| Titel: | Die Bedienung von Feuerungen und der Schutz der Arbeiter. | 
| Fundstelle: | Band 316, Jahrgang 1901, S. 550 | 
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                        Die Bedienung von Feuerungen und der Schutz der
                           								Arbeiter.
                        Die Bedienung von Feuerungen und der Schutz der
                           								Arbeiter.
                        
                     
                        
                           Die Einführung mechanischer Bedienung der Rostfeuerungen entstammt in erster
                              
                              									Linie dem Bestreben, den Kost gleichmässig zu beschicken und dadurch eine möglichst
                              									unveränderte Heizwirkung zu erzielen, die Bildung von Rauch, welche zu Wärme
                              									Verlusten führt und Belästigungen für die Nachbarschaft gewerblicher Anlagen mit
                              									sich bringt, zu vermeiden und den Feuerarbeitern die mühevolle Bedienung und Wartung
                              									der Feuerungen zu erleichtern. Es liegen also genügend Gründe vor, auf diesem
                              									Gebiete das Beste und Vollkommenste zu schaffen.
                           Wir werden sehen, dass die maschinell betriebenen Rostbeschickungsvorrichtungen den
                              									Brennstoff rhythmisch mit grosser Gleichmässigkeit den Feuerungen zuführen. Die
                              									Kohlenzufuhr ist einstellbar eingerichtet. Man kann also mit derselben Vorrichtung
                              
                              									nach Bedarf mehr oder weniger Brennstoff zur Verbrennung bringen und zwar
                              									gleichmässig und ohne Pausen, wie das selbst ein tüchtiger Heizer nicht zu Stande
                              									bringt. Ausserdem ist man nicht mehr in so hohem Grade wie früher auf die
                              									Geschicklichkeit der Heizer angewiesen.
                           Die Beschickungsapparate arbeiten bei geschlossenen Arbeitsthüren. Einige von ihnen
                              									sind auch mit Einrichtungen zur Beseitigung von Aschen und Schlacken versehen, die
                              									gleichfalls das Arbeiten bei geschlossenen Thüren gestatten. Die Feuerungen werden
                              									dadurch gegen das Eindringen kalter Luft, welche die Rauchbildung veranlasst,
                              									geschützt. Ausserdem ist fast bei allen Vorrichtungen Sorge getragen, dass der
                              									Brennstoff allmählich von vorn nach hinten geschoben wird, und dass frische Kohlen
                              									nur vorn zu liegen kommen. Dadurch wird der Brennstoff allmählich vergast, die vorn
                              									entwickelten Gase streichen über die glühende Kohlenschicht und verbrennen intensiv,
                              									so dass der Rauchplage begegnet wird.
                           Sehr wesentlich ist aber auch die Einführung mechanischer Kohlenzufuhr für den Schutz
                              									der Arbeiter. Das Hantieren vor dem Feuer ist schwer und wegen der Hitze unangenehm.
                              									Ausserdem lassen manche Arbeitsräume zu wünschen übrig, nämlich dann z.B., wenn aus
                              
                              									ökonomischen Gründen bereits vorhandene Gebäude, obgleich sie nur beschränkten Platz
                              									bieten, zur Aufstellung von Oefen, Dampfkesseln u.s.w. benutzt werden, wie das der
                              									Fall ist bei späteren Vergrösserungen des Betriebes. Andererseits kommt es selbst
                              									bei Neuanlagen vor, dass die Arbeitsräume wegen Platzmangels nicht gross genug zu
                              									schaffen sind.
                           Der schwere Dienst der Feuerarbeiter führt infolge übermässiger Anstrengung der
                              									Muskeln zu Schwächungen des Organismus, selbst bei solchen Arbeitern, die kräftig
                              									sind und der Arbeit auf viele Jahre gewachsen erscheinen. Es werden ja doch
                              
                              									überhaupt zu solchen Dienstleistungen nur kräftige Personen angestellt, und doch
                              									fangen manche bei zu harter Anstrengung schon nach kurzer Zeit an zu
                              									erschlaffen.
                           Durch den schweren Beruf wird auch die Unfall- und Krankheitsgefahr gesteigert.
                              
