| Titel: | Elektrotechnik.Fortschritte der angewandten Elektrochemie. | 
| Autor: | Franz Peters | 
| Fundstelle: | Band 310, Jahrgang 1898, S. 194 | 
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                        Elektrotechnik.Fortschritte der angewandten
                           								Elektrochemie.
                        Von Dr. Franz
                                 								Peters.
                        Mit Abbildungen.
                        Fortschritte der angewandten Elektrochemie.
                        
                     
                        
                           A. Stromquellen.
                           Elektricitätsquellen für Experimentirzwecke (primäre und secundäre) beschreibt The Electrical World, 1898 Bd. 31 S. 716.
                           
                              I. Primärelemente.
                              
                                 a) Allgemeines und gewöhnliche
                                       												galvanische Elemente.
                                 D. Tommasi (L'Industrie
                                       												électro-chimique, 1898 Bd. 2 S. 34 und 42) hat gefunden, dass unter
                                    											Umständen die im Inneren galvanischer Elemente entwickelte Wärme grösser ist
                                    											als diejenige, die in den Stromkreis als chemische Energie geht. Dass sich
                                    											mit der Natur der Anode die elektromotorische Kraft der Kette ändert, ist
                                    											nicht neu. Ueber die Abhängigkeit der elektromotorischen Kraft galvanischer
                                    											Elemente von den thermochemischen Daten beginnt G.
                                       												Platner (Elektrochemische Zeitschrift,
                                    											1898 Bd. 5 S. 95) eine Abhandlung, auf die ich nach ihrer Beendigung
                                    											zurückkommen werde.
                                 Einen Stöpselschalter für Elemente, der dem in D. p.
                                       												J. 1898 309 113 beschriebenen ähnlich
                                    											ist, gibt A. J. Picolet (The Electrical World, 1898 Bd. 31 S. 682) an.
                                    											Einen Behälter zur Aufnahme tragbarer elektrischer Batterien beschreibt G. Fabbro (Englisches Patent Nr.
                                    											2478/1897).
                                 Die Wasserbatterie, bei der Kupfer und Zink in Paraffin eingegossen über dem
                                    											Wasserbehälter aufgehängt sind, in den sie erst kurz vor dem Gebrauche
                                    											getaucht werden, hat nach A. G. Longden (The Electrical World, 1898 Bd. 31 S. 681) in
                                    											einzelnen Fällen einen Widerstand von 100000 Ohm für eine Zelle. Wesentlich
                                    											geringeren (2000 bis 60 Ohm) erhält man auf folgende Weise. Kupferdrähte
                                    											oder -streifen (letztere 7 bis 15 mm breit) werden gebogen und in zwei
                                    											benachbarte Medicingläser (0,7 × 3,5 bis 1,7 × 7 cm) gehängt. Das eine, bis
                                    											zum Boden reichende Ende wird mit einer dünnen Schicht von Zinkamalgam
                                    											bedeckt und steht in Zinkamalgam. Die oberen Enden der Platten werden mit
                                    											Schellack überzogen. Elektrolyt ist 1procentige Schwefelsäure. E = 1,08
                                    											Volt. Das Zink wird praktisch nicht angegriffen. N.
                                       												B. Stubblefield (U. S. P. Nr. 600457; zur Hälfte übertragen auf
                                    												W. G. Love) windet einen blanken
                                    											Eisen- und einen isolirten Kupferdraht spiralig um einen Eisenkern.
                                    											Elektrolyt ist Wasser. Regen- oder Salzwasser verwendet J. Cerpaux (Englisches Patent Nr. 7193/1898).
                                    											Er reiht auf einen Kupferstab Graphitstücke auf, umgibt sie mit einem Gewebe
                                    											und dieses mit einem Zinkcylinder, der durch isolirende Deckel an den Enden
                                    											in richtiger Entfernunggehalten wird.
                                 Ein Zink-Kupferelement, das zugleich als Zelle für galvanostegische
                                    											Niederschläge dienen soll, beschreibt J. C.
                                       												Dagoneau (U. S. P. Nr. 609142); eine für Gruben- u. ä. Lampen
                                    											geeignete Anordnung zweier in Serie geschalteter Zink-Kohleelemente mit
                                    											einer Flüssigkeit S. F. Walker (Englisches
                                    											Patent Nr. 3772/1897).
                                 In Batterien, die aus Kupfer: Schwefelsäure: Zinkelementen bestehen,
                                    											überdeckt L. H. Wattles (Englisches Patent Nr.
                                    											14397/1897) die negativen Elektroden mit Glocken, um den entwickelten
                                    											Wasserstoff zu sammeln. Er kann carburirt oder zum Betriebe einer
                                    											Gasmaschine verwendet werden. Im letzteren Falle kann er durch den Funken
                                    											entzündet werden, den ein von der Batterie gespeister Inductionsapparat
                                    											liefert. Das Emporklettern der Salze wollen Meysenburg und Badt (The Electrical
                                       												World, 1898 Bd. 32 S. 354) dadurch verhindern, dass sie an dem
                                    											gläsevnen Deckel, der die Elektroden trägt, zwei concentrische Ränder
                                    											anbringen. Der innere taucht in eine mit Oel gefüllte Rinne am Rande des
                                    											Elementengefässes. Dadurch werden zugleich die Elektroden vom Gefäss und von
                                    											der Erde isolirt.
                                 Bei seiner hauptsächlich für Laternen bestimmten Zink-Kohlebatterie bringt
                                    												O. C. Prasse (U. S. P. Nr. 601758) einen
                                    											Quecksilberverschluss an, damit sie ohne Verluste geneigt oder gekippt
                                    											werden kann. W. Hopkin Akester
                                    											(Oesterreichisches Privilegium vom 4. Januar 1898) gibt ein aussen oder
                                    											innen zu befestigendes Ventil an, das den Gasen, aber nicht dem Elektrolyten
                                    											Austritt, und in der Ruhe der Luft Eintritt gestattet zur Regeneration des
                                    											Elements. Das Ventil besteht aus einem cylindrischen Stopfen mit konischem
                                    											Ende. Von diesem aus geht durch einen Theil des Stopfens eine centrale
                                    											Bohrung. Diese endet in einer dazu senkrechten, deren seitliche Oeffnungen
                                    											für gewöhnlich durch eine elastische Röhre geschlossen werden. Dieser
                                    											Stopfen wird von einem eisernen Schraubenpfropfen, der oben durchlöchert
                                    											ist, bedeckt und festgehalten.
