| Titel: | Der gespannte Hohlcylinder. | 
| Autor: | Pregél | 
| Fundstelle: | Band 315, Jahrgang 1900, S. 488 | 
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                        Der gespannte Hohlcylinder.
                        Von Professor Pregél,
                           								Chemnitz.
                        (Schluss von S. 476 d. Bd.)
                        Der gespannte Hohlcylinder.
                        
                     
                        
                           J. H. Dunbar's Versuche mit gespannten Hohlringen.
                           Gusseiserne Hohlringe a (Fig.
                                 										1 bis 3) von 50,7 mm Höhe, mit einem 0,8 mm hohen und 2,38 mm breiten Innenrand d (Fig. 2) versehen, erhalten bei gleichbleibender Bohrung d = 101,6 mm (genau 101,598 mm = 4'' engl.) äuβereDurchmesser D von wechselnder Grösse. Diese Versuchsstücke stützen sich auf einen Grundring b, welcher an den Arbeitscylinder c aufgeschraubt ist, in dessen Bohrung der Kolben f mit 6,4514 qcm Querschnitt und 19,00 mm Hub arbeitet.
                           
                           Versuchsergebnisse der Ringe A bis D.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 315, S. 489
                              Beziehungen; Anmerkungen; Aeusserer Halbmesser; Innerer Halbmesser; Ringquerschnitt; Mittlere Materialspannung; Ringverhältnis; Absolute federnde Dehnung; Spezifische Dehnung; Dehnungskoeffizient; Absol. elast.
                                 Dehnung; Spez. Dehnung; Dehnungskoeffizient; Mittl. Dehnungskoeffiz.; Spannungsverhältnis; Mittl. Spannung; Spannungsverhältnis;
                                 Reciproke; Verhältnis der stat. Momente; Spannungsunterschied
                              
                           Diese Teile sind in eine stehende Materialprüfungsmaschine eingebaut, durch welche der Kolbendruck gemessen werden kann. Sowohl
                              der Arbeitskolben f als auch die Versuchsringe sind mit Lederstulpdichtungen versehen. Da Wasser sich als Pressflüssigkeit ungeeignet erwies,
                              wurde Talg hierzu verwendet. Da die Kolbenreibung gewöhnlich, nur mit 2 bis
                              									3 % der Gesamtkraft geschätzt wird, so wurde diese bei den folgenden Versuchen vernachlässigt.
                           Bemerkenswert sind nun die hierbei gebrauchten Messvorrichtungen (Fig. 3) zur Bestimmung der äusseren D und inneren Ringdurchmesser d.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 315, S. 489
                              Fig. 1
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 315, S. 489
                              Fig. 2
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 315, S. 489
                              Fig. 3
                              
                           Am sichelförmigen Bügel g werden Schraubenmikrometer h befestigt, welche zur Bügelnase i gegensätzlich stehen und durch welche die Aenderungen der Aussenweiten der Versuchsringe bestimmt werden. Dagegen kann die
                              Innenweite annäherungsweise und nur dadurch bestimmt werden, dass die Nase l eines Rahmenbügels k und die Schneide m eines Schraubenmikrometers n durch Aussparungen o im Randwulst des Arbeitscylinders c greifen und sich an den bereits erwähnten vorstehend angedrehten, 0,8 mm hohen Rand des Versuchsringes a stützen. Alles andere erklärt sich von selbst.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 315, S. 490
                              Fig. 4
                              
                           Die Versuchsergebnisse sind je durch doppelte Schaulinien für den inneren und äusseren Ringdurchmesser sowohl, als auch für
                              federnde und bleibende Dehnung λ dargestellt. Zu bemerken ist hierbei, dass die Ordinaten die Flüssigkeitsspannung in Pfunden auf 1 Quadratzoll engl. angeben
                              und die Abscissen sich auf 1 Tausendstel Zoll engl. (gleich 1/40 mm) beziehen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 315, S. 490
                              Fig. 5
                              
                           Diese in Fig. 4 bis 8 nach American Machinist, 1899 Bd. 22, Nr. 49, S. 1155, vorgeführten Dehnungsdiagramme sind zur Berechnung der entsprechenden Tabellen herangezogen
                              worden, in welchen die Ergebnisse auf Kilogramm-Quadratcentimeter und Millimeter umgerechnet und auf drei Dezimalen abgerundet
                              sind.
                           
                        
                           Die Spannungskurven.
                           Wird die allgemeine Gleichung
                           
                              \sigma=\frac{r^2}{R^2-r^2}\,\left[0,7+1,3\,\left(\frac{R}{z}\right)^2\right]\,.\,p
                              
                           für ein bestimmtes Ringverhältnis
                           
                              \left(\frac{r^2}{R^2-r^2}\right)=K_1
                              
                           angewendet, so wird für eine konstante Spannung p auch
                           p K1 =
                              										K
                           konstant sein, demnach die Spannungsgleichung
                           
                              \sigma=K\,\left[0,7+1,3\,\left(\frac{R}{z}\right)^2\right]
                              
                           gelten.
                           Da nun für die Grenzwerte z = r und z = R die Spannungen σi und σa bereits in der Tabelle festgestellt
                           Ring A (91/4'' engl. äusserer Durchmesser).
                           Diagramm Fig. 4.
                           
