| Titel: | Ein neues Verfahren zur Bestimmung der Schwungradgewichte von Dampfmaschinen. | 
| Autor: | A. Baumann | 
| Fundstelle: | Band 317, Jahrgang 1902, S. 294 | 
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                        Ein neues Verfahren zur Bestimmung der Schwungradgewichte von Dampfmaschinen.
                        Von A. Baumann, Lehrer an der Ingenieurschule Zwickau.
                        Ein neues Verfahren zur Bestimmung der Schwungradgewichte von Dampfmaschinen.
                        
                     
                        
                           Zur genauen Bestimmung der erforderlichen Schwungradgewichte für Dampfmaschinen
                              									ist man gezwungen, für jeden einzelnen Fall das Tangentialdruckdiagramm
                              									aufzuzeichnen und die Ueberschussflächen zu bestimmen, da die zahlreich vorhandenen
                              									Faustformeln, auf die man angewiesen ist, wenn es sich um schnell zu ermittelnde
                              									Zahlen handelt, wie im folgenden gezeigt wird, nur höchst unzuverlässige Werte
                              									liefern, die häufig viel zu gross, oft aber auch viel zu klein sind. Es ist daher im
                              
                              									folgenden ein Weg eingeschlagen, der es ermöglicht, in kürzester Zeit und mit
                              
                              									minimalem rechnerischem Aufwand das genaue Schwungradgewicht zu bestimmen; da es in
                              									neuerer Zeit, wo die Kolbengeschwindigkeiten relativ gross sind und damit die
                              									Beschleunigungskräfte viel mehr Einfluss gewinnen als früher, wo ausserdem sehr hohe
                              									Gleichförmigkeitsgrade (für elektrische Maschinen) verlangt werden, darauf ankommt,
                              									einerseits keine zu kleinen, andererseits aus Rücksicht auf unnötige Lagerbelastung
                              									u.s.w., und aus Rücksicht auf Konkurrenzfähigkeit keine zu grossen Gewichte
                              									anzuordnen, so scheint eine genaue Bestimmung des erforderlichen Schwungradgewichtes
                              									mit Hilfe einfacher Formeln, die schnelles Rechnen ermöglichen, erwünscht.
                           Als einzige Grundlage für die Berechnung von Dampfmaschinenschwungrädern ohne
                              									Aufzeichnung des Tangentialdruckdiagramms sind dem Verfasser bekannt:
                           1. Die Tabellen von Kás für Eincylinder-, Auspuffend
                              									Kondensationsmaschinen.
                           2. Die Abhandlung von Meyer (Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, 1889 S. 113 u. ff.).
                           3. Eine Reihe von Näherungsformeln, deren Wert später gezeigt wird.
                           Die Abhandlung von Meyer ist für Schwungradberechnungen
                              									so gut wie unbrauchbar. Die angegebenen vielen Wahlen haben den Nachteil, dass sie
                              									nur für ganz bestimmte Anfangsdrücke bezw. für die jeweiligen
                              									„günstigsten“-Füllungen Geltung haben können, während das Verhältnis von
                              
                              									Anfangsdruck zu Anfangsmassenbeschleunigungsdruck Unberücksichtigt geblieben ist,
                              									obwohl gerade dieses Verhältnis (neben der jeweiligen Füllung) in erster Linie die
                              									Gestalt des Tangentialdruckdiagramms und damit die Grösse der Ueberschussfläche
                              									bestimmt. Den Hauptwert legt der Verfasser jenes Aufsatzes darauf, den Einfluss der
                              									Kompression zu zeigen, nämlich, dass eine höhere Kompression bei Aufzeichnung der
                              									Kompressions- und Expansionslinie nach der Mariotte ein
                              
                              									grösseres Schwungradgewicht erfordert. – Die praktische Anwendung der in den
                              									Tabellen zusammengestellten Zahlen ist erschwert dadurch, dass nicht auf den
                              									Anfangsbeschleunigungsdruck der hin und her gehenden Massen Bezug genommen ist,
                              									sowie vor allem dadurch, dass die Beschleunigungsdrucklinien für einen „mittleren
                                 										Kolbendurchmesser“ von 40 cm gelten.
                           Aus all dem geht hervor, dass die dort erhaltenen fahlen nur als Verhältniszahlen
                              									gelten können, die für ganz bestimmte Fälle die allerdings interessante, im
                              									allgemeinen aber selbstverständliche Abhängigkeit zwischen Kompression und
                              									Ueberschussfläche im Tangentialdruckdiagramm andeuten. Der gewissenhafte
                              
