| Titel: | Neuere Acetylenentwickler und Zubehör. | 
| Fundstelle: | Band 316, Jahrgang 1901, S. 273 | 
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                        Neuere Acetylenentwickler und
                           								Zubehör.
                        (Fortsetzung von S. 256 d. Bd.)
                        Neuere Acetylenentwickler und Zubehör.
                        
                     
                        
                           Die Karbidbeschickungsvorrichtung von G. Thulliers und A. Aubry
                              									in Nogent-en-Bassigny (D.R.P. Nr. 109832) bezieht sich auf Acetylenentwickler, bei
                              									welchen das Karbid ins Wasser geworfen wird. Dieselbe besteht im wesentlichen aus
                              									einer Art Schieber mit schrägen Böden zur Aufnahme des Karbids und einem durch die
                              									Glocke bethätigten Auslösemechanismus, welcher den Schieber stets nur um eine der
                              									Höhe der schrägen Räume entsprechendes Stück abwärts gleiten lässt.
                           Die Beschickungsvorrichtung besteht aus einem säulenförmigen Raume g, in welchem ein durch schräge Scheidewände b in Abteilungen cdef...
                              									getrennter Behälter derart gleiten kann, dass sämtliche Abteilungen der Reihe nach
                              									mit ihren unteren Oeffnungen der gleich grossen Oeffnung eines Kanals h am Gasentwickler gegenüber stehen (Fig. 9).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 273
                              Fig. 9.Karbidbeschickungsvorrichtung von Thulliers und Aubry.
                              
                           In der hier dargestellten Stellung ist der Inhalt der
                              									Abteilung c durch den Kanal h in den Entwickler entleert worden, infolgedessen Gas von einer etwas
                              									geringeren Menge, als der Rauminhalt der Gasglocke beträgt, entwickelt worden ist.
                              									Nach Verbrauch einer gewissen Menge desselben sinkt naturgemäss die Glocke und mit
                              									ihr die Beschickungsvorrichtung, so dass die nächst höhere Abteilung d ihren Inhalt in den Kanal h bezw. den Entwickler entleert. Dies wird durch eine
                              									Auslösungsvorrichtung von folgender Einrichtung bewirkt. Parallel zu den vollen
                              									Wandungen des Schiebers ist im Inneren der Säule g eine
                              									Platte i angebracht, welche sich um die einer mit ihr
                              									bei l gelenkig verbundenen Stange k bewegen kann. Letztere ist mit ihrem anderen Ende an
                              									dem kurzen Arme m eines Winkelhebels gelenkig
                              									eingehängt, welcher um eine Achse n schwingt, und
                              									dessen längerer Arm o mit seinem Ende die Bewegung der
                              									Gasglocke überträgt, sobald letztere auf einen bestimmten Punkt gesunken ist. Zwei
                              									um Zapfen s t bewegliche Riegel q r sitzen an der Platte i und werden unter
                              									Vermittelung zweier Anschläge u v von ihr mitgenommen,
                              									gegen welche sie durch Federn x y gedrückt werden. Der
                              									Leichtigkeit halber sind alle diese Teile ausgespart. Ansätze z 1 2... an der einen Seite des Schiebers, welche der
                              									Höhe der schrägen Abteilungen entsprechen, legen sich nacheinander auf den Riegel
                              										r und werden von ihm bei jeder Bewegung der Platte
                              
