| Titel: | Die Internationale Motorwagenausstellung zu Berlin 1899. | 
| Fundstelle: | Band 314, Jahrgang 1899, S. 89 | 
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                        Die Internationale Motorwagenausstellung zu
                           								Berlin 1899.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 73 d.
                           								Bd.)
                        Die Internationale Motorwagenausstellung zu Berlin
                           								1899.
                        
                     
                        
                           Unter den wenigen mit der goldenen Medaille ausgezeichneten Firmen befindet sich
                              									die Rheinische Gasmotorenfabrik von Benz und Comp. in
                              									Mannheim. Die Firma ist eine der ältesten, welche sich in Deutschland mit dem Bau
                              									von Automobilen befasst. Seit nunmehr 15 Jahren arbeitet dieselbe mit aller Kraft
                              									daran, das Problem, einen auch den höchsten Anforderungen entsprechenden Motorwagen
                              									herzustellen, zu lösen. Ingenieur Benz hat bereits im
                              									Jahre 1885 einen zweisitzigen Motorwagen gebaut, welcher ihm in Frankreich
                              									patentiert wurde. Seitdem sind die Erzeugnisse der Firma Benz und Comp. in den weitesten Kreisen bekannt geworden; ja man kann
                              									sagen, dass sie geradezu bahnbrechend für die deutsche Automobilindustrie gewirkt
                              									haben.
                           Es ist stets interessant, den Werdegang einer neuen Industrie zu verfolgen und einen
                              									Blick zu thun in ältere Abhandlungen über die Anstrengungen, die unsere deutschen
                              									Fabrikanten vor langen Jahren gemacht haben, um dem Automobilismus die Wege zu
                              									ebnen. Es liegen uns in dieser Beziehung verschiedene einschlägige Notizen aus dem
                              									Jahre 1885 vor; in einer derselben berichtet die Leipziger
                                 										Illustrierte Zeitung, dass der auf der Kraft- und
                              									Arbeitsmaschinenausstellung in München ausgestellt gewesene, von Benz und Comp. in Mannheim konstruierte Wagen mit Motor
                              									bei voller Belastung Steigungen bis zu 6% überwinden könne und dass dessen
                              									höchste Geschwindigkeit 16 km (!) in der Stunde betrage; andererseits könne aber
                              									auch ganz ebenso langsam wie mit jedem gewöhnlichen Fuhrwerk gefahren werden. Für
                              									eine 1stündige Fahrt werde nicht mehr als 1 l Benzin verbraucht, so dass sich die
                              									Betriebskosten auf etwa 30 Pf. für die Stunde stellen.
                           Also 16 km Fahrgeschwindigkeit in der Stunde! Welche ungemeinen Fortschritte gegen
                              									damals bieten allein in dieser Beziehung die heutigen Benz-Wagen, die ganz bequem 30 km und mehr zurückzulegen im stände sind.
                              									Früher erachtete man es als einen ungemeinen Fortschritt der Technik, Steigungen bis
                              									zu 6% nehmen zu können, während man heute mit den neuen Benz-Motorwagen solche von
                              									15 bis 18% mittels der dritten Uebersetzung tadellos ausführt.
                           Leider konnte der soeben erwähnte erste Benz-Motorwagen nicht auf der Ausstellung
                              									vorgeführt werden. Eine beredtere Sprache als jede noch so eingehende Besprechung
                              									des heutigen hohen Standes unserer Automobilindustrie hätte als Vergleich desselben
                              									mit den heute vorgeführten eleganten Fahrzeugen gesprochen, die sich als erprobte
                              									und durchaus zuverlässige Verkehrsmittel erwiesen haben.
                           Dass bei Leistungen, wie die in der Berliner Ausstellung vorgeführten, die Erfolge
                              									nicht ausbleiben konnten, bedarf nicht der besonderen Erwähnung und wer den Verlauf
                              										der aller Orten
                              									stattgehabten Wettfahrten verfolgt hat, dem ist es nicht unbekannt geblieben, dass
                              									unter den in unbeschädigtem und tadellosem Zustande Erst-Ankommenden kaum jemals ein
                              										Benz-Motorwagen gefehlt hat (zu vergleichen sind
                              									die Resultate der Wettfahrten Paris-Rouen, Paris-Bordeaux-Paris,
                              									Paris-Marseille-Paris, Marseille-Nizza, Chicago, Berlin-Leipzig, Frankfurt a. M.
                              									Köln, Mainz-Koblenz-Mainz, Innsbruck-München u.s.w.). Auch in neuester Zeit hat die
                              									Firma einen vollen Erfolg zu verzeichnen, da ihr auf der „Münchener Allgemeinen
                                 										Sportausstellung“ wieder die höchste Auszeichnung für hervorragende
                              									Mitarbeit auf dem Gebiete des deutschen Motorwagenbaues, insbesondere für vorzüglich
                              									konstruierte, solid und elegant gebaute Motorwagen, die goldene Medaille zuerkannt
                              									wurde.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 314, S. 89
                              Fig. 22.Velo-Comfortable der Firma Benz und Co.
                              
