| Titel: | Die dynamischen Verhältnisse der Schachtfördermaschinen. | 
| Autor: | M. Herrmann | 
| Fundstelle: | Band 317, Jahrgang 1902, S. 485 | 
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                        Die dynamischen Verhältnisse der Schachtfördermaschinen.
                        Von Prof. M. Herrmann, kgl. ungarischer Bergrat in Schemnitz.
                        (Schluss von S. 469 d. Bd.)
                        Die dynamischen Verhältnisse der Schachtfördermaschinen.
                        
                     
                        
                           Für das Bremsen erhalten wir nun folgende Grundgleichungen. Den Ausgang bilden
                              									wieder die dynamischen Grundgleichungen von S. 469, jedoch ist nun statt des
                              									treibenden, das bremsende Kraftmoment MB = B . r einzuführen. Es ist also
                           [– B – S1
                              									+ S2]r = Jσ,
                           woraus folgt: die Bremsbeschleunigung (weil negativ,
                              									Verzögerung)
                           c=-g\,\cdot\,\frac{B+P-2\,\gamma\,x}{a} . . . . 7)
                           oder in H die Bremskraft
                           B=2\,\gamma\,x-\frac{a}{g}\,c-P . . . . . 8)
                           Auch jetzt ist es in zwei Fällen möglich, den Ausdruck für die Geschwindigkeit durch
                              									Integration in geschlossener Form darzustellen und zwar wieder für konstante
                              									Bremskraft und für konstante Verzögerung. Die Ausdrücke sind ähnlicher Natur, wie
                              									die für den Antrieb entwickelten, und ich fand in den abgenommenen Diagrammen
                              									Annäherungen sowohl an den einen, als auch an den anderen Fall. Nun sind aber alle
                              									Ausdrücke für konstante Beschleunigungen weitaus einfacher als jene, die sich auf
                              									konstante Bremskraft beziehen, und andererseits setzt konstante Beschleunigung immer
                              									ein allmähliches Anwachsen der Bremskraft voraus, während der andere Fall,
                              									plötzliches Eingreifen der Bremse erfordert. Es erscheint mir somit der erste Fall
                              									als der günstigere und weitaus häufigere, so dass ich nur diesen in Berücksichtigung
                              
                              									ziehen werde.
                           Bei konstanter Verzögerung ist also am Ende der Bremsperiode B am grössten, und wenn bis zum Stillstande in H gebremst wird
                           
                              c=-g\,\frac{B_{max}+R-\gamma\,H}{a}.
                              
                           Die Geschwindigkeitswegkurve folgt aus cdx = vdv
                           v2
                              									= 2cx + C.
                           Beträgt nach Zurücklegung des Weges x
                              									1, die Geschwindigkeit v1, so wird
                           v2= v12– 2 cxl + 2 cx . . .
                              									. 9)
                           Die G.-W.-Kurve ist somit eine Parabel, deren Achse mit der x-Achse zusammenfällt, jedoch wegen des wesentlich negativen Wertes von
                              										c entgegengesetzte Richtung hat wie die + x-Achse. Die Entfernung des Scheitels der Parabel
                              									beträgt vom Koordinatenursprunge x_1-\frac{{v_1}^2}{2\,C} und hängt von den zusammengehörigen
                              									Werten des x1 und v1 ab, der Parameter
                              									ist der Beschleunigung proportional und nur von dieser abhängig.
                           Die Geschwindigkeitszeitkurve ergibt sich aus dv =
                                 									cdt
                           v = v1 + c (t – t1) . . . . . 10)
                           Sie ist eine gerade Linie und die Tangente ihres Neigungswinkels gegen die + t-Achse ist gleich der Beschleunigung bezw.
                              									Verzögerung. (Wir zählen den Winkel von + t aus, im
                              									Sinne der Drehung von + t gegen + v.)
                           
                              c=\frac{v-v_1}{t-t_1}=-g\,\frac{B_{max}+P-2\,\gamma\,H}{a}.
                              
                           Die Grösse des durchlaufenen Weges beträgt
                           x=x_1+v_1\,(t-t_1)+\frac{c}{2}\,(t^2-{t_1}^2) . . . 11)
                           Behufs Feststellung des Zeitgeschwindigkeits-Diagrammes und der erforderlichen Trieb-
                              									und Bremskräfte, sowie des Arbeitsaufwandes für den vorliegenden Fall, kann
                              									folgendermassen vorgegangen werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 485
                              Fig. 6.
                              
                           Die Diagrammfläche muss wieder gleich sein dem Rechtecke von der Länge τ und der Höhe vk. Wir verzeichnen zunächst die
                              									Hauptzeitkurve und die Hauptwegkurve, letztere derart, dass die Teufe H durch dieselbe Länge dargestellt werde, wie die
                              									Fahrzeit τ. Der Schnittpunktliege jetzt ausserhalb der
                              									Länge τ, oder zum mindesten sehr in der Nähe der v-Achse (Fig. 6). Im
                              									Interesse der Sicherheit gegen das Ueberheben dürfte es zweckmässig sein, die
                              									Geschwindigkeit in gewisser Teufe unterhalb der Hängebank so festzustellen, dass die
                              									sich selbst überlassene Schale eben im Hängebankniveau zum Stillstande gelangt.
                           Dies erfolgt, wenn das Ende der Bewegung nach den Hauptkurven verläuft, so dass z.B.
                              									das Wegstück \overline{\alpha'\,S} ohne Bremsung durchlaufen werde. Die hierzu erforderliche
                              									Zeit gibt \overline{a'\,S} an und es beträgt die Geschwindigkeit 
                              									in der Teufe \overline{\alpha'\,S} dann aa' = αα'. Im Punkte α' hört das
                              									vorhergegangene Bremsen auf, nachdem die Bremskraft dort ihren Grösstwert erreicht
                              									hatte. Wählen wir diesen Wert und bezeichnen wir das Stück Oα' = x1, so ist die Bremsverzögerung nach
                              									Gleichung 7):
                           
                              c=-g\,\cdot\,\frac{B_{max}+P-2\,\gamma\,x_1}{a}.
                              