                              									Konstrukteur wird sich jedoch scheuen, eine der dort zu findenden Zahlen in eine
                              									Berechnung einzusetzen, weil es schwer ist, sich von der thatsächlichen Bedeutung
                              									der Zahlen und von ihrer Tragweite bei anderen Verhältnissen ein klares Bild zu
                              									machen.
                           Die Zahlen von Kás andererseits liefern, wie auch Meyer nachweist, für die meisten Fälle zu grosse
                              									Schwungradgewichte, weil für Kolbenhin- und -rückgang verschiedene Füllungen, wie
                              									sie bei zwangsläufigen Einexzentersteuerungen sich ergeben, angenommen sind. Auch
                              									erschweren die vielen Tabellen einen klaren Ueberblick, der für verständnisvolles
                              									Rechnen erwünscht wäre. Noch mehr verwirrend wirkt die Verquickung von
                              									Umfangsgeschwindigkeit des Schwungrads und Grösse der Kolbengeschwindigkeit, also
                              									der Beschleunigungsdrücke, die an sich schon bezweifeln lässt, ob man es
                              									thatsächlich mit exakten Werten zu thun hat.
                           Für Mehrcylindermaschinen vollends fehlt ausser den schon erwähnten Näherungsformeln
                              									jeder Anhaltspunkt.
                           Um nun im folgenden zu einfachen, bequem zu handhabenden Resultaten zu kommen, wurden
                              									unter der grossen Anzahl von Faktoren, die die Gestalt
                              									des Tangentialdruckdiagramms beeinflussen, nur die wichtigsten berücksichtigt und
                              									für die anderen Annahmen getroffen, so dass sie als konstant zu betrachten sind.
                           Diese Annahmen sind folgende:
                           1. Das Verhältnis der Schubstangenlänge zum Kurbelradius ist 5 : 1.
                           2. Für Eincylinderkondensationsmaschinen 5 % schädlicher Raum und 30 % Kompression.
                              									Für Tandem- und Verbundmaschinen 5 % schädlicher Raum im Hochdruck- und 6 % im
                              									Niederdruckcylinder. Kompression im Niederdruckcylinder für Kondensationsmaschinen
                              									30 %.
                           3. Für den Hochdruckcylinder von Zweicylindermaschinen Annahme von Spitzendiagrammen
                              									und damit konstante Niederdruckcylinderfüllung und Kompression auf etwa ⅘ des
                              									Admissionsdrucks für normale Füllung im Hochdruckcylinder.
                           4. Für Zweicylindermaschinen ein Cylinderverhältnis von 4 : 10 und ein
                              									Behältervolumen gleich dem Niederdruckcylindervolumen.
                           5. Für Verbundmaschinen: Die hin und her gehenden Massen von Hoch- und
                              									Niederdruckseite verhalten sich wie 13 : 23. Kurbelversetzung 90°. Niederdruckkurbel
                              									eilt voraus.
                           In Fällen, wo diese Verhältnisse nicht als mittlere bezeichnet werden können (wobei
                              									kleine Abweichungen unbedeutend sind), gibt die folgende Abhandlung Anleitung, sich
                              									mit relativ geringem Zeitaufwand geeignete Unterlagen für die jeweils normalen
                              									Verhältnisse zu verschaffen.
                           6. Luftpumpenarbeit und Beschleunigung des Pumpengestänges wurden vernachlässigt. Wo
                              									jedoch der Pumpenkolben in direkter Verlängerung der Kolbenstange angeordnet ist,
                              									wäre das Gewicht von Pumpenkolben und 
                              									Gestänge einfach zu dem Gewicht der hin und her gehenden Massen
                              									hinzuzurechnen.
                           7. Wurde angenommen, dass für zwei Diagramme mit verschiedenem Anfangsdruck bei
                              									gleicher Füllung die Kolbendruckordinaten beider
                              									Diagramme proportional sind den Admissionskolbendrücken. Der Fehler infolge dieser Annahme ist, wie später gezeigt wird,
                              									unerheblich, zumal die praktisch in Betracht kommenden Grenzen verhältnismässig eng
                              									sind (6 bis 10 at für Eincylinderkondensationsmaschinen, gezeichnetes Diagramm 8 at;
                              									7 bis 12 at für Zweicylinderkondensationsmaschinen, gezeichnetes Diagramm 10 at).
                              									Damit stehen auch die Flächen beider Diagramme, die Tangentialdruckdiagramm- und die
                              									Tangentialdruckdiagrammüberschussflächen, im gleichen Verhältnis wie die
                              									Admissionskolbendrücke. Ist also die Ueberschussfläche bei P at Admissionskolbendruck A mm2 und das Verhältnis des
                              									Anfangsbeschleunigungsdrucks zum Anfangskolbendruck 1 : x, so dass der Anfangsbeschleunigungsdruck b=\frac{P}{x} at beträgt, so wäre
                              									bei sonst gleichen Verhältnissen (also gleicher Füllung, gleicher Maschinengattung
                              									u.s.w.) beim Anfangskolbendruck p' der
                              									Anfangsbeschleunigungsdruck b=\frac{p}{x} und die Ueberschussfläche \frac{A\,\cdot\,p}{P} mm2.
                           Nun wird, wie schon gesagt, die Gestalt des Tangentialdruckdiagramms und damit die
                              									Grösse der Ueberschussfläche, abgesehen von der Füllung und Maschinengattung, am
                              									stärksten beeinflusst durch das Verhältnis des Anfangsbeschleunigungsdrucks b zum Admissionskolbendruck p, und es ist demnach erforderlich, für verschiedene Werte dieser
                              									Verhältniszahl x=\frac{P}{b}, sowie für verschiedene Füllungen das
                              									Tangentialdruckdiagramm für die verschiedenen Maschinengattungen zu entwerfen und
                              									zwar unter Annahme eines mittleren Admissionskolbendrucks P. Hieraus bestimmt man die Werte der Ueberschussflächen F. Dividiert man diese durch P, so erhält man verschiedene Werte \frac{F}{P}, die man als Ordinaten zu
                              									den Werten \frac{P}{b}=x auftragen kann und durch freien Linienzug zu einer Kurve
                              									ergänzen. Für verschiedene Füllungen erhält man auf der Abscisse \frac{P}{b}
                              									verschiedene Werte der Ordinaten, so dass sich Kurvenscharen für jede
                              
                              									Maschinengattung ergeben. Aus ihnen lässt sich leicht für ein bestimmtes \frac{p}{b}
                              									und bestimmte Füllung der Wert \frac{F}{P} und daraus der Wert \frac{F}{P}\,p finden.
                           Für Eincylinder- und Tandemmaschine wurde ein Weg eingeschlagen, der schneller zum
                              
                              									Ziel führt, während für Verbundmaschinen der angenommenen Kurbelversetzung wegen der
                              									Weg über das Tangentialdruckdiagramm beibehalten wurde.
                           
