Wasserstoff gefällt. Im Mittel ist also das
                              									Volumenverhältniss \frac{H}{Fe}=112. Uebereinstimmend damit
                              									berechnet es sich aus früheren Lenz'schen Angaben zu
                              									105 bis 129. Von einer versilberten und dann jodirten einseitig lackirten
                              									Kupferkathode löst sich der Eisenniederschlag an den Seiten los und wölbt sich in
                              									Form offener Halbcylinder gegen die Anode zu. Diese Fetzen stossen, wenn sie nach
                              									dem Trocknen in eine Bunsen-Flamme gebracht werden, ihren Gasgehalt unter Knistern
                              									und Funkensprühen aus. Wird als Kathode ein Kupfercylinder gewählt, der in einem als
                              									Anode dienenden Eisenrohre rotirt, so gelingt es, fest haftendes Eisen bis zu 0,15
                              									mm Dicke mit Dqdm = 0,4 bis 0,42 Ampère
                              									niederzuschlagen. Die Abblätterung tritt wohl deshalb nicht ein, weil die Verarmung
                              									an Eisen in der Grenzschicht an der Kathode aufgehalten wird. Nimmt man an, dass die
                              									Zugspannungen in den wasserstoffhaltigen Eisenniederschlägen durch eine langsam
                              									verlaufende Structuränderung bedingt werden, so muss man, wenn jeder dünnen Schicht
                              									ohne Stromeinwirkung Zeit gelassen wird, diese Verwandlung zu Ende zu bringen, auch
                              									mit relativ hohen intermittirenden Strömen cohärente Niederschläge erzeugen können.
                              									Diese Versuche wurden, ehe sie zu einem Resultate geführt hatten, abgebrochen. Das
                              									in meinem vorigen Berichte (D. p. J. 1898 307 280) bereits beschriebene Verfahren zum Nachbilden
                              									von Reliefs und ähnlichen Formen in Metall auf elektrolytischem Wege ist J. Rieder geschützt worden (D. R. P. Nr. 95081).
                           Das beim Zusatz von überschüssigem Kaliumcyanid zu Ferrosalzlösungen entstehende
                              									Kaliumferrocyanid scheidet bei der Elektrolyse kein Eisen ab, so dass in solcher
                              									Lösung die Trennung vom Cadmium möglich wird. W.
                                 										Stortenbecker (Zeitschrift für Elektrochemie,
                              									1898 Bd. 4 S. 409) löst 0,6 g Cadmiumsulfat und 1,4 g Mohr'sches Salz in 100 cc Wasser, das mit wenigen Tropfen Schwefelsäure
                              									versetzt ist, erhitzt, wenn nöthig unter Zusatz von etwas Kalilauge mit der Lösung
                              									von 2 bis 3 g reinem Kaliumcyanid, bis die Flüssigkeit klar ist, verdünnt auf 200
                              									bis 250 cc und elektrolysirt mit Dqdm = 0,05 bis 0,1
                              									Ampère. Liegt Ferrisalz vor, so wird es erst durch Erhitzen der schwach angesäuerten
                              									Lösung mit Natriumsulfit in der 5fach berechneten Menge reducirt. Zur Trennung
                              									des Eisens vom Mangan setzt Fr. Kaeppel (Zeitschrift für anorganische Chemie, 1898 Bd. 26 S.
                              									276) die Lösung von 1 g Ferroammoniumsulfat und von 0,75 g Manganammoniumsulfat zu
                              									der von 12 g Natriumpyrophosphat und 5 Tropfen Phosphorsäure, verdünnt auf 230 bis
                              									250 cc und elektrolysirt bei 30 bis 40° mit 1,8 bis 2,5 Ampère und etwa 4,5 Volt 8
                              									bis 9 Stunden lang. Der Eisenniederschlag wird ohne Stromunterbrechung gewaschen,
                              									mehrmals mit absolutem Alkohol nachgespült und bei nicht zu hoher Temperatur
                              									getrocknet. Die Bestimmung des Mangans in der Permanganat enthaltenden Lösung kann
                              									elektrolytisch nicht ausgeführt werden.
                           Da nach Coehn (Zeitschrift für
                                 										Elektrochemie, 1898 Bd. 4 S. 501) Kobalt-Salze
                              									elektrolytisches Superoxyd bilden, Nickelsalze aber nicht, so lassen sich die beiden
                              									Metalle auf diese Weise leicht trennen, wenn man die Lösungen neutral hält. Für
                              									quantitative Bestimmungen müssen Kathodenniederschläge durch Zusatz eines leichter
