| Titel: | Neuere Acetylenentwickler und Zubehör. | 
| Fundstelle: | Band 316, Jahrgang 1901, S. 608 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Neuere Acetylenentwickler und
                           								Zubehör.
                        (Fortsetzung von S. 450 d. Bd.)
                        Neuere Acetylenentwickler und Zubehör.
                        
                     
                        
                           Bei dem Acetylenentwickler von L. Stauffert in Dinglingen (Baden) (D. R. P. Nr.
                              									110756) wird nach bekannter Art mittels eines Hahns Wasser zum Karbid
                              									eingelassenund durch Absperrung des Hahns die Acetylenentwickelung
                              									unterbrochen. Hierbei ist jedoch der Zuführungskanal für das Wasser entgegengesetzt
                              									zu ähnlichen Acetylenentwicklern schräg angeordnet und in zwei Arme geteilt, so dass
                              									aus dem oberen Kanal das Gas aufsteigen kann, während aus dem unteren stets frisches
                              									Wasser zufliesst.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 609
                              Fig. 30.Acetylenentwickler von Stauffert.
                              
                           Der Apparat (Fig. 30) besteht aus einem mittels eines
                              									Rohrs mit dem Gassammler verbundenen Wasserbehälter, welch letzterer mit einem Hahn
                              										d versehen ist, dessen Verbindungsrohr d1 schräg am
                              									Wasserbehälter befestigt ist und aus zwei Kanälen e und
                              										f besteht, die durch die Zwischenwand g voneinander getrennt sind. Das Hahngehäuse d hat gegenüber den beiden Kanälen zwei Oeffnungen und
                              									eine an der entgegengesetzten Seite. Durch das Küken h
                              									wird beim Drehen eine der Oeffnungen geschlossen und die andere geöffnet. Ist die
                              									eine Oeffnung h1
                              									geöffnet, so tritt das Karbid in das Küken h ein,
                              									während bei einer Drehung um 180° die hintere Oeffnung geschlossen und das Wasser
                              									durch die Kanäle e und f
                              									zum Karbid eintritt. Das entwickelte Karbid gelangt dann durch den oberen Kanal f in den Wasserbehälter und von dort in den Gassammler.
                              									Das aufsteigende warme Wasser wird durch kaltes aus dem Kanal e zufliessendes ersetzt, wodurch in dem Entwickler ein
                              									steter Wasseraustausch hervorgerufen und die gewöhnlich entstehende hohe Temperatur
                              									vermieden wird. Durch die schräge Anordnung des Verbindungsrohrs d1 wird ausserdem
                              									verhindert, dass der Kalkschlamm, in den Wasserbehälter gelangend, das Wasser zur
                              									Gasentwickelung ungeeignet macht.
                           Durch den Acetylenentwickler von H. Frye in Lengerich i. W. (D. R. P. Nr. 110932) soll verhindert werden,
                              									dass bei einer einmaligen, durch das Sinken der Glocke veranlassten Beschickung mehr
                              									Karbid, als erwünscht ist, in den Entwickelungsbehälter fällt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 609
                              Fig. 31.Acetylenentwickler von Frye.
                              
                           Der Boden des Karbidbehälters d (Fig. 31) besteht aus einem Ventilkegel f mit einer Stange s,
                              
                              									welche durch das Rohr r geht und unten in einen
                              									Ventilkegel g endet. Letzterer schliesst das Rohr r in demselben Masse ab, als der Kegel f die Austrittsöffnung des Karbidbehälters d versperrt, indem der Kegel g mit f durch einen im Wasserbehälter l gelagerten, mit Gewicht oder Feder belasteten Hebel
                              										m aufwärts gedrückt wird. Der Hebel m ist bei o drehbar
                              									gelagert und greift mittels des Zapfens h das Ventil
                              
                              										g an; er trägt ausserdem eine Verlängerung m1, welche als Lenker
                              									für die senkrecht geführte Stange i dient. Ueber dieser
                              									Stange hängt von der Glocke a eine Stange h frei herab, welche beim Sinken der Glocke gegen die
                              									Stange i drückt. Hierdurch wird das Gewicht oder die
                              									Feder, welche den Hebel m beeinflusst, überwunden und
                              									die Ventile g und f
                              									geöffnet, wodurch durch das Rohr r Karbidzufuhr
                              									stattfindet. Um nun eine durch das Sinken der Glocke fortdauernde Karbidzufuhr zu
                              									vermeiden, ist die Stange k mit einer Rolle n versehen, welche bei weiterem Sinken an dem Anschlag
                              										p ein Hindernis findet, an welchem die Rolle n abgleitet und die Stange k aus ihrer senkrechten Lage bringt. Hierdurch wird der Druck auf die
                              									Stange i beseitigt und die Ventile geschlossen, auch
                              									wenn die Glocke noch nicht das Bestreben hat, infolge der Gasentwickelung sich zu
                              									heben. Es wird also hierdurch Gewähr geleistet,dass bei einer einmaligen
                              