                        
                           I. Eincylinder- und Tandemkondensationsmaschine.
                           Nachdem zunächst für eine bestimmte Füllung unter den eingangs erwähnten Annahmen (5
                              									% schädlicher Raum u.s.w.) das Diagramm für 8 at abs. Admissionsdruck verzeichnet
                              									war, wurde das reine Kolbendruckdiagramm aufgezeichnet (Fig. 1). Hierauf wurde die grösste anzunehmende Beschleunigungskurve mit
                              									einem Anfangsbeschleunigungsdruck von der Grösse des Anfangskolbendrucks nach unten eingezeichnet und auf dieser Kurve als Basis
                              									nochmals das reine Kolbendruckdiagramm abgetragen, indem man nur die schon
                              									erhaltenen Ordinaten von aa nach bb verlegte. Man erhält so, auf die Linie oo bezogen, zwei Kolbendruckdiagramme, von denen das
                              									eine für die grösste, das andere für die Beschleunigung o gilt, entsprechend für den Koeffizienten \frac{P}{b}=x den Zahlen 1
                              									und ∞.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 294
                              Fig. 1.
                              
                           Die Kurve der Beschleunigungsdrücke entspricht der Formel
                              									b=\frac{w}{g}\,q kg/qcm, worin w die Kolbenbesclleunigung, g die Beschleunigung durch die Schwerkraft, g das Gewicht der hin und her gehenden Massen pro 1
                              										cm2 Kolbenfläche 
                              									bedeutet. Mithin sind die Werte für b in jedem
                              									Punkt proportional w und q. Teilt man also die Ordinaten von b in eine
                              									Anzahl gleicher Teile und verbindet die entsprechenden Teilpunkte durch neue Kurven,
                              									so entsprechen diese Kurven den Beschleunigungsdrücken für kleinere Werte von w oder q.
                           Anstatt nun jeweils diese Teilung vorzunehmen und die Beschleunigungsdruckkurven
                              									einzuzeichnen, um auf ihnen wiederum die Ordinaten aa
                              
                              									aufzutragen und so die Kolbendruckdiagramme, die diesen Beschleunigungsdrücken
                              									entsprächen, aufzuzeichnen, sind die Strecken der Ordinaten zwischen den schon
                              									erhaltenen Kolbendruckdiagrammen in eine entsprechende Anzahl von Teilen n geteilt und die Teilpunkte durch Linienzüge
                              									verbunden. Die so erhaltenen Kolbendruckdiagramme stellen die Kolbendruckdiagramme
                              									dar, die man durch dieselbe Unterteilung der Beschleunigungsdruckordinaten und
                              									Auftragung der Kolbendrücke erhalten hätte. Abgesehen von der schnelleren
                              									Aufzeichnung verspricht diese Abkürzung insofern auch grössere Genauigkeit, als man
                              									anderenfalls sowohl eine Teilung als ein Auftragen auszuführen gehabt hätte, wodurch
                              									die Grösse des zeichnerischen Fehlers wächst. (Es sei bei dieser Gelegenheit
                              									bemerkt, dass im Interesse guter Genauigkeit ausserdem die Dampfdrücke für
                              									diejenigen Ordinaten konstruiert wurden, die den Kurbelstellungen 15°, 30° u.s.w.
                              									entsprechen, so dass also bis zum Schlussresultat die jeweils aufgetragenen
                              									Ordinaten konstruiert und nicht durch freien Linienzug aufgefunden sind. Ebenso sind
                              									besondere Punkte, wie Beginn der Kompression u.s.w., wo nötig, rückwärts
                              									konstruiert. Diese Dinge können freilich das Schlussresultat nur untergeordnet
                              									beeinflussen, sie seien nur der Vollständigkeit halber erwähnt und wurden, weil sie
                              									keinen Zeitaufwand beanspruchten, der über die Bedeutung des erreichten Zwecks
                              									hinausging, berücksichtigt.) Nachdem diese Linienzüge verzeichnet waren, hätte zur
                              									Konstruktion des Tangentialdruckdiagramms geschritten werden müssen.
                           Für Eincylinder- und Tandemmaschinen ist es hingegen einfacher, in das
                              									Kolbendruckdiagramm rückwärts die ausgleichende Linie des Tangentialdruckdiagramms
                              										cc einzuzeichnen, und zwar hauptsächlich deshalb,
                              									weil diese Verzeichnung nur einmal ausgeführt zu werden braucht, und für Diagramme
                              									mit grösserer Füllung nur entsprechend dem grösseren mittleren indizierten Druck Pi in den verschiedenen
                              									Kurbelstellungen proportionale Ordinatenwerte ergibt.
                           Zur Erläuterung möge folgendes dienen.
                           Die Tangentialkraft T, herrührend von der Kolbenkraft
                              										P, ist für jeden Winkel α der Kurbel, wie bekannt,
                           T=\frac{P}{cos\,\beta}\,sin\,(\alpha+\beta).
                           Setzt man in dieser Formel T = const, wodurch die ausgleichende Linie im Tangentialdruckdiagramm
                              									gekennzeichnet ist, so ist die Kolbenkraft P, die
                              									dieser konstanten Tangentialkraft entspräche,
                           P=\frac{T\,cos\,\beta}{sin\,(\alpha+\beta)}=\frac{T\,cos\,\beta}{sin\,\alpha\,cos\,\beta+cos\,\alpha\,sin\,\beta}.
                              								
                           Das gibt für:
                           
                              
                                 α = 0
                                 sin α = 0 cos α = 1
                                 β = 0 cos β = 1
                                 sin β = 0
                                 
                              
                                    = 180
                                 sin α = 0 cos α = – 1
                                 β = 0 cos β = 1
                                 sin β = 0,
                                 
                              
                           womit
                           P = T cos tgβ = ∞,
                           und für
                           α = 90 sin α = 1 cos α = 0,
                           womit
                           P = T.
                           Im übrigen sind die Ordinaten der Kurven leicht rückwärts zu verzeichnen nach dem
                              									bekannten Verfahren (Fig. 1), das für ein bestimmtes
                              										P das zugehörige T
                              									finden lässt. Ferner zeigt aber die Gleichung auch, dass T proportional P, d.h. in diesem Fall
                              									proportional Pi ist für
                              									jede Kurbelstellung, womit die Verzeichnung dieser Kurve für Wiederholungsfälle
                              									bedeutend erleichtert und beträchtlich an Zeit gespart wird.
                           Das Stück der Kolbendruckfläche, das von dieser ausbleichenden Kurve ausgeschnitten
                              
