| Titel: | Die Dampfmaschinen der Pariser Weltausstellung. | 
| Autor: | Fr. Freytag | 
| Fundstelle: | Band 316, Jahrgang 1901, S. 171 | 
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                        Die Dampfmaschinen der Pariser
                           								Weltausstellung.
                        Von Fr. Freytag,
                           									Chemnitz.
                        (Fortsetzung von S. 150 d. Bd.)
                        Die Dampfmaschinen der Pariser Weltausstellung.
                        
                     
                        
                           Die von der Firma Biérix, Leflaire, Nicolet und
                                 										Cie. in Saint-Etienne (Loire) ausgestellte Tandemverbundmaschine mit
                              									Kondensation von normal 315 PSe diente zum
                              									direktenAntrieb einer 12poligen Gleichstromdynamo „Labour“ der Société d'Éclairage Electrique, die mit 130 minutlichen
                              									Umdrehungen eine Leistung von 185 Kilo-Watt für Strom von 240 Volt Spannung
                              									liefert.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 171
                              Tandemverbundmaschine mit Kondensation von 315 PSe von Biétrix, Leflaive, Nicolet und Cie.
                              
                            – Die Hauptabmessungen der in Fig. 69 und 70 ersichtlichen
                              									Dampfmaschine sind folgende:
                           
                              
                                 Durchmesser des Hochdruckcylinders
                                 375 mm
                                 
                              
                                          „             „   Niederdruckcylinders
                                 600   „
                                 
                              
                                 Gemeinsamer Kolbenhub
                                 750   „
                                 
                              
                                 Admissionsspannung im Hochdruckcylinder
                                   10 kg/qcm
                                 
                              
                                 Dampfverbrauch bei 1/12 Füllung im Hoch-    druckcylinder
                                    											für 1 PSe/Std
                                     5 kg
                                 
                              
                           
                           Die Dampfverteilung des Hochdruckcylinders regelt, gleichwie bei den von L. Láng in Budapest und A.
                                 										Borsig in Tegel bei Berlin ausgestellten Dampfmaschinen (1900 315 * 583 bezw. 678), eine auslösende Ventilsteuerung,
                              									Bauart Collmann, mit Müssigkeitspuffern (D. R. P. Nr.
                              									84548).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 172
                              Fig. 71.Steuerung zur Maschine von Biétrix, Leflaive, Nicolet und
                                 										Cie.
                              
                           Wie in Fig. 71 ersichtlich, ist das obere Ende der
                              									Exzenterstange e jedes Einlassventils mit einer
                              									Doppelschwinge k verbunden, zwischen deren Armen und
                              									auf gemeinsamen Drehzapfen mit dieser der Ventilhebel b
                              									angeordnet ist. Derselbe steht einerseits durch ein Gelenk mit der Ventilspindel in
                              									Verbindung und wird andererseits beim Aufsetzen einer unter Federwirkung stehenden
                              									Klinke c nach abwärts gedrückt, wobei das untere Ende
                              									der letzteren mit der Gleitfläche eines um w drehbaren
                              									Daumens so lange in Berührung bleibt, bis die Ausklinkung und damit der Schluss des
                              									Ventils erfolgt. Der Daumen wird vom Regulator derart eingestellt, dass der
                              									Ventilschluss um so früher erfolgt, je weiter der Daumen nach, aussen gedreht wird.
                              									Seine Verstellung übt keinen Einfluss auf die Voreinströmung aus; diese bleibt bei
                              									allen Füllungsgraden konstant. Ein weiterer Vorzug der Steuerung besteht darin, dass
                              									der Rückdruck auf den Regulator fast gänzlich vermieden ist. Da ferner die Berührung
                              									der Klinke mit dem um w drehbaren Daumen in dem
                              									Augenblicke geschieht, wo das Exzenter in seiner Totpunktlage steht, arbeitet die
                              									Steuerung auch bei grossen Geschwindigkeiten nahezu geräuschlos.
                           Der empfindliche Regulator wird von der längs der Cylinder gelagerten Steuerwelle aus
                              									mittels Stirnräder angetrieben (Fig. 70).
                           Sobald der Hebel b frei geworden ist, erfolgt der
                              									schnelle Schluss des Ventils dureb eine kräftige Spiralfeder, wobei jedoch, wie
                              									bereits 1896 301 * 8 eingehender beschrieben, kurz vor
                              
                              									Ventilschluss eine Verzögerung eintritt. Fig. 72
                              									zeigt einige Ventilerhebungskurven, welche dies erkennen lassen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 172
                              Fig. 72.
                              