                              
                              										i von links nach rechts, d.h. bei jedesmaligem
                              									Sinken der Glocke freigegeben. Der Riegel q unterstützt
                              									nach Freilassen des Ansatzes 1 durch den Riegel r den nächsten Ansatz 2
                              									und führt ihn dem Riegel r zu, welcher zu diesem Zwecke
                              									etwas tiefer als dieser angebracht ist. Dies findet während der Bewegung der Platte
                              										i von rechts nach links statt, bei welcher sie ihre
                              									ursprüngliche Stellung einnimmt, wenn die Glocke steigt.
                           Um bei jeder Bewegung der Gasglocke das Entleeren von mehr als einer Abteilung in den
                              									Entwickler zu verhüten, was bei einer Bewegung des Hebels mo mit der Hand stattfinden würde, legt sich ein Röllchen p am Winkelhebel m o
                              									rechts an die Stange 5 und links an die Stange 6 an,
                              									welche beide sich mit der Gasglocke bewegen. Voneiner dieser Stellen zur
                              									anderen kann sich das Röllchen p nur dann bewegen, wenn
                              									ihm der Raum zwischen den Stangen den Durchgang gestattet, wodurch einer Aenderung
                              									der Stellung des Hebels m o von Hand vorgebeugt wird.
                              									Es könnte vorkommen, dass in dem Kanal h kleine
                              									Karbidstücke liegen bleiben und dadurch eine geringe Gasentwickelung stattfände,
                              									welches Gas in den Beschickungsschieber gelangen würde. Um dies zu verhindern, ist
                              									die Säule g durch eine Kappe 7 abgeschlossen, deren vollständige Abdichtung durch ihr eigenes Gewicht
                              									und eine Kautschukeinlage vervollständigt wird. Auch ist zu demselben Zwecke die
                              
                              									Stange k, durch welche die Platte i bewegt wird, mit g durch
                              									ein Kautschukrohr 8 verbunden. Um auf alle Fälle eine
                              									etwaige Ansammlung von Gas in dem Schieber zu verhüten, ist die Säule g durch ein Rohr mit der Aussenluft verbunden, durch
                              									welches das Gas entweichen kann.
                           Bei Acetylenentwieklern mit selbstthätiger Entleerung der Karbidbehälter muss bei
                              									Wiederfüllen der Behälter genau auf den Zeitpunkt der Nachfüllung und darauf
                              									geachtet werden, dass die Verschlussklappen der Behälter geschlossen sind, wobei ein
                              									Auslösen der Klappen vorkommen kann. Dies soll durch den nachstehend beschriebenen
                              										Kettenantrieb für die Karbideinwurfvorrichtung an
                                 										Acetylenentwicklern von G. Goliasch und Co. in
                              									Berlin (D.R.P. Nr. 109833) vermieden werden, und zwar dient dieselbe für eine
                              									beliebige Anzahl von Entwicklern mit je einem oder mehreren Karbidbehältern.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 273
                              Fig. 10.Kettenantrieb für die Karbidzuführung an Acetylenentwicklern von
                                 										Goliasch und Co.
                              
                           Der Apparat besteht aus einer beliebigen Anzahl von Entwicklern f1f2... und einem Gasbehälter a (Fig. 10), wobei die Entwickler eine
                              									Anzahl Karbidbehälter k tragen. Die Böden dieser
                              									Behälter sind als Fallklappen i mit Sperrhahn h ausgebildet, welch letztere mit Nasen u versehen sind, die bei geschlossenen Klappen auf
                              									drehbaren Walzen l aufliegen, und behufs Oeffnens von
                              									Stiften m ausgelöst werden. Ausserhalb des Entwicklers
                              									tragen die Walzen Scheiben g mit Nuten, deren Ränder
                              									eine der Anzahl der Behälter k entsprechende Anzahl
                              									Zähne tragen. In den Nuten der Scheiben g läuft in der
                              									Richtung nach der Gasglocke eine Kette ohne Ende d,
                              									welche sämtliche Entwickler mit einem Sternrade r an
                              
                              									der Gasglocke verbindet, und mit so viel Armen e
                              									versehen ist, als Karbidbehälter k an jedem Entwickler
                              									vorhanden sind. Bei Abwärtsbewegung der Glocke erfasst eine an ihr angebrachte
                              									Klinke b einen Arm c des
                              									Sternrades und dreht denselben nach unten, während sich bei Aufwärtsbewegung der
                              									Glocke die Klinke auslöst und das Sternrad in Ruhe verbleibt.
                           