                                 Die Füller- und die Grenet-Zelle (vgl. D. p. J.
                                    											1898 309 113) untersuchte H. C. Schwecke (The Electrical World,
                                    											1898 Bd. 32 S. 12). Der chemische Wirkungsgrad nähert sich 100. Im
                                    											Handelswirkungsgrad, d.h. der Anzahl der Watt-Stunden auf 1 g verbrauchtes
                                    											Zink, zeigte das Fuller-Element ein Maximum, wenn mit einem Strome unter ½
                                    											Ampère entladen wurde, das Grenet-Element bei 4 Ampère. Die grösste Ausbeute
                                    											an Watt-Stunden gab die Fuller-Zelle bei 2½ Ampère und die Grenet-Zelle bei
                                    											etwa 5 Ampère. Ein aus Braunsteincylinder mit depolarisirender Masse und
                                    											Zinkgefäss, das aussen verkupfert ist, bestehendes Element, setzen die Industriewerke Kaiserslautern (D. R. P. Nr.
                                    											97713) excentrisch in einen anderen Braunsteincylinder ein, so dass dessen
                                    											eine Innenseite von dem verkupferten Zinkgefäss berührt wird, während der
                                    											Zwischenraum an der anderen Seite eine Füllung mit depolarisirender Masse
                                    											erhält. DasGanze wird wieder in einen aussen verkupferten Zinkbecher, dieser
                                    											excentrisch in einen Braunsteincylinder gestellt u.s.f., bis die verlangte
                                    											Spannung der Batterie erreicht ist. Wenn auch die Anordnung neu ist, so
                                    											konnte ihr doch nur Gebrauchsmuster- und durfte ihr nicht Patentschutz
                                    											ertheilt werden.
                                 Bei seinem geschlossenen Elemente (D. p. J. 1898
                                    												307 63 und 309
                                    											114) bringt W. Rowbotham (Englisches Patent Nr.
                                    											9276/1897) in dem Vorrathsbehälter für den Elektrolyten eine geschlossene
                                    											Kammer an, in die aus der Batterie die nitrosen Dämpfe strömen. Dadurch
                                    											entsteht in der Batterie ein constanter Druck. Der aus der letzten Zelle
                                    											verdrängte ausgebrauchte Elektrolyt fliesst durch einen Siphon, so dass die
                                    											Gase nicht mit entweichen können. Die beiden gasdichten und offenen
                                    											Abtheilungen der Batterie werden von zwei grossen Gefässen her durch
                                    											stufenweise angeordnete kleine Zwischenbehälter mit dem Elektrolyten (Wasser
                                    											einer-, Schwefel- und Salpetersäure andererseits) gespeist. Die Anoden
                                    											bestehen aus Metall-Drehspänen oder -Schnitzeln, hauptsächlich von Eisen,
                                    											die in einem Behälter aus solchem Metall liegen, das durch den Elektrolyten
                                    											nicht merklich angegriffen wird, z.B. aus Aluminium, die Kathoden aus
                                    											Kohlestäben in porösen Gefässen. Der Wasserzufluss zu den offenen
                                    											Abtheilungen wird durch einen elektrischen Ein- und Ausschalter geregelt (U.
                                    											S. P. Nr. 609298). Beim Oeffnen des Stromkreises wird (Englisches Patent Nr.
                                    											13735 von 1897) ein Hahn am Wasserbehälter geöffnet, so dass die Batterie
                                    											durchspült und demnach Localaction vermieden wird (Englisches Patent Nr.
                                    											10719/1897). Das Säurereservoir kann auch (Englisches Patent Nr. 17158 von
                                    											1897) aus zwei Kammern bestehen. Die grössere enthält verdünnte
                                    											Schwefelsäure, die kleinere ebensolche Säure, die stark mit Salpetersäure
                                    											oder einem anderen Depolarisator versetzt ist. Solange sich aus der Batterie
                                    											noch nitrose Dämpfe entwickeln, gelangen sie durch eine mit Schwimmerventil
                                    											versehene Röhre in die grössere Kammer. Lassen sie nach, so öffnet der Druck
                                    											in der kleineren Kammer ein Ventil in einer nach der grösseren führenden
                                    											Röhre. Das Element zeigt nach S. P. Thompson
                                    											und Harrison eine elektromotorische Kraft von
                                    											1,35 Volt, die auch bei langer Stromentnahme constant auf 1,05 Volt bleibt.
                                    											Die Kosten einer Kilo-Watt-Stunde sollen 44 Pf. betragen. Nach Electrical Engineer vom 29. Juli 1898 ist das
                                    											der Preis der verbrauchten Materialien. Die wahren Kosten seien dagegen mehr
                                    											als dreimal so hoch. Praktisch ausgeführt wird das Rowbotham-Element auf
                                    											eine anscheinend Erfolg versprechende Weise von dem New Electricity Supply Syndicate (The
                                       												Electrician, 1898 Bd. 41 S. 500). Die Lösungselektrode besteht aus
                                    											Eisen, die innere unlösliche Kathode aus einer Anzahl von Kohlestäben, die
                                    											von porösen Röhren umgeben sind. Diese sind oben verschlossen, damit in dem
                                    											Maasse, wie Strom entsteht, der aus einem verdünnten Gemisch von Schwefel-
                                    											und Salpetersäure bestehende Erreger nach dem äusseren Anodenraume, der mit
                                    											Wasser gefüllt ist, gedrückt wird. Beide Flüssigkeiten circuliren, da die
                                    											Elemente einer Batterie stufenförmig aufgestellt und durch Heber verbunden
                                    											sind. Hört die Arbeit auf, so wird durch Spülen mit Wasser jede Spur Säure
                                    											von den Eisenanoden entfernt.
