| Titel: | Ueber den elektromotorischen Antrieb von Drehscheiben und Schiebebühnen. | 
| Autor: | S. H. | 
| Fundstelle: | Band 316, Jahrgang 1901, S. 674 | 
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                        Ueber den elektromotorischen Antrieb von
                           								Drehscheiben und Schiebebühnen.
                        Ueber den elektromotorischen Antrieb von Drehscheiben und
                           								Schiebebühnen.
                        
                     
                        
                           Nachdem man seit einigen Jahren dazu übergeht, die Bahnhöfe mit elektrischem
                              									Licht zu versehen, so versuchte man auch, die Signalvorrichtungen elektrisch zu
                              									bethätigen, und da die Versuche glücklich gelangen, so entwickelte sich in kurzer
                              									Zeit ein besonderer Industriezweig: der Bau von elektrischen Signaleinrichtungen für
                              									Eisenbahnanlagen.
                           In diese Zeit fallen auch die Versuche, welche mit elektrisch betriebenen
                              									Drehscheiben und Schiebebühnen angestellt wurden, und errang die Elektrizität auch
                              									hier einen grossen Sieg.
                           Dies ist leicht begreiflich, wenn man bedenkt, dass die Schiebebühnen früher fast
                              									ausschliesslich durch Seile und Drehscheiben von Hand angetrieben wurden, und
                              									hierdurch der Nutzeffekt ein geringer sowie der Betrieb ein teurer wurde. Einige
                              									Berechnungen, die man zur Zeit anstellte, ergaben einen Wirkungsgrad des damaligen
                              									Betriebes von 20 bis 30 %
                           Vergleicht man hiermit den Wirkungsgrad elektrischer Kraftübertragungsanlagen, welche
                              									einen Nutzeffekt von mindestens 80 % aufweisen, so ergibt sich hieraus, dass nur der
                              									elektrische Antrieb eine Verbilligung des Betriebes herbeiführen konnte.
                           Da die Geleisanlagen und Reparaturwerkstätten grösserer Bahnhöfe mehrere Drehscheiben
                              									und Schiebebühnen besitzen, so wurde eine Zentralisierung der Primärmaschinen
                              									möglichst angestrebt. Eine solche Zentralisierung konnte leicht erreicht werden, da
                              									viele Bahnhöfe, wie bereits bemerkt, mit elektrischer Beleuchtung versehen waren,
                              									und man nun die Primärmaschine im Bahnhof oder in der Nähe desselben aufstellen
                              									konnte.
                           Dies ging nur dann, wenn die Bahnhofsanlage eine eigene Kraftquelle besass und man
                              									durch ein Zusatzaggregat den Strombedarf der Kraftanlage decken konnte. War dagegen
                              									der Bahnhof an eine städtische Zentrale angeschlossen, so ergaben sich mancherlei
                              									Schwierigkeiten in der Stromzuführungsanordnung, da man ja keine Kraftanlage an
                              									einem Lichtnetz schliessen kann, ohne dass ein Zucken der Lichtanlagen beim
                              									Einschalten von Motoren eintritt. Ausserdem war vielfach eine höhere Spannung zum
                              									entfernten Bahnhof nötig, und konnte man wohl mehrere Bogenlampen und Glühlampen in
                              									den verschiedenen Hallen und Sälen hintereinander schalten, jedoch war eine solche
                              									Spannung zum Betrieb von genannten Kraftanlagen nicht empfehlenswert, da die Gefahr
                              									eine zu grosse war. Bei der Projektierung einer Bahnhofszentrale ist es deshalb
                              									empfehlenswert, von jedem Anschluss an städtischer Leitung abzusehen.
                           Eine Trennung des Lichtbedarfs vom Kraftkonsum ist vorzuziehen und geschieht
                              									dies am besten durch Projektierung zweier Primäraggregate.
                           Hierdurch fällt eine teure Akkumulatorenbatterie fort, und ist man gleichzeitig im
                              									Besitz einer Reservemaschine, da diejenige, welche den Kraftbedarf deckt, ja
                              									meistens nur über Tag im Betrieb ist. Deckt man dagegen beide Konsume durch ein
                              									einziges Maschinenaggregat, so wird eine teure Akkumulatorenbatterie notwendig, da
                              									sonst die Schwankungen beim Betrieb der Motoren nicht ausgeglichen werden
                              									können.
                           Eine kleine Akkumulatorenbatterie würde beim Betrieb mit zwei Aggregaten zu empfehlen
                              									sein, da man den Nachtkonsum dann mit dieser decken kann.
                           Speziell in Zentralen für Bahnhofsgeleisanlagen darf eine Stromunterbrechung nicht
                              									stattfinden, und sollte man schon aus diesem Grund eine Reservemaschine bei der
                              									Projektierung berücksichtigen.
                           Ist in der Stadt bereits eine Zentrale vorhanden, so kann man die Schaltung der
                              									Bahnhofzentrale so einrichten, dass man, im Fall eine Stromunterbrechung
                              									stattfindet, sofort den ganzen Bedarf von der städtischen Anlage entnehmen kann.
                           Diese Einrichtung kann man auch dann benutzen, falls eine Reinigung der Maschinen
                              									während der Nacht stattfinden soll.
                           Die Stromzuführung zu den Schiebebühnen geschieht meistens mittels blanker
                              									Kupferbänder oder Kabel, welche in zwei Rinnen im Boden der Schiebebühnenvertiefung
                              
