| Titel: | Die Hebezeuge auf der Düsseldorfer Ausstellung. | 
| Autor: | Georg v. Hanffstengel | 
| Fundstelle: | Band 317, Jahrgang 1902, S. 522 | 
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                        Die Hebezeuge auf der Düsseldorfer Ausstellung.
                        Von Georg v. Hanffstengel, Ingenieur in Stuttgart.
                        (Fortsetzung von S. 490 d. Bd.)
                        Die Hebezeuge auf der Düsseldorfer Ausstellung.
                        
                     
                        
                           Chargiermaschinen für Siemens-Martin-Oefen von der Benrather Maschinenfabrik.
                           Maschinen zum Beschicken von Siemens-Martin-Oefen bilden einen Teil der zahlreichen
                              									Ausrüstungsgegenstände für Hüttenwerke, die in erster Linie den hohen
                              									amerikanischen Arbeitslöhnen ihren Ursprung verdanken, und die dann, nachdem man
                              									ihre Zweckmässigkeit erkannt hatte, auch bei uns angewandt und nachgebaut wurden.
                              									Die Beschickung mit diesen Maschinen geht in der Weise vor sich, dass die Ladung für
                              									die Oefen in Mulden auf kleinen Wagen zugweise herangefahren wird. Die Mulden (vgl.
                              										Fig. 88) haben eine Vorderwand aus Stahlguss mit
                              									einer Aussparung, in die ein vierkantiger Bund am Ende des Ladebaumes L von oben hineingelassen wird. Dann schiebt der Führer
                              									von Hand eine Riegelvorrichtung J vor und kuppelt so
                              									den Ladebaum fest mit der Mulde.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 521
                              Chargiermaschine niederer Bauart für 2000 kg Muldenfüllung von der Benrather Maschinenfabrik.
                              
                           Nun wird das vordere Ende des Ladebaumes und damit die Mulde
                              									gehoben, in den Ofen vorgefahren und gekippt, indem ein besonderer Antrieb den
                              									Balken um seine Längsachse 
                              									dreht. Steht die Mulde nicht genau vor der Oeffnung, so verfährt man die ganze
                              									Maschine in der Längsrichtung parallel zu den Oefen, nachdem der Bund in die Mulde
                              									eingelegt ist. Dabei wird der Wagenzug einfach mitgenommen. Ist das Gefäss entleert,
                              									so wird es zurückgezogen, gleichzeitig gedreht und wieder auf den Wagen gesetzt. Die
                              									Maschine fährt dann bis zu der nächsten Mulde, schiebt die Wagen soweit vor, dass
                              									das Gefäss genau vor der Ofenthür steht, und bringt die neue Ladung ein.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 522
                              Fig. 87. Chargiermaschine niederer Bauart von der Benrather Maschinenfabrik.
                              
                           Die beiden ausgestellten Maschinen sind für 2000 kg Muldenfüllung bestimmt und haben
                              									eine Vorschublänge von 3,5 bezw. 3,35 m. Die Benrather
                                 										Maschinenfabrik führt die Maschinen für Füllungen bis zu 3000 kg aus und
                              									passt sie beliebigen örtlichen Verhältnissen an. Die vorliegenden Ausführungen
                              									entsprechen Normaltypen, die für die meisten Verhältnisse geeignet sind. Die
                              									niedrige Maschine (Fig. 85 bis 87) wird meistens angewandt,
                              									baut sich aber etwas länger als die hohe Ausführung (Fig.
                                 										88 bis 90). Ist daher der Platz vor den
                              									Oefen beschränkt, wie in Fig. 88 angedeutet, so kommt
                              									die hohe Bauart in Frage.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 522
                              Fig. 88. Hochgebaute Chargiermaschine für 2000 kg Muldenfüllung von der Benrather Maschinenfabrik.
                              
                           Die niedrig gebaute Maschine (Fig. 85 bis 87) besteht aus einem kräftigen Unterwagen aus
                              									Walzeisen und Blech, der vor den Oefen entlang fahrbar ist, und einer Laufkatze, die
                              									den Ladebaum trägt, und deren Fahrbahn senkrecht zu der des Untergestelles liegt.
                              									Das Verfahren in der Längsrichtung geschieht durch den Motor A, der mit Schneckengetriebe und Kegelrädern zwei von den vier
                              									Laufrädern des Unterwagens antreibt. Eine elektromagnetische Lüftungsbremse auf der
                              									Schneckenwelle hemmt die Fahrbewegung beim Abstellen des Motors.
                           Quer zur Richtung des Geleises sind die Fahrbahnträger F
                              									der Katze auf dem Unterwagen angebracht. Die fliegend auf die Achsen gesetzten Räder
                              									der Katze laufen in ⊏-förmigen Schienen, so dass sie auch nach oben gehalten sind
                              