                              									Verbrennungen durch Aschen, durch heisses Gezähe sind nicht selten. Die Einatmung
                              									von Rauchgasen, die besonders wegen ihres Gehaltes an Schwefligsäure und Kohlenoxyd
                              									schädlich sind, und von Staub führt zu Erkrankungen der Atmungsorgane.
                              									Diestarke Wärmestrahlung, die von den Feuerungen, den Ofenthüren, dem Mauerwerk
                              									u.s.w. ausgeht und einseitig wirkt, weil die Arbeiter sich, um die Hitze zu
                              									ertragen, meist zugleich starkem Zug aussetzen, führt zu rheumatischen Erkrankungen.
                              									Das grelle, den Feuerungen entstrahlende Licht schädigt zusammen mit Rauch und Staub
                              									die Augen.
                           Die schwierigsten Dienstleistungen der Arbeiter sind das Beschicken der Feuerungen
                              									und das Schlacken, weil hier schwere Arbeit und intensive Wärme- und Lichtstrahlung
                              									zusammentreffen. Deswegen muss der Arbeiter die Einführung mechanischer
                              									Vorrichtungen, welche ihm diese Arbeit abnehmen oder erleichtern, mit Freuden
                              									begrüssen.
                           Wir werden sehen, in wie verschiedener Art die Aufgabe, solche Vorrichtungen zu
                              									schaffen, gelöst ist. Freilich haften den meisten dieser Apparate nicht
                              									unwesentliche Nachteile an. Zunächst ist ja zu ihrer Bedienung in den meisten Fällen
                              									die Schaffung einer mechanischen Kraft erforderlich. Dann tritt der hohe Preis der
                              									Vorrichtungen hinzu. Ein grosser Teil derselben ist der direkten Einwirkung hoher
                              									Temperaturgrade ausgesetzt und dadurch baldigem Abbrand und häufigen Reparaturen
                              									unterworfen. Indessen muss bemerkt werden, dass die Rostgiesserei jetzt weiter ist
                              									als früher, und dass sie heute ein länger haltbares Material zu schaffen versteht.
                              									Gegenüber hohen Arbeitslöhnen fällt der höhere Aufwand für Rostmaterial und
                              									mechanische Kraft nicht immer ins Gewicht. In England und Amerika sind die
                              									mechanisch betriebenen Rostbeschickungsvorrichtungen zahlreich in Anwendung.
                              									Allerdings sind dort Kohle und Eisen billiger als bei uns, während die Arbeitslöhne
                              									sehr teuer sind.
                           Indessen darf man nicht annehmen, dass nach Einführung mechanisch betriebener
                              									Apparate der tüchtige Heizer entbehrt werden kann. Denn ohne Ueberwachung kann kein
                              									mechanischer Betrieb bleiben. Ausserdem ist die Mehrzahl der Apparate so kompliziert
                              									gebaut, dass zu ihrer Beobachtung ein Fachmann gehört, der sich bei Störungen des
                              									Betriebes sofort zu helfen weiss.
                           Der Wert der mechanischen Rostbedienungsvorrichtungen ist sehr verschieden beurteilt
                              									worden. Die einander zum Teil sehr widersprechenden Urteile über eine und dieselbe
                              									Anlage sind wohl zumeist darauf zurückzuführen, dass die verschiedene Beschaffenheit
                              									der Brennstoffe und die verschiedene Art der zu beschickenden Feuerungen Anpassungen
                              									notwendig macht, denen nicht immer Rechnung getragen worden ist. Grossstückige,
                              									kleinkörnige und staubförmige, backende und nicht backende, aschenreiche und
                              									aschenarme Kohlen, Steinkohlen und Braunkohlen, Torf, Holz und Sägespäne verlangen,
                              									jeder Brennstoff für sich, besondere Einrichtungen. Auch darf über eine Vorrichtung
                              									nicht einseitig schon nach kurzem Gebrauch und nur von einer Partei ein Urteil
                              									gefällt werden.
                           In Haier, Dampfkesselfeuerungen zur Erzielung einer möglichst
                                 										rauchfreien Verbrennung, Berlin 1899, sind in dem Kapitel: „Mechanische
                                 										Rostbeschickung“, S. 107 und folgende, Nachrichten über einige bereits
                              									längere Zeit bekannte Vorrichtungen gesammelt. In drei Abschnitten:
                           
                              1. Vorrichtungen, welche den Brennstoff gleichmässig über den
                                 										Rost zerstreuen sollen;
                              2. Vorrichtungen, bei welchen der Brennstoff vorn
                                 										aufgegeben und allmählich nach hinten befördert wird;
                              3. Vorrichtungen, durch welche der Brennstoff von unten
                                 										zugeführt wird,
                              
                           sind einige Hauptvertreter dieser Apparate und ihr Wert
                              									besprochen. Wer sich für die näheren Angaben interessiert, sei hiermit auf diese
                              									wertvolle Arbeit verwiesen. Inzwischen ist die Zahl der mechanischen
                              									Rostbeschickungsvorrichtungen nicht unwesentlich vermehrt worden und zwar zum Teil
                              									durch ganz neuartige Konstruktionen. Zuverlässige Nachrichten über ihren Wert liegen
                              									freilich noch nicht vor. Bei der Beurteilung ihrer Brauchbarkeit sind wir daher auf
                              									Vermutungen angewiesen. Die Lösung der gestellten und immer wiederkehrenden Frage
                              									hat man zunächst in der Weise versucht, dass man die vorhandenen Einrichtungen
                              									verbesserte. Wir werden daher bekannte Beschickungsapparate mit nützlichen
                              									Abänderungen wiederfinden, so z.B. solche, bei denen die Beschickung durch hin und
                              									her gehende Kolben und Schieber, durch bewegte Schnecken oder Ketten und durch
                              									vorschnellende Schaufeln, die den Brennstoff in die Feuerung schleudern, erfolgt.
                              									Ebenso haben Rostfeuerungen mit teilweise festangebrachten, teilweise bewegten
                              									Roststäben und rotierende kreis- oder ringförmige Roste bekannter Art weitere
                              									Ausbildung erfahren. Von neueren Beschickungsvorrichtungen werden uns dann
                              									diejenigen mittels Doppelthür oder Doppelschiebers nach Böttger, die Beschickungsvorrichtung für fahrbare Roste nach Brückner, die Beschickung von Rosten mittels fahrbarer
                              									Wagen, die Schlackenbrechvorrichtungen und zum Schluss einige Einrichtungen zum
                              									Schütze der Feuerarbeiter gegen Unfall und Wärmestrahlung interessieren. Dem Inhalt
                              									entsprechend ist der Stoff eingeteilt in folgende Abschnitte:
                           I. Beschickung der Rostfläche durch Doppelthür (Doppelschieber).
                           II. Beschickung fahrbarer Roste.
                           III. Beschickung der Rostfläche durch hin und her gehende Kolben.
                           IV. Beschickung der Rostfläche durch hin und her gehende Schieber.
                           V. Vorschnellen der Beschickung auf die Rostfläche.
                           VI. Beschickung der Rostfläche mittels Wagens.
                           VII. Beschickung der Rostfläche mittels Förderschnecke.
                           VIII. Beförderung des Brennstoffs in die Feuerung mittels Kette.
                           IX. Schrägrostfeuerung mit teilweise festangebrachten, teilweise bewegten
                              									Roststäben.
                           X. Kreis- oder ringförmige, sich drehende Roste.
                           XI. Schlackenbrechvorrichtungen.
                           XII. Verschiedenes (Feuerdämpfer für Dampfkesselheizungen, Schutz der Arbeiter gegen
                              									die von den Feuerungsthüren ausgestrahlte Wärme).
                           