                              
                              
                              									liegen. Dieselben sind auf Porzellanisolatoren mit einer Nut in dem oberen Teil,
                              									welche zur Aufnahme des Kabels oder des Kupferbandes dient, verlegt.
                           Die Befestigung geschieht mittels dünner Kupferdrähte, welche durch zwei Löcher etwa
                              									in der Mitte der Schiene gezogen und am Kopf des Isolators festgeschlungen werden.
                              									Bei Drehscheiben kann man die Stromzuführung ebenso ausführen, jedoch ist es
                              									empfehlenswert und sehr zweckmässig, an den Enden des Bandes oder des Kabels Federn
                              									anzubringen, welche das Band oder das Kabel zusammenziehen und somit hierdurch schon
                              									ein Abgleiten vom Isolator verhindern.
                           Die Zuführungsdrähte zu dem Schleifband oder Kabel können unter- oder oberirdisch
                              									verlegt werden. Am zweckmässigsten ist, sie soviel wie irgend möglich oberirdisch zu
                              									verlegen, da erstens diese Montierungsart am billigsten ist und zweitens bei einer
                              									Veränderung in der Disposition der Geleise keine Verletzung der Leitung stattfinden
                              									kann.
                           
                           Die Schleifbügel sind mittels Scharnieren und Feder gelenkig gemacht und werden
                              									unter der Schiebebühne auf einer isolierenden Unterlage befestigt.
                           Die isolierten Drähte, welche im Hohlraum der Bügelstangen liegen, werden von dort
                              
                              									direkt zum Motor geführt. Der Schleifkontakt des Bügels kann als Bürste, Rolle oder
                              
                              									Drahtschleife ausgebildet sein.
                           Am meisten ist das Gleichstromsystem in Anwendung und werden grösstenteils
                              									Hauptstrommotoren benutzt, da diese von den Gleichstrommotoren das grösste
                              									Anzugsmoment besitzen, und ihre Geschwindigkeit sich mit der Schwere der Last
                              									verringert oder vermehrt. Auch der Drehstrommotor besitzt ein grosses Anzugsmoment,
                              									nur ist zu berücksichtigen, dass bei Anwendung des Drehstromsystems drei Leitungen
                              									sowie drei Stromabnahmevorrichtungen benötigt werden, und stellen sich die
                              