                           Eine Anzahl von über die Kettenbreite hervortretenden Anschlägen, welche der
                              									Anzahl der Behälter k entspricht, befinden sich in
                              									Zwischenräumen an der Kette und greifen gegebenenfalls in die Zähne der Scheiben g an den Entwicklern ein, während der übrige Teil der
                              									Kette die Nut der Scheiben durchläuft, ohne sie in Drehung zu versetzen.
                           Bei Anfang des Betriebes wird durch Drehung des Sternrades r die Kette so eingestellt, dass der Stift 1
                              									einen Zahn der Scheibe g eines Entwicklers berührt,
                              									worauf sämtliche Behälter mit Karbid gefüllt und die Entwickler mit dem
                              									Gasleitungsrohre verbunden werden. Hierauf wird das Sternrad r so weit gedreht, dass die Kette nach dem Gasbehälter zu läuft, bis
                              									mittels des Stiftes 1 und des Ausrückers m der erste Karbidbehälter geöffnet wird, seinen Inhalt
                              									in den Entwickler entleert und Gas entwickelt wird, welches durch ein Rohr n zur Glocke strömt, wodurch letztere steigt. Beim
                              									durch Gasentnahme erfolgenden Sinken der Glocke bewegt sich durch die Klinke b das Sternrad r weiter,
                              									es wird eine weitere Klappe i geöffnet, neues Gas
                              									entwickelt und die Glocke zum Steigen gebracht. Die einzelnen Entwickler sind so
                              
                              									weit voneinander entfernt, dass der Stift 1 der Kette
                              									die erste Kammer des zweiten Entwicklers entleert, sobald der letzte Stift 8 die letzte Klappe i des
                              									ersten Entwicklers geöffnet hat. Sobald ein Entwickler entleert ist, kann er sofort
                              									wieder gefüllt werden, da er erst dann wieder in Betrieb kommt, wenn die Reihe an
                              									ihm ist, so dass die Gasentwickelung so lange ununterbrochen vor sich geht, als die
                              									Karbidbehälter nachgefüllt werden. Durch an den Fallklappen i an der Seite der nächstfolgenden angebrachte Stützleisten s wird ein Auslösen der nächstfolgenden verhütet, bevor
                              									die vorhergehende ausgelöst ist.
                           Die notwendige Kühlung der Acetylenentwickler wird gewöhnlich durch einen beständigen
                              									Wasserstrom bewirkt, welches Verfahren sowohl umständlich ist, als auch das hierzu
                              									verwendete Wasser verloren geht. Da ausserdem die Kühlung während gewisser Zeiträume
                              									ganz oder zum Teil entbehrlich ist, so wird bei einer Kühlung mittels beständigen
                              									Wasserstromes unnötig Wasser vergeudet. Die Beseitigung dieser Uebelstände bezweckt
                              									die selbstthätige Wasserkühlung für Acetylenentwickler
                              									von J. F. P. Ackermann in Marseille (D. R. P. Nr.
                              									109834), bei welcher die Wasserzirkulation und mithin die Kühlung von der
                              
                              									Gaserzeugung abhängig ist und das Kühlwasser zur Gaserzeugung verwendet werden
                              									kann.
                           In der durch Fig. 11 dargestellten Vorrichtung sind
                              										a und b zwei
                              									Entwickler, welche beide mit einem doppelten Mantel c d
                              									versehen sind, zwischen denen das Kühlwasser zirkuliert, e ist ein Wasserbehälter, aus welchem das zur Kühlung nötige Wasser durch
                              									Rohre f und g, welche in
                              									einen Verteilungshahn h münden, je nach Stellung des
                              									letzteren in den einen oder anderen Entwickler gelangt. Durch die Rohre i k steigt von den Entwicklern das Gas in einen Sammler
                              										l, von wo es nach dem über dem Wasser befindlichen
                              									Raum des Wasserbehälters e geleitet wird. Ueber
                              									letzterem befindet sich ein zweiter Wasserbehälter m,
                              									der durch Rohre n und 0
                              									mit dem Inneren der Doppelmäntel c d verbunden ist,
                              									welch letztere wieder durch Rohre p q mit dem
                              									Wasserbehälter e in Verbindung stehen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 274
                              Fig. 11.Selbstthätige Wasserkühlung für Acetylenentwickler von
                                 										Ackermann.
                              