                              
                              									wird, entspricht der Ueberschussfläche im Tangentialdruckdiagramm, wie folgende
                              									Ueberlegung zeigt:
                           Die Fläche des Kolbendruckdiagramms ist, wie bekannt, gleich der des
                              									Tangentialdruckdiagramms. Die Grösse einer Ordinate im Kolbendiagramm sei P (Fig. 1), der mittlere
                              									Druck des Diagramms, entnommen aus dem Dampfdruckdiagramm, dessen Fläche ja
                              									gleichfalls gleich den beiden obengenannten Flächen ist, sei Pi. Die Ordinate P entspreche ihrer Lage nach dem Kurbelwinkel α. Dann wäre der Wert der entsprechenden Ordinate im
                              									Tangentialdruckdiagramm:
                           
                              F=\frac{P}{cos\,\beta}\,sin\,(\alpha+\beta),
                              
                           von dieser Ordinate F würde im
                              									Tangentialdruckdiagramm durch die ausgleichende Linie (die in der Höhe \frac{2\,P_i}{\pi}
                              									gezogen ist) der Wert \frac{2\,P_i}{\pi} abgeschnitten, es bleibt also die Ordinate der
                              									Ueberschussfläche:
                           
                              \frac{P}{cos\,\beta}\,sin\,(\alpha+\beta)-\frac{2\,P_i}{\pi};
                              
                           bei dem hier gewählten Verfahren wird von P abgeschnitten die Grösse \frac{2\,P_i}{\pi}\,\frac{cos\,\beta}{sin\,(\alpha+\beta)}, es bleibt
                              
                              
                              									also
                           
                              P-\frac{2\,P_i}{\pi}\,\frac{cos\,\beta}{sin\,(\alpha+\beta)}.
                              
                           Diese Ordinate ist, um die Grösse eines Flächenelementes zu
                              									erhalten, mit dem jeweiligen Abscissenelement zu multiplizieren, das ist, wenn s den Hub bedeutet, Δs,
                              									und es ist also
                           
                              \Delta\,F=\left(P-\frac{2\,P_i}{\pi}\,\frac{sin\,(\alpha+\beta)}{cos\,\beta}\right)\Delta\,s.
                              
                           Δs entspricht im Tangentialdruckdiagramm der
                              									abgewickelte Bogen Δα, und es ist
                           \Delta\,s=\Delta\,\alpha\,\frac{sin\,(\alpha+\beta)}{cos\,\beta} oder \Delta\,\alpha=\Delta\,s\,\frac{cos\,\beta}{sin\,(\alpha+\beta)}.
                           Somit im Tangentialdruckdiagramm:
                           
                              \Delta\,F=\Delta\,\alpha\,\left(\frac{P}{cos\,\beta}\,sin\,(\alpha+\beta)-\frac{2\,P_i}{\pi}\right)
                              
                           
                              =\Delta\,s\,\frac{cos\,\beta}{sin\,(\alpha+\beta)}\,\left(\frac{P}{cos\,\beta}\,sin\,(\alpha+\beta)-\frac{2\,P_i}{\pi}\right)
                              
                           oder ausmultipliziert:
                           
                              \Delta\,F=\Delta\,s\,\left(P-\frac{2\,P_i}{\pi}\,\frac{cos\,\beta}{sin\,(\alpha+\beta)}\right)
                              
                           wie oben.
                           Daraus ergibt sich die an sich schon einleuchtende Gleichheit beider Flächen.
                           Es wurde so für Eincylinder- und Tandemkondensationsmaschinen die Ueberschussfläche
                              									für den Hingang ermittelt (Fig. 2 bis 14),
                              									ausplanimetriert und gleichzeitig an einzelnen Diagrammen (Fig. 3, 7, 13) konstatiert, dass
                              									für den Rückgang die Ueberschussflächen, wie vorauszusehen war, kleiner
                              									ausfallen.
                           
                        
                           II. Verbundmaschine.
                           Hier war es nötig, die Diagramme für Hin- und Rückgang des Kolbens aufzuzeichnen,
                              									weil es bei der mehrmaligen Kreuzung der Linie des resultierenden
                              									Tangentialdruckdiagramms mit der Ausgleichenden nicht genügt (wie vielfach
                              									angenommen wird), die grösste Ueberschussfläche zu bestimmen, sondern der grösste
                              									Wert, der sich ergibt, wenn man die über und unter der Ausgleichslinie liegenden
                              									Flächen der Reihe nach algebraisch addiert, für die Grösse des Schwungradgewichtes
                              									ausschlaggebend ist (Fig. 15 bis 24).
                           Unangenehm macht sich bei diesen Diagrammen das strenge Festhalten an Erzielung von
                              									Spitzendiagrammen fühlbar, wodurch für grössere Hochdruckcylinderfüllungen bei dem
                              									angenommenen Cylinderverhältnis unverhältnismässig Niederdruckcylinderarbeiten
                              									erzielt wurden, so dass man bei der Ausführung jedenfalls einen Spannungsabfall
                              									bezw. grössere Niederdruckcylinderfüllung gewählt hätte. Bei neuer Aufzeichnung der
                              									Diagramme dürfte sich deshalb empfehlen, hier mit veränderlicher
                              
                              									Niederdruckcylinderfüllung 
                              									und einem mittleren Spannungsabfall für grössere Füllungen zu rechnen. – Bei
                              									Tandemmaschinen spielt ja die gleichmässige Verteilung der Arbeiten auf die zwei
                              									Cylinder nicht die gleiche Rolle und ist vor allem in Betracht des Zwecks dieser
                              									Untersuchung eine etwas andere Teilung des Diagramms für die Gestalt des
                              
                              									Tangentialdruckdiagramms nicht von bedeutendem Einfluss.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 296
                              Eincylindermaschine.
                              