                        
                           I.Beschickung der Rostfläche durch Doppelthür
                              									(Doppelschieber).
                           Die Beschickungsvorrichtung für Generatoren von Hermann
                                 										Böttger in Dresden besteht im wesentlichen aus einem Fülltrichter mit
                              									drehbarer, selbstthätig hochschwingender Bodenplatte und einer die letztere
                              									stützenden Thür oder eines Schiebers. Die Fig. 1 bis
                              										3 zeigen Schnitte durch die
                              									Beschickungsvorrichtung mit den verschiedenen Stellungen der Abschlussthüren.
                           In dem Untertheile des den Brennstoff aufnehmenden Kastens a ist an einem Gegengewicht c schwingend die
                              									Platte b gelagert. Letztere legt sich auf die Thür d auf, die eine Handhabe e
                              									besitzt, so dass sie bei der Beschickung der Feuerung nach auswärts zu bewegen ist.
                              									Die Platte b folgt der Thür, indem sie sich stets an
                              									dieselbeanlehnt, bis der Brennstoff aus dem Beschickungskasten a der Feuerung zugeführt ist. Nach Entleerung des
                              									letzteren schwingt die Platte b sofort wieder hoch,
                              									verschliesst den Kasten a und gibt hierbei dem die Thür
                              
                              										d haltenden Heizer das Zeichen zum Zumachen
                              									derselben. Platte b und Thür d verschliessen sonach während der Beschickung fast stets den Feuerraum
                              									und verhindern den Austritt von Gasen und den Zutritt von Aussenluft.
                           Wird die Thür d ganz geöffnet (Fig. 3), dann legt sie sich auf einen Stab f
                              									und bildet eine bequeme Auflage für die Schürgeräte.
                           Die Thür d kann auch durch einen Schieber ersetzt
                              									werden, der im gleichen Masse wie die Thür d der
                              									belasteten Platte b als Auflage dient und beim
                              									Herausziehen ein Schwingen der Platte nach unten zulässt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 550
                              Fig. 1.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 550
                              Fig. 2.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 550
                              Fig. 3.
                              
                           Will man die Platte oder den Schieber öffnen, ohne Brennstoff in die Feuerung
                              									gelangen zu lassen, dann wird Platte b auf irgend eine
                              									Weise festgestellt.
                           Die Beschickungsvorrichtung zeichnet sich in günstiger Weise dadurch aus, dass die
                              									Eisenteile, mit Ausnahme der Thür d, der strahlenden
                              									Wärme der Feuerung entrückt sind. Sie lässt sich leicht auch bei schon bestehenden
                              									Anlagen anbringen.
                           
                        
                           II.Beschickung fahrbarer Roste.
                           Eine wesentliche Erleichterung der Arbeit wird durch die Anordnung fahrbarer Roste
                              									geschaffen, wie sie sich für die Beheizung von Dampfkesseln, Lauge- und
                              
                              									Abdampfpfannen u.s.w. eignet. Fig. 4 zeigt eine solche von Gustav Büchner
                              									in Hildburghausen herrührende Feuerung im Schnitt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 550
                              
                           Unter dem Füllschacht c ist ein gegen den Feuerraum d geneigtes Gewölbe angeordnet, dessen Neigungswinkel
                              										z so bemessen ist, wie es die Umstände verlangen.
                              									Der mittels Rollen g auf Schienen h wagerecht verschiebbare Planrost f ist so lang bemessen, dass er vollständig unter den
                              									Feuerraum d geschoben werden kann und sich dann gegen den Pendelrost
                              										k anlegt, welcher nunmehr eine mehr oder weniger
                              									schräge Lage einnimmt. Durch das Aneinanderstossen der beiden Roste f und h wird das
                              									Herabfallen von Brennstoff in den Aschenraum verhindert. Unmittelbar hinter dem
                              									Pendelrost k sind in der Feuerbrücke in bekannter Weise
                              									Luftkanäle l angeordnet zur Zuführung der durch Kanal
                              										o eingeleiteten Verbrennungsluft. Das Gewölbe a wird so hoch beschickt, dass beim Oeffnen der
                              
                              
                              									Heizthür p keine kalte Luft in die Feuerung einzutreten
                              									vermag. Der Brennstoff wird hier zugleich vorgewärmt und zum Teil entgast. Da die
                              									entwickelten Gase Gelegenheit haben, sich über der Feuerung zu entzünden, findet
                              									eine wirksame Rauchverzehrung statt.
                           Der fahrbare Rost gestattet neben seiner leichten Bedienung und Reinigung die
                              									beliebige Regelung der Heizwirkung, indem man ihn mehr oder weniger unter das
                              									Gewölbe a führt oder von ihm entfernt.
                           An Stelle des Pendelrostes k können, wie die Fig. 5, 6 und 7 zeigen, andere
                              									Einrichtungen gesetzt werden.
                           Nach Fig. 5 ist der Rost
                              										q durch eine Abkröpfung x unmittelbar mit dem Planrost verbunden. Der Rost q gleitet hier auf der Feuerbrücke.
                           Nach Fig. 6 ist am
                              									Hinterrande des Planrostes ein beweglicher Rost r
                              									vorgesehen, welcher mit seinem freien, nach oben ragenden Ende an der schrägen Wand
                              										s der Feuerbrücke m
                              									gleitet und eine mehr oder weniger wagerechte Lage einnimmt, je nachdem der Planrost
                              
                              									nach vorn oder hinten gefahren wird.
                           Nach Fig. 7 legt sich der
                              									in seinem unteren Ende v an der Feuerbrücke drehbar
                              									gelagerte Rost t infolge seines Eigengewichts gegen den
                              									Planrost f.
                           Bei derartigen Einrichtungen muss freilich befürchtet werden, dass die Rostteile,
                              									besonders der unweit der Feuerbrücke gelagerte Rostteil x und die Roste rt, sowie die Fahreinrichtung
                              									für den Rost f Schaden nehmen, wenn sie der hohen
                              									Temperatur der Feuerung zu lange ausgesetzt sind.
                           