                              									Anlagekosten bei Anwendung des Drehstromsystems bedeutend teurer, da, wenn auch das
                              									Kupferquantum unter Umständen etwas geringer ist als beim Gleichstromsystem, doch
                              									wieder die Installationskosten dies sehr überwiegen.
                           Im allgemeinen ergeben sich für Schiebebühnen bei Anwendung des Drehstromsystems etwa
                              									20 bis 30 % Mehrkosten als beim Gleichstromsystem.
                           Ausserdem ist es nur dann vorteilhaft, das Drehstromsystem vorzuziehen, wenn die
                              									ganze Anlage an einer städtischen Zentrale angeschlossen werden soll, da man sonst
                              									von einer Akkumulatorenbatterie absehen muss, und dies meistens nicht gern thut,
                              									weil man dann die grössten Vorteile des Gleichstromsystems verlieren würde.
                           Der Elektromotor der Schiebebühnen wird meistens mit einem konischen Reibungsrad auf
                              									dem einen Ende der Welle versehen, und kann dasselbe mit zwei gleichfalls konischen
                              									Reibungsrädern, welche auf einem Vorgelege befestigt sind, in Eingriff gebracht
                              									werden. Mittels Steuerhebel kann man dann eins der letztgenannten Räder gegen das
                              
                              									Reibungsrad des Motors pressen. Die Einrichtung wird so getroffen, dass das eine Rad
                              									die Vorwärts- und das andere die Rückwärtsbewegung ausführt.
                           Der Mittelstand des Steuerhebels bringt dann den Stillstand der Schiebebühne zuwege,
                              									ohne jedoch den Motor auszuschalten. Früher war es üblich, einen besonderen
                              									Ausschalter auf dem Motor anzubringen; neuerdings richtet man den Steuerhebel so
                              									ein, dass dieser die Ein- und Ausschaltung sowie das Anlassen des Motors besorgt.
                              									Die Uebertragung der Bewegung vom Vorgelege auf die Laufachse geschieht mittels
                              									Zahnräder. Neuerdings wird das Laufrad von der Welle des Motors, durch Schnecke und
                              									Schneckenrad sowie doppelte Kettenräder angetrieben. Die Schnecke nebst Rad soll in
                              									einem Gusseisengehäuse, mit Oel gefüllt, versenkt werden, da dann der Wirkungsgrad
                              									derselben sich durch Verminderung der Reibung bedeutend erhöht, und ausserdem kein
                              									grosses Geräusch zu vernehmen ist.
                           Diese Einrichtung ist sehr zu empfehlen bei kleinen Motorleistungen mit hohen
                              									Tourenzahlen. Bezeichnet G das Gewicht der Last in kg,
                              										g das Gewicht der Bühne oder des Scheibenkörpers
                              									inklusive Motor in kg, P die erforderliche Kraft in kg
                              									zur Ueberwindung des Reibungswiderstandes am Umfang der Laufräder, D den Durchmesser der Laufräder in cm, d den Zapfendurchmesser, μ
                              									den Koeffizienten der Zapfenreibung der Laufräder und f
                              									den Hebelarm der rollenden Reibung, so ist
                           P=\frac{(G+g)\,\left(\mu\,\cdot\,\frac{d}{2}+f\right)\,2}{D} . . . 1)
                           Bezeichnet ϕ den Wirkungsgrad der vollständigen
                              									Uebersetzung, v die Geschwindigkeit in Meter pro
                              									Sekunde, η den Wirkungsgrad des Elektromotors, so ist
                              									die erforderliche Motorleistung
                           N=\frac{P\,\cdot\,v}{\varphi\,\cdot\,75}=\frac{(G+g)\,\left(\frac{\mu\,d}{2}+f\right)\,\cdot\,v}{\varphi\,\cdot\,D\,\cdot\,37,5}\mbox{
                                 PS} . . 2)
                           und die verbrauchte Energie
                           E=\frac{P\,\cdot\,v\,\cdot\,736}{\varphi\,\cdot\,75\,\cdot\,\eta}=19,63\,\cdot\,\frac{(G+g)\,\left(\frac{\mu\,d}{2}+f\right)\,v}{\varphi\,\cdot\,\eta\,\cdot\,D}\mbox{
                                 Watt} 3)
                           Da die Leistungen nur in wenigen Fällen 10 PS übersteigen, so wollen wir
                              									annehmen, dass ϕ = 0,8 und η = 0,85. Man erhält alsdann folgende vereinfachte Gleichungen:
                           N=\sim\,0,034\,(G+g)\,\left(\mu\,\cdot\,\frac{d}{2}+f\right)\,\frac{v}{D} . . 4)
                           E=\sim\,2,88\,(G+g)\,\left(\mu\,\cdot\,\frac{d}{2}+f\right)\,\frac{v}{D} . . 5)
                           Durchschnittlich beträgt f = 0,05 cm und μ = 0,08 bis 0,1.
                           Um einer Beschädigung des Motors und des Antriebsmechanismus vorzubeugen, wird an der
                              									einen Seite des Motors eine federnde Vorrichtung angebracht.
                           Diese verhindert eine zu schnelle Vorwärtsbewegung und nimmt den Stoss auf, wenn der
                              									Motor durch Reibung an der Schnecke plötzlich stehen bleiben würde und die
                              									Schiebebühne weiter zu laufen bestrebt ist. Man versieht deshalb grössere Bühnen mit
                              									Bandbremsen, welche meistens auf elektromagnetischem Wege gelüftet werden.
                           Seitdem man mit der Anwendung der Kontroller bei Krananlagen gute Erfolge erzielt
                              									hat, so geht man dazu über, auch solche zum Betrieb von Schiebebühnen zu
                              									benutzen.
                           Der Kontroller besteht aus einer Kontaktwalze, deren Kontakte mit Kontaktfingern bei
                              									Drehung die Ein- oder Ausschaltung eines oder mehrerer Magnetspulenteile besorgen.
                              									Die Magnetwickelung des Hauptstrommotors ist unterteilt, und wird hierdurch die
                              									Ampèrewindungszahl regulierbar, somit auch die induzierten elektromotorischen Kräfte
                              									im Anker des Motors. Die Kontakte sind so miteinander verbunden, dass eine
                              									Hintereinander- und Parallelschaltung der Spulenteile erfolgen kann.
                           Zum Anlaufen sind meistens sämtliche Teile respektive Spulen hintereinander
                              									geschaltet, so dass der Motor mit seinem vollen Anzugsmoment anläuft. Sind in
                              									letzterer Stellung sämtliche Spulen parallel geschaltet, so läuft der Motor am
                              