                           Alle erhaltenen Werte sind in den drei Kurventabellen zusammengestellt (Fig. 8, 14, 24), die
                              									zeigen, dass für Eincylinder- und Tandemkondensationsmaschine die ausschlaggebenden
                              									Ueberschussflächen und damit die erforderlichen Schwungradgewichte mit
                              									zunehmendem Beschleunigungsdruck, d.h. zunehmendem Gewicht der hin und her gehenden
                              									Teile pro 1 cm2 Kolbenfläche und zunehmender
                              									Kolbengeschwindigkeit für ein und dieselbe Füllung und Admissionskolbendruck
                              									abnehmen und beträchtlich unter den Wert der Fläche für die Beschleunigung 0
                              									herabsinken, bis die Kurven eine Wendung nach oben machen und nun die Grösse der
                              									Ueberschussfläche sehr rasch anwächst und über den Wert für Beschleunigung 0 steigt.
                              									Die punktierten 
                              									Linien bedeuten die Grenze des stossfreien Gangs für die gewählten konstanten
                              									Verhältnisse.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 297
                              Tandemmaschine.
                              
                           Die Kurven für die Verbundmaschine zeigen, dass für die kleineren Füllungen das
                              
                              									erforderliche Schwungradgewicht sich nahezu unabhängig von der Grösse der Füllung
                              									erweist und stetig mit zunehmender Kolbengeschwindigkeit bezw. mit dem Gewicht der
                              									hin und her gehenden Massen pro 1 cm2 Kolbenfläche
                              									erst langsam, dann rascher zunimmt. Dass für die grösste Füllung der Wert für
                              									\frac{F}{P} erheblich höher liegt als für die anderen Füllungen, rührt von der
                              									ungleichen Verteilung der Arbeiten auf die Cylinder her, die bei der grössten
                              
                              									Hochdruckcylinderfüllung am grössten ist. Es kann deshalb bei Benutzung der
                              									Kurvenscharen von dieser Linie abgesehen werden.
                           Zur Erläuterung der Anwendung der Kurventabellen 
                              									folgt nun die Aufstellung der zur Berechnung erforderlichen Formeln.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 298
                              Verbundmaschine.
                              
                           Es bedeute:
                           b
                              									Anfangsmassenbeschleunigungsdruck für Kolbenhingang in kg/qcm,
                           w Kolbenbeschleunigung in m/Sek.2,
                           g Beschleunigung durch die Schwerkraft,
                           F Kolbenfläche des Niederdruckcylinders in cm2,
                           D Kolbendurchmesser des Niederdruckcylinders in cm,
                           s Kolbenhub in m,
                           c Mittlere Kolbengeschwindigkeit in m/Sek.,
                           G Gewicht der hin und her gehenden Massen in kg,
                           Gs Schwungringgewicht
                              									des Schwungrads in kg,
                           Ds
                              									Schwerkreisdurchmesser des Schwungrings in m,
                           vs
                              									Umfangsgeschwindigkeit des Schwerkreises in m,
                           n Umdrehungszahl der Maschine pro Minute,
                           p Admissionskolbendruck in
                              										kg/qcm,
                           Fs U%berschussfläche im
                              									Tangentialdruckdiagramm,
                           δ Ungleichförmigkeitsgrad,
                           λ = \frac{1}{5} Verhältnis des Kurbelradius zur
                              									Schubstangenlänge,
                           v Geschwindigkeit des Kurbelzapfens in m,
                           r Radius des Kurbelkreises in m.
                           Es ist:
                           
                              b=\frac{w\,\cdot\,q}{g}=(1+\lambda)\,\frac{v^2}{r}\,\frac{G}{g\,F}=1,2\,\cdot\,\frac{r^2\,n^2\,\pi^2}{900\,r}\,\frac{G}{g\,F}=\,\sim\,\frac{c\,n\,G}{50\,F}
                              
                           und damit
                           
                              \frac{p}{b}=\frac{50\,p\,F}{c\,n\,G}.
                              
                           Fs ist in den
                              									Kurventabellen angegeben in mkg pro 1 kg Admissionskolbendruck und 1 m Hub. Es ist
                              									also für den jeweiligen Fall Fs zu multiplizieren mit pkg/cm2. F cm2 und s m. Es ist dann nach bekannter Formel
                           
                              A=F_s\,\cdot\,p\,\cdot\,F\,\cdot\,s=\frac{G_s}{g}\,{v_s}^2\,\delta=\frac{G_s}{g}\,\pi^2\,{D_s}^2\,\frac{n}{3600}\,\delta.
                              
                           Daraus ergibt sich
                           
                              \begin{array}{rcl}G_s\,{D_s}^2&=&F_s\,\cdot\, p\,\cdot\,\frac{\pi\,D^2}{4}\,s\,\cdot\,g\,\cdot\,\frac{3600}{\pi^2\,n^2\,\delta}\\
                                 &=&900\,\pi\,F_s\,p\,\cdot\,\left(\frac{D}{n}\right)^2\,\cdot\,\frac{1}{\delta}.\end{array}
                              
                           Beispiele.
                           I. Eincylindermaschinen.
                           1. Es sei: D = 400 mm; s =
                              									700 mm; p = 6,85 entsprechend 7 at a. d. Maschine, n = 120. Nn = 75 PSe.
                           Ni = 95 PSi. Ds = 3,2 m. \delta=\frac{1}{250}. Füllung 17 %.
                           G = 310 kg. Dann ist c =
                              									2,8 m und
                           
                              \frac{p}{b}=\frac{50\,\cdot\,6,85\,\cdot\,1260}{2,8\,\cdot\,120\,\cdot\,310}=4,15.
                              
