| Titel: | Kinematische Untersuchung eines gesprengten Fachwerkbalkens. | 
| Autor: | G. Ramisch | 
| Fundstelle: | Band 317, Jahrgang 1902, S. 389 | 
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                        Kinematische Untersuchung eines gesprengten Fachwerkbalkens.
                        Von Prof. G. Ramisch in Breslau.
                        Kinematische Untersuchung eines gesprengten Fachwerkbalkens.
                        
                     
                        
                           I.
                           Der Träger besteht aus einem einfachen Fachwerkbalken in der Fig. 1, welcher bei B ein horizontal, also
                              									parallel zu mn bewegliches und bei A ein festliegendes Auflager hat; er ist im Punkt J mit einem Stabe JT in
                              									gelenkartiger Verbindung und letzterer steht wiederum im Punkte T mit zwei anderen Stäben in gelenkartiger Verbindung
                              									und diese haben bei L1
                              									bezw. L2 feste
                              									Auflager. Der Träger ist einfach statisch unbestimmt und durch Entfernung des Stabes
                              										JT zerfällt er in zwei statisch bestimmte Träger.
                              									Statt des entfernten Stabes bringen wir zwei gleiche und entgegengesetzte Kräfte,
                              									welche JT zur Kraftlinie haben, an, und da sich
                              									dieselben das Gleichgewicht halten, so ist die Hinzufügung dieser beiden Kräfte, von
                              									denen jede K heissen soll, gestattet. Es soll der
                              									Einfachheit wegen J T vertikal liegen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 389
                              Fig. 1.
                              
                           Ferner soll der Fachwerkbalken allein und zwar nur von
                              									vertikalen Lasten beansprucht sein; deswegen sind sie zu den Kräften K parallel. Die eine Kraft K wirkt entgegengesetzt zu den Lasten auf den Fachwerkbalken, die andere
                              									Kraft K dagegen auf den übrig gebliebenen Teil der
                              									Konstruktion, welcher aus den Stäben TL1 und TL2 besteht. Die Kraft K
                              									soll vorläufig beliebig gross sein und erst später über
                              									dieselbe besonders verfügt werden. Indem wir uns die Stäbe L1
                              									T und L2
                              									T als starr vorstellen, soll die Aenderung in der Entfernung der Punkte J und T, welche
                              									von sämtlichen Lasten veranlasst wird, berechnet werden. Von den Fachwerkstäben sei
                              
                              									nur der Stab s elastisch. Infolge der Lasten wird er
                              									seine Länge verändern und hierdurch werden die übrigen Stäbe, welche zwei starre Scheiben bilden, in Bewegung kommen. Die Unke
                              									Scheibe dreht sich um A und hat mit der rechten
                              									Scheibe den Punkt G gemeinschaftlich. Letztere ist
                              									nun, wenn auch nur momentan, um den Schnittpunkt B1 von AG mit dem Lote
                              									von B auf mn drehbar. Wir
                              									nennen dα und dβ die
                              									unendlich kleinen Drehwinkel um A bezw. B1, so ist, wie die
                              									Kinematik lehrt:
                           AG . dα= GB1 . dβ.
                           Zugleich verändert der spitze Winkel unendlich wenig seine Grösse; nennen wir dγ diese Grössenveränderung, so ist:
                           dγ = dα + dβ,
                           so dass aus den beiden Gleichungen sich nunmehr ergibt:
                           AB1 . dα = GB1 . dγ
                           und
                           AB1 . dβ = AG . dγ.
                           Wir nennen die Entfernungen des Punktes G von den
                              									Auflagerdrücken bei A und B bezw. ga
                              									und gb und die
                              									Entfernung der Auflagerdrücke selbst l, so ist:
                           
                              AG : GB
                              1 : AB
                              1
                              = ga : gb : l.
                              
                           Daher entsteht aus den beiden letzten Gleichungen:
                           l . dα = gb . dγ . . . .
                              									. . 1)
                           und
                           l . dβ = ga . dγ . . .
                              									. . . 2)
                           Wir bezeichnen mit M1
                              									die Summe der statischen Momente aller auf der linken Scheibe wirkenden Kräfte und
                              									mit Mr die Summe der
                              									statischen Momente aller auf der rechten Scheibe wirkenden Kräfte in Bezug auf das
                              
                              									linke bezw. rechte Auflager; mit ka und kb die Entfernungen des Punktes J vom
                              									linken bezw. rechten Auflager, mit S die Spannkraft im
                              									Stabe z1
                              									z2, welche von den
                              									Belastungen und der Kraft K hervorgerufen wird und mit
                              										r den Abstand des Punktes G von z1
                              									z2, so sind die von den
                              									gegebenen Lasten hervorgebrachten momentanen Arbeiten: M1 . dα und
                              										Mr . dβ. Ferner wird von K,
                              									welche Kraft in der rechten Scheibe wirkt, die gleichzeitige Arbeit K . kb . dβ und von S die Arbeit S . r . dγ
                              									erzeugt; und es muss sein:
                           Mr . dβ + M1 . dα – K . kb . dβ = S . r . dγ.
                           Mit Rücksicht auf die beiden vorhergehenden Gleichungen hat man:
                           
                              M_r\,\cdot\,\frac{g_a}{l}+M_l\,\cdot\,\frac{g_b}{l}-K\,\cdot\,k_b\,\cdot\,\frac{g_a}{l}=S\,\cdot\,r.
                              
                           Wir nennen im besonderen S0 die Spannkraft in z1
                              									z2, wenn K = O ist, so ist:
                           M_r\,\cdot\,\frac{g_a}{l}+M_l\,\cdot\,\frac{g_b}{l}=S_0\,\cdot\,r . . . .  3)
                           und S' die Spannkraft in z1
                              									z2, wenn der Träger nur
                              									von einer Last Eins statt K beansprucht ist. Dann
                              									ist:
                           k_b\,\cdot\,\frac{g_a}{l}=S'\,\cdot\,r . . . . . 4)
                           so dass man nunmehr erhält:
                           S0– K . S' = S . . . . . . 5)
                           Wir nennen weiter s die Länge, F den Querschnitt, ds die Verlängerung und
                              
                              										E den Elastizitätsmodul des Stabes z1
                              									z2, so ist:
                           
                           
                              
                              ds = r . dy
                              
                           und
                           
                              d\,s=\frac{S\,\cdot\,s}{F\,\cdot\,E};
                              
                           nach dem Hooke'schen Gesetz, so
                              									dass man hat:
                           
                              S=\frac{F\,\cdot\,E}{s}\,\cdot\,r\,\cdot\,d\,\gamma
                              
                           und mit Rücksicht auf Gleichung 2):
                           
                              S=\frac{F\,\cdot\,E}{s}\,\cdot\,r\,\cdot\,\frac{l}{g_a}\,\cdot\,d\,\beta.
                              
