| Titel: | Fortschritte der angewandten Elektrochemie. | 
| Autor: | Franz Peters | 
| Fundstelle: | Band 311, Jahrgang 1899, S. 64 | 
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                        Fortschritte der angewandten
                           								Elektrochemie.
                        Von Dr. Franz
                                 								Peters.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 47 d.
                           								Bd.)
                        Fortschritte der angewandten Elektrochemie.
                        
                     
                        
                           b) Acetylen.
                           Einen zusammenfassenden Vortrag über Acetylen hielt J.
                                 										Pemberton-Stubbs (Engineering, 1898 Bd. 66 S.
                              									88). Die Chemie des Entwicklungsprozesses des Acetylens, die Theorie der
                              									Nachvergasung und die Klassenunterschiede der jetzt gebräuchlichen Entwickler
                              									besprach N. Caro auf dem 3. internationalen Kongress
                              									für angewandte Chemie (Chemiker-Zeitung, 1898 Bd. 22 S.
                              									664). Aus industriellem Calciumkarbid, das homogen mit deutlich krystallinischem
                              									Bruch und sehr charakteristischen braunroten Reflexen war, erhielt H. Moissan (Acad. des sc.
                              									vom 3. Okt. 1898; Chemiker-Zeitung, 1898 Bd. 22 S. 884)
                              									bei der Zersetzung durch Kalkmilch, die mit Acetylen gesättigt war, 292,81 bis
                              									318,77 l Acetylen auf 1 kg. Dagegen lieferte poröses grauliches Karbid nur 228,60
                              									bis 260,30 l. In vier Proben wurden 0,02, 0,12, 0,15, 0,31 Gesamtstickstoff
                              									gefunden. Der Rückstand von der Zersetzung des Karbids mit Zuckerwasserlösung, der
                              									ziemlich gering war, enthielt namentlich Kohlenstoffsilicium, Eisen- und
                              									Calciumsilicid, weisse kalkreiche Teilchen, bisweilen etwas Calciumsulfid und
                              									Graphit. Von den Verunreinigungen des Karbids ist Silicium meist als
                              									Kohlenstoffsilicium, bisweilen auch als Calciumsilicid und als krystallisirte
                              									Kieselsäure vorhanden. Schwefel fand sich als Calcium- und Aluminiumsulfid, von
                              									denen nur das letztere durch Wasser zersetzt wird. Das erstere kann bei Gegenwart
                              									einer gewissen Menge Spuren einer schwefelhaltigen organischen Verbindung liefern.
                              									An Gesamtschwefel wurden 0,37, 0,43 und 0,74 % gefunden. Eisen ist als Silicid und
                              									Karbosilicid vorhanden. Phosphor findet sich grösstenteils als Calciumphosphid,
                              									weniger mit Eisen und Silicium verbunden in metallischen Kügelchen. Kohlenstoff in
                              									Form von Graphit wurde in einigen, als Diamant in keinen Proben gefunden. Den
                              									heutigen Stand der Acetylenbeleuchtung behandelt P.
                                 										Wolff (Zeitschrift für angewandte Chemie, 1898
                              									S. 919). Ueber Projektierung von Acetylenbeleuchtungsanlagen sprach Fr. Liebetanz auf dem Kongress der Karbid- und
                              									Acetylengas-Fachmänner (Chemiker-Zeitung, 1898 Bd. 22
                              									S. 903). Die Stellungnahme der Feuerversicherungsgesellschaften zu Acetylenanlagen
                              									behandelte J. Knappich auf dem Kongress der Karbid- und
                              									Acetylengas-Fachmänner (Chemiker-Zeitung, 1898 Bd. 22
                              									S. 903).
                           Karbidpatronen stellt E. N. Dickerson (U. S. P. Nr.
                              									610171) aus Karbid und einem Bindemittel, das allmählich das Karbid frei gibt, her.
                              									Sie haben die Gestalt eines umgekehrten abgestumpften Kegels, so dass der Kalkrückstand nicht
                              									auf die Grundfläche fällt. G. de R. de Sales
                              									(Englisches Patent Nr. 1653/1897) schüttet das Karbid in einen beiderseits offenen
                              									Cylinder aus undurchlässigem Material und füllt die Zwischenräume mit Teer, Bitumen,
                              									Sand o. ä. aus. Soll die Einwirkung des Wassers etwas schneller vor sich gehen, so
                              									wird der Cylinder mit einem oder mehreren Längsschlitzen versehen. Er ist aus
                              									Drahtnetz gefertigt, wenn sehr lebhafte Reaktion erzielt werden soll.