                           Damit aus den Kurventabellen:
                           Fs = 0,058
                           und
                           
                              G_s\,{D_s}^2=900\,\pi\,\cdot\,0,058\,\cdot\,6,85\,\cdot\,0,7\,\cdot\,\left(\frac{40}{120}\right)^2\,250=21800\mbox{ kgm}^2
                              
                           Daraus
                           G_s=\frac{21800}{3,2^2}=\,\sim\,2130 kg Kranzgewicht.
                           Von eingangs erwähnten Näherungsformeln sind dem Verfasser folgende bekannt:
                           Formel A. (Von Häder mitgeteilt). Sie lautet:
                           
                              G=100\,i\frac{\delta_0\,N_n}{v^2\,\cdot\,n},
                              
                           worin bedeutet:
                           G Kranzgewicht,
                           i Koeffizient nach Tabelle,
                           δ0Gleichförmigkeitsgrad,
                           Nn Nutzleistung,
                           vm/Sek.
                              									Schwerkreisgeschwindigkeit des Rades,
                           n Tourenzahl.
                           Ueberschlagswerte für i.
                           
                              
                                 Absoluter Dampfdruck
                                 
                                 4–5
                                 6–7
                                 8–9
                                 10–11
                                 11–12
                                 12–13 at
                                 
                              
                                 Eincylinder
                                 AuspuffKondens.
                                   80100
                                   90110
                                 100120
                                 ––
                                 ––
                                 ––
                                 
                              
                                 Zwilling
                                 AuspuffKondens.
                                   55  65
                                   60  70
                                   65  75
                                 7080
                                 ––
                                 ––
                                 
                              
                                 Tandem
                                 AuspuffKondens.
                                 ––
                                 –  85
                                   80  90
                                 9095
                                 ––
                                 ––
                                 
                              
                                 Verbund
                                 AuspuffKondens.
                                 ––
                                   45  55
                                   50  58
                                 5562
                                 ––
                                 ––
                                 
                              
                                 Dreifachexpansion    mit 2 Kurbeln.
                                 AuspuffKondens.
                                 ––
                                 ––
                                 ––
                                 –40
                                 –45
                                 4650
                                 
                              
                                 Dreifachexpansion    mit 3 Kurbeln
                                 AuspuffKondens.
                                 ––
                                 ––
                                 ––
                                 –25
                                 –28
                                 2932
                                 
                              
                           Formel B. Eine der obigen ähnlich gebaute Formel.
                           
                              G=\frac{880000\,\varphi\,N_i}{{R_s}^2\,\cdot\,n^2}\,\frac{1}{\delta},
                              
                           worin bedeutet:
                           G Gewicht des ganzen
                              									Rades,
                           Ni indizierte Leistung
                              									der Maschine,
                           Rs Schwerkreisradius
                              									des Rades,
                           n Tourenzahl,
                           δ Ungleichförmigkeitsgrad,
                           
                              
                                 und für
                                 Tandemzwillingsmaschinen
                                 φ = 0,17
                                 
                              
                                 
                                 Zwillingsmaschinen
                                 φ = 0,25
                                 
                              
                                 
                                 Vertikale Dreicylindermaschinen
                                 φ = 0,53
                                 
                              
                                 
                                 Verbunddreicylindermaschinen
                                 φ = 0,60
                                 
                              
                                 
                                 Tandemmaschinen
                                 φ = 0,85
                                 
                              
                                 
                                 Eincylindermaschinen
                                 φ = 1,04
                                 
                              
                                 
                                 Schnellläufer stets
                                 φ = 1,00.
                                 
                              
                           Formel C:
                           
                              G=i\,\frac{\delta_0\,N_n}{v^2\,n}
                              
                           mit gleicher Bedeutung der Buchstaben wie in Formel A,
                              									ausgenommen i, wofür zu setzen ist:
                           
                              
                                 Für Eincylinder- und Tandemmaschinen
                                 i = 6000
                                 
                              
                                 Verbundmaschinen
                                 3600
                                 
                              
                                 Dreicylindermaschinen mit zwei Kurbeln
                                 3800
                                 
                              
                                 Dreicylindermaschinen mit drei Kurbeln
                                 3000
                                 
                              
                           Ferner Formel D, nur gültig für Verbundmaschinen
                           G=0,88\,\cdot\,4\,\cdot\,\frac{H\,F}{v^2}\,\left(\frac{r}{R}\right)^2\,\cdot\,\frac{1}{\delta},
                              								
                           worin bedeutet:
                           H Hub in m,
                           F Kolbenfläche des Niederdruckcylinders in cm2,
                           r Kurbelradius,
                           R Schwerkreisradius des Schwungradkranzes,
                           v Kurbelzapfengeschwindigkeit in m.
                           Endlich Formel E:
                           
                              G\,D^2=\frac{N\,i\,\cdot\,\delta_0}{\left(\frac{n}{100}\right)^3}
                              
                           mit gleicher Bedeutung der Buchstaben wie bei A und C, und
                              
                              									worin für i zu setzen ist:
                           
                              
                                 0,89
                                 bei
                                 Zwillingsmaschinen mit 180° Kurbelversetzung,
                                 
                              
                                 1,20
                                 „
                                                „               „    90°            „
                                 
                              
                                 1,20
                                 „
                                 Dreilachexpansionsmaschinen mit 120° Kurbel-versetzung,
                                 
                              
                                 1,60
                                 „
                                 Verbundmaschinen mit 90° Kurbel Versetzung,
                                 
                              
                                 2,70
                                 „
                                 Tandemmaschinen,
                                 
                              
                                 3,60
                                 „
                                 Eincylindermaschinen.
                                 