                              
                                 Nr.
                                 Flüssig-keits-spannungpkg/qcm
                                 Federnde Dehnung
                                 Bleibende Dehnung
                                 
                              
                                 I.dmm
                                 II.Dmm
                                 III.dmm
                                 IV.Dmm
                                 
                              
                                 0
                                       0
                                 101,598
                                 234,945
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 1
                                   140
                                 101,623
                                 234,958
                                 101,598
                                 –
                                 
                              
                                 2
                                   350
                                 101,649
                                 234,971
                                 101,611
                                 –
                                 
                              
                                 3
                                   700
                                 101,693
                                 235,022
                                 101,630
                                 234,945
                                 
                              
                                 4
                                 1050
                                 101,725
                                 235,060
                                 101,674
                                 234,962
                                 
                              
                                 5
                                 1260
                                 101,750
                                 235,098
                                 101,674
                                 234,971
                                 
                              
                                 6
                                 1400
                                 101,763
                                 235,123
                                 101,700
                                 234,977
                                 
                              
                                 7
                                 1540
                                 101,789
                                 235,155
                                 101,750
                                 234,996
                                 
                              
                           
                              
                                 Anmerkung.
                                 1 at = 14,25 lbs./Quadratzoll =\frac{57}{4}.
                                    										
                                 
                              
                                 
                                 1 Zoll engl. = 25,3995 ∾ 25,4 mm.
                                 
                              
                           Z.B. zu Nr. 8.
                           
                              P=22000\mbox{ lbs./sq. inch.}=\frac{4}{57}\,.\,22000=1540=p\mbox{ kg/qcm.}
                              
                           Bruch erfolgt bei p = 1610 at.
                           Ring B (81/4'' engl. äusserer Durchmesser).
                           Diagramm Fig. 5.
                           
                              
                                 Nr.
                                 Flüssig-keits-spannungpkg/qcm
                                 Federnde Dehnung
                                 Bleibende Dehnung
                                 
                              
                                 I.dmm
                                 II.Dmm
                                 III.dmm
                                 IV.Dmm
                                 
                              
                                   0
                                     0
                                 101,598
                                 209,546
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                   1
                                   70
                                 101,611
                                 209,546
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                   2
                                 140
                                 101,630
                                 209,552
                                 101,598
                                 –
                                 
                              
                                   3
                                 210
                                 101,655
                                 209,559
                                 101,604
                                 –
                                 
                              
                                   4
                                 280
                                 101,662
                                 209,565
                                 101,614
                                 –
                                 
                              
                                   5
                                 350
                                 101,674
                                 209,571
                                 101,614
                                 –
                                 
                              
                                   6
                                 420
                                 101,681
                                 209,578
                                 101,617
                                 –
                                 
                              
                                   7
                                 490
                                 101,687
                                 209,590
                                 101,623
                                 –
                                 
                              
                                   8
                                 560
                                 101,693
                                 209,590
                                 101,630
                                 209,546
                                 
                              
                                   9
                                 630
                                 101,706
                                 209,603
                                 101,630
                                 209,552
                                 
                              
                                 10
                                 700
                                 101,719
                                 209,616
                                 101,636
                                 209,552
                                 
                              
                                 11
                                 770
                                 101,738
                                 209,628
                                 101,636
                                 209,559
                                 
                              
                                 12
                                 840
                                 101,763
                                 209,635
                                 101,643
                                 209,565
                                 
                              
                                 13
                                 910
                                 101,769
                                 209,648
                                 101,643
                                 209,565
                                 
                              
                                 14
                                 980
                                 101,789
                                 209,689
                                 101,649
                                 209,571
                                 
                              
                           sind, so bleibt noch die Ermittlung der Zwischenspannungen übrig.
                           Für einen Ring C mit \frac{R}{r}=\frac{9}{5} Verhältnis würde
                           
                              \frac{r^2}{R^2-r^2}=0,447
                              
                           
                              
                                 folgen und für
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 z =
                                 5
                                 6
                                 7
                                 8
                                 9
                                 
                              
                                 gesetzt, also
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                    \frac{R^2}{z^2}=
                                    
                                 3,24
                                 2,25
                                 1,65
                                 1,265
                                 1,0
                                 
                              
                                 und
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                    1,3\,\left(\frac{R}{z}\right)^2=
                                    
                                 4,21
                                 2,925
                                 2,145
                                 1,645
                                 1,3,
                                 
                              
                                 hiernach
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                    \left[0,7+1,3\,\left(\frac{R}{z}\right)^2\right]=
                                    
                                 4,91
                                 3,625
                                 2,845
                                 2,345
                                 2,0,
                                 
                              
                                 abgerundetfolgen.
                                 4,91
                                 3,63
                                 2,85
                                 2,35
                                 2,0
                                 
                              
                           
                           Wird nun irgend ein Wert für p, z.B. p = 100 at angenommen und als Massstab 1 at = 1 mm angesetzt, so wird
                           K\,.\,p=\frac{r^2}{R^2-r^2}\,.\,p=447,7\mbox{ mm} oder ∾ 45kg/qcm
                           als Konstante folgen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 315, S. 491
                              Fig. 6
                              
                           Dementsprechend sind Materialspannungen in den einzelnen Ringschichten für
                           
                              
                                 
                                    z =
                                    
                                 5
                                 6
                                 7
                                 8
                                 9
                                 cm
                                 
                              
                                 
                                    σ =
                                    
                                 221,0
                                 163,0
                                 128,2
                                 105,8
                                 90,0
                                 kg/qcm.
                                 
                              
                           Ring C (7'' engl. äusserer Durchmesser).
                           Diagramm Fig. 6.
                           
