| Titel: | Beitrag zur Beurteilung der Polytrope. | 
| Autor: | Kurt Bräuer | 
| Fundstelle: | Band 316, Jahrgang 1901, S. 501 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Beitrag zur Beurteilung der
                           								Polytrope.
                        Von Kurt Bräuer, Lehrer am Technikum
                              										Mittweida.
                        Beitrag zur Beurteilung der Polytrope.
                        
                     
                        
                           In Wärmekraftmaschinen und Kompressoren geht die Zustandsänderung der Gase
                              									bekanntlich nach dem Poisson'schen Gesetz vor
                              										sich:Die Expansionslinien
                                    											der Gasmotoren sind streng genommen allerdings Linien, die sich der
                                    											Polytrope nähern. Für die Bedürfnisse der Praxis ist aber die Auffassung als
                                    											polytropische Linie ohne Bedenken zulässig.
                           p . vn= p1 . v1n . . . . . . 1)
                           Die Grösse des Exponenten „n“ und damit der Charakter der Polytrope ist von äusseren
                              									Einflüssen abhängig, hauptsächlich von der Intensität des Wärmeaustausches zwischen
                              									Cylinderwandung und dem umgebenden Medium. Bei Kompressoren mit direkter
                              									Wassereinspritzung beeinflusst die Wärmeentziehung durch das Einspritzwasser die
                              									Grösse des Exponenten.
                           Im folgenden soll nun die Polytrope der Explosionsmaschinen einer näheren Betrachtung
                              									unterzogen und ein Weg gezeigt werden, den Exponenten „n“ mit genügender Genauigkeit aus dem Diagramm zu
                              									bestimmen.
                           Die bisher angewendeten Verfahren setzen voraus, dass der Kompressionsraum v1 bekannt ist. Das
                              									Wesentliche des von mir eingeschlagenen Weges ist in der Elimination von v1 bei der Bestimmung
                              									von „n“ zu erblicken.
                           Es sei (Fig. 1):
                           v0 das
                              
                              									vom Kolben durchlaufene Volumen,
                           v1 das
                              									Kompressionsvolumen,
                           v = v0 + v1 das gesamte Arbeitsvolumen der Maschine,
                           p der Anfangsdruck,
                           p1 der
                              									Kompressionsdruck,
                           p2 der
                              									Explosionsdruck,
                           p3 der
                              									Auspuffdruck,
                           nc der Exponent der Kompressionskurve,
                           ne der Exponent der Expansionskurve,
                           dann gilt für die Kompression:
                           p\,\cdot\,v^{n_e}=p_1\,\cdot\,{v_1}^{n_e} . . . . . . 2)
                           und für die Expansion:
                           p_3\,\cdot\,v^{n_e}=p_2\,\cdot\,{v_1}^{n_e} . . . . . 2a)
                           Von den in diesen Gleichungen vorkommenden Grössen sind bekannt bezw. aus dem
                              									Diagramm zu entnehmen: p, p1, p2 und p3. v1 dagegen muss
                              									experimentell oder rechnerisch bestimmt werden. Die rechnerische Ermittelung nach
                              									etwa vorhandenen Zeichnungen ist stets sehr unsicher, einesteils wegen der mehr oder
                              									weniger verwickelten Form des Kompressionsraumes, anderenteils weil die innere Form
                              
                              									an der ausgeführten Maschine selten genügend genau mit der gezeichneten
                              									übereinstimmt.
                           Allgemein wird der Inhalt des Kompressionsraumes durch Ausfüllen desselben mit Wasser
                              									ermittelt. Obgleich dieses Verfahren an sich einfach ist, so wird seine Genauigkeit
                              									oft wesentlich beeinträchtigt durch Bildung von Luftsäcken im Inneren der Maschine.
                              									Ferner hat dieses Verfahren den Nachteil, dass man zur Untersuchung von Diagrammen
                              									entweder an den Standort der Maschine gebunden ist, oder dass der Beurteilende, wenn
                              									er sich aneinem räumlich von der Maschine getrennten Ort befindet, sich auf die
                              									Zuverlässigkeit dritter Personen bei der Feststellung von „v1“ verlassen
                              									muss.
                           Ich bin bei der Bearbeitung von Diagrammen schon des öfteren in der genannten Lage
                              									gewesen. Erst kürzlich sind mir von einer der ersten Gasmotorenfabriken, die mir
                              									Diagramme zur Bearbeitung überlassen hat, über das Verhältnis \frac{v_0}{v_1} Angaben
                              									gemacht worden, bei deren Zugrundelegung der Exponent der Kompression ne = 1,68 sich
                              									ergab.
                           Dieses Resultat ist offenbar falsch.
                           Bei den Versuchen r1 zu
                              									umgehen, bin ich auf ein Verfahren gestossen, das im folgenden entwickelt und
                              									begründet werden soll.
                           Es sei noch (Fig. 1):
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 501
                              Fig. 1.
                              
                           vx ein veränderlicher Teil des Ansaugvolumens, gemessen vom hinteren
                              									Hubende.
                           px und p'x die zu v1 +
                              										vx
                              									gehörenden augenblicklichen Gasdrücke bei der Kompression und Expansion,
                           dann ist für die Kompression:
                           (v_1+v_x)^{n_e}\,\cdot\,p_x=(v_1+v_0)^{n_e}\,\cdot\,p . . . 3)
                           und für die Expansion:
                           (v_1+v_x)^{n_e}\,\cdot\,p'_x=(v_1+v_0)^{n_e}\,\cdot\,p_3 . . 3a)
                           Die Grösse von p richtet sich nach der Art der
                              									Gemischzuführung. Erfolgt diese ohne wesentliche Drosselung des Luftzutritts, so ist
                              
                              										p = 1 kg. Bei bedeutenderer Drosselung wird p < 1. Dieser Fall tritt zuweilen bei Maschinen
                              									ein, die mit flüssigen Brennstoffen arbeitenLuftdrosselung bei voll belasteter Maschine ist stets fehlerhaft und
                                    											lässt auf schlechte Gemischbildung schliessen. (Benzin,
                              									Petroleum, Naphtha, Gasolin).
                           