                              
                              									und der Wagen, dessen Radstand im Verhältnis zur Ausladung sehr klein ist, nicht
                              									aufkippen kann. Eine Gall'sche Kette, die unterhalb
                              
                              									zwischen den Schienen liegt und an der Katze befestigt ist, bewegt diese beim
                              									Einführen oder Zurückziehen der Mulde. Das hintere Kettenrad K2 ist verschiebbar gelagert und
                              									ermöglicht dadurch Nachspannen bei eintretender Abnutzung in den Gelenken. Der Motor
                              										B treibt die Kette an, indem er mit
                              									Schneckengetriebe und Kegelrädern auf das vordere Kettenrad K1 arbeitet. Zur Begrenzung des
                              
                              									Katzenlaufs dienen Buffer am hinteren Ende des Gerüsts.
                           Die Laufkatze selbst besteht aus zwei Teilen, einem unteren, von vier Laufrollen
                              
                              									gestützten Rahmen, und einem Oberteil, das um eine Achse quer zur Richtung der
                              									Fahrbahn drehbar und vorn auf Spindeln abgestützt ist (vgl. Fig. 87). In diesem Teil, einem zusammenhängenden Gussstück, ist der
                              									Ladebaum um seine Längsachse drehbar gelagert.
                           Auf der Katze sind die beiden Antriebe für die Bewegung des Ladebaumes untergebracht.
                              									Heben und Senken des Balkens geht von dem Motor C aus,
                              									der mittels Schneckengetriebe das horizontale Stirnrad M und damit die beiden Räder N antreibt, die
                              
                              									auf die Spindeln S aufgekeilt sind. Innerhalb der an
                              									das Oberteil angegossenen Führungshülse bewegen sich cylindrische Gleitstücke, die
                              									sich mit ihren kugeligen Enden auf den unteren Katzenrahmen abstützen und die
                              									Muttern für die Schraubenspindeln tragen. Durch Drehen der Spindeln werden diese
                              									Gleitstücke auf beiden Seiten heraus- oder hereingezogen und führen so vertikale
                              									Bewegung des Oberteils und des Balkens herbei. Die Spindeln selbst sind
                              									unverschiebbar in den Führungshülsen gelagert.
                           Die Drehung des Balkens beim Entleeren der Mulde geschieht durch den Motor D mit Hilfe von Schneckengetriebe und Kegelrädern,
                              									deren eines auf das hintere Ende des Balkens aufgekeilt ist.
                           Der Ladebaum ist ein Stahlgusskörper mit ringförmigem Querschnitt. Um das der
                              									Ofenhitze ausgesetzte vordere Ende leicht auswechseln zu können, ist der Balken
                              									zweiteilig hergestellt und das Vorderstück mit kräftigen Flanschen angeschraubt.
                           Der Führer, dessen Standort auf der Zeichnung angegeben ist, hat die vier Kontroller
                              									zu bedienen, von denen je zwei durch Universalsteuerung verbunden sind. 
                              									Ausserdem schiebt er mit dem Handhebel H die
                              									Verriegelung vor.
                           Für die Zuführung des Stromes zu den beiden Motoren des drehbaren Teils ist ein
                              									scherenförmiges Gestell G vorhanden, dessen einer
                              									Schenkel mit dem Unterwagen gelenkig verbunden ist, während der andere ebenso an die
                              									Katze anschliesst, so dass bei einer Bewegung der letzteren das Gestell auf- und
                              									zuklappt. Die Leitungsdrähte sind an den Schenkeln entlang geführt und behalten auf
                              									diese Weise unveränderte Länge.
                           Die elektrische Ausrüstung dieser Maschine wurde von Lahmeyer geliefert.
                           Die hochgebaute Chargiermaschine ist in Fig. 88 bis
                              										90 zur Darstellung gebracht. Geringere Baulänge
                              									wird in diesem Falle dadurch erreicht, dass die Fahrbahnträger der Katze hochgelegt
                              									sind und daher erheblich über das Gerüst vorkragen können, ohne, wie bei niedrigem
                              									Bau, die freie Durchfahrt der Transportwagen zu beeinträchtigen. Was vorn an
                              									Fahrbahnlänge gewonnen wird, kann hinten gespart werden, und so ergibt sich
                              									Verkürzung der ganzen Maschine.
                           Das parallel zur Ofenreihe fahrbare Gerüst wird durch einen Motor mit
                              									Stirnräderantrieb verschoben. Die Fahrbahnen der Katze sind aus ⌶-Eisen gebildet, die auf die kräftigen Blechständer
                              
