| Titel: | Ein neuer Schlämmapparat. | 
| Autor: | G. R. | 
| Fundstelle: | Band 317, Jahrgang 1902, S. 171 | 
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                        Ein neuer Schlämmapparat.
                        Ein neuer Schlämmapparat.
                        
                     
                        
                           In der Londoner Gesellschaft für chemische
                                    											Industrie hielt J. W. Hinchley
                              									kürzlich einen Vortrag über Schlämmapparate, der jedenfalls auch weitere Kreise
                              									interessieren wird, obschon der Vortragende sich in erster Linie mit solchen
                              									Apparaten beschäftigte, die dazu bestimmt sind, Metallerze von Kieselgestein zu
                              									sondern. Er besprach insbesondere den neuerdings mit gutem Erfolge in die Praxis
                              									eingeführten Apparat, Lockhart's Separator.
                           Wenn ein Schwärm von durch verhältnismässig weitere Zwischenräume getrennten
                              
                              									Stoffteilchen der Einwirkung der Schwere und gleichzeitig derjenigen eines Luft-
                              									oder Wasserstromes ausgesetzt wird, so wird jedes Teilchen aus seinem ihm durch die
                              									Fallgesetze allein vorgeschriebenen Wege abgelenkt werden, entsprechend der
                              									Beziehung, die zwischen seiner Oberfläche und seiner Masse besteht. Luftströme sind
                              									allerdings für diesen Zweck nur wenig geeignet und nur in bestimmten Fällen
                              									anwendbar, wo es sich um Körper von so verschiedenem Verhältnisse von Oberfläche und
                              
                              									Masse handelt, wie es Spreu und Korn o. dgl. sind. Wasser eignet sich viel besser
                              									dazu und wird natürlich deshalb in um so zahlreicheren Fällen angewendet, da es
                              									einmal im Gegensatz zur Luft kaum zusammendrückbar ist, andererseits auch seine
                              									Geschwindigkeit sehr leicht abgeändert und auf einen bestimmten Grad gebracht werden
                              									kann.
                           Natürlich werden Körper in einer Flüssigkeit desto langsamer fallen, je mehr sich ihr
                              									spezifisches Gewicht dem der Flüssigkeit nähert. Viele Versuche sind gemacht worden,
                              									um festzustellen, wie schnell Körper von verschiedener Grösse und verschiedenem
                              									Gewicht im Wasser fallen. Es sind zahlreiche Formeln hierfür aufgestellt worden, die
                              									aber im allgemeinen nicht sehr zuverlässig sind. Eine davon ist z.B.:
                           
                              v=K\,\frac{d^{\frac{3}{2}}}{\sqrt{a\,d^2+v+b}},
                              
                           worin K, a und b für jedes Mineral verschiedene Konstanten sind,
                              									während d den Durchmesser der Teilchen und v die Fallgeschwindigkeit bezeichnet.
                           Bei diesem Gegenstand kann man sich überhaupt auf theoretische Betrachtungen allein
                              									kaum stützen, aber man darf andererseits auch nicht die Ergebnisse bestimmter
                              									angestellter Versuche verallgemeinern, die gerade nur für einen gewissen Fall ihre
                              									Gültigkeit gehabt haben. Viele der in Handbüchern u.s.w. aufgestellten Tabellen
                              									entsprechen daher mit ihren Angaben durchaus nicht den tatsächlichen
                              									Verhältnissen.
                           Die Kräfte, die auf ein Teilchen wirken, das durch eine Wasserschicht hindurchfällt,
                              									sind sein Gewicht, das Gewicht des von ihm verdrängten Wassers, und der Widerstand
                              									der Flüssigkeit, den diese der Bewegung des Körpers entgegensetzt. Das Gewicht des
                              									Körpers entspricht der Formel Kd3
                              									Gg, worin K eine Konstante
                              									ist, d den Durchmesser des Teilchens und G sein spezifisches Gewicht bezeichnet, während g die Beschleunigung der Schwere ist, die bekanntlich
                              									9,806 m in der Sekunde beträgt. Das Gewicht des verdrängten Wassers ist entsprechend
                              										Kd3
                              									g und der von dem Wasser ausgeübte Widerstand ist
                              									etwas, das sich aus der Geschwindigkeit und der Oberflächenbeschaffenheit des
                              									Körpers ergibt. Aus einer Anzahl von Versuchen kann man schliessen, dass dieser
                              									Widerstand der Oberfläche des Körpers und seiner zu einer niederen Potenz erhobenen
                              									Geschwindigkeit direkt entspricht. Die Form der Teilchen kann vernachlässigt werden
                              									unter der Annahme, dass alle Teilchen einander ähnliche Form besitzen.
                           Die Formel Ld2
                              									vn drückt diese
                              									Beziehung aus, wobei L eine Konstante und n eine Zahl ist, die für sehr niedere Geschwindigkeiten
                              									gleich 1 gesetzt werden kann, jedoch bei einer gewissen Geschwindigkeit, die
                              									gewöhnlich in der Praxis überschritten wird, auf etwa 1,6 bis 1,8 ansteigt. Die
                              									Gleichung für die Bewegung ist demgemäss:
                           K\,d\,(G-1)\,g-L\,v^n=K\,d\,\frac{d\,v}{d\,t},
                           wobei t die Zeit in Sekunden
                              									ausgedrückt darstellt.
                           Es ist klar, dass die Bewegung in zwei verschiedene Teile zerfällt. In dem ersten
                              									nimmt das Teilchen an Geschwindigkeit zu und in dem zweiten bewegt es sich mit
                              