                           Die Gleichungen 2 und 2 a lassen sich auch schreiben:
                           
                              \mbox{und }\left{{p\cdot (v_0+v_1)^{n_c}=p_1\,v_1^{n_c}}\atop{p_3\,(v_0+v_1)^{n_e}=p_2\,v_1^{n_e}}}\right\}
                              
                           
                              \frac{v_0+v_1}{v_1}=\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}}=\left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n_e}}
                              
                           
                              \frac{v_0}{v_1}=\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}}-1=\left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n_e}}-1
                              
                           v_1=\frac{v_0}{\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}}-1}=\frac{v_0}{\left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n_e}}-1} . . 4)
                           Durch Verbindung der Gleichungen 3 und 3 a mit der Gleichung 4 erhält man
                           für die Kompression:
                           
                              \left(\frac{v_0}{\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}}-1}+v_x\right)^{n_e}\,\cdot\,p_x=\left(\frac{v_0}{\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}}-1}+v_0\right)^{n_c}\,\cdot\,p
                              
                           und nach entsprechender Umformung:
                           \frac{v_0}{v_x}=\frac{\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}}-1}{\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}}-1} . . . . . 5)
                           für die Expansion:
                           
                              \left(\frac{v_0}{\left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n_e}}-1}+v_x\right)^{n_e}\,\cdot\,p'_x=\left(\frac{v_0}{\left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n_e}}-1}+v_0\right)^{n_e}\,\cdot\,p_3
                              
                           und daraus:
                           \frac{v_0}{v_x}=\frac{\left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n_e}}-1}{\left(\frac{p_2}{{p_x}'}\right)^{\frac{1}{n_e}}-1} . . . . . 5a)
                           Logarithmiert man die Gleichungen 5 und 5a, so erhält man:
                           
                              log\,v_0-log\,v_x=log\,\left(\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}}-1\right)-log\,\left(\left(\frac{p_1}{p_x}\right)^{\frac{1}{n_c}}-1\right)
                              
                           für die Kompression und
                           
                              log\,v_0-log\,v_x=log\,\left(\left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n_e}}-1\right)-log\,\left(\left(\frac{p_2}{{p_x}'}\right)^{\frac{1}{n_e}}-1\right)
                              
                           für die Expansion.
                           Diese beiden Gleichungen sind in Bezug auf nc und ne transcendent, lassen sich also nur durch
                              									eine Näherungsmethode lösen.
                           Es sei allgemein:
                           log (px – 1) = xlogp –
                                 										d . . . . α)
                           Dabei ist „d“ die Differenz der Logarithmen
                              									zweier um eins verschiedener Zahlen. Diese Differenz ist, wie aus Gleichung α ersichtlich ist, abhängig vom Exponenten. Um aber
                              									überhaupt die Gleichung nach „n“ hin lösen zu
                              									können, muss zur Feststellung der Differenzen „d“ für „n“ vorher ein
                              									Mittelwert angenommen werden. Für die Berechnung der Tabellen I und II ist n = 1,2 gesetzt worden. Der mit diesem Mittelwert
                              									berechnete Näherungswert von „n“ wird zu klein
                              									sein, wenn n < 1,2 und zu gross, wenn n < 1,2 ist. Die Fehlerglieder sind für n = 0,9
                              									bis n = 1,6 festgestellt und in der Tabelle III zusammengestellt. Die in dieser
                              									Tabelle angegebenen Werte müssen also zu den berechneten addiert werden, wenn der
                              									wirkliche Wert von n grösser als 1,2 ist, sie müssen subtrahiert werden, wenn n
                              									kleiner als 1,2 ist. Die dann erhaltenen Werte von „n“ weichen von den
                              									wirklichen nur sehr wenig ab, der Fehler beträgt etwa 1,5 %.
                           Es ist also für die Kompression:
                           
                              \mbox{und }\left{{log\,\left(\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}-1\right)=\frac{1}{n_c}\cdot log\,\left(\frac{p_1}{p}\right)-d}\atop{log\,\left(\left(\frac{p_1}{p_x}\right)^{\frac{1}{n_c}-1\right)=\frac{1}{n_c}\cdot
                                 log\,\left(\frac{p_1}{p_x}\right)-d_1}}\right\}\ \beta)
                              
                           und für die Expansion:
                           
                              \mbox{und }\left{{log\,\left(\left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n_e}-1\right)=\frac{1}{n_e}\cdot log\,\left(\frac{p_2}{p_3}\right)-d'}\atop{log\,\left(\left(\frac{p_2}{p'_x}\right)^{\frac{1}{n_e}-1\right)=\frac{1}{n_e}\cdot
                                 log\,\left(\frac{p_1}{p'_x}\right)-d'_1}}\right\}\ \gamma)
                              
                           Mit Berücksichtigung der Gleichungen β und γ ergeben sich für nc und ne nachstehende Gleichungen; für die
                              									Kompression:
                           
                              log\,v_0-log\,v_x=\frac{1}{n_c}\,log\,\left(\frac{p_1}{p}\right)-d-\frac{1}{n_c}\,log\,\left(\frac{p_1}{p_x}\right)+d_1.
                              
                           
                              \frac{1}{n_e}\,(log\,p_x-log\,p)=log\,v_0-log\,v_x+d-d_1.
                              
