| Titel: | Kraftmaschinen.Neuerungen an Dampfmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 310, Jahrgang 1898, S. 142 | 
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                        Kraftmaschinen.Neuerungen an
                           								Dampfmaschinen.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 121 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neuerungen an Dampfmaschinen.
                        
                     
                        
                           b) Vorrichtungen zum Condensiren des
                                 										Abdampfes.
                           Einen Einspritzcondensator mit geringem Kühlwasserverbrauch von Charles Bourdon in Paris zeigt die Revue industrielle vom 8. October 1898, S. 401,
                              									entnommene Abbildung (Fig.
                                 										70).
                           Der Apparat besteht aus einer Doppeldüse ab, deren
                              									Unterbrechungsstellen von einem Gehäuse c umgeben sind,
                              									welches in seinem unteren Theile eine Saugkammer bildet. Die beiden Enden der
                              									Doppeldüse stehen durch Rohrleitungen st mit dem Saug-
                              									bezw. dem Druckstutzen einer Centrifugalpumpe d in
                              									Verbindung, welche durch Riemenantrieb oder durch eine Dynamomaschine bethätigt
                              									werden kann. Im oberen Theile des Gehäuses c,
                              									unmittelbar über der Saugkammer, liegt der Condensator f mit Kaltwasserzufluss e und
                              									Eintrittsstutzen m für den zu condensirenden Dampf.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 310, S. 141
                              Einspritzcondensator von Bourdon.
                              
                           Für die Einspritzung des Kühlwassers ist eine zweite Saugvorrichtung vorhanden, die
                              									aus einer Düse besteht, welche in der Fig. 70 ersichtlichen
                              									Weise durch ein Ventil und Regulirspindel eingestellt bezw. geschlossen werden kann,
                              									ferner aus einer Anzahl Zwischendüsen, die in einem gemeinschaftlichen, mit
                              									Durchbrechungen versehenen Gehäuse untergebracht sind.
                           Der Abdampf der Maschine strömt durch das Rohr m in den
                              									durch ein Rohr h (Fig. 71) mit der
                              									darunter liegenden Saugkammer verbundenen Condensator. Die in der Saugkammer mittels
                              									der Doppeldüse ab, durch welche die Centrifugalpumpe
                              									beständig einen Flüssigkeitsstrahl treibt, erzeugte Luftleere gestattet ein Absaugen
                              									des im Condensator befindlichen Dampfes und der Luft und veranlasst ferner ein
                              									schnelles Durchströmen des Kühlwassers durch die obere Saugvorrichtung, welche
                              									den Dampf durch die Durchbrechungen des Düsengehäuses hindurch absorbirt.
                           An Stelle der beschriebenen Saugvorrichtung für das Einströmen des Kühlwassers in den
                              									Condensator lässt sich dieses auch durch einen durchlöcherten Ring n1, welcher durch eine
                              									Rohrleitung mit der Oeffnung n (Fig. 70) des Gehäuses
                              										c in Verbindung steht, direct in die Saugkammer
                              									einführen.
                           Bei der vorbesprochenen Wirkungsweise erhöht sich die Temperatur des mittels der
                              									Centrifugalpumpe beständig durch den Apparat getriebenen Wassers und es ist deshalb
                              									nöthig, diesem behufs Erhaltung der Absorptionsfähigkeit stets eine gewisse Menge
                              									kalten Wassers zuzuführen. Dieser Ueberschuss an Wasser wird durch eine aus dem
                              									Ueberlaufrohr des Saugbehälters der Pumpe d austretende
                              									entsprechende Wassermenge ausgeglichen.
                           Das in dem Apparate kreisende Wasser dient hiernach zum Niederschlagen von so viel
                              									Dampf, als die durch die Hinzufügung von kaltem Wasser geregelte Temperatur erlaubt,
                              									und leistet ferner durch seinen Hindurchgang durch die Sauger ab diejenige mechanische Arbeit, welche zum Absaugen
                              									von Luft und Wasser aus dem Condensator nothwendig ist. Letztere hält sich sowohl
                              									bei kaltem wie bei warmem Wasser innerhalb gewisser Grenzen. Jedenfalls ist aber das
                              									abfliessende Wasser bedeutend wärmer, als es bei den gewöhnlichen Condensatoren der
                              									Fall ist. Der Vorgang verwirklicht daher eine Ersparniss an dem zur Condensation
                              									nöthigen Wasser.