                           Nun zeichnen wir mit dem gefundenen Wert von c die
                              									G.-Z.-Kurve und die G.-W.-Kurve auf, aCA bezw. uΓA und erhalten ihren Schnittpunkt in A. Es ist nun Fläche A\,A\,C\,a\,S=v_k\,\cdot\,\overline{A\,S}. Die Ordinate von A schneidet die in der
                              									Entfernung 2 vk zur OS-Achse parallel gezogene Gerade im Punkte B, so dass OBACaS nun
                              									gleich ist vkτ. Behufs
                              									Wegschaffen des Stückes AB führen wir die angegebene
                              									Flächenverwandlung durch und erhalten im Linienzuge
                           
                              OCaS
                              
                           das gewünschte Diagramm für Antrieb mit konstanter
                              									Beschleunigung.
                           Es erfolgt demnach längs der Strecke xm = Oγ Antrieb
                              									während der Zeit tm =
                              										OC, wobei die Geschwindigkeit vm = cC erreicht wird.
                              									Die grösste Triebkraft am Bewegungsbeginne beträgt
                           
                              T_0=P+\frac{a}{g}\,\cdot\,\frac{v_m}{t_m},
                              
                           während dieselbe am Ende ist:
                           
                              P+\frac{a}{g}\,\cdot\,\frac{v_m}{t_m}-2\,\gamma\,x_m.
                              
                           Vom Punkte γ bis α' erfolgt
                              									Bremsen.
                           Die maximale Bremskraft wurde gewählt, während beim Bremsbeginne dieselbe
                           B = Bmax – 2 γ (x2
                              									– xm)
                           beträgt.
                           Das letzte Wegstück α'S wird von der sich selbst
                              
                              									überlassenen Förderschale in der Zeit a'S
                              									durchlaufen.
                           Die vom Motor während einer Fahrt zu leistende Arbeit setzt sich aus zwei Teilen
                              									zusammen, und zwar aus der zum Heben der Nutzlast erforderlichen Arbeit RH und aus jener, welche durch das Bremsen wieder
                              									aufgezehrt wird. Dieser letztere Betrag ergibt sich aus dem Diagramme
                              									folgendermassen:
                           Die geleistete Arbeit kann geschrieben werden
                           
                              L_T=\int_0^{x_m}\,T\,x=\int_0^{x_m}\,\left(P+\frac{a}{g}\,c-2\,x\,y\right)\,d\,x
                              
                           
                              =\left(P+\frac{a}{g}\,c\right)\,x_m-\gamma\,{x_m}^2=T_0\,x_m-\gamma\,{x_m}^2.
                              
                           Laut Gleichung 2a) auf S. 471 ist aber
                           
                              {v_m}^2=2\,g\,\frac{T_0-P}{a}\,x_m,
                              
                           woraus folgt
                           
                              T_0\,x_m=\frac{a}{g}\,\cdot\,\frac{{v_m}^2}{2}+P\,x_m.
                              
                           Nach Addition und Subtraction von HR erhalten wir
                           
                              L_T=T_0\,x_m-\gamma\,{x_m}^2
                              
                           
                              =H\,R+\frac{a}{g}\,\frac{{v_m}^2}{2}-\gamma\,\left({x_m}^2-\frac{P\,x_m}{\gamma}+\frac{R\,H}{\gamma}\right).
                              
                           Nun ist aber nach Gleichung 5) der Klammerausdruck =
                                 										α2vm'2, wenn wir unter vm' jene Geschwindigkeit verstehen, mit der
                              									sich die Förderschale in der Tiefe xm bewegen müsste, wenn sie, sich selbst
                              
                              									überlassen, im Hängebankniveau zum Stillstande gelangen sollte. Folglich ist
                           
                              L_T=H\,R+\frac{a}{g}\,\cdot\,\frac{{v_m}^2-{v_m}'^2}{2}.
                              
                           Aus der Zeichnung ergibt sich v_m=\overline{C\,c}=\overline{\Gamma\,\gamma} und zur selben Abscisse gehörig auf der
                              									H.-W.-K. v'_m=\overline{\gamma\,\Delta}, somit die durch Bremsung zu vernichtende lebendige Kraft
                           
                              L_B=\frac{a}{g}\,\sqrt{\overline{\Gamma\,y^2}}-\overline{\gamma\,\Delta^2}.
                              
                           Der durch das Bremsen wieder zu vernichtende Mehraufwand an Betriebsarbeit fällt
                              									demnach um so kleiner aus, je näher die am Ende des Antriebes erreichte
                              									Geschwindigkeit an den entsprechenden Wert der Hauptwegkurve rückt.
                           Beispiel 3. Es betrage die Nutzlast wie in den vorhergehenden Beispielen
                              									abermals R = 1300 kg = 13 q; die mittlere Geschwindigkeit sei vk = 10 m, die Teufe betrage hingegen H = 150 m; daher τ =
                              
                              									15''.
                           Das Seilgewicht sei 2,07 kg = 0,0207 q pr. l. Meter,
                              									daher γH= 3,105 q: P =
                              									16,105 q: R – γH = 9,895.
                           Ferner a = 70 q und α = 13,1.
                           Beim Entwürfe der Diagramme (Fig. 6) wurde
                              									angenommen
                           
                              
                                 1 m Geschw.
                                 entsprechen
                                   5
                                 mm
                                 
                              
                                 1 Sek. Zeit
                                          „
                                 10
                                   „
                                 
                              
                                 1 m Weg
                                          „ \frac{10\mbox{ mm}}{v_k\mbox{ m}}=
                                   1
                                   „
                                 
                              
                           Die Gleichung der Hauptzeitkurve ist
                           
                              v=18,23\,sin\,\frac{\tau-t}{13,1}.
                              