                              
                                 Nr.
                                 Spannungpkg/qcm
                                 Federnde Dehnung
                                 Bleibende Dehnung
                                 
                              
                                 I.dmm
                                 II.Dmm
                                 III.dmm
                                 IV.Dmm
                                 
                              
                                   0
                                     0
                                 101,598
                                 177,797
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                   1
                                   70
                                 101,611
                                 177,803
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                   2
                                 140
                                 101,623
                                 177,803
                                 101,598
                                 –
                                 
                              
                                   3
                                 210
                                 101,641
                                 177,809
                                 101,607
                                 –
                                 
                              
                                   4
                                 280
                                 101,668
                                 177,816
                                 101,607
                                 177,797
                                 
                              
                                   5
                                 350
                                 101,687
                                 177,847
                                 101,615
                                 177,809
                                 
                              
                                   6
                                 420
                                 101,706
                                 177,872
                                 101,615
                                 177,809
                                 
                              
                                   7
                                 490
                                 101,738
                                 177,898
                                 101,630
                                 177,816
                                 
                              
                                   8
                                 560
                                 101,789
                                 177,924
                                 101,636
                                 177,822
                                 
                              
                                   9
                                 630
                                 101,832
                                 177,949
                                 101,655
                                 177,835
                                 
                              
                                 10
                                 700
                                 101,946
                                 178,000
                                 101,700
                                 177,860
                                 
                              
                                 11
                                 770
                                 102,030
                                 178,089
                                 101,763
                                 177,886
                                 
                              
                                 12
                                 840
                                 102,093
                                 178,120
                                 101,776
                                 177,936
                                 
                              
                           Bruch erfolgte bei P = 13000 lbs. an einer Seite,
                           d. i. p = 912 at.
                           Ring D (6½'' engl. äusserer Durchmesser).
                           Diagramm Fig. 7.
                           
                              
                                 Nr.
                                 Spannungpkg/qcm
                                 Federnde Dehnung
                                 Bleibende Dehnung
                                 
                              
                                 I.dmm
                                 II.Dmm
                                 III.dmm
                                 IV.Dmm
                                 
                              
                                   0
                                     0
                                 101,598
                                 155,097
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                   1
                                   70
                                 101,611
                                 155,097
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                   2
                                 140
                                 101,623
                                 155,103
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                   3
                                 210
                                 101,649
                                 155,122
                                 101,598
                                 155,097
                                 
                              
                                   4
                                 280
                                 101,674
                                 155,148
                                 101,604
                                 155,103
                                 
                              
                                   5
                                 350
                                 101,700
                                 155,167
                                 101,611
                                 155,110
                                 
                              
                                   6
                                 420
                                 101,719
                                 155,187
                                 101,611
                                 155,110
                                 
                              
                                   7
                                 490
                                 101,750
                                 155,224
                                 101,617
                                 155,116
                                 
                              
                                   8
                                 560
                                 101,770
                                 155,249
                                 101,623
                                 155,122
                                 
                              
                                   9
                                 630
                                 101,789
                                 155,262
                                 101,636
                                 155,135
                                 
                              
                                 10
                                 700
                                 101,814
                                 155,275
                                 101,649
                                 155,148
                                 
                              
                           Bruch erfolgte bei P = 11000 lbs./sq. inch.
                           d. i. bei p = 772 at.
                           Werden diese Spannungen massstäblich als Ordinaten y zu den Abscissen z aufgetragen, so kann von dieser Spannungskurve ausgegangen werden und für andere Flüssigkeitspressungen p ohne weiteres die entsprechendeSpannungskurve durch Streckendivision gefunden werden, wie dies im Diagramm Fig. 9 für Ring C gezeigt ist. Für einen mittleren konstanten Spannungskoeffizienten α wären diese Kurven den Dehnungskurven ε proportional.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 315, S. 491
                              Fig. 7
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 315, S. 491
                              Fig. 8
                              
                           Die mittlere Spannung ist
                           \sigma_m-\frac{1}{2}\,(\sigma_a+\sigma_i)-\frac{1}{2}\,(90+221),
                              								
                           σm
                              									= 155,5 kg/qcm
                           und die wirkliche Spannung σg ür den mittleren Halbmesser
                           \rho=\frac{1}{2}\,(R+r)=\frac{14}{2}=7,
                           σg = 128,2 kg/qcm,
                           während die mittlere Flächenspannung
                           
                              s_0=\frac{r\,.\,p}{f}=\frac{r\,.\,p}{R-r}=\frac{5\,.\,100}{4},
                              
                           wird.
                           Ring E.
                           
                              
                                 
                                    D =
                                    
                                 203,2 nun äusserer Durchmesser und
                                 
                              
                                 d =
                                 01,4964 mm Bohrung, sowie
                                 
                              
                                 h =
                                 82,55 mm hoch (Fig. 8),
                                 
                              
                           kalt aufgepresst auf Zapfen
                           
                              
                                 
                                    2r =
                                    
                                 101,5980 mm Durchmesser.
                                 
                              
                           
                              
                                 Nr.
                                 Hubmm
                                 Druckt
                                 Nr.
                                 Hubmm
                                 Druckt
                                 
                              
                                 1
                                   6,35
                                   3,3
                                   7
                                 44,45
                                 13,0
                                 
                              
                                 2
                                 12,70
                                   5,6
                                   8
                                 50,78
                                 14,1
                                 
                              
                                 3
                                 19,05
                                   6,8
                                   9
                                 57,15
                                 15,8
                                 
                              
                                 4
                                 25,40
                                   8,3
                                 10
                                 63,50
                                 17,1
                                 
                              
                                 5
                                 31,75
                                   9,7
                                 11
                                 69,85
                                 18,1
                                 
                              
                                 6
                                 38,10
                                 11,3
                                 12
                                 76,20
                                 18,7
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 13
                                 82,55
                                 19,0
                                 
                              
                           
                           Es nähert sich in diesem Fall die wirkliche Spannung σg im mittleren Halbmesser ρ der mittleren Flächenspannung s0, während der Mittelwert aus den Endspannungen σm wesentlich von der wirklichen Spannung im mittleren Ringhalbmesser abweicht. In Diagramm Fig. 9 beträgt die Abweichung für p = 100 at
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 315, S. 492
                              Fig. 9
                              