                           G. Pereire, E. Sorel und B.
                                 										Cruvellier (Englisches Patent Nr. 6997/1897) zersetzen das Karbid durch
                              									Dampf. Es liegt entweder auf einem durchlöcherten falschen Boden, auf dem es zur
                              									Entfernung der sich bildenden Kalkschicht durcheinander gerührt werden kann, oder
                              									wird durch einen Trichter einer rotierenden durchlöcherten Trommel zugeführt.
                           Apparate sowohl mit Wasserzuführung zum Karbid als mit Einwurf des Karbids in das
                              									Wasser durch ein Band ohne Ende oder eine Trommel, sowie eine automatische
                              									Abschlussvorrichtung für den Karbidbehälter bei der Ladung und Oeffnungseinrichtung
                              									bei gefülltem Apparate beschreibt O. Münsterberg
                              									(Englisches Patent Nr. 19615/1897).
                           In einen geneigten Cylinder schiebt W. Ovens (Englisches
                              									Patent Nr. 1625/1898) einen mehrkammerigen Karbidtrog von unten ein. Wasser fliesst
                              									von oben zu, und wenn der erste Entwickler erschöpft ist, zu einem zweiten. Die
                              									Karbidkammern ordnet J. R. Wigham (Englisches Patent
                              									Nr. 18971/1897) als Abteilungen eines Cylinders an, der einen Deckel mit
                              									Quecksilberdichtung hat. Ueber diesem Cylinder befindet sich ein anderer für Wasser
                              									von genau demselben Fassungsraum. J. A. Welten und J. V. Price (U. S. P. Nr. 609313) versieht den
                              									Hauptbehälter noch mit einem zweiten konischen Boden, bringt darüber die
                              									Gasometerglocke und in dem Zwischenraum zwischen beiden Böden den Karbidbehälter an
                              									und leitet auf dessen Inhalt Wasser von einem seitlich oben befestigten
                              									Hilfsbehälter aus. Bei dem Apparate von M. Strakosch
                              									(U. S. P. Nr. 610150) führt eine Röhre von einer oberen Wasser zu einer unteren
                              									Karbidkammer. In der Röhre ist ein am Ende zugespitzter Stab senkrecht beweglich, so
                              									dass er beim Niederstossen in die Karbidpatrone eindringen kann. Ist die eine durch
                              									eine bestimmte Menge Wasser aufgebraucht, so wird die nächste durch die Drehung
                              									einer Trommel unter den Stab geschoben. Ch. R. Gillett
                              									(U. S. P. Nr. 611473, übertragen auf H. W. Leman) setzt
                              									das Wasser im Wasserbehälter unter bestimmten Druck, so dass es sich über das Karbid
                              									ergiesst, wenn der Druck in dessen Behälter kleiner wird. Der Druck- im
                              									Wasserbehälter bleibt konstant, auch wenn sich der des entwickelten Gases ändert.
                              										J. Kirkham und J. v.
                                 										Wyl (U. S. P. Nr. 609189) bringen auf einem horizontalen, sich drehenden
                              									Träger cylindrische Kammern zur Aufnahme von Karbid an, die an den Enden geschlossen
                              									und an den Seiten durchlöchert sind und durch cylindrische, an dem Träger befestigte
                              									Segmente gehalten werden. Durch den oberen Teil des Apparates geht eine
                              									durchlöcherte Röhre, die in je einen Cylinder, sobald er in eine Linie mit ihr
                              									kommt, Wasser entladet. An den Enden der Kammer sind in gleicher Höhe mit den
                              									Karbidcylindern Entleerungsöffnungen angebracht, die durch Deckel geschlossen werden
                              									können. C. Bosque (D. R. P. Nr. 97848) führt das Wasser
                              									durch dochtartige Körper zu, deren in die Flüssigkeit tauchende Enden sich in
                              									verschiedenen Höhenlagen befinden. F. E. Bundy (U. S.
                              									P. Nr. 610937) bringt zwischen den Karbidlagen, die ein centrales durchlöchertes
                              									Rohr umgeben, Schichten von absorbierendem Material an. Dieses kann auch das
                              									Wasserzuführungsrohr umhüllen. Der Apparat E. N.