                           
                              
                                 
                                 Für τ – t =
                                 0
                                 2,5
                                 5
                                 10
                                 15
                                 
                              
                                 wird
                                 
                                    sin\,\frac{\tau-t}{\alpha}=
                                    
                                 0
                                 0,1921
                                 0,3914
                                 0,8405
                                 1,4122
                                 
                              
                                 und
                                 
                                    v =
                                    
                                 0
                                 3,865
                                 7,87
                                 16,91
                                 28,4 m.
                                 
                              
                           Mit diesen Werten ergibt sich Kurve SaA0.
                           Die Gleichung der Hauptwegkurve wird:
                           
                              \frac{(x-389,1)^2}{\overline{259,1}^2}-\frac{v^2}{\left(\frac{239,1}{13,1}\right)^2}=1
                              
                           In der Zeichnung liegt demnach der Hyperbelmittelpunkt noch um 239,1 mm über S hinaus. Der Neigungswinkel der Asymptote ist bestimmt
                              
                              									durch
                           
                              tg\,\tau=\frac{1}{\alpha}=\frac{1\mbox{ m Geschw.}}{13,1\mbox{ m Weg}}=\frac{5\mbox{ mm}}{13,1\mbox{ mm}}=\frac{100\mbox{
                                 mm}}{262\mbox{ mm}}.
                              
                           Damit ergibt sich Kurve SαΔA0.
                           Der Schnittpunkt A0
                              									liegt zwar innerhalb der Strecke τ bezw. H, also wäre das Einhalten der Fahrzeit auch ohne
                              									Bremsen möglich, doch würde die Antriebsmaschine viel zu grosse Abmessungen erhalten
                              									müssen. Es müsste nämlich sein die Beschleunigung c=\frac{20,6}{2,2}=9,36 m, somit die
                              									anfängliche Triebkraft
                           T_0=P+\frac{a}{g}\,C=16,105+\frac{70}{9,81}\,\cdot\,9,36=82,9\,q,,
                           also um mehr als das Doppelte grösser als im Beispiele 2,
                              									trotzdem die Teufe jetzt nur halb so gross ist.
                           Schon dieser Umstand gebietet die Zuhilfenahme des Bremsens und es mögen zwei Fälle
                              									untersucht werden.
                           Zunächst machen wir für beide die Annahme, dass aus dem auf S. 473 angegebenen Grunde
                              									der Sicherung gegen das Ueberheben das letzte Wegstück α'S ohne Bremsung durchlaufen werde. Die maximale Geschwindigkeit darf
                              									dann in der Teufe α'S noch α'a betragen, d.h. in 5 m Teufe noch 3,5 m, so dass die zum Durchlaufen
                              									erforderliche Zeit 2,5'' beträgt.
                           Als erster Fall werde nun angenommen, dass die am Ende der Bremsperiode ausgeübte
                              									Bremskraft zugleich die grösste zur Verfügung stehende sei. Damit erhalten wir dann
                              									die kleinste noch entsprechende Antriebskraft für den Bewegungsbeginn. Nehmen wir
                              									für Bmax den üblichen
                              									Mindestwert (Hütte, I 671)
                           Bmax = R + γH + Q =
                              									36,105 q
                           an, so wird die konstante Bremsverzögerung
                           
                              c=-g\,\frac{B_{max}+R-\gamma\,H}{a}=-6,571\mbox{ m.}
                              
                           Für das Bremsen wird die G.-Z.-Kurve eine Gerade, für welche die Tangente des
                              									Neigungswinkels
                           
                              \frac{6,571\mbox{ m Geschw.}}{1\mbox{ Sek.}}=\frac{328,55\mbox{ mm}}{100\mbox{ mm}}
                              
                           wird, somit dies die Gerade aCA
                              									wird.
                           Die G.-W.-Kurve ist eine Parabel vom Parameter p = c, oder nach S. 471:
                           
                              p=c\,\frac{n^2}{m}=6,571\,\frac{5^2\mbox{ mm}}{1\mbox{ mm}}=164,2\mbox{ mm.}
                              
                           Diese Parabel legen wir durch Punkt α der Hauptwegkurve
                              									und erhalten α ΓA.
                           
                           Nun ziehen wir die Ordinate des Schnittpunktes A,
                              									suchen deren Schnittpunkt B mit der in der Entfernung
                              										2vk zu OS parallel Geraden auf und erhalten Polygon OBACaS flächengleich vk τ . BC ∥ OA gezogen führen wir die oft erwähnte
                              									Flächenumwandlung durch und nun ist
                           
                              OCaS
                              
                           das Z.-G.-Diagramm für konstante Beschleunigung und
                              									Verzögerung, letztere nach obigen Angaben.
                           Die für den Antrieb eingezeichnete G.-W.-Parabel müsste durch Punkt Γ hindurchgehen.
                           Nun ist Cc = Γγ = vm die erreichte Höchstgeschwindigkeit =
                              									22,46 m, die Dauer der Beschleunigung tm = Oc = 9,6
                              									Sek. und Oγ = xm = 108 m der hierbei zurückgelegte
                              									Weg.
                           Somit beträgt die konstante Beschleunigung
                           
                              c=\frac{22,46}{9,6}=2,34\mbox{ m}
                              
                           und die Triebkraft am Beginne des Anhubes
                           
                              T_0=P+\frac{a}{g}\,c=16,105+\frac{70}{9,81}\,\cdot\,2,34\,\sim \,32,8\,q=3280\mbox{ kg,}
                              
                           also noch immer mehr als im Beispiele 2!
                           Der Energieverlust durch das Bremsen ist, weil
                           
                              \sqrt{{}v_m^2-{v_m}'^2}=19,5
                              
                           ausmacht,
                           
                              L_B=\frac{7000}{9,81}\,\cdot\,\frac{\overline{19,5}^2}{2}=135700\mbox{ mkg.}
                              
                           Die Nutzarbeit beträgt
                           RH = 1300 . 150 = 195000,
                           daher die gesamte Arbeit eines Triebes
                           LT = RH + LB = 330700 mkg.
                           Dieselbe ergibt sich aus
                           
