| Titel: | Die II. internationale Acetylenausstellung zu Budapest vom 15. Mai bis 5. Juni 1899. | 
| Autor: | F. Liebetanz | 
| Fundstelle: | Band 314, Jahrgang 1899, S. 43 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Die II. internationale Acetylenausstellung zu
                           								Budapest vom 15. Mai bis 5. Juni 1899.
                        Von F. Liebetanz in
                           								Düsseldorf.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 5 d.
                           								Bd.)
                        Die II. internationale Acetylenausstellung zu Budapest.
                        
                     
                        
                           Der Apparat von V. Daix in Paris (Société d'Etudes et de Construction d'Usines) gehört zu
                              									denjenigen Acetylenapparaten, die eine augenfällige Einfachheit mit tadelloser
                              									Punktion und Betriebssicherheit verbinden. Das Karbid wird in den Behältern E (Fig. 8) aus
                              									perforiertem Blech, die in einzelnen Abteilen in dem Entwickler D stehen, aufgespeichert. Das Entwickelungswasser
                              									befindet sich in dem mit dem Gasometermantel verbundenen Kasten W. Das Entwickelungswasser gelangt aus dem
                              									Gasometermantel A
                              									durch die Oeffnung V in den Kasten W; es dient also das Sperrwasser zugleich zur
                              									Zersetzung des Karbids. Der Wasserspiegel in beiden Behältern A und W wird demnach stets
                              									von gleicher Höhe sein. Soll der Apparat in Betrieb gesetzt werden, so wird Wasser
                              									in das Rohr H durch das Mundstück J1 gefüllt, bis
                              									dasselbe vollständig voll ist. Die vorher geschlossenen Hähne I und M werden hierauf
                              									geöffnet, ebenso der Luftablass O. Die Gasometerglocke
                              									wird sich in der Ruhelage befinden und auf dem Boden des Mantels A
                              									aufsitzen. Infolgedessen wird auch das Rohr H, das
                              									mittels des Armes B mit der Gasometerglocke B fest verbunden ist, auf dem Boden des Gefässes W aufsitzen. Das Wasser tritt nun in das in dem Kasten
                              										W befindliche Ende des Rohres H und nach der bekannten Wirkung des Saugrohrhebers
                              									dringt es bis zu dem Hahn I, durch den es in den
                              									Trichter C, Rohr K und
                              									endlich in den ersten Karbidkasten E gelangt. Es wird
                              									Gas entwickelt, dasselbe steigt in der Pfeilrichtung durch das Rohr F, Glockenventil G in die
                              									Gasometerglocke B und von hier in das Rohr L und durch den Haupthahn M zu den Verbrauchsstellen. Steigt nun die Glocke B, so wird sie mittels des Armes B das Rohr
                              										H nach und nach aus dem Kasten W entfernen, es kann dadurch kein Wasser zu den
                              									Karbidbehältern gelangen – die Gasproduktion ist unterbrochen. Wird das Gas
                              									aufgebraucht, so sinkt die Glocke wieder, das Rohr H
                              									taucht in das im Kasten W befindliche Wasser, letzteres
                              									gelangt zum Karbid, es wird Gas entwickelt u.s.f.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 314, S. 44
                              Fig. 8.Apparat von Daix.
                              
                           Der Vorgang las st also, was die Bethätigung des Apparates anlangt, an Einfachheit
                              									nichts zu wünschen übrig. Die einzelnen Karbidbehälter fassen ja so viel Karbid,
                              									dass durch Zersetzung des in einem Behälter befindlichen Karbidquantums nur so viel
                              									Gas erzeugt wird, wie der Gasometer zu fassen vermag.
                           Die Fortpflanzung des Speisewassers wird durch einfaches Ueberlaufen von einem
                              									Behälter E in den nächsten herbeigeführt. Bei dem
                              									gezeichneten Apparat kann demnach der Gasbehälter siebenmal gefüllt werden, ohne
                              									irgend eine andere Handbewegung vorzunehmen, als für genügend Entwickelungswasser zu
                              									sorgen, was durch ausreichende Grösse der Kästen W zu
                              									erreichen ist. Findet eine unvorhergesehene Ueberproduktion an Acetylen statt, so
                              									dass die Gasometerglocke über ihren höchsten Stand steigt, so wird im geeigneten
                              									Augenblicke das Gas in die untere Oeffnung des Sicherheitsrohres N treten, das ins Freie geleitet ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 314, S. 44
                              Fig. 9.Apparat von Daix.
                              