                        
                           III.Beschickung der Rostfläche durch hin und her gehende
                              									Kolben.
                           Eine andere sehr einfache Art von Beschickungsvorrichtungen ist in den Fig. 8 bis 10 dargestellt. Der
                              									Brennstoff fällt hier vor einen hin und her gehenden Kolben und wird von ihm der
                              									Feuerung zugeführt.
                           Fig. 8 zeigt eine
                              									Ausführungsform einer solchen Beschickungsvorrichtung für eine Schrägrostfeuerung.
                              									Ueber dem Schüttkasten a ist der Fülltrichter b und an diesem eine Führung c für den Kolben d angeordnet. Der Kolben d wird durch Schwingen e1 Doppelhebel f und Schubstangen g in eine hin und her
                              									gehende Bewegung versetzt und führt den aus dem Trichter b niederfallenden Brennstoff dem Roste zu.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 551
                              
                           Damit sich der Brennstoff in den Zuführungskanälen des Schüttkastens a nicht festsetzen kann, sind am Kolben nach den
                              									Angaben der Oberschlesischen Kesselwerke B. Meyer in
                              									Gleiwitz, Oberschlesien, Schüreisen h angebracht, die
                              									den Brennstoff regelmässig auflockern und die Kanäle frei halten. Die Fig. 9 und 10 zeigen einen
                              									derartigen Kolben in Ansicht.
                           
                        
                           IV.Beschickung der Rostfläche durch hin und her
                              									gehende Schieber.
                           Bei den Beschickungsvorrichtungen durch hin und her gehende Schieber wird der
                              
                              
                              									Brennstoff durch die letzteren allmählich gegen den Rost vorgeschoben, durch
                              									Wärmestrahlung zum Teil entgast, dann verbrannt und durch den nachrückenden frischen
                              									Brennstoff vom Roste entfernt. Als Beispiel ist die Beschickungsvorrichtung von Emil Efran in Brunn, hier an einem Kessel mit zwei
                              									Flammrohren angebracht, in folgendem beschrieben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 551
                              Fig. 11.
                              
                           Fig. 11 ist eine Vorderansicht des Flammrohrkessels
                              									(der Deutlichkeit halber sind die Beschickungstrichter, sowie einzelne aus anderen
                              									Figuren ersichtliche Teile fortgelassen), Fig. 12 eine
                              									Vorderansicht des Feuergeschränks, Fig. 13 ein senkrechter
                              									Schnitt durch das Feuergeschränk, Fig. 14 eine
                              									Vorderansicht des Rahmens, der im unteren Teile des Feuergeschränks befestigt ist,
                              										Fig. 15 eine
                              									Oberansicht dieses Rahmens, Fig. 16 ein senkrechter Querschnitt durch den Rahmen, Fig. 17 ein senkrechter
                              									Längsschnitt der Schiebereinrichtung, Fig. 18 ein wagerechter
                              									Querschnitt derselben, Fig.
                                 										19 ein senkrechter Querschnitt durch eine nachstehend beschriebene
                              									Reguliervorrichtung, Fig.
                                 
                                 										20 ein senkrechter Längsschnitt durch den Hauptteil der
                              									Reguliervorrichtung, Fig.
                                 										20a eine Seitenansicht eines Teiles der Beschickungsvorrichtung und Fig. 20b ein
                              									wagerechter Schnitt derselben.
                           Jedes der beiden Flammrohre B ist mit einem
                              
                              									Feuergeschränk A versehen. In die unteren Teile der
                              									letzteren ist je ein über die ganze Breite derselben reichender Rahmen a eingesetzt, welcher mit seinem vorderen Flansch a1 an der Vorderwand
                              									des Ofengeschränks befestigt ist. Der Rahmen a besitzt
                              									an seinen Seitenenden vorstehende Ansätze a2, in welchen die die Fördervorrichtungen beider
                              									Flammrohrfeuerungen betreibende, gemeinschaftliche Welle b gelagert ist.
                           Die Welle b, welche von einer Treibwelle c aus mittels Riemens c1 angetrieben wird, trägt für jede Feuerung eine
                              									Anzahl versetzt zu einander angeordneter Exzenter d. In
                              									deren Kreisnut d1 (Fig. 17) greift der
                              									Zapfen e1 einer Spindel
                              										e ein, welche mit einem zugehörigen, in der Höhlung
                              									des Rahmens a befindlichen Schieber f verschraubt ist. Diese Schieber f schieben bei der Drehung der Welle b den längs der schrägen, abgerundeten Bodenplatte g des Feuergeschränkvorbaues A1 herabrollenden Brennstoff vor, und zwar
                              									nicht gleichmässig, sondern in schmalen Streifen. Das Mass des Vorschubes kann
                              									dadurch verändert werden, dass die Spindel e mehr oder
                              									weniger tief in den Schieber f eingeschraubt wird.
                           Das Brennmaterial wird der Feuerung durch eine selbstthätig wirkende
                              									Beschickungsvorrichtung zugeführt. Der kastenförmige Vorbau A1 besitzt, wie Fig. 13 zeigt, einen
                              									Aufsatz, dessen Boden k mit einem über die ganze Breite
                              									des Ofengeschränks reichenden Schlitz k1 versehen ist. In den Seitenwänden k2 des Aufsatzes sind
                              									offene, wagerechte Schlitze k3 angebracht, welche zur Lagerung der Zapfen l1 einer geriffelten Walze l dienen. Diese Walze lässt zwischen sich und der
                              									Rückwand k4 des
                              									Aufsatzes einen Spalt k5 (Fig. 20b)
                              									frei, welchem der Brennstoff durch einen oberhalb des Spaltes angeordneten
                              									Fülltrichter zugeführt wird. Durch Drehung der Walze l
                              									wird der Brennstoff zerkleinert und fällt durch den Schlitz k1 auf die schräge Bodenplatte g des Vorbaues A1, um sich vor den Schiebern f anzuhäufen. Die Bewegung der Walze l wird
                              									von der Exzenterwelle b mittels über Schnurscheiben b1 laufender Schnüre
                              										b2 bewirkt (Fig. 11). Die Zapfen l1 der Walzen l dringen
                              									durch Längsschlitze m1
                              									der an den Seitenwandungen k2 befestigten Winkel m und werden durch
                              									Augenlager n1 eines
                              									Schraubenbolzens n gehalten, welcher mittels der
                              									Muttern n2 verstellt
                              									werden kann, so dass es möglich wird, die Walze l der
                              