                           Der Vorgang ist folgender: Bei einer Ueberentwickelung von Gas drückt dasselbe auf
                              									das Wasser in e und treibt es durch die Rohre p q und die Doppelmäntel c
                                 										d nach dem Behälter m; bei Abnahme des Druckes
                              									fliesst das Wasser wieder auf umgekehrtem Wege nach e
                              
                              									zurück.Es ist also ersichtlich, dass die Kühlung der Entwickler nach Massgabe
                              									der Gasentwickelung stattfindet, und die ganze Wassermenge der beiden Behälter in
                              									Zirkulation gesetzt und zur Kühlung verwendet wird. Da aber dieses Wasser auch zur
                              									Gasentwickelung verwendet wird, so ergibt sich eine bedeutende Vereinfachung, da
                              									hierdurch eine besondere Kühlwasseranlage überflüssig wird. Selbstverständlich kann
                              									die Vorrichtung entsprechend umgestaltet werden, und ist z.B. nur ein Wasserbehälter
                              									erforderlich, welcher in zwei Abteilungen getrennt ist. Verwenden kann man die
                              									Vorrichtung bei jedem Acetylenentwickler, welcher auf Verdrängen des auf das Karbid
                              									einwirkenden Wassers beruht.
                           Bei Acetylenentwicklern, bei denen die Zuführung des Karbids mittels einer
                              									Kapselwalze erfolgt, wie z.B. bei dem englischen Patent Nr. 29188,1896 sind zwei
                              
                              
                              
                              
                              
                              
                              									Uebelstände zu vermeiden, welche das sichere Funktionieren eines solchen
                              									Acetylenentwicklers in Frage stellen. Schliesst nämlich die sich drehende
                              									Kapselwalze so eng an das äussere Gehäuse an, dass die oberen Kapseln der Walze
                              									gasdicht gegen den Acetylenbehälter abgeschlossen sind, so kann die geringe
                              									Druckkraft des Acetylens, wenn sich Karbidteilchen zwischen Kapsel und Walze
                              									einklemmen, die Walze nicht drehen. Andererseits, wenn die Walze genügenden
                              									Spielraum besitzt, kann der sich entwickelnde Wasserdampf leicht in das Karbidgefäss
                              									selbst eindringen und eine teilweise Zersetzung des Karbids verursachen, welche mit
                              									einer bedeutenden Erhitzung verbunden ist. Diese beiden Uebelstände zu vermeiden,
                              									ist Aufgabe des Acetylenentwickelers von J. Schneider-Dörffel in Leipzig (D.R.P. Nr.
                              									109856).
                           Die Steuerung des Bewegungsmechanismus geschieht, wie bei dem genannten englischen
                              									Patent mittels eines durch den Gasdruck bethätigten Balges, der bei seiner Auf- und
                              									Abwärtsbewegung die Stangen e und c (Fig. 12), welche an
                              									einem Balg oder einer Glocke befestigt sind, auf- und abwärts bewegt. Der
                              									Karbidbehälter b ist unten mit einer Entleerungsöffnung
                              										t versehen, aus welcher die einzelnen Kapseln der
                              									Kapselwalze gefüllt werden. Zwei Lappen o und p lehnen sich als Fortsetzung von t an die Walze an, von denen die untere ein seitliches
                              									Herausfallen des Karbids verhindert. Die Stirnwandungen der Walze werden von
                              									Zahnrädern d gebildet. Ein Rahmenhebel f mit einem Ausschnitt a
                              