                           σm– σρ
                              									= 155,5 – 128,2 = 27,3 kg/qcm.
                           Demnach wäre dieser Unterschied für p = 700 at
                           27,3 . 7 = 191,1 kg/qcm,
                           bezw.
                           σm– σ0
                              									= 155,5 – 125 = 30,5,
                           30,5 . 7 = 213,5 kg/qcm,
                           was mit dem Tabellenwert Nr. 23 für Ring C ziemlich gut übereinstimmt.
                           Werden nun für die verschiedenen Ringverhältnisse A bis
                              										D und für ein gegebenes p die Endspannungen σi und σa aufgetragen und die zugehörigen σm
                              									σ – ρ bezw. σm
                              									– σ0 zum jeweiligen mittleren Radius p ermittelt, so können durch diese drei Punkte annähernde Kurven gezogen werden, welche den Wechsel in den Spannungsverhältnissen
                              der einzelnen Ringschichten andeuten.
                           Für eine Flüssigkeitspressung von p = 100 at wird 1/7 der Tabellen werte für σ0 u.s.w. zu nehmen sein.
                           
                              
                                 Ring
                                 
                                    A
                                    
                                 
                                    B
                                    
                                 
                                    C
                                    
                                 
                                    D
                                    
                                 
                                 
                              
                                 Mittlere Flächenspannung
                                          σo=    76,3
                                     94,1
                                 131,6
                                   189,7
                                 kg/qcm
                                 
                              
                                 Maximalspannung
                                         σ1
                                    											= 175
                                 191
                                 224,1
                                 275
                                 „
                                 
                              
                                 Minimalspannung
                                         σa
                                    											=   46
                                      61,4
                                   95,4
                                 150
                                 „
                                 
                              
                                 Mittlere Spannung
                                        σm
                                    
                                    											= 110,5
                                 126,3
                                 160,5
                                 215
                                 „
                                 
                              
                                 Spannungsdifferenz
                                 σm– σo
                                    											= 34,2
                                    32,2
                                   29,0
                                 25,3
                                 „
                                 
                              
                           Im Diagramm Fig. 10 sind nach diesem vorerwähnten Dreipunktverfahren für die Flüssigkeitspressung p = 100 atdie Spannungskurven A, B, C und D für die gleichbenannten Ringe gezeichnet, aus welchen der Spannungswechsel von σa bis σi fortlaufend zu verfolgen ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 315, S. 492
                              Fig. 10
                              
                           
                        
                           Das Kaltaufpressen.
                           Von J. H. Dunbar in Youngstown (Ohio) wurden im American Machinist, 1890 Bd. 22, Nr. 25 *, S. 566, einige Versuche über das Kaltaufpressen von gusseisernen Ringen auf schmiedeiserne Zapfen
                              mitgeteilt, von denen in Kürze berichtet wird.
                           In einem gusseisernen Ring von 25,4 mm Höhe, 2 R = 152,4 mm äusserem Durchmesser und 2 r = 101,4583 mm Bohrung wurde ein Zapfen von d = 101,598 mm Durchmesser unter einem achsialen Druck von P = 2540 kg hineingepresst.
                           Unter denselben Bohrungsverhältnissen 2 r= 101,4583 wurde in einem zweiten gusseisernen Ringe von 2 R =
                              									203,2 mm äusserem Durchmesser, derselbe Zapfen d =
                              									101,598 mit P = 4037 kg Achsialkraft eingedrückt und darauf mit P = 4990 kg herausgepresst. Die bleibende absolute Dehnung im Ringe betrug:
                           
                              
                                 (2 r)'
                                 = 101,4837
                                 
                              
                                 (2 r)
                                 = 101,4583
                                 
                              
                                 –––––––––––––––––
                                 
                              
                                 (2 λ)
                                 =     0,0254 mm im inneren Durchmesser
                                 
                              
                           und
                           
                              
                                 (2 R)'
                                 = 203,2087
                                 
                              
                                 (2 R)
                                 = 203,2000
                                 
                              
                                 ––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 (2 λ)
                                 =     0,0087 mm im äusseren Durchmesser.
                                 
                              
                           Durch einen gusseisernen Ring von 25,4 mm Höhe und 2 R =
                              									203,2 mm äusserem Durchmesser wurde durch die ursprüngliche Bohrung 2 r = 101,4583 mm ein staffelfönnig abgesetzter Zapfen durchgedrückt.
                           Die einzelnen Durchmesser bedingten die anbei angegebenen Kraftstärken:
                           
                           
                              
                                 
                                    
                                    
                                 d mm
                                 2 λ mm
                                 
                                    
                                    
                                    Q
                                    
                                 UnterschiedDruckzunahme
                                 
                              
                                 d =
                                 101,9911101,8139101,7377101,6742101,5980–––––––
                                 0,17720,07620,06350,07620,1397
                                 105708845675960234536
                                 kg„„„„
                                 1735208673614874536
                                 kg„„„„
                                 
                              
                                 2 r =
                                 101,4583
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           Ueber die gleichzeitige Kompression des Zapfens, welche der Kraftstärke proportional angenommen wird, ist bemerkt, dass für
                              je 3400 kg Druckkraft eine Kompression von
                              									\frac{1}{400}\mbox{ mm}=0,0025\mbox{ mm} schätzungsweise zu berechnen sei.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 315, S. 493
                              Fig. 11
                              
                           In Fig. 11 ist noch ein zeichnerisches Verfahren angedeutet, nach welchem der Ringdurchmesser R = (r +
                              										a + b) bestimmt wird für eine Dehnung λ = 0, sofern die entsprechenden Dehnungen λ für den Halbmesser r, und λ1 für den Halbmesser ρ = (r + a) durch Versuche vorher ermittelt waren.
                           Sowohl die absoluten radialen Dehnungen 2 λ, besser aber noch die spezifischen Radialdehnungen \epsilon=\frac{2\,\lambda}{d} können mit den achsial wirkenden Drücken Q in Beziehung gebracht werden.
                           Für ε = 0,001397 mm/mm folgt Q
                              									= 4536 kg Anfangspressung.
                           Da nun σ . α = ε ist, so wird für \alpha=\frac{1}{10000}\mbox{ kg/qmm}
                           σ = ε .
                              									10000 = 13,97 kg/qmm
                           die tangentiale Zuginanspruchnahme sein.
                           