                           n_c=\frac{log\,p_x-log\,p}{log\,v_0-log\,v_x+d-d_1} . . . 6)
                           und für die Expansion:
                           
                              log\,v_0-log\,v_x=\frac{1}{n_c}\,log\,\left(\frac{p_2}{p_3}\right)-d'-\frac{1}{n}\,log\,\left(\frac{p_2}{p'_x}\right)+d'_1
                              
                           
                              \frac{1}{n_e}\,(log\,p'_x-log\,v_3)=log\,v_0-log\,v_x+d'-d'_1
                              
                           n_e=\frac{log\,p'_x-log\,p_3}{log\,v_0-log\,v_x+d'-d'_1} . . 6a)
                           Die Werte von d sind aus der Tabelle I zu entnehmen,
                              									diejenigen von d1, d und d14 aus Tabelle
                              									II.
                           Die oberste Grenze des Kompressionsdruckes sei p1 = 16 kg abs. angenommen, die unterste p1 = 4 kg abs.
                           Mit höherer Spannung als 15 kg komprimieren auch die Kraftgasmotoren nicht, und eine
                              									niedrigere Kompression als 4 kg weisen auch die Maschinen nicht auf, die mit
                              									leichten Kohlenwasserstoffen arbeiten.
                           Mit Abstufungen von 1 kg und n = 1,2 ergibt sich für „d“ die Tabelle:
                           Tabelle I.
                           
                              
                                 
                                    \frac{p_1}{p}
                                    
                                 16
                                 15
                                 14
                                 13
                                 12
                                 11
                                 10
                                 9
                                 8
                                 7
                                 6
                                 5
                                 4
                                 
                              
                                 
                                    \left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n}}
                                    
                                 10,070
                                 9,543
                                 9,010
                                 8,470
                                 7,925
                                 7,370
                                 6,812
                                 6,236
                                 5,653
                                 5,058
                                 4,448
                                 3,822
                                 3,173
                                 
                              
                                 
                                    d
                                    
                                 0,04543
                                 0,04808
                                 0,05110
                                 0,05459
                                 0,05854
                                 0,06334
                                 0,06893
                                 0,07588
                                 0,08451
                                 0,09565
                                 0,11063
                                 0,13169
                                 0,16439
                                 
                              
                           
                           Die Ausdrücke:
                           \frac{p_1}{p_x},\ \frac{p_2}{p_3} und \frac{p_2}{p_x}
                           können ausserordentlich viele, verschiedene Werte annehmen. Es
                              									ergeben sich also auch ebenso viele Differenzen d1, d' und d'1. Zur Ordnung und
                              									Sichtung derselben sind für \frac{p_1}{p_x}, \frac{p_2}{p_3} und \frac{p_2}{p'_x} Gruppen gebildet
                              									worden, in folgender Weise:
                           
                              
                                 \frac{p_1}{p_x} bezw. \frac{p_2}{p_3} bezw. \frac{p_2}{p'_x}=
                                 
                                    \frac{30}{28}\ \frac{30}{26}\ \frac{30}{24}\ \frac{30}{22}\ \frac{30}{20}
                                    
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 bis \frac{30}{2}
                                 
                              
                                 
                                 
                                    \frac{28}{26}\ \frac{28}{24}\ \frac{28}{22}\ \frac{28}{20}
                                    
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 bis \frac{28}{2}
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                    \frac{26}{24}\ \frac{26}{22}\ \frac{26}{20}
                                    
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 bis \frac{26}{2}
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                    \frac{24}{22}\ \frac{24}{20}\ \frac{24}{18}
                                    
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 bis \frac{24}{2}
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                    \frac{22}{20}\ \frac{22}{18}
                                    
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 bis \frac{22}{2}
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                    \frac{20}{18}\ \frac{20}{16}
                                    
                                 
                                 
                                 
                                 bis \frac{20}{2}
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                    \frac{18}{16}\ \frac{18}{14}
                                    
                                 
                                 
                                 bis \frac{18}{2}
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                    \frac{16}{15}\ \frac{16}{14}\ \frac{16}{13}
                                    
                                 
                                 bis \frac{16}{2}
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                    \frac{15}{14}\ \frac{15}{13}
                                    
                                 bis \frac{15}{2}
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 |
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 |
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 |
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 |
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 bis
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                    \frac{4}{3}\ \frac{4}{2}.
                                    
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           Nach Streichung der Wiederholungen ist von den übrig gebliebenen Quotienten die
                              
                              
                              									\frac{1}{n}\mbox{te} Potenz berechnet.
                           Danach sind nach Massgabe der Gleichungen β und γ die Logarithmendifferenzen d1, d' und
                              										d'1 ermittelt
                              									worden. Diese Differenzen sind in der nachfolgenden Tabelle
                              									zusammengestellt.Diese kann somit zur Ermittelung der jeweiligen Werte von d, d' und d'1 benutzt werden.
                           Die mit Hilfe der Tabellen I und II berechneten Werte von „n“ sind, wie schon erwähnt wurde, nicht genau richtig, sie
                              									sind entweder zu gross oder zu klein. Tabelle III enthält die Grössen, welche zu den
                              									berechneten addiert oder von diesen subtrahiert werden müssen.
                           Die Anwendung der Tabellen werde an einem Beispiel erläutert.
                           In einer Gasmaschine werde die Ladung auf 9 kg abs. mit dem Exponenten 1,38
                              									komprimiert. An einer Stelle der Kurve sei px = 4 kg abs.
                           Dann ist nach Gleichung 5
                           
                              \frac{v_0}{v^x}=\frac{9^{\frac{1}{1,38}}-1}{\left(\frac{9}{4}\right)^{\frac{1}{1,38}}-1}=\frac{3,915}{0,8}
                              
                           
                              
                                 Nach
                                 Tabelle
                                 I
                                 ist für \frac{p_1}{p}=9\,:\,d=0,07588
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 II
                                 ist für \frac{p_1}{p_x}=2,25\,:\,d_1=0,30833,
                                 
                              
                           es ist also
                           
                              n_c=\frac{log\,p_x-log\,p}{log\,v_0-log\,v_x+d-d_1}
                              
                           
                              =\frac{0,60206}{0,59274-0,09691+0,07588-0,30833}
                              
                           
                              n_c=1,318.
                              