                              
                              									dreht sich auf der Walzenachse und ist für jedes seitliche Zahnrad mit einer
                              									Sperrklinke g versehen. Eine Klappe k bildet den gasdichten Verschluss des Gehäuses und
                              									verhindert in der dargestellten Lage das Herausfallen des Karbids aus der am
                              									weitesten nach unten liegenden Kapsel. Die Klappe ist an dem zweiarmigen Hebel n befestigt, der sich um das Ende v des Armes l dreht und
                              									ein Gegengewicht m trägt. Hierdurch kann sich die Walze
                              
                              									frei drehen und wird ein gasdichter Verschluss geschaffen, der sich nur öffnet, wenn
                              									das Karbid herausfallen soll. Behufs Drehung der Walze und Oeffnung der
                              									Verschlussklappe öffnet bei der Abwärtsbewegung die Stange c die Verschlussklappe k, indem sie sich auf
                              									die beiden Lappen w zu beiden Seiten der Klappe
                              									auflegt, während das Zahnrad mittels der durch die Oeffnung des Lappens a hindurchgehenden Stange e mit den Knaggen q und a fortgeschaltet wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 274
                              Fig. 12.Acetylenentwickler von Schneider-Dörffel.
                              
                           Der Arbeitsvorgang ist folgender: Wenn sich die Stangen c und e bei abnehmendem Gasdruck so weit
                              									gesenkt haben, dass die erstere c auf die Lappen w der Stange k aufliegt,
                              									so öffnet sich letztere und das Karbid in der untersten Kapsel entleert sich in das
                              									Wassergefäss r. Durch die Gasentwickelung steigen die
                              									Stangen c und e, und e
                              									hebt hierbei durch die Knagge u den indessen gesunkenen
                              									Rahmenhebel f, wodurch die Walze unter Vermittelung der Sperrklinken
                              										g und Zahnräder d um
                              									zwei Zähne gedreht wird. Eine weitere Bewegung wird dadurch verhindert, dass in
                              									diesem Augenblick die Sperrklinken durch einen Stift h
                              									vom Zahnrade entfernt werden. Dieses wiederholt sich bei jedesmaligem Sinken und
                              
                              									Steigen der Stangen, wobei im Falle, dass der Rahmenhebel einmal nicht in die
                              
                              									punktierte Lage fallen sollte, er durch den Anschlag q
                              									der Stange e in die richtige Lage gebracht wird. Zum
                              									Zwecke eines richtigen Ganges darf sich der Lappen p
                              									nicht zu eng an die Kapselwalze anlegen; hingegen schliesst die Klappe h fest an die Walze an, um ein unbeabsichtigtes
                              									Herausfallen von Karbid zu vermeiden und einen gasdichten Abschluss zu erzielen. Zu
                              									letzterem Zwecke ist die Klappe k mit Leder, Gummi o.
                              									dgl. ausgelegt.
                           Der Acetylenentwickler von E.
                                 										Ch. Chardin in Paris (D.R.P. Nr. 109892) dient zur Beleuchtung von
                              
                              									Bahnwagen jeglicher Art, Automobilen, Fahrrädern u.s.w., und ist für Stösse,
                              									Umwerfen des Fahrzeuges u. dgl. unempfindlich, da der jeweilige in ihm herrschende
                              