                                 										Dickerson's (U. S. P. Nr. 603678) hat eine seitlich ausdehnbare
                              									Karbidpatrone mit einer durchlässigen Membran an der Oeffnung. Den unteren Teil des
                              									Karbidbehälters bildet J. G. A. Kitchen (Englisches
                              									Patent Nr. 17793/1897) aus porösem Material, das durch einen Deckel zusammengepresst
                              									werden kann, um den Wasserzutritt aus einem äusseren Gefäss zu regeln. Wird der
                              									Druck des Gases im Karbidbehälter zu gross, so wird das Wasser vom porösen Material
                              									zurückgedrückt, während sich das Gas in einer Glocke am Boden des äusseren Gefässes
                              									ansammelt. Der Wasserzutritt kann auch aufgehoben werden, wenn man den Boden des
                              									Karbidbehälters gegen eine Unterlagsscheibe auf dem Boden des äusseren Gefässes
                              									schraubt. Zur Erleichterung der Reinigung gestaltet F. A.
                                 										Mitchell (Englisches Patent Nr. 13496 von 1897) Entwickler c und Karbidbehälter f,
                              									wie es Fig. 17 zeigt. Der Deckel d endet schüsselartig, damit kondensierte Feuchtigkeit
                              									in den Behälter zurückfliesst. Das Wasser wird durch Röhre o von unten zum Karbid geleitet. Das Gas strömt durch Röhre i (Fig. 18) in die
                              									Glocke b. Zur Regelung des Wasserzuflusses ist die
                              									Glocke mit zwei Platten s und s1 versehen, die auf den Hebel r1 eines Hahnes p in der Röhre o wirken.
                              									Beim Sinken der Glocke macht die Platte s allmählich
                              									den Hebel r1 frei, so
                              									dass sich Hahn p völlig öffnet, und schliesst ihn
                              									wieder beim Steigen. Ist das Karbid erschöpft, so dreht beim weiteren Sinken der
                              									Apparat von Glocke die Platte s1 den Hahn p ab, so
                              									dass Mitchell, der Entwickler nicht überschwemmt werden kann. Gleichzeitig wird
                              									durch die Kontakte v1
                              									v2 der Stromkreis einer
                              									elektrischen Klingel geschlossen. Bei übermässiger Entwickelung hebt eine nahe dem
                              									Boden der Glocke angebrachte Platte t4 den Hebel t1 eines Hahnes t2 in der Röhre i0 und verhindert dadurch den weiteren Eintritt von
                              									Gas in die Glocke b. Das überschüssige Gas strömt durch
                              									eine Röhre t5 in eine
                              									starke Kammer u, die durch das Wasser in dem Behälter
                              										a gut gekühlt wird und zugleich den Wasserraum
                              									darin vermindert. Das Gefrieren des Wassers in dem Gefässe a wird durch untergestellte Gasbrenner oder eine Heizschlange x verhindert. Ist der Entwickler erschöpft, so wird vor
                              									dem Oeffnen der Rest des Gases durch eine Pumpe h (Fig. 17) in die Glocke gedrückt. Ch. Kelly (U. S. P. Nr. 608869, übertragen, auf Read Holliday and Sons) machen den Apparat von
                              									Mitchell. Boden des Generators geneigt und bringen darunter eine Absatzkammer für
                              									das Kalkhydrat an, deren Zuflusshahn sich automatisch öffnet, wenn der Deckel vom
                              									Apparate entfernt wird. Dicht über dem geneigten Boden befindet sich die Verbindung
                              									mit einer seitlich angebrachten Wasserkammer, deren äussere Wand sich nach unten
                              									neigt. Der Entwicklerraum ist durch eine horizontale Scheidewand in zwei Abteilungen
                              									geschieden. Bei dem Apparate von A. Williamson
                              									(Englisches Patent Nr. 9545/1898) werden, sobald die Deckel auf die Karbidbehälter
                              									einer unteren Abteilung geschraubt sind, Hähne geöffnet, die Wasser von einer
                              									mittleren Abteilung zulassen. Wird oben aus dieser nicht genügend Gas entnommen, so
                              									drückt das überschüssige Acetylen das Wasser nach einer oberen Abteilung. H. Schneckloth (U. S. P. Nr. 606305) versieht den
                              									Ladecylinder oben und unten mit je einer Klappe. Aus dem Zwischenraum kann das Gas
                              									abgesaugt und entweder in ein Sammelreservoir oder in den Gasraum des Entwicklers
                              									geleitet werden. Von diesem führt in mässiger Höhe das Hauptrohr das Gas für
                              									gewöhnlich ab. Beim Aufhören der Gasentwickelung wird aber eine andere engere Röhre
                              									in Benutzung genommen, die von der äussersten Spitze des Gasraumes abgeht und in die
                              									Hauptleitung führt. Sie wird mit dem aus dem Ladecylinder abgesaugten Gas gespeist.