                              									Rückwand k4 zu nähern
                              									oder von ihr zu entfernen, und demgemäss die Weite des Zufuhrspaltes k5 zu ändern.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 552
                              
                           Die Schieber f stossen den Brennstoff auf der
                              									Schürplatte h langsam in den Feuerraum vor. Die sich
                              									bildenden Gase streichen über den dahinter liegenden glühenden Brennstoff und
                              									verbrennen. Durch das frische Brennmaterial wird die glühende Kohle immer weiter
                              									vorgeschoben, während die Aschen in den am Ende des Rostes zwischen diesem und der
                              									Feuerbrücke befindlichen Aschenraum fallen.
                           Die beschriebene Vorrichtung wirkt in regelmässiger Weise, so lange der Druck im
                              									Kessel eine bestimmte Grenze nicht überschreitet. Wird er überschritten,
                              									danngelangt folgende Regulierungsvorrichtung zur Thätigkeit. – Der Kolben o ist in dem oben offenen, an der Kesselvorderwand oder
                              									an einem anderen festen Kesselteil befestigten Cylinder o1 (Fig. 19 und 20) verschiebbar
                              									eingesetzt. Er besitzt zwei Bohrungen I und II, von denen erstere geradlinig und diametral durch
                              
                              									den Kolben führt, während die Bohrung II im rechten
                              									Winkel abgebogen ist. Der Cylinder o1 steht durch den Kanal III mit dem Wasserraum des Kessels derart in Verbindung, dass das unter
                              									Dampfdruck stehende Kesselwasser unter den Kolben treten kann. Letzterer ist
                              									entgegen dem Druck des Kesselwassers durch einen Gewichtshebel o2 belastet, und zwar
                              									ist das beschwerende Gewicht ox so gewählt, dass sich
                              									der Kolben bei normalem Druck im Kessel in der Gleichgewichtsstellung befindet, bei
                              									welcher die Bohrung I den beiden Rohrstutzen o3 und o4 des Cylinders o gegenübersteht und diese Stutzen miteinander
                              									verbindet.
                           Der Rohrstutzen o3 ist
                              									durch ein Kupferrohr p1
                              									mit dem an tiefster Stelle des Cylinders p angeordneten
                              									Rohrstutzen p2
                              									verbunden. Im letztgenannten Cylinder ist ein Kolben q
                              
                              									verschiebbar eingesetzt, dessen Kolbenstange q1 an ihrem Aussenende mit einem Hebel r gelenkig verbunden ist. Das Oberende des Hebels r ist durch das Scharnier s2 mit der in den festen Führungen s gleitenden Stange s1 gelenkig verbunden, welche die zum Verschieben des
                              									Riemens c1 dienende
                              									Riemengabel s3 trägt.
                              									Mit dem Hebel r ist ferner der bei t1 schwenkbar
                              									befestigte Lenker t verbunden, welcher die Geradführung
                              									des Scharniers s2 in
                              									der Richtung der Stange s1 bewirkt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 552
                              
                           Steigt nun der Druck im Kessel über die vorgeschriebene Grenze, so bewirkt er das
                              									Heben des Hebels o. Hierbei tritt der wagerechte Teil
                              
                              									der Bohrung II dem Rohrstutzen o3 gegenüber, so dass das Kesselwasser
                              									unter den Kolben q gelangt und ihn hebt. Hierdurch wird
                              									Riemengabel s3
                              									verstellt, und der Riemen c1 von der Vollscheibe v auf die Leerscheibe
                              										v1 (Fig. 11) gebracht, so dass die Exzenterwelle b und somit die Beschickungs- und Fördervorrichtung zum
                              									Stillstand gebracht werden. Zugleich bewirkt der am unteren Ende des Hebels r sitzende Zapfen w das
                              									Heben des um x1
                              									schwenkbaren Hebels x, welcher mittels Schnur oder
                              									Kette x2
                              									entgegen der
                              									Wirkung des Zuggewichts x3 das Schliessen des Rauchschiebers veranlasst.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 553
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 553
                              