                              \int_0^{x_m}\,T\,d_x=(T_0-\gamma\,x_m)\,x_m=330095,
                              
                           zeigt somit die Verlässlichkeit des graphischen
                              									Verfahrens.
                           Der Energieverlust ist in diesem Falle ein
                              									ausserordentlich hoher und beträgt ∾ 70 % der Nutzarbeit!
                           Die Antriebskraft jedoch hat den erreichbaren Mindestwert, somit erhalten wir auch
                              									die kleinsten Maschinenabmessungen.
                           Dass diese in vorliegendem Falle jedoch noch immer bedeutend grösser ausfallen, als
                              									wenn man bloss die statischen Verhältnisse ins Auge fasst, zeigt sich deutlich in
                              									folgender Vergleichsrechnung.
                           Nehmen wir als Antriebsmotor eine Zwillingsdampfmaschine an und bedeutet K die Kolbenfläche, h den
                              									Hub und pi die mittlere
                              									indizierte Dampfspannung beim Anhube, ferner r den
                              									Trommelradius, so muss offenbar die Arbeitsleistung des Dampfes während einer der
                              
                              
                              									anfänglichen Umdrehungen gleich sein den der Arbeitsleistung der anfänglichen
                              
                              
                              									Triebkraft T0. Mithin
                              									ist
                           2 . 2 Kpih= T0 . 2rρ,
                           woraus sich
                           
                              K=\frac{\pi}{2}\,\cdot\,\frac{T_0}{p_i}\,\cdot\,\frac{r}{h}
                              
                           ergibt.
                           Bedeutet hingegen K1 die
                              									aus der statischen Bedingung abgeleitete Kolbenfläche, wonach das Kraftmoment des
                              									Dampfdruckes bei ungünstigster Kurbelstellung der Maschine (eine Kurbel im
                              									Totpunkte) im stände sein muss, den Anhub zu bewirken, so ist „Caps“
                              									vorausgesetzt, und die Admissionsspannung mit p1, die Gegenspannung mit pe bezeichnet, und vorausgesetzt, dass
                              									Füllungen über 50 % möglich sind
                           
                              K_1\,\cdot\,(p_1-p_e)\,\cdot\,\frac{h}{2}=P\,\cdot\,r
                              
                           woraus
                           
                              K_1=\frac{2\,P\,r}{(p_1-p_e)\,h}
                              
                           wird.
                           Damit wird das Verhältnis der Kolbenflächen
                           \frac{K}{K_1}=\frac{\pi}{4}\,\cdot\,\frac{p_1-p_e}{p_i}\,\cdot\,\frac{T_0}{P}.
                              								
                           Angenommen p1
                              									= 8 at, pe = 1,29 und für den äussersten
                              									Füllungsgrad von \frac{s_1}{s}=0,7, ermittelt pi = 5,82, so wird mit dem zuletzt
                              									gefundenen Wert von T0
                           
                              K=K_1\,\frac{\pi}{4}\,\cdot\,\frac{3280}{1611}\,\sim\,1,84\,K_1,
                              
                           d.h. die aus den dynamischen Verhältnissen berechnete
                              									Kolbenfläche um 84 % grösser als die aus den statischen. Allerdings ist der Fall
                              									wegen der grossen mittleren Geschwindigkeit und seichten Tiefe ein besonders
                              									krasser.
                           Noch grössere Werte ergeben sich für die Antriebskraft im zweiten Falle, wenn man zur
                              									Vermeidung der überaus grossen Energieverluste durch das Bremsen eine kleinere
                              									maximale Bremskraft annimmt. Beträgt dieselbe z.B. nur die Hälfte der früher
                              									angenommenen, d.h. wird
                           Bmax= 18,105,
                           so ist
                           
                              c=-\frac{g}{a}\,\cdot\,28=-3,78\mbox{ m.}
                              
                           Die Tangente des Neigungswinkels der Z.-G.-Kurve beträgt dann
                           
                              tg\,\varphi=C=\frac{3,78\mbox{ m Geschw.}}{1''\mbox{ Zeit}}=\frac{18,9\mbox{ mm}}{10\mbox{ mm}}=\frac{189\mbox{ mm}}{100\mbox{
                                 mm}}.
                              
                           Die G.-W.-Kurve ist eine Parabel vom Parameter p=3,78\,\frac{5^2}{1}=94,5\mbox{ mm}. Die Kurven gehen
                              									wieder durch die Punkte a bezw. α und sind aC1
                              									A1 bezw. αΓ1
                              									A1. Die Koordinaten
                              									ihres Schnittpunktes A1
                              									sind t = 7,05'', v = 24,2
                              									m. Mittels der Flächenumwandlung wird das Z.-G.-Diagramm
                           
                              OC
                              1
                              aS.
                              
                           Die Periode des Antriebes mit konstanter Beschleunigung währt tm = 7,6'' längs des Stückes Oγ1
                              									= xm = 83,6 m, wobei
                              									die Geschwindigkeit vm
                              									= 22 m erreicht wird.
                           Folglich beträgt die Antriebsbeschleunigung
                           
                              c=\frac{22}{7,6}=2,895\mbox{ m}
                              
                           und die Triebkraft am Bewegungsbeginne
                           
                              T_0=16,105+\frac{70}{9,81}\,\cdot\,2,895=36,755\,g\,\sim\,3676\mbox{ kg.}
                              
                           Die durch das Bremsen vernichtete lebendige Kraft ist wegen
                           
                              \sqrt{\gamma_1\,\Gamma_1-\gamma_1\,\Gamma_1}=16,54\mbox{ m}
                              
                           nun
                           
                              L_B=\frac{7000}{9,81}\,\cdot\,\frac{\overline{16,54}^2}{2}=97600\mbox{ mkg.}
                              
                           Hierzu kommt die Nutzarbeit HT= 195000 mkg, gibt
                              									zusammen die Arbeit der Triebkraft LT = 292600 mkg.
                           Der Energieverlust infolge des Bremsens beträgt somit
                           100\,\cdot\,\frac{97600}{195000}\,\sim\,50 % der Nutzarbeit.
                           Am Ende des Antriebes ist die Triebkraft = 3330 kg.
                           C.  Das Seilgewicht ist grösser als die
                                 