                              
                              									schnellsten, jedoch mit kleinstem Anzugsmoment.
                           Hieraus geht hervor, dass der Widerstand in der Anlaufstellung genügend gross ist,
                              									und demnach kein besonderer Vorschaltwiderstand erforderlich ist.
                           Die neueren Kontroller besitzen eine elektromagnetische Funkenlöschung. Diese beruht
                              									auf der Wechselwirkung zwischen einem stromführenden Leiter und einem magnetischen
                              									Kraftfelde. Entsteht zwischen zwei benachbarten Kontakten ein Funke, und erzeugt man
                              									ein Kraftfeld, senkrecht zur Zeichenebene, so wird der Funke den Kraftlinienfluss
                              									schneiden, nach der Seite gedrängt, und wegen des mit der Länge des Lichtbogens
                              									wachsenden Widerstandes erlöschen. Es ist nun ein schwaches Magnetfeld zum Erzielen
                              									dieser Wirkung erforderlich, und isoliert man die Kontakte ausserdem voneinander, um
                              									ein Ueberspringen des Funkens auf einen benachbarten Kontakt zu verhindern.
                           Die nebeneinander liegenden Isolierwände sind auf einer eisernen Schiene befestigt
                              									und bilden hierdurch eine Art Rechen. Die Eisenschiene ist gelenkig gelagert und
                              									kann nach der Seite aufgeklappt werden. Der Hauptstrom des Motors dient in der Regel
                              