                              									aufgelegt sind. Eine Druckschiene, die sich auf die Fahrlänge der hinteren Räder
                              									über den Laufschienen her erstreckt, verhindert das Aufkippen des Wagens.
                           Die Katze ist aus Blechen und Profileisen hergestellt und trägt oben den Fahrmotor,
                              									der auf die Laufräder wirkt. An einem nach unten verjüngten Blechkasten hängt das um
                              									die horizontale Achse D drehbare Lagergehäuse des
                              									Ladebaumes. Es ist dies ein Gussstück, das nach hinten verbreitert ist und hier ein
                              									Podest bildet, auf dem der Führerstand mit den Kontrollern untergebracht ist. Der
                              									Führer macht also hier die Bewegung der Katze mit und erhält durch Aussparungen in
                              									den Wänden des Hängegerüstes (Fig. 89) freien
                              									Durchblick nach vorn.
                           Die Vertikalbewegung geht von einem oben auf der Katze montierten Motor aus, der mit
                              									Schnecken- und Rädervorgelege eine Welle antreibt, an deren Enden Kurbeln angebracht
                              									sind. Bei Drehung dieser Kurbeln wird die Stange S
                              									bewegt, die an dem Lagergehäuse angreift, und dadurch der Führerstand und das
                              									vordere Balkenende einander entgegengesetzt gehoben oder gesenkt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 523
                              Fig. 89. Hochgebaute Chargiermaschine für 2000 kg Muldenfüllung v. d. Benrather Maschinenfabrik.
                              
                           Die Drehung des Ladebaumes erfolgt genau wie vorher. Die Verriegelung der Mulde führt
                              									wieder der Führer mit einem Handhebel aus, und zwar wird mittels einer Stange, die
                              									durch den hohlen Schaft geführt ist, ein Stift in die Wand des Gefässes
                              
                              									eingeschoben. Im ersten Fall musste das Riegelgestänge aussen herumgeführt werden,
                              									weil der Führer seitlich vom Ausleger stand.
                           Die Geschwindigkeiten sind für beide Maschinen gleich, bis auf das Heben der Mulde,
                              									das bei der niedrigen Bauart durch einen Motor von 16 PS mit 6 m pro Minute
                              									geschieht, während im anderen Fall infolge der geringeren Reibungswiderstände des
                              									Triebwerks ein 12pferdiger Motor die Mulde um 7,2 m pro Minute hebt. Für alle
                              									anderen Antriebe sind 12pferdige Motoren benutzt, so dass die in Hüttenwerken
                              									besonders wichtige Forderung leichter Ersetzbarkeit aller Teile gewahrt wird. Die
                              									Arbeitsgeschwindigkeiten betragen:
                           Längsfahren der Maschine 60 m pro Minute,
                           Querfahren der Katze 25 m pro Minute,
                           Drehen der Mulde 10- bis 12mal pro Minute.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 523
                              Fig. 90. Hochgebaute Chargiermaschine von der Benrather Maschinenfabrik.
                              
                           
                        
                           Elektrisch betriebene Spills von der Benrather Maschinenfabrik.
                           Die Benrather Maschinenfabrik hat zwei Spills nach ihrer
                              									Normalkonstruktion ausgestellt, eines mit innenliegender, das andere mit
                              									aussenliegender Steuerung. Welche von beiden Anordnungen gewählt wird, richtet sich
                              									nach den örtlichen Verhältnissen. Fig. 91 und 92 zeigen den
                              									ersten Fall.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 523
                              Elektrisch betriebenes Spill von der Benrather Maschinenfabrik.
                              