                                 										Nutzlast R ⋜ γH.
                           Der vorliegende Fall kommt bei grösser Teufe vor, wobei meistens die mittlere
                              									Geschwindigkeit im Verhältnisse zur Teufe nicht so gross ist als in den
                              									vorhergehenden Fällen. Infolgedessen üben die dynamischen Verhältnisse auch keinen
                              									so bedeutenden Einfluss auf die Grösse der nötigen Antriebskraft aus und es genügt
                              									die Berücksichtigung der statischen Verhältnisse bei Bewertung der Maschinengrösse
                              									meist vollständig. Nichtsdestoweniger gibt die Aufzeichnung der
                              									Geschwindigkeitsdiagramme auch hier guten Aufschluss über die Ausnutzung der
                              									Energie, so dass die dynamischen Verhältnisse auch in diesem Falle der Untersuchung
                              									unterzogen werden mögen.
                           Die Ergebnisse für die Bewegung der sich selbst überlassenen Maschine sind
                              									folgende.
                           Die Beschleunigung beträgt
                           c=g\,\frac{\gamma\,(2\,x-H)-R}{a},
                              								
                           woraus
                           
                              v^2=\frac{1}{\alpha^2}\,\left(x^2-\frac{P}{\gamma}\,x\right)+C
                              
                           wird.
                           
                           Ist nun nach Zurücklegung des Weges x1, die Geschwindigkeit v1, so wird
                           
                              v^2=\frac{1}{\alpha^2}\,\left(x-\frac{P}{2\,\gamma}\right)^2+{v_1}^2-\frac{1}{\alpha^2}\,\left(x_1-\frac{P}{2\,\gamma}\right)^2.
                              
                           Daher die Gleichung der Geschwindigkeitswegkurve
                           
                              \frac{v^2}{{v_1}^2-\frac{1}{\alpha^2}\,\left(x_1-\frac{P}{2\,\gamma}\right)^2}-\frac{\left(x-\frac{P}{2\,\gamma}\right)^2}{\alpha^2\,\left[{v_1}^2-\frac{1}{\alpha^2}\,\left(x_1-\frac{P}{2\,\gamma}\right)^2\right]}=1.
                              
                           Der Mittelpunkt der durch die vorstehende Gleichung dargestellten Hyperbel liegt
                              									abermals in der Entfernung \frac{P}{2\,\gamma} vom Koordinatenursprunge, also, weil
                              									\frac{P}{2\,\gamma}\,<\,H, jetzt innerhalb der Länge H. Im übrigen
                              									können drei mögliche Fälle unterschieden werden.
                           α) Es ist
                           
                              {v_1}^2\,<\,\frac{1}{\alpha^2}\,\left(x_1-\frac{P}{2\,\gamma}\right)^2.
                              
                           In diesem Falle ist der Nenner der Brüche negativ, d.h. jenes
                              									Glied der Gleichung, welches v2 im Zähler enthält, wird negativ, das andere
                              									hingegen positiv, und es ist somit die immaginäre Hyperbelachse der v-Achse parallel. Die G.-W.-Kurve schneidet daher die
                              										x-Achse, d.h. es gibt einen Punkt innerhalb der
                              									Schachtteufe, wo die sich selbst überlassene Schale zur Ruhe gelangt. Ist also v1 die am Ende des
                              									Antriebes erlangte Geschwindigkeit, so gelangt die sich selbst überlassene Schale
                              									nicht mehr bis zum Hängebankniveau, sondern hält früher, und würde dann wieder
                              									zurücklaufen.
                           β) Nun sei
                           
                              v_1=\,\pm\,\frac{1}{\alpha}\,\left(x_1-\frac{P}{2\,\gamma}\right),
                              
                           also auch
                           
                              v=\,\pm\,\frac{1}{\alpha}\,\left(x-\frac{P}{2\,\gamma}\right).
                              
                           Die Hyperbel geht in diesem Falle in zwei sich schneidende Gerade über, deren
                              									Schnittpunkt in der Entfernung \frac{P}{2\,\gamma} vom Ursprünge liegt. Die Schale würde in
                              									diesem Punkte zur Ruhe kommen, das Gleichgewicht ist jedoch labil, so dass beim
                              									geringsten Anstosse die Schale nach auf- oder abwärts liefe.
                           γ) Ist schliesslich
                           {v_1}^2\,>\,\frac{1}{\alpha^2}\,\left(x_1-\frac{P}{2\,\gamma}\right)^2,
                              								
                           so wird der Nenner der Brüche in der Hyperbelgleichung positiv und nun fällt
                              									die immaginäre Hyperbelachse mit der x-Achse zusammen.
                              									Die G.-W.-Kurve schneidet die x-Achse nicht, d.h. die
                              
                              									Schale nähert sich dem Punkte \frac{P}{2\,\gamma} mit abnehmender und entfernt sich von ihm
                              									mit steigender Geschwindigkeit. Zur Ruhe gelangt die Schale ohne Bremsung nicht.
                           Die Geschwindigkeit, mit welcher die sich selbst überlassene Förderschale im
                              									Hängebankniveau anlangt, ist im Falle β am kleinsten.
                              									Somit würde beim Anhalten der Schale mittels des hier unvermeidlichen Bremsens, im
                              									Falle β, der Mindestbetrag an Energie aufgezehrt werden
                              									müssen, und zwar wäre dieser, weil
                           
                              v_H=\frac{H-\frac{P}{2\,\gamma}}{\alpha},\ L_{B\ min}=\frac{a}{2\,g}\,{v_H}^2=\frac{(\gamma\,H-R)^2}{4\,\gamma}.
                              