                              									abscheidbaren Metalls, am einfachsten Kupferlösung, vermieden werden. Ausser zu
                              									genanntem Zwecke und zur technischen Gewinnung von reinem Kobalt kann die Methode
                              									zum qualitativen Nachweis kleinster Spuren von Kobalt in Nickellösungen dienen.
                           Eine zur Elektrolyse geeignete Lösung von Chlornickel
                              									erhält T. Storer (Englisches Patent Nr. 22721/1896)
                              									durch Erhitzen von silicathaltigen Nickelerzen mit Eisenchloridlösung in einem
                              									geschlossenen doppeltwandigen Dampfgefässe. Als Rückstand bleibt als Farbe
                              									verwendbares Eisenoxyd. Auf seine schon früher (D. p.
                                 										J. 1898 307 281) beschriebene Nickelanode hat
                              										Th. R. Canning jetzt auch ein D. R. P. (Nr. 96432)
                              									erhalten.
                           Zur elektrolytischen Fällung des Palladiums im Grossen
                              									verwendet S. O. Cowper-Coles (L'Industrie électrochimique, 1898 Bd. 2 S. 31) Lösungen, die
                              									Palladiumchlorid (0,6 bis 0,7 Proc), Ammoniak und Ammoniumchlorid (1 Proc.)
                              									enthalten. Anode: Retortenkohle, Dqdm = 0,025 bis
                              									0,030 Ampère, E = 4 bis 5 Volt. Durch elektrochemische Versuche hat J. Shields (Pharmaceutical
                                 										Journal, 1898 S. 281) festgestellt, dass im Palladiumwasserstoff eine
                              									chemische Verbindung, wahrscheinlich Pd3H2, vorliegt.
                           Seine neuen Glühfäden stellt Auer (Oesterreichisches
                              									Privilegium; Zeitschrift für angewandte Chemie, 1898 S.
                              									513) u.a. dadurch her, dass er dünne Platindrähte elektrolytisch mit einer Osmium- oder Osmiumoxydschicht überzieht und dann in
                              									einer Atmosphäre reducirender Gase elektrisch allmählich so weit erhitzt, dass die
                              									Platinseele verdampft und ein röhrenförmiger Osmiumfaden zurückbleibt.
                           Der aus Platinchlorwasserstoffsäure erhaltene elektrolytische Niederschlag ist nach
                              										F. Kohlrausch (Wied.
                                 										Ann., 1898 Bd. 63 S. 423) wasserstoffhaltig. Das Verhältniss von
                              									Wasserstoff zu Platin nimmt mit steigender Stromstärke
                              									und Stromdichte ab, während die absolute Menge des Wasserstoffs zunimmt. Aus einer
                              									Lösung von Platinchlorid PtCl4 . 5H2O wird bei niedrigen Stromdichten kein Metall
                              									abgeschieden, bei höheren also nur secundär. An der Anode wird im Anfange der
                              									Elektrolyse nur reiner Sauerstoff entwickelt, später auch Chlor. Im Platinchlorid
                              									scheint also die Verbindung H2PtCl4O enthalten zu sein. Das sich aus ihr abscheidende
                              									Anion zerfällt in Platinchlorid und Sauerstoff. An der Kathode wirkt der Wasserstoff
                              									auf H2PtCl4O unter
                              									Bildung von Platin und Platinchlorwasserstoffsäure.Letztere gibt bei
                              									fortgesetzter Elektrolyse zur Chlorentwickelung Veranlassung. Ausser dem
                              									cyankalischen Platinbad beschreibt L'Industrie
                                 										électrochimique, 1898 Bd. 2 S. 48, ein Natriumdoppelphosphathaltiges, in
                              									dem mit starkem Strom gearbeitet wird.
                           Die Fortschritte der Elektrometallurgie im J. 1897 bespricht E. Andreoli (Engineering and Mining Journal,
                              									1898 Bd. 65 S. 732). Um die Metalle leicht ohne Störung des Processes entfernen zu
                              									können, macht E. Balbach jun. (Englisches Patent Nr.
                              									19035/1897) die eine Hälfte des Gefässbodens, die die Kathode aufnimmt, geneigt. Die
                              									Anode liegt über dem wagerechten Theil des Bodens.
                           Die Herstellung und Bedienung galvanischer Bäder behandelt allgemein verständlich F. Milius (Metallarbeiter,
                              									1898 Bd. 24 S. 306 u. ff.); galvanotechnische Handgriffe ein Ungenannter (ebenda S.