                              									Druck selbstthätig dadurch geregelt worden, dass in dem oberen Teil des äusseren,
                              									zur Aufnahme des Wassers bestimmten Rohres ein durch die Erschütterung des
                              									Fahrzeuges sich öffnendes Ventil angeordnet ist, welches jedoch nach Belieben
                              									geschlossen gehalten werden kann, wodurch der Aussenluft der Eintritt gestattet
                              									werden kann oder nicht. Das äussere Rohr a (Fig. 13) mit dem einschraubbaren Deckel b dient zur Aufnahme des Wassers und ist mit dem
                              									Gashahn c und Luftventil d
                              									versehen. In dem inneren Rohr f mit Sieb j befindet sich das Karbid; von diesem zweigt sich das
                              									Röhrchen h, welches den Gashahn trägt, ab. Das in den
                              									Deckel eingeschraubte Ventil d ist im gewöhnlichen
                              									Zustande geschlossen und schliesst den Lufteintritt ab. Das Wasser in dem äusseren
                              									Rohr a tritt durch die Oeffnung o in das innere Rohr f und von da zu dem in
                              									dem Sieb j befindlichen Karbid, worauf das sich
                              									entwickelnde Acetylen das Wasser in das äussere Rohr zurücktreibt. Uebersteigt der
                              									Gasdruck das zulässige Mass, so wird das Ventil selbstthätig geöffnet, während bei
                              									Oeffnung des Gashahns c das Wasser wieder in das innere
                              									Rohr tritt und von neuem Gas erzeugt. Das Aufhören und der Beginn der
                              									Gasentwickelung erfolgt daher selbstthätig, da sich das Oeffnen und Schliessen des
                              									Ventils dem jeweiligen Drucke anpasst. Es ist ersichtlich, dass, wie oben gesagt,
                              									Stösse und Erschütterungen, welche eine grössere Wasserzufuhr und dadurch plötzliche
                              									Druckvermehrung hervorrufen würden, auf den Apparat ohne Einfluss sind, da sich in
                              									diesem Falle das Ventil selbstthätig öffnet und eine Explosion verhindert. Auch kann
                              									die Gaserzeugung durch vollkommenen Abschluss des Ventils unterbrochen werden,
                              									während, wenn das Gas eine gewisse Zeit gebrannt hat, nach Auslöschen desselben das
                              									Gleichgewicht im Apparat sofort wieder hergestellt wird, da kein Wasser mehr mit dem
                              									Karbid in Berührung kommt und die Gasentwickelung aufhört.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 275
                              Fig. 13.Acetylenentwickler von Chardin.
                              
                           Bei der Karbidzuführungsvorrichtung für
                                 										Acetylenentwickler der Compagnie Continentale
                                 										d'Incandescence et de Chauffage (Système Franck et
                                 
                                 										Poitrimol) in Brüssel (D. R. P. Nr. 109966) wird das Karbid dem Entwickler
                              									selbstthätig und in genau abgemessenen Mengen zugeführt.
                           Auf einer auf dem Entwickler senkrecht angebrachten Achse a (Fig. 14) ist eine Platte b mit becherförmigen Karbidbehältern o von beliebiger Anzahl angeordnet, welche mittels
                              									Haken c, die in Ansätze d
                              
                              									der Behälter eingreifen, in das Rohr e entleert werden.
                              									Die Haken stellen sich während der Drehung der Platte der Reihe nach unter einen
                              									schief nach unten gebogenen Haken f, durch welchen sie
                              									herabgedrückt werden, so dass jeder Behälter seinen Inhalt in dem Augenblick in das
                              									Rohr c entleert, sobald er sich der Mündung desselben
                              									gegenüber befindet. Um den Behältern ein Uebergewicht nach einer Seite zu
                              									erteilen,werden sie entweder an einer Seite durch Aufschichtung des Karbids
                              									schwer gemacht, oder die Ansatzhaken, an welchen die Behälter in der Platte drehbar
                              									befestigt sind, werden exzentrisch angebracht. Die Regelung der Zuführung erfolgt
                              									mittels einer Seilscheibe g unterhalb der Platte b, über welche eine Schnur i mit Gewicht h läuft, die in der Ruhelage
                              
                              									mittels Anschlagstifte von dem Anker k festgehalten und
                              									bei der Schwingung desselben mittels einer Feder l an
                              									einem Bügel drehbar befestigten Ankers sich immer um einen der Entfernung zweier
                              									Behälter o entsprechenden Bogen dreht. Hierdurch
                              									entleert bei jedem Anschlag des Ankers einer der Behälter seinen Inhalt in das Rohr
                              									e und bleibt in dieser wagerechten Stellung, bis er wieder aufgerichtet und mit dem
                              									Haken c in Eingriff gebracht wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 275
                              Fig. 14.Karbidzuführungsvorrichtung der Compagnie Continentale
                                 										d'Incandescenze et de Chauffage.
                              