                           Eine Abänderung der vorbeschriebenen Anordnung, welche ein Minimum an Wasserverbrauch
                              									gewährleistet, besteht darin, den Dampf, welcher während der Vorausströmperiode aus
                              									dem Cylinder der Dampfmaschine entweicht, direct in die Saugkammer eintreten zu
                              									lassen. Da in diesem Augenblicke keine Luftleere im Cylinder nöthig ist, würde das
                              									Wasser, welches im Apparate circulirt, ohne Nachtheil auf eine sehr hohe Temperatur
                              									– etwa 80° – gebracht werden können. Das durch die zweite Saug Vorrichtung
                              									eintretende kalte Wasser hätte dann nur noch diejenige Dampfmenge zu verdichten,welche während der
                              									eigentlichen Ausströmperiode aus dem Cylinder tritt.
                           Um diese Wirkung, die übrigens auch bei gewöhnlichen Condensatoren mit Luftpumpen
                              									möglich ist, zu erreichen, sind auf dem Cylinder noch zwei durch die Bewegungen des
                              									Kolbens selbst gesteuerte Ventile anzuordnen, die während der Auspuffperiode offen
                              									gehalten werden müssen.
                           Einen verbesserten, als Heber wirkenden Einspritzcondensator der Water Jacket Condenser Company in Chicago beschreibt
                              										The Engineer, 1898, nach Scientific American.
                           Die Neuerung an dem Fig. 72 ersichtlichen Apparate
                              									besteht in der Anordnung eines die Condensationskammer vollständig umgebenden, von
                              									kaltem Wasser durchströmten Mantels, wobei die Oeffnung der Mischdüse der
                              									zufliessenden Wassermenge entsprechend eingestellt werden kann.
                           Ausgeführte Versuche an derartigen Condensatoren ergaben ein Vacuum von 61 bis 71 cm
                              									Quecksilbersäule, welches durch das Gewicht der Condensationswassersäule selbst,
                              									ohne Verwendung einer Pumpe erreicht wurde.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 310, S. 142
                              Fig. 72.Einspritzcondensator der Water Jacket Condenser Company.
                              a Durchblaseventil; b Exhaustdampf;
                                 										c Kühlwasser; d Ausströmrohr.
                              
                           Die Anordnung eines Hilfscondensators bei Dampfmaschinen neben dem eigentlichen
                              									Hauptcondensator zum Zwecke der Verringerung der erforderlichen Kühlwassermenge und
                              									Erzielung eines Ausgusswassers von hoher Temperatur empfiehlt Grassmann in Berlin (D. R. P. Nr. 92317).
                           Fig. 73 zeigt die Erfindung an einer stehenden
                              									Dampfmaschine mit Einspritzcondensation.
                           Der Hilfscondensator ist hier gleichfalls als Einspritzcondensator gedacht, a ist ein gesteuerter Hilfsauslass, der vor Eröffnung
                              									des Hauptauslasses eine Verbindung des Cylinderinneren mit dem Hilfscondensator
                              									herstellt, so dass ein Theil des Dampfes in den letzteren übertritt. Bei Eröffnung
                              									des Hauptauslasses schliesst sich die Rückschlagklappe b und verhindert damit ein Rückströmen von Dampf aus dem Hilfscondensator
                              									nach dem Dampfcylinder. Dieser Abschluss der Klappe b
                              									kann auch durch die Steuerung bewirkt werden, wobei dann die Rückschlagklappe in
                              									Fortfall kommt.
                           Der Kolbenrückgang erfolgt hierauf unter dem vollen Vacuum des Hauptcondensators c, der in der gewöhnlichen Weise durch die Luftpumpe
                              										l entwässert und entlüftet wird.
                           Der Hilfscondensator g wird durch ein enges Rohr l5 nach dem
                              									Hauptcondensator entlüftet und saugt daher beim Anlassen sein Einspritzwasser aus
                              									dem Ausgusswasserstutzen des Hauptcondensators selbsthätig durch das
                              									Einspritzrohr l3 an.
                              									Der Hilfscondensator wird mittels der Speisepumpe s
                              									durch das Rohr l4
                              									entwässert.
                           Ueber eine Condensationsanlage mit Oberflächenkühlung für den Abdampf der in der
                              									Centralstation der Newcastle and District Electric Lighting
                                 										Company, Limited, in Newcastle-on-Tyne aufgestellten beiden Dampfturbinen,
                              									System Parson, berichten Industries and Iron vom 24. Januar 1896, S. 66 u. ff.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 310, S. 142
                              Fig. 73. Hilfscondensator neben dem Hauptcondensator nach Grassmann.