                              									Beim Entladen des Apparates kann der untere Teil des Entwicklers abgesperrt
                              									werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 311, S. 65
                              Fig. 17. Apparat von Mitchell.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 311, S. 65
                              Fig. 18. Apparat von Mitchell.
                              
                           Verbesserungen an seinem Wasserzuflussregler (D. p. J.
                              									309 176) bringt M. Ch. A.
                                 										Fourchotte (D. R. P. Nr. 97716) an. Auf einfache Weise sperrt bei zu
                              									starker Gasentwickelung E. Godin (Englisches Patent Nr.
                              									17021/1897; U. S. P. Nr. 604039; Französisches Patent Nr. 268869) den Wasserzutritt
                              									zum Karbid ab. Der Apparat besteht aus dem Entwickler und dem seitlich angeordneten
                              									Wasserbehälter. Letzterer hat im Innern etwas über dem Boden ein Gefäss mit Dom und
                              									ohne Boden. Vom unteren Ende des Doms geht eine Wasserzuflussröhre mit Ventil zum
                              									Entwickler, während
                              									das obere Ende mit der Gasausströmungsröhre durch ein Ventilrohr in Verbindung
                              									steht. Als Wasserspeiser verwendet P. Bucher (D. R. P.
                              									Nr. 99382) einen kippbar oder schwingend aufgehängten Napf, der beim Sinken der
                              									Gasometerglocke geneigt wird. Der Wasserstand in diesem Napf wird z.B. durch einen
                              									hohlen Schwimmer auf gleicher Höhe gehalten. Elektrisch regelt A. Bonte (D. R. P. Nr. 99290) den Wasserzufluss. Das
                              									diesen ermöglichende Ventil wird durch ein Gegengewicht in der Schlussstellung
                              									gehalten. Sinkt aber die Gasometerglocke, so hebt sie die Wirkung eines Gewichtes
                              									auf ein Kontaktstück auf und schliesst durch dieses einen Strom. Dieser erregt einen
                              									Magneten, der die Gewichtwirkung auf das Wasserzuflussventil überwindet und dadurch
                              									dieses öffnet. J. Schumacher (D. R. P. Nr. 99007)
                              									umschliesst die Karbidmasse eng mit einem Behälter, am besten mit parallel laufenden
                              									Seitenwänden. Je mehr sie sich zersetzt, um so mehr hat sie das Bestreben, sich
                              									auszudehnen. Diese Kraft wird nutzbar gemacht, um in fortwährend zunehmender Menge
                              									Wasser in den Rückstand einzuführen. Dadurch wird ein Ausgleich geschaffen gegenüber
                              									dem sich vergrössernden Widerstände, den die zunehmende Menge des Rückstands dem
                              									Durchgange des Wassers nach dem Karbid entgegensetzt. Der Entwickler ist
                              									hauptsächlich für Lampen bestimmt. Dem Wasserzuflussregler gibt O. Münsterberg (D. R. P. Nr. 97527) eine erweiterte
                              									Kammer. In dieser befindet sich ein Schwimmer. Er schliesst bei erhöhtem Gasdruck im
                              									Entwickler das Wasserzuflussröhrchen ab und gestattet bei normalem Gasdrucke die
                              									regelmässige Abgabe des zufliessenden Wassers durch ein Knierohr. Das Calciumkarbid
                              									hat ein geringeres Gewicht als die bei seiner Zersetzung entstehenden Rückstände.
                              									Diese Gewichtszunahme, die sich genau berechnen lässt, benutzt O. Münsterberg (D. R. P. Nr. 98844), um die
                              									Wasserzufuhr zu regeln oder ganz abzuschneiden. Das Karbid ist in einem Gefässe
                              									enthalten, das in Kugelgelenken auf einer Welle schaukelnd hängt und durch ein
                              									Gegengewicht in gehobener Stellung gehalten wird. Ist das Karbid vergast, so wird
                              									die Kraft des Gegengewichts überwunden, das Gefäss sinkt nieder und schliesst den
                              									Wasserzufluss ab. Gleichzeitig damit kann die Zufuhr zu einem anderen Karbidbehälter
                              									geöffnet werden. In Apparaten, bei denen der Wasserzufluss zum Karbid durch Oeffnung
                              									oder Schliessung des Gasauslasses aus den Entwicklern geregelt wird, führen F. S. Thorn und Ch. Hoddle
                              									(D. R. P. Nr. 98864; vgl. D. p. J.
