| Titel: | Ueber Aräometer mit willkürlicher Einteilung. | 
| Autor: | Gustav Rauter | 
| Fundstelle: | Band 316, Jahrgang 1901, S. 677 | 
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                        Ueber Aräometer mit willkürlicher
                           								Einteilung.
                        Von Dr. Gustav Rauter.
                        Ueber Aräometer mit willkürlicher Einteilung.
                        
                     
                        
                           Neben solchen Aräometern, die unmittelbar das spezifische Gewicht einer
                              									Flüssigkeit oder den Prozentgehalt einer gewissen Lösung angeben, werden noch die
                              									verschiedensten Aräometer mit willkürlicher Einteilung gebraucht, und zwar beruhen
                              									deren Angaben auf sehr mannigfaltigen Berechnungen, so dass oft ganz gleich benannte
                              									Aräometer doch je nach der Herkunft ziemlich weit voneinander verschiedene Angaben
                              									machen, ein Umstand, der insbesondere auch für die meist gebräuchliche Einteilung
                              									nach Graden Baumé zutrifft.
                           Wir wollen zunächst einmal von den Instrumenten nach Fleischer und nach Twaddell absehen, auf die
                              									wir später zurückkommen werden. Dann können wir alle gebräuchlichen
                              									Aräometereinteilungen, die wir im Auge haben, nämlich (nach abnehmender Grösse der
                              									Grade geordnet) die nach Gay-Lussac, Cartier, Baumé,
                                 										Stoppani, Beck, Balling und Brix auf eine
                              									gemeinschaftliche Grundlage zurückführen.
                           Denken wir uns einen Körper AB (Fig. 1) in eine Flüssigkeit vom spezifischen Gewichte
                              										p eintauchen, in die er bis zum Punkte F einsinke. In eine andere, schwerere Flüssigkeit vom
                              									spezifischen Gewichte q tauche er bis E ein. Wir teilen nun den Körper in eine Anzahl gleich
                              									schwerer und demnach bei gleich grossem Querschnitt auch gleich langer Teile ein.
                              									Zwischen F und E seien c solcher Teile oder Grade, wobei wir F mit 0° und E mit c° bezeichnen. Diese Bezifferung können wir nun auch
                              									auf alle anderen Teilpunkte des Körpers AB
                              									ausdehnen; hierbei werden dann die über F
                              									hinausliegenden Teile negatives Vorzeichen erhalten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 677
                              Fig. 1.
                              
                           Wie gross ist nun das spezifische Gewicht d einer
                              									Flüssigkeit, in die der Körper AB bis zum Punkte
                              										G bei n°
                              									eintaucht?
                           Setzen wir FB = w,
                              
                              									GB = x,
                              									FG = y,
                              									FE = z und EB = 1, so können wir dies letztere deswegen
                              									thun, weil das Gewicht des Aräometers an und für sich nicht in Betracht kommt,
                              									vielmehr nur das verhältnismässige Gewicht der einzelnen Teile untereinander in
                              									Rechnung zu ziehen ist. Es ergeben sich dann folgende Gleichungen:
                           d : p =
                              										w : x
                           d : q = 1
                              									: x
                           n : c =
                              										y : z
                           w = z +
                              									1
                           z = x +
                              										y – 1.
                           Hieraus folgt, dass
                           
                              d=\frac{c\,p\,q}{c\,q-n\,(q-p)},
                              
                           oder, um n ohne Faktor zu
                              									haben:
                           
                              d=\frac{\frac{c\,p\,q}{q-p}}{\frac{c\,q}{q-p}-n}.
                              
                           Setzen wir nun \frac{c\,p\,q}{q-p}=a und \frac{c\,q}{q-p}=b, so ist
                           
                              d=\frac{a}{b-n}=\frac{a}{a-(n+a-b)},
                              
                           oder wenn wir a – b = c setzen:
                           
                              d=\frac{a}{(a-e)-n}=\frac{a}{a-(n+e)}.
                              
                           Es ist dann:
                           
                              e=a-b=\frac{c\,p\,q}{q-p}-\frac{c\,q}{q-p}=\frac{c\,q\,(p-1)}{q-p}.
                              
                           Regelmässig hat nun eine der beiden Flüssigkeiten, von denen ausgegangen wird, das
                              									spezifische Gewicht 1. Setzen wir p = 1, so ist cpq = cq, aber
                              									auch a = b, und
                           d=\frac{a}{a-n} . . . . . . I)
                           n=\frac{a\,(d-1)}{d} . . . . . . II)
                           a=\frac{d\,n}{d-1} . . . . . . III)
                           Auf diese drei Grundgleichungen lassen sich auch die Formeln zurückführen, bei denen
                              										p ≷ 1 und demnach
                           
                              d=\frac{a}{b-n}=\frac{a}{a-(n+e)}.
                              
                           Wir brauchen hier nur statt n den Ausdruck n + e einzusetzen.
                           Wir wollen a die Grundzahl, e die Höhenzahl nennen, letzteres deshalb, weil durch die Grösse e nichts weiter ausgedrückt wird, als nur eine Höher-
                              									oder Tieferlegung des Nullpunktes an im übrigen unveränderter Skala.
                           Ferner wollen wir alle Bezifferungen, die von leichteren zu schwereren Flüssigkeiten
                              									entsprechenden Gradzahlen fortschreiten, mit positiven, alle die aber, die umgekehrt
                              									von schwereren zu leichteren führen, mit negativem Vorzeichen versehen. Zu letzteren
                              									gehören insbesondere die Skalen der sogen. Aräometer für leichtere Flüssigkeiten.
                              									Durch das Festhalten des richtigen Vorzeichens wird erzielt, dass stets ausdrücklich
                              									zu ersehen ist, um was es sich handelt; z.B. entsprechen + 60° Baumé einem
                              									spezifischen Gewichte über 1, aber – 60° Baumé einem solchen unter 1. Auch ergibt
                              									sich daraus, dass zwischen Aräometern für schwerere und solchen für leichtere
                              									Flüssigkeiten theoretisch kein Unterschied besteht, und dass die in der Praxis
                              									zwischen beiden vielfach übliche scharfe Trennung nur unnötige Verwirrung
                              									schafft.
                           Vor mehr als 30 Jahren hat Gerlach in D. p. J. 1865 176 444 bis
                              
                              									461, 1866 181 358 bis 362 und 1870 198 313 bis 320 ausführliche Untersuchungen über die Aräometer und ihre
                              									Beziehungen zum spezifischen Gewichte angestellt, hat dabei aber jedes Aräometer für
                              									sich betrachtet und nicht versucht, das Ganze in ein zusammenhängendes System zu
                              									bringen, wodurch die Sache sowohl theoretisch wie praktisch bedeutend vereinfacht
                              									worden wäre. Von bleibendem Werte sind insbesondere die von Gerlach ausgeführten spezifischen Gewichtsbestimmungen gewesen, namentlich
                              									betreffs der den Baumé'schen Aräometern zu Grunde
                              									liegenden Kochsalzlösungen. Beim Vergleiche der in folgendem berechneten Zahlen mit
                              									den seinen ist besonders zu beachten, dass Gerlach die
                              									Aräometer für schwerere und leichtere Flüssigkeiten stets getrennt berechnet hat,
                              