                           Nach Tabelle III liegt das Fehlerglied zwischen 0,042 und 0,048, also bei 0,045.
                              									Danach ist
                           nc = 1,318 + 0,045 = 1,363.
                           Der noch vorhandene Fehler ist also 1,38 – 1,363 = 0,017 oder
                              									∾ 1,2%.
                           Für die Praxis dürfte dieser geringe Fehler belanglos sein.
                           Das analytische Verfahren ist bei fortgesetzter Bearbeitung von Diagrammen immerhin
                              									noch zeitraubend und entbehrt der Uebersichtlichkeit. Da sich die Gleichungen 6 und
                              									6 a leicht graphisch darstellen lassen, so verdient diese Art der Bearbeitung
                              									entschieden den Vorzug.
                           Tabelle II.
                           
                              
                                 \frac{p_1}{p_x} bezw. \frac{p_2}{p_3} bezw. \frac{p_2}{p'_x}
                                 1,07
                                 1,077
                                 1,083
                                 1,091
                                 1,100
                                 1,111
                                 1,125
                                 1,143
                                 1,154
                                 1,167
                                 1,182
                                 1,200
                                 1,222
                                 1,230
                                 
                              
                                 \left(\frac{p_1}{p_x}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p'_x}\right)^{\frac{1}{n}}
                                 1,0580
                                 1,0640
                                 1,0690
                                 1,0750
                                 1,0825
                                 1,0916
                                 1,1031
                                 1,1181
                                 1,1241
                                 1,1373
                                 1,1494
                                 1,1640
                                 1,1818
                                 1,1882
                                 
                              
                                 d1 bezw. d' bezw. d'1
                                 11,26104
                                 1,22064
                                 1,19010
                                 1,156451
                                 1,11803
                                 1,07617
                                 1,02935
                                 0,97622
                                 0,95804
                                 0,91820
                                 0,88613
                                 0,85112
                                 0,81294
                                 0,80027
                                 
                              
                                 \frac{p_1}{p_x} bezw. \frac{p_2}{p_3} bezw. \frac{p_2}{p'_x}
                                 1,250
                                 1,273
                                 1,286
                                 1,300
                                 1,333
                                 1,363
                                 1,375
                                 1,400
                                 1,428
                                 1,444
                                 1,450
                                 1,500
                                 1,555
                                 1,571
                                 
                              
                                 \left(\frac{p_1}{p_x}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p'_x}\right)^{\frac{1}{n}}
                                 1,2043
                                 1,2227
                                 1,2331
                                 1,2645
                                 1,2710
                                 1,2942
                                 1,3040
                                 1,3234
                                 1,3455
                                 1,3580
                                 1,3628
                                 1,4018
                                 1,444
                                 1,4570
                                 
                              
                                 d1 bezw. d' bezw. d'1
                                 0,77046
                                 0,73961
                                 0,72345
                                 0,67909
                                 0,67110
                                 0,64339
                                 0,63223
                                 0,61064
                                 0,59044
                                 0,57903
                                 0,57475
                                 0,54267
                                 0,51194
                                 0,50350
                                 
                              
                                 \frac{p_1}{p_x} bezw. \frac{p_2}{p_3} bezw. \frac{p_2}{p'_x}
                                 1,600
                                 1,625
                                 1,667
                                 1,714
                                 1,750
                                 1,780
                                 1,800
                                 1,833
                                 1,857
                                 1,875
                                 2,000
                                 2,143
                                 2,167
                                 2,200
                                 
                              
                                 \left(\frac{p_1}{p_x}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p'_x}\right)^{\frac{1}{n}}
                                 1,4680
                                 1,4985
                                 1,5300
                                 1,5667
                                 1,5940
                                 1,6166
                                 1,6307
                                 1,6568
                                 1,6746
                                 1,6881
                                 1,7801
                                 1,8871
                                 1,9045
                                 1,9284
                                 
                              
                                 d1 bezw. d' bezw. d'1
                                 0,49648
                                 0,47798
                                 0,46041
                                 0,44165
                                 0,42870
                                 0,41859
                                 0,41282
                                 0,40184
                                 0,39488
                                 0,38976
                                 0,35861
                                 0,32782
                                 0,32336
                                 0,31749
                                 
                              
                                 \frac{p_1}{p_2} bezw. \frac{p_2}{p_3} bezw. \frac{p_2}{p'_x}
                                 2,250
                                 2,290
                                 2,333
                                 2,400
                                 2,500
                                 2,600
                                 2,667
                                 2,750
                                 2,800
                                 3,000
                                 3,200
                                 3,250
                                 3,333
                                 3,500
                                 
                              
                                 \left(\frac{p_1}{p_x}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p'_x}\right)^{\frac{1}{n}}
                                 1,965
                                 1,9941
                                 2,0255
                                 2,0735
                                 2,1452
                                 2,2165
                                 2,2640
                                 2,3225
                                 2,3580
                                 2,4971
                                 2,6350
                                 2,6693
                                 2,7262
                                 2,8393
                                 
                              
                                 d1 bezw. d' bezw. d'1
                                 0,30883
                                 0,30232
                                 0,29578
                                 0,28529
                                 0,27260
                                 0,26056
                                 0,25313
                                 0,24458
                                 0,23958
                                 0,22219
                                 0,20728
                                 0,20390
                                 0,19847
                                 0,18856
                                 
                              
                           
                           Tabelle II (Fortsetzung).
                           