                              									307 214) von dem Karbidbehälter aus in der
                              									Gasometerglocke bis über den Wasserspiegel ein Rohr in die Höhe, das mit Kugelventil
                              									versehen ist. Beim Tiefstande der Glocke zieht eine an ihr befestigte Kette einen
                              									Schwimmer nieder, der durch einen Hebel das Ventil öffnet. Wird jetzt ein Ventil an
                              									einem Wasserrohr, das durch die Gasometerwandung geht und mit dem Karbidbehälter in
                              									Verbindung steht, geöffnet, so steigt durch das entwickelte Gas die Glocke, so dass
                              									die Kette schlaff wird und der Schwimmer das Kugelventil schliesst. Das Gas geht
                              									dann durch das Wasserrohr und sperrt den Wasserzutritt ab. P. H. F. de Résener und H. L. A. Luchaire (D.
                              									R. P. Nr. 98640) erzeugen beim Steigen der Gasometerglocke eine Druckverminderung im
                              									Entwickler, so dass Wasser zum Karbid treten kann. Dies erreichen sie durch
                              									Anbringung einer Regelungsglocke, die sich entgegengesetzt zur Gasometerglocke
                              									bewegt. Schon früher hat man Entwickler konstruiert, bei denen beim Steigen der
                              									Gasometerglocke das Wasser durch eine biegsame Röhre in ein Gegengewichtsgefäss
                              									fliesst, so dass der Flüssigkeitsspiegel im Erzeuger fällt und die Gasentwickelung
                              									aufhört. Bei den bisherigen Apparaten wird aber das Ueberfliessen des Wassers
                              									ausserdem noch stark durch den Gasdruck beeinflusst. Dies wollen E. Chesnay, L. Pillion und Ch.
                                 										Bertolus (D. R. P. Nr. 98013) vermeiden. Sie schliessen den
                              									Gegengewichtsbehälter und setzen ihn nicht nur durch eine Wasserleitung mit dem
                              									Entwickler, sondern auch noch durch eine Gasleitung mit diesem oder dem Gasometer
                              									oder den Röhren zwischen beiden in Verbindung. Dadurch wird erreicht, dass
                              									Flüssigkeitsstand und Gasdruck nur in ganz engen Grenzen schwanken, dass der
                              									Gegengewichtsbehälter nicht überläuft, und dass der Wasserzufluss genau der Stellung
                              									des Gegengewichtsbehälters und somit dem Gasverbrauche entsprechen muss.
                           Das Gegengewicht braucht sich nur in geringen Höhen zu bewegen, wenn man nicht
                              									das Wasser dem Verbrauche entsprechend immer höher und höher im Gaserzeuger
                              									ansteigen, sondern wenn man das Karbid nachrutschen lässt. Zu dem Zwecke lässt man
                              									die Karbidschüttung auf einem feststehenden Rost aufruhen, der im wesentlichen aus
                              									senkrechten Stäben besteht. In dem Apparate wird ausserdem eine Vorrichtung
                              									angebracht, um unbeabsichtigte Zersetzung des Karbids zu verhüten. F. Bernard, P. Decailliot und J. M. Thual (D. R. P. Nr. 96771) regeln die Wasserzufuhr zum Karbid durch
                              									ein Schöpfrad, das durch einen in die Gebrauchsleitung eingeschalteten Gasmesser in
                              									Bewegung gesetzt wird. Um die Austrittsmenge des Wassers zu regulieren, versieht F. Saldaña (D. R. P. Nr. 96591) den Wasserbehälter mit
                              									einem verstellbaren Lufteinlass. H. Berger (Englisches
                              									Patent Nr. 4113/1898) setzt auf die Grundfläche einer Gasbehälterglocke einen
                              									Karbidcylinder mit säulenförmig übereinander stehenden Behältern auf, dessen über
                              									den Wasserspiegel ragende Spitze sich durch den Druck des entwickelten Gases öffnet,
                              									sich aber schliesst, wenn der Druck in der Glocke überwiegt. Die Behälter können
                              									dann entfernt werden, ohne dass Gas entweicht. Eine Vorrichtung zum Umsteuern des
                              									Wasserzuflusses bei Acetylenentwicklern beschreibt G.
                                 										Fürbringer (D. R. P. Nr. 96566). Die Röhre für den Zufluss von Wasser zu
                              									übereinander liegenden Karbidtrögen sperren Josse und
                              										Defays (Englisches Patent Nr. 18355/1897) durch
                              									Quecksilber ab. Der dieses enthaltende Napf ist an einer Feder befestigt. Sinkt die
                              									Gasometerglocke, so dehnt sich die Feder aus und entfernt dabei den Quecksilbernapf
                              									von dem Speiserohre; dann kann Wasser zum Karbid fliessen.