                              									während hier beide unter gleiche Formeln gebracht sind.
                           Das älteste Aräometer mit willkürlicher Einteilung scheint das von Baumé zu sein, von dem Berzelius in einem Lehrbuche der Chemie, übersetzt von Woehler 1831 4 811 bis 812
                              									folgendes schreibt:
                           
                              „Baumé graduierte sein Aräometer für Salzlösungen
                                 										auf folgende Art: Dasselbe wurde in Wasser von + 11° [Réaumur'sche Grade scheinen gemeint zu sein] eingesenkt, und dann so
                                 										viel Quecksilber in die noch offene Röhre gebracht, bis das Instrument fast bis
                                 										an das Ende einsank. Dieser Punkt wurde nun mit 0° bezeichnet. Darauf wurde
                                 										diese Wage in eine Salzauflösung von 15 Teilen Kochsalz und 85 Teilen Wasser
                                 										gebracht, und der Punkt, bis zu dem sie einsank, mit 15 bezeichnet. Der Abstand
                                 										zwischen diesen Punkten wurde in 15 gleiche Teile, welche Grade ausmachten,
                                 										eingeteilt, und darauf die Röhre auch auf der unteren Hälfte in 15 gleich grosse
                                 
                                 										Grade eingeteilt; denn Baumé glaubte, dass die Zahl eines jeden Grades den prozentischen
                                    											Gehalt von Salz in der Auflösung anzeige. Dies ist jedoch nicht
                                 										richtig, teils weil die Röhre dieser Wage nie genau cylindrisch sein kann, und
                                 										teils, weil das spezifische Gewicht nicht ganz in demselben Verhältnisse wie der
                                 										Salzgehalt der Auflösung zunimmt.“
                              
                           
                              „Die Wage für spirituöse Flüssigkeiten ist ganz nach demselben Prinzip, d.h.
                                 										nicht nach ungleichen Quantitäten von Alkohol, sondern in einer Salzauflösung
                                 										graduiert. Der Nullpunkt befindet sich hier nicht an der Spitze, sondern gleich
                                 										über der Kugel, und ist durch die Stelle bestimmt, bis zu der die Wage in einer
                                 										Auflösung von 10 Teilen Salz in 90 Teilen Wasser sinkt. Sie wird hierauf in
                                 										reines Wasser eingetaucht, und der Punkt, bis zu dem sie darin untersinkt, mit
                                 										10 bezeichnet. Dieser Abstand wird in 10 Grade geteilt, nach welchen nachher der
                                 										übrige Teil der Röhre mit gleich grossen Graden graduiert wird.“
                              
                           Man ersieht hieraus, dass Baumé bei der Erfindung seines
                              									Aräometers von falschen Voraussetzungen ausging, dass er ferner auch von vornherein
                              									den durch nichts gerechtfertigten Unterschied zwischen Aräometer für schwerere und
                              									für leichtere Flüssigkeiten machte, sowie dass endlich, nach der ziemlich
                              									umständlichen Schilderung bei Berzelius zu schliessen,
                              									derartige Aräometer damals noch etwas verhältnismässig Neues waren.
                           Was zunächst nun die ursprüngliche Baumé-Skala für schwerere Flüssigkeiten anbetrifft
                              									(wir wollen die verschiedenen hier zu besprechenden Skalen mit laufenden Nummern,
                              									diese also mit 1 bezeichnen), so war hierin der Nullpunkt beim spezifischen Gewichte
                              									1, der andere feste Punkt 15°, beim spezifischen Gewichte einer 15prozentigen
                              									Kochsalzlösung bei 11° R. = 13¾° C. Diese hat hierbei das spezifische Gewicht
                              									1,11158, bezogen auf Wasser von gleicher Wärme. Es ist demnach
                           a=\frac{d\,n}{d-1}=\frac{1,11158\,\cdot\,15}{0,11158}=149,43 . . 1)
                           Gerlach berechnete die nämliche Skala unter
                              									Zugrundelegung des Gewichtes einer 15prozentigen Kochsalzlösung von 15° C., bezogen
                              									auf Wasser von 15° C., mit einem spezifischen Gewichte von 1,11146. Hierfür ist
                           a=\frac{d\,n}{d-1}=\frac{1,11146\,\cdot\,15}{0,11146}=149,58 . . 2)
                           Es gibt auch eine von Francoeur ebenfalls auf Grund des
                              									Gewichtes von 15prozentiger Kochsalzlösung berechnete Tabelle, bei der + 66° 1,7674
                              									spezifischem Gewicht entspricht. Hieraus ergibt sich:
                           a=\frac{d\,n}{d-1}=\frac{1,7674\,\cdot\,66}{0,7674}=152,00 . . 3)
                           Eine noch höhere Zahl für a ergibt die Umrechnung einer
                              									von Gerlach mitgeteilten Tabelle nach Bohnenberger,die nur bis 40° geht, was gleich
                              									1,347 spezifischem Gewicht gesetzt wird. Hiernach ist
                           a=\frac{1,347\,\cdot\,40}{0,347}=155,27 . . . . 4)
                           Bei Berzelius findet sich eine von Bingley berechnete Tabelle, die allerdings nur von 18
                              									bis 45° geht. Letzterer Zahl wird der Wert 1,435 spezifisches Gewicht gleich
                              									gesetzt, so dass also
                           a=\frac{1,435\,\cdot\,45}{0,435}=148,45 . . . . 5)
                           Die 15prozentige Kochsalzlösung wurde nun aber bald zu Gunsten einer 10prozentigen
                              
                              									verlassen, die man 10° entsprechen liess. Man nahm deren spezifisches Gewicht
                              
                              									entweder bei 12½ oder bei 15 oder bei 17½° C. an und bezog es auf Wasser von
                              									jedesmal gleicher Temperatur. Hierfür sind die betreffenden Zahlen nach den
                              									Bestimmungen von Gerlach:
                           
                              
                                 bei 12½° C.
                                 1,073596
                                 
                              
                                   „  15° C.
                                 1,073350
                                 
                              
                                   „  17½° C.
                                 1,073110
                                 
                              
                           Es folgen daraus die Formeln:
                           a=\frac{1,073596\,\cdot\,10}{0,073596}=145,88 . . . . 6)
                           a=\frac{1,07335\,\cdot\,10}{0,07335}=146,33 . . . . 7)
                           a=\frac{1,07311\,\cdot\,10}{0,07311}=146,78 . . . . 8)
                           Letzterer Zahl gibt Gerlach den Vorzug, weil 17½° C. als
                              									Grundtemperatur am meisten in Gebrauch sei.
                           Eine von Gerlach nach Delezennes mitgeteilte Tabelle enthält für 66° die spezifische
                              									Gewichtszahl 1,8922, woraus sich ergibt:
                           a = 139,97 . . . . . . . 9)
                           Eine andere dort Graham's Lehrbuch entnommene Tabelle
                              									hat 60° bei 1,815 spezifischem Gewicht. Sie sei von 10prozentiger Kochsalzlösung
                              									ausgehend berechnet, deren Gewicht man durch willkürliche Abkürzung der letzten
                              									Dezimalen zu 1,073 angenommen habe; diese Tabelle sei sehr verbreitet. Es ergibt
                              									sich aus diesen Angaben:
                           a = 146,99 . . . . . . 10)
                           Hiernach entspricht 66° 1,8149 spezifischem Gewicht oder rund 1,815.
                           Nun liegt aber 66° Baumé ungefähr beim spezifischen Gewichte der konzentrierten
                              