                           Das ganze Triebwerk ist in einen gusseisernen Kasten eingebaut, der die empfindlichen
                              									Teile der elektrischen Ausrüstung vor Feuchtigkeit schützt. Eine mit Rippen kräftig
                              									versteifte Platte bildet den oberen Abschluss. Diese Ausführung ist besser, wenn
                              
                              									auch teurer, als der Einbau des Triebwerks in eine gemauerte Grube und Abdeckung mit
                              									Riffelblech, zumal dieses sich leicht verbiegt, dann nicht mehr dicht abschliesst
                              									und schlecht aussieht. Zwei mit Gummi abgedichtete Deckel machen das Innere des
                              									Gehäuses zugänglich. Durch den einen ist mit Stopfbüchse ein kurzes Wellenende
                              									geführt, das mit dem Vierkant des Kontrollers gekuppelt ist und durch einen
                              									Aufsteckschlüssel gedreht wird. Die Widerstände liegen mit in dem Gehäuse.
                           Das Triebwerk ist sehr einfach und gedrängt gebaut. Es besteht aus einem
                              
                              									Hauptstrommotor und damit elastisch gekuppeltem Schneckengetriebe. Das Schneckenrad
                              									ist unmittelbar auf die vertikale Welle der Trommel aufgekeilt. Beträgt die Zugkraft
                              									mehr als 2000 kg, so wird jedoch 
                              									ein Stirnradvorgelege aus Stahlguss eingeschaltet. Motor und Schneckengehäuse
                              									sind auf gehobelten Flächen der Bodenplatte des Kastens montiert und nehmen infolge
                              									der Schräglage der Motorwelle möglichst wenig Platz weg.
                           In die vertikale Welle ist eine Klauenkuppelung eingeschaltet, die Abheben des
                              									Deckels mit der Spilltrommel zulässt, sobald dessen Befestigungsschrauben gelöst
                              									sind. Die Welle ist starr in einem Anguss des Deckels gelagert und durch Mutter und
                              									Feder mit der Spilltrommel verbunden, deren Gewicht durch die Rotgussbüchse des
                              									oberen Lagers getragen wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 524
                              Rangierwinde der Rheiner Maschinenfabrik.
                              
                           Der obere Teil der Spilltrommel hat kleineren Durchmesser als der untere und ist
                              									daher im stände, bei verringerter Geschwindigkeit grössere Zugkraft auszuüben. Im
                              									normalen Betrieb wird das Seil um den unteren Teil gelegt. Um Eindringen von Wasser
                              									durch den schmalen Spalt zwischen Trommel und Deckel zu verhindern, ist dieser mit
                              									einem niedrigen Rande versehen, an den sich die Rippen zur Versteifung des
                              									Lagergehäuses anschliessen.
                           Infolge des erheblichen Gewichtes der ganzen Vorrichtung ist besondere Verankerung
                              									nicht erforderlich, sondern es genügt, wenn der Kasten einfach eingemauert wird.
                           Das abgebildete Spill hat normal 1500 kg Zugkraft bei einer Seilgeschwindigkeit von
                              									40 m pro Minute und besitzt einen Motor von 12 PS. Das andere ausgestellte Spill ist
                              									für 1000 kg Zugkraft und 60 m Seilgeschwindigkeit bestimmt und wird durch einen
                              
                              									Motor gleicher Grösse angetrieben. Es unterscheidet sich von dem ersten nur dadurch,
                              									dass Kontroller und Widerstände nicht im Gehäuse liegen, sondern irgendwo an
                              
                              									geeignetem Orte aufgestellt gedacht sind.
                           
                        
                           Elektrisch betriebene Rangierwinde von der Rheiner Maschinenfabrik Windhoff und Co. in Rheine i. W., ausgestellt auf dem Platz vor dem Kesselhause.
                           Als Ersatz für Spills baut die Rheiner Maschinenfabrik
                              									eine Rangierwinde, deren Vorteil hauptsächlich darin besteht, dass sie die
                              									Anwendung sehr langer Seile bis zu 400 m gestattet, während bei Spills die Seillänge
                              									der Bedienung wegen beschränkt ist und daher der Abstand zwischen zwei Spills nur
                              									etwa 50 m betragen darf. Die Rangierwinde wickelt das Seil in mehreren Lagen auf
                              									eine horizontale Trommel und ist mit besonderen Vorrichtungen versehen, die
                              									richtiges Auf- und Abziehen des Seiles gewährleisten und damit die wichtigsten
                              									Eigentümlichkeiten der Konstruktion bilden.
                           Wie aus Fig.
                                 										93 bis 98 hervorgeht, wird die mit angegossener Bremsscheibe versehene Trommel
                              									von einem Motor mit zwei Stirnradvorgelegen getrieben. Auf der Vorgelegewelle sitzt
                              									ein Schwungrad, das die Arbeit des dauernd laufenden und nicht umsteuerbaren
                              									Hauptstrommotors während kurzer Betriebspausen aufnimmt und im Augenblick des
                              