                           Die Steuerung des Niederdruckcylinders entspricht derjenigen des Hochdruckcylinders;
                              									nur erfolgt hier die Veränderung des Füllungsgrades von Hand, indem der die
                              									Ausklinkung bewirkende Daumen durch eine Stellschraube entsprechend eingestellt
                              									wird.
                           Die Auslassventile werden von besonderen Exzentern der Steuerwelle bethätigt. Jede
                              									Stange a der letzteren ist mit einer Schwinge d gelenkig verbunden, deren Ende, als Gleitbahn
                              									ausgebildet, auf eine Druckrolle r des Ventilhebels
                              									wirkt.
                           Um die Zähne der konischen Antriebsräder der Steuerwelle behufs Vermeidung jeglichen
                              									Geräusches stets imSinne der Drehbewegung aneinander zu halten, ist auf der
                              									Steuerwelle ein kleines Schwungrad befestigt. Thatsächlich war der Gang der Maschine
                              									nahezu geräuschlos.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 172
                              Fig. 73.Eincylindermaschine mit Kondensation von 129 PSI von
                                 										Mollet-Fontaine und Cie
                              
                           Die Steuerwelle selbst ist aus mehreren Teilen zusammengesetzt, von denen zwei mit
                              									Rücksicht auf Temperaturänderungen durch eine Ausdehnungskuppelung miteinander
                              									verbunden sind.
                           Die Schmierung der Kolben geschieht durch Mollerup-Pumpen, diejenige der Kurbel- und
                              									Kreuzkopfzapfen durch Zentralschmiergefässe.
                           
                           Kondensator und Luftpumpe sind unter Maschinenflur aufgestellt; der Antrieb der
                              									letzteren erfolgt vom Kurbelzapfen aus. Ein mittels Handrad stellbares Wechselventil
                              									gestattet, die Maschine mit Kondensation oder mit Auspuff arbeiten zu lassen.
                           Fig. 73 zeigt die von der Firma Mollet-Fontaine und Cie. in Lille ausgestellte liegende
                              
                              									Eincylindermaschine mit Kondensation und zwar insbesondere die allgemeine Anordnung
                              
                              									der äusseren Steuerung dieser Maschine.
                           Die Hauptabmessungen sind folgende:
                           
                              
                                 Cylinderdurchmesser
                                   450 mm
                                 
                              
                                 Kolbenhub
                                   900    „
                                 
                              
                                 Minutliche Umdrehungszahl
                                     90
                                 
                              
                                 Durchmesser des Schwungrades
                                 4000 mm
                                 
                              
                           Mit Dampf von 6 kg/qcm Spannung (effektiv) und 0,1 Füllung soll die Maschine 129 PSi entwickeln.
                           Ein- und Auslassschieber, Bauart Corliss, werden
                              									unabhängig voneinander von zwei Exzentern der Schwungradwelle derart bewegt, dass
                              
                              									veränderliche Füllungen – bis 65% des Kolbenhubes –, sowie beliebige Einstellungen
                              									der Vorausströmung und Kompression des abziehenden Dampfes möglich sind. Die
                              									schädlichen Räume betragen zufolge Verlegung der Schieber an die, äussersten Enden
                              									des Cylinders nur 1,85% vom Volumen desselben. Durch zweckmässige Wahl der
                              									Abmessungen der Exzenter (Exzentrizität und Voreilwinkel), sowie entsprechende
                              									Stellungen der auf den Schieberspindeln sitzenden Hebel und ihrer Antriebstangen
                              									wird erreicht, dass die Einlassschieber bei 1/10, die Auslassschieber bei 1/16 des
                              									Kolbenhubes schon vollständig geöffnet sind.
                           Die für jeden Einlassschieber aus nur drei beweglichen Teilen bestehende
                              									Aussensteuerung zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Einfachheit aus.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 173
                              Fig. 74.Steuerung zur Maschine von Mollet-Fontaine und Cie
                              