                           Das Etablissement der Gesellschaft, das im Jahre 1883 gegründet wurde, und aus
                              									kleinen Anfängen heraus sich zu einem der ersten Unternehmen der Branche entwickelt
                              									hat, ist seit dem 1. Mai 1899 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden. Die
                              									Jahresproduktion beträgt zur Zeit nicht weniger als 1000 Wagen und 700 stationäre
                              									Motoren. Bis heute wurden insgesamt etwa 5000 stationäre Motoren und rund 2000 Wagen
                              									abgeliefert, welche Zahlen ein klares Bild der Blüte des Unternehmens geben.
                              									Anfänglich beschäftigte die Gesellschaft 20 Arbeiter, während heute die Firma für
                              									700 reichliche Beschäftigung bietet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 314, S. 89
                              Fig. 23.Phaethon Americain von Benz und Co.
                              
                           Nach diesem kurzen Ueberblick über die bisherige Entwickelung der Fabrik wollen wir
                              									uns nun der Besprechung der von ihr vorgeführten Erzeugnisse zuwenden, wozu wir
                              									zunächst zur Vermeidung öfterer Wiederholungen diejenigen Eigenschaften hervorheben,
                              									die allen ausgestellten Fahrzeugen gemeinsam sind.
                           Der Bau sämtlicher Patentmotorwagen Benz, sowie der
                              									Räder ist sehr kräftig und elegant nach Art der feinen Equipagen hergestellt und
                              									sind die Fahrzeuge daher auch geeignet, mit geringerer Geschwindigkeit schlechtere
                              									Strassen zu passieren; auch können die Motorwagen bei schlechtem Wetter, auf
                              									gefrorenen Strassen und selbst bei Schneefall benutzt werden.
                           Das zur Triebkraft für die stets betriebsbereiten Waagen verwendete Material ist
                              									ein Benzin (Ligroin) im spezifischen Gewicht von 0,70, welches überall leicht
                              									erhältlich ist. Man kann mit einmaliger Ladung (Füllung) des Apparates eine Strecke
                              									von 100 bis 200 km zurücklegen, doch kann auch ein zweites Reservoir zur Mitführung
                              									von Betriebsstoff für weitere 100 km angebracht werden. Der Motor braucht pro 1
                              									 und Stunde etwa ½ kg Benzin, was einem Kostenaufwand von kaum 5 Pf. pro 1
                              									km entsprechen würde.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 314, S. 89
                              Fig. 24.Motorwagen Mylord von Benz und Co.
                              