                              									Schwefelsäure, und da diese Säure ganz hauptsächlich nach Baumé-Graden gemessen
                              									wurde und noch wird, so ging man dazu über, konzentrierte Schwefelsäure gleich 66°
                              									als Ausgangspunkt der Berechnung zu nehmen. Da war nun wieder die Frage: was ist
                              									konzentrierte Schwefelsäure? Ist es sogen. gewöhnliche konzentrierte Schwefelsäure
                              									des Handels von etwa 92 %, oder chemisch reines Monohydrat (H2SO4), oder die
                              									Schwefelsäure im Zustande ihrer grössten Dichte bei 1,8415 spezifischem Gewichte und
                              
                              									97,70 % H2SO4? Dazu
                              									kam denn noch, dass es an genauen Bestimmungen über das spezifische Gewicht starker
                              
                              									Schwefelsäure früher durchaus fehlte.
                           Bei Berzelius finden wir, dass Guyton-Morveau und Nicholson bei der
                              									Berechnung der Baumé-Grade davon ausgegangen seien, dass 66° einem spezifischen
                              									Gewichte von 1,848 entsprechen. Hier lag also auch offenbar schon das Gewicht
                              									konzentrierter Schwefelsäure zu Grunde. Danach wäre
                           a = 143,83 . . . . . . 11)
                           Auch die von Gerlach nach Graham gegebenen Zahlen (vgl. Nr. 10) scheinen in Wirklichkeit nach
                              									Schwefelsäure und nicht nach Kochsalzlösung berechnet zu sein, da man nach Gerlach's Angaben den Grad 66 entsprechend 1,815
                              									spezifischem Gewicht bei 17½° C. der Berechnung zu Grunde gelegt habe. Dann ist
                           a = 146,98 . . . . . . 12)
                           In Wirklichkeit wird man wohl in beiden Fällen auf 147 abgekürzt haben, da ja auch
                              									eine so geringe Aenderung in der zweiten Dezimale von a
                              									nur auf die vierte Dezimale von d Einfluss hat, und
                              									diese in der Praxis doch stets vernachlässigt wird.
                           
                           Gerlach führt ferner an, dass Schober und Pecher eine
                              									Formel berechnet haben, bei der 66° 1,834 spezifischem Gewicht entsprechen, eine
                              									Zahl, die man vielfach fälschlich für das spezifische Gewicht der konzentrierten
                              									Schwefelsäure halte. Danach wäre hier
                           a = 145,14 . . . . . . 13)
                           Lunge empfiehlt nun in seiner Sodaindustrie (1. Aufl. Bd. 1 S. 15) das sogen. rationelle
                              									Baumé-Aräometer, das sich auch seitdem vielfach Eingang verschafft hat, und das nach
                              
                              									der Formel berechnet wird:
                           
                              d=\frac{144,3}{144,3-n}.
                              
                           Es ist also
                           a = 144,3 . . . . . . 14)
                           Hieraus folgt, dass für 66° d= 1,8429.
                           Jedoch ist in den von Lunge mitgeteilten Tabellen für
                              									66° d = 1,842 eingesetzt; auch ist angegeben, dass dies
                              
                              									die Zahl sei, auf der sich die Berechnung aufbaue. Demnach wäre
                           a = 144,38 . . . . . . 15)
                           Nehmen wir dagegen die grösste Dichte der Schwefelsäure nach Lunge und Isler mit 1,8415 (Lunge's Sodaindustrie, 2.
                              									Aufl. Bd. 1 S. 111) als 66° entsprechend an, so haben wir
                           a = 144,43 . . . . . . 16)
                           In Amerika benutzt man nach Lunge (nach Chem. Trade Journ., Bd. 2 S. 183) neuerdings noch ein
                              									anderes auf Schwefelsäure gegründetes Aräometer, wobei
                           a = 145 . . . . . . . 17)
                           und d bei 66° gleich 1,8354.
                           Gleichfalls zu den Baumé'schen Aräometern gehört das
                              									holländische Aräometer, obwohl es von manchen nicht dazu gezählt wird, und zwar
                              									deshalb nicht, weil bei ihm der Nullpunkt der Teilung für leichtere mit dem für
                              									schwerere Flüssigkeiten zusammenfällt, was bei den gewöhnlichen Baumé-Aräometern
                              									nicht der Fall ist.
                           Bei seiner Berechnung ging man von 10prozentiger Kochsalzlösung aus, für die man das
                              									spezifische Gewicht 1,074626 annahm. Danach ist
                           a = 144,00 . . . . . . 18)
                           Jedenfalls hat diese holländische Teilung den Vorzug, dass man sich bei ihr später
                              									nicht mehr an neuere Bestimmungen des spezifischen Gewichtes der Kochsalzlösung
                              									hielt, sondern ein- für allemal bei der Formel
                           
                              d=\frac{144}{144-n}
                              
                           blieb. Es war also, ebenso wie das sogen. rationelle
                              									Aräometer, von seiner Unterlage unabhängig geworden.
                           Wie gesagt, war bei den Aräometern nach Baumé für
                              									leichtere Flüssigkeiten meist eine verschiedene Lage des Nullpunktes üblich, als es
                              									bei den bisher besprochenen Aräometern der Fall war. Man legte ihn nämlich um 10°
                              									oberhalb (am Aräometer selbst also unterhalb) des Wasserpunktes, so dass das
                              									spezifische Gewicht reinen Wassers –10° entsprach. Baumé selbst hatte sogar auch verschiedene Salzlösungen als Grundlage
                              									beider Teilungen genommen.
                           Sein Aräometer für leichtere Flüssigkeiten hatte also den Nullpunkt bei 10prozentiger
                              
                              									Kochsalzlösung, den Punkt –10° bei reinem Wasser. Seine Formel ist demnach
                              									allgemein:
                           
                              d=\frac{a}{a-(n+10)}.
                              
                           Setzen wir hierin a nach den Gleichungen 6, 7 und 8 ein,
                              									so erhalten wir:
                           d=\frac{145,88}{135,88-n} . . . . . 19)
                           d=\frac{146,33}{136,33-n} . . . . . 20)
                           d=\frac{146,78}{136,78-n} . . . . . 21)
                           Für leichtere Flüssigkeiten, wo n negativen Wert hat,
                              									hat, wie nicht zu vergessen ist, –n also positiven
                              									Wert.
                           Bei Berzelius findet sich eine Tabelle für dies Baumé'scheAräometer, die von Nicholson nach Baumé
                              
                              									selbst berechnet sei, der angab, dass –37° 0,842 spezifischem Gewicht entsprächen.
                              									Danach ist:
                           a=\frac{0,842\,(-37+10)}{0,842-1}=143,89 . . 22)
                           demnach wäre
                           
                              d=\frac{143,89}{133,89-n}.
                              