                           Die entsprechende Geschwindigkeitswegkurve, also in Fig.
                                 										7 die Geraden Δ0
                              									δ1 und δ1
                              									α, nennen wir der Analogie halber wieder die
                              									Hauptwegkurve. Würde die Bewegung nach ihr erfolgen können, so wäre dies vom
                              									Standpunkte des Energiehaushalts der günstigste Fall. Allein es ist dies aus
                              									folgendem Grunde unmöglich. Die zur Bewegung erforderliche Zeit ergibt sich nämlich
                              									aus
                           
                              d\,t=\pm\,\alpha\,\frac{d\,x}{x-\frac{P}{2\,\gamma}}
                              
                           zu
                           
                              t=C\,\pm\,\alpha\,l\,\nat\,\left(x-\frac{P}{2\,\gamma}\right).
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 488
                              Fig. 7.
                              
                           Für x=\frac{P}{2\,\gamma} wird t = C –
                              									∞, d.h. es erreicht die Schale den Punkt x=\frac{P}{2\,\gamma} in unendlich langer Zeit, oder
                              									was das nämliche ist, die Bewegung erfolgt in der Nähe dieses Punktes unendlich
                              									langsam. Somit bleibt bloss Fall y übrig, d.h. es muss
                              									immer
                           
                              v_1\,>\,\frac{1}{\alpha}\,\left(x_1-\frac{P}{2\,\gamma}\right)
                              
                           sein.
                           Der in diesem Falle durch das Bremsen zu vernichtende Arbeitsbetrag setzt sich aus
                              									drei Teilen zusammen.
                           Er ist gleich der lebendigen Kraft der ganzen Maschine am Ende des Antriebes,
                              									vermindert um jene lebendige Kraft, welche die Maschine in derselben Stellung der
                              									Schale besitzen würde, wenn deren Bewegung nach der Hauptwegkurve vor sich ginge,
                              									und vermehrt um jene 
                              									lebendige Kraft, welche die Maschine besitzen würde, wenn die Schale, sich
                              
                              									weiter nach der Haupt wegkurve bewegend, im Hängebankniveau ankäme.
                           Demnach wird der durch das Bremsen zu vernichtende Arbeitsbetrag um so kleiner, je
                              									näher die zum Schlusse des Antriebes erlangte Geschwindigkeit jenem Werte kommt,
                              									welcher sich für dieselbe Stellung der Schale aus der Hauptwegkurve ergibt.
                           Das Zeitgeschwindigkeitsdiagramm ergibt sich auf Grund der früher entwickelten
                              									Ausdrücke. Hinzuzufügen wäre vielleicht noch, dass der Unterschied der Z.-G.-Kurven
                              									für Antrieb mit konstanter Triebkraft und konstanter Beschleunigung weitaus grösser
                              									ausfällt als in den vorhergehenden Fällen (Fig. 7).
                              									Beim Entwürfe ist es vorteilhaft, die Verhältnisse für den einfacheren Fall der
                              									konstanten Beschleunigung festzulegen, und dann erst, wenn nötig, auf konstante
                              									Triebkraft zu übergehen. Das Verfahren sei wieder an einem konkreten Beispiele
                              									erläutert.
                           Beispiel 4. Es sei wie in den früheren Beispielen:
                           die Nutzlast R = 13 q = 1300 kg,
                           die mittlere Geschwindigkeit vk = 10 m, dagegen die Teufe
                           H = 600 m, also τ =
                              									60'',
                           das Seilgewicht sei γ = 3,28 kg pro l.
                              									m = 0,0328 q und a = 8961
                              									kg = 89,61 q.
                           Somit wird
                           γH = 19,68 q und P = R + γH = 32,68 q
                           α = 11,8 und γH – R = 6,68
                              										q.
                           Aus der statischen Bedingung, dass die Maschine – die eine Zwillingsdampfmaschine mit
                              									um 90° versetzten Kurbeln sei – bei ungünstigster Kurbelstellung (eine Kurbel im
                              									Totpunkte) das Moment (R + γH) r zu überwinden habe, folgt, wenn Pd den Dampfdruck und
                              										h den Hub bedeutet,
                           P_d\,\cdot\,\frac{h}{2}=P\,r, also P-d=2\,\frac{r}{h}\,P.
                           Die Dampfarbeit bei einer Umdrehung muss nun gleich sein der Arbeit der Triebkraft
                              										T0 während
                              									derselben Zeit, so dass, wenn ψ das Verhältnis der
                              									indizierten mittleren Spannung zur wirksamen Anfangsspannung bedeutet, sein muss
                           2 . 2ψ . Pd
                                 										. h= T0 2rρ,
                           woraus
                           
                              T_0=\frac{\psi}{\pi}\,\cdot\,\frac{2\,h}{r}\,P_d=\frac{4\,\psi}{\pi}\,\cdot\,P
                              
                           wird.
                           Angenommen den äussersten Fall ψ = 0,9, so ist die
                              									kleinste Triebkraft
                           
                              T_0=\frac{3,6}{\pi}\,\cdot\,P=37,47\,q.
                              
                           In Fig. 7 wurde die Wahl der Einheiten so festgesetzt,
                              									dass:
                           
                              
                                 1 m Geschwindigkeit
                                 entsprechen
                                     5
                                 mm
                                 
                              
                                 1 Sek. Zeit
                                 „
                                     5
                                 „
                                 
                              
                                 1 m Weg =\frac{5\mbox{ mm}}{v_k\mbox{ m}}
                                 „
                                 0,5
                                 „
                                 
                              
                           Für konstante Triebkraft
                           T = T0
                              									= 37,47 q
                           wird die Gleichung der Geschwindigkeitszeitkurve
                           
                              v=6,188\,sin\,\frac{t}{11,8}.
                              