                           Nun fällt der Dampfdruck im Kessel, und wenn er die normale Höhe erlangt hat, sinkt
                              									der Kolben o durch die Wirkung des Belastungsgewichts
                              									nach abwärts, wodurch die Bohrung II wieder abgesperrt
                              									und die Bohrung I in die Linie der beiden Rohrstutzen
                              										o3o4 gebracht wird. Das
                              									unter dem Kolben q befindliche Druckwasser wird durch
                              									das Eigengewicht des Kolbens q und des mit ihm
                              									verbundenen Gestänges q1rt durch das Rohr p1, Stutzen o3, Bohrung I, Stutzen o4 und
                              									Abströmrohr IV hinausgedrückt. Zugleich bewirkt das
                              									sich senkende Gestänge die Verschiebung der Riemengabel s3 derart, dass der Riemen c1 von der Leerscheibe
                              										v1 auf die
                              									Vollscheibe v gebracht, und die Beschickungs- und
                              									Fördervorrichtung wieder in Thätigkeit gesetzt wird. Ferner sinkt der Hebel x nieder, und das Zuggewicht x3 öffnet den Rauchschieber.
                           Natürlich bedarf auch eine derartige Feuerungsanlage der Wartung durch kundige
                              									Personen. Die Vorrichtung soll nur die Arbeit vereinfachen und Unglücksfälle bei
                              									etwaiger Unachtsamkeit des Wärters ausschliessen.
                           Die Beschickungsvorrichtung von Wilhelm Holdinghausen in
                              
                              									Siegen ermöglicht es, frisch aufgeworfenen Brennstoff so unter die bereits in Glut
                              
                              									befindliche Kohle zu bringen, dass die sich entwickelnden brennbaren Gase der
                              									frischen Kohle durch die glühende Schicht streichen müssen, sich hier erhitzen und
                              
                              									dadurch möglichst rauchlos verbrennen.
                           Fig. 21 zeigt die
                              									Vorderansicht eines mit der neuenVorrichtung ausgerüsteten Cornwallkessels mit
                              									einem seitlichen Flammrohr.
                           Fig. 22, 24, 26 und 27 sind Längsschnitte,
                              									aus denen die einzelnen Teile der Vorrichtung in verschiedenen Stellungen ihrer
                              									Thätigkeit ersichtlich sind.
                           Fig. 23 zeigt einen
                              									Schnitt nach der Linie CD der Fig. 24, Fig. 25 einen Schnitt
                              									nach der Linie EF der Fig. 26, Fig. 28 einen
                              									wagerechten Schnitt nach der Linie AB der Fig. 24, und Fig. 31 einen Schnitt
                              									nach der Linie GH der Fig. 32.
                           Die beiden gusseisernen Platten 1 und 2 sind bei 3
                              									scharnierartig verbunden. Die Platte 2 gabelt sich an
                              									ihrem Ende, so dass dieser Teil der Platte einem geöffneten Maule gleicht. Die
                              									Platte 1 ist mit der in den Seitenwänden des
                              									Feuerthürrahmens drehbar gelagerten Achse 4, fest
                              									verbunden. Ausserhalb des Feuerthürrahmens sitzt auf der Achse 3 ein Handhebel 5 mit
                              									Gegengewicht. Durch die Hin- und Herbewegung dieses Handhebels können die Platten
                              										1 und 2 in die
                              									verschiedenen Stellungen nach den Fig. 22, 24, 26 und 27 gebracht werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 553
                              
                           Durch die in dem Fülltrichter 6 befindliche Walze 7, deren Körper an der einen Seite abgeschnitten ist,
                              									wird dem darunter liegenden Raum 8 Brennstoff
                              									zugeführt. Im Raum
                              										8 bewegt sich ein um seine Achse drehbarer Flügel
                              
                              
                              										9. Derselbe schleudert die Kohlen in dem
                              									Augenblick, wo die beiden Platten 1 und 2 in der Stellung nach Fig. 24 sind, auf den
                              									vorderen Teil des Rostes.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 554
                              
                           Die Fig. 33 und 35 zeigen die
                              									Einrichtung zur Bewegung der Walze 7 und des Flügels
                              										9. Beide werden durch die Federn 11 und 12 (Fig. 34) gespannt. Auf
                              									der Achse 13 der Walze 7,
                              									sowie auf der Achse 14 des Flügels 9 sitzt je ein Schaltrad 15 und 16 mit Hebeln 17 und 18 und Schalthaken. Auf der Achse 4 befinden sich die Hebel 19 und 20, die mit den Hebeln 17 und 18 durch die
                              									Stangen 21 und 22
                              									verbunden sind. Wird der Hebel 5 nach links bewegt,
                              									dann wird das Schaltrad 15 und mit ihm die
                              									Zuführungswalze 7 mit herumgedreht und zwar so weit,
                              									dass der Ausschnitt den Durchgang für die Kohlen frei macht. In dieser Stellung hält
                              									der Sperrhaken 23 das Schaltrad 15 fest, bis der Hebel 5 zurückgelegt wird. Hierauf drückt eine an der
                              									Achse 4 sitzende Nase 24
                              									auf den Sperrhaken 23 und löst das Schaltrad aus. Dann
                              
                              									wird die Walze 7 durch die Federn wieder zurückgedreht,
                              									und der Durchgang für die Kohlen geschlossen. Aehnlich ist die Einrichtung zur
                              									Bewegung des Flügels 9. Derselbe wird bei der Bewegung
                              									des Hebels 5 nach links durch das Schaltrad 16 so weit herumgedreht, dass er in die Stellung gemäss
                              										Fig. 22 kommt. In
                              									dieser Stellung wird er durch den Sperrhaken 25 so
                              									lange festgehalten, bis die Nase 24 auf das eine Ende
                              									des Sperrhakens 25 drückt und das Schaltrad auslöst. In
                              									demselben Augenblicke kommt die Feder zur Wirkung, wodurch der Flügel 9 die vor ihm liegenden Kohlen fortschleudert.
                           Soll frisch beschickt werden, dann wird Hebel 5 aus der
                              									Lage von Fig. 22 in
                              									diejenige von Fig. 24
                              