                           Der Betrieb der Wagen ist völlig gefahrlos, denn die Zündung erfolgt auf elektrischem
                              									Wege. Die hierfür vorhandenen vier Akkumulatoren sind von Zeit zu Zeit zu laden, was
                              									an jeder Dynamomaschine in etwa 6 Stunden geschehen kann. Die einmalige Ladung der
                              									Akkumulatoren reicht für etwa 5000 km aus. Zur Kühlung des Motors ist ein
                              									Wasserreservoir vorgesehen; das Wasser zirkuliert selbstthätig.
                           Die Fahrgeschwindigkeit kann geregelt werden von 4 km an bis zu 30 km pro Stunde. Das
                              									Anhalten und wenn nötig das sofortige Stillstehen des Gefährtes geschieht durch
                              									einfaches Ausrücken eines Hebels, ausserdem sind die Wagen sämtlich mit noch zwei
                              									Sicherheitsbremsen versehen. Durch die neue, ebenfalls patentierte, sehr präzis
                              									wirkende Lenkvorrichtung erfolgt die Lenkung der Motorwagen überaus leicht, so dass
                              									man dieselben wesentlich sicherer in der Hand hat, als einen mit Pferden bespannten
                              									Wagen.
                           Unter den auf der Ausstellung vorgeführten Erzeugnissen der Firma Benz und Comp. fesselten unsere Aufmerksamkeit zunächst
                              									drei sogen. „Comfortables“ (Fig. 22) und zwar
                              									ein solcher mit Halbverdeck, ein desgleichen mit Parasol und ein gewöhnlicher
                              									Wagen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 314, S. 89
                              Fig. 25.Motorvelociped von Benz und Co.
                              
                           Der Velo-„Comfortable“ gehört zu den beliebtesten Wagentypen der Firma. Der
                              									leichte kleine Motorwagen ist mit einem Motor von etwa 3 , mit Vollgummi-
                              									oder Pneumatikrädern, mit Halbverdeck oder Parasol ausgestattet.
                           Es finden in demselben zwei Personen und auf dem Vordersitz ein Kind Platz. Um
                              									steilere Berge und schlechte Wege ohne Anstände befahren zu können, liefert die
                              									Gesellschaft noch eine dritte Uebersetzung. Mit einem dieser Motorwagen hat der
                              									bekannte Automobilist Baron v. Franchetti den
                              									Brennerpass (von Bozen 262 m ü. M. N. bis zu 1362 m ü. M. N. auf dem Brenner
                              									steigend) überwunden. Das Gewicht des ganzen Fahrzeuges beträgt 360 kg, die äusserste Länge 2,40
                              									m, die äusserste Breite 1,25 m, die Höhe endlich 1,35 m. Der erforderliche Baum zur
                              									bequemen Unterbringung des Motorwagens ist also der denkbar kleinste und passiert
                              									derselbe ohne irgend welche Schwierigkeit die meisten Thüröffnungen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 314, S. 90
                              Fig. 26.Motorwagen Dos-à-Dos von Benz und Co.
                              
                           Ferner hatte die Firma Benz und Comp. einen „Phaethon
                                 										Americain“, Modell 1900 (Fig. 23),
                              									ausgestellt. Dieser neue Motorwagen wird mit einem amerikanischen Dache geliefert,
                              									das sich gut bewährt hat. Das Fahrzeug hat einen Zwillingsmotor von 8 bis 9 
                              									und bietet Platz für fünf Personen. Es sind drei Uebersetzungen vorhanden und werden
                              									Steigungen bis zu 18% überwunden. Auch ist das Gefährt zum Rückwärtsfahren
                              									eingerichtet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 314, S. 90
                              Fig. 27.Motorwagen Vis-à-Vis von Benz und Co.
                              
                           Der Motorwagen Mylord (Fig. 24) besitzt einen
                              									8pferdigen Zweicylindermotor und ist mit drei verschiedenen Geschwindigkeiten
                              									ausgerüstet; auch gestattet er, was besonders zu beachten ist, das Rückwärtsfahren.
                              									Er läuft auf vier massiven Gummirädern, hat ein Verdeck und Spritzleder und bietet
                              									Platz für fünf Personen. Das Gewicht des Motorwagens beträgt etwa 1070 kg. Gerade
                              									dieses Fahrzeug verdient um so mehr die ernsteste Beachtung, als mit demselben bei
                              									der am 5. November 1895 in Chicago abgehaltenen Wettfahrt der erste Preis gewonnen
                              									wurde und dasselbe seinen Führern bei der am 28. November desselben Jahres
                              									stattgehabten Konkurrenz drei von vier Preisen einbrachte.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 314, S. 90
                              Fig. 28.Break für acht Personen von Benz und Co.
                              