                           Der in Fig. 9 abgebildete Apparat derselben Firma
                              									zeigt das Aeussere eines nach oben gezeichnetem Schema hergestellten kleineren
                              									Apparates mit nur 1 bis 2 Entwicklerkästen, die in dem Behälter P in der oben geschilderten Weise untergebracht sind.
                              									Im übrigen funktioniert dieser Apparat genau wie bereits eingangs erklärt.
                           Diese Apparate sind unter den Automaten mit an erster Stelle zu nennen und sie
                              									überragten in ihrer Konstruktion die meisten der in Budapest ausgestellt gewesenen
                              									automatischen Apparate bedeutend. Die Apparate sind nicht allein zu einem massigen
                              									Preise herzustellen, sondern sie lassen infolge ihrer elementaren Einfachheit auch
                              									fast jede Funktionsstörung als ausgeschlossen erscheinen.
                           Einen Apparat, der infolge seiner gediegenen Ausführung und eigenartigen Konstruktion
                              									in Budapest viel beachtet wurde, stellte derjenige von Wegmann-Hauser in Zürich-Enge dar. Der Apparat (Fig. 10) arbeitet nach dem Einwurfsystem. Die Zuführungsvorrichtung des Karbids wird durch die Auf-
                              									und Abwärtsbewegung der Gasometerglocke bethätigt und besteht in einem
                              									Karbidbehälter von 60 kg Fassungsvermögen, aus dem automatisch durch einen einfachen
                              									Mechanismus je nach Bedarf Karbid in den Entwickelungsraum geschoben wird. Dieser
                              									Mechanismus bietet nichts Neues, hingegen ist dieses bei dem eigentlichen Entwickler
                              									der Fall, den wir in Fig. 10 ohne die
                              									Beschickungsvorrichtung vorführen. Letztere befindet sich über dem Einfülltrichter
                              										A.
                           Das Karbid gelangt aus dem Trichter A durch das Füllrohr
                              										R auf den Rost N des
                              									Behälters E, indem es durch den Kegel W in geeigneter Weise verteilt wird. Das nun
                              									entwickelte Acetylen wird durch den Kegel W so
                              									geleitet, dass es, wie die gezeichneten Gasbläschen erkennen lassen, nur zwischen
                              									den Rohren K und E
                              									emporsteigt, hier eine geringe Erhöhung des Wasserspiegels veranlassend, und sodann
                              									durch die um das Rohr R herum befindliche Oeffnung I und den Wäscher Y in die
                              									Hauptleitung P tretend. Die Wäscher sind in bekannter
                              									Weise so eingerichtet, dass das Gas einen genügend langen Weg behufs Waschung bis
                              									zum Hauptrohr P zurückzulegen gezwungen wird.
                           Das Hauptrohr führt zunächst in einen Kondensator, in dem das Gas nochmals gekühlt
                              									und dadurch getrocknet wird, und sodann in die Reiniger u.s.w. bis zur Gasuhr.
                           Das Neuartige dieses Entwicklers liegt in der während des Betriebes ununterbrochenen
                              
                              									Zirkulation des Entwickelungswassers und der hierdurch herbeigeführten Kühlung
                              									desselben und des entwickelten Gases. Es ist vorhin erwähnt worden, dass das
                              									zwischen den Rohren E und K emporsteigende Gas die Oberfläche des Wassers zwischen diesen beiden
                              									Röhren erhöht. Dieses fliesst über den Rand des Rohres K in der Pfeilrichtung in den Mantel O und da
                              									infolge der Gasentwickelung der Ueberlauf über den Rand des Rohres K anhält und demzufolge der Spiegel der äusseren
                              									Wassersäule O so lange niedriger bleibt, wie die
                              									Gasproduktion anhält, so wird das übergelaufene Wasser schliesslich wieder in den
                              									unteren Raum des Mantels O und von da durch den Rost
                              										N zum Karbid C
                              									gelangen, worauf sich der Vorgang wiederholt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 314, S. 44
                              Fig. 10.Apparat von Wegmann-Hauser.
                              