                                 Zum Halten der parallel gestellten Elektroden, die vortheilhaft auf
                                    											einer oder auf beiden Seiten mit einer durchlöcherten isolirenden Platte
                                    											bedeckt sind, gibt E. Engl (Englisches Patent
                                    											Nr. 2291/1897) einen Rahmen an, der mit Handgriffen versehen sein kann. Um
                                    											in tragbaren galvanischen Batterien mit elektrischer Lampe die Elektroden
                                    											leicht auswechselbar zu machen, stecken sie H. Cr.
                                       												Hubbell und Th. Fr. Boland (Englisches
                                    											Patent Nr. 4994/1897; D. R. P. Nr. 97712) auf Stifte, die in den Boden des
                                    											Gehäuses eingelassen und an dem freien Ende gespalten oder gegabelt sind, so
                                    											dass sie sich federnd dicht an die Innenfläche der hohlen Elektrode anlegen.
                                    											Dadurch wird in deren Hohlraum ein Luftpolster abgesperrt, das ein Hinauf
                                    											kriechen der Säure verhindert. Ein Element, bei dem die Elektroden durch
                                    											Umkippen frei zu legen sind, und das besonders für Fahrradlaternen bestimmt
                                    											zu sein scheint, beschreiben P. R. Cunningham
                                    											und Ch. H. Howland-Sherman (U. S. P. Nr.
                                    											602616). Ein ähnlich construirtes Zink-Kohleelement in Bleiröhren gibt C. N. Gauzentés (Englisches Patent Nr.
                                    											13100/1897) an. D. Ogden (U. S. P. Nr. 608216)
                                    											befestigt (eine bewundernswerthe Neuerung!) die Zinke in einem Pflock, der
                                    											in eine Oeffnung des Deckels der Batterie eingesetzt wird.
                                 Zur Erneuerung des Zinks bringt Doe Portable Electric
                                       												Light and Power Syndicate (The
                                       												Electrician, 1898 Bd. 41 S. 703) in dem Deckel ein Loch an, durch
                                    											den der schmale Zinkcylinder eingeworfen wird. Er fällt auf zwei
                                    											Platindrähte, die in eine durchlöcherte cylindrische Kautschukscheidewand
                                    											eingelassen sind. Diese wird von der gleichfalls durchlöcherten Kohle
                                    											umgeben. Die Zelle ist nach E. J. Houston und
                                    												A. E. Kennelly sehr constant. Eine Batterie
                                    											von drei kleinen Elementen lieferte nach Hopkinson während der 14½ Stunden, die ein Zinkcylinder hielt,
                                    											0,135 Ampère bei 4 bis 4,5 Volt. The Electrical
                                       												Review, 1898 Bd. 43 S. 440 bringt eine skeptische Kritik der
                                    											Angaben der Gesellschaft.
                                 In Zink: Kupfer: Kupfersulfatelementen lässt E. A.
                                       												Jahncke (Englisches Patent Nr. 7958/1897), was nicht neu ist, den
                                    											Elektrolyten aus einem oberen Gefässe eintreten und zieht die
                                    											Zinksulfatlösung oben am Elemente ab. Die Elektroden werden ausser den
                                    											Endplatten paarweise an Haken aufgehängt, deren umgebogene Arme auf Leisten
                                    											an den Seitenwandungen der Zelle aufliegen. Die Zinkplatten sind mit
                                    											vegetabilischem Pergament umkleidet, damit sie nahe an die Kupferplatten
                                    											gerückt werden können. Den erhitzten Elektrolyten will P. A. Emanuel (Englisches Patent Nr.
                                    											12321/1898) durch Dampfdruck, Schwere oder mechanische Mittel durch die
                                    											Batterie fliessen lassen, wobei deren Elemente unter allen Umständen in
                                    											gleicher Entfernung gehalten werden.
                                 Ueber sein schon früher (D. p. J. 1898 309 150) beschriebenes Blei-Zinkelement bringt
                                    												E. O'Keenan (L'Ind.
                                       												électrique, 1898 S. 430; L'Éclairage
                                       												electr., 1898 Bd. 17 S. 161) weitere Einzelheiten. In schmale
                                    											Weissblechgefässe werden je zwei Zinkplatten, die mit den Gefässwänden in
                                    											Contact sind, und dazwischen je eine Bleiplatte eingebaut. Mehrere Gefässe
                                    											werden, durch Glasstreifen geschieden, zu einer Batterie („pile
                                       												endoxyque“) vereinigt. Das Bleisulfat muss zur Verhinderung der
                                    											Polarisation und eines grossen inneren Widerstandes schiefergrau, und darf
                                    											nicht weiss sein. Eine zu Beleuchtungszwecken verwendbare Batterie, die drei
                                    											Bleischwammplatten im Gesammtgewichte von 7,5 k enthielt, zeigte eine
                                    												elektromotorischeKraft von 0,54 Volt. Die nutzbare
                                    											Anfangsspannung betrug 0,50 Volt, die Stromstärke anfänglich 6 Ampère, nach
                                    											34 Stunden 5 Ampère. In dieser Zeit wurden 187 Ampère-Stunden oder 91
                                    											Hecto-Watt-Stunden geliefert. Die Hecto-Watt-Stunde soll nur 24 Pf. kosten.
                                    											Nichts Neues ist an dem primären Elemente von A.
                                       												Peters (Englisches Patent Nr. 14112/1898) zu entdecken.