                           Eine in Lunge's Industrie des
                                 										Steinkohlenteers, 1888 3. Aufl. S. 648, befindliche Tabelle für leichtere
                              									Baumé-Grade nach Duflos gibt für –32° 0,864
                              									spezifisches Gewicht. Hieraus berechnet sich:
                           a=\frac{0,864\,\cdot\,22}{0,136}=139,71 . . . . 23)
                           Eine von Francoeur berechnete und von Gerlach übernommene Tabelle für Flüssigkeiten leichter
                              									als Wasser gibt für –60° 0,7449 spezifisches Gewicht. Demnach ist
                           a=\frac{0,7449\,\cdot\,50}{0,2551}=146,00 . . . . 24)
                           Dieser Wert liegt zwischen den von Gerlach für 12½ und
                              									für 15° C. ermittelten Werten 145,88 und 146,33 und weicht von ersterem so wenig ab,
                              									dass Gerlach ihn ohne weiteres in seine Tabellen
                              									übernahm, und zwar unter Angabe einer Normaltemperatur von 12½° C., während er für
                              									schwerere Flüssigkeiten die von ihm selbst gefundene Zahl 146,78 bei 17½° C. als
                              									Ausgangspunkt der Teilung nahm.
                           Gerlach's und seiner Nachfolger Tabellen haben also auch
                              									wieder, wie ursprünglich Baumé selbst, zwei
                              									verschiedene Grundzahlen für schwerere und leichtere Aräometer, nur nicht so sehr
                              									verschieden wie dieser, nämlich:
                           
                              
                                 für
                                 schwerere
                                 Flüssigkeiten
                                 146,78
                                 8)
                                 
                              
                                 „
                                 leichtere
                                 „
                                 146,00
                                 24)
                                 
                              
                           Gleichfalls Werte nach Baumé hat Hassenfratz gegeben; sie finden sich bei Berzelius abgedruckt. Seine Tabelle ist für schwerere Flüssigkeiten so
                              									gefunden, dass er das spezifische Gewicht einer 1prozentigen Kochsalzlösung gleich
                              									1°, das einer 2prozentigen gleich 2° setzte u.s.w., bis 30° entsprechend
                              									30prozentiger Kochsalzlösung. Seine Zahlen stimmen aber weder mit denen irgend einer
                              									anderen Tabelle nach Baumé, noch mit den wirklichen
                              									spezifischen Gewichten von Kochsalzlösungen, wie schon daraus hervorgeht, dass er
                              									30prozentige Lösung anführt, während in der That Kochsalz bei gewöhnlicher
                              									Temperatur nur 26,4prozentige Lösung gibt.
                           Ebenso sind auch die Angaben von Hassenfratz für
                              									leichtere Flüssigkeiten auf keine rationelle Grundlage zu bringen. Er hat sie
                              									berechnet, indem er 15 Teile Spiritus von 40° mit einem Teil Wasser gemischt gleich
                              									37°, 14 Teile Spiritus von 40° mit zwei Teilen Wasser gleich 34° u.s.w. setzte. Es
                              									müsste also der Punkt 40° dem spezifischen Gewichte reinen Alkohols entsprochen
                              									haben. Da bei ihm aber 40° gleich 0,8276 spezifischem Gewicht angegeben wird, so ist
                              									er offenbar schon von wässerigem Alkohol ausgegangen.
                           Welche Vorsicht überhaupt beim Gebrauche der Baumé-Grade und der dazu gehörigen
                              									Formeln nötig ist, zeigt z.B. der Elektrochemiker-Kalender für 1901, Teil 2 S. 57 bis 59, wo als Formel für
                              									die Berechnung der Grade leichterer Flüssigkeiten eine solche mit a = 146,78 angegeben ist, während die danach folgende
                              									Tabelle mit a = 146 berechnet ist.
                           Auch ist ebenda S. 58 die Baumé-Formel für schwerere Flüssigkeiten mit a = 146,7 bei 17½° C. angegeben, während sich S. 60
                              									zwei Tabellen befinden, deren eine (einmal steht irrtümlich 17,5° R. statt 17,5° C.)
                              
                              									dieser von Gerlach gegebenen Formel entspricht, während
                              									die andere mit der Ueberschrift: Baumé 10° R. = 12,5°
                              									C. nicht der für 12½° C. von Gerlach gegebenen Formel
                              									mit a = 145,88 entspricht, wonach 66° bei 1,8262
                              									spezifischem Gewicht liegen, sondern von der sogen. rationellen Formel abgeleitet zu
                              									sein scheint. Jedoch sind die Zahlen in der vierten Dezimale ein wenig verschieden
                              									von den danach berechneten. 66° liegt z.B. bei 1,8428 spezifischem Gewicht, statt
                              									bei 1,8429; es ist demnach
                           a = 144,31 . . . . . . 25)
                           
                           Tabellen nach dieser Formel finden sich auch sonst
                              									abgedruckt.
                           Nicht genug mit all diesen Verschiedenheiten änderte Cartier, dem Baumé die Anfertigung seiner
                              
                              									Aräometer übertragen hatte, deren Grundlage ganz willkürlich ab und schuf damit das
                              
                              										Cartier'sche Aräometer. Hierbei machte er 15 seiner
                              									Grade so lang wie 16° Baumé, verlegte ferner auch noch den Baumé'schen. Nullpunkt. Um wie viel dieser zu verlegen war, darüber waren
                              									aber die Anschauungen verschieden, so dass die Verwirrung hier noch grösser war, als
                              									bei den eigentlichen Baumé-Spindeln.
                           Bei der einen Einteilung findet sich der Punkt – 11° Cartier bei – 10° Baumé der Baumé'schen Spindel für leichtere Flüssigkeiten; im
                              									übrigen aber entsprechen 15° Cartier 16° Baumé. Es ist demnach:
                           
                              
                                 – 11°
                                 Cartier
                                 entspr.
                                 – 10°
                                 Baumé
                                 entspr.
                                 d = 1,0000
                                 
                              
                                 – 26°
                                 „
                                 „
                                 – 26°
                                 „
                                 „
                                 d = 0,9014
                                 
                              
                           Die Zahl 0,9014 erhalten wir hier für – 26° Baumé, wenn wir nach Formel 7 a = 146,33 annehmen, und ferner e = 10 setzen, so dass also:
                           
                              \frac{146,33}{136,33+26}=0,9014.
                              
                           Es ergibt sich nun, dass demnach bei der betreffenden Cartier-Spindel:
                           
                              a=\frac{0,9014\,(-26+11)}{0,9014-1}=\frac{15\,\cdot\,0,9014}{0,0986}=137,13
                              
                           und
                           d=\frac{137,13}{126,13-n} . . . . . 26)
                           Nach einer anderen Berechnungsweise fallen – 10° Cartier und – 10° Baumé beim
                              									spezifischen Gewichte 1 zusammen, während im übrigen wieder 15° Cartier = 16° Baumé.
                              