                              									11 u. ff). G. H. Nash (Englisches Patent Nr.
                              									14708/1897) ertheilt dem durchlöcherten Behälter, der die zu überziehenden
                              									Gegenstände aufnimmt, eine schaukelnde Bewegung. Zum Ueberziehen von Stahlfedern und
                              									ähnlichen kleineren Gegenständen gebraucht A. E. Cook
                              									(Englisches Patent Nr. 1627/1897), was nicht gerade neu ist, zwei concentrisch sich
                              									drehende Fässer. Das äussere enthält die Anoden, das innere durchlöcherte als
                              									Kathoden die zu behandelnden Artikel. Draht, der in Schraubenlinien auf eine Anzahl
                              									im Kreise angeordneter Rollen aufgewickelt ist, die isolirt auf einem isolirten
                              									Rahmen sitzen und zum Theil in den Elektrolyten tauchen, zieht P. E. Preschlin (D. R. P. Nr. 95762) zwischen
                              									kathodisch geschalteten Walzen hindurch, die mit Rillen versehen sind. Die Drähte
                              									werden dabei an einer zwischen den Rollen beweglichen Anode vorbeigeführt.
                              									Ausserhalb der Rollen ist noch eine festsitzende Anode angebracht.
                           Den Graphit, der zum Ueberziehen nicht oder schlecht leitender als Kathoden zu
                              									verwendender Gegenstände gebraucht wird, will A. Julien
                              									(Englisches Patent Nr. 88/1897) statt mit Oel oder Fett anrühren mit Terpentin,
                              									Benzin, Erdölessenz, Erdöl, Alkohol oder Xylol (1 k auf 100 bis 250 g Graphit).
                              									Für runde oder kugelförmige Oberflächen wird der Mischung noch Harz (Kolophonium),
                              									Gummiarabicum, gelbes Wachs, Paraffin, Canadabalsam o. ä. zugesetzt. Als Kathoden in
                              									galvanoplastischen Bädern gebraucht F. Greenfield
                              									(Englisches Patent Nr. 21976/1897) Metallstäbe, die zweckmässig mit isolirenden
                              									Theilen belegt sind, oder Holzstäbe, die Metallstreifen tragen.
                           Um biegsame elastische und doch feste Körper auf elektrolytischem Wege herzustellen,
                              									trennt A. Krüger (D. R. P. Nr. 95761) die einzelnen
                              									Metallschichten durch Zwischenlagen. Beispielsweise wird für die Herstellung eines
                              									Körpers mit schraubengangförmiger Mantelfläche eine konische Hohlspindel aus Metall
                              									mit einem Ueberzuge aus Graphit, gemischt mit Terpentingeist, versehen, dieser
                              									scharf getrocknet und geglättet, darauf ein dünner Metallüberzug niedergeschlagen,
                              									auf diesem nach dem Glätten wieder eine Graphitschicht aufgetragen u.s.f. Zur
                              									grösseren Verstärkung der Manteldecke können an einzelnen Stellen die
                              									Trennungsschichten mechanisch entfernt werden, so dass sich direct Metall auf Metall
                              									niederschlägt. Die Elasticität kann dadurch erhöht werden, dass Drähte, Bänder,
                              									Gewebe u.s.w. aus Stahl oder anderem geeigneten Material auf der Oberfläche der
                              									Hohlspindel angeordnet werden. Nachdem die Mantelflächen zwischen diesen graphitirt
                              									sind, wird wie vorher gearbeitet. Das ganze Gebilde wird von dem kühl gehaltenen
                              									Hohlkern schliesslich unter äusserer Erwärmung abgeschraubt. Es können auch in
                              									beliebiger Reihenfolge hinter einander verschiedene Metalle niedergeschlagen werden,
                              									die sich dann durch Erwärmung leicht mit einander verschweissen und verdichten
                              									lassen. Durch das Verfahren kann z.B. auch ein in der Querachse biegsames und
                              									elastisches Rohr über ein spiralförmig gewundenes Band aus Stahl oder anderem Metall
                              									niedergeschlagen werden. Ausser Rotationskörpern kann man auch Platten,
                              									wellenförmige Körper und alle anderen Formen auf diese Weise herstellen.
                           Mit 26procentiger Natriumchloridlösung als Elektrolyt.
                           