                           Hierdurch entsteht aus Gleichung 5):
                           
                              \frac{F\,\cdot\,E}{s}\,\cdot\,r\,\cdot\,\frac{l}{g_a}\,\cdot\,d\,\beta=S_0-K\,\cdot\,S'
                              
                           oder auch, wenn man bedenkt, dass kb . dβ die Senkung des Punktes J ist und sie mit dσ
                              									bezeichnet:
                           
                              d\,\sigma=\frac{g_a\,\cdot\,k_b}{l\,\cdot\,r}\,\cdot\,\frac{s}{F\,\cdot\,E}\,(S_0-K\,\cdot\,S'),
                              
                           worin nach Gleichung 4)
                           
                              \frac{k_b\,\cdot\,g_a}{l\,\cdot\,r}=S'
                              
                           ist. Also erhalten wir:
                           
                              d\,\sigma=\frac{S_0\,\cdot\,S'\,\cdot\,s}{F\,\cdot\,E}-K\,\cdot\,\frac{S'^2\,\cdot\,s}{F\,\cdot\,E}.
                              
                           In dieser Form erhalten wir dσ, wenn wir nach und nach
                              									alle Stäbe des Fachwerks als elastisch und die übrigen stets als starr nehmen. Wie
                              									man erkennt, kann man sämtliche dσ addieren und ist σ1 die Summe, so hat
                              									man:
                           \sigma_1=\Sigma\,\frac{S_0\,\cdot\,S'\,\cdot\,s}{F\,\cdot\,E}-K\,\cdot\,\Sigma\,\frac{S'^2\,\cdot\,s}{F\,\cdot\,E} . . . 6)
                           
                        
                           II.
                           Wir gehen jetzt über zur Bestimmung der Senkung, welche von der anderen Kraft K veranlasst wird, wenn zunächst der eine Stab TL2 und dann der andere
                              										TL1 nacheinander
                              									elastisch sind. Beide Stäbe sollen denselben Querschnitt F0, dieselbe Länge l0 und denselben Elastizitätsmodul E0 haben. Die beiden
                              									Punkte L1 und L2 sollen ferner auf
                              									einer Horizontalen liegen, so dass der Winkel L1
                              
                              									TL2 von JT halbiert wird und wir nennen α jede Winkelhälfte. Ist nun X die Spannkraft
                              									im elastischen Stabe TL2, so muss
                           K . l0 . sin α – X . l0 . sin 2 α = 0
                           d.h.
                           
                              X=\frac{K}{2\,cos\,\alpha}
                              
                           sein. Nach dem Hooke'schen
                              									Gesetze, welches wir auch vorhin zu Grunde gelegt hatten, ist daher, weil:
                           
                              X=\frac{\lambda}{l_0\,\cdot\,F_0\,E_0}
                              
                           ist, auch:
                           
                              K=\frac{2\,\lambda\,\cdot\,cos\,\alpha}{l_0}\,F_0\,\cdot\,E_0,
                              
                           wenn λ die Verkürzung des Stabes,
                              									hervorgebracht von X bedeutet. Also ist auch:
                           
                              \lambda=\frac{K\,\cdot\,l_0}{2\,cos\,\alpha}\,\cdot\,\frac{1}{F_0\,\cdot\,E_0}.
                              
                           Der Punkt T muss sich nun auf einem Kreise um L1 als Mittelpunkt
                              									bewegen und wie man erkennt, wird hierdurch die Entfernung der Punkte J und T vergrössert.
                              									Hierbei möge sich LT mit dem sehr kleinen Winkel dφ drehen. Ist nun σ2 die Vergrösserung der Entfernung von JT, so ist:
                           σ2 = l0 . sin α . dφ.
                           Dann ist aber auch:
                           λ = l0 . sin 2 α . dφ,
                           so dass entsteht:
                           
                              \frac{\sigma_2}{\lambda}=\frac{1}{2\,cos\,\alpha}.
                              
                           Daher haben wir:
                           \sigma_2=\frac{K}{4\,\cdot\,cos^2\,\alpha}\,\cdot\,\frac{l_0}{F_0\,F_0} . . . . 7)
                           Eine ebenso grosse Vergrösserung wird hervorgebracht in der Entfernung der
                              									Punkte J und T, wenn L1
                              									T elastisch und zugleich TL2 starr ist. Die vorhin gefundene
                              									Strecke σ1 bedeutet nun
                              									eine Vergrösserung oder Verkleinerung in der Entfernung der Punkte J und T, je nachdem sie
                              									negativ oder positiv ist. Wir können daher die Gleichung 6) von der doppelten
                              									Gleichung 7) abziehen und erhalten:
                           
                              -\sigma_1+2\,\cdot\,\sigma_2=-\Sigma\,\frac{S_0\,\cdot\,S'\,\cdot\,s}{E\,\cdot\,F}
                              
                           
                              +K\,\cdot\,\left\{\Sigma\,\frac{S'^2\,\cdot\,s}{F\,\cdot\,E}+\frac{l_0}{2\,F_0\,\cdot\,E_0\,\cdot\,cos^2\,\alpha}\right\}.
                              
                           Ist noch F1 der
                              									Querschnitt, l1 die
                              									Länge und E1 das
                              
                              									Elastizitätsmodul des Stabes JT, welchen man sich
                              									eingefügt denken muss, so wird durch K eine
                              									Vergrösserung desselben geschehen und dieselbe ist nach dem Hooke'schen Gesetze
                           
                              \frac{K\,\cdot\,l_1}{F_1\,\cdot\,E_1}.
                              