                           Bei der Vorrichtung mm selbstthätigen Antrieb der
                                 										Karbidtrommel in Acetylenentwicklern von E. A.
                                 										Morton-Brown und F. Maundrell in Woodstock (D.
                              									R. P. Nr. 110014) wird ein trommelartiger Karbidbehälter der Gasentwickelung
                              									entsprechend gedreht und zwar in der Weise, dass das im Entwickelungsbehälter
                              									eingeschlossene Acetylen durch seinen Druck einen mit dem Auslassventil verbundenen
                              									Kolben hochschiebt und hierdurch die das Karbid enthaltende, mit durchbrochenen
                              									Wänden versehene Trommel in ruckweise Umdrehung versetzt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 275
                              Vorrichtung zum selbstthätigen Antrieb der Karbidtrommel von Morton-Brown und
                                 										Maundrell.
                              
                           In Fig. 15 ist a der Entwickler, in welchem die durchbrochene,
                              									gefüllte Trommel b mit ihrem Zapfen c so weit in das Lager d
                              
                              									reicht, bis der federnde Stift e, welcher als Mitnehmer für das Lager d dient, in eines der an der Stirnseite befindlichen
                              									Löcher f einschnappt, worauf der mit dem Zapfen g versehene Verschlussdeckel aufgesetzt wird. Ueber dem
                              									Entwickler a befindet sich, durch ein Ventil i mit diesem verbunden, der Wasserbehälter k, aus welchem das Wasser durch das mit Spritzlöchern
                              									versehene Rohr l ausströmt. Das hierdurch erzeugte
                              									Acetylen gelangt in den Cylinder m und schiebt durch
                              									seinen Druck den durchbohrten und mit einer drehbaren Klappe o versehenen Kolben n nach oben. Die Klappe
                              										o steht mit der Führung p durch die mit einer Schraubenfeder versehene Stange q in Verbindung, welche beim Steigen des Kolbens n gespannt wird, bis die Klappe o an den Anschlag r anstösst und dadurch nach
                              									unten bewegt wird, so dass Gas durch die Bohrung des Kolbens in das Rohr s gelangen
                              
                              									kann. Hierdurch fällt der Kolben wieder, bis neuer Druck entstellt und sich der
                              									Vorgang wiederholt. Die Drehbewegung der Trommel findet nun zum Zwecke einer
                              									gleichmässigen Gaserzeugung durch Uebertragung der Bewegung des Kolbens auf das mit
                              									Zähnen besetzte Sperrrad d in folgender Weise statt:
                              									Mit dem Kolben n ist eine Stange t verbunden, welche beim Steigen und Sinken des Kolbens
                              									einen Hebel u mit der Sperrklinke v dreht, wodurch das mit Sperrzähnen besetzte Rad w, welches mittels des Stiftes e in Eingriff mit der Trommel b steht,
                              
                              									gedreht wird (Fig.
                                 									15a).Gegen ein Rückwärtsdrehen der Trommel wird letztere durch die Klinke
                              
                              										x gesichert. Durch diese gleichmässige Drehung der
                              									Trommel tritt eine gleichmässige Zersetzung des Karbids an der Oberfläche ein, der
                              									zurückbleibende Kalk fällt nach unten und es werden neue ungelöste Karbidteile
                              									blossgelegt. Ein Rohr k1 in dem Entwickler dient zur Ausgleichung des Druckes zwischen diesem und
                              
                              									dem Wasserbehälter.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)