                              
                           Jede der mit Kesseldampf von 9,85 at gespeisten Dampfturbinen entwickelt mit 4000
                              									minutlichen Umdrehungen 250 e. Hierbei
                              									arbeiten die Motoren mit ungefähr 150facher Expansion, so dass der absolute Enddruck
                              									der letzteren theoretisch nur etwa 0,07 at beträgt. Es ist einleuchtend, dass eine
                              									Luftpumpe gewöhnlicher Construction ein derartiges, nahezu vollkommenes Vacuum nicht
                              									zu halten im Stande ist. Die Verhältnisse waren noch insofern ungünstig, als der
                              									Tynefluss, dem das zur Condensation nöthige Wasser entnommen werden musste, etwa 82
                              									m von der Centralstation entfernt und der Maschinenflur der letzteren etwa lim über
                              									dem niedrigsten Wasserspiegel des genannten Flusses lagen. Die ganze Anlage sollte
                              									im Uebrigen möglichst lange Zeit ununterbrochen, d.h. ohne öfteres Anhalten behufs
                              									Vornahme von Reparaturen, Regulirungen u.s.w., im Betrieb bleiben.
                           Es wurde die Beschaffung einer stehenden Tandem-Verbundmaschine zum Betreiben der
                              									darunter liegenden Pumpen mittels Schwinghebels und angreifender Gestänge
                              									beschlossen.
                           Der Oberflächencondensator selbst bietet nichts Bemerkenswerthes; er besteht aus
                              									einem Cylinder von 1370 mm Durchmesser und 2960 mm Länge zwischen den Rohr wänden,
                              									in denen 790 Messingrohre von je 19 mm äusserem Durchmesser, entsprechend einer
                              									Kühlfläche von etwa 140 qm, befestigt sind. Der Abdampf gelangt durch leicht
                              									verzinkte schmiedeeiserne Rohre von ungefähr 610 mm Durchmesser in den
                              									Condensator.
                           Die Dampfmaschine hat Cylinder von 160 bezw. 290 mm Durchmesser für 228 mm Kolbenhub
                              									und läuft mit 60 minutlichen Umdrehungen.
                           Der als Doppelhebel ausgebildete, vom Kreuzkopfder Maschine aus mittels Lenkstangen in der
                              									gewöhnlichen Weise bethätigte Schwinghebel betreibt mittels an den Enden
                              									angreifender hölzerner Gestänge die Circulations- und die Luftpumpe. In Nähe des
                              									Schwinghebeldrehpunktes greift noch ein aus einem leichten schmiedeeisernen Rohr
                              									bestehendes Gestänge an, welches zum Betreiben einer Kaltwasserpumpe von 120 mm
                              									Durchmesser und 235 mm Kolbenhub dient; dieselbe drückt das von der Luftpumpe
                              									mitgerissene Wasser in einen etwa 15 m über Maschinenflur gelegenen
                              									Speisewasserbehälter des Kesselhauses.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 310, S. 143
                              Fig. 74. Luftpumpe als zweicylindrige Compressionspumpe.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 310, S. 143
                              Fig. 75. Oberflächencondensator von Theisen.
                              
                           Zur Dampfvertheilung der aus einem Stück gegossenen beiden Cylinder der Dampfmaschine
                              									dient ein einziges, als Kanalschieber ausgebildetes Steuerungsorgan. Ein Anwachsen
                              									der Geschwindigkeit der Maschine, wie es bei etwaigen Betriebsstörungen eintreten
                              									könnte, verhütet ein auf ein Drosselorgan wirkender Tangye-Regulator.
                           Die Circulationspumpe ist doppelt wirkend; sie hat 458 mm Hub, 356 mm Cylinderbohrung
                              									und eine mit dem Kolben aus einem Stück gegossene, als Plunger ausgebildete hohle
                              									Kolbenstange von 254 mm Durchmesser. Bei 60 Doppelhüben soll die Pumpe ungefähr 2
                              									cbm Wasser in der Minute liefern. Die leicht zugänglichen Ventile bestehen aus
                              									gewöhnlichen Kautschukscheiben. Die Pumpe saugt nur beim Aufwärtshube; beim
                              									Abwärtshube tritt das vordem angesaugte Wasser über den Kolben und, da dessen
                              									Querschnitt doppelt so gross ist, als derjenige der zugehörigen Stange, zur Hälfte
                              									in den Condensator, während die andere Hälfte beim darauf folgenden Aufwärtshube in
                              									diesen gelangt. Dadurch bleibt die Druckwirkung eine constante, während das Ansaugen
                              									intermittirend erfolgt. Für die Abmessungen der Ventile und des Saugrohres von
                              									305 mm Durchmesser sind Geschwindigkeiten des Wassers von 1,675 bezw. 1,065 m zu
                              									Grunde gelegt. Um die in Folge der unterbrochenen Saugwirkung der Pumpe auftretenden
                              									Wasserschläge zu verhindern, ist ein Windkessel von etwa 320 l Inhalt angeordnet.