                           Eine zweite Zirkulation des Wassers findet um die Wand des Rohres L in der Pfeilrichtung statt. Diese hat in dem Umstände
                              									ihren Ursprung, dass die zwischen E und K emporsteigende Wassermasse auf die zwischen dem
                              									unteren Ende des Rohres E und dem Rand des Kegels W befindliche Wassersäule einwirkt und hierdurch eine
                              									Strömung erzeugt, die durch die in der Figur gezeichneten Gasbläschen im Rohr E noch befördert wird.
                           Die Hauptzirkulation des Wassers geht also ununterbrochen durch das Karbid,
                              									infolgedessen einer bedenklichen Erhitzung selbst einzelner Partien desselben
                              									vorgebeugt wird. Ist durch das System dieser Gaserzeugung, d.h. Einbringen des
                              									Karbids in einen möglichst grossen Wasserüberschuss, dessen Anwendung wir ja bereits
                              									bei mehreren hier beschriebenen Acetylenapparaten kennen lernten, schon an und für
                              									sich eine starke Erhitzung des Karbids so gut wie ausgeschlossen, so wird durch die
                              									geschilderte Wasserzirkulation diese Sicherheit um ein Bedeutendes erhöht. In diesem
                              									Punkte dürfte der Wegmann-Hauser'sche Apparat die uns
                              									bekannten Acetylenapparate durchweg übertreffen, vor allem auch deshalb, weil die
                              										Zirkulation des
                              									Wassers auf einem elementaren Naturgesetz beruht und eine Funktionsstörung von
                              									Bewegungsmechanismen irgend welcher Art ausgeschlossen ist. Die zwischen den
                              									Rohrwandungen EL stattfindende Wasser-Strömung
                              									verhindert ausserdem, dass Acetylen in das Füllrohr H
                              									treten kann; ein Gasverlust ist demnach auf diesem Wege fast unmöglich.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 314, S. 45
                              Fig. 11.Apparat von der Società italiana pel carburo di calcio acetilene
                                 										ed altri gas.
                              