                                    											Elektrolytisch hergestelltes Bleisuperoxyd einerseits, Zink, Eisen oder Zinn
                                    											andererseits in Schwefelsäure, Phosphorsäure oder der Lösung eines sauren
                                    											Sulfats: alles alt. Bleisuperoxyd, das freie Säure enthält, presst J. D. Darling (U. S. P. Nr. 603361), übertragen
                                    											auf Harrison Bros. and Company, gebraucht die
                                    											Masse als Kathode in einem neutralen Elektrolyten und überzieht sie dadurch
                                    											mit einer zusammenhängenden, sie zusammenhaltenden Schutzschicht. Amalgame,
                                    											die in flüssigem Zustande in einen Cementcylinder eingefüllt sind, verwendet
                                    												J. Kitsée (Englisches Patent Nr. 14508 von
                                    											1897) als eine Elektrode. Der Cylinder hängt an einem centralen leitenden
                                    											Stabe, der im Deckel befestigt ist. Aehnlich ist die positive Elektrode
                                    											aufgehängt, die in einem Gypsbehälter höhere Bleioxyde enthält. Letztere
                                    											werden vortheilhaft aus niederen durch den Strom gebildet. Als
                                    											Depolarisatoren schlägt G. Platner (Englisches
                                    											Patent Nr. 23329/1897) ein Gemenge von Alkalichlorat mit den Peroxyden der
                                    											Schwermetalle, ihren Säuren und Salzen vor. Es können auch Metallchlorate
                                    											verwendet werden, deren Metalle (wie Eisen und Chrom) leicht basische Salze
                                    											bilden. Der Erfinder nimmt z.B. (Elektrochemische
                                       												Zeitschrift, 1898 Bd. 5 S. 150) eine Paste aus Natriumchlorat und
                                    											Ferrisulfat und umgibt sie mit Braunstein. Da in Folge der Bildung von
                                    											basischen Eisensalzen Schwefelsäure frei wird und diese Chlorsäure in
                                    											Freiheit setzt, sind nach früheren Erfahrungen (Peters, Angewandte Elektrochemie, Bd. 1 S. 108) Explosionen nicht
                                    											ausgeschlossen.
                                 
                              
                                 b) Normalelemente.
                                 J. Klemenčič (Wiedemann's Annalen, 1898 Bd. 65 S. 917) hat bei einem
                                    											Normalelement eine ganz anormale Abhängigkeit des inneren Widerstands von
                                    											Temperaturänderungen gefunden. Man sollte die englische Form des Clark, die kleineren Widerstand als die der
                                    											Reichsanstalt hat, leichter reproducirbar gestalten. W. Jaeger und K. Kahle (Wiedemann's Annalen, 1898 Bd. 65 S. 926, und
                                    												Zeitschrift für Instrumentenkunde, 1898 Bd.
                                    											18 S. 161) bringen umfangreiche Tabellen über Reproducirbarkeit und Constanz
                                    											von Clark- und Weston-Elementen. Beide wichen nur 0,1 Millivolt vom
                                    											Mittelwerth ab. Herstellungsvorschriften für beide Elemente und
                                    											Vergleichsmessungen werden gegeben. Letztere stimmen mit denen von H. C. Callendar und H.
                                       												T. Barnes (D. p. J. 1898 309 116) überein. Das 1 Volt-Normalelement von
                                    												Hibbert, über das schon früher (D. p. J. 1897 303 69
                                    											und 1898 307 64) berichtet wurde, wird jetzt von
                                    												Crompton und Co. in den Handel gebracht
                                    												(The Electrician, 1898 Bd. 41 S. 317). A. Mauri (Atti del R.
                                       												Ist. Lomb. di Science, 1897 Bd. 30; Il
                                       												Nuovo Cimento, 1898 Bd. 7 S. 197) verwendet folgendes
                                    											Normalelement. Ein grosses Glasgefäss nimmt am Boden Quecksilber und darüber
                                    											eine Mischung von Zink- und Mercuroacetat auf. In ihm hängt ein kleineres
                                    											Glasgefäss mit Zinkelektrode und Zinkacetat darauf. Vom Quecksilber
                                    											führt ein Platindraht, vom Zink ein Zinkdraht, beide durch Glasröhren
                                    											geschützt, nach aussen. Als Füllung dient gesättigte Zinkacetatlösung. Die
                                    											elektromotorische Kraft, die nach einem Tage constant wird, beträgt bei 15°
                                    											1,3266 Volt; bei verdünnten Lösungen ist sie grösser. Der
                                    											Temperaturcoëfficient ist nur 1/10 so gross wie beim Clark-Element. Derselbe
                                    											Forscher hat (Il Nuovo Cimento, 1898 Bd. 7 S.
                                    											196) ferner die elektromotorischen Kräfte von Elementen bestimmt, die
                                    											gesättigte Lösungen verschiedener Quecksilber- und Zirnksalze und solcher,
                                    											die Mercurosulfat enthalten, und in denen das Zink in gesättigte
                                    											Sulfatlösungen des Ammoniums, Kaliums, Natriums, Magnesiums und
                                    											Doppelsulfatlösungen von Zink und Ammonium bezw. Kalium, Natrium oder
                                    											Magnesium taucht. Auch Elemente mit Kupfer und Blei und Mischungen
                                    											verschiedener Quecksilbersalze sind untersucht worden.