                              									gleichförmiger Geschwindigkeit. Dies gibt einen guten Einteilungsgrund für die hier
                              									in Betracht kommenden Maschinen an, entsprechend dem besonderen Bewegungszustand,
                              									der hauptsächlich in ihnen ausgenutzt wird.
                           Ist die Maschine hauptsächlich auf den ersten Bewegungszustand berechnet, so wird der
                              									Ausdruck Lvn weniger
                              									wichtig und, da d folglich die Hauptrolle spielt, so
                              									wird die Thätigkeit der Apparate von der Grösse der Teilchen mehr und mehr
                              									unabhängig werden.
                           Vorrichtungen der zweiten Klasse werden dagegen hauptsächlich durch die Gleichung Lvn = Kd (G – 1) g regiert, wobei
                              
                              									die Grösse der Teilchen eine Hauptrolle spielt. Hierbei hängt die vollkommene
                              									Wirkung der besten Maschinen durchaus von der gleichmässigen Grösse der Teilchen
                              									ab.
                           Dagegen sind Maschinen der ersten Klasse zu vollkommener Wirkung überhaupt nicht
                              									befähigt, da sie eine Berührung der Teilchen untereinander und mit Teilen der
                              									Maschine verlangen. Nur Maschinen der zweiten Klasse können deshalb wirklich als
                              									Separatoren im eigentlichen Sinne des Wortes bezeichnet werden, und es wird
                              									interessant sein, den Gang ihrer Entwickelung hier kurz anzuführen.
                           Huet und Geyler konstruierten vor einer Reihe von Jahren
                              									eine Maschine, bei der je eine Beschickung von Material in gewissen Zeitabständen
                              									eine Wassersäule durchfallen musste. An deren unterem Ende drehte sich eine Scheibe
                              									mit daran angebrachten Schaufeln um eine senkrechte Achse mit entsprechender
                              									Geschwindigkeit. Diese Schaufeln gelangten abwechselnd genau unter die Wassersäule,
                              									so dass die langsamer fallenden Teilchen von anderen Schaufeln aufgenommen wurden
                              									als die schneller fallenden.
                           Die Maschine nach Hundt beruhte auf demselben Gedanken,
                              									jedoch war statt einer massiven Wassersäule eine sich drehende ringförmige
                              									Wassersäule angeordnet. Das Material wurde an einem Punkte des Ringes eingefüllt.
                              									Entsprechend seiner Fallgeschwindigkeit wurde es verschieden weit in die Runde
                              
                              									abgeführt und konnte sich deshalb an verschiedenen Behältern unten ablagern.
                           Rittinger's Setzrad war etwas Aehnliches; das Wasser
                              									wurde hierbei durch ein Schaufelrad in Bewegung gehalten.
                           In allen diesen drei Maschinen befindet sich das Wasser 
                              									in senkrechter Richtung, praktisch genommen in ruhendem Zustande; aber in
                              