                              									Karbidzufuhr nicht mehr als eine bestimmte Menge desselben in den Behälter gelangen
                              									kann.
                           Bei den Acetylenentwicklern, bei denen das Acetylen gewaschen und das Wasser zur
                              									Gasentwickelung benutzt wird, tritt binnen kurzem eine solche Verunreinigung und
                              									Erwärmung des Waschwassers ein, dass eine weitere Benutzung desselben ausgeschlossen
                              									ist. Bei dem Acetylenentwickler von J. W. Bailey und John
                                 										Clapham in Keighley, England (D. R. P. Nr. 111184), werden diese
                              									Uebelstände dadurch vermieden, dass das erzeugte Gas, bevor es in die Gasglocke
                              									gelangt, durch einen Wasserbehälter mit reinem unbenutzten Wasser hindurchgeführt
                              									wird, und das Wasser nachher in den Gaserzeuger abfliesst.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 609
                              Fig. 32.Der Acetylenentwickler von Bailey u. Clapham.
                              
                           In Fig. 32 ist dieser Acetylenerzeuger in einer
                              									Ansicht dargestellt. Vorgang ist folgender: Ist der Erzeuger f1 welcher ebenso wie der Wasserbehälter
                              										c und Regelungsbehälter d zu Seiten der Gasglocke doppelt oder mehrfach angeordnet werden kann,
                              									mit Karbid gefüllt, so werden die Hähne g und h gleichzeitig dadurch geöffnet, dass das Ende 2 der Stange n
                              									niedergedrückt wird, so dass Wasser aus dem Behälter c
                              									in den Behälter d und den Gaserzeuger f gelangt und Gas entwickelt wird. Letzteres steigt
                              									durch das in d enthaltene Wasser und die Rohre k und m in die Glocke a, welche zu steigen anfängt und durch Einwirkung auf
                              									die Hebelstangen n und p
                              
                              									die Hähne g und h
                              									schliesst. Wird nun Gas aus der Glocke entnommen, so wird durch das Fallen der
                              									Glocke der Hebel n niedergedrückt, die Hähne g und h geöffnet und es
                              									wird Wasser dem Karbid zugeführt und Gas entwickelt. Durch die gleichzeitige Wirkung
                              									der Hähne g und h wird der
                              									(oder die) Behälter d jedesmal mit einer fast gleich
                              
                              									grossen Wassermenge gefüllt gehalten, und da das Gas durch diesen Behälter geleitet
                              									wird, trifft es fortwährend auf frisches Wasser, durch welches es von
                              									Verunreinigungen befreit, und ehe es in die Gasglocke gelangt, gekühlt wird. Die
                              									Verunreinigungen gelangen mit dem Wasser in den Karbidbehälter f, aus dem sie mit den Rückständen des Karbids entfernt
                              									werden. Werden, wie oben erwähnt, die Behälter c, d und
                              										f in grösserer Anzahl an der Glocke angeordnet, so
                              									kann dennoch nur eine Reihe derselben auf einmal benutzt werden, da beim Niedergehen
                              									der Glocke die Ansätze r mit dem Ende des Hebels n in verschiedener Höhe in Berührung kommen. Ist dann
                              									das Karbid in dem zuerst benutzten Behälter f
                              									verbraucht, so kommt beim Sinken der Glocke der zweite Erzeuger f in Gebrauch, so dass der vorher verbrauchte frisch
                              									gefüllt werden kann.
                           Bei dem Acetylenentwickler von E. Yvonneau in Paris (D. R. P. Nr. 111185) erfolgt die Regelung der
                              									Gaserzeugung infolge der Verdrängung des Wassers durch das entwickelte Gas.
                           Der in Fig. 33 dargestellte Acetylenentwickler bildet
                              									eine Lampe, bei welcher der Fuss a als
                              									Gaserzeugungsbehälter ausgebildet ist. Durch eine Scheidewand b, welche bis unter den niedrigsten Wasserstand
                              									hinunterreicht, werden im Inneren des Behälters zwei Räume c und d gebildet, deren ersterer oberhalb des
                              									Wasserspiegels und ausserhalb der Wand b, der zweite
                              									oberhalb des Wasserspiegels aber innerhalb der Wand b
                              									sich befindet. Bei f tritt von oben in den von der Wand
                              										b eingeschlossenen Raum ein Rohr e ein, welches die Karbidpatrone o aufnimmt und bei f offen
                              									ist. Auf den oberen Teil desselben stützt sich ein die Trockenkammer bildendes
                              									Rohrstück g mit dem Brenner h.
                           