                                 Für manche Vergleiche, z.B. mit dem Lalande-Element, würde ein Normalelement
                                    											mit niedrigerer elektromotorischer Kraft als das Clark'sche vortheilhaft sein. D. Mac
                                       												Intosh (Journal of Physical Chem.,
                                    											1898 Bd. 2 S. 185) hat verschiedene Combinationen untersucht. So hat
                                    											beispielsweise die Kette Zink: Zinkchloridlösung von 1,23 spec. Gew.:
                                    											Bleiamalgam (6 Hg auf 1 Pb) genau die elektromotorische Kraft 0,5. Sie stieg
                                    											bei der Combination Kupfer: gesättigte Kupfersulfatlösung: Mercurosulfat:
                                    											Quecksilber in der ersten Woche und blieb dann constant. Bei der Bewegung
                                    											verändert sie sich auch. Wegen des niedrigen Temperaturcoëfficienten bietet
                                    											das Element Vortheile vor dem Clark'schen. E =
                                    											0,3613 + (16,5 – t) 0,0006 Volt. Das Daniell-Fleming'sche Normalelement vereinfacht O. Grotrian (Elektrotechnische Zeitschrift, 1898 Bd. 19 S. 561)
                                    											folgendermaassen. Die ungleichnamigen Elektroden und Elektrolyte befinden
                                    											sich in getrennten Gefässen. Sind letztere rechteckig, so wird die eine
                                    											Seitenwand erhöht und ⋂-förmig umgebogen. Ein Schenkel wird am Ende
                                    											geradlinig und neigt sich um 45° gegen die Horizontale. In cylindrische
                                    											Gefässe setzt man ähnliche ⋂-Streifen aus Milchglas ein. Ueber diesen liegen
                                    											Filtrirpapierstreifen, die mit einem Ende in den Elektrolyt tauchen, mit dem
                                    											anderen frei herabhängen. Die hängenden Enden werden durch leichten
                                    											Fingerdruck mit einander in Berührung gebracht. Zur Aufnahme der
                                    											Elektrodenplatten dienen bei Porzellangefässen Nuthen, bei Glasgefässen
                                    											Schlitze in der Mitte von Hartgummideckeln. Die elektromotorische Kraft, die
                                    											von der Temperatur nicht beeinflusst wird, beträgt 1,001 Volt. Sie nimmt,
                                    											wenn die Polplatten nicht neu präparirt werden, in 18 Stunden um 0,001 bis
                                    											0,002 Volt zu, hauptsächlich wegen Aenderungen der Kupferplatte. Für
                                    											gewöhnliche Prüfungszwecke empfiehlt Hobart
                                    												(American Electrician) The Electrical World, 1898 Bd. 31 S. 756) Zink
                                    											und Kohle durch Fliesspapier, das mit Salmiaklösung durchfeuchtet ist, zu
                                    											trennen. Constante Zellen ohne Polarisation werden erhalten, wenn man zwei
                                    											dünne Kohlenplatten durch eine Schicht fein gepulverten Manganoxyds trennt,
                                    											in Fliesspapier wickelt und Zink zufügt.
                                 
                              
                                 c) Trockenelemente.
                                 Ueber die Herstellung von Trockenelementen berichtet American Electrician, 1898 S. 476. In ihrem Doppelelemente (vgl.
                                    												D. p. J. 1898 309 116) stellen R. Kraynund Co., König (Englisches Patent Nr.
                                    											12675/1897) den im porösen Kohlegefässe angebrachten Zinkstab in
                                    											Kochsalzlösung und füllen den Raum zwischen Kohle und äusserem Zinkgefäss
                                    											mit einer Paste von Salmiak. Das zeitweise erforderliche Umlegen des
                                    											Elements kann nach C. König (D. R. P. Nr.
                                    											99573) vermieden werden, wenn man den inneren Cylinder fortlässt und die
                                    											innere Flüssigkeit direct in den Hohlraum der Kohlencylinder einfüllt. Mit
                                    											dieser Neuerung fällt die letzte Spur der für das Element beanspruchten
                                    											Neuheit. G. Laura hat früher (vgl. D. p. J. 1897 303
                                    											69) ein modificirtes Meidinger-Element angegeben, bei dem ein wagerechtes
                                    											Diaphragma Verwendung findet, das aus zwei durch Leinen getrennten teigigen
                                    											Schichten, einer oberen aus Eibischwurzel und einer unteren aus Holzmehl,
                                    											beide mit gesättigter Kochsalzlösung durchtränkt, besteht. Neuerdings
                                    											schlägt er (Englisches Patent Nr. 5912/1898) statt der Eibischwurzel die
                                    											verschiedenen Theile anderer Pflanzen vor. In das Batteriegefäss kann ein
                                    											zweites ohne Boden eingesetzt werden, das einen Flansch zur Stütze des
                                    											Diaphragmas hat. Dieses kann auch senkrecht sein. Der depolarisirenden
                                    											Flüssigkeit kann man Salzsäure zusetzen und zur Herstellung des Diaphragmas
                                    											statt Natriumchlorid verdünnte Salzsäure oder eine andere leitende Substanz
                                    											benutzen. M. E. Fuld (U. S. P. Nr. 612326) hält
                                    											die Elektroden der Elemente oben und unten durch isolirende Platten in
                                    											bestimmtem Abstande getrennt. Ueber die oberste Platte und den darunter
                                    											befindlichen Elektrolyten wird eine plastische Masse gegossen. Ueber diese
                                    											kommt nach dem Erhärten eine viscose Schicht, darüber eine dünne Gypslage
                                    											unter leichtem Druck. Nachdem diese erhärtet ist, presst man eine dickere
                                    											Gypsschicht darüber. Damit diese Verschlüsse besser halten, wird das obere
                                    											Ende des Elementengefässes gezahnt. Die Zellen werden behufs Vereinigung zu
                                    											einer Batterie an einen isolirenden Deckel angehängt, der mit Ohren in
                                    											Aussparungen des oberen Randes eines Batteriebehälters passt.
                                 Eine steinartige depolarisirende Masse, die neben grosser Dichtigkeit
                                    											bedeutende Leitungsfähigkeit und Porosität besitzen soll, will E. W. Jüngner (Dänisches Patent Nr. 1752)
                                    											dadurch erhalten, dass er das mit etwa 20 Proc. Graphit vermengte Mangan-
                                    											oder Bleisuperoxyd mit 5- bis 50procentigem Wasserglas anfeuchtet. Die Masse
                                    											wird durch hydraulischen Druck in Briquettes geformt und bei gewöhnlicher
                                    											Temperatur getrocknet. Um die Partikeln noch besser zu verkitten, kann eine
                                    											geringe Menge Metalloxyd (z.B. Magnesia) oder eine andere Metallverbindung,
                                    											deren Silicat unlöslich ist, zugefügt werden. Neu an diesem Vorschlage ist
                                    											nur die Art des Bindemittels für die Briquettes und der Metalloxydzusatz
                                    											(vgl. Peters, Angewandte Elektrochemie, Bd. 1
                                    											S. 45). Das regenerirbare Trockenelement von L.
                                       												Paget, für das eine genauere Beschreibung noch fehlt, soll (The Electrical World, 1898 Bd. 32 S. 274) nach
                                    											Untersuchungen von S. Baer-Devlin bei 3 Zoll
                                    											Höhe und 1½ Zoll Durchmesser 2,14 Ampère-Stunden bei einem Spannungsabfall
                                    											von 2,46 auf 2,21 Volt, also 5,05 Watt-Stunden geben. Da die vollständige
                                    											Zelle 5 Unzen wiegt, wären das 10,6 Watt-Stunden auf 1 Pfund Zellengewicht.