                              									Anziehens, wo die grösste Kraft erforderlich ist, wieder hergibt. Auf diese Weise
                              									wird die Wahl eines verhältnismässig kleinen Motors möglich. Das Stirnrad A läuft lose auf der Welle und wird durch eine einfache
                              									Reibungskuppelung mit konischen Reibflächen eingerückt, wenn die Trommel das Seil
                              									aufwickeln soll. Die Eigentümlichkeit dieser KuppelungD. R. G. M. Nr. 146290. liegt darin, dass sie durch Federdruck
                              									angezogen wird und daher vom Führer nicht stärker angepresst werden kann, als der
                              									Federkraft in der äussersten Lage des Einrückhebels entspricht. Die beiden an den
                              									Kuppelungsringen angreifenden vertikalen Hebel sind auf der Grundplatte fest
                              									gelagert. An dem oberen Ende des linken Hebels greifen die Federn direkt an, an dem
                              									anderen durch Vermittelung eines Hebels C, der mit ihm
                              									durch das Gelenk B verbunden ist. Hebel C trägt ein Zahnsegment, das mit dem Zahnrädchen auf
                              
                              									der Welle des Gewichtshebels in Eingriff steht. Fig. 93 gibt die
                              									Betriebsstellung wieder, wo das Segment nach links gedrückt und dadurch die Federn
                              									gespannt werden. Legt man den Gewichtshebel herum, so kann der Gelenkpunkt 
                              									
                              									B nach rechts hin ausweichen und die Kuppelung wird
                              									gelöst.
                           Statt des Gewichtshehels ist in der ausgestellten Ausführung ein Handrad zum
                              									Verstellen des Hebels G vorhanden, wodurch indessen der
                              									Vorgang nicht wesentlich geändert wird.
                           Die Beschränkung des Kuppelungsdruckes hat den Zweck, Brüche im Triebwerk zu
                              									vermeiden, die infolge der lebendigen Kraft des Schwungrads eintreten könnten, wenn
                              									der Widerstand des Seiles infolge festgezogener Bremsen o. dgl. zu gross wird. Bei
                              									einer bestimmten, durch die Grösse des Federzuges bedingten Umfangskraft tritt
                              									Gleiten der Kuppelung ein, vorausgesetzt natürlich, dass die Reibflächen in gutem
                              									Zustande gehalten werden.
                           Der Achsialdruck wird infolge der Hebelanordnung in der Kuppelung selbst aufgehoben,
                              									also nicht auf die Achse übertragen. Kugellager ziehen die Reibung zwischen
                              									Druckring und Kuppelungsscheibe auf das geringste Mass herunter. Da der Achsialdruck
                              									ziemlich erheblich ist und die erwähnte Reibung an zwei Stellen auftritt, so ist
                              									dieser Punkt hier besonders wichtig.
                           Die Vorrichtung zum richtigen Aufwickeln des SeilsD. R. G. M. Nr. 64672. wirkt folgendermassen: Die Trommelwelle
                              									treibt mit Hilfe des in die Welle eingeschnittenen Schneckengewindes D und eines darunter liegenden Schneckenrades die
                              									herzförmige Scheibe E an, die sich gegen die beiden an
                              									dem Balken G gelagerten Rollen F legt. Der hohlgegossene quadratische Balken wird durch die Drehung der
                              