                              
                                 
                                    
                                    Anode
                                    
                                 
                                    Kathode
                                    
                                 
                              
                                 Kupfer
                                 Eisen
                                 Nickel
                                 Zink
                                 Gold
                                 An-timon
                                 Silber
                                 Blei
                                 Zinn
                                 Cad-mium
                                 Alu-minium
                                 Kobalt
                                 Wis-muth
                                 
                              
                                 Aluminium
                                 0,1
                                 0,2
                                 0,5
                                 0,5
                                 0,6
                                 0,7
                                 0,9
                                 1,0
                                 1,0
                                 1,0
                                     1,0
                                 1,1
                                 1,1
                                 
                              
                                 Kupfer
                                 1,4
                                 1,1
                                 1,4
                                 1,6
                                 1,5
                                 1,4
                                 1,4
                                 1,7
                                 1,8
                                 1,6
                                     1,7
                                 1,3
                                 1,7
                                 
                              
                                 Zink
                                   0,15
                                 0,1
                                 0,2
                                 0,2
                                 0,5
                                 0,1
                                 0,8
                                 0,7
                                 0,8
                                 0,3
                                     0,2
                                 0,2
                                 0,6
                                 
                              
                                 Cadmium
                                 1,2
                                 1,1
                                 1,3
                                 1,45
                                 1,2
                                 1,3
                                 1,4
                                 1,0
                                 1,7
                                 1,5
                                     1,6
                                 1,2
                                 1,6
                                 
                              
                                 Zinn
                                 1,1
                                 0,9
                                 1,2
                                 1,0
                                 1,1
                                 1,1
                                 1,2
                                 1,0
                                 1,5
                                 1,2
                                     1,2
                                 1,0
                                 1,3
                                 
                              
                                 Antimon
                                 2,7
                                 2,6
                                 2,7
                                 2,7
                                 1,3
                                 2,2
                                 1,5
                                 5,0
                                 2,5
                                 1,4
                                     3,1
                                 2,6
                                   1,65
                                 
                              
                                 Wismuth
                                 0,2
                                 0,1
                                 0,3
                                 0,5
                                 0,2
                                 0,4
                                 0,5
                                 0,05
                                 0,4
                                 0,4
                                     1,1
                                 0,3
                                 1,1
                                 