                           Die Ergänzung des Speisewassers erfolgt durch den Trichter T, wobei das Ueberlaufrohr V den
                              									Wasserspiegel nicht über eine bestimmte Höhe treten lässt. Die Entleerung des
                              									Entwicklers geschieht, indem der Rost N mittels einer
                              									durch den Gewichtsarm S bewirkten Umdrehung der Welle
                              										G umgeklappt, das Schlammwasser durch den Auslauf
                              										E abgelassen, fester Schlamm aber durch das
                              									Mannloch M herausgenommen wird.
                           Die Beobachtung der Funktion dieses Apparates wurde dadurch sehr erleichtert, dass
                              										Wegmann-Hauser der Jury einen genauen Durchschnitt
                              									desselben vorführte, dessen Schnittseite durch eine starke Glaswand verschlossen
                              									war. Hierdurch war es möglich, die Thätigkeit des Apparates genau zu verfolgen und
                              									namentlich die Richtigkeit der beschriebenen Wasserzirkulation zu bestätigen.
                           Apparate der Società italiana pel carburo di calcio,
                                 										acetilene ed altri gas in Rom. Diese Apparate zeigen beide eine äusserst
                              									gedrungene Form; auffällig sind die Gasometer. Die letzteren besitzen nur eine
                              									Teleskopmittelführung und sind zur Erreichung des erforderlichen Druckes
                              									beschwert.
                           Wenn der Apparat (Fig. 11) in Betrieb gesetzt werden
                              									soll, muss man sich überzeugen, dass durch irgend welche Oeffnungen ein Gasverlust
                              									nicht entstehen kann, da der Apparat mit hohem Druck arbeitet. Man schliesst zu
                              									diesem Zwecke die Hähne und Ventile, welche sich in den Verbindungsleitungen
                              									zwischen Generator und Gasometer befinden. Hierauf soll die Luft in dem Generator
                              									durch Eingiessen von Wasser zusammengepresst, alle Fugen und Verschlussstellen mit
                              									Seifenwasser bestrichen und etwaige Undichtheiten auf diese Weise festgestellt
                              									werden. Nach etwaigen Reparaturen wiederholt man die Zusammenpressung der Luft und
                              									öffnet den über dem Generator befindlichen, nach unten konisch verlaufenden
                              									Karbidbehälter, den man natürlich vorher mit Karbid gefüllt und wieder hermetisch
                              									verschlossen hat. Zugleich werden alle Verschlüsse der nach dem Gasometer führenden
                              									Leitung geöffnet. Es entwickelt sich nun Acetylen, das nach dem Gasometer
                              									strömt und von da zu den Gebrauchsstellen. Die weitere automatische Thätigkeit des
                              									Apparates wird nun durch das teilweise ersichtliche Uhrwerk auf dem Generator
                              									geregelt. Zwischen der Gasometerglocke und dem Entwickler ist eine Schnur
                              									erkenntlich. Dieselbe wickelt sich beim Steigen der Gasometerglocke über ein
                              									Schneckenrad, beim Sinken der Glocke wird durch das Abrollen der Schnur durch das
                              									Schneckenrad ein Zahnrad bethätigt, das eine Schraube ohne Ende in Bewegung setzt,
                              									die in dem kastenförmigen Behälter unter dem Karbidtrichter achsial lagert. Das aus
                              									dem Trichter. fallende Karbid gelangt nun nicht direkt in das Entwickelungswasser,
                              									sondern auf eine horizontal gelagerte Scheibe, die mittels der erwähnten Schraube in
                              									Drehung versetzt werden kann, indem sie auf bekannte Weise in einen unterhalb der
                              									Scheibe mit dieser fest verbundenen Zahnkranz eingreift. Ueber dieser Scheibe sind
                              									zwei den Pflugscharen ähnliche Räumer fest angeordnet, wodurch bei einer Drehung der
                              									Scheibe, die nur während des Sinkens der Gasometerglocke stattfinden kann, das auf
                              									der Scheibe liegende Karbid nach und nach in das Entwickelungswasser gescharrt
                              									wird.
                           Der die Scheibe beherbergende Kasten unterhalb des Trichters ist an zwei Seiten mit
                              									starken Glasscheiben versehen, damit die Thätigkeit der Scheibe beobachtet werden
                              									kann.
                           Wir müssen gestehen, dass die Idee, die hier zur Ausführung gelangte, keine
                              									glückliche ist. Den empfindlichen Mechanismus eines Uhrwerkes als Bethätigung eines
                              									Gasapparates zu wählen, dessen Grundbedingung grösste Einfachheit und vor allen
                              									Dingen absolut sichere Funktion sein muss, entspricht nicht den Erfahrungen der
                              									Acetylentechnik. So sehr wir uns für die durchaus als solid anzuerkennende
                              									Ausführung des Apparates aussprechen müssen, können wir andererseits der
                              									Konstruktionsidee keinen Beifall zollen, da es vollständig verfehlt ist, die gesamte
                              									Thätigkeit einer stark beanspruchten Beleuchtungseinrichtung, die mit diesem Apparat
                              									bis 1000 Flammen speisen soll, von der Haltbarkeit einer Schnur abhängig zu
                              									machen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 314, S. 45
                              Fig. 12.Apparat von der Società italiana pel carburo di calcio acetilene
                                 										ed altri gas.
                              
                           Günstiger ist der zweite Apparat derselben Gesellschaft zu beurteilen, der in den
                              										Fig. 12 und 13
                              									abgebildet ist. Der Aufriss weist gegenüber der Totalansicht einige Aenderungen auf
                              									und auch der Gasometer ist hier weggelassen.
                           Die Wasserreservoire E werden gefüllt, nachdem sämtliche
                              									an ihnen befindliche Hähne geschlossen sind. Hierauf wird nach Abheben des Deckels
                              										B und Herausnehmen der Ableitungskappe a das Karbid in die einzelnen Behälter V, die mit abhebbaren Böden versehen sind, gebracht und
                              									der eingeschliffene Deckel B wieder eingesetzt, worauf
                              									der Generator C gebrauchsfertig ist. Der Hahn n wird geöffnet, nachdem vorher der Deckel i von dem Zuführungsrohr s
                              									abgenommen wurde. Das nun in letzteres aus dem Reservoir E fliessende Wasser gelangt zu dem in dem untersten Behälter V befindlichen Karbid durch an den Seitenwänden
                              									angebrachte, in der Zeichnung nicht erkennbare Oeffnungen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 314, S. 46
                              Fig. 13.Apparat von der Società italiana pel carburo di calcio acetilene
                                 										ed altri gas.
                              