                              
                                 Für 2 λ
                                 = 0,9911 – 0,4583 = 0,5328 mm ist
                                 
                              
                                 
                                    ε
                                    
                                 = 0,005328
                                 
                              
                           und
                           \sigma=\epsilon\,.\,\frac{1}{\alpha}=0,005328\,.\,10000,
                           σ = 53,28 kg/qmm
                           tangentiale Zuginanspruchnahme, welche den Bruch des Ringes bedingt.
                           Da diese Bruchspannung die Zugfestigkeit des Gusseisens weitaus überschreitet, so ist zur Erklärung nur die Annahme eines
                              niedrigen Dehnungskoeffizienten α zulässig.
                           Wird die Bruchfestigkeit auf Schub des Gusseisens mit Kz
                              									= 20kg/qmm als Höchstwert beziffert und der Dehnungskoeffizient auf Schub mit \frac{1}{\alpha}=4000 angesetzt, so würde
                           \sigma=\epsilon\,.\,\frac{1}{\alpha}=0,005328\,.\,4000,
                           σ = 21,312 kg/qmm
                           zu einer Uebereinstimmung führen.
                           In dem Falle, wo durch achsiale Kräfte Q eine radiale
                              Dehnung hervorgerufen wird, wäre also Schubinanspruchnahme vorzusehen.
                           Bei dieser Materialspannung σ ist für \frac{R}{r}=\frac{4}{2}=2 Ringverhältnis
                           
                              \left[0,7+1,3\,\left(\frac{R}{r}\right)^2\right]=5,9
                              
                           und
                           \frac{r^2}{R^2-r^2}=0,333=\frac{1}{3},
                           \sigma=\frac{r^2}{R^2-r^2}\,.\,\left[0,7+1,3\,\left(\frac{R}{r}\right)^2\right]\,.\,p,
                           
                              \sigma=\frac{1}{3}\,.\,5,9\,.\,p,
                              
                           
                              \frac{3}{5,9}\,.\,\sigma=p
                              
                           radiale Pressung in Atmosphären, sofern σ = 2130 kg/qcm,
                           
                              p=\frac{\sigma}{2}=\frac{2130}{2}\,\sim\,1000\mbox{ at.}
                              
                           Für d = 10 cm Zapfendurchmesser, bezw. πd = 31,4 cm Umfang des Zapfens würde p . πd = 31,4 t/cm auf Zapfenlänge P = 2,5 . 31,4 = 78,5 t Radialpressung auf den 2,5 cm langen Zapfen sein.
                           Da nun die achsiale Triebkraft auf Q = 10,6 t angestiegen ist, so würde, da Q = f . P ist,
                           
                              \frac{Q}{P}=f=\frac{10,6}{78,5}\,\sim\,0,13
                              
                           die zugehörige Reibungszahl sein.
                           Bei dem in Fig. 8 dargestellten Diagramm für den Ring
                              										E mit konstantem
                           \epsilon=\frac{1}{d}\,(0,5980-0,4964)=\frac{0,1016}{d},
                           ε = 0,001016
                           spezifischer Dehnung in radialer Richtung und P1 = 16 t/cm spezifischer Radialkraft ergeben sich Reibungszahlen für
                           
                              
                                 
                                 
                                 l =
                                     8,2
                                   2,5
                                   0,635 m
                                 
                              
                                 P = l . P1
                                 und
                                 Q =
                                   19,0
                                   8,3
                                   3,3 t
                                 
                              
                                 P = 8,2 . 16,
                                 sowie
                                 P =
                                 130
                                 40
                                 10    „
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 f =
                                 0,146
                                 0,28
                                 0,33.
                                 
                              
                           Anmerkung:
                           Für ε = 0,001016 ist für \frac{1}{\alpha}=1000000
                           
                              \sigma=\frac{\epsilon}{\alpha}=1016\mbox{ kg/qcm}
                              
                           Materialspannung in tangentialer Richtung, und für
                           
                              \frac{R}{r}=\frac{1}{2}
                              
                           wird, wie bereits früher abgeleitet,
                           
                              \frac{1}{2}\,\sigma=p
                              
                           die radial gerichtete Flächenpressung sein.
                           Daher ist p=\frac{1016}{2}\,\sim\,500\mbox{ at},
                           
                              
                                 P1 =
                                 π d . p . l und für l = 1,
                                 
                              
                                 P1 =
                                 π d . p „ d = 10,16,
                                 
                              
                                 P1 =
                                 31,7 . 500, π d = 31,7,
                                 
                              
                                 P1 =
                                 15850 ∾ 16 t/cm
                                 
                              
                           die radiale Umfangspressung für 1 cm Zapfenlänge in Tonnen.
                           