                              
                                 \frac{p_1}{p_x} bezw. \frac{p_2}{p_3} bezw. \frac{p_2}{p'_x}
                                 3,667
                                 3,750
                                 4,000
                                 4,333
                                 4,500
                                 4,667
                                 5,000
                                 5,333
                                 5,500
                                 6,000
                                 6,500
                                 7,000
                                 7,500
                                 8,000
                                 
                              
                                 \left(\frac{p_1}{p_x}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p'_x}\right)^{\frac{1}{n}}
                                 2,9250
                                 3,0072
                                 3,1740
                                 3,3920
                                 3,500
                                 3,6083
                                 3,8216
                                 4,0326
                                 4,200
                                 4,4484
                                 4,7550
                                 5,0580
                                 5,3558
                                 5,6530
                                 
                              
                                 d1 bezw. d' bezw. d'1
                                 0,17959
                                 0,17558
                                 0,16426
                                 0,15169
                                 0,14618
                                 0,14095
                                 0,13174
                                 0,12378
                                 0,11817
                                 0,11063
                                 0,10254
                                 0,09565
                                 0,08985
                                 0,08451
                                 
                              
                                 \frac{p_1}{p_x} bezw. \frac{p_2}{p_3} bezw. \frac{p_2}{p'_x}
                                 8,500
                                 9,000
                                 9,500
                                 10,000
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 \left(\frac{p_1}{p_x}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p_3}\right)^{\frac{1}{n}} bezw. \left(\frac{p_2}{p'_x}\right)^{\frac{1}{n}}
                                 5,9470
                                 6,236
                                 6,523
                                 6,812
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 d1 bezw. d' bezw. d'1
                                 0,07976
                                 0,07588
                                 0,07226
                                 0,06893
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           Tabelle III.
                           
                              
                                 Berechneter Wertvon nc
                                    											bezw. ne
                                 0,959
                                 1,047
                                 1,088
                                 1,126
                                 1,164
                                 1,2
                                 1,234
                                 1,255
                                 1,274
                                 1,289
                                 1,308
                                 1,332
                                 1,351
                                 1,379
                                 1,411
                                 1,473
                                 
                              
                                 Fehlerglied
                                 – 0,059
                                 – 0,047
                                 – 0,038
                                 – 0,026
                                 – 0,014
                                 ± 0
                                 + 0,016
                                 + 0,025
                                 + 0,026
                                 + 0,041
                                 + 0,042
                                 + 0,048
                                 + 0,059
                                 + 0,071
                                 + 0,089
                                 + 0,127
                                 
                              
                                 Wirklicher Wert
                                 0,9
                                 1,0
                                 1,05
                                 1,1
                                 1,15
                                 1,2
                                 1,25
                                 1,28
                                 1,3
                                 1,33
                                 1,35
                                 1,38
                                 1,41
                                 1,45
                                 1,5
                                 1,6
                                 
                              
                           Man setzt n = tgα und erhält dann für die
                              									Kompression:
                           
                              tg\,\alpha_c=\frac{log\,p_x-log\,p}{log\,v_0-log\,v_x+d-d_1}
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 504
                              Fig. 2.
                              
                           und für die Expansion:
                           
                              tg\,\alpha_e=\frac{log\,p'_x-log\,p_3}{log\,v_0-log\,v_x+d'-d'_1}
                              
                           Das zu untersuchende Diagramm wird umgezeichnet, etwa auf eine Basis von 200 mm Länge
                              									und einen Kräftemassstab von 10 mm = 1 kg.
                           Das Diagramm wird in zehn gleiche Teile geteilt.
                           Setzt man v0= 10, so ist
                              										log v0 = 1 und
                              									jedes Intervall=\frac{1}{10}\,v_0. Zu jedem Intervall tragt man den zugehörigen
                              									Logarithmus als Ordinate auf und erhält auf diese Weise die logarithmische Linie 1 – 2.
                           Die zwischen der Basis a5 und der Kurve liegenden
                              									Ordinaten stellen demnach an jeder Stelle den Wert log
                                 										v0
                              									– logvx dar.
                              									Man kann die Kurve 1 – 2 auch nach der negativen Seite
                              									auftragen, wobei zu bedenken ist, dass log\,\frac{1}{n}=-log\,n ist. Dann kann auch log v0
                              
                              									– log vx
                              									abgegriffen werden, wenn \frac{v_0}{v^x}\,<\,\frac{1}{10} ist. Die Logarithmen werden in demselben
                              									Massstab wie die Diagrammdrücke aufgetragen, also: log
                              									10 = 100 mm. Das Expansionsvolumen wird infolge der meist schräg aufsteigenden
                              									Zündungslinie in der Regel kleiner sein, als das Hubvolumen. In diesem Fall legt man
                              									die ganze Kurve 1 – 2 um ein Intervall nach rechts, wie
                              									in Fig. 2 dargestellt ist. Das Expansionsvolumen wird
                              									dann in neun gleiche Teile geteilt. Auf der Ordinate „l“ wird log 9 = 95,424 mm
                              									abgetragen. Für die Untersuchung der Expansionskurve ist dann die Kurve 1' – 2 zu benutzen. Die zwischen der Kurve und der
                              									Basis a5 liegenden Ordinaten stellen den Wert log v0 – log vx für die
                              									Expansion dar.
                           Senkrecht zur Diagrammbasis wird die Basis für die beiden logarithmischen Linien 5 – 6 und 7 – 8 angelegt.
                              									Die Drücke „p“ werden im Massstab der
                              									Diagrammdrücke und die dazu gehörigen Werte von log p
                              									in demselben Massstab aufgetragen. Auf diese Weise ergeben sich die beiden Kurven
                              										5 – 6 und 7 – 8. Es
                              									ist nur eine der beiden Kurven notwendig, bequemer ist es aber, wenn beide
                              									verzeichnet werden.
                           Zur Verzeichnung der Kurve 3 – 4, deren Ordinaten, von
                              									der Basis a5 aus gemessen, die Differenzen d, d1, d' und d'1 darstellen, verfährt man in folgender Weise.
                           Die Werte: log p2
                              									– log p3 und log p2
                              									– log p'x
                              									werden in Fig. 2 dargestellt durch die Strecken m – n und o – t. Diese
                              									werden von 7 aus auf a5
                              									abgetragen, so dass 7 – q = log
                                 										p2
                              									– log p3 und 7 – r = log p2
                              									– log p'x wird.
                              