                              									Es ist demnach:
                           
                              
                                 – 10°
                                 Cartier
                                 entspr.
                                 – 10°
                                 Baumé
                                 entspr.
                                 d = 1,0000
                                 
                              
                                 – 25°
                                 „
                                 „
                                 – 26°
                                 „
                                 „
                                 d = 0,9014
                                 
                              
                           
                              a=\frac{0,9014\,(-25+10)}{0,9014-1}=137,13
                              
                           d=\frac{137,13}{127,13-n} . . . . . 27)
                           Nach einer dritten Angabe wieder fallen – 22° Cartier und – 22° Baumé zusammen, und
                              
                              									es sind im übrigen wieder 15° Cartier = 16° Baumé. Daraus folgt:
                           
                              
                                 – 10,75°
                                 Cartier
                                 entspr.
                                 – 10°
                                 Baumé
                                 entspr.
                                 d = 1,0000
                                 
                              
                                 – 25,75°
                                 „
                                 „
                                 – 26°
                                 „
                                 „
                                 d = 0,9014
                                 
                              
                           
                              a=\frac{0,9014\,(-25,75+10,75)}{0,9014-1}=137,13
                              
                           d=\frac{137,13}{126,38-n} . . . . . 28)
                           Diese drei verschiedenen Teilungen nach Cartier haben
                              									somit einerlei Grundzahl, aber verschiedene Höhenzahl. Von jeder Baumé-Teilung
                              									lassen sich aber nun auf diese Weise drei verschiedene Teilungen nach Cartier ableiten, wodurch die hier herrschende
                              									Verwirrung denn noch vielfach grösser ist als dort.
                           Eine von Gerlach nach Francoeur wiedergegebene Tabelle nach Cartier, über deren Berechnungsweise er nichts mitteilt, erstreckt sich
                              									von – 14 bis – 39°, wofür die Werte 0,9764 und 0,8286 gegeben werden. Wenn wir
                              
                              									hieraus die zu Grunde liegende Formel berechnen, so erhalten wir, indem wir in die
                              									Formel
                           
                              a=\frac{d\,(e+n)}{d-1}
                              
                           die entsprechenden Werte einsetzen:
                           
                              a=\frac{0,9764\,(e-14)}{0,9764-1}
                              
                           und
                           
                              a=\frac{0,8286\,(e-39)}{0,8286-1},
                              
                           demnach:
                           
                              \frac{0,9764\,(14-e)}{0,0236}=\frac{0,8286\,(39-e)}{0,1714}
                              
                           und
                           e = 10,69,
                           folglich:
                           
                              a=\frac{0,8286\,(39-10,69)}{0,1714}=136,86
                              
                           und
                           d=\frac{136,86}{126,17-n} . . . . . 29)
                           Graham-Otto (Einleitung 1878, S. 149 bis 153) gibt für
                              									Cartier-Grade folgende Formel:
                           d=\frac{136,8}{126,1-n} . . . . . 30)
                           also
                           a = 136,8 und e = 10,7.
                           Der Elektrochemiker-Kalender gibt diese Graham-Otto'sche Formel für schwerere Flüssigkeiten –
                              									während sonst immer die Cartier'schen Grade nur für
                                 										leichtere Flüssigkeiten angegeben werden –, für letztere dagegen hat er
                              
                              									eine andere Formel:
                           d=\frac{137,61}{126,85-n} . . . . . 31)
                           wobei also
                           a = 137,61 und e = 10,76.
                           Eine andere Gruppe von Aräometern rührt von Gay-Lussac
                              									her, nämlich das sogen. Volumeter und das sogen. hundertgradige Aräometer.
                           Denken wir uns an der Aräometerskala einfach die reziproken Werte des spezifischen
                              									Gewichts als Grade aufgetragen, wobei wir, um die Zählungsrichtung zu bezeichnen,
                              									negatives Vorzeichen nehmen müssen, so erhalten wir eine Teilung nach der Formel
                           n=-\frac{1}{d} oder d=\frac{1}{-n},
                           d.h. wir haben in der Formel
                           
                              d=\frac{a}{a-e-n}
                              
                           a = 1 und e = 1 . . . . . 32)
                           Da hierbei alle Gradzahlen für spezifisches Gewicht über 1 auch ihrem absoluten Werte
                              									nach kleiner als 1 werden würden, so nahm Gay-Lussac
                              									100 als Grundzahl wie als Höhenzahl an, wobei ebenfalls a und e voneinander abgezogen Null geben und
                              									erhielt
                           
                              d=\frac{100}{-n}
                              
                           mit
                           a = 100 und e = 100 . . . . 33)
                           Dies ist die seinem sogen. Volumeter zu Grunde liegende Berechnung, wobei ebenfalls
                              									nur negative Grade vorkommen. Um nun für Flüssigkeiten schwerer als Wasser positive
                              									Grade zu haben, machte er a = b, also e = 0 und erhielt so die Einteilung
                              									seines sogen. hundertgradigen Aräometers:
                           d=\frac{100}{100-n} . . . . . . 34)
                           Andere Aräometer sind noch die nach Stoppani, Beck,
                                 
                                 										Balling und Brix, die alle beim spezifischen
                              									Gewichte 1 ihren Nullpunkt haben, und ohne Rücksicht auf etwa zu Grunde liegende
                              									Salzlösungen nach mathematischen Formeln definiert werden.
                           Stoppani hat die Formel
                           
                              d=\frac{166}{166-n},
                              
                           also
                           a = 166 . . . . . . . 35)
                           Beck (und Benteley)
                              									haben
                           
                              d=\frac{170}{170-n},
                              
                           also
                           a = 170 . . . . . . . 36)
                           Balling hat
                           
                              d=\frac{200}{200-n},
                              
                           also
                           a = 200 . . . . . . . 37)
                           
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 681
                              Fig. 2.
                              
                           Brix hat
                           
                              d=\frac{400}{400-n},
                              
                           also
                           a = 400 . 38)
                           Von diesen vier letztgenannten Aräometern hat insbesondere das von Brix für die Spiritusuntersuchung allgemeine
                              
                              									Verbreitung erlangt; es wurde im Jahre 1866 durch preussischen Ministerialerlass
                              									eingeführt.
                           Betrachten wir nun die all den besprochenen Aräometern zu Grunde liegende Formel
                           
                              d=\frac{a}{a-n}
                              
                           genauer, so sehen wir, dass sie die Gleichung einer
                              									gleichseitigen Hyperbel darstellt, deren Asymptoten in dem Punkte n = a (der x-Achse) und d = 0 (der y-Achse) sich
                              									rechtwinklig schneiden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 681
                              Fig. 3.
                              