                        
                           J. J. Wilmore's Prüfungsversuche über Zwängverbindungen.
                           Die Ergebnisse dieser im Alabama Polytechnic Institute durchgeführten Prüfungversuche sind nach American Machinist, 1899 Bd. 22 Nr. 7 S. 126 im Diagramm Fig. 12 dargestellt.
                           Die Grundlinie daselbst gibt die wirklichen am Zapfenumfange bezogenen Widerstandskräfte in engl. lbs. bei Lösung der Verbindung,
                              während die Einteilung der Standlinie in den Merkpunkten sich auf (1 : 1000) Zoll = (1 : 40) mm Durchmesser bezieht. Die Schaulinie
                              I betrifft kalt eingepresste Zapfen, deren Lösung durch Auspressen (Zug) erfolgt.
                           Kurve II betrifft kalt eingepresste Zapfen, die durch Drehungskräfte gelüftet werden.
                           
                           In Kurve III sind die Zugkräfte dargestellt, welche bei warm aufgezogener Zapfenscheibe zur Lösung der Verbindung erforderlich sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 315, S. 494
                              Fig. 12
                              
                           Versuchsergebnisse von Wilmore.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 315, S. 494
                              Zapfen d Durchm. in Millimeter ε spezifische Dehnung p spezifische Radialpressung; Zapfen kalt eingepresst Lösungskraft; Ring
                                 warm aufgezogen Lösungskraft; Zugkraft; Drekhraft
                              
                           In Schaulinie IV sind die auf den Zapfenumfang bezogenenDrehkräfte bestimmt, welche bei warm aufgezogener Zapfenscheibe zur Lockerung der Zwängverbindung notwendig sind.
                           Während die Bohrung in den einzelnen Zapfenscheiben genau auf 2 r = 1 engl. Zoll = 25,3995 mm mit einer Fehlergrenze von 0,006 mm eingehalten ist, sind für Stahlzapfen fünf Durchmessergruppen
                              vorgesehen, welchen die folgenden radialen, absoluten und spezifischen Dehnungen t entsprechen.
                           
                              
                                 
                                 
                                    A
                                    
                                 
                                    B
                                    
                                 
                                    C
                                    
                                 
                                    D
                                    
                                 
                                    E
                                    
                                 
                              
                                 d =
                                 25,4249
                                 25,4376
                                 25,4503
                                 25,4630
                                 25,4757
                                 
                              
                                 ab 2r =
                                 25,3995
                                 25,3995
                                 25,3995
                                 25,3995
                                 25,3995
                                 
                              
                                 
                                 ––––––
                                 –––––––
                                 ––––––
                                 –––––––
                                 –––––––
                                 
                              
                                 Dehnung 2λ =
                                 0,0254
                                 0,0381
                                 0,0508
                                 0,0635
                                 0,0762
                                 
                              
                                 \epsilon=\frac{2\,\lambda}{d}
                                    											=
                                 0,001
                                 0,0015
                                 0,002
                                 0,0025
                                 0,003
                                 
                              
                           spezifische Dehnung.
                           Bei einem Ringverhältnis \frac{R}{r}=5
                           
                              \frac{r^2}{R^2-r^2}=\frac{1}{\frac{R^2}{r^2}-1}=\frac{1}{25-1}=\frac{1}{24}=0,0417
                              
                           bezw.
                           
                              \frac{r}{R^2-r^2}=0,042
                              
                           wird nach
                           
                              \sigma=\frac{r^2}{R^2-r^2}\,\left[0,7+1,3\,\left(\frac{R}{r}\right)^2\right]\,p
                              
                           σ = 0,012 [0,7 + 1,3 · 25] · p
                           Materialspannung,
                           σ = 0,042 [33,2] p = 1,394 . p
                           bezw.
                           
                              \frac{\sigma}{1,394}=p-0,72\,.\,\sigma
                              
                           radiale Pressung.
                           Da nun ε = α . σ und \frac{\epsilon}{\alpha}=\sigma ist, so folgt für
                           
                              \frac{1}{\alpha}=2000000
                              
                           und für Schmiedeeisen zu
                           
                              A B C D E
                              
                           Materialanstrengung:
                           σ = 2000 3000 4000 5000 6000 kg/qcm
                           bezw. spezifische Radialpressung
                           p = 1400 2100 2800 3500 4200 kg/qcm
                           Die von der Ringnabe berührte Zapfenlänge ist durchgehends l = 2,5 cm, und da der Zapfenumfang
                           π d = 7,98 ∾ 8 cm
                           ist, so wird die gesamte Radialpressung eines Zapfens für p at spezifischer Pressung
                           P = π .
                              										l . p = 8 . 2,5 . p
                           P = 20 p kg
                           sein. Daher für
                           
                              
                                 
                                    A
                                    
                                 
                                    B
                                    
                                 
                                    C
                                    
                                 
                                    D
                                    
                                 
                                    E
                                    
                                 
                              
                                 P = 28000
                                 42000
                                 56000
                                 70000
                                 84000 kg
                                 
                              
                           die auf einem Zapfen wirkende gesamte Radialkraft sein.
                           Dagegen sind die thatsächlich zur Lösung der Zapfenverbindung erforderlichen Zug und Drehkräfte in folgender Tabelle angeführt.
                           Wird nun diese spezifische Zugkraft, z.B. Zapfen Nr. 1
                           
                              z_k=\frac{Z_k}{\pi\,.\,d\,.\,l}=\frac{453}{20}=22,65\mbox{ kg/qcm}
                              
                           durch die spezifische Radialpressung p dividiert, so folgt die Reibungszahl f für die betreffende Zwängverbindung,
                           
                              f=\frac{z_k}{p_1}=\frac{22,65}{1400}=0,0162.
                              