                              
                                 Eisen
                                 1,2
                                 1,1
                                 1,0
                                 1,3
                                 1,2
                                 1,1
                                 1,1
                                 1,5
                                 1,6
                                 1,4
                                     1,3
                                 1,0
                                 1,4
                                 
                              
                                 Nickel
                                 1,6
                                 1,4
                                 1,5
                                 1,6
                                 1,1
                                 1,4
                                 1,3
                                 1,4
                                 1,1
                                 1,3
                                 1,75
                                 1,2
                                 1,6
                                 
                              
                                 Kobalt
                                 1,1
                                 1,0
                                 1,1
                                 1,2
                                 1,2
                                 1,3
                                   1,35
                                 0,6
                                 1,2
                                 1,4
                                     1,7
                                 1,2
                                 1,4
                                 
                              
                           Mit 15procentiger Natriumchloratlösung als Elektrolyt.
                           
                              
                                 
                                    
                                    Anode
                                    
                                 
                                    Kathode
                                    
                                 
                              
                                 Kobalt
                                 Blei
                                 Nickel
                                 An-timon
                                 Gold
                                 Kupfer
                                 Silber
                                 Eisen
                                 Cad-mium
                                 Wis-muth
                                 Zinn
                                 Zink
                                 Alu-minium
                                 
                              
                                 Aluminium
                                 0,8
                                 1,0
                                 1,1
                                 1,1
                                 1,2
                                   1,25
                                   1,35
                                 1,4
                                 1,4
                                 1,6
                                 1,75
                                 1,9
                                 2,2
                                 
                              
                                 Kupfer
                                 1,6
                                 2,2
                                   1,75
                                 1,8
                                 1,8
                                 1,8
                                 1,8
                                 1,4
                                 2,2
                                 2,1
                                 2,3
                                 2,05
                                 2,2
                                 
                              
                                 Zink
                                 1,0
                                 1,2
                                 0,7
                                 0,8
                                 0,8
                                 1,0
                                 0,9
                                 0,1
                                 1,1
                                 1,2
                                 1,3
                                 1,1
                                 1,4
                                 
                              
                                 Cadmium
                                 0,2
                                 1,0
                                 0,5
                                 0,9
                                 1,7
                                 0,9
                                 1,8
                                 0,2
                                 1,8
                                 1,2
                                 0,4
                                 0,9
                                 0,9
                                 
                              
                                 Zinn
                                 1,2
                                 1,3
                                 1,3
                                 1,7
                                 1,2
                                 1,4
                                 1,4
                                 0,8
                                 1,3
                                 1,4
                                 1,7
                                 1,5
                                 1,8
                                 
                              
                                 Blei
                                   1,15
                                 1,6
                                 1,1
                                 1,3
                                 1,25
                                   1,35
                                 1,2
                                 0,6
                                 1,6
                                 1,6
                                 1,65
                                 1,4
                                   1,45
                                 
                              
                                 Antimon
                                 2,7
                                 2,6
                                   2,55
                                 2,2
                                 2,4
                                 2,3
                                 2,6
                                 2,2
                                 1,8
                                 1,7
                                 2,2
                                 2,55
                                 2,7
                                 
                              
                                 Wismuth
                                 0,2
                                 0,9
                                 0,2
                                 0,9
                                 0,9
                                 0,6
                                 1,0
                                 0,2
                                 1,0
                                 1,3
                                 0,3
                                 0,9
                                 1,4
                                 
                              
                                 Kobalt
                                 1,3
                                 1,5
                                 1,6
                                 1,5
                                 1,5
                                 1,4
                                   1,65
                                 1,0
                                 1,5
                                 1,6
                                 1,6
                                 1,15
                                 2,0
                                 
                              
                           
                           O. und H. Strecker
                              										(The Electrician, 1898 Bd. 41 S. 17) haben den
                              									Einfluss des Kathodenmaterials und der Concentration des Elektrolyten auf die
                              									Badspannung bei der elektrolytischen Darstellung von Metall-Sauerstoffverbindungen
                              									untersucht und bei 1,5 bis 2 cm Elektrodenabstand die in der vorstehenden Tabelle
                              									angegebenen Zahlen gefunden.
                           Als Resultate der Bestrebungen zur Auffindung möglichst günstiger Versuchsbedingungen
                              									bei der Darstellung der Metall-Sauerstoffverbindungen ergeben sich folgende:
                           