                           Zählen wir sie zu dem Werte von – σ1 + 2 σ2 zu und setzen die Summe gleich Null, so erhalten
                              									wir eine Gleichung zur Bestimmung von K, welche veranlasst,
                                 										dass die Konstruktion in dieser Verbindung bestehen kann, wenn sämtliche Stäbe
                                 										elastisch sind.
                           Wir erhalten deshalb:
                           K=\frac{\Sigma\,\frac{S_0\,\cdot\,S'\,\cdot\,s}{F\,\cdot\,E}}{\Sigma\,\frac{S'^2\,\cdot\,s}{F\,\cdot\,E}+\left(\frac{l_0}{2\,\cdot\,F_0\,\cdot\,E_0\,cos^2\,\alpha}+\frac{l_1}{F_1\,\cdot\,E_1}\right)}.
                              								
                           Sind also bei diesem statisch unbestimmten Fachwerke sämtliche Querschnitte und
                              
                              									Elastizitätsmodel bekannt, so kann man aus obiger Gleichung K berechnen. Setzt man:
                           \Sigma\,\frac{S'^2\,\cdot\,s}{F\,\cdot\,E}+\left(\frac{l_0}{2\,\cdot\,F_0\,E_0\,cos^2\,\alpha}+\frac{l_1}{F_1\,\cdot\,E_1}\right)=\mu 8)
                           so hat man endlich:
                           K=\frac{\Sigma\,\frac{S_0\,\cdot\,S'\,\cdot\,s}{F\,\cdot\,E}}{\mu} . . . . 9)
                           Hat man so K gefunden, so ermittelt man mittels
                              									Gleichung 5) die Spannkraft in jedem Stabe des Fachwerks. Die Spannkraft in jedem
                              									der beiden Stäbe TL1
                              									und TL2 ist: \frac{K}{2\,cos\,\alpha}
                              									und im Stabe J T selbst gleich K. In der Praxis wird gewöhnlich der Stab JT
                              									fortgelassen, so dass der Fachwerkbalken lose auf der Verbindungsstelle der Stäbe
                              										L1
                              									T und L2
                              									T aufliegt. Es verschwindet dann in der Formel für μ das Glied \frac{l_1}{F_1\,\cdot\,E_1}, weil ja l1 = 0 ist.
                           
                        
                           III.
                           Der in der Formel 9) gefundene Wert von K gilt auch
                              									dann, wenn die Belastungen beliebig gerichtet sind, weil es
                                 										ja hierbei nur auf das Moment und nicht auf die Richtung jeder Last
                                 
                                 										ankommt. Jetzt gehen wir dazu über K auf
                              									andere Weise zu bestimmen, setzen aber dabei nur
                              									lotrechte Lasten voraus. Der Träger soll vorläufig nur mit Q belastet sein; diese Last und K zerlegen
                              									ihn in drei Teile, von denen der erste von A bis Q, der zweite von
                              										Q bis K und der dritte
                              									von K bis B reicht. Q soll vom linken und rechten Auflager bezw. die
                              									Entfernungen qa und qb, haben. Wir
                              									bestimmen die Spannkraft Su° im ersten Teile, welche von Q im
                              									Stabe z'z'' hervorgerufen wird. Zu dem Zwecke nennen
                              
                              									wir ua und ub die Abstände des
                              									Punktes U vom linken bezw. rechten Auflager. Ist noch
                              										ru der Abstand des
                              									Punktes U von z'z'', so
                              									ist:
                           {S_u}^0=\frac{Q\,\cdot\,q_b}{l}\,\cdot\,\frac{u_a}{r_u} . . . . . . 10)
                           und wird von der Kraft Eins statt K in z'z'' die Spannkraft Sa' hervorgerufen, so
                              									entsteht:
                           S'_s=\frac{1\,\cdot\,k_b}{l}\,\cdot\,\frac{u_a}{r_u} . . . . . . 11)
                           Genau so finden wir die Spannkräfte, welche im Stabe z''
                                 										z''' erzeugt werden. Es ist dabei nur die Ordnungsziffer m statt u zu setzen.
                           
                           Wir erhalten:
                           {S_m}^0=\frac{P\,\cdot\,q_b}{l}\,\cdot\,\frac{m_a}{r_m} . . . . . 12)
                           und
                           S'_m=\frac{1\,\cdot\,k_b}{l}\,\cdot\,\frac{m_a}{r_m} . . . . . 13)
                           Die Spannkraft im Stabe z1
                              
                              
                              									z2 des zweiten Teiles
                              
                              									nennen wir Sg°, wenn
                              									sie von Q erzeugt wird und Sg', wenn sie von einer Kraft Eins statt K hervorgebracht wird. Wir erhalten:
                           S_g^0=\frac{Q\,\cdot\,q_a}{l}\,\cdot\,\frac{g_b}{r_g} . . . . . 14)
                           und
                           S'_g=\frac{1\,\cdot\,k_b}{l}\,\cdot\,\frac{g_a}{r_g} . . . . . 15)
                           Hierbei ist rg der
                              									Abstand des Punktes G von z1
                              									z2.
                           Im dritten Teile befindet sich der Stab z3
                              									z4; wir nennen Sv° und Sv' die von Q bezw. Eins statt K dann
                              
                              									erzeugten Spannkräfte. Mit Rücksicht auf die Bezeichnung in der Figur und der
                              									Benennung des Abstandes des Punktes V von z3
                              									z4 mit rv, hat man:
                           S_v^0=\frac{Q\,\cdot\,q_a}{l}\,\cdot\,\frac{v_b}{r_g} . . . . . 16)
                           und
                           S'_v=\frac{1\,\cdot\,k_a}{l}\,\cdot\,\frac{v_b}{r_v} . . . . . 17)
                           Vertauscht man die Ordnungsziffer v mit n, so erhält man entsprechend für den Stab z5
                              									z6:
                           S_n^0=\frac{Q\,\cdot\,q_a}{l}\,\cdot\,\frac{n_b}{r_n} . . . . . 18)
                           und
                           S'_n=\frac{1\,\cdot\,k_a}{l}\,\cdot\,\frac{n_b}{r_n} . . . . . 19)
                           Wir haben nun:
                           {S_n}^0\,\cdot\,S'_n=Q\,\cdot\,\frac{q_b\,\cdot\,k_b}{l^2}\,\cdot\,\frac{{u_a}^2}{{r_u}^2},
                              
                              								
                           {S_m}^0\,\cdot\,S'_m=Q\,\cdot\,\frac{q_b\,\cdot\,k_b}{l^2}\,\cdot\,\frac{{m_a}^2}{{r_m}^2},
                              								
                           {S_y}^0\,\cdot\,S'_y=Q\,\cdot\,\frac{q_a\,\cdot\,k_b}{l^2}\,\cdot\,\frac{g_a\,\cdot\,g_b}{{r_g}^2},
                              								