                              									zahlreichen anderen Maschinen bewegt sich das Wasser mit oder gegen die
                              									Bewegungsrichtung der Teilchen. In diesem Falle wird, wenn die Grösse V der Geschwindigkeit des Wassers entspricht, unsere
                              									Gleichung die Gestalt annehmen:
                           L (v +
                                 										V)n = Kd (G –
                              									1) g.
                           Wenn die Bewegungsrichtung des Wassers das Teilchen im Gleichgewicht hält, so wird
                              										v = 0 und die Gleichung wird lauten:
                           LVn =
                                 										Kd (G – 1)g.
                           Wenn man mit von unten nach oben fliessendem Wasser arbeitet, so kann die Maschine
                              									bei einer gegebenen Grösse mehr leisten. Es ist auch klar, dass die
                              									Leistungsfähigkeit der drei eben beschriebenen Maschinen nicht gross ist, da nur
                              									eine ganz kurze Zeitspanne in Wirksamkeit treten, somit nur ein kleiner Teil des in
                              									ihnen enthaltenen Wassers ausgenutzt werden kann.
                           In einer anderen Klasse von Schlämmapparaten wird die zu schlämmende Masse in einen
                              									umgekehrten Kegel eingeschüttet, der nahe an seiner Spitze mit Löchern versehen ist.
                              									Die kleinen Teilchen, die durch diese Löcher dringen, werden von einem nach oben
                              									gerichteten Wasserstrom erfasst, so dass das Wasser als ein aufwärts gerichteter
                              									Ringkegel arbeitet. Gemäss der Geschwindigkeit des darin strömenden Wasserstromes,
                              									sowie entsprechend dem spezifischen Gewicht und der Grösse der Teilchen, wird eine
                              
                              									mehr oder weniger vollkommene Trennung erzielt, indem die schwieriger
                              									fortzubewegenden Teilchen fortwährend in das an der Spitze des Kegels unten
                              									befindliche Gefäss fallen. Die Maschinen wurden reihenweise benutzt, indem man die
                              									Geschwindigkeit in einem jeden einzelnen Kegel dadurch regulierte, dass man die
                              									Kegelmäntel gegeneinander verstellte.
                           Eine wesentliche Verbesserung dieser Apparate stellt der hier besonders zu erwähnende
                              									Separator nach Lockhart dar, der die neuesten
                              									Fortschritte auf diesem Gebiete in sich verkörpert. In dieser Maschine, die durch
                              									Abbildungen veranschaulicht wird, werden die Teilchen einem aufwärts fliessenden
                              									ringförmigen Wasserstrom ausgesetzt, der nur die leichteren unter ihnen mit sich
                              
                              									fortnehmen kann, während die schwereren in das unten angeordnete Gefäss B fallen. Die Maschine entspricht also in ihren
                              									Grundzügen den vorher beschriebenen Ausführungsformen, unterscheidet sich von ihnen
                              									aber vorteilhaft durch bessere und zweckmässigere Ausgestaltung der
                              									Einzelheiten.
                           Bekanntlich ist die Geschwindigkeit des Wassers in den verschiedenen Punkten in dem
                              									Querschnitte einer und derselben Leitung nicht, überall gleich, vielmehr ist sie in
                              									unmittelbarer Nähe der Wandungen verhältnismässig gering. Demzufolge ist sie in
                              									einer Leitung von ringförmigem Querschnitt in der Mitte dieses Ringes am grössten.
                              									Deshalb ist die Weite dieses Ringes in dem vorliegenden Falle nur wenig grösser
                              									gemacht, als dem Durchmesser der darin zu schlämmenden Teilchen entspricht, welche
                              									Durchmesser daher nicht zu sehr voneinandev verschieden sein dürfen. Man hat
                              									gefunden, dass, wenn der kleinste Durchmesser der Teilchen nicht geringer ist als
                              									die Hälfte des Durchmessers des Ringstromes, dass dann der Apparat noch
                              									zufriedenstellend arbeitet.
                           Die Teilchen werden nun mit möglichst geringer Geschwindigkeit in den Strom
                              									eingeführt und zwar in wagerechter Richtung. Das Wasser hat in allen Teilen des
                              									Ringes eine gleichförmige Geschwindigkeit, was durch eine sorgfältige Regulier
                              									Vorrichtung erzielt wird. Nachdem das Wasser den Scheidepunkt X erreicht hat, so wird seine Geschwindigkeit
                              									vergrössert, um eine desto sicherere Fortbewegung der der Mischung entzogenen Teile
                              									zu bewerkstelligen. Um die Weite des Ringes genau einstellen zu können, hat er eine
                              									ein wenig kegelförmige Gestalt, aber in umgekehrter Richtung als die vorher
                              									beschriebenen Vorrichtungen.
                           Das abgeschiedene Material wird während des Ganges der Maschine durch ein sinnreich
                              									konstruiertes Ventil E beseitigt. Dieses enthält zwei
                              									Gummischeiben, wovon eine den Kies oder den Schlamm von dem Ventilsitz K fegt, während die andere die Verbindung schliesst.
                              									Die Geschwindigkeit des Wassers an dem Trennungspunkte kann genau geregelt
                              