                                    												Kennelly constatirt, dass diese Zahlen bei
                                    											weitem die bei gewöhnlichen Accumulatoren erhaltenen übertreffen. Einige
                                    											wenig sagende Notizen über eine halbtrockene Batterie der Electric Gas Lighting Co. bringt The Electrical World, 1898 Bd. 32 S. 120.
                                 
                              
                                 d) Directe
                                       												Elektricitätserzeugung aus Kohle.
                                 Wie Reed (vgl. D. p.
                                       												J. 1897 303 70) fanden nach einem
                                    											Berichte von J. W. Langley (Journal of the Franklin Instit., 1898 Bd. 146
                                    											S. 224) auch H. S. Rosewater und W. H. Oldham, dass die Jacques-Batterie, die
                                    											mit der alten (1877) Jablochkoff'schen,
                                    											übereinstimmt, eine thermo-elektrische ist, und in der Wirksamkeit der
                                    											Wärmeumwandelung mit Dampfkessel und Dynamo nicht concurriren kann. Die
                                    											elektromotorische Kraft ändert sich nicht wesentlich, wenn die Kohle durch
                                    											Eisen ersetzt wird. Sie wird nicht erhöht, sondern im Gegentheil vermindert,
                                    											wenn dem Alkali Natriumnitrat zugesetzt wird.
                                 In ein als eine Elektrode dienendes eisernes Gefäss, das geschmolzenes Blei
                                    											enthält, dem kohlehaltige Substanzen zugeführt werden, hängt J. L. Dobell (Englisches Patent Nr. 10
                                    											484/1897) vom Deckel aus einen porösen Behälter ein. Dieser nimmt ein
                                    											geschmolzenes Gemenge von Kaliumbichromat, Chromtrioxyd und Aetzkali oder
                                    											Aetznatron auf. Der Sauerstoff dieser Mischung diffundirt durch das
                                    											Diaphragma und verbrennt die Kohle. Das Gemenge wird durch Luft reoxydirt.
                                    											Diese führt man durch eine Röhre ein, die zugleich als zweite Elektrode
                                    											dient. Das in der Batterie entwickelte Gas entweicht durch ein oben in das
                                    											äussere Gefäss eingesetztes Rohr. Die kohlenstoffhaltige Substanz tragen A. D. Seton und J. L.
                                       												Dobell (Englisches Patent Nr. 15903/1897) in geschmolzenes Wismuth
                                    											oder ein Gemenge von Blei und Wismuth ein. Diesem wird Sauerstoff von einem
                                    											Salz mitgetheilt, das sich in einem inneren porösen Gefäss aus Magnesit
                                    											(vgl. unten) befindet, das in einem äusseren eisernen hängt. Das Salz kann
                                    											z.B. sein ein Arsenat, Arsenit, Vanadat, Chromat, Manganat, Plumbat, Zinkat,
                                    											Stannat oder ein Gemisch dieser Körper.
                                 Diaphragmen für Brennstoffelemente (wie z.B. D. p.
                                       												J. 1898 309 117) stellt J. L. Dobell (Englisches Patent Nr. 4442/1897)
                                    											so her, dass er gebrannten Magnesit mahlt, mit einer Lösung von Borsäure in
                                    											Wasser oder Spiritus oder beiden befeuchtet, in die gewünschte Form knetet
                                    											und trocknet oder brennt.
                                 
                              
                                 e) Thermosäulen.
                                 Aus Eisen- und Kupferstäben stellt E. Angrick
                                    											(D. R. P. Nr. 99149) Ringe her, die zu einer Art Füllofen vereinigt werden.
                                    											Die äusseren Verbindungsstellen werden durch Wasser gekühlt. Zu dem Zwecke
                                    											sind je zwei einfache Ringe zu einem Doppelring vereinigt und ihre äusseren
                                    											Flächen zur Aufnahme eines Kühlrohrs ausgedreht. Die Kühlung besteht nicht
                                    											aus einer Schlange, sondern aus parallel geschalteten Rohren, die in
                                    											Sammelrohre münden. Begünstigt wird die Kühlung, wenn die Elektroden die
                                    											Rohre ganz oder theilweise in einer entsprechend geformten, genau passenden
                                    											Nuth in sich einschliessen. Die Kupferelektroden können behufs grösserer
                                    											Wärmezufuhr nach dem innen gelegenen Heizraume zu verlängert sein. Zur
                                    											Herstellung der Einzelringe formt man einen vollen Ring mit entsprechenden
                                    											Kernmarken ein und setzt dann die Kerne mit den Kupferelektroden ein. Durch
                                    											vorsichtiges Vollgiessen der so vorbereiteten Form mit heissem Gusseisen
                                    											führt man eine vollkommene Verschweissungbeider Metalle
                                    											herbei. Nach entsprechender mechanischer Bearbeitung des ganzen Ringes, wie
                                    											Abdrehen, Ausstechen der Nuth für das Kühlrohr u.s.w., werden die
                                    											Einzelelemente des Ringes durch Einschneiden an geeigneten Stellen von
                                    											einander isolirt. Durch die beschriebene Verbindung der Elektroden mit
                                    											einander wird der elektrische Widerstand erheblich vermindert. In Folge der
                                    											hohen Schmelzpunkte der benutzten Metalle ist eine stärkere Erhitzung und
                                    											Ausnutzung der Batterie als bisher möglich. Thermosäulen erhitzen F. Cottle, W. Calver und J. J. Pratt (U. S. P. Nr. 608755) durch die
                                    											Sonnenwärme. Letztere wird auf zerkleinertes Steinmaterial condensirt,
                                    											dessen wärmeisolirende Ummauerung in einer Oeffnung eine Thermosäule
                                    											enthält.
                                 
                              
                           
                              II. Secundärelemente.
                              
                                 a) Allgemeines.
                                 Erfahrungen über Accumulatoren bringt L. Gebhard
                                    												(Oesterreichische Zeitschrift für
                                       												Elektrotechnik, 1898 Bd. 16 S. 261 und 280). P. Schoop und H.