                           Ein auf der Schieberspindel befestigter Hebel a (Fig. 74) ist mittels Stange an einen den
                              									Schieberschluss bewirkenden Luftbuffer angeschlossen, während die vom Exzenter aus
                              									bethätigte zweiarmige Schwinge b auf einer zur Lagerung
                              									der Schieberspindel dienenden Büchse frei dreht. Der eine Arm der Schwinge b trägt die Klinke c
                              									(aktiver Mitnehmer), welche, sobald sie einen Anschlag (passiver Mitnehmer) des auf
                              									der Spindel festgekeilten Hebels a erfasst, diesen
                              									mitnimmt, und damit das Oeffnen des Einlassschiebers bewirkt. Dies dauert so lange,
                              									bis das entsprechend ausgebildete Ende einer zweiten, auf gemeinschaftlichem Zapfen
                              										i mit der ersteren sitzenden, und durch die Feder
                              										g beständig nach abwärts gedrückten Klinke
                              									(punktiert angegeben) mit einem der auf der Nabe des vom Regulator eingestellten
                              									Hebels h sitzenden Daumen zusammentrifft.
                           Der mit den Schiebergehäusen und dem Dampfmantel aus einem Stück gegossene Cylinder
                              									ruht mittels an den Enden angegossener Füsse verschiebbar auf einer mit dem
                              									Fundament verbundenen Sohlplatte. In die vom Cylinder nach dem Kondensator führende
                              									Ab dampf leitung ist eine Kompensationsvorrichtung aus Kupfer eingeschaltet.
                              									Derbajonettförmig gestaltete Maschinenrahmen bildet mit dem Schwungradlager,
                              									welches direkt auf dem Fundament befestigt ist, ein einziges Gussstück. Die
                              									vierteiligen Lagerschalen beider Wellenlager sind in zwei Richtungen nachstellbar
                              									und derart ausgebildet, dass behufs Zugänglichkeit der Welle die Lagerdeckel ohne
                              									vorherige Entfernung der seitlichen Keile abgehoben werden können. Die Schalen
                              
                              									lassen sich nach Anheben der Welle um einige Millimeter mittels einer Schraubenwinde
                              									mühelos aus den Lagern herausnehmen; zu dem Zwecke werden die unteren, als Teile
                              
                              									eines Cylinders ausgebildeten Schalen mittels kleiner Haken über den Umfang der
                              									Welle hinweggezogen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 173
                              Fig. 75.Eincylindermaschine mit Kondensation von Farcot.
                              
                           Der empfindliche Kugelregulator erhält seinen Antrieb mittels Riemen von der
                              									Schwungrad welle. Sollte aus irgend welchem Grunde ein Reissen des
                              
                              									Regulatortreibriemens eintreten, so bringt der mit dem Regulator in Verbindung
                              									stehende Hebel h (Fig.
                                 										74) bezw. ein auf der Nabe desselben sitzender zweiter Daumen die Klinke
                              										c in eine derartige Lage, dass sie bei ihrer
                              									Drehbewegung mit dem Anschlage des auf der Spindel des Einlassschiebers befestigten
                              									Hebels a nicht mehr zusammentrifft. Die Einströmung
                              									frischen Dampfes in den Cylinder ist dann abgeschnitten und ein Durchgehen der
                              									Maschine kann nicht stattfinden. Für das Ingangsetzen derselben wird durch einen
                              									eingelegten Ring das Zurückgehen des Regulators in seine tiefste Lage verhütet und
                              									damit eine gewisse Füllung gesichert.
                           Der dampfdichte Abschluss der Schieberspindeln wird bei Vermeidung von Stopfbüchsen
                              									durch konische Liderungsringe bewirkt, die frei auf den Spindeln beweglich und durch
                              									den Dampfdruck im Schieberkasten bezw. Cylinder gegen ihre Gleitflächen gepresst
                              									werden.
                           Alle beweglichen Teile der Maschine können auch während des Ganges derselben
                              									gefahrlos geschmiert werden. Die liegende doppeltwirkende Luftpumpe ist unter dem
                              									Cylinder angeordnet.
                           P. Farcot und A. Farcot in Saint-Ouen (Seine) hatten
                              									eine liegende Eincylindermaschine mit Kondensation der in Fig. 75 ersichtlichen Bauart ausgestellt. Die zu den ansehnlichsten der
                              									Ausstellung gehörige Maschine arbeitet mit einer auslösenden Hahn Steuerung, System
                              										Farcot, deren zugehörige Schieber in den
                              									Cylinderdeckeln untergebracht sind, so dass die schädlichen Räume noch nicht 1% des
                              									Cylindervolumens betragen.
                           Die Hauptabmessungen der Maschine sind folgende:
                           