                              									gebracht. Dabei schiebt sich die Platte 2 mit der
                              									maulartigen Erweiterung unter die in Glut befindlichen Kohlen, hebt dieselben und
                              									legt somit den vorderen Teil des Rostes bis auf eine Schicht glühender Kohlen von
                              									der Höhe der eisernen Schiene 26 frei (Fig. 24). Auf den
                              									freigelegten Teil schleudert nun Flügel 9 frische Kohle
                              									(bei 10,
                              									Fig. 24). Man kann aber
                              									auch, falls notwendig, z.B. bei Störungen der Maschine, von Hand beschicken und zwar
                              									durch die Feuerthür 27 (Fig. 29 bis 32).
                           Die bei 10 zurückbleibende Schicht glühender Kohlen
                              									bleibt auf dem Rost liegen, damit die frisch aufgeworfenen Kohlen schnell anbrennen.
                              									Dadurch, dass der Feuerthürrahmen nach vorn vorgebaut ist, ragen die Platten 1 und 2 fast ganz aus dem
                              									Feuerraum heraus und sind daher so weit als möglich vor Verbrennung geschützt.
                           Wird Platte 2 aus der Lage nach Fig. 24 in ihre
                              									ursprüngliche Lage wieder zurückgezogen, dann gleitet sie infolge eines an der Seite
                              									angebrachten Stiftes 28 über die bewegliche, etwas
                              									gebogene Schiene 29 und hebt sich. Es können daher die
                              									frisch aufgeworfenen Kohlen nicht wieder zurückgeschoben werden. Ist der Stift 28 an dem höchsten Punkte der Schiene 29 angekommen, so fällt die Platte 2 herunter auf die Schiene 26 und schiebt beim Zurückstossen durch den Hebel 5 die frisch aufgeworfenen Kohlen vomPlatze 10 unter die glühenden Kohlen, wodurch eine lebhafte Verbrennung der sich
                              									entwickelnden Gase erzielt wird.
                           An der Platte 1 ist ein Schaber 31 drehbar so angebracht, dass er die auf der Platte 2 etwa liegen gebliebenen Kohlen herunterschiebt.
                           Die Beschickung des Rostes aus dem Trichter 6 durch den
                              									Hebel 5 kann, wie beschrieben, von Hand erfolgen oder
                              									durch Maschinenkraft (Fig.
                                 										33 bis 35).
                              
                              									Im letzteren Falle wird eine Welle 32 mit
                              									Riemenscheiben 33 34 und Kurbelscheibe 35 verwendet. Die Kurbelscheibe ist mit dem auf der
                              									Achse 4 sitzenden Hebel 36
                              									durch eine Zugstange 37 verbunden.
                           Bei Kesseln mit zwei Flammrohren, bei denen jedes Flammrohr abwechselnd beschickt
                              									werden soll, kommt die Einrichtung nach Fig. 36 zur
                              									Anwendung. Auf der Welle 38 ist für jeden Antrieb eine
                              									Stufenscheibe 39 40 und zwischen diesen eine Schnecke
                              										41 mit Schneckenrad 42
                              									angebracht. Mit letzterem ist eine Kurbel verbunden, die mit den beiden Zugstangen
                              										43 44 und den Ausrückhebeln 45 46 das Ein- und Ausrücken der Klauen- und Reibungskuppelungen 47 48 besorgt. Die Kuppelungen sitzen auf den Wellen
                              										49 50, die durch Kurbelscheiben 51 52 und Zugstangen 53 54
                              									mit den Hebeln 55 56 verbunden sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 554
                              Fig. 36.
                              
                           Soll der Rost von Schlacken befreit werden, dann bringt man die Platten 1 und 2 in die Lage nach
                              										Fig. 27. An der
                              									Platte 2 ist ein Bügel 57
                              										(Fig. 25 bis 27) Fig. 36. befestigt. Dieser Bügel bildet eine Oeffnung,
                              									in die ein Hebel 58 gesteckt werden kann. Letzterer
                              									dient zum Hochheben der Platten 12.
                           Der Rostträger 60 ist so gestaltet, dass er selbst
                              									wieder einen Rost bildet, damit eine möglichst vollständige Verbrennung erzielt
                              									wird.
                           
                        
                           V.Vorschnellen der Beschickung auf die Rostfläche.
                           Als wesentliche Fortschritte in dem Bestreben, die mechanisch betriebenen
                              									Rostbeschickungsvorrichtungen dem Bereiche der Flamme zu entziehen, können die
                              									Apparate von Gehre und von der Firma Geipel und Lange gelten.
                           
                           Beide Vorrichtungen haben das Gemeinsame, dass vor der Rostfläche
                              									Beschickungstrichter angeordnet sind, aus welchen der Brennstoff durch rhythmisch
                              									vorschnellende Maschinenteile in die Feuerung geschleudert wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 555
                              Fig. 37.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 555
                              Fig. 38.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 555
                              Fig. 39.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 555
                              Fig. 40.
                              
                           Die Beschickungsvorrichtung von M. Gehre in Rath bei
                              									Düsseldorf ist in den Fig. 37 bis 40a dargestellt. Die Fig.
                                 										37 und 38 zeigen einen senkrechten Schnitt
                              									durch den Fülltrichter bei verschiedenen Stellungen des Schleuderbügels d,
                              