                              									Ferner trägt man noch log p1 – log p von 7
                              
                              									aus auf. In den Endpunkten der einzelnen Strecken errichtet man Senkrechte, auf
                              									denen die zu \frac{p_2}{p_3}, \frac{p_2}{p'_x} und \frac{p_1}{p} gehörenden Differenzen d', d1' und d aufgetragen
                              									werden. Diese sind den Tabellen I und II zu entnehmen. Die mehrfache Wiederholung
                              									dieses Verfahrens ergibt eine Anzahl von Punkten, deren Verbindung die Differenzenkurve 3 – 4 ist. Die Ordinaten dieser Kurve geben mithin die
                              									Differenzen d, d1, d' und d1' an.
                           Es empfiehlt sich, die Kurven 1 – 2, 1' – 2, 3 – 4, 5 –
                                 										6 und 7 – 8 genau
                              									auf Karton zu verzeichnen. Der Massstab ist beliebig, je grösser, desto besser. Die
                              									zu untersuchenden Diagramme werden auf Pauspapier- oder Leinwand gezeichnet, so auf
                              									den Karton gelegt, dass die Anfangsordinaten des Diagramms und des Kartons und die
                              									atmosphärische Linie des ersteren sich mit der Geraden a
                                 										– 5 des letzteren genau deckt. Darauf kann die Bearbeitung auf graphischem
                              									Wege erfolgen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 505
                              Fig. 3.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 505
                              Fig. 5.
                              
                           Soll z.B. der Exponent „ne“ der Expansion von A bis B (Fig. 2) festgestellt werden, so geschieht dieses in
                              									folgender Weise:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 505
                              Fig. 4.
                              
                           Man zieht A – s und B – t,
                              									dann ist m – n = log p2
                              									– log p3 = 7 – q und o – t = log p2
                              									– log p'x = 7 –
                              										r. log p'x
                              									– log p3 = 5 –ω wird von 5 aus auf a – 5 abgetragen. Auf der Senkrechten in 5 trägt man die Strecken
                           (d – p) + (q –
                                 										u) ÷ (r – v) = log
                                 										v0
                              									– log vx + d' – d1'
                           ab. Durch Ziehen der entsprechenden Senkrechten und
                              									Wagerechten wird der Punkt β ermittelt. In gleicher
                              									Weise legt man die Punkte γδεζη und ϑ fest. Wenn „ne“ konstant ist, liegen alle diese
                              									Punkte auf einer Geradendurch den Punkt 5. Allgemein wird dieses aber nicht der
                              									Fall sein; man hat deshalb eine Gerade durch 5 so zu ziehen, dass die gefundenen
                              									Punkte möglichst wenig und möglichst nach beiden Seiten gleichmässig abweichen. Die
                              
                              									trigonometrische Tangente des von dieser Geraden und der Senkrechten durch den Punkt
                              									5 eingeschlossenen Winkels a ist der berechnete
                              									Mittelwert des Exponenten ne. Diesen Wert verbessert man nach Massgabe
                              									der Tabelle III. Die korrigierten „n“-Werte kann
                              									man vorteilhaft gleich auf den Karton abtragen, so dass sich der thatsächliche Wert
                              									von ne ohne
                              									weiteres durch Ziehen der entsprechenden Geraden durch Punkt 5 ergibt (Fig. 2). Sollte die Entzündungslinie so schräg
                              									aufsteigen, dass das Expansionsvolumen kleiner wird als \frac{9}{10}\,v_0, so ist die Kurve
                              										1' – 2 abermals um 1 Intervall =\frac{1}{10}\,v_0  weiter
                              									nach rechts zu verschieben. Das Expansionsvolumen wird alsdann in acht gleiche Teile
                              									geteilt.
                           In die Originaldiagramme werden bei diesem Verfahren nur die zur Umzeichnung nötigen
                              									Ordinaten eingetragen (event. kann man diese auch durch Zirkelstiche markieren),
                              									sonst aber keinerlei Linien. Die Diagramme behalten also ihre ursprüngliche
                              									Klarheit. Das ist wichtig, denn ein Diagramm ist gewissermassen eine Urkunde, die
                              									über die sich im Inneren der Maschine abspielenden Vorgänge Aufschluss gibt; es
                              									sollte also stets von allen Eintragungen, die seine Klarheit und Uebersichtlichkeit
                              									beeinträchtigen, verschont bleiben.
                           Beim Indizieren von Explosionsmaschinen ist eine zweckmässige Auswahl des Indikators'
                              									von besonderer Wichtigkeit. Das Gewicht des Schreibzeugs muss so gering wie irgend
                              									möglich sein, dabei aber eine bedeutende Festigkeit besitzen. Besonders Maschinen,
                              