                              
                                 Cylinderdurchmesser
                                 1000 mm
                                 
                              
                                 Kolbenhub
                                 1350  „
                                 
                              
                                 Normale Umdrehungszahl in der Minute
                                     80  „
                                 
                              
                           Die Maschine war auf der Ausstellung mit einem Generator, Type Hutin-Leblanc-Farcot, direkt gekuppelt, dessen
                              									gleichzeitig als Schwungrad dienendes Magnetrad bei einem Durchmesser von 5,500 m
                              									ohne die zugehörige Welle 49800 kg wiegt. Der Generator liefert bei 79 minutlichen
                              									Umdrehungen und 42,5 Perioden in der Sekunde Strom von 2000 Volt und 188 Ampère.
                           Der in Fig. 76 ersichtliche, mit Dampfmantel umgebene,
                              									eigenartige Cylinder ist mit ebenfalls von bewegtem Dampfe durchströmten und
                              									gleichzeitig die Schiebergehäuse bildenden Deckeln versehen. Der Frischdampf strömt durch ein
                              									Rohr am unteren Teile des Cylinders in den Mantel desselben, aus diesem durch
                              									Knierohre in die oberen Hohlräume der beiderseitigen Deckel, in denen die
                              									Einlassschieber liegen, und nachdem diese durch den äusseren Steuerungsmechanismus
                              									geöffnet sind, in den Cylinder. Da nach jedesmaligem Abschluss der Einlassschieber
                              									frischer Dampf durch ein Rohr von bedeutendem Querschnitte zugeführt wird, der sich
                              									in Wirbelungen um den Cylinder bewegt und eine fortwährende Erneuerung der
                              
                              									Wärmeabgabe bewirkt, ist, auch in Anbetracht der kleinen schädlichen Räume, der
                              									Dampfverbrauch dieser Maschine, wie viele Versuche bestätigt haben, sehr gering. Die
                              									Firma gibt denselben zu 5,800 kg für 1 PSi/Std. an. Versuche, welche an einer relativ
                              									kleineren Maschine derselben Bauart – 515 mm Cylinderdurchmesser, 1150 mm Hub – von
                              										M. Compère, Ingenieur-Directeur de l'Association
                              									parisienne des proprietates d'appareils à vapeur angestellt wurden, ergaben bei 66,6 minutlichen Umdrehungen, 6,25 kg/qcm Kesseldruck
                              									und 145 PSi einen Dampf verbrauch von 6,430 kg für 1 PSi/Std.
                              										Holland, Ingenieur-Directeur des analogen Vereins
                              									in Deville-les-Rouen, ermittelte bei einer gleichen Maschine von 650 mm
                              									Cylinderdurchmesser, 1300 mm Hub, 75 minutlichen Umdrehungen, 7,2 kg/qcm
                              									Kesseldruck, 289 PSi den Dampf verbrauch zu 6,273 kg
                              									für 1 PSi/Std.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 174
                              Fig. 76.Cylinder zur Maschine von Farcot.
                              
                           Die in den unteren Hohlräumen des Cylinders liegenden Auslassschieber treten bei
                              									geöffnetem Kanal in das Innere des Cylinders und entfernen sich beim Schliessen der
                              									Ausströmöffnungen wieder, so dass der Kolben unbehindert das Ende seines Hubes
                              									erreichen kann. Die Steuerung, welche ein schnelles Oeffnen und Schliessen der
                              									Schieber bei beliebiger Cylinderfüllung gestattet und bei einem Schadhaftwerden des
                              									Regulators sofort die Dampfeinlasskanäle schliesst, zeigte einen äusserst
                              									gleichmässigen und ruhigen Gang.
                           Wie in Fig. 75 ersichtlich, erteilt die Exzenterstange
                              										a der am Cylinder drehbaren Scheibe b eine schwingende Bewegung, welche durch die Stangen
                              