                              									Nachdem das Wasser die Rohre des Condensators passirt hat, strömt es in einer
                              									zweiten Leitung von derselben lichten Weite, wie die Saugleitung, in den Fluss
                              									zurück.
                           Die in Fig. 74 ersichtliche Luftpumpe ist zur
                              									Erzielung eines hohen Vacuums als zweicylindrige Compressionspumpe ausgeführt. Die
                              									beiden Cylinder kg liegen über einander, und zwar steht
                              									der grössere g unten, der kleinere k oben. Beim grösseren Cylinder g fehlt der untere Deckel; an dessen Stelle ist ein hohler Gusstheil b getreten, der durch einen Stutzen an den Condensator
                              									bezw. an das zu diesem führende Rohr angeschlossen wird. In den Cylindern gleiten
                              									aus Messing gefertigte Kolben d bezw. f mit federnden Rothgussringen. Die Luft tritt nach dem
                              									Passiren des Körpers b und des Fussventils a unter den Kolben f. Da
                              									dieser aber nicht in der üblichen Weise auf der zugehörigen Stange befestigt ist,
                              									sondern sich lose zwischen einem Bund an dieser Stange und der büchsenartigen Nabe
                              									des Ventiltellers n1
                              									führt, hebt beim Abwärtsgange der Kolbenstange die Luft, nachdem sie eine gewisse
                              									Compression erlitten, den Kolben f an und tritt durch
                              									die Löcher in den oberen Theil des Cylinders g. Beim
                              									nächsten Aufgang der Kolbenstange wird die Luft von dem jetzt geschlossenen Kolben
                              										f durch das Ringventil c in den unteren Theil des Cylinders k
                              									getrieben, füllt diesen an und tritt unter abermaliger Compressiondurch den Kolben d in den oberen Theil des Cylinders k. Beim zweiten Aufgang der Kolbenstange wird das
                              									Kolbenventil n2
                              									geschlossen und die Luft durch das Ventil e in einen
                              									kastenartigen Aufsatz b1 gedrängt, aus dem sie in beliebiger Art fortgeleitet werden kann. Nach
                              									dem Vorstehenden findet im Cylinderpaar gk unter der
                              									Einwirkung der Gewichte der Ventile ace und der beiden
                              									Kolben fd eine viermalige Compression der Luft statt,
                              									deren Grösse lediglich vom Gewichte dieser Theile bestimmt wird und gerade genügt,
                              									um eine gute Wirkung der Luftpumpe zu sichern.
                           Der untere Theil der Kolbenstange führt sich in einer in den Körper b eingesetzten Metallbüchse. Alle Ventile und deren
                              									Sitze sind aus Bronze hergestellt.
                           Neuere derartige Pumpen haben nur einen einzigen Cylinder, in dem sich ein
                              									Differentialkolben, ähnlich demjenigen, wie er bei der Circulationspumpe Verwendung
                              									gefunden hat, bewegt.
                           Einen Oberflächencondensator mit Verdunstungskühlung ohne Anwendung eines Ventilators
                              									oder Gradirwerkes von Eduard Theisen in Baden-Baden
                              									zeigt Fig. 75.
                           Der Condensator besteht aus einer Anzahl senkrecht angeordneter Messingrohre, die
                              									zwischen zwei Dampfkammern für den von der Maschine kommenden Abdampf bezw. das
                              									gewonnene Condensat liegen. Um eine möglichst grosse Verdunstungsoberfläche und
                              									kreiselnde Wasserumrieselung zu erhalten, sind die Rohre aussen von spiralförmigen
                              									Rippen umgeben. Diese werden von einem natürlichen Luftstrom so wirksam bestrichen,
                              									dass eine schnelle Verdunstung des die Rohre gleichmässig berieselnden Kühlwassers
                              									und eine entsprechende Condensation des durch die Rohre geleiteten Dampfes eintritt.