                              									die mit hohen Kompressionsgraden arbeiten, sollten nur mit Spezialinstrumenten
                              									indiziert werden. Ein verhältnismässig schweres Indikatorgestänge ergibt für den
                              									Hubanfang eine Expansionslinie, die sehr bedeutend von der thatsächlichen abweicht;
                              									die Werte von „ne“ werden anfangs zu gross. Diese Thatsache kann man öfters
                              									beobachten. Die Spezialindikatoren von Crosby dürften
                              									wegen ihrer eigenartigen Geradführung, der besonderen Konstruktion der Feder und des
                              									damit erreichten geringen Gestängegewichtes vor anderen Instrumenten den Vorzug verdienen. – Die
                              									Ermittelung der Exponenten nc und ne ermöglicht auch die Feststellung der
                              									Temperaturkurven für Kompression und Expansion und damit die Beurteilung der
                              									Wärmeausnutzung in einer Maschine nach einem vorliegenden Indikatordiagramm.
                           Es sei noch:
                           Ta die absolute Anfangstemperatur des Prozesses,
                           T1
                              									die      „        Kompressionstemperatur,
                           Tx eine beliebige absolute Zwischentemperatur,
                           px der zu dieser Temperatur gehörende Druck,
                           T2 die
                              									absolute Explosionstemperatur,
                           T3
                              									die       „      Auspufftemperatur,
                           T'x eine beliebige absolute Zwischentemperatur,
                           p'x der zu dieser Temperatur gehörende Druck,
                           p, p1p2 und p3 haben dieselbe
                              									Bedeutung wie oben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 506
                              Fig. 6.
                              
                           Dann ist für die Kompression:
                           \frac{T_a}{T_x}=\left(\frac{p}{p_x}\right)^{\frac{n_c-1}{n_c}} . . . . . . 7)
                           oder
                           
                              log\,T_x=log\,T_a+\left(1-\frac{1}{n_c}\right)\,(log\,p_x-log\,p).
                              
                           Setzt man Tx =
                              									1, also log Ta
                              									= 0, so ist mit p = 1 kg
                              									abs.:
                           log\,T_x=\left(1-\frac{1}{n_c}\right)\,log\,p_x . 8)
                           Für die Expansion erhält man entsprechend:
                           \frac{T_2}{T'_x}=\left(\frac{p_2}{p'_x}\right)^{\frac{n_e-1}{n_e}} . . 9)
                           oder
                           
                              log\,T'_x=log\,T_2-\left(1-\frac{1}{n_e}\right)\,(log\,p_2-log\,p'_x).
                              
                           Setzt man auch hier T2 =
                              									1, so lässt sich die Gleichung schreiben:
                           log\,T'_x=-\left(1-\frac{1}{n_e}\right)\,(log\,p_2-log\,p'_x) 10)
                           Die Gleichungen 8 und 10 lassen sich nun leicht darstellen. Die Darstellung ergibt zu
                              									jedem beliebigen Druckbar bezw. p'x den zugehörigen Wert von Tx bezw. T'x bezogen auf
                              										Ta bezw.
                              										T2 = 1. Ueberträgt
                              									man die gefundenen „T“-Werte auf die
                              									betreffenden Ordinaten, so ergibt sich eine Reihe von Punkten, deren Verbindung zwei
                              									Kurven ergeben, die in ihrem Verlaufe ein Bild der Temperaturänderungen
                              									darstellen.
                           In Fig. 3 ist dieses Verfahren dargestellt und in Fig. 2 mit dem oben beschriebenen vereinigt
                              									veranschaulicht.
                           Ueber der Basis der logarithmischen Linien 5 – 6
                              										und7 – 8 werden die logarithmischen Kurven 9 – 10 und 11 – 12
                              									verzeichnet. Zweckmässig wird die Einheit 100 mm lang gemacht. Vom Punkt 13 aus wird auf der Pasis der Wert von „nc“
                              									bezw. „ne“ aufgetragen. Ist „n“ z.B. 1,25,
                              									so werden 125 mm aufgetragen. Darauf wird die Ordinate log
                                 										nc bezw. log ne gezogen und auf den
                              									negativen Zweig der logarithmischen Linie projiziert. Der Schnittpunkt 15 wird auf die Basis projiziert, wodurch auf dieser
                              									die Strecke 13-14=\frac{1}{n_c} bezw. \frac{1}{n_e} abgeschnitten wird. Folglich ist die Strecke 14-5=1-\frac{1}{n_c}
                              									bezw. 1-\frac{1}{n_e}. Trägt man auf einer Senkrechten im Punkte 14 die Grössen logpx (nach links) bezw. log p2
                              									– logp'x (nach
                              									rechts) auf, so wird log Tx bezw. log
                                 										T'x dargestellt durch Rechtecke mit
                              									den Seiten 1-\frac{1}{n_c} und logpx bezw. 1-\frac{1}{n_e} und logp2
                              									– logp'x. Um
                              									diese Werte linear darzustellen, müssen die Rechtecke in bekannter Weise in solche
                              
                              									mit der Basis 1 umgewandelt werden. Alsdann werden
                              									durch die Höhen der umgewandelten Rechtecke die Werte von log Tx bezw. log T'x
                              									angegeben und zwar im Massstab 100 : 1.
                           Durch Punkt 13 zieht man eine Parallele zur
                              									atmosphärischen Linie des Diagramms, trägt auf dieser vom Punkt 13 aus nach links die Werte logpx, nach rechts diejenigen von
                              										logp2
                              									– logp'x. Die
                              									Endpunkte dieser Strecken verbindet man mit dem Punkt 5. Die Verbindungsgraden
                              									schneiden auf der Senkrechten in 14 Strecken ab, die
                              									von 14 aus gemessen die Grössen log Tx (links positiv) bezw. log Tx (rechts
                              									negativ) im Massstab 100 : 1 abschneiden. Projiziert man die Werte log Tx auf den
                              
                              									positiven Zweig der Kurve, so ergibt sich der zugehörige Numerus, d.h. Tx (von der
                              									Geraden durch 13 aus gemessen). In gleicher Weise
                              									ergibt sich der Wert T'x durch Projektion von log T'x auf den
                              									negativen Zweig der logarithmischen Linie. Durch Projektion der gefundenen Werte auf
                              									die zugehörigen Ordinaten des Diagramms ergeben sich die Kurven der absoluten
                              									Temperaturen für die Kompression und Expansion (siehe Fig.
                                 										5). Es ist zu beachten, dass die Massstabe für die Ordinaten der beiden
                              									Kurven verschieden sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 506
                              Fig. 7.
                              