                           Zum Schluss sei es noch gestattet, einiger der von der Rheinischen Gasmotorenfabrik Benz und Comp. hergestellten, wenn auch in
                              									der Ausstellung nicht vorgeführten Fahrzeuge, kurz zu gedenken, weil wir annehmen,
                              									damit dem Interesse unserer Leser zu dienen. Benz und
                                 										Comp. fabrizieren nämlich ausser den oben erwähnten noch folgende
                              									Patentmotorwagen:
                           1. Motorvelociped (Fig.
                                 										25), welcher höchst zierlich gebaut für zwei Personen eingerichtet ist.
                              									Der Wagen wird gewöhnlich mit zwei Uebersetzungen ausgeführt, doch liefert die
                              									Fabrik auf besonderen Wunsch eine dritte Uebersetzung, mit welcher auch schlechtere
                              									Wege und steile Berge befahren werden können. Der Motor dieses Gefährtes, welches
                              									auf leichten Vollgummirädern läuft, hat 2¾ . Das vollständige Gewicht des
                              									Motorwagens beträgt 320 kg. Die Länge des „Velocipedes“ ist 2,40 m, die
                              									Breite 1,25 in und
                              									die Höhe 1,35 m. Der Wagen ist mit Halbverdeck und Spritzleder versehen, oder mit
                              									Parasol.
                           2. Dos-à-Dos für vier Personen (Fig. 26). Dieser Wagen bietet trotz seiner verhältnismässig geringen
                              									Dimensionen doch genügend Raum für vier, eventuell fünf Personen. Er ist mit einem
                              									leistungsfähigen 5pferdigen (oder 8 ) Zweicylindermotor ausgestattet und
                              									besitzt drei Uebersetzungen. Das Gewicht des Wagens mit der Maschine beträgt 620 kg
                              									(mit 8  700 kg); die Dimensionen sind folgende: äusserste Länge des Wagens
                              									2,50 m, Spurweite 1,25 m. Ebenso wie die übrigen Benz'schen Motorwagen läuft auch diese Type auf Vollgummi, wird aber auf
                              									speziellen Wunsch mit Pneumatiks und auch Parasol geliefert.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 314, S. 91
                              Fig. 29.Break für zwölf Personen von Benz und Co.
                              
                           3. Viktoria. Dieser Patentmotorwagen ist für zwei
                              									Personen eingerichtet und mit einem Notsitz für eine dritte Person und Dienersitz
                              									hinten versehen. Der Motor hat 6  und vier massive Gummiräder. Das Gewicht
                              									ist 650 kg, die Dimensionen: äusserste Länge des Wagens 2,90 m, äusserste Breite
                              									1,50 m, Höhe des Wagens ohne Verdeck 1,50 m, die Spurweite 1,35 m. Auf Wunsch wird
                              									der Wagen mit drei Uebersetzungen, um schlechte Wege zu befahren, geliefert.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 314, S. 91
                              Fig. 30.Lieferungswagen von Benz und Co.
                              
                           4. Vis-à-Vis (Fig. 27)
                              									mit zwei Sitzen für vier Personen und 6pferdiger Maschine. Der Wagen hat vier
                              									massive Gummiräder, Seitenthüren, Halbverdeck und Spritzleder. Sein Gewicht beträgt
                              									etwa 700 kg, die Dimensionen sind folgende: äusserste Länge des Wagens 2,90 m,
                              									äusserste Breite 1,50 m, Höhe des Wagens ohne Verdeck 1,50 m, Spurweite 1,35 m.
                              									Mit diesem Wagen wurden bei den französischen Wettfahrten glänzende Resultate
                              									erzielt. Der Motor mit Akkumulatorenzündung wirkt mittels Riemen und
                              									Differentialwelle auf die Hinterräder. Die Vorderräder, auf Lenkschenkel
                              									aufgesteckt, sind an der festen Achse drehbar und bilden die Lenkräder.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 314, S. 91
                              Fig. 31.Motorwagen Duc von Benz und Co.
                              