                           Die eine Asymptote ist dieLinie dieses
                              									Koordinatensystems, die d = 0 entspricht (also die x-Achse selber), die andere entspricht n = a, ist also der y-Achse im Abstande a
                              									parallel.
                           In Fig. 2 ist diese Kurve für
                           
                              d=\frac{144,3}{144,3-n}
                              
                           aufgezeichnet. Man ersieht daraus, dass für das spezifische
                              									Gewicht 0 n = – ∞, dass n
                              									dann zunächst rasch zunimmt, beim spezifischen Gewichte 1 gleich 0 wird, dass es
                              									dann nur immer langsamer wächst, bis es bei + 144,3 einem d = ± ∞ entspricht. Höhere Gradzahlen als a
                              									haben keinen reellen Wert mehr, sondern entsprechen negativen spezifischen
                              									Gewichten. Es werden also bei jeder derartigen Einteilung die spezifischen Gewichte
                              									durch Gradbezeichnungen in der Weise wiedergegeben, dass die Grade von – ∞ bis 0 den
                              									spezifischen Gewichten unter 1, die von 0 bis a denen
                              									von 1 bis + ∞ entsprechen.
                           Bei den Gleichungen nach der Formel
                           
                              d=\frac{a}{a-c-n}
                              
                           findet eine Verschiebung des Kurvenbildes um den Wert von –
                              										e parallel zur x-Achse
                              									statt. In Fig. 3 ist AB ein Stück der Kurve
                           
                              d=\frac{144,3}{144,3-n}
                              
                           zwischen –24 und + 12°; CD
                              									ist ein Stück der Kurve
                           
                              d=\frac{144,3}{134,3-n}
                              
                           zwischen denselben Graden. Man erkennt, dass die Kurve CD aus der Kurve AB dadurch entstanden ist, dass sich diese um 10° in negativer Richtung
                              									parallel der x-Achse bewegt hat.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 681
                              Fig. 4.
                              
                           Zugleich zeigt Fig. 3 noch die Kurve EF für d=-\frac{1}{n}, also für die reziproken
                              									spezifischen Gewichte; die x-Achse und die y-Achse selbst bilden hier die Asymptoten.
                           In Fig. 4 sind die Kurven d=\frac{a}{a-n} für a = 100, a = 144,3 und a = 400 dargestellt. Diese Kurven schneiden sich im
                              									Punkte n = 0 und d = 1, so
                              									dass also oberhalb dieses Punktes gleiche Gradzahlen bei grösserem a einem kleineren spezifischen Gewichte entsprechen,
                              									während unterhalb gleiche Gradzahlen bei grösserem a
                              									einem grösseren spezifischen Gewichte entsprechen.
                           Ferner zeigt Fig. 4 noch die Kurve für das Gay-Lussac'sche Volumeter, die sich als die um 100°
                              									nach links verschobene Kurve des hundertgradigen Aräometers darstellt.
                           
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 682
                              Fig. 5.
                              
                           Fig. 5 zeigt die Werte für +66° nach der Gleichung
                           
                              d=\frac{a}{a-66}.
                              
                           Auch diese Gleichung ist eine Hyperbel; ihre Werte sind
                           Zusammenstellung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 682
                              Reihe; Nr.; Namen; Reziprokes spez.
                                 										Gew.; Volumeter (Gay-Lussac); 100gradiges Aräometer (Gay-Lussac); Cartier;
                                 										Baumé; Holländisches Aräom.; sogen. rationelles Aräometer; Francoeur's Tabelle
                                 										für leichtere Flüssigkeiten, von Gerlach übernomm.; Gerlach's Tabelle für
                                 										schwerere Flüssigkeit.; Stoppani; Densimeter (Fleischer); Beck und Benteley;
                                 										Balling; Hydrometer (Twaddell); Brix
                              
                           nur für a > 66 und für a < 0 reell; zwischen a = 0 und a = 66 würden sie negativen
                              									spezifischen Gewichten entsprechen.
                           Bevor wir nun zu den Aräometern nach Fleischer und Twaddell übergehen, wollen wir noch einmal sämtliche
                              									besprochenen Werte tabellarisch zusammenstellen. Hierbei stehen unter der
                              									Bezeichnung Nr. die vorhin bei Entwickelung der einzelnen Formeln in Klammern
                              									beigesetzten Zahlen.
                           Die Spalte a bringt die Grundzahl; unter e steht die Höhenzahl, die zugleich angibt, wie viel
                              									Grad des betreffenden Aräometers dem spezifischen Gewichte 1 entsprechen. Unter 0°
                              									findet sich das jedesmal diesem Grade entsprechende spezifische Gewicht.
                           In der mit 66° überschriebenen Spalte findet sich das spezifische Gewicht, das + 66°
                              									des Aräometers bei e = 0 entspricht. Hier sind, um eine
                              									Vergleichbarkeit der einzelnen Gradgrössen zu ermöglichen, die Grade also alle
                              									gleichmässig vom spezifischen Gewicht 1 an und nicht von dem zufälligen Nullpunkte
                              									der Teilung an gezählt.
                           Uebrigens sind, um eine spätere besondere Tabelle überflüssig zu machen, auch die
                              									Werte für 66° des Densimeters nach Fleischer und des
                              									Hydrometers nach Twaddell hier aufgeführt und der
                              									Grösse des spezifischen Gewichtes für 66° entsprechend eingeordnet.
                           Man ersieht aus dieser Zusammenstellung deutlich, welch verschiedene spezifische
                              									Gewichte gleichen Gradzahlen sogar gleich benannter Aräometer entsprechen (vgl. auch
                              										Fig. 5). Wie viel die Werte für je einen Grad je
                              									nach seiner Entfernung vom Nullpunkte verschieden sind, das haben wir ja auch schon
                              									im allgemeinen gesehen, doch dürfte hierüber vielleicht auch noch eine kleine
                              									zahlenmässige Zusammenstellung am Platze sein. Wir wählen hierzu die Werte nach der
                              
                              									sogen. rationellen Baumé-Spindel (vgl. auch Fig. 2)
                              									und erhalten:
                           
                              
                                 
                                    
                                    n
                                    
                                 
                                    
                                    d
                                    
                                 Unterschied auf 1°in 0,001 d
                                 
                              
                                 – 60
                                 0,706
                                 4
                                 
                              
                                 – 59
                                 0,710
                                 
                                 
                              
                                 – 40
                                 0,783
                                 4
                                 
                              
                                 – 39
                                 0,787
                                 
                                 
                              
                                 – 20
                                 0,878
                                 6
                                 
                              
                                 – 19
                                 0,884
                                 
                                 
                              
                                 ±  0
                                 l,000
                                 7
                                 
                              
                                 +  1
                                 1,007
                                 
                                 
                              
                                   20
                                 1,161
                                 9
                                 
                              
                                   21
                                 1,170
                                 
                                 
                              
                                   40
                                 1,384
                                 13
                                 
                              
                                   41
                                 1,397
                                 
                                 
                              
                                   60
                                 1,712
                                 20
                                 
                              
                                   61
                                 1,732
                                 
                                 
                              
                                   80
                                 2,244
                                 36
                                 
                              
                                   81
                                 2,280
                                 
                                 
                              