                                       												Benndorf (Elektrochemische
                                       												Zeitschrift, 1898 Bd. 5 S. 133 u. 157) haben versucht,
                                    											Accumulatoren so mit einander zu vergleichen, dass das für eine gegebene
                                    											Beanspruchung tauglichste System erkannt werden kann, ohne eine
                                    											Betriebsdauerprobe zu machen. Bei der Ermittelung der Entladungscapacität
                                    											sollte der Sammler mit beispielsweise sechs verschiedenen Stromstärken, die
                                    											Entladungszeiten von 20, 10, 7, 5, 3 und 1 Stunde entsprechen, bis zu 10
                                    											Proc. Abfall der Klemmenspannung entladen werden. Die erhaltenen Werthe für
                                    											die Capacitäten werden als Abscissen, die zugehörigen Werthe für die
                                    											Stromstärken als Ordinaten eingetragen. Die Verbindung der Kreuzpunkte
                                    											stellt die Capacitätscurve des Accumulators dar. Ebenso sollte die
                                    											Capacitätscurve der Ladung construirt werden. Beide Curven zeigen sehr
                                    											interessante Abweichungen. Die Veränderungen der Potentiale an der
                                    											Bleischwamm- und Superoxydplatte sollten durch Anwendung einer
                                    											Hilfselektrode (Zink- oder Cadmiumstab von 8 mm Durchmesser und 100 mm
                                    											Länge, der zur Hälfte in die Säure taucht) ermittelt werden. Aehnliches gilt
                                    											vom Nutzeffect. Dieser ist bei den Bleischwammplatten gewöhnlich besser als
                                    											bei den Superoxydelektroden; zu Beginn der Ladung und Entladung am besten
                                    											und gegen den Schluss hin am schlechtesten. Der Widerstand bietet mehr
                                    											wissenschaftliches als praktisches Interesse. Von den untersuchten Sammlern
                                    											sollte beschrieben werden: Gewicht (auch des Trägers und des activen
                                    											Materials für sich), Construction (Oberfläche, Plattendicke u.s.w.) und
                                    											sonstige Beschaffenheit der Elektroden; Gewicht, Concentration und Reinheit
                                    											des Elektrolyten; Abstand der Platten von einander, von den Wänden und dem
                                    											Boden des Gefässes; Aufbau des Accumulators (Art der Isolirungsvorrichtung
                                    											der Platten, Art des Gefässes u.s.w.). Es werden hinter einander (in 1 bis 2
                                    											Minuten) beobachtet: Spannung zwischen Cadmium- und Bleischwammelektrode
                                    											während des Stromdurchgangs und bei unterbrochenem Stromkreis; dasselbe für
                                    											die Superoxydplatte; Klemmenspannung und elektromotorische Kraft. Diese
                                    											Werthe sind zunächst für einen Baumgarten-, einen Gülcher- und einen
                                    											Oblasser-Accumulator bestimmt worden. Zur Vergleichung der mit verschieden
                                    											schweren Zellen erreichten Resultate, muss man diese auf einen Accumulator
                                    											von 1 k Gewicht reduciren. Die gefundenen elektromotorischen Kräfte
                                    											kann man ohne weiteres, die Klemmenspannungen dann für den
                                    											Einheitsaccumulator adoptiren, wenn man die verwendeten Stromstärken durch
                                    											das Gewicht der Zelle dividirt. Construirt man auf Grund der Messungen
                                    											Flächen, so müsste bei einem Accumulator, dessen Widerstand unendlich klein
                                    											und deren Depolarisationsfähigkeit unendlich gross wäre, die Fläche für die
                                    											elektromotorischen Kräfte mit der für die Klemmenspannungen zusammenfallen
                                    											und durch eine Horizontalebene dargestellt werden können. Je geringer also
                                    											die Abweichung der Flächen von dieser Horizontalebene ist, um so mehr nähert
                                    											sich der betreffende Accumulator dem Ideal. In dieser Hinsicht macht die
                                    											Gülcher-Zelle den besten, der Baumgarten-Sammler den schlechtesten Eindruck.
                                    											Die Veränderungen der Accumulatoren beim Betriebe lassen sich durch
                                    											Vergleich der Mächen ersehen, die nach den Messungen in genügend weit aus
                                    											einander liegenden Arbeitsperioden construirt sind. Noch interessanter sind
                                    											die in analoger Weise zu erhaltenden Flächen für die einzelnen. Elektroden.
                                    											Die Stromstärke wird dabei auf die 1 k-Superoxydelektrode bezogen. Diese
                                    											steht bei Gülcher durch Capacität und
                                    											Depolarisationsfähigkeit obenan. Die Baumgarten'sche zeigt die kleinste Capacität, die Oblasser'sche die geringste
                                    											Depolarisationsfähigkeit. Der Widerstand der Oblasser-Elektrode ist grösser
                                    											und ihr Nutzeffect kleiner als bei der Baumgarten-Elektrode. Die Reduction
                                    											der Messungen statt auf Gewichts- auf Flächeneinheiten hat weder
                                    											wissenschaftlichen noch praktischen Werth. Die Bilder des Accumulators
                                    											müssten durch Construction der Ladungsflächen vervollkommnet werden, die
                                    											noch markantere Vergleiche ermöglichen würden, da die
                                    											Reactionsgeschwindigkeiten der bei der Ladung an den Elektroden vor sich
                                    											gehenden Processe kleiner sind als bei der Entladung. Leider können bei den
                                    											Ladungen die elektromotorischen Kräfte nicht so leicht, sondern kaum anders
                                    											als nach einer Compensationsmethode bestimmt werden. Nach den Curven hat der
                                    											Gülcher-Accumulator die glatteste, der Oblasser-Accumulator die schlechteste
                                    											Regeneration. Die Schwammelektrode erleidet glattere Ladung als die
                                    											Superoxydelektrode. Zwischen beiden zeigt den grössten Unterschied der
                                    											Oblasser-Sammler. Bei einem Ideal-Accumulator müssten die Curven für die
                                    											Ladung mit denen für die Entladung zusammenfallen. Das Stück der Ebene, das
                                    											zwischen den Curven für die Klemmenspannungen bei Ladung und Entladung
                                    											abgegrenzt wird, ist ein Maass für die nicht regenerirte, im Accumulator in
                                    											Wärme umgesetzte Stromarbeit, während die durch die Curven für die
                                    											elektromotorischen Kräfte umgrenzte Ebene ein Maass für die bei der
                                    											Umkehrung des Entladeprocesses stattfindenden Verluste vorstellt. Bei
                                    											vergleichenden Untersuchungen über Ladungen von Secundärzellen mit
                                    											constantem Potential und mit constanter Stromstärke haben A. A. Cahen und J. M.