                              									Fig. 39 eine Vorderansicht der
                              									Beschickungsvorrichtung, teilweise im Schnitt, Fig.
                                 										40 und 40a Einzelheiten.
                           An der den Bügel d tragenden Welle f sind die Hebel g und k befestigt. Der Hebel k
                              									steht derart unter der Wirkung der Feder l, dass
                              									letztere gespannt wird, wenn die Welle f vermittelst
                              									des Hebels g in der Richtung des Pfeiles (Fig. 40) gedreht wird. Der Hebel g wird durch die Knaggen i
                              										(Fig. 37 und 40)
                              									des Treibrades h in der Richtung des Pfeiles
                              									mitgenommen und schnellt, wenn sein Kopf an den Knaggen i vorbei ist, infolge des Federdrucks auf k
                              									zurück. Dabei wird der Bügel d zwischen der Platte b des Beschickungstrichters a und der Lagerplatte c durch die
                              									Kohlenschicht getrieben und schleudert Brennstoff in den Feuerraum v, um gleich darauf nachweiterer Drehung des Rades
                              										h wieder in seine ursprüngliche, in Fig. 38 gezeichnete Lage zurückzuschnellen. Die Kohle
                              									hat jetzt Zeit nach der Platte c nachzurutschen.
                              									Dasselbe Spiel wiederholt sich dann.
                           Es ist zugleich Vorkehrung getroffen, dass dem Feuer nach jeder Beschickung mehr Luft
                              									zugeführt wird. Zu diesem Zwecke wird die Bewegung der Welle f durch den Hebel k und das Hebelsystem r auf eine Drosselklappe g
                              										(Fig. 40a) übertragen in der Weise, dass sich
                              
                              									nach erfolgter Beschickung Klappe q öffnet und
                              									reichlich Luft zuströmen lässt, während sie sich beim Zurückdrehen von k langsam wieder in die punktierte Lage
                              									zurückbegibt.
                           Die Beschickungsvorrichtung von Geipel und Lange in
                              									London ist dadurch gekennzeichnet, dass sie den Brennstoff aus dem Fülltrichter auf
                              									eine hin und her bewegte Platte fallen lässt, die ihn weiterschiebt und vor eine
                              									Daumenscheibe bringt, von welcher er in die Feuerung geschleudert wird.
                           Fig. 41 zeigt ein
                              									Ausführungsbeispiel der Vorrichtung an einem Dampfkessel in senkrechtem
                              									Längenschnitt, Fig. 42
                              									einen Grundriss der Vorrichtung nebst wagerechtem Schnitt durch den
                              									Beschickungskasten, Fig.
                                 										43 und 44
                              									senkrechte Längenschnitte nach Linie AB der Fig. 42, Fig. 45 einen
                              									Querschnitt nach Linie CD der Fig. 44. Fig. 46 bis 48 sind Einzelheiten der
                              									Bewegungseinrichtung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 555
                              Fig. 40a.
                              
                           Durch den Fülltrichter a gelangen die Kohlen auf die
                              									Platte c, die in einem Kasten b auf der zur Platte o verlängerten Wand
                              									beweglich angeordnet ist. Die Bewegung erfolgt durch Hebel d (Fig. 42)
                              									mittels Rollführung, welche eine beliebige Anzahl von wellenförmigen Kenlungen e (Fig. 47 und 48) besitzt. Da die
                              									Kehlungen verschieden tief sind, wird die Platte c
                              									verschieden weit vor und zurück bewegt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 555
                              
                           Die Rollführung befindet sich auf einer durch den Kasten b gehenden Welle y und ist derart
                              									eingerichtet, dass der Zwischenraum zwischen den einzelnen Nuten und gleichzeitig
                              									der Hub des Hebels d durch den Hebel f und die Stellschraube g
                              									beeinflusst werden, wodurch die Zufuhr des Brennstoffs geregelt wird. Um die Verwendung
                              									feinkörnigen Brennstoffs, der zu schnell durchgleiten und das Feuer ersticken würde,
                              									zu ermöglichen, wird die Ausflussöffnung des Trichters a durch eine im Kasten b an einem Bolzen u aufgehängte Platte h
                              										(Fig. 43 und 44) verengt. Letztere
                              									wird durch eine Feder t und Anschlagstifte r in ihrer Stellung begrenzt.
                           Der Brennstoff, welcher über die Platte o geschoben ist,
                              									fällt auf den Boden des Kastens b und zwar vor die
                              									Platte i. Durch die keilförmige Gestalt dieser Platte
                              									soll das Brennmaterial gleichmässig auch über die Seiten der Feuerung verteilt
                              									werden. Die Platte i ist am Bügel n befestigt, welcher an der Aussenseite des Kastens b um einen Bolzen p
                              									drehbar angebracht ist (Fig.
                                 										45). Der Bügel n gibt der Platte i genügende Biegsamkeit und hat an seinem oberen Teile
                              									einen Ansatz w, der einer mit Hebedaumen besetzten,
                              									auch auf Welle y sitzenden Scheibe k als Anschlag dient. Bügel n ist ferner mit der Kolbenstange s eines
                              									Cylinders l verbunden und erhält durch sieseine
                              									Bewegung. Die Kolbenstange s mit dem Kolben v wird durch eine in dem Cylinder l befindliche starke Feder q gegen den Bügel n gedrückt, so dass die
                              									Platte i gegen die Feuerung bewegt wird.
                           Die Zwischenräume zwischen den Hebedaumen k haben
                              
                              									verschiedene Halbmesser und die Hebedaumen verschiedene Länge. Daher wird die Feder
                              										q ungleichmässig gespannt und dadurch bewirkt, dass
                              
                              									die Platte i ungleichmässig vorschnellt, und der
                              									Brennstoff, zugleich unter Mitwirkung der keilförmigen Gestaltung der Platte i, in ungleichen Abständen auf das Feuer geschleudert,
                              									und die Rostfläche gleichmässig bedeckt wird.
                           Frühere Vorrichtungen, welche den Brennstoff gleichmässig über den Rost schleudern,
                              									so z.B. die von Leach (1891 280 * 153), Ruppert, Whittacker u.a., finden
                              									in Haier, Dampfkesselfeuerungen zur Erzielung einer
                                 										möglichst rauchfreien Verbrennung, Berlin 1899, S. 107 bis 115 nähere
                              									Besprechung. Doch sind die auf Grund von Betriebsergebnissen gemachten Erfahrungen
                              
                              									auch nur beschränkte.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)