                           Andere Apparate mit Wasserzutritt zum Karbid geben an: G. de
                                 										R. de Sales (Französisches Patent Nr. 260714; Englisches Patent Nr.
                              									2292/1897; U. S. P. Nr. 604667), der das Wasser seitlich zu dem Karbid treten lässt,
                              									das in Bitumen oder Sand eingebettet in längsgeschlitzten Behältern liegt; F. Trendel und J. Mücke
                              									(Englisches Patent Nr. 139/1897), bei deren Neues entbehrendem Entwickler das Wasser
                              									von unten in der Patrone aufsteigt; T. Holliday
                              									(Englisches Patent Nr. 885/1897); H. E. Alexandre
                              									(Englisches Patent Nr. 5913/1897), bei dem der Karbidbehälter durch radiale Wände in
                              									fünf Kammern geteilt ist, die oben kommunizieren; F.
                                 										Ferracciù (Englisches Patent Nr. 7782/1897), bei dessen Apparat der
                              									Wasserzutritt zu den übereinander aufgestellten Karbidpatronen dadurch aufgehoben
                              									wird, dass ein an der oben befindlichen Glocke befestigtes Mundstück über das Niveau
                              									des Wassers im Gasometerbehälter gehoben wird; W. S.
                                 										Powers und A. J. Reynolds (U. S. P. Nr.
                              									608270); A. A. Storm und Walmsley und Co. (U. S. P. Nr. 608804); E. F.
                                 										Shuler (U. S. P. Nr. 605926); J. W. Scarth und
                              										W. A. Thornton (U. S. P. Nr. 605137); W. W. Goodwin (U. S. P. Nr. 604879), der das Wasser von
                              									unten durch eine durchlöcherte Röhre zu dem Karbid führt, dessen einzelne Schichten
                              									durch horizontale Zwischenwände getrennt sind, die den Durchmesser des
                              									Karbidcylinders nicht ganz ausfüllen und an den Enden nach unten gebogen sind; H. A. Deroy (Französisches Patent Nr. 255338;
                              									Englisches Patent Nr. 12683, 1896; U. S. P. Nr. 604025); J.
                                 										A. Vincent (U. S. P. Nr. 602189; übertragen auf die Electro Gas Company); W. A. Ruhe und H. S. Burbank (U. S. P. Nr. 600177), die mehrere
                              									Retorten anordnen und es automatisch verhindern, dass eine geöffnet werden kann,
                              									solange sie im Betriebe ist; E. Evans (Englisches
                              									Patent Nr. 10508/1897), der das Wasser von dem oben liegenden Gasometergefäss zu der
                              									einen Abteilung eines Karbidtroges führt, nach deren Ausnutzung es zu anderen
                              									übertritt; F. H. Haviland und W. H. Murch (Englisches Patent Nr. 14208/1897), die bei ähnlicher
                              									Anordnung des Wasserzuflusses die Zuführung dadurch abschneiden, dass bei
                              									übermässiger Gasentwickelung das Wasser unter die Einmündung der Röhre herabgedrückt
                              									wird; J. J. Patterson (Englisches Patent Nr.
                              									10686/1897), der das Wasser erst in eine Kammer zwischen Reservoir und Entwickler
                              									führt und deren Inhalt auf einmal entladet; L. K. Böhm
                              									(U. S. P. Nr. 609494; übertragen auf The Electro Gas
                                 										Company), der das Wasserreservoir durch
                              									Presswasser hebt oder senkt; A. Preston (Englisches
                              									Patent Nr. 12263/1897); T. R. Fowler (Englisches Patent
                              									Nr. 14742 von 1897);
                              										J. und B. Aykroyd
                              									(Englisches Patent Nr. 16344 von 1897); J. W. Scarth
                              									(Englisches Patent Nr. 15125/1897); B. Richard
                              									(Englisches Patent Nr. 28798/1897); D. C. Mcrency
                              									(Englisches Patent Nr. 10186/1897); Th. Holliday
                              									(Englisches Patent Nr. 5813/1896 und 885/1897; U. S. P. Nr. 610055); J. Vaughan-Sherrin (Englisches Patent Nr. 26897/1896
                              									und Nr. 10877/1897); N. Reggiani und A. Chrisini (Englisches Patent Nr. 17482/1897), die
                              									beim Sinken der Glocke den Druck in ihr reduzieren; J.
                                 										Benjamin (Englisches Patent Nr. 27065/1897), der die Karbidbehälter zu
                              									Seiten des Wassergefässes anbringt; J. S. Goodwin
                              									(Englisches Patent Nr. 2174/1898); J. B. Colt und Co.