                           Das sich entwickelnde Acetylen tritt durch Oeffnungen in dem
                              									Boden der beiden oberen Behälter V in den Raum C und von hier in den Kondensator z, woselbst es in bekannter Weise gekühlt wird. Durch
                              									ein auf der Rückseite des Kondensators befindliches Rohr wird sodann das Gas in den
                              									Gasometer (Fig. 13) treten, dessen Glocke
                              									infolgedessen steigt. An dem Wasserablass unter dem Reservoir E ist ein Hahn p
                              									angebracht, in dessen Kopf ein Loch c gebohrt ist.
                              									Durch dieses Loch wird ein Stab gesteckt und befestigt, dessen langes Ende durch
                              									eine Vorrichtung an der Gasometerglocke gehoben werden kann, sobald letztere steigt
                              										(Fig. 13). Hierdurch wird in gleichem Masse, wie
                              									sich die Glocke mit Gas füllt, der Wasserzulauf geschlossen; es kann demnach
                              									schliesslich Gas nicht mehr entwickelt werden. Beim Sinken der Glocke öffnet sich
                              									wieder der Wasserzulauf und die Gasproduktion beginnt von neuem. Das übliche
                              									Sicherheitsrohr sorgt für Ableitung einer eventuellen Ueberproduktion an
                              									Acetylen.
                           Dieser Apparat hat schon eher etwas für sich, er ist einfach und seine Sicherheit ist
                              									bis auf einige Punkte augenfällig. Als unpraktisch oder vielmehr nicht fachgemäss
                              									ist der Verschluss B zu bezeichnen. Für einen so
                              									flüchtigen Stoff, wie Acetylengas, sollte man nie Verschlüsse wählen, die lediglich
                              									durch ihr Eigengewicht abgedichtet werden. Wie, wenn nach einigem Gebrauch, infolge
                              									der schwierigen Handhabung der schweren Deckel, die Kanten und Dichtungsflächen
                              									bestossen werden, so dass naturgemäss Luftzwischenräume entstehen, die dem Gas
                              									Auslass gewähren? Wohl werden diese Quantitäten nur gering sein, aber dieser Einwand
                              									behebt nicht die Möglichkeit einer Gefahr.
                           Die Behälter A dienen zum Kühlen des Generators.
                              									Hierdurch bestätigen die Fabrikanten des Apparates, dass die Erhitzung des
                              									Generators eine Kühlung nötig macht, und in der That ist die Temperatursteigerung
                              									bei der hier vorliegenden Art der Acetylenerzeugung erwiesenermassen eine bedenklich
                              									hohe. Dieselbe kann, wie wir bei unseren Untersuchungen mit Apparaten gleichen
                              									Systems fanden, nahezu die Zersetzungstemperatur (780° C.) des Acetylens erreichen.
                              									Temperaturen von 600 bis 680° C. sind in Apparaten, die nach demselben System
                              									konstruiert sind, nichts Seltenes.
                           Dieser Umstand und der Verschluss B sind zwei Punkte,
                              									die der Sicherheit des Apparates entgegenstehen. Bedeutend erhöht, ja fast
                              									vollständig erreicht würde die Sicherheit, die man von jedem Acetylenapparat
                              									verlangen muss, wenn die Karbidbehälter etagenförmig oder staffelförmig in kleinem
                              									Massstabe so angeordnet würden, dass entweder das Wasser jedesmal von unten über den
                              									Rand eines Behälters läuft und einen Behälter vollkommen überschwemmt, oder
                              									dass das Wasser von oben in den obersten Behälter läuft, diesen vollständig
                              									überschwemmt und sodann bei neuem Gasgebrauch in den nächsten Behälter überläuft
                              									u.s.f. Diese Aenderung ist bei dem Apparat leicht einzuführen.
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)