                           Auf die Rohre e und g
                              									sind im oberen Teil der Lampe zwei Behälter i und j aufgeschoben, deren unterer i eine gewisse Menge Flüssigkeit enthält und durch das Rohr k, welches bis auf seinen Boden reicht, mit dem oberen
                              									Behälter j in Verbindung steht. Ein Rohr l verbindet den Raum c mit
                              									dem Gasraum des Behälters i und mündet zur Vermeidung
                              									des Eintretens der Flüssigkeit in das Rohr in einen Dom m. Durch ein zweites Rohr n steht der obere
                              									Raum d mit der Trockenkammer g in Verbindung, aus welcher das Gas zum Brenner h gelangt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 610
                              Fig. 33.Acetylenentwickler von Yvonneau.
                              
                           Nachdem die Karbidpatrone o in das Wasser eingetaucht
                              									worden ist, und die Gasentwickelung begonnen hat, füllt das Gas das Rohr e, tritt über die Kante f
                              									dieses Rohrs hinaus in den Raum d, füllt den Raum d an und gelangt durch das Rohr n zum Trockenraum g und von da zum Brenner
                              										h. Hierbei entsteht ein Gasdruck auf das in e befindliche Wasser, dessen Spiegel bei stärker
                              									werdendem Gasdruck sich senkt, wodurch die vom Wasser beeinflusste Karbidfläche
                              									kleiner und die Gasentwickelung geringer wird. Sinkt jedoch der Wasserstand in d, so steigt er in c und
                              									drückt auf die in c, dem Rohre l und dem Behälter i befindliche Luft,
                              									wodurch ein Druck auf die Flüssigkeit ausgeübt wird, welche hierdurch in dem Rohre
                              										k steigt und den Behälter j füllt. Durch das Sinken des Wasserspiegels in d und abnehmendem Gasdruck steigt der Wasserspiegel unter Einfluss der
                              									zusammengedrückten Luftmasse; es sinkt demnach der Wasserspiegel in c und die nach dem Raume j
                              									gestiegene Flüssigkeit kehrt in den Behälter i zurück.
                              									Durch Wiederholung dieses Vorganges bleibt der Gasdruck stets derselbe und die
                              									Flamme eine gleichmässige. Durch Abänderung des Anfangsdruckes des Gases oder der
                              									Dichtigkeit der in i und j
                              									enthaltenen Flüssigkeit kann der Grad des Druckes beliebig verändert werden. Das das
                              
                              									Karbid angreifende Wasser kommt mit der Aussenluft nicht in Berührung, da sich
                              									zwischen dieser und dem Wasser in c die eingesperrte
                              									gasförmige Masse und die Flüssigkeitsmasse in i
                              									befindet. Es ist daher auch ein unangenehmer Geruch der Flamme ausgeschlossen.
                              									Selbstverständlich kann der Acetylenentwickler auch in anderen Formen ausgeführt
                              									werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 610
                              Fig. 34.Apparat von Schäfer zur Wiedergewinnung des Wassers und Kalks bei
                                 										der Acetylendarstellung.
                              
                           Das Verfahren zur Wiedergewinnung des Wassers und des Kalks
                                 										bei der Acetylendarstellung von A. Schäfer in
                              									Döbeln i. S. (D. R. P. Nr. 111388) bezweckt eine Verbesserung des in dem Werke Carbure de calcium et acétylène von Lefèvre 1898 angegebenen Verfahrens, welches darin
                              									besteht, dass das Wasser des Entwicklers durch eine Rinne in ein Klärbecken behufs
                              									Abscheidung der Kalkmilch abgeleitet und hierauf das darüber befindliche Wasser
                              									mittels Pumpe in einen Behälter gehoben wird, um es dem Entwickleraufs neue
                              									langsam zuzuführen. Bei diesem Verfahren kommt jedoch das Abwasser fast überall mit
                              									der Aussenluft in Berührung; das Wasser wird verdunstet und die Luft wird mit
                              									Acetylen geschwängert, wodurch ein explosives Acetylenluftgemisch entsteht. Bei dem
                              									vorliegenden Verfahren gelangt dagegen das Abwasser nach dem Aufrühren des
                              									Kalkschlamms in ein luftdicht abgeschlossenes Rohrsystem, der Kalk wird auf einer
                              									Filterfläche abgelagert und ein Entweichen von Acetylen in die Aussenluft ist
                              