                           Die Grösse der einzelnen Grade, bezogen auf spezifisches Gewicht, also auf das, was
                              									sie messen sollen, hat sich demnach von –60° bis +80° von 0,004 auf 0,036 erhöht,
                              									also auf das Neunfache.
                           Auch auf der kurzen Strecke von 50 bis 66°, wenn wir nur die für Schwefelsäure hauptsächlich in Betracht kommenden Grade
                              									berücksichtigen, hat sich die Grösse des einzelnen Grades schon fast auf das
                              									Anderthalbfache gesteigert, wie folgende Aufstellung ergibt, die ebenfalls mit a = 144,3 berechnet ist:
                           
                              
                                 
                                    
                                    n
                                    
                                 
                                    
                                    d
                                    
                                 Unterschied auf 1°in 0,001
                                 
                              
                                 50
                                 l,530
                                 17
                                 
                              
                                 51
                                 1,547
                                 
                                 
                              
                                 65
                                 l,820
                                 23
                                 
                              
                                 66
                                 1,843
                                 
                                 
                              
                           Ausser diesen Aräometern mit gleich langen, aber ungleichwertigen Graden sind nun
                              									auch noch zwei Aräometer in Gebrauch mit gleichwertigen Graden, die aber ungleich
                              									lang sind, nämlich die beiden Spindeln nach Fleischer
                              									(Densimeter) und nach Twaddell (Hydrometer).
                           Fleischer schlug sein Densimeter in D. p. J. 1876 222 159 bis
                              									166 vor, und zwar wollte er es in der Weise einteilen, dass er bei den spezifischen
                              									Gewichtsangaben das Dezimalkomma um zwei Stellen nach rechts rückte und die Zahl vor
                              									dem ursprünglichen Komma wegliess. Also z.B.:
                           
                              
                                 1,843
                                 spez.
                                 Gew.
                                 entspr.
                                 84,3°
                                 Fleischer
                                 
                              
                                 0,843
                                 „
                                 „
                                 „
                                 84,3°
                                 „
                                 
                              
                           Fleischer hatte also zwei verschiedene Skalen, eine für
                              									Flüssigkeiten über d = 1 nach der Gleichung:
                           n = 100 (d – 1)
                           und
                           
                              d=\frac{n+100}{100},
                              
                           eine andere für Flüssigkeiten unter d = 1 nach der Formel:
                           n = 100 d
                           und
                           
                              d=\frac{n}{100}.
                              
                           Beidemal wird in positiver Richtung, d.h. mit der Bezifferung von schweren zu
                              									leichteren Flüssigkeiten aufsteigend gezählt.
                           Wollte man Flüssigkeiten mit einem höheren spezifischen Gewichte als 2 messen, so
                              									würde man für jede Einheit des spezifischen Gewichts eine neue Formel aufstellen
                              									müssen. Allgemein kann man aber sagen, indem man die vor dem Dezimalkomma stehende
                              									spezifische Gewichtszahl gleich f setzt:
                           n = 100 (d – f)
                           
                              d=\frac{n+100\,f}{100}.
                              
                           Es wiederholen sich aber nach dem ursprünglichen Fleischer'schen Gedanken immer nur die Grade von 0 bis 100, so dass jede
                              									durch ganze Zahlen ausdrückbare Angabe des spezifischen Gewichts für die eine Reihe
                              									100, für die folgende 0° entspricht. Ob indessen in der Praxis Densimeter für andere
                              									Werte als solche zwischen den spezifischen Gewichten 1 und 2 irgendwo in Gebrauch
                              									sind, erscheint zweifelhaft; wenigstens sind dem Verfasser noch keine anderen als
                              									solche für diesen Abstand vorgekommen.
                           Gewöhnlich wird aber die Formel für Aräometer nach Fleischer ganz allgemein angegeben:
                           n = 100 (d – 1)
                           d=\frac{n+100}{100} . . . . . 39)
                           Danach würden hier die Grade für spezifische Gewichte unter 1 negativ werden, während
                              									z.B. dem spezifischen Gewichte 2,03 der Grad 103 entspräche u.s.w. Es wäre damit
                              									eine Einheitlichkeit in der Zählung mit den anderen Aräometern hergestellt und die
                              									Grad angaben würden eindeutige Zahlen. Es wäre dann z.B. +66° gleich 1,66
                              									spezifischem Gewicht und nicht je nachdem 0,66, 1,66, 2,66 u.s.w. Vielmehr würden
                              									letzterer Zahlenreihe die Grade –34, +66, +166 u.s.w. entsprechen.
                           Mit letzterer Art der Graduierung wäre die Spindel nach Fleischer erst zur allgemeinen Anwendung zu empfehlen, vorausgesetzt, dass
                              									überhaupt nach Graden eingeteilte Aräometer etwas unbedingt Erforderliches
                              									wären.
                           Uebrigens sei bemerkt, dass die in dem erwähnten Aufsatze von Fleischer aufgestellten Sätze betreffend das Aräometer nach Baumé in ihren Zahlenangaben durchaus ungenau sind, und
                              									zwar aus dem Grunde, weil Fleischer das der Einteilung
                              									dieser Spindeln zu Grunde liegende mathematische Gesetz nicht erkannt hat.
                           Aehnlich wie mit der Teilung nach Fleischer verhält es
                              									sich mit der des Hydrometers nach Twaddell, dessen
                              									Grade den halben Wert haben wie die des Densimeters:
                           n = 200 (d – 1)
                           d=\frac{n+200}{200} . . . . . . 40)
                           Auch dies Instrument scheint nur für Werte zwischen d =
                              									1 und d = 2 gebräuchlich zu sein; jedoch hindert
                              									nichts, auch hier die Teilung der Formel entsprechendnach oben und unten
                              									fortzusetzen. Das Twaddell'sche Aräometer ist in
                              									England sehr verbreitet, und namentlich Jurisch hat
                              									vorgeschlagen, es auch in Deutschland einzuführen; jedoch liegt wirklich keine
                              									Notwendigkeit vor, dies zu thun, so dass denn auch diesem Vorschlage nirgendwo Folge
                              									gegeben zu sein scheint.
                           In Fig. 6 finden sich die Werte für die Grade nach Fleischer und nach Twaddell zugleich mit denen des sogen. rationellen und des Francoeur'schen Aräometers nach Baumé aufgezeichnet. Während die beiden letzteren Hyperbeln sind, sind die
                              									beiden ersteren gerade Linien. Auch die der ursprünglichen Einteilung der
                              									Densimeterspindeln entsprechende zwischen 0 und 100° sprunghaft verlaufende Linie
                              									ist angegeben.
                           Die beiden verschiedenen Baumé-Kurven sind deshalb aufgezeichnet, weil in der That
                              									die Baumé-Aräometer für schwerere und für leichtere Flüssigkeiten nach verschiedenen
                              									Grundzahlen angefertigt zu werden pflegen. Der Kurventeil GI entspricht dann den thatsächlich für
                              									Flüssigkeiten leichter als Wasser benutzten Spindeln, der Kurventeil KB den für schwerere Flüssigkeiten meist üblichen
                              									Zahlenverhältnissen.
                           Diese beiden Kurven haben, wie aus der Gleichung
                           
                              \frac{144,3}{144,3-n}=\frac{146}{136-n}
                              
                           hervorgeht, den Punkt n = + 848,8
                              									gemeinsam, der aber keinem reellen Werte von d
                              									entspricht, sowie andererseits den Punkt n = – ∞,
                              									entsprechend d = 0.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 683
                              Fig. 6.
                              