                           
                           Aus dieser Tabelle ersieht man, dass die Reibungszahlen zwischen den Grenzen
                              									0,016 und 0,106 liegen.
                           Wenn nun die Reibungszahl f als Mass für die Sicherheit der Zwäng verbin düng angesehen werden kann, so folgt, dass bei kalt eingepressten Zapfen B, C, D die Lösung der Verbindung mittels einer achsialen Zugkraft nur um etwas Weniges leichter erfolgt, als durch eine drehende,
                              auf den Zapfenhalbmesser bezogene Tangentialkraft. Die Verhältnisse liegen zwischen
                           \frac{23}{24}\,\sim\,1 und \frac{21}{34}\,\sim\,\frac{2}{3},
                           die Reibungszahlen selbst zwischen f= 0,016 und 0,034, so dass ein Grenzverhältnis \frac{34}{16}\,\sim\,2 vorhanden ist.
                           Dagegen liegen die spezifischen Zugkräfte zwischen
                           zk = 2,27 und 90,7 kg/qcm,
                           bei
                           p = 1400 und 3500 kg/qcm Radialpressung
                           bezw.
                           f = 0,016 und 0,026,
                           und die spezifischen Tangentialkräfte
                           tk = 50 und 104,4 kg/qcm
                           bei
                           p = 2100 und 3500 kg/qcm Radialpressung
                           f = 0,027 0,034 0,03
                           begrenzt.
                           Bei warm aufgezogenen Ringen ist da, wo eine Vergleichung möglich ist, keine Uebereinstimmung zwischen Zug- und Drehkraft
                              vorhanden. So ist bei den Zapfen A (3 : 4) das Verhältnis der Reibungszahlen für Zug- und Drehkraft
                           
                              \frac{94}{36}\,\sim\,2
                              
                           dagegen bei den Zapfen D (15 :
                              									18)
                           \frac{61}{89}\,\sim\,\frac{2}{3},
                           also völlig widersprechend.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 315, S. 495
                              Fig. 13
                              
                           Dagegen folgt das Verhältnis zwischen warm und kalt aufgezogenen Zapfen, bei Zugkraft
                           \frac{90}{16}=5,6 bezw. \frac{63}{26}=2,4,
                           d.h. in Bezug auf Lösungssicherheit ist die durch Wärmeausdehnung hergestellteVerbindung 2,5 bis 5,5 mal sicherer als jene durch das Kalteinpressen hervorgebrachte. Bei verdrehender Lösungskraft ist das
                              Verhältnis
                           
                              \frac{106}{30}=3,5;\ \frac{78}{24}\,\sim\,3,0;\ \frac{89}{30}\,\sim\,3.
                              
                           Die Sicherheit daher durchschnittlich 3mal so gross bei warm aufgezogenem als bei kalt eingepresstem Zapfen.
                           
                        
                           H. Hess' Diagramm für Pressdrücke an Stirnkurbelzapfen.
                           Um das in Fig. 13 nach American Machinist, 1899 Bd. 22 Nr. 19 S. 413 gezeichnete Diagramm auf seine Richtigkeit zu prüfen, ist eine Tabelle zusammengestellt, in welcher
                              die zum Einpressen von Stirnzapfen und zum Aufpressen von Kurbeln auf die Wellenschenkel erforderlichen Pressdrücke angeführt
                              und die übrigen Werte berechnet sind.
                           Hierzu ist zu bemerken, dass die Oberfläche der Zapfenschenkel auf Grund eines Verhältnisses bei Stirnzapfen A von \frac{l}{d}=15, bei den Kurbelnaben B aber von \frac{l}{d}=1,0 berechnet und mit Rücksicht auf das Einsetzen (das sogen. Schnäbeln) vor dem Einpressen entsprechend abgerundet worden ist.
                           Die Zapfenschenkelfläche ist daher
                           
                              \widetilde{<}\,\pi\,.\,d\,.\,l\mbox{ qcm.}
                              
                           Die spezifische Dehnung ist bekanntlich
                           
                              \epsilon=\frac{\lambda}{d}
                              
                           und da für
                           
                              \frac{R}{r}=2
                              
                           Stirnkurbel.
                           
                              
                                 Nr.
                                 Durch-messerdmm
                                 Deh-nungλmm
                                 Spez.Dehnungε
                                 Zapfen-ober-flächeqcm
                                 Press-druckQt
                                 Spez.Press-druckqkg/qcm
                                 Spey.Normal-druckpat
                                 Reibungs-zahlf=\frac{q}{p}
                                 
                              
                                 
                                 A. Stahlzapfen in Kurbeln aus Schmeideeisen eingepresst
                                 
                              
                                   1  2  3  4  5  6  7  8
                                   75  90  95100120130135140
                                 0,1530,2160,2210,2290,2670,2790,2920,318
                                 0,002040,002400,002300,002290,002230,002140,002170,00227
                                 2501)350400450650800850900
                                 1825262530303535
                                 7271655546384139
                                 20402400230022902230214021702270
                                 0,03530,02960,02830,02400,02060,01780,01900,0172
                                 
                              
                                 
                                 B. Schmiedeeisenkurbeln auf Stahlwelle aufgepresst
                                 
                              
                                   9101112
                                 130
                                 0,3810,4060,4320,457
                                 0,003000,003100,003300,00350
                                     5002)
                                 34   403)30   404)
                                 68806080
                                 3000310033003500
                                 0,02260,02610,01820,0239
                                 
                              
                                 1314
                                 140
                                 0,3560,381
                                 0,002540,00270
                                   600
                                 30   325)
                                 5053
                                 25402700
                                 0,01970,0200
                                 
                              
                                 15
                                 150
                                 0,356
                                 0,00233
                                   700
                                 50
                                 70
                                 2330
                                 0,0300
                                 
                              
                                 1617
                                 165
                                 0,3560,330
                                 0,002150,00200
                                   800
                                 30   305)
                                 3737
                                 21502000
                                 0,01720,0185
                                 
                              
                                 18
                                 200
                                 0,305
                                 0,00152
                                 1300
                                 50
                                 38
                                 1520
                                 0,0250
                                 
                              
                                 1920
                                 210
                                 0,2790,381
                                 0,001330,00180
                                 1400
                                 70   366)
                                 5026
                                 13301800
                                 0,03760,0144
                                 
                              
                                 21
                                 240
                                 0,279
                                 0,00116
                                 1700
                                 63
                                 37
                                 1160
                                 0,0319
                                 
                              
                           1) Zapfenschenkelverhältnis \frac{l}{d}=1,5. 2) Zapfenschenkelverhältnis \frac{l}{d}=l. 3) Kurbelbohrung nicht poliert. 4) Bohrung auspoliert. 5) Mit 50 t nicht abzuziehen möglich. 6) Mit 60 t nicht abzupressen möglich.
                           