                           {S_v}^0\,\cdot\,S'_v=Q\,\cdot\,\frac{q_n\,\cdot\,k_a}{l^2}\,\cdot\,\frac{{v_b}^2}{{r_v}^2},
                              								
                           und
                           {S_n}^0\,\cdot\,S'_n=Q\,\cdot\,\frac{q_b\,\cdot\,k_a}{l^2}\,\cdot\,\frac{{u_b}^2}{r_n},
                              								
                           Man verlängere TL1 und
                              										TL2 bis zu den
                              									Schnittpunkten a' bezw. b1 mit den Auflagern und ziehe a'b1. Durch U, M, G, J, V und N lege
                              									man Parallele zu den Lasten und nenne die Strecken darauf innerhalb des Dreiecks a'Tb1 der Reihe nach:
                              										yu, ym, yg, t, yv und yn', so ist:
                           u_a=\frac{k_a\,\cdot\,y_n}{t},\ m_a=\frac{k_a\,\cdot\,y_m}{t},
                              								
                           g_a=\frac{k_a\,\cdot\,y_g}{t},\ v_b=\frac{k_b\,\cdot\,y_v}{t},
                              								
                           und
                           
                              n_b=\frac{k_b\,\cdot\,y_n}{t}.
                              
                           Hierdurch entsteht aus den vorigen Gleichungen:
                           S_n^0\,\cdot\,S'_n=Q\,\cdot\,\frac{k_a\,\cdot\,k_b}{l^2}\,\cdot\,u_a\,\cdot\,\frac{q_b\,\cdot\,y_u}{t\,\cdot\,{r_u}^2},
                              								
                           S_m^0\,\cdot\,S'_m=Q\,\cdot\,\frac{k_a\,\cdot\,k_b}{l^2}\,\cdot\,m_a\,\cdot\,\frac{q_b\,\cdot\,y_m}{t\,\cdot\,{r_m}^2},
                              								
                           S_g^0\,\cdot\,S'_g=Q\,\cdot\,\frac{k_a\,\cdot\,k_b}{l^2}\,\cdot\,g_b\,\cdot\,\frac{q_a\,\cdot\,y_y}{t\,\cdot\,{r_g}^2},
                              							
                           S_v^0\,\cdot\,S'_v=Q\,\cdot\,\frac{k_a\,\cdot\,k_b}{l^2}\,\cdot\,v_b\,\cdot\,\frac{q_a\,\cdot\,y_b}{t\,\cdot\,{r_v}^2},
                              								
                           und
                           S_n^0\,\cdot\,S'_n=Q\,\cdot\,\frac{k_a\,\cdot\,k_b}{l^2}\,\cdot\,n_b\,\cdot\,\frac{q_a\,\cdot\,y_n}{t\,\cdot\,{r_n}^2}.
                              								
                           Man multipliziere der Reihe nach diese Gleichungen mit:
                           
                              \frac{s_u}{F_u\,\cdot\,E_u}\,\cdot\,F_c,\ \frac{s_m}{F_m\,\cdot\,E_m}\,\cdot\,F_c,\ \frac{s_y}{F_g\,\cdot\,E_g\,\cdot\,F_c},
                              
                           \frac{s_v}{F_v\,\cdot\,E_v}\,\cdot\,F_c und \frac{s_n}{F_n\,\cdot\,E_n}\,\cdot\,F_c,
                              
                              								
                           wobei Fc eine beliebige Fläche bedeutet, ferner su, sm, sg, sy und sn die Längen, Fu, Fm, Fg, Fv und
                              										Fn die Querschnitte
                              									und Eu, Em, Eg, Ev und En die Elastizitätsmodel der betreffenden
                              									Stäbe sind, und setze:
                           
                              p_u=\frac{F_c\,\cdot\,s_u}{F_u\,\cdot\,E_u}\,\cdot\,\frac{y_u}{{r_u}^2},\ p_m=\frac{F_c\,\cdot\,s_m}{F_m\,\cdot\,E_m}\,\cdot\,\frac{y_m}{{r_m}^2},
                              
                           
                              p_g=\frac{F_c\,\cdot\,s_g}{F_g\,\cdot\,E_g}\,\cdot\,\frac{y_g}{{r_g}^2},\ p_v=\frac{F_c\,\cdot\,s_v}{F_v\,\cdot\,E_v}\,\cdot\,\frac{y_v}{{r_v}^2},
                              
                           und
                           p_n=\frac{F_c\,\cdot\,s_n}{F_n\,\cdot\,E_n}\,\cdot\,\frac{y_n}{{r_n}^2} . . . . . 20)
                           so entsteht:
                           
                              F_c\,\cdot\,\Sigma\,S^0\,\cdot\,S'\,\frac{s}{F\,\cdot\,E}=Q\,\cdot\,\frac{k_a\,\cdot\,k_b}{t\,\cdot\,l}
                              
                           
                              \cdot\,\left\{\frac{q_b}{l}\,(u_a\,\cdot\,p_u+m_a\,\cdot\,p_m)+\frac{q_a}{l}\,(g_b\,\cdot\,p_b+v_b\,\cdot\,p_v+n_b\,\cdot\,p_n)\right\}.
                              
                           Es sei in der Fig. 1
                              									ab ein einfacher horizontaler Balken und unter U, M, G, V und N der Reihe
                              									nach mit pu, pm, pg, pv und pn senkrecht belastet. Es bedeutet dann der
                              									Klammerausdruck nichts anderes, als das Biegungsmoment des Balkens an der Stelle
                              									unter Q. Zeichnet man demnach mit einem beliebigen
                              									Polabstande H die Momentenfläche und nennt q die Ordinate derselben an der Stelle unter Q, so ist die betreffende Klammer gleich H . q, so dass:
                           
                              F_c\,\cdot\,\Sigma\,S^0\,\cdot\,S'\,\cdot\,\frac{s}{F\,\cdot\,E}=Q\,\cdot\,\frac{k_a\,\cdot\,k_b}{t\,\cdot\,l}\,\cdot\,H\,\cdot\,q
                              
                           und nach Formel 9):
                           K=\frac{H\,\cdot\,q}{F_e\,\cdot\,\mu}\,\cdot\,Q\,\cdot\,\frac{k_A\,\cdot\,k_b}{t\,\cdot\,l} . . . . 21)
                           ist. Hierbei ist:
                           \mu\,\cdot\,F_v=\Sigma\,\frac{S'^2\,\cdot\,s\,\cdot\,F_c}{F\,\cdot\,E}+\left(\frac{l_0\,\cdot\,F_c}{2\,F_0\,E_0\,cos^2\,\alpha}+\frac{l_1\,F_c}{F_1\,\cdot\,E_1}\right) 22)
                           wofür wir μ1 setzen wollen. Also ist:
                           
                              K=\frac{H\,\cdot\,q}{\mu_1}\,\cdot\,Q\,\cdot\,\frac{k_a\,\cdot\,k_b}{t\,\cdot\,l}.
                              