                           Ferner schneiden sich die Linien für rationelle Baumé-Grade, für Grade nach Fleischer, sowie für solche nach Twaddell in dem Punkte 0° entsprechend d = 1. Auch haben noch die rationellen Baumé-Grade mit
                              
                              									den Fleischerschen Graden den Punkt + 44,3°
                              									entsprechend d = 1,443 gemeinsam, was sich aus der
                              									Gleichung ergibt:
                           
                              \frac{144,3}{144,3-n}=\frac{n+100}{100}.
                              
                           Ebenso folgt aus
                           
                              \frac{144,3}{144,3-n}=\frac{n+200}{200},
                              
                           dass der Punkt –55,7° der rationellen Baumé'schen und der Twaddell'schen Skala
                              									gemeinsam ist. Er entspricht einem spezifischen Gewichte 0,7215.
                           Dagegen hat die Kurve nach Francoeur,
                              									\frac{146}{146-n}, weder
                              									mit der kontinuierlich verlaufenden Fleischer'schen,
                              									noch mit der Twaddell'schen Linie gemeinsame
                              									Punkte.
                           Aus dem Vergleich dieser verschiedenen Zahlen und Diagramme geht deutlich hervor,
                              									dass die beiden Teilungen nach Fleischer und nach Twaddell, namentlich unter Berücksichtigung des vorhin
                              									Gesagten die erstere, ganz besonders einfache Beziehungen zum spezifischen Gewichte
                              									haben. Es ist sogar beim Densimeter eine Tabelle zur Umrechnung ganz entbehrlich.
                              									Aus diesem Grunde hat denn auch Lunge in der zweiten
                              									Auflage seiner Sodaindustrie, 1893 Bd. 1 S. 106,
                              									vorgeschlagen, zu dem Densimeter überzugehen.
                           Uebrigens weichen auch die Baumé- und Densimetergrade zwischen 0 und 50°
                              									verhältnismässig nicht viel voneinander ab, während allerdings die Abweichungen bei
                              									den Graden über 50°, sowie bei denen unter 0° beträchtlicher sind. Namentlich ist
                              									diese Abweichung gross, wenn wir hier die gewöhnlich üblichen Fruncoeur'schen Zahlen zu Grunde legen. Dagegen weichen
                              									zwischen 0 und – 70° die rationelle Baumé-Kurve und die Linie der Twaddellschen Grade nicht zu sehr von einander ab.
                           Doch schliesslich ist ja überhaupt eine besondere Gradskala gar nicht nötig; man kann
                              									für alle Fälle ruhig Aräometer nehmen, die unmittelbar nach spezifischem Gewicht
                              									eingeteilt sind. Es werden hier für gewöhnliche Zwecke solche Aräometer genügen, die
                              									nur eine Bezifferung bis zur zweiten Dezimale tragen, also nicht 0,8700 oder 1,3600,
                              									sondern 0,87 und 1,36. Wenn dann die Zahlen vor dem Dezimalkomma klein und die
                              									Zahlen dahinter fett geschrieben werden, wie 0,87 und 1,36, so erzielt man denselben
                              									Vorteil schneller Uebersichtlichkeit, den die Gradaräometer auch haben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 316, S. 684
                              Fig. 7.
                              
                           Im übrigen ist es auffallend, dass gerade aus den Kreisen der Schwefelsäureindustrie
                              									heraus die Beibehaltung und sogar die amtliche Aichung der Baumé-Spindeln so
                              									vielfach gefordert wird, während gerade diese Industrie in Wirklichkeit das wenigste
                              									Interesse daran haben dürfte.
                           In Fig. 7 veranschaulicht eine Kurve den Gehalt von
                              									höchstkonzentrierter Schwefelsäure an H2SO4 zwischen 1,832 und 1,842 spezifischem Gewicht, das
                              									ist zwischen 65,53°und 65,96° der sogen. rationellen Baumé-Spindel. In diesen
                              									Raum von noch nicht ½° Baumé fallen die Prozentgehalte von 92½ bis 100 % H2SO4. Für die Praxis
                              									kommen hier zwar nur die Prozente zwischen 92½ und 97¾ in Betracht, über welchen
                              									Punkt hinaus sich die Schwefelsäure durch Eindampfen nicht mehr konzentrieren lässt,
                              									aber dieser Raum von 51/4 %, der durch Aenderungen im spezifischen Gewichte von im
                              									äussersten Falle noch nicht einem halben Grad Baumé kontrolliert werden soll, ist
                              									viel zu gross, um hier den Bestimmungen des spezifischen Gewichtes überhaupt einen
                              									Wert zukommen zu lassen, namentlich dann, wenn die Säure, um die es sich handelt,
                              									gar nicht einmal chemisch rein ist, sondern durch Verunreinigungen wechselnder Art
                              									und wechselnder Menge noch dazu in ihrem spezifischen Gewichte verhältnismässig
                              									stark beeinflusst wird. Hier kann überhaupt nur die wirkliche chemische Untersuchung
                              									der Säure über ihre thatsächliche Stärke entscheiden.
                           Ziehen wir nun aus dem Gesagten unsere Folgerungen, so können wir behaupten:
                           1. Die Zahl der Aräometer mit willkürlicher Teilung ist so gross, namentlich auch die
                              									der gleich benannten, aber verschieden geteilten Aräometer, dass auf diesem Gebiete
                              									ein Zustand grosser Verwirrung herrscht.
                           2. Insbesondere sind die Aräometer nach Baumé nach so
                              									verschiedenen Gesichtspunkten konstruiert, dass kein Grund vorliegt, gerade die
                              									Baumé-Teilung durch Aichung von Baumé-Spindeln amtlich anzuerkennen.
                           3. Auch das sogen. rationelle Baumé-Aräometer hat keine besonderen Vorzüge, die diese
                              									Bezeichnung rechtfertigen.
                           4. Am ehesten würde sich noch das Aräometer nach Fleischer (Densimeter) zur allgemeinen Einführung eignen.
                           5. Jedoch auch hiervon kann man absehen, da eine Teilung nach dem spezifischen
                              									Gewichte, die nur Hundertstel anzeigt, ebenso übersichtlich ist.
                           6. Ueberhaupt hat eine besondere Aräometerteilung für die chemische Technik
                              									ebensowenig Berechtigung, wie sie ein besonderes Apotheker- oder Münzgewicht hatte,
                              									oder wie sie etwa der Gebrauch von englischen Pfunden oder Ellen für gewisse
                              									Industriezweige hat. Alle diese Sondermasse sind überflüssig und verwirrend.
                           7. Namentlich kann auch die Schwefelsäureindustrie kein besonderes Interesse an der
                              									Beibehaltung oder gar Aichung von Baumé-Spindeln haben, zumal in den hauptsächlich
                              									wichtigen Fällen der Gehaltsbestimmung, nämlich bei höchstkonzentrierter Säure, doch
                              									nur eine chemische Analyse über den wirklichen Gehalt der Säure Aufschluss geben
                              									kann.