                              									zur Erregung der benötigten Magnetspule. Als Polansatz wählt man gewöhnlich die
                              									Eisenschiene oder auch einen Teil des Gehäuses.
                           Bei Ausschaltung des Hauptstromkreises werden gleichzeitig mehrere Stellen
                              									unterbrochen, da sonst doch eine Zerstörung der Kontakte durch den Funken
                              									stattfinden würde. Die Schaltung ist so eingerichtet, dass bei einer
                              									entgegengesetzten Drehung der Kurbel ein Reversieren des Motors stattfindet. Somit
                              									fallen dann die Reibungsräder fort und kann ein direkter Antrieb mittels Zahnräder
                              									auf der Laufradachse stattfinden.
                           Das Zahnrad auf der Motorachse ist von Rohhaut und kann man eine Auswechselung
                              									mittels Hebel einrichten so dass man hierdurch die Geschwindigkeit um das Mehrfache
                              									erhöhen oder verringern kann. Anstatt Zahnräder kann man auch konische Reibungsräder
                              
                              									wählen und diese mittels Handrad und Schraube gegen die Motorscheibe pressen.
                           Zum Transport von Wagen muss man eine Klauenkuppelung vorsehen, die einmal die Bühne
                              									in Bewegung bringt, ein anderes Mal eine Seilscheibe antreibt, welche den Wagen auf
                              									die Bühne heraufzieht. Die Geschwindigkeit der Seilscheibe ist eine ziemlich grosse; meistens
                              									wählt man sie gleich der Fahrgeschwindigkeit.
                           Bei Drehscheibenanlagen ist es empfehlenswert, ausser Kontaktrollen noch rechts und
                              									links Schleifbürsten, welche isoliert an den Hauptträgern der Drehscheibe befestigt
                              									sind, anzubringen. Meistens werden Kontaktrollen und keine Schleifen oder Bürsten
                              									verwendet. Zwischen diesen Kontaktrollen und dem Motor ist eine mit vulkanisiertem
                              									Gummi isolierte, in Gasröhren gezogene Leitung verlegt. Eine Beschädigung dürfte
                              									hierdurch wohl ausgeschlossen sein.
                           Auf der Achse des Motors wird eine Schnecke befestigt, deren Bewegung auf dem am
                              
                              									Umfang der Drehscheibengrube befestigten Zahnkranz durch ein Schneckenrad, ein Paar
                              									Kegelräder und ein am unteren Ende der senkrechten Achse angebrachtes Zahnrad
                              									übertragen wird. Das ganze Gestell wird, wie bei den Schiebebühnen, an einer Seite
                              									federnd gelagert, damit etwaige Stösse ausgeglichen werden.
                           Im Durchschnitt findet man, dass zum Anlaufen etwa 20 % mehr geleistet wird, wie beim
                              									normalen Betrieb.
                           Die neuen Drehscheiben erhalten eine Eisenkonstruktion, welche die Kontaktvorrichtung
                              									trägt. Diese besteht aus zwei isolierten Schleifringen, welche beim Drehen der
                              									Drehscheibe an Metallbürsten vorbeigleiten, die auf einer hohlen, an einem
                              									Holzträger befestigten Achse isoliert befestigt sind. Die sonstige Installation ist
                              									die gleiche geblieben. Es sei noch bemerkt, dass der Motor vollständig verkapselt
                              									sein muss. Es gibt verschiedene Bauarten, und sollen deshalb nur die am meisten
                              									ausgeführten genannt werden. Bei der ersten Bauart ist nur der Mittelzapfen führend
                              									und fehlt bei einigen Ausführungen ganz. Der Umfang trägt allein die Last und sind
                              									die Scheiben mit Rollen oder Kugeln versehen, können sich aber unabhängig vom
                              									Fundament bewegen. Für diese Anordnung hat man
                           P=\frac{(G+g)\,2}{D}\,\cdot\,f . . . . . . . 6)
                           und nach Gl. 3
                           N=\frac{(G+g)\,\cdot\,f\,\cdot\,v}{\varphi\,\cdot\,D\,\cdot\,37,5} . . . . . . 7)
                           nach Gl. 4
                           E=19,63\,\frac{(G+g)\,f\,\cdot\,v}{\varphi\,\cdot\,\eta\,\cdot\,D} . . . . . . 8)
                           Bei der zweiten Anordnung ist der Mittelzapfen tragend, der Umfang nur führend und je
                              