                           Wie man aus dem Ausdruck für K erkennt, so ist die
                              									Momentenfläche Einflussfläche für die Kraft K und
                              									hat
                           
                              \frac{H\,\cdot\,q}{F_e\,\cdot\,\mu}\,\cdot\,\frac{k_a\,\cdot\,k_b}{t\,\cdot\,l}=\frac{H\,\cdot\,q}{\mu_1}\,\cdot\,\frac{k_a\,\cdot\,k_b}{t\,\cdot\,l}
                              
                           zum Multiplikator.
                           Sind wie bei allen statisch unbestimmten Systemen die Querschnitte aller Stäbe
                              									bekannt, so lassen sich aus den Gleichungen 20) die Werte für p sofort berechnen, so dass die Einflussfläche für die
                              									Kraft K von vornherein gezeichnet werden kann. –
                              									Gewöhnlich sind die Elastizitätsmodel sämtlich einander gleich, dann setze man:
                           
                              p_u=\frac{F_c}{F_u}\,\cdot\,s_u\,\cdot\,\frac{y_u}{{r_u}^2},\ p_m=\frac{F_c}{F_m}\,\cdot\,s_m\,\cdot\,\frac{y_m}{{r_m}^2}
                              
                           u.s.w.
                           Es sind dann pu, pm u.s.w. Zahlen, da sie aber für die
                              									Zeichnung Kräfte bedeuten, so nennt man sie elastische Gewichte. Ferner setzt man
                              									dann:
                           
                              \mu_1=\Sigma\,\frac{S'^2\,\cdot\,s}{F}\,\cdot\,F_c+\left(\frac{l_0\,\cdot\,F_c}{2\,F_0\,\cdot\,cos^2\,\alpha}+\frac{l_1\,\cdot\,F_c}{F_1}\right)
                              
                           und es ist hierbei μ1 eine Strecke. Wählt man nun H so, dass
                           H\,\cdot\,\frac{k_a\,\cdot\,k_b}{t\,\cdot\,l}=1 . . . . . 23)
                           ist, so entsteht K=\frac{Q}{\mu_1}\,\cdot\,q. Befinden sich auf dem
                              									Fachwerkbalken die Lasten Q1, Q2,
                              									Q3 . . . und sind deren
                              									Ordinaten innerhalb der Einflussfläche q1, q2, q3 . . . der Reihe nach, so erzeugen sie die
                              									Kraft:
                           
                              K=\frac{1}{\mu_1}\,(Q_1\,q_1+Q_2\,q_2+Q_3\,q_3...).
                              
                           
                           Ist der Fachwerkbalken mit g für die Längeneinheit
                              									gleichmässig belastet und ist f der Inhalt der
                              									Einflussfläche, so entsteht
                           
                              K=\frac{g}{\mu_1}\,\cdot\,f.
                              
                           Die Einflussfläche hat demnach jetzt den Multiplikator \frac{1}{\mu_1}.
                           
                        
                           IV.
                           In der Fig. 2
                              									ist \overline{z_1\,z_2} ein beliebiger Gurtstab links von JT. C
                              									ist der gemeinschaftliche Pol der von den übrigen Stäben gebildeten Scheiben und die
                              									linke ist mit Q1, die
                              									rechte mit Q2 belastet.
                              									Die Abstände der Punkte C, Q1 und Q2 vom
                              									linken und rechten Auflager sind bezw.: ua und ub, qa' und
                              										qb' und qa'' und qb''. Die Entfernungen
                              									des Punktes J vom linken und rechten Auflager sind wie
                              									vorhin ka und kb und der Abstand des
                              									Punktes C vom Gurtstabe \overline{z_1\,z_2} ist r. Unter a0
                              									b0 als Nulllinie ist in
                              										Fig. 3
                              									auf die im vorigen Abschnitte gegebene Weise die Einflussfläche für die Kraft K gezeichnet, der Schnittpunkt von JT mit a0
                              									b0 ist t und auf der Verlängerung von TJ die Strecke tt0
                              									= μ1
                              									In Fig.
                                          													3 ist M1 mit μ1 identisch. gemacht. Die Strecke tt0 ist stets grösser
                              									als die betreffende Ordinate der Einflussfläche und ihr nur dann gleich, wenn die Stäbe JT, TL1 und TL2 sämtlich starr sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 392
                              [Fig. 2–4]
                              
                           Hierauf ist t0
                              									b0 gezogen und die
                              									Schnittpunkte davon mit den Kraftlinien von Q2,
                              									Q1 und von a0
                              									A sind mit h2, h1 und a1 benannt. Ferner schneiden die Kraftlinien von Q2 und Q1 die Nulllinie a0
                              									b0 in e2 bezw. e1 und die
                              									Einflusslinie von K in g2 und g1.
                           Wirkt nur die Kraft Q2, so ist S_0=\frac{Q_2\,q''_b}{l}\,\cdot\,\frac{u_a}{r}, ferner S'=\frac{1\,\cdot\,k_b}{l}\,\cdot\,\frac{u_a}{r} und K=Q_2\,\cdot\,\frac{\overline{e_2\,g_2}}{\mu_1}. Nach Formel 5) ist
                              									nun die Spannkraft in \overline{z_1\,z_2} gleich:
                           S=\frac{Q_2\,\cdot\,q_b''}{l}\,\cdot\,\frac{u_a}{r}-\frac{k_b}{l}\,\cdot\,\frac{u_a}{r}\,\cdot\,Q_2\,\cdot\,\frac{\overline{e_2\,g_2}}{\mu_1},
                              								
                           d.h.
                           
                              S=Q_2\,\cdot\,\frac{u_a}{r\,\cdot\,l}\,\cdot\,\frac{k_b}{\mu_1}\,\left[q''_b\,\cdot\,\frac{\mu_1}{k_b}-\overline{e_2\,g_2}\right].
                              
                           Es ist nun:
                           
                              \frac{\overline{e_2\,h_2}}{\overline{t\,t_0}}=\frac{q''_b}{k_b},
                              
                           d.h.
                           