                              										c den auf den Spindeln der Einlassschieber lose
                              									drehbaren zweiarmigen Doppelhebeln dd (Fig. 77 bis 79) mitgeteilt wird.
                              									Zwischen den Hebeln d befindet sich an ihren unteren
                              									Armen die Klinke f (aktiverMitnehmer), welche
                              
                              									mittels einer Feder r beständig gegen die
                              									Schieberspindel gedrückt wird. Auf dieser Spindel ist ein Hebel g (passiver Mitnehmer) befestigt, welcher unter
                              
                              									Mitwirkung eines Federpuffers das Schliessen des Schiebers bewirkt, und dessen Nabe
                              									zwischen den Hebeln d eine Stahlplatte h für den Angriff einer ähnlichen an der Klinke f angebrachten Stahlknagge j besitzt. Es ist leicht einzusehen, dass der Einlassschieber die
                              									Schwingbewegungen der Hebel d mitmachen muss, so lange
                              									die Stahlplatten h und j
                              									in Eingriff stehen. Um das Auslösen des Schiebers in einem gegebenen Augenblicke zu
                              
                              									bewirken, ist die Berührung zwischen h und j durch Abdrücken der Klinke f nach aussen hin aufzuheben. Dies geschieht durch zwei exzentrische
                              									Stahlscheiben kk1, die
                              									auf der Führung der Schieberspindel lose drehbar sind, und, wie Fig. 75 zeigt, mittels geeigneter Gestängeverbindungen
                              									vom Regulator eingestellt werden. Die erhöhten Teile dieser Scheiben legen sich
                              									behufs Abstosses der Klinke f je nach der
                              									Regulatorstellung früher oder später unter einen seitlichen Ansatz o der mit der Klinke aus einem Stück gefertigten Hülse
                              										m, und zwar wirkt die Scheibe k mittels des Ansatzes direkt auf die Hülse m, um die Auslösung beim Vorwärtsgange des Schiebers
                              
                              									für kleine Cylinderfüllungen bis zu 0,35 des Kolbenhubes zu ermöglichen, während die
                              									Scheibe k1 die
                              									Auslösung beim Rückwärtsgange des Schiebers durch Einwirkung auf einen aus dieser
                              									Hülse vortretenden Stift n zwischen 0,35 bis 0,8
                              									Cylinderfüllung gestattet. Beim Vorwärtsgange des Schiebers wird dieser Stift von
                              									einem abgeschrägten Teil der Scheibe k1 abgedrückt, um die Thätigkeit der Scheibe k nicht zu hindern, während der Stift beim
                              									Rückwärtsgange des Schiebers, durch eine untergelegte Schraubenfeder aus der Hülse
                              										m herausgetrieben, vor den hohen exzentrischen Teil
                              									der Scheibe k1
                              									tritt.
                           Wenn durch irgend einen Unfall der Regulator beim Arbeiten der Maschine in seine
                              									tiefste Lage kommt, verhindern die Scheiben kk1 das Einklinken des aktiven Mitnehmers; die
                              
                              									Einlassöffnungen bleiben dann geschlossen und es kann kein Dampf in den Cylinder
                              									eintreten.
                           Die Lager der Schwungradwelle haben selbstthätige Ringschmierung. Die drei Schalen
                              									des Hauptlagers sind aus Gusseisen gefertigt und mit Weissmetall ausgegossen; die
                              									zum Nachstellen der seitlichen Schalen dienenden Stahlschrauben endigen in
                              									halbkugelförmigen Köpfen, welche bei ausgelaufener Unterschale und erfolgtem Sinken
                              									der Welle ersteren samt hinterliegenden Druckplatten eine derartige Beweglichkeit
                              									gestatten, dass ein stets dichtes Anliegen der Schalen und damit eine gute Führung
                              									des Wellenzapfens erreicht wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 174
                              Steuerung zur Maschine von Farcot.
                              
                           Die Ausstellungsmaschine entwickelt nach Angabe der Firma mit 6 kg/qcm Dampfdruck
                              									und Füllungen von 0,1, 0,2 und 0,3 des Kolbenhubes bezw. 700, 1020 und 1230 PSe.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)