                              									Das nicht verdunstete Wasser wird durch eine Circulationspumpe gehoben und bespült
                              									die Rohre aufs Neue, während das gewonnene Condensat zur Kesselspeisung Verwendung
                              									findet.
                           Die Apparate können ihres verhältnissmässig geringen Gewichtes wegen und, da zu ihrem
                              									Betreiben keinerlei besondere Hilfsvorrichtungen nöthig sind, auf höheren Gebäuden,
                              									dem Kessel- oder Maschinenhause u.s.w., aufgestellt werden.
                           Bei Aufstellung des Condensators in der Nähe von Gebäuden empfiehlt es sich, die
                              									Rohre zwischen runden Ein- und Ausgangskammern in
                              									Kreisen anzuordnen und den zur Verdunstung des Kühlwassers erforderlichen Luftzug
                              									nach demselben Princip wie bei dem Kaminkühler von Balcke
                                 										und Co. (1897 306 * 10) durch einen aufgesetzten
                              									Schlot zu leiten, der bei genügender Höhe jede Belästigung für die Nachbarschaft
                              									durch den abziehenden Wasserdunst u.s.w. beseitigt. Ein bei derartigen Ausführungen
                              									die Rohre theilweise verdeckender Blechmantel ist behufs Reinigung der
                              									Condensationsflächen von etwaigem Niederschlag aus dem verdunsteten Kühlwasser
                              									verschiebbar angeordnet.
                           Da, wo Platzmangel vorliegt, oder eine starke Steigerung oder Ungleichmässigkeit des
                              									Betriebes zu gewärtigen ist, kann eine Transmission zum Betreiben eines eingebauten
                              									Ventilators und der selbsthätigen Kühlwassercirculation benutzt werden.
                           Einen dem vorbesprochenen in der Wirkungsweise ähnlichen Oberflächencondensator von
                              										J. Rhodes in Morley, Yorks., beschreibt Engineer, 1898.
                           Derselbe besteht, wie in Fig. 76 bis 78 ersichtlich, aus vier Reihen wagerecht über einander gelagerter, durch
                              									Krümmer verbundener Rohre B, deren je vier zu einem
                              									einzigen Rohre verbunden sind. Dieselben sind je in der Fig. 78 ersichtlichen
                              									Weise mit einer oberen Rinne A zur Aufnahme des
                              									Kühlwassers und mit einer unteren Rippe C zum Abtropfen
                              									desselben auf das darunter liegende Rohr versehen; sie lagern unten auf ⌶-Eisen,
                              									während sie sich gegenseitig durch an die Flanschen angegossene Füsse stützen und in
                              									richtigem Abstand erhalten. Um der Ausdehnung durch die Erwärmung Rechnung zu
                              									tragen, sind die unteren Rohre nicht fest mit dem ⌶-Eisen verbunden, sondern nur
                              									lose auf dieselben gelegt. Das Kühlwasser wird durch Rohre E, welche über den einzelnen Reihen liegen und mit Löchern D versehen sind, zugeführt. Ueber ähnliche
                              									Condensatoren und deren Betriebsergebnisse finden sich in Industries and Iron vom 6. April 1894, S. 418 u. ff., ausführliche
                              									Mittheilungen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 310, S. 144
                              Oberflächencondensator von Rhodes.
                              
                           Nach dem Verfahren von August Dauber in Bochum (D. R. P.
                              									Nr. 89477) geschieht die Condensation des Abdampfes ohne Verwendung von Kühlwasser
                              									in der Weise, dass ein in einem Behälter untergebrachtes Medium – Kohlensäure,
                              									Ammoniak o. dgl. – nach Oeffnen eines Reducirventils in das Schlangenrohr eines
                              									Expansionsgefässes geleitet, und nachdem es in diesem in Folge seiner wärmebindenden
                              									Eigenschaft eine niedere Temperatur erzeugt hat, nach Oeffnen eines Ventils unter
                              									kräftigem Druck durch eine Expansionsdüse getrieben wird, um damit den von der
                              									Maschine kommenden Abdampf mit fortzureissen. Derselbe gelangt in das
                              									Expansionsgefäss und wird in Folge der hier herrschenden äusserst niedrigen
                              									Temperatur schnell verdichtet, während das erhitzte Medium in den Rohrleitungen
                              									eines Compressors von Neuem comprimirt und verflüssigt wird.
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)