                           Ist daher
                           
                              
                                 t =
                                 0
                                 5
                                 10
                                 15
                                 20
                                 25
                                 30''
                                 
                              
                           so wird
                           
                              
                                 
                                    sin\,\frac{t}{\alpha}=
                                    
                                 0
                                 0,4369
                                 0,9520
                                 1,6419
                                 2,6316
                                 4,1056
                                 6,3132
                                 
                              
                           und
                           
                              
                                 
                                    v =
                                    
                                 0
                                 2,702
                                 5,89
                                 10,27
                                 16,27
                                 25,40
                                 39,6 m.
                                 
                              
                           Dies ergibt Kurve OECA im Diagramme.
                           Die Geschwindigkeitswegkurve hat zur reellen Halbachse das Stück \frac{T_0-P}{2\,\gamma}=73,0 m,
                              									während die Tangente des Neigungswinkels der Asymptoten
                           
                              tg\,\varphi=\frac{1}{\alpha}=\frac{1\mbox{ m Geschw.}}{11,8\mbox{ m Weg}}=\frac{5\mbox{ mm}}{118\,\cdot\,0,5\mbox{ mm}}=\frac{100\mbox{
                                 mm}}{118\mbox{ mm}}
                              
                           ist.
                           Damit ergibt sich Kurve OEΓA.
                           Schnittpunkt A gibt nun jenes Wegstück OA, welches während des Antriebes mit der angenommenen
                              									mittleren Geschwindigkeit durchlaufen wurde. Ziehen wir BB1 parallel zur x in der Entfernung 2vk von derselben, so ist OEABS
                              									flächengleich vkτ.
                              									Mittels der bekannten Flächenverwandlung erhalten wir schliesslich in OECaS ein Diagramm, das schon verwendbar wäre. Es geht
                              									die Bewegung, von C angefangen, mit konstanter
                              									Verzögerung vor sich. Suchen wir auf der G.-W.-Kurve den dem Punkte C entsprechenden Punkt Γ
                              									auf, so ist Oγ jenes Wegstück, welches bei konstanter
                              									Triebkraft durchlaufen wurde.
                           Bemerkenswert ist hierbei, dass trotz der Verzögerung, der Antrieb in C nicht aufhören darf, sondern mit abnehmender
                              									Triebkraft noch weiter andauern muss, bis die Triebkraft O wird, und erst von hier angefangen das Bremsen beginnt. Zieht man
                              									nämlich die Hauptwegkurve δ1
                              									Δ0, so ist ersichtlich,
                              									dass die Geschwindigkeit cC = v1 kleiner als γΔ0 oder, weil Δ0 ein Punkt der Hauptwegkurve ist, kleiner als
                              									\frac{1}{\alpha^2}\,\left(x_1-\frac{P}{2\,\gamma}\right) ist. Es würde somit nach Pkt . α (S. 488)
                              									die sich selbst überlassene Maschine unter Hängebankniveau zum Stehen gelangen. Es
                              									ist x1
                              									= Oγ = 196 m. Von C
                              									angefangen ist die Triebkraft an einer beliebigen Stelle x
                           
                              T_x=P+\frac{a}{g}\,c-2\,\gamma\,x.
                              
                           Nachdem nun
                           
                              c=\frac{O-v_1}{\tau-t_1}=-\frac{22}{36,6}=-0,601
                              
                           ist, so wird
                           Tx = O für x = 414,56 m = Oδ,
                           d.h. jenem Punkte, wo die Triebkraft gleich O wird. Der Verlust an Arbeit durch Bremsen ergibt sich
                              									somit nach S. 488 zu
                           
                              L_B=\frac{a}{2\,g}\,(\overline{\delta\,\Delta^2}-\overline{\delta\Delta'^2}+\overline{S\,Y^2})=\frac{8961}{9,81}\,\cdot\,\frac{\overline{15,62^2}}{2}=113500\mbox{
                                 mkg.}
                              
                           Die Nutzarbeit beträgt
                           RH= 1300 . 600 = 780000 mkg.
                           Somit ist die Gesamtarbeit
                           LT = 893500 mkg
                           und der Energieverlust durch Bremsen
                           =100\,\frac{L_B}{L_T}\,\sim\,14,4 %.
                              								
                           Der geringste Verlust (Bewegung längs der Hauptkurve – praktisch unausführbar)
                              									ergäbe
                           
                              \frac{a}{2\,g}\,\overline{S\,Y^2}=34100\mbox{ mkg.}
                              
                           Vom Standpunkte der Arbeitsökonomie ist die vorher angenommene Lösung vorteilhaft.
                              									Dagegen ist beim angenommenen Bewegungsverlaufe einerseits die Handhabung der
                              									Maschine kompliziert, andererseits die erreichte maximale Geschwindigkeit zu hoch,
                              									um so mehr, als es hier möglich ist, dieselbe zu verringern, ohne die Maschine
                              									vergrössern zu müssen.
                           Der eingehaltene Vorgang mag folgender sein. Ein Herabmindern der maximalen
                              									Geschwindigkeit ist, wie sich aus der gegebenen, unveränderlichen Grösse der Fläche
                              									des Zeitdiagrammes sofort ergibt, bei unveränderter Maschinengrösse nur durch
                              									Vergrösserung der Bremsbeschleunigung möglich.
                           Nehmen wir aus Sicherheitsgründen, gegen das Bewegungsende hin, geringes Bremsen an,
                              									so möge Linie aS wie im ersten Falle beibehalten
                              									werden. Vorher jedoch erfolge schärferes Bremsen, und zwar im Zeitdiagramme
                              									gekennzeichnet durch die Gerade aA1, entsprechend der konstanten Verzögerung
                           c2 = – 1,938 m.
                           Die durch α hindurchgehende Wegkurve ist A1
                              									Δ1
                              									α und schneidet die Zeitkurve in A1. Es ist somit Fläche A_1\,A_1\,a\,S=v_k\,\cdot\,\overline{a\,S}. Verbindet man Punkt B1 (in der Entfernung
                              										2vk von x) mit O, so ist Linienzug
                              										OB1
                              
                              
                              
                              
                              
                              									A1
                              									aS flächengleich vkτ = H. Zur Wegschaffung des Stückes B1
                              									A1 benutzen wir die
                              									bekannte Flächenumwandlung und erhalten in OC1
                              									aS abermals ein Zeitdiagramm.
                           