                              \overline{e_2\,h_2}=\frac{q_b''\,\cdot\,\mu_1}{k_b},
                              
                           so dass, weil e2 h2 – e2 g2 = – h2 g2 ist,
                           
                              S=Q_2\,\cdot\,\frac{u_a}{r\,\cdot\,l}\,\cdot\,\frac{k_b}{\mu_1}\,\cdot\,-\overline{h_2\,g_2}
                              
                           ist. Ferner ist noch:
                           
                              \frac{\overline{a_0\,a_1}}{l}=\frac{\mu_1}{k_b},
                              
                           so dass nunmehr entsteht:
                           S=-Q_2\,\cdot\,\frac{u_a}{r}\,\cdot\,\frac{\overline{h_2\,g_2}}{\overline{a_0\,a_1}} . . . . 24)
                           Aus dieser Gleichung erkennt man, dass die Fläche, welche von der Momentenlinie
                              									rechts von Cc und von der Geraden cb0 begrenzt wird,
                              									Einflussfläche für den Gurtstab z1
                              									z2 ist. Der
                              
                              									Multiplikator hierfür ist \frac{u_a}{r\,\cdot\,\overline{a_0\,a_1}}. Die Kraft S°
                              									würde in z1
                              									z2 eine Druckkraft
                              									hervorrufen; wegen des negativen Vorzeichens in Formel 24) muss daher S eine Zugspannkraft sein.
                              									Es schneidet b0
                              									c die Momentenlinie in i.
                              									Deshalb ist die Einflussfläche rechts von i negativ und
                              									links davon positiv, d.h. befindet sich die Last rechts von i, so erzeugt sie in \overline{z_1\,z_2} eine Zugkraft
                              									und ist sie links davon, so erzeugt sie eine Druckkraft; befindet sich die Lest genau über i, so wird in z1
                              									z2 gar keine Spannkraft
                              									hervorgebracht.
                           Die Kraft Q1 erzeugt die
                              									Spannkraft \frac{Q_1\,q'_a}{l}\,\cdot\,\frac{u_b}{r} und da, wie vorhin S'=\frac{1\,\cdot\,k_b}{l}\,\cdot\,\frac{u_a}{r} und K=\frac{Q_1}{\mu_1}\,\cdot\,\overline{e_1\,g_1} ist, so hat
                              									man:
                           
                              S=Q_1\,\cdot\,\frac{q'_a}{l}\,\cdot\,\frac{u_b}{r}-\frac{k_b}{l}\,\cdot\,\frac{u_a}{r}\,\cdot\,\frac{Q_1}{\mu_1}\,\cdot\,\overline{e_1\,g_1}
                              
                           oder auch:
                           
                              S=Q_1\,\cdot\,\frac{1}{l\,\cdot\,r}\,\cdot\,\frac{k_b\,\cdot\,u_a}{\mu_1}\,\left[\frac{q'_a\,\cdot\,u_b\,\cdot\,\mu_1}{k_b\,\cdot\,u_a}-\overline{e_1\,g_1}\right]
                              
                           oder auch:
                           
                              S=Q_1\,\cdot\,\frac{u_a}{r}\,\cdot\,\frac{1}{\overline{a_0\,a_1}}\,\left[\frac{q'_a\,\cdot\,u_b\,\cdot\,\mu_1}{k_b\,\cdot\,u_a}-\overline{e_1\,g_1}\right]
                              
                           Es ist nun, wenn man c0
                              									den Schnittpunkt von Cc mit \overline{a_0\,b_0} nennt:
                           \frac{\overline{c_0\,c}}{u_b}=\frac{\mu_1}{k_b},
                              								
                           d.h.
                           \frac{u_b\,\cdot\,\mu_1}{k_b}=\overline{c_0\,c}.
                              								
                           Wir haben also:
                           
                              S=Q_1\,\cdot\,\frac{u_a}{r}\,\cdot\,\frac{1}{\overline{a_0\,a_1}}\,\left[\frac{q'_a\,\cdot\,\overline{c_0\,c}}{u_a}-\overline{c_1\,g_1}\right].
                              
                           Nun ist weiter, wenn man \overline{a_0\,c} zieht und h1' den Schnittpunkt mit der Kraftlinie von Q1 nennt:
                           
                              \frac{\overline{e_1\,h'_1}}{\overline{c_0\,c}}=\frac{q'_a}{u_a},
                              
                           also ist:
                           \frac{q'_a\,\cdot\,\overline{c_0\,c}}{u_a}=e_1\,h'_1 und \overline{e_1\,h_1'}-\overline{e_1\,g_1}=\overline{g_1\,h'_1}.
                           
                           Hierdurch entsteht:
                           S=Q_1\,\frac{u_a}{r}\,\cdot\,\frac{\overline{g_1\,h'_1}}{\overline{a_0\,a_1}} . . . . 25)
                           Aus dieser Gleichung erkennt man, dass die Fläche, welche von \overline{a_0\,c} und dem
                              									Reste der Momentenlinie begrenzt wird, die Einflussfläche des Gurtstabes \overline{z_1\,z_2}
                              									ist, und zwar für Lasten, welche sich links von G
                              									befinden. Wie man sieht, ist der Multiplikator genau derselbe wie vorhin.
                           Indem wir die Entwickelung kurz wiederholen, erkennen wir, dass die Einflussfläche
                              									für den Gurtstab \overline{z_1\,z_2} von der Momentenlinie a0
                              									ib0 und den Geraden b0
                              									c und a0
                              									c begrenzt wird. Der Multiplikator für die ganze Fläche
                              									ist:
                           