                              										(Scientific American, 1898 II S. 84), deren
                              										„Criterion Generator“ die Entwickler in Reihen zu je vier an einem
                              									besonderen Stativ trägt; A. M. Griffin (U. S. P. Nr.
                              									611577; übertragen auf die Griffin Gas Company), der im Entwickler einen Wäscher und in dem seitlich
                              									davon stehenden Wasserbehälter einen Kondensator anbringt; R. F. Carter (Englisches Patent Nr. 2284/1897), der das Wasser fein über
                              									das Karbid, das durcheinander gerührt werden kann, verteilt; The Acetylene House Lighting Co. (U. S. P. Nr. 604140); V. Daix (Englisches Patent Nr. 911/1897), der das
                              									Karbid überschwemmt; B. A. M. Lacroix (Englisches
                              									Patent Nr. 4761/1897); W. McGraw (U. S. P. Nr. 603535);
                              										F. E. Bundy (U. S. P. Nr. 608571); J. Boland und Ch. E.
                                 										Peebles (U. S. P. Nr. 608643); Ch. S. Burton
                              									(U. S. P. Nr. 609226); H. M. Handshy (U. S. P. Nr.
                              									600868); D. Whalley, J. Hacking und The Ideal Gas Company (Englisches Patent Nr.
                              									13667/1897), die das Wasser unter solchem Druck zum Karbid führen, dass dieses
                              									überschwemmt und alles Gas ausgetrieben wird; H. de
                                 										Thiersant und W. A. Coulson (Englisches Patent
                              									Nr. 29571/1897); J. h. Schülke (Englisches Patent Nr.
                              									10305/1898); A. E. R. Söhnet und A. R. Zehner (Englisches Patent Nr. 8030/1898), die
                              									zwischen oberem Wassergefäss und unterem Karbidbehälter Verbindung durch einen
                              									Dreiwegehahn schaffen, der gleichzeitig das Gas nach dem Verbrauchsorte führt und
                              									bei anderer Stellung den Austritt in die Luft ermöglicht; N.
                                 										Lejeune (D. R. P. Nr. 97621), der das Wassertropfrohr durch eine Glocke
                              									verschliessbar machen will, durch deren hohlen Stiel das nachentwickelte Gas
                              									entweicht; E. H. F. Des Essards (Englisches Patent Nr.
                              									1153/1897), dessen Apparat nach dem Prinzip des Kipp'schen konstruiert ist; Cl. R. Gillett und
                              										O. S. Hellwig (U. S. P. Nr. 603506).
                           V. Sockeel, A. Lauby, C. Drisse und A. Snek (Englisches Patent Nr. 28439/1897) lassen in
                              									den Karbidbehälter, der sich oben an der Glocke über einer Schlammkammer befindet,
                              									eine oben durchlöcherte Röhre hinaufgehen, durch die beim Sinken der Glocke Wasser
                              									zum Karbid tritt. H. F. Fuller (Englisches Patent Nr.
                              									1440/1897) hängt den Karbidbehälter, der auf verschiedene Art so konstruiert ist,
                              									dass das Karbid nach und nach mit dem Wasser in Berührung kommt, oben in der Glocke
                              									auf, die in das Wassergefäss taucht. Das zum Beschicken dienende Mannloch im Deckel
                              									der Glocke ist so eingerichtet, dass kein Gas entweichen kann. Das Acetylen streicht
                              									erst durch einen Raum, der unten im Entwickler durch einen zweiten trichterförmigen
                              									Boden abgegrenzt ist, und dann nach einem auf dem Boden des Entwicklers in ihn
                              									hineingebauten Kondensator oder Wäscher. Den Boden der Karbidschachtel, die oben in
                              									der Gasometerglocke befestigt ist, machen G. W. Gaskell
                              									und R. F. Reeve (Englisches Patent Nr. 14313/1897)
                              									aufklappbar. Er ist an einem Hebel befestigt, an dem eine Kette mit einem Gewicht
                              									hängt. Erreicht dieses beim Fallen der Glocke den Boden des Behälters, so löst es
                              									den Hebel aus. Der Inhalt der Büchse fällt auf eine durchlöcherte Wand und gelangt
                              									ins Wasser. Wird beim Steigen der Glocke der Boden der Büchse wieder
                              									geschlossen, so kann Neubeschickung stattfinden, ohne dass Gas entweicht. Bei dem
                              									Apparate von M. F. McNelly (U. S. P. Nr. 610877;
                              									übertragen auf die Monarch Manufacturing Comp.) drückt
                              									beim Niedergange der Glocke ihr Deckel einen Karbidbehälter, der bis dahin durch
                              									Federkraft hoch gehalten wurde, unter Wasser. Die Feder umgibt eine zentrale Röhre,
                              									durch die das Gas in den Zwischenraum zwischen innerer Glocke und äusserem Gefäss
                              									gelangt. Beim Drehen des Deckels wird ein inneres Ventil der Gasausströmungsröhre
                              									geöffnet und geschlossen. Beim Sinken der Glocke lässt E.