                              
                           Formel A würde liefern, da v = 20,1 m, v2 = 404,01 m2 ist,
                           
                              G_s=100\,\cdot\,110\,\frac{250\,\cdot\,75}{404\,\cdot\,120}=4250\mbox{ kg.}
                              
                           Formel B ergibt:
                           Totalgewicht:
                           
                              G=\frac{880000\,\cdot\,1,04\,\cdot\,95\,\cdot\,250}{1,6^2\,\cdot\,120^3}=4920\mbox{ kg,}
                              
                           entsprechend
                           Gs = 3700 kg,
                           wenn, wie sonst üblich, ¼ des Totalgewichtes auf Arme und Nabe
                              									gerechnet wird.
                           Nach Formel C ist:
                           
                              G_s=6000\,\frac{250\,\cdot\,75}{404\,\cdot\,120}=2320\mbox{ kg.}
                              
                           Nach den Tabellen von Kás und der von ihm angegebenen
                              									Rechnungsart erhält man:
                           
                              \frac{2\,R}{l}=\frac{3,2}{7}=0,46
                              
                           
                              G_s=7,48\,\cdot\,10000\,\frac{0,1260\,\cdot\,0,7}{2,8^2}\,\frac{250}{30}=7200\mbox{ kg.}
                              
                           Formel E gibt:
                           
                              G=3,6\,\cdot\,\frac{75\,\cdot\,250}{1,2^3\,\cdot\,3,2^2}=3810\mbox{ kg.}
                              
                           2. Beispiel: 700 mm Kolbendurchmesser, 1200 mm Hub. Eincylinderkondensationsmaschine
                              									9 at abs. a. d. Maschine (p = 8,85) n = 60. Füllung 11 %. Ni = 350. Nn = 290 PSe. G = 1400 kg. δ =
                              									1 : 150. Ds = 5,4
                              									m.
                           
                           Damit
                           \frac{p}{b}=\frac{8,85\,\cdot\,50\,\cdot\,3848}{2,4\,\cdot\,60\,\cdot\,1400}=8,45 und Fs = 0,054.
                           Daraus:
                           G_s\,{D_s}^3=900\,\pi\,\cdot\,0,054\,\cdot\,8,85\,\cdot\,1,2\,\cdot\,\left(\frac{70}{60}\right)^2\,150=332000\mbox{ kgm}^2.
                           Daraus:
                           Gs, = 11400 kg.
                           Nach Formel A erhielte man: v = 16,95 v2 = ∾ 287,5
                           G_s=100\,\cdot\,120\,\cdot\,\frac{150\,\cdot\,290}{287,5\,\cdot\,60}=30300 kg Schwungringgewicht.
                           Formel B ergibt:
                           Totalgewicht:
                           
                              G=\frac{880000\,\cdot\,1,04\,\cdot\,350\,\cdot\,150}{2,7^2\,\cdot\,60^3}=30600\mbox{ kg,}
                              
                           entsprechend
                           Gs = 23000 kg.
                           Formel C liefert:
                           
                              G_s=\frac{6000\,\cdot\,150\,\cdot\,290}{287,5\,\cdot\,60}=15150\mbox{ kg}
                              
                           Die Tabellen von Kás ergeben: Da \frac{2\,R}{l}=\frac{5,4}{1,2}=4,5 ist, mit
                              									Interpolation nach dem Unterschied der Koeffizienten bei 6, 7 und 8 at abs.
                              									Admissionsspannung:
                           
                              G_s=\frac{7,5\,\cdot\,10000\,\cdot\,0,3848\,\cdot\,1,2}{2,4^2}\,\cdot\,\frac{150}{30}=30000\mbox{ kg.}
                              
                           Formel E liefert:
                           
                              G_s=\frac{3,6\,\cdot\,290\,\cdot\,150}{0,6^3\,\cdot\,5,4^2}=24950\mbox{ kg.}
                              
                           II. Tandemmaschinen.
                           1. Für eine Tandemmaschine mit Kondensation: 625/1000 . 1000, n = 105 soll bei einer reduzierten Füllung von 8,5 %, entsprechend einer
                              									Maximalleistung von 850 PSi = 725 PSe, bei 9½ at Admissionsspannung ein
                              									Ungleichförmigkeitsgrad von 1 : 200 erzielt werden. Das Gewicht der hin und her
                              									gehenden Massen betrage 2330 kg.
                           Es ist
                           
                              \frac{p}{b}=\frac{50\,\cdot\,9,35\,\cdot\,7854}{3,5\,\cdot\,105\,\cdot\,2330}=4,295\,\sim\,4,3.
                              
                           Daraus Fs = 0,074
                           und
                           
                              G_s\,{D_s}^2=900\,\pi\,\cdot\,0,074\,\cdot\,9,35\,\cdot\,1,0\,\cdot\,\left(\frac{100}{105}\right)^2\,\cdot\,200=\,\sim\,355000\mbox{
                                 kgm}^2.
                              
                           Mit Ds = 4,5 . Ds2 = 20,25 erhält man
                           Gs = 17500 kg.
                           Die anderen Formeln liefern der Reihe nach mit v =
                              									24,75, v2 = ∾ 612
                           A:    G_s=100\,\cdot\,92\,\cdot\,\frac{200\,\cdot\,725}{612\,\cdot\,105}=20800\mbox{ kg.}.
                           B:    G=\frac{880000\,\cdot\,0,85\,\cdot\,850\,\cdot\,200}{2,25^2\,\cdot\,105^3}=21600\mbox{ kg,},
                           entsprechend Gs = 16200 kg.
                           C:    G_s=6000\,\frac{200\,\cdot\,725}{24,75^2\,\cdot\,105}=13600\mbox{ kg}.
                           E:    G_s=\frac{2,70\,\cdot\,725\,\cdot\,200}{1,05^3\,\cdot\,4,5^2}=16700 kg..
                           2. Würde dieselbe Maschine jedoch mit 75 Touren laufen und dementsprechend bei
                              									gleicher Füllung 625 PSi = 525 PSe leisten, so ergäbe sich mit \delta=\frac{1}{100}
                           