                              									ausgeschlossen.
                           In Fig. 34 ist E der
                              									Gasentwickler, aus welchem die Kalkmilch in ein Montejus M und von diesem das trübe Wasser durch Druck in ein Filter F geleitet wird, wo sich die festen Teile ablagern,
                              									während das Wasser in den Entwickler zurückläuft. Sämtliche Leitungen, Montejus, an
                              									dessen Stelle auch eine Breipumpe treten kann, und Filter sind gegen die Aussenluft
                              									vollständig abgeschlossen, infolgedessen weder Verdunstung des Wassers, noch
                              									Austritt von Acetylen stattfinden kann.
                           Der Acetylenapparat der Oesterr.
                                 										Karbid- und Karbor.-Aktiengesellschaft, Gurovits und Co. in Wien (D. R. P.
                              									Nr. 111415) ist mit einem Wasserventil versehen, welches bei der Bewegung des
                              									Ventilkörpers nach unten geöffnet, nach oben dagegen geschlossen wird. Um jedoch im
                              									Falle des Zerreissens der Ventilspindel oder Ablösen des Ventilkörpers ein
                              
                              									Herabfallen des absperrenden Teiles und Freigeben der Ventilsitzöffnung zu verhüten,
                              									ist nach Fig. 35 unterhalb des Ventilkörpers k mit der Ventilspindel h,
                              									welche sich beim Heben gegen den Sitz s1 anlegt und den Wasserzufluss absperrt, ein zweiter
                              									Ventilsitz s2
                              									angeordnet. Auf diesem bleibt der etwa abgerissene Ventilkörper liegen und sperrt
                              
                              									dadurch ebenfalls den Wasserzufluss ab.
                           Tragbarer Acetylenentwickler mit Wasserschirm von A. P. Andersen in Kopenhagen (D. R. P. Nr. 111485).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 610
                              Fig. 35.Wasserventil für Acetylenapparate von Gurovits und Co.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 610
                              Fig. 36.Tragbarer Acetylenentwickler von Andersen.
                              
                           Bei dem in Fig. 36 dargestellten, eine Fahrradlaterne
                              									bildenden Acetylenentwickler ist a ein Cylinder mit
                              									halbkugelförmigem, bei n durchlochten, aufgeschraubten
                              									Deckel b und unterem Wasserbehälter c mit bei q durchlochtem,
                              									ausgebauchten Fuss p. Ein Gummihut m schliesst den Deckel b
                              									gegen den Cylinder a und eine Gummiplatte o den Wasserbehälter c
                              									gegen den Fuss p luftdicht ab. Um das in dem Cylinder
                              										a enthaltene Karbid vor dem Bespritzen mit Wasser
                              									aus dem Behälter c zu schützen, ist in a ein Drahtrost e mit
                              									einem Wasserschirm f angebracht, welch letzterer aus
                              									einem Trichter besteht, in dessen Oeffnung die Spitze eines flachen Kegels
                              									hineinragt, wodurch ein ringförmiger Schlitz zum Durchtritt des Karbids entsteht,
                              										welcher jedoch
                              									nicht von Karbidrückständen verstopft werden kann. Wird das Acetylen nicht
                              									verbraucht und die Gummiplatte o durch das Gas nach
                              									unten gedrückt, wodurch das Wasser vom Karbid zurücktritt, so verhindert Kegel und
                              									Trichter ein Spritzen des Wassers nach dem Karbidrost. Der Gummihut m dient hierbei als notwendige Ergänzung des
                              									Gummibodens, welcher sich nur gering ausdehnen kann, was nicht genügt, bei
                              									plötzlichem Schliessen des Apparates dem Drucke des sich noch weiter entwickelnden
                              