                           5. Phaethon für vier Personen. Auf Wunsch wird hinten
                              									noch ein Dienersitz angebracht. Das Gefährt ist mit einem 6 -Motor
                              									ausgerüstet und eignet sich gut zu längeren Touren. Es läuft auf massiven
                              									Gummirädern, hat drei Uebersetzungen, Halbverdeck und Spritzleder. Sein Gewicht
                              									beträgt 850 kg, die äusserste Länge 3,30 m, die äusserste Breite 1,70 m, die Höhe
                              									ohne Verdeck 1,70 m und die Spurweite 1,35 m.
                           6. Phaethon für acht Personen und einen Diener. Dieser
                              									Wagen ist im allgemeinen in der Konstruktion dem obenerwähnten Phaethon für vier
                              									Personen ganz ähnlich nachgebaut. Er hat ebenfalls eine 6pferdige Maschine, drei
                              									Uebersetzungen und vier massive Gummiräder; ein abnehmbares Sommerdach kann leicht
                              									angebracht werden. Das Gewicht des Motorwagens stellt sich ungefähr auf 900 kg,
                              									während die Dimensionen desselben folgende sind: äusserste Länge des Wagens 3,40 m,
                              									äusserste Breite des Wagens 1,75 m, Höhe ohne Verdeck 1,50 m und Spurweite ebenfalls
                              									1,35 m.
                           7. Break für acht Personen (Fig. 28). Dieser Motorwagen ist im Gegensatz zu dem eben erwähnten
                              									Phaethon für acht Personen mit einer sehr leistungsfähigen 8pferdigen
                              									Zweicylindermaschine ausgestattet. Er besitzt drei Geschwindigkeiten und eine
                              									Vorrichtung zur Bewerkstelligung des Rückwärtsfahrens, starke Vollgummiräder und
                              									abnehmbares Sommerdach mit Vorhängen. Sein Gewicht beträgt ungefähr 1050 kg, die
                              									Spurweite 1,40 m.
                           8. Break für zwölf Personen (Fig. 29). Der Zweicylindermotor hat 15  und eine Geschwindigkeit
                              									bis zu 30 km zu entwickeln. Neben drei Uebersetzungen ist auch eine Vorrichtung zum
                              									Rückwärtsfahren angebracht; der Wagen kann Steigungen bis zu 18% überwinden.
                              									Derselbe wird mit entsprechend dauerhaften Gummirädern geliefert, und auf Wunsch mit
                              									einem Sommerdach und Vorhängen. Das Gewicht des Motorwagens ist ungefähr 1400 kg,
                              									die äusserste Länge 3,60 m und die Spurweite 1,40 m.
                           
                           9. Lieferungswagen (Fig.
                                 										30). Derselbe entspricht allen Anforderungen, fährt zuverlässig und nimmt
                              									alle vorkommenden Steigungen. Die zulässige Belastung einschliesslich Lenker ist 600
                              									kg. Der Motor verfügt über 6 , die Spurweite ist 1,35 m, das Gewicht 1100
                              									kg. Der Wagen, welcher übrigens eine wirkungsvolle Reklame für jedes bedeutende
                              									Geschäft ist, hat drei Uebersetzungen und massive Gummiräder.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 314, S. 92
                              Fig. 32.Rennwagen von Benz und Co.
                              
                           Eine Neuheit der Firma Benz und Comp. war der Wagen Duc, Modell 1900 (Fig.
                                 										31), der auf der Ausstellung vorgeführt wurde. Derselbe ist mit einer 4-
                              									bis 5pferdigen Maschine ausgerüstet, besitzt drei Uebersetzungen und Rückwärtslauf.
                              									Er überwindet Steigungen bis zu 18% und läuft auf Gummirädern.
                           Ausser diesen, dem allgemeinen Verkehr dienenden Wagen baut diese Firma noch
                              									einen Rennwagen, Modell 1900 (Fig. 32). Derselbe ist besonders stark konstruiert, mit 14pferdigem
                              									Doppelcylindermotor, vier Geschwindigkeiten und Rückwärtslauf, Zentralöler,
                              									Rippenkühler mit Pumpe und extra schweren Pneumatiks versehen.
                           Auf ebener Strasse beträgt die Maximalgeschwindigkeit 55 bis 60 km per Stunde, wobei
                              									der Wagen alle Steigungen überwindet.
                           Wie wir erfahren, baut die Firma Benz und Comp. die
                              									unter 3., 5. und 6. aufgeführten Wagen seit neuester Zeit nicht mehr. Auch ist der
                              									unter 4. aufgeführte Wagen Vis-à-Vis ein älteres Modell.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)