                                       												Donaldson (The Electrician, 1898 Bd.
                                    											41 S. 674 und 710) gefunden, dass die Ladezeit bei der ersten Methode
                                    											weniger als halb so gross wie bei der zweiten, die Capacität etwa 30 Proc.
                                    											grösser, der Nutzeffect aber 10 Proc. kleiner ist. Dieser Energieverlust
                                    											rührt sehr wahrscheinlich von der starken Erhitzung her, die durch die
                                    											zuletzt grossen Ladeströme hervorgerufen wird. Nach der Ladung mit
                                    											constanter Spannung ist diese bei derEntladung constanter, als wenn vorher mit
                                    											gleich bleibender Stromstärke geladen wurde. Nach 50 Ladungen mit constantem
                                    											Potential war die Zelle nicht merkbar mitgenommen.
                                 Durch Versuche hat L. Jurnau (L'Éclairage électrique, 1898 Bd. 16 S. 413)
                                    											nachgewiesen, dass bei starken positiven Platten, die mehr Bleisuperoxyd
                                    											enthalten als zur Sulfatbildung bei der Entladung nöthig ist, die Capacität
                                    											nicht nur von der Porosität der Masse, der Dichte des Elektrolyten und der
                                    											Stromstärke, sondern auch davon abhängt, ob die vorhergehende Entladung eine
                                    											langsame oder schnelle war. Bei der ersteren wird sich mehr Bleisulfat
                                    											bilden als bei der letzteren. Demzufolge erhält man bei der Ladung in der
                                    											activen Masse eine im Vergleich zu der äusseren ziemlich stark concentrirte
                                    											Schwefelsäure. Da nun die Diffusion proportional dem
                                    											Concentrationsunterschiede des Elektrolyten in und ausserhalb der Platten
                                    											ist, wird bei stärker concentrirter Säure mehr Bleisulfat entstehen, die
                                    											Capacität also grösser werden als bei schwächerem Elektrolyten. In Fällen
                                    											starker Sulfatirung konnte (L'Éclairage
                                       												électrique, 1898 Bd. 16 S. 133) Eisen und 0,5 und mehr Proc.
                                    											Antimon in den negativen Platten nachgewiesen werden. Ersteres konnte aus
                                    											dem Füllmaterial und der Säure stammen, letzteres rührte von den aus
                                    											antimonhaltigem Blei bestehenden Rahmen her. Deshalb sollte man diesen aus
                                    											Weichblei herstellen. Bei Hartbleiträgern sollte wenigstens deren
                                    											Peroxydirung möglichst vermieden und nur Elektrolyte von niedrigem
                                    											specifischem Gewicht benutzt werden. Bei schon vorhandenen Sulfatschichten
                                    											wird man am besten thun, sie mechanisch zu entfernen.
                                 Zum Anzeigen des Endes der Ladung einer Accumulatorenbatterie und der
                                    											Zwischenstufen der Füllung ist früher (D. R. P. Nr. 88649) eine
                                    											Messvorrichtung nach Art eines Differentialgalvanometers angegeben worden.
                                    											Die eine Spule ist wie die Spule eines Voltmeters direct mit den Endpunkten
                                    											der Batterie verbunden (Spannungsspule), die andere parallel zu einem
                                    											Widerstand im Hauptstromkreis geschaltet (Stromspule). Diesen Widerstand
                                    											ersetzt nun neuerdings R. Hopfelt (D. R. P. Nr.
                                    											99359) ganz oder theilweise durch eine Hilfsbatterie, um empfindlichere
                                    											Messgeräthe anwenden zu können. Einen automatischen Ausschalter für
                                    											Secundärbatterien gibt W. L. Negbaur (U. S. P.
                                    											Nr. 607124) an.
                                 Die Masse, deren Verwendung für Batteriegefässe schon früher (D. p. J. 1898 307
                                    											91) erwähnt wurde, stellt W. Morison
                                    											(Englisches Patent Nr. 9290/1897) so her, dass er Asbestfasern innig mit
                                    											geschmolzenem Asphalt mischt. Die Masse wird dann auf einer heissen Fläche
                                    											ausgebreitet und von Feuchtigkeit und Verunreinigungen durch Schlagen,
                                    											Stossen und Durcharbeiten befreit. Dabei kann noch eingearbeitet werden
                                    											etwas Guttapercha, um das Material elastischer und zäher zu machen, und
                                    											Schwefel, um ihm Schwammigkeit und Festigkeit zu geben. Die Temperatur bei
                                    											der Bearbeitung soll nicht unter 66 ° sein. Zur Formgebung kommt das
                                    											Material 20 bis 40 Secunden in eine heisse Form.
                                 Das bedeutende Wachsthum der Accumulatorentechnik geht daraus hervor, dass
                                    											nach J. Appleton (The
                                       												Electrical World, 1898 Bd. 32 S. 178; London Electrical Review, 1898 Bd. 43 S. 353, 391) in den
                                    											Vereinigten Staaten Batterien installirt wurden vom Plattengewicht: 1894:
                                    											157000; 1895: 500760 und 1897: 1623285 k. Den Accumulator Fulmen
                                    											behandelt L'Électricien, 1898 Bd. 16 S. 10, die
                                    											Accumulatoren auf der internationalen Ausstellung zu Turin L'Elettricità, 1898 S. 184. Einen leichten
                                    											Sammler beschreibt F. Pescetto (Atti della Associazione elettr. Ral., 1898 S.
                                    											45).
                                 
                              
                                 
                                    (Fortsetzung folgt.)