                              									Gases nachzugeben. Durch diese Konstruktion werden daher die bei den bisherigen
                              									derartigen Acetylenentwicklern üblichen engen Zutrittsöffnungen für das Karbid,
                              									welche sich leicht verstopften, vermieden und ein Bespritzen des Karbids bei
                              									Erschütterungen demnach unmöglich gemacht.
                           Die Acetylenentwickler mit übereinander angeordneten Karbidbehältern oder mit in
                              									Schichten geteilten Karbidbüchsen, welche mit übereinander angeordneten seitlichen
                              									Oeffnungen, unterem Wassereintritt und oberem Gasaustritt versehen sind, leiden an
                              									dem Nachteil, dass die Wasserdämpfe, welche sich in dem Acetylen befinden, in die
                              									Karbidbehälter eindringen bezw. das feuchte Acetylen durch die Karbidbüchse
                              									hindurchtritt und ein vorzeitiges Zersetzen des Karbids veranlasst. Bei längerer
                              									Unterbrechung der Gaserzeugung entsteht dann im Oberteile der Karbidbüchse bezw. der
                              									einzelnen Behälter eine Kalkkruste, welche das erneuerte Einwirken des Wassers
                              
                              									erschwert.
                           Diese Uebelstände will F. Barruschky in Basel mit seinem
                              									durch D. R. P. Nr. 111512 geschützten Acetylenentwickler in der Weise vermeiden, dass die übereinander
                              									gestellten Metallbüchsen, welche an einem in den Gaserzeuger einzusetzenden Ständer
                              									befestigt sind, mit einem losen, das Einfüllen von Karbid und Entweichen von Gas
                              									gestattenden Deckel versehen sind, während sich in den Seiten Wandungen Oeffnungen
                              									befinden, bei welchen durch eine sich nach innen öffnende Klappe die Berührung des
                              									von unten austretenden Gases mit dem oberen Karbid verhindert wird.
                           In Fig. 37 ist a der
                              									Entwickler mit der Leitung b, durch welche das Wasser
                              									regelbar in den Unterteil eintritt, während das erzeugte Gas durch c entweicht. Einin den Entwickler a eingelassener Ständer d
                              
                              									trägt auf in gewissen Abständen übereinander angeordneten Böden f Blechhülsen g, welche
                              									das Karbid aufnehmen und mit je einem lose aufgesetzten Deckel h versehen sind, welcher durch das sich entwickelnde
                              									Gas gehoben werden und letzteres entweichen kann. Die Seitenwandungen der Büchsen
                              										g sind mit Oeffnungen i versehen, welche durch sich nach innen öffnende, aus biegsamem Stoffe
                              									hergestellte Klappen h geschlossen werden, so dass das
                              									aus der einen Büchse austretende Gas in die darüber befindlichen Karbidbehälter
                              									nicht eindringen und deren vorzeitige Zersetzung herbeiführen kann. Andererseits
                              									können jedoch diese Klappen von dem in den Entwickler eingelassenen, in a aufsteigenden Zersetzungswasser geöffnet werden, so
                              									dass Wasser in die Büchsen eintreten kann. Ausserdem können die Büchsen noch durch
                              									Scheidewände geteilt werden, so dass immer nur ein Teil des Gehaltes derselben zur
                              									Verwendung kommt. Hierdurch wird die vorzeitige Zersetzung des Karbids in den oberen
                              									Büchsen durch das in den unteren erzeugte feuchte Karbid verhütet gegenüber dem
                              									Karbiderzeuger des amerikanischen Patents Nr. 612361, bei welchem zwei Oeffnungen
                              									ohne Klappen vorhanden sind. Das Gleiche betrifft das britische Patent Nr. 26325 vom
                              									Jahre 1892, bei welchem sich das Karbid in einer in wagerechten Schichten geteilten,
                              									oben offenen, mit übereinander angebrachten seitlichen Oeffnungen versehenen Buchse
                              									befindet, deren Oeffnungen durch poröse Platten verdeckt sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 611
                              Fig. 37.Acetylenentwickler von Barruschky.
                              
                           Bei dem vorliegenden Entwickler tritt das Wasser durch die mit Klappe ausgerüstete
                              									Seitenöffnung der unteren Karbidbüchse ein und das erzeugte Acetylen gelangt unter
                              									Heben des Büchsendeckels in den Entwickler, ohne das in den darüber gelegenen
                              									Büchsen enthaltene Karbid anzugreifen. Es wird daher aus jeder Büchse gleich viel
                              									Acetylen entwickelt.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)