                                 										Barnard (Englisches Patent Nr. 17090 von 1897) einen Cylinder, der in einer
                              									oben an der Glocke befestigten Kammer angebracht ist, sich so drehen, dass eins
                              									seiner Löcher am Boden über einen Kanal kommt, der nach einem Korbe in dem
                              									Gasometerbehälter führt. O. V. Sigurdsson (Englisches
                              									Patent Nr. 16793/1897) bringt oben in der Gasometerglocke einen Trichter, darunter
                              									eine Kammer mit einem Hohlcylinder und noch tiefer eine Kammer mit einem beweglichen
                              									Boden an, der herunterklappt, wenn ein an ihm befestigtes Gewicht gegen eine Stange
                              									im Behälter stösst. Fällt die Glocke, so wird der Cylinder durch Hebelübersetzung in
                              									Umdrehung gebracht, so dass Karbid von dem Trichter aus hineinfällt. Bei weiterer
                              									Drehung entladet er das Karbid in die unterste Kammer, deren Boden bei fortgesetztem
                              									Niedergange der Glocke sich öffnet. Zur Aufrechterhaltung eines stetigen Druckes im
                              									Entwickler wendet J. Kremer (D. R. P. Nr. 99436) eine
                              									besondere Verschlussvorrichtung für den Beschickungstrichter an. Dieser ist auf
                              									einem Gestell in dem Wassergefäss befestigt. Durch seine Oeffnung fällt das Karbid
                              									in ein konisches Sieb, das an einer Querstange in der Glocke hängt. Diese trägt auch
                              									eine nach oben gerichtete Stange mit Spitze. Findet Gasentwickelung statt, so
                              									schiebt sich die Stange beim Heben der Gasometerglocke in die Oeffnung des Trichters
                              									und verschliesst sie. Da sie aber andererseits nur mit geringer Reibung an den
                              									Rändern der Oeffnung gleitet, hindert sie nicht das Aufsteigen der Glocke, bis ihr
                              									Hub beendet ist.
                           In der Gasometerglocke bringen den Karbidbehälter ferner an: H. R. Bean, und H. Ringwood (Englisches
                              									Patent Nr. 5756/1897), die in der Glocke auch eine Luftkammer vorsehen, die die
                              									Regulierung des Druckes im Apparate unterstützt, und (Englisches Patent Nr.
                              									21114/1897) die einzelnen Karbidbehälter während des Chargierens von der
                              									Gasometerglocke abschliessen; Thomas E. Lewis (U. S. P.
                              									Nr. 606673 und 606674); Th. Hennessy (U. S. P. Nr.
                              									608985), der den Karbidbehälter mit geneigten seitlichen Wänden versieht, durch die
                              									das erzeugte Gas streicht; J. H. Couper (U. S. P. Nr.
                              									605397), übertragen auf The Bryan Manufacturing
                                 									Company) J. H. Couper und Th. A. Bryan (U. S. P. Nr. 605398); A. B.
                                 										Griffen (U. S. P. Nr. 605958), übertragen auf The
                                 										Acetylene Manufacturing Company; D.H. Chivert (Französisches Patent Nr.
                              									253620 und 258984; Englisches Patent Nr. 19059/1896; U. S. P. Nr. 604967), der beim
                              									Steigen der Glocke luftdichte Verbindung mit einem Einfüllrohre herstellt; C. Ogburn (U. S. P. Nr. 603655), der das Gas durch ein
                              									spiralig gewundenes Rohr an den Boden einer konischen Kondensationskammer unten im
                              									Wasserbehälter und von deren Spitze nach aussen führt; O. G.
                                 										Seward (U. S. P. Nr. 603747); J. T. Bays und
                              										Th. C. Bays (U. S. P. Nr. 609673); L. Steiner (Englisches Patent Nr. 7070 von 1898), der
                              									den oben in der Glocke befestigten Karbidbehälter mit mehreren übereinander
                              									liegenden Abteilungen versieht; W. A. Mc Cune (U. S. P.
                              									Nr. 610306); F. A. Kieffer (Englisches Patent Nr.
                              									20142/1897); G. L. Hogan (U. S. P. Nr. 611483).
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)