                           Um nun die maximale Geschwindigkeit ohne Aenderung der früher gefundenen
                              									Maschinengrösse zu verringern, wollen wir ein Stück der Zeitkurve für konstante
                              									Triebkraft OECA benutzen und ziehen die Gerade EFD1, so dass die
                              									Fläche OEF gleich sei FD1
                              									C1. Dann ist
                              									Diagrammfläche OEFD1
                              									aS wieder flächengleich vkτ = H, die
                              									maximale Geschwindigkeit kleiner als im vorhergehenden Falle, somit das Diagramm
                              									eine Lösung im Sinne der zuletzt gestellten Aufgabe.
                           Der Energieverlust durch das Bremsen stellt sich nun folgendermassen. Die am Ende des
                              									Antriebes erreichte Geschwindigkeit ist D1
                              									d1 oder im Wegdiagramme
                              										Δ1
                              									δ1. Würde sich die
                              									Förderschale nach der Hauptwegkurve bewegt haben, so hätte sie bei der der
                              									erreichten thatsächlichen Endgeschwindigkeit entsprechenden Schalenstellung in δ1 eben die
                              									Geschwindigkeit O. Im Hängebankniveau müsste dann die
                              									sich selbst überlassene Schale die Geschwindigkeit \overline{S\,Y} besitzen. Demnach ist
                              									die verzehrte lebendige Kraft
                           
                              L_B=\frac{a}{2\,g}\,(\overline{\delta_1\,\Delta_1^}2-O+\overline{S\,Y}^2)=165000\overline{ mkg.}
                              
                           Hierzu kommt die Nutzarbeit
                           HR = 780000 mkg.
                           Gibt zusammen an Gesamtarbeit
                           LT = 945000 mkg.
                           Es beträgt somit der Energieverlust
                           100\,\cdot\,\frac{L_B}{H\,R}=21,2 % der Nutzarbeit
                           Der Bewegungsverlauf ist folgender:
                           Konstante Triebkraft:
                           T0 = 37,47 q längs Strecke x1 = Oε = 106,5 m,
                              									während der Zeit t1 =
                              										Oe = 18,1''.
                           Konstante Beschleunigung:
                           c_1=\frac{v_2-v_1}{t_2-t_1}=\frac{D_1\,d_1-E\,e}{O\,d_1-O\,e}=0,1175 längs der Strecke x2
                              									– x1
                              									= Oδ1
                              									– Oε = 391,5 m während der Zeit t2
                              									– t1 = 25,7''.
                           Anfängliche Triebkraft:
                           
                              T_1=P+\frac{a}{g}\,c_1-2\,\gamma\,x_1=26,764\,q.
                              
                           Schliessliche Triebkraft:
                           
                              T_2=P+\frac{a}{g}\,c_1-2\,\gamma\,x_2=1,094\,q.
                              
                           Erreichte maximale Geschwindigkeit:
                           v2 = 17 m.
                           Konstante Verzögerung I. Periode:
                           c_2=\frac{v_3-v_2}{t_3-t_2}=\frac{a\,a_1-D_1\,d_1}{O\,a_1-O\,d_1}=-1,938 m längs der Strecke x3
                              
                              									– x
                              									2
                              									= Oα' – Oδ1 = 72 m
                              									während der Zeit t3 –
                              										t2 = Oa1 – Od1 = 6,2''.
                           Anfängliche Bremskraft:
                           
                              B_1=2\,\gamma\,x_2-P-\frac{a}{g}\,c_2=17,68\,q.
                              
                           Schliessliche Bremskraft:
                           B_2=2\,\gamma\,x_3-P-\frac{a}{g}\,c_2=22,41\,q, zugleich grösste Bremskraft.
                           Konstante Verzögerung II. Periode:
                           c_3=\frac{O-v_3}{\tau-t_3}=-0,6 längs der Strecke H – x3 = 30 m während der Zeit τ – t3 =
                              									10,0''.
                           Anfängliche Bremskraft:
                           
                              B_3=2\,\gamma\,x_3-P-\frac{a}{g}\,c_3=10,185\,q.
                              
                           Schliessliche Bremskraft:
                           
                              B_4=2\,\gamma\,H-P-\frac{a}{g}\,c_3=12,155\,q.
                              
                           Kurz zusammengefasst ergibt sich aus Vorstehendem folgendes:
                           1. Bei Förderung aus geringer Teufe und mit hoher mittlerer Geschwindigkeit sind die
                              									dynamischen Verhältnisse von wesentlichem Einflüsse auf die Grösse der Trieb- und
                              									Bremskräfte, sowie auf die Energiebilanz. Die blksse Berücksichtigung der statischen
                              
                              									Verhältnisse gibt keine genügende Gewähr für die richtige Ermittelung der Kräfte und
                              									Arbeiten.
                           2. Zur Beurteilung der dynamischen Verhältnisse der Fördermaschinen eignet sich das
                              									auch von den Tachographen verzeichnete Zeitgeschwindigkeitsdiagramm in Verbindung
                              									mit dem Weggeschwindigkeitsdiagramme sehr wohl. Hauptvorzug derselben ist die
                              									Uebersichtlichkeit, mit der der Bewegungsverlauf vor Augen geführt wird.
                           3. Durch den Entwurf der Diagramme ist man in stand gesetzt, im Einklänge mit der
                              									geforderten Förderleistung jene maximale Geschwindigkeit festzustellen, welche aus
                              									Sicherheitsgründen in bestimmter Teufe unter Hängebank nicht überschritten werden
                              									darf.
                           4. Das Uebereinstimmen des vorher entworfenen Zeitdiagrammes mit dem vom Tachographen
                              									thatsächlich aufgezeichneten ist eine Gewähr dafür, dass die beim Entwürfe
                              									ermittelten Bewegungsverhältnisse im Betriebe wirklich eingehalten werden.