                              
                                 Darstellung von
                                 Elektrolyt
                                 Elektroden
                                 Da, qdm
                                    
                                    											in Amp.
                                 Bad-spanng.Volt
                                 
                              
                                 Zinkhydroxyd
                                 26proc. Natrium-chloridlösung
                                 Zink
                                 0,5
                                 0,6
                                 
                              
                                 Zinnoxydulhydrat
                                 26proc. Natrium-chloridlösung
                                 Zinn
                                 0,5
                                 1,3
                                 
                              
                                 Eisenoxydulhydrat
                                 26proc. Natrium-chloridlösung
                                 Eisen
                                 0,5
                                 0,6
                                 
                              
                                 Kupferoxydul
                                 26proc. Natrium-chloridlösung
                                 Kupfer
                                 0,5
                                 1,2
                                 
                              
                                 Nickelhydroxydul
                                 26proc. Natrium-chloridlösung
                                 Nickel
                                 0,5
                                 1,6
                                 
                              
                                 Kobalthydroxydul
                                 26proc. Natrium-chloridlösung
                                 Kobalt
                                 0,5
                                 1,0
                                 
                              
                                 Wismuthhydroxyd
                                 26proc. Natrium-chloridlösung
                                 Wismuth
                                 0,5
                                 1,4
                                 
                              
                                 Antimonhydroxyd
                                 26proc. Natrium-chloridlösung
                                 Antimon
                                 0,5
                                 2,2
                                 
                              
                                 Cadmiumhydroxyd
                                 26proc. Natrium-chloridlösung
                                 Cadmium
                                 0,5
                                 1,8
                                 
                              
                                 Kupferhydroxyd
                                 7proc. Natrium-chloratlösung
                                 Kupfer
                                 0,5
                                 1,5
                                 
                              
                                 Kupferoxyd
                                 15proc. Natrium-sulfatlösung
                                 Kupfer
                                 0,5
                                 1,5
                                 
                              
                                 Eisenhydroxyd
                                 15proc. Natrium-sulfatlösung
                                 Eisen
                                 0,5
                                 0,8
                                 
                              
                                 Silberoxyd
                                 7proc. Natrium-chloratlösung
                                 Silber
                                 0,5
                                 1,8
                                 
                              
                                 Bleihydroxyd
                                 7proc. Natrium-chloratlösung
                                 Blei
                                 0,5
                                 1,4
                                 
                              
                           Wendet man zwei Elektrolyte an (vgl. D. p. J. 1898 307 279). so muss die Menge des lösenden so gewählt
                              									werden, dass eine möglichst gut leitende Lösung entsteht, während die Menge des
                              									fällenden aus den elektrochemischen Aequivalenten berechnet wird und während des
                              									Processes constant zu halten ist. So wird z.B. zur Fällung von Bleiweiss in einem
                              									Bade, das 18 l Elektrolyt enthält, bei Gegenwart von 7 Proc. Natriumchlorat 0,011
                              									Proc. Soda nöthig sein, die während der Elektrolyse durch Einleiten von Kohlensäure
                              									ständig regenerirt wird. Die Anwendung zweier verschiedener Elektroden ist durch
                              									englisches Patent Nr. 26919/1897 geschützt worden.
                           Bei der elektrolytischen Darstellung reiner Metallsulfide (D.
                                 										p. J. 1897 304 215) verwenden J. W. Richards und Ch. W.
                                 										Roepper (U. S. P. Nr. 602873) als Elektrolyt eine Hyposulfit enthaltende
                              									Lösung und als Anode das betreffende Metall allein oder in Legirung mit einem
                              									anderen.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)