                              \frac{u_a}{r}\,\cdot\,\frac{1}{\overline{a_0\,a_1}}
                              
                           Die Fläche ist rechts von i negativ und links von i positiv, d.h. befindet sich die Last auf dem
                              									Fachwerkbalken links von i, so wird in \overline{z_1\,z_2} eine
                              									Zugspannkraft, befindet sie sich rechts von i, so wird
                              									darin eine Druckspannkraft hervorgerufen. Ferner sieht man, dass für alle Gurtstäbe, welche links von JT liegen, der Punkt i ein
                              										charakteristischer Punkt ist; denn befindet sich
                              									über ihm eine Last auf dem Fachwerkbalken, so wird in allen diesen Stäben gar keine
                              									Spannkraft erzeugt.
                           Genau so wird zu verfahren sein, wenn man die Einflussfläche für einen Gurtstab
                              									rechts von JT liegend zu bestimmen hat. Statt b0
                              									t0 ist die Gerade a0
                              									t0 zu ziehen und auch
                              									hier ist der Schnittpunkt dieser Geraden mit der Momentenlinie der charakteristische
                              									Punkt für alle Gurtstäbe, welche rechts von JT liegen.
                              									Befindet sich also über diesem Punkt eine Last, so wird in allen diesen Stäben keine
                              									Spannkraft erzeugt. Für den Stab z'z'' gelten daher
                              									beide charakteristischen Punkte.
                           Je dünner die Stäbe JT, TL1 und TL
                              									2 sind, desto grösser ist μ1 und desto mehr verschieben sich die
                              									beiden Punkte nach b0
                              									und a0 hin. Sind die
                              									Stäbe vollkommen starr, so fallen sie mit dem Schnittpunkt von tt0 und der
                              									Momentenlinie zusammen.
                           Befindet sich eine Last unmittelbar auf dem Stabe \overline{z_1\,z_2}, so gibt es hierfür
                              
                              									keine Einflusslinie; liegt aber in den Endpunkten des Stabes ein Träger, welcher ein
                              									festes und ein parallel zu mn bewegliches Auflager hat,
                              									so findet man hierfür eine Einflusslinie und zwar wie folgt. Man legt durch z1 und z2 Parallele zu den
                              									Auflagerdrücken, welche a0
                              									c in a und b0
                              									c in β treffen. Es ist
                              									dann die zuziehende Gerade aβ die verlangte
                              									Einflusslinie in der Fig. 3. Sie schneidet das
                              
                              									Dreieck αβc ab, welches behalten werden muss, wenn die
                              									Last sonst auf dem Fachwerke, also nicht auf dem zugefügten Träger oder auf
                              
                              
                              
                              
                              
                              
                              									\overline{z_1\,z_2} ruht. Der Beweis hierfür lässt sich kinematisch sehr leicht führen.
                           
                        
                           V.
                           Wir gehen jetzt dazu über, die Einflussfläche für ein Wandglied, z.B. für z1
                              									C, zu ermitteln. Zu dem Zwecke bilde man in der Fig. 2 den
                              									Schnittpunkt C1 von z1
                              									z2 und DC und nenne seine Abstände vom linken bezw. rechten
                              									Auflager ca und cb. Der Fachwerkbalken
                              									möge nur von Q2
                              									belastet sein. Nennen wir S0 die Spannkraft in z1
                              									C, wenn die drei Stücke TJ, TL1 und
                              										TL2 fehlen, so
                              									ergibt sich dieselbe, wenn ρ der Abstand des Punktes
                              										C1 von z
                              
                              
                              
                              
                              
                              
                              									1
                              									C ist, aus der Gleichung:
                           
                              \frac{Q_2\,\cdot\,q''_b\,\cdot\,c_a}{l}-S_0\,\varrho=0,
                              
                           woraus folgt:
                           
                              S_0=\frac{Q_2\,q''_b\,\cdot\,c_a}{l\,\cdot\,\varrho}.
                              
                           Weiter ist:
                           
                              S'=\frac{1\,\cdot\,k_b}{l}\,\cdot\,\frac{c_a}{\varrho}
                              
                           und
                           
                              K=Q_2\,\cdot\,\frac{\overline{e_2\,h_2}}{\mu_1}
                              
                           in der Fig. 4. Also entsteht die
                              									Spannkraft S in z1
                              									C, wenn die betreffenden Stäbe wieder eingefügt
                              									sind:
                           
                              
                              S=Q_2\,\cdot\,\frac{q''_b\,\cdot\,c_a}{l\,\cdot\,\varrho}-\frac{k_b\,\cdot\,c_a}{l\,\cdot\,\varrho}\,\cdot\,\frac{\overline{e_2\,h_2}}{\mu_1},
                              
                           d.h.
                           
                              S=Q_2\,\cdot\,\frac{c_a}{l\,\cdot\,\varrho}\,\cdot\,\frac{k_b}{\mu_1}\,\cdot\,\left[\frac{q''_b\,\cdot\,\mu_1}{k_b}-e_2\,h_2\right].
                              
                           In Fig. 4
                              									ist:
                           \frac{t\,t_0}{k_b}=\frac{\overline{e_2\,g_2}}{q''_b},
                              								
                           d.h.
                           
                              \overline{e_2\,g_2}=\frac{\mu_1\,\cdot\,q''_b}{k_b},
                              
                           und da
                           
                              \overline{e_2\,g_2}-\overline{e_2\,h_2}=-\overline{h_2\,g_2}
                              
                           ist, so ist zunächst:
                           
                              S=-Q_2\,\cdot\,\frac{c_a}{l\,\cdot\,\varrho}\,\cdot\,\frac{k_b}{\mu_1}\,\cdot\,\overline{h_2\,g_2}
                              
                           und dann, weil, wie schon erwähnt, a_1\,a_2=\frac{\mu_1\,l}{k_b} ist,
                              									entsteht:
                           S=-Q_2\,\cdot\,\frac{c_a}{Q}\,\cdot\,\frac{\overline{h_2\,g_2}}{\overline{a_0\,a_1}} . . . . . 26)
                           Man lege durch z2 zu den
                              									Auflagerdrücken die Parallele, welche b0
                              									t0 in z0'' schneidet. Aus der
                              									letzten Gleichung lernt man nun kennen, dass die Fläche, welche von z0'' . b0 und der
                              
                              									Momentenlinie rechts von z0
                              									'' . z2 begrenzt wird,
                              									Einflussfläche für das Wandglied z1
                              									C ist, wenn die Last innerhalb der Punkte z2 und B auf dem Fachwerkbalken sich befindet. Der
                              									Multiplikator ist:
                           
                              \frac{c_a}{\varrho}\,\cdot\,\frac{1}{\overline{a_0\,a_1}}
                              
                           Die Einflussfläche ist zwischen i und b0 negativ, sonst
                              									positiv. Da nun S0 eine
                              									Zugkraft ist, so ergibt sich hier S als Druckkraft und
                              									zwar ist sie immer eine solche, wenn die Last innerhalb der Punkte i und b0 sich befindet. Liegt aber die Last links von i, so ist die Spannkraft eine Zugkraft.
                           Man verlängere b0
                              									z0'' bis zum
                              
                              									Schnittpunkte c1 mit
                              									der Parallele durch C1
                              									zu z2
                              									z0'' und ziehe weiter
                              										c1
                              									a0, welche die
                              									Parallele durch z1 zu
                              										z2
                              									z0'' in z0' trifft, und zeichne
                              									endlich die Gerade z0'
                              										z0'' in Fig. 4.
                           Wir bestimmen jetzt die Einflussfläche, wenn die Last auf dem Fachwerkträger nur
                              									zwischen A und z1 sich befindet.
                           Der Fachwerkträger soll nur mit Q1 belastet sein. Entfernt man die Stäbe JT, TL1 und TL2, so soll die
                              									Spannkraft in z1
                              
                              									C mit S0 bezeichnet werden. Es ist dann:
                           
                              S_0=-Q_1\,\cdot\,\frac{q'_a}{l\,\cdot\,\varrho}\,c_b.
                              