                              									werden, um sie entsprechend der besten Leistung des Apparates einstellen zu können.
                              									Auch sorgt ein Standrohr für eine stets gleichbleibende Höhe des Wasserzuflusses,
                              									während ein Ventil oder Hahn bei A die Geschwindigkeit
                              									der einströmenden Wassermenge regelt.
                           Wenn indessen trotzdem eine teilweise Verstopfung des Apparates stattfindet, indem
                              									sich das Material dichter zusammenschiebt als es sollte, so muss man die Fallhöhe
                              									oder die Geschwindigkeit des Wassers steigern. Da ein solcher Zwischenfall indessen
                              
                              									immer recht störend sein würde, so hat man in den neuesten Maschinen eine Abänderung
                              									getroffen, wobei die wirksame Wasserhöhe durch eine verstellbare
                              									Ueberfallvorrichtung geregelt werden kann. Jedenfalls darf man aber auch dem
                              									Apparate keine zu grosse Leistung in einer gewissen Zeit zumuten wollen, damit eben
                              									die einzelnen Schlammteilchen die nötige Bewegungsmöglichkeit behalten.
                           In den früheren Ausführungsformen der Maschine wurde das zu schlämmende Material von
                              									der Innenseite des ringförmigen Stromes her zugeführt, wogegen man es neuerdings
                              									umgekehrt macht. Die letztere Form wird namentlich in der Goldschlämmerei
                              
                              									verwendet.
                           Die Vorrichtungen, die getroffen sind, um einer jeden Maschine einer Reihe nur
                              									Teilchen von unter sich ziemlich gleichmässiger Grösse zuzuführen, sind sehr
                              									wichtig, bieten aber keine grösseren maschinellen Schwierigkeiten und wurden deshalb
                              									vom Vortragenden nicht weiter besprochen.
                           Das Wasser, das einmal in der Maschine gebraucht ist, kann immer und immer wieder
                              									Verwendung finden. Natürlich gilt dies nur für solche Fälle, wo das Wasser lediglich
                              									den Zweck hat, unlösliche Teile voneinander zu trennen. Hat das Wasser dagegen auch
                              									ausserdem noch den Zweck, in den zu schlämmenden Massen vorhandene Salze aufzulösen
                              									und aus diesen zu beseitigen, wie es in keramischen Betrieben öfters der Fall ist,
                              									so wird man natürlich einen solchen Kreislauf des Wassers nicht anordnen, sondern
                              									stets mit frischem Wasser arbeiten, oder es wenigstens hinreichend oft erneuern.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 171
                              Fig. 1.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 171
                              Fig. 2.
                              