                              \frac{p}{b}=\frac{50\,\cdot\,9,35\,\cdot\,7854}{2,5\,\cdot\,75\,\cdot\,2330}=8,4
                              
                           Fs = ∾ 0,083.
                           und
                           
                              G_s\,{D_s}^2=900\,\pi\,\cdot\,0,083\,\cdot\,9,35\,\cdot\,1,0\,\cdot\,\left(\frac{100}{75}\right)^2\,\cdot\,100=38750\mbox{
                                 kgm}^2
                              
                           Gs = 19100 kg.
                           Nach den anderen Formeln: mit v = 17,65
                           
                              G_s=\frac{100\,\cdot\,92\,\cdot\,100\,\cdot\,525}{17,65^2\,\cdot\,75}=20600\mbox{ kg.}
                              
                           
                              G=\frac{880000\,\cdot\,0,85\,\cdot\,625\,\cdot\,100}{2,25^2\,\cdot\,75^2}=21800\mbox{ kg,}
                              
                           entsprechend
                           Gs = 16400 kg
                           und
                           
                              G_s=6000\,\cdot\,\frac{100\,\cdot\,525}{17,65^2\,\cdot\,75}=13400\mbox{ kg}
                              
                           und Formel E:
                           G_s=2,70\,\cdot\,\frac{100\,\cdot\,525}{0,75^2\,\cdot\,4,5^2}=16600\mbox{ kg}.
                           III. Verbundmaschinen.
                           1. Das Beispiel von II gelte für eine Verbundmaschine mit dem Unterschied, dass das
                              									Gewicht der hin und her gehenden Massen 3000 kg betrage, dann ist:
                           
                              \frac{p}{b}=3,34,
                              
                           Fs = 0,054,
                           
                              G_s\,{D_s}^2=900\,\pi\,\cdot\,0,054\,\cdot\,9,35\,\cdot\,1,0\,\cdot\,\left(\frac{100}{105}\right)^2\,\cdot\,200=257000\mbox{
                                 kgm}^2.
                              
                           Gs = 12900 kg.
                           Die anderen Formeln ergeben:
                           A: G_s=\frac{100\,\cdot\,60\,\cdot\,200\,\cdot\,725}{24,75^2\,\cdot\,105}=13500\mbox{ kg.}
                           B: G=\frac{880000\,\cdot\,0,6\,\cdot\,850\,\cdot\,200}{2,25^2\,\cdot\,105^3}=15300\mbox{ kg},
                           woraus
                           Gs = 11400 kg.
                           C: G_s=3600\,\frac{200\,\cdot\,725}{24,75^2\,\cdot\,105}=8100\mbox{ kg.}.
                           Ferner Formel D für Verbundmaschinen:
                              									Kurbelzapfengeschwindigkeit v=\pi\,\cdot\,\frac{205}{60}=5,5\mbox{ m}
                           
                              G_s=0,88\,\cdot\,800\,\frac{1\,\cdot\,7854}{5,5^2}\,\left(\frac{0,5}{2,25}\right)^2=9000\mbox{ kg.}
                              
                           Formel E:
                           
                              G_s=\frac{1,6\,\cdot\,725\,\cdot\,200}{1,05^3\,\cdot\,4,5^2}=9950\mbox{ kg.}
                              
                           2. Mit n = 75 und δ =1 :
                              									100, wie bei der Tandemmaschine, erhält man:
                           
                              \frac{p}{b}=6,5,
                              
                           Fs = 0,05,
                           
                              G_s\,{D_s}^2=900\,\pi\,\cdot\,0,05\,\cdot\,9,35\,\cdot\,1,0\,\left(\frac{100}{75}\right)^2\,\cdot\,100=235000\mbox{ kgm}^2
                              
                           Gs = 11600 kg,
                           nach A: G_s=\frac{100\,\cdot\,60\,\cdot\,100\,\cdot\,525}{17,65^2\,\cdot\,75}=13500\mbox{ kg},
                           nach B: G=\frac{880000\,\cdot\,0,6\,\cdot\,625\,\cdot\,100}{2,25^2\,\cdot\,75^3}=15400\mbox{ kg,}
                           entsprechend
                           Gs = 11500 kg,
                           nach C: G_s=3600\,\cdot\,\frac{100\,\cdot\,525}{17,65^2\,\cdot\,75}=8100\mbox{ kg,}
                           nach D: G_s=0,88\,\cdot\,400\,\cdot\,\frac{1\,\cdot\,7854}{3,94^2}\,\left(\frac{0,5}{2,25}\right)^2=8850\mbox{ kg,}
                           nach E: G_s=\frac{1,6\,\cdot\,525\,\cdot\,100}{0,75^3\,\cdot\,4,5^2}=9850\mbox{ kg.}
                           Stellt man die Resultate zusammen, so erhält man folgendes Bild:
                           
                              
                                 
                                 Eincylinder-maschinen
                                 Tandem-maschinen
                                 Verbund-maschinen
                                 
                              
                                 Richtige Werte
                                 2130
                                 11400
                                 17500
                                 19100
                                 12900
                                 11600
                                 
                              
                                 Formel A
                                 4250
                                 30300
                                 20800
                                 20600
                                 13500
                                 13500
                                 
                              
                                      „      B
                                 3700
                                 23000
                                 16200
                                 16400
                                 11400
                                 11500
                                 
                              
                                      „      C
                                 2320
                                 15150
                                 13600
                                 13400
                                   8100
                                   8100
                                 
                              
                                      „      D
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                   9000
                                   8850
                                 
                              
                                 Nach Kás
                                 7200
                                 30000
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 Formel E
                                 3800
                                 24950
                                 16700
                                 16600
                                   9950
                                   9850
                                 
                              
                           
                              (Schluss folgt.)