                           Weiter ist:
                           
                              S'=\frac{1\,\cdot\,k_b}{l\,\cdot\,\varrho}\,\cdot\,c_a
                              
                           und
                           
                              K=Q_1\,\cdot\,\frac{\overline{e_1\,g_1}}{\mu_1}.
                              
                           Nach Formel 5) haben wir jetzt:
                           
                              S=-Q_1\,\cdot\,\frac{q'_a\,e_b}{l\,\cdot\,\varrho}-\frac{k_b}{l\,\cdot\,\varrho}\,\cdot\,c_a\,\cdot\,\frac{\overline{e_1\,g_1}}{\mu_1}
                              
                           oder auch:
                           
                              S=-Q_1\,\cdot\,\frac{1}{l\,\cdot\,\varrho}\,\cdot\,\left[q'_a\,\cdot\,c_b+\frac{k_b\,\cdot\,c_a\,\cdot\,\overline{e_1\,g_1}}{\mu_1}\right]
                              
                           Nun ist, wenn man a0
                              									b0 bis zum
                              									Schnittpunkte c2 mit
                              										C1
                              									c1 verlängert:
                           
                              \frac{\overline{c_2\,c_1}}{c_b}=\frac{\mu_1}{k_b}
                              
                           und dann:
                           
                              \frac{\overline{c_1\,c_2}}{\overline{e_1\,h_1}}=\frac{c_a}{q'_a}.
                              
                           Hieraus folgt:
                           \frac{\mu_1\,\cdot\,c_b}{k_b}=\frac{e_1\,h_1\,\cdot\,c_a}{q'_a},
                              								
                           
                           und da auch
                           
                              S=-Q_1\,\cdot\,\frac{c_a\,\cdot\,k_b}{\mu_1\,l\,\cdot\,\varrho}\,\left[q'_a\,\cdot\,c_b\,\cdot\,\frac{\mu_1}{k_b\,\cdot\,c_a}+\overline{e_1\,g_1}\right]
                              
                           ist, so hat man:
                           S=-Q_1\,\cdot\,\frac{c_a\,\cdot\,k_b}{\mu_1\,l\,\cdot\,\varrho}\,\cdot\,[\overline{e_1\,h_1}+\overline{e_1\,g_1}],
                              								
                           worin
                           
                              \overline{e_1\,h_1}+\overline{e_1\,g_1}=\overline{h_1\,g_1}
                              
                           ist.
                           Ferner ist:
                           
                              \frac{k_b}{l\,\cdot\,\varrho}=\frac{1}{\overline{a_0\,a_1}},
                              
                           so dass man endlich hat:
                           
                              S=-Q_1\,\cdot\,\frac{c_a}{\varrho}\,\cdot\,\frac{\overline{h_1\,g_1}}{\overline{a_0\,a_1}}.
                              
                           Die verlangte Einflussfläche wird also von a0
                              									z
                              									0' und der Momentenlinie bis z0 begrenzt und hat die reziproke Strecke
                              									\frac{c_a}{\varrho\,\cdot\,\overline{a_0\,a_1}} zum Multiplikator, genau so wie der vorige Teil der Einflussfläche.
                           Die Spannkraft ist stets eine Druckkraft, wenn die Last zwischen A und z1 liegt. Wenn nun eine Last auf dem Stabe z1
                              									z2
                              									unmittelbar liegt, so kann man sie in parallele
                              									Seitenkräfte zerlegen, welche in z1 und z2 wirken. Es zeigt sich dann, da die eine Last der
                              									Scheibe Az1
                              									C
                              									und die andere der Scheibe Bz2
                              									C angehört, dass die Gerade z0'z0'' Einflusslinie für diesen Stab sein muss. – Die
                              									Einflussfläche ist demnach begrenzt von den Geraden a0
                              									z0', z0'z0'' und z0''b0 und der
                              									Momentenlinie. Man kann die Momentenlinie als Nulllinie ansehen und findet, dass,
                              									wenn die Last dort sich befindet, wozu die Ordinaten der Einflussfläche nach unten
                              									gehen, die Spannkraft in \overline{z_1\,z_2} eine Zugkraft ist. Dies ist der Fall, wenn in
                              									der Fig. 4
                              									die Last zwischen den Nullpunkten i und i'' sich befindet. Sonst ergibt sich in z1
                              									z2 eine Druckkraft.
                              									Wenn also die Last zwischen i und b
                              									0 oder zwischen i'' und
                              
                              										a0 auf dem
                              									Fachwerkbalken liegt, entsteht eine Druckkraft.
                           Wie man sieht, ist der Punkt i charakteristischer Punkt
                              
                              									nicht nur für alle Gurtstäbe, sondern auch für alle Wandglieder, wenn sie sich zwischen A und J befinden. Für die übrigen Glieder gibt es auch einen
                              									charakteristischen Punkt, welchen man findet, wenn man \overline{a_0\,t_0} zieht, und im
                              									übrigen zur Ermittelung ihrer Einflussflächen, wie vorher angedeutet, verfährt.
                           Wie man die Einflussflächen zu zeichnen haben wird, wenn statt \overline{z_1\,z_2} der Stab
                              									\overline{D\,C} belastet ist, braucht wohl nicht mehr erwähnt zu werden. Für die
                              									Diagonale selbst gibt es keine Einflusslinie, wenn die Last unmittelbar auf ihr
                              									ruht; jedoch wenn die Last auf einem Balken sich befindet, welcher bei z1 ein festes und bei
                              										C ein parallel zu \overline{m\,n} bewegliches Auflager
                              									hat, gibt es wohl eine Einflusslinie, die leicht darzustellen ist.