                           Zu Fig. 1 ist noch zu bemerken, dass sie einen Schnitt
                              									durch eine der in Rede stehenden Maschinen darstellt, und zwar durch eine solche,
                              									wie sie zuerst gebaut wurden. Das Material wird mit wenig Wasser in den Mühltrichter
                              										C eingefüllt. Bei X
                              									trifft es den aufwärts fliessenden Wasserstrom, der durch den Hahn A in die Maschine eingetreten ist. Die leichteren Teile
                              									werden durch das Rohr D entfernt, während die
                              									schwereren nach B fallen.
                           Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch den oberen Teil einer
                              									der neueren Maschinen. Hierbei ist der ringförmige Teil ziemlich weit. Die Haken H sind verstellbar, um die Arbeitshöhe des Wassers zu
                              									verändern, indem man den Ring, an dem sie befestigt sind, mit Schrauben gegen den
                              									Boden der Maschine verstellt. Das Material wird von der Aussenseite des Kegels F mittels des Mühltrichters C eingefüllt und trifft den aufwärts gehenden Wasserstrom, der aus der
                              									Kammer J austritt. Die leichteren Teilchen fallen durch
                              									das Rohr D, während die schwereren in die Kammer J gelangen, von wo sie durch eine ähnliche Vorrichtung
                              									entfernt werden können, wie es E in Fig. 1 ist.
                           Um nun zu den theoretischen Grundlagen zurückzukehren, so entspricht offenbar jeder
                              									Korngrösse eines gewissen schwereren Materials eine andere Korngrösse eines 
                              									leichteren Materials, die unter den betreffenden Umständen zugleich mit ihr
                              									fallen würde, wenn nicht der Eintritt von zu grossen Teilen in die Maschine durch
                              									geeignete Vorrichtungen verhindert würde. Aus der Gleichgewichtsgleichung
                           Lvn =
                                 										Kd (G – 1) g
                           ergibt sich, dass der Bruch (G –
                              									1) : (G1 – 1) die
                              									Beziehung zwischen den Durchmessern der Teile angibt, die bei einer gewissen
                              									Stromgeschwindigkeit miteinander im Gleichgewicht sich befinden.
                           Diese Zahlen sind z.B., wenn es sich einerseits um die Trennung von Diamant und
                              									Quarz, andererseits um die von (unreinem) Gold und Quarz handelt:
                           a) (G – 1) : (G – 1) = 2,5 : 1,6 = 1,56
                           b) (G – 1) : (G – 1) = 11 : 1,6 = 6,87.
                           Diese Zahlen geben die äussersten Grenzen für das Grö7senverhältnis der Sieblöcher
                              									an, durch die die zu sondernden Teile dem Apparate zugeführt werden. Während also
                              									bei Diamant und Quarz die einzelnen Körperchen nicht so sehr verschieden in der
                              									Grösse sein dürfen, ist bei Gold und Quarz entsprechend dem viel grösseren
                              									Gewichtsunterschiede dieser beiden Körper ein bedeutend grösserer Spielraum
                              									zulässig. In der Praxis zieht man es natürlich vor, diesen theoretisch möglichen
                              									Spielraum nie voll auszunutzen. Man sucht dadurch beim Arbeiten mit dem Apparat
                              
                              									stets die Arbeitsbedingungen dem betreffenden Material zur Erzielung einer möglichst
                              									grossen Ausbeute dadurch bestens anzupassen, dass man die Weite des Ringraumes
                              									entsprechend verstellt. Auch arbeitet man neuerdings, wie ein Vergleich von Fig. 1 und 2 zeigt, mit
                              									einem Ring von wesentlich grösserem Durchmesser als früher. Auch hierdurch sucht man
                              									die Leistungsfähigkeit des Apparates zu steigern.
                           Wenn Körper durch ein Widerstand leistendes Mittel, Wasser oder Luft fallen, so
                              									streben sie bekanntlich auch danach, ihre Längsrichtung in die Bewegungsrichtung
                              									einzustellen. Deshalb könnten flache Plättchen eines schwereren Materials, wenn man
                              									sie durch ein Sieb mit runden oder viereckigen Löchern siebt, leicht verloren gehen.
                              									Wenn deshalb das zu gewinnende schwerere Material eine derartige Form hat, so muss
                              
                              									man bei Auswahl der zum Sortieren dienenden Siebe sich nach den schmälsten
                              									Abmessungen der betreffenden Körper richten und Siebe mit Schlitzen nehmen, nicht
                              									aber solche mit runden oder quadratischen Löchern.
                           Wo der Unterschied im spezifischen Gewicht verhältnismässig nur sehr gering ist,
                              									bedient man sich mit Vorteil einer schwereren Flüssigkeit als Wasser. Denn dann wird
                              									der Ausdruck \frac{G-1}{G_1-1} in den einen grösseren Wert darstellenden \frac{G-(1+n)}{G-(1+n)}
                              									übergehen. Voraussetzung dabei ist natürlich, dass die schwerere Flüssigkeit, als
                              									welche in erster Linie Kochsalzlösung oder Chlorcalciumlauge in Betracht käme, auf
                              									das Schlämmgut keine nachteilige chemische Wirkung ausübt.
                           
                              G. R.