                              									nach der Konstruktion auch tragend. Die Scheiben mit den Rollenlagernsind an
                              									der Scheibe fest angeordnet. Bei der gleichen Anordnung können die Scheiben und
                              									Rolllager auch am Fundament befestigt sein. Bezeichnet g' die Belastung der Laufräder oder Kugeln und g'' die Belastung des Mittelzapfens und D'
                              									den Durchmesser der Umfangsschiene, so ist
                           g' + g''
                              									= G + g . . . . . . 9)
                           und alsdann
                           
                              P=\frac{\left(\mu\,\frac{d}{2}+f\right)\,g'\,\cdot\,2}{D}+\frac{2\,\mu'\,\cdot\,d'\,\cdot\,g''}{3\,\cdot\,D'}
                              
                           =\frac{2}{3}\,\left[\frac{3\,\left(\mu\,\frac{d}{2}+f\right)\,g'}{D}+\frac{\mu'\,\cdot\,d'\,\cdot\,g''}{D'}\right] . 10)
                           Man erhält alsdann nach Gl. 3
                           N=\frac{v}{112,5\,\varphi}\,\left[\frac{3\,\left(\mu\,\frac{d}{2}+f\right)\,g'}{D}+\frac{\mu'\,\cdot\,d'\,\cdot\,g''}{D'}\right] 11)
                           und nach Gl. 4
                           E=\frac{6,54\,\cdot\,v}{\varphi\,\cdot\,\eta}\,\left[\frac{3\,\left(\mu\,\frac{d}{2}+f\right)\,g'}{D}+\frac{\mu'\,\cdot\,d'\,\cdot\,g''}{D'}\right] 12)
                           Hierzu sei bemerkt, dass μ' den Reibungskoeffizienten
                              									und d' den Durchmesser des Spurzapfens in cm
                              									bezeichnet. Im allgemeinen ist μ = μ' = 0,08 bis 0,1 und f =
                              									0,05 cm.
                           Bei einer anderen Anordnung sind die Scheiben mit Rollen oder Kugeln, unabhängig von
                              									Scheibe und Fundament, beweglich.
                           Für diese Bauart hat man
                           P=\frac{2\,\cdot\,f\,g'}{D}+\frac{2\,\cdot\,\mu'\,\cdot\,d'\,g''}{3\,\cdot\,D'}=\frac{2}{3}\,\left(\frac{3\,f\,g'}{D}+\frac{\mu'\,\cdot\,d'\,g''}{D'}\right) 13)
                           Alsdann nach Gl. 3
                           N=\frac{v}{112,5\,\varphi}\,\left(\frac{3\,f\,g'}{D}+\frac{\mu'\,\cdot\,d'\,g''}{D'}\right) . . 14)
                           und nach Gl. 4
                           E=\frac{6,54\,\cdot\,v}{\varphi\,\cdot\,\eta}\,\left(\frac{3\,f\,g'}{D}+\frac{\mu'\,\cdot\,d'\,g''}{D'}\right) . . 15)
                           Diese Gleichungen lassen sich noch vereinfachen, wenn man den Wirkungsgrad der
                              									Uebersetzung und des Motors annimmt, jedoch dürfte die Ausführung überflüssig
                              									erscheinen.
                           
                              
                                 S. H.