                           Bei Kompressoren, die mit direkter Wassereinspritzung arbeiten, kommt es vor, dass
                              									die Kühlung so energisch ist, dass der Exponent der Polytrope unter 1 sinkt. Es ist
                              									dann in der Gleichung
                           
                              T_x=T\,\cdot\,\left(\frac{p_x}{p}\right)^{\frac{n_c-1}{n_e}}
                              
                           der Exponent negativ.
                           Man kann diese Gleichung aber auch schreiben:
                           
                           T_x=T\,\cdot\,\left(\frac{p}{p_x}\right)^{\frac{1-n_e}{n_c}} . . . . .  11)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 507
                              Fig. 8.
                              
                           und
                           
                              log\,T_x=log\,T+\left(\frac{1}{n_c}-1\right)\,log\,p-log\,p_x
                              
                           oder mit T = 1 und p = 1:
                           log\,T_x=-\left(\frac{1}{n_c}\right)\,log\,p_x . . 12)
                           Das Verfahren zur Ermittelung von Tx ist in Fig.
                                 										4 dargestellt und bedarf nach dem Vorangegangenen keiner weiteren
                              									Erklärung.
                           Auf Grund des angegebenen Verfahrens sind in den Fig.
                                 										5 bis 8 die Exponenten und Temperaturkurven
                              									einiger Diagramme von Motoren und in den Fig. 9 und
                              										10 die Kurven zweier Kompressordiagramme
                              									dargestellt.
                           Fig. 5 ist das Diagramm eines Leuchtgasmotors der
                              									Firma Gebrüder Körting in Körtingsdorf bei
                              									Hannover.
                           Der Motor hat einen Cylinderdurchmesser von 175 mm, 300 mm Hub und macht 224 bis 226
                              									Umdrehungen. Die Entzündung der Ladung erfolgt durch einen automatischen
                              									Glühzünder.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 507
                              Fig. 9.
                              
                           Fig. 6 stellt das Diagramm eines Kraftgasmotors
                              									derselben Firma dar von gleichen Abmessungen wie der oben erwähnte Leuchtgasmotor.
                              									Der Motor arbeitet mit elektrischer Zündung. Indieser Figur ist die
                              
                              									Kompressionskurve gestrichelt eingetragen, wie sie nach dem festgestellten
                              									Mittelwerte von ne wirklich verlaufen würde. Die wirkliche Kurve stimmt mit der
                              
                              									Kontrollkurve sehr gut überein. Das Verfahren zur Ermittelung von n ergibt also genügend genaue Werte.
                           Zur Verzeichnung der Kontrollkurve ist das von Prof. Hartmann aufgestellte Verfahren angewendet wordenGleichzeitige Bestimmung der Polytrope und
                                    											Charakteristik für ein aufgenommenes Indikatordiagramm. Z. 1895, S.
                                    										194., nachdem vorher die Grösse von v1 bestimmt worden ist nach der Gleichung:
                           
                              \frac{v_0}{v_1}-\left(\frac{p_1}{p}\right)^{\frac{1}{n_c}}-1.
                              
                           In Fig. 7, dem Diagramm eines Körting'schen Benzinmotors mit elektrischer Zündung, ist ebenfalls das Hartmann'sche Verfahren zur Kontrolle des Expansions-
                              									und Kompressionsexponenten angewendet worden. Die Kontrollkurven sind gestrichelt
                              									eingetragen; sie schliessen sich den wirklichen gut an. Bemerkenswert ist der
                              									niedrige Exponent (0,9) der Kompression. Die Verbrennungsluft wird bei diesem Motor
                              									durch die Auspuffgase stark vorgewärmt, infolgedessen macht sich der Einfluss der
                              									kühlen Cylinderwandungen hier ganz besonders stark bemerkbar.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 507
                              Fig. 10.
                              
                           Fig. 8 zeigt das Diagramm eines stehenden
                              									Petroleummotors der Firma J. M. Grob und Co. in
                              									Leipzig-Eutritzsch. Die Maschine arbeitet mit Vergaserzündung. Die Zündung erfolgt
                              									automatisch. Der Exponent der Expansion ist mit ne = 1,35 wesentlich grösser, als in den
                              									vorhergehenden Diagrammen. Im wesentlichen ist diese Erscheinung wohl auf den
                              									bedeutend grösseren Kompressionsraum und der geringeren Kolbengeschwindigkeit
                              									zuzuschreiben.
                           Das Diagramm Fig. 9 ist einem Kompressor entnommen,
                              									der mit Mantelkühlung arbeitet, während Diagramm Fig.
                                 										10 einer Maschine entstammt, die ausserdem noch Einspritzkühlung hat. Der
                              									intensivere Einfluss der letzteren ist sehr markant in dem Verlauf der
                              									Temperaturkurve ausgeprägt.
                           Zum Schluss sei noch bemerkt, dass für sämtliche dargestellten Diagramme der
                              									Federmassstab 3,33 mm = 1 kg gewählt worden ist.