                           als gewöhnliches Nabenhülsenverhältnis, nach früherem
                           σi
                              									= 1,967 p ∾ 2,0 p
                           ist, so folgt
                           
                              p=\frac{\sigma_1}{2}
                              
                           als radiale spezifische Normalpressung der gespannten Nabe auf die Zapfenschenkelfläche.
                           Da ferner
                           
                              \sigma=\frac{\epsilon}{\alpha}.
                              
                           ist, so wird für Kurbeln aus Schmiedeeisen oder Schmiedestahl
                           \frac{1}{\alpha}=2000000 auf kg/qcm
                              								
                           bezogen, als reciproken Wert für den Dehnungskoeffizient α zu nehmen sein.
                           Hiernach ist die Radialpressung
                           
                              p=2000000\,\frac{\epsilon}{2}\mbox{ at}
                              
                           bezw.
                           p = 1000000 ε kg/qcm.
                           Der Pressdruck Q in Tonnen (1 t = 1016,1 kg ∾ 1000 kg) ist einer Angabe im American Machinist, 1899 Bd. 22 Nr.
                              									32 * S. 739 entnommen und auf die Zapfen A und B abgegerundet übertragen.
                           Der spezifische Pressdruck ist auf die reduzierte Schenkeloberfläche bezogen, daher
                           q=\frac{Q}{\sim\,\pi\,d\,.\,l}kg/qcm.
                              								
                           Endlich gibt das Verhältnis der spezifischen Triebkraft q zur spezifischen Normalpressung p die mittlere Reibungszahl f an, welche während des Kalteinpressens zur Geltung kommt.
                           Diese für Nr. 1 bis Nr. 21 geltenden Pressdrücke Q in Tonnen sind auf Zapfendurchmesser d in engl. Zoll in das Diagramm Fig. 13 nachgetragen und ergeben die gebrochene Schaulinie IV.
                           Diese wird durch die Linie Ia im Mittel getroffen, so dass die Berechtigung der Linie Ia nachgewiesen erscheint.
                           Hierin bedeuten die Abscissen zum Ursprung O die Zapfendurchmesser in engl. Zoll und die gleichgrossen Ordinaten (je 10 t) die Pressdrücke.
                           Henry Hess bestimmt nun für Kurbelnabenbohrungen
                              										D unter 10 Zoll den Pressdruck durch die Gleichungen
                           Q = 9,9 D
                                 										– 14 (Ia in Tonnen)
                           und
                           Q = 5 D +
                              									40 (Ib in Tonnen)
                           für Bohrungen über 10 Zoll Durchmesser.
                           Ferner für cylindrische Kurbelzapfen
                           Q = 13 d
                              										(II in Tonnen)
                           und für Kurbelzapfen mit konischem Schenkel
                           Q = 14 d
                              									– 7 (III in Tonnen),
                           wobei die Konizität zu (6,4 : 100) bestimmt ist.
                           Die Lane and Bodley Company in Cincinnati, Ohio, haben nach Amerian Machinist, 1899 Bd. 22 Nr. 29 * S. 661 eine grosse Reihe von Zapfenpressversuchen durchgeführt, aus deren Ergebnissen T. C. Kelly folgende Schlüsse zieht.
                           Hiernach wechselt der zum Aufpressen notwendige Druck Q
                           1. für einen gegebenen Zapfendurchmesser direkt mit der berührten Oberfläche des eingepressten Zapfenschenkels, ferner
                           2. direkt mit dem Anzug, das ist dem Durchmesserunterschied zwischen Zapfen- und Nabenbohrung, welche eine die Federgrenze
                              des Nabenmaterials nicht überschreitende tangentiale Spannung σi bedingt.
                           3. Diese Materialspannung σi ist bekanntlich von der Wandstärke der Nabe (R – r) bezw. dem Nabenverhältnis \frac{R}{r} abhängig.
                           4. An die Kurbelscheiben angegossene Gegengewichte oder an- die Kurbel angeschweisste Radspeichen ändern merklich die Aufpresskraft
                              im Vergleich zu glatten Kurbelaugen.
                           5. Die Radialpressung P hängt von der spezifischen Dehnung α und dem Dehnungskoeffizienten a des Nabenmaterials, ob der Kurbelkörper aus Gusseisen, Schmiedeeisen oder Stahl besteht, ab.
                           6. Der die Reibung bedingende Zustand der Schenkelfläche des Zapfens oder der Nabenbohrung bezw. das während des Aufpressens
                              verwendete Schmiermittel (Leinöl) beeinflussen die Reibungszahl und hiermit den Pressdruck.
                           7. Auch die Geschwindigkeit des Aufpressvorganges bringt Aenderungen im Arbeitsdruck hervor.
                           8. Endlich ist zu bemerken, dass kleinbemessene Versuchsstücke zweifellos grössere Beobachtungs- und Messfehler bedingen,
                              als grösser bemessene Gebrauchsteile.