                              									Scheibe hin und her bewegt und nimmt dabei ein fest mit ihm verschraubtes Gussstück
                              									mit, in dem die Rolle H gelagert ist, auf welche das
                              									Seil von den beiden horizontalen Rollen J aufläuft. Von
                              									hier geht das Seil auf die Trommel über und wird entsprechend der oszillierenden
                              									Bewegung der Führungsrolle ganz gleichmässig lagenweise aufgewickelt. Der Balken ist
                              									in zwei auf die gemeinsame Grundplatte geschraubten Böcken geführt.
                           Eine andere VorrichtungD. R. P. a. dient dazu, durch regelrechtes Abziehen des Seiles
                              									Aufbauschen und Verwirren zu verhindern, wie es sonst eintritt, wenn das Seil nicht
                              									ebenso schnell fortgezogen wird, wie die Trommel es abwickelt.
                           Von der Vorgelegewelle des Hauptantriebs aus wird durch drei Zahnräder die Welle K getrieben, auf der eine dreirillige Scheibe L verschiebbar angebracht ist, die sich beständig
                              									mitdreht, und zwar in umgekehrtem Sinne als die Trommel. Beim Aufwinden ist diese
                              									Scheibe ausser Berührung mit dem Seil. Bewegt indessen der Führer den Hebel M (Fig. 97) im Sinne des
                              									Pfeiles, so werden die beiden kleinen Rollen N, die in
                              									dem Hebel gelagert sind, gegen die Rillenscheibe gepresst und dadurch das Seil in
                              									eine der Rillen hineingedrückt. Es muss nun der Bewegung der Scheibe folgen und wird
                              									ganz gleichmässig von der Trommel, die jetzt nicht mit dem Triebwerk gekuppelt ist,
                              									abgewickelt. Da die Scheibe L in festem Zusammenhang
                              									mit dem Balken G steht, und dessen Hin- und Herbewegung
                              									infolge der Trommeldrehung dauernd stattfindet, so folgt die Scheibe dem Wandern des
                              									Seils über die Trommelbreite, ebenso wie die Rolle H.
                              									Wird das Seil nicht fortgezogen, so staut es sich ordnungsgemäss vor der Winde auf,
                              									ohne sich zu verschlingen.
                           Die Winde wird so aufgestellt, dass die Achsen parallel zum Geleise liegen, und das
                              
                              									Seil durch die beiden Rollen J nach rechts oder links
                              									abgelenkt wird, so dass es die Wagen nach der Winde hinziehen kann. Eine Bewegung in
                              									entgegengesetzter Richtung wird durch Leitrollen vermittelt, die an geeigneten
                              									Stellen zwischen die Geleise gesetzt werden.
                           Bezüglich der Ausführung ist noch zu bemerken, dass sämtliche Lager Ringschmierung
                              									besitzen, wie aus Fig. 93 hervorgeht. Abspringen des Seiles von der Trommel wird durch
                              									einen Schutzkorb verhütet. Um das nur 8 mm starke Seil zu schonen, ist zwischen ihm
                              
                              									und dem am Ende angesetzten Kettenstück, das den Zughaken aufnimmt, eine Feder
                              									eingeschaltet.
                           Das Wellblechhaus, das die Winde vor Witterungseinflüssen schützt, ist rings
                              									verglast und gewährt dem Führer freien Ausblick.
                           Für manche Verhältnisse dürfte die Winde einen sehr guten Ersatz für Spills bieten,
                              									häufig wird jedoch der grössere Platzbedarf der Verwendung hindernd im Wege
                              									stehen.
                           
                        
                           Laufkrane der Benrather Maschinenfabrik.
                           Ausser dem auf S. 316 d. Bd. beschriebenen Laufkran hat die Benrather Maschinenfabrik in der Maschinenhalle noch zwei Laufkrane für 10
                              									t in den Seitenschiffen und einen für 30 t im Mittelschiff ausgestellt.
                           Der eine 10 t-Kran, dessen elektrischer Teil von Schuckert stammt, ist genau wie der oben erwähnte gebaut, der übrigens
                              									nicht, wie irrtümlich angegeben wurde, von der Union
                                 										E.-G., sondern von Lahmerer ausgerüstet ist.
                              									Verschieden ist die Anordnung des Kranfahrwerks, da der Motor von Schuckert mit Schneckengetriebe und Kegelrädern auf die
                              									durchgehende Längswelle arbeitet, statt mit einem einfachen Stirnradvorgelege. Der
                              									Zweck dieser Aenderung ist wohl nur der, geräuschlosen Lauf aller Antriebe zu
                              									erzielen. Einen weiteren Unterschied bildet die Art und Weise des Lastniedergangs,
                              									der bei dem ersten Kran durch eine Lamellenbremse auf der Schnecken welle vermittelt
                              									wird, die Rückwärtsschalten des Motors und Stromentnahme erforderlich macht, während
                              										Schuckert den Motor als Dynamo arbeiten lässt. Die
                              									Lamellenbremse ist eine neuere Spezialkonstruktion der Firma und ist an Stelle der
                              									alten Klemmbremse getreten, deren Bremsdruck durch Schraubengewinde auf der Welle
                              									erzeugt wurde, und die besonders bei höheren Umdrehungszahlen nicht besonders
                              									zuverlässig war. Die jetzt verwandte Lamellenbremse läuft in dem Schneckenkasten
                              									vollständig in Oel, so dass der Reibungskoeffizient ziemlich unverändert bleiben
                              									wird und damit die Hauptbedingung für gute Wirkung einer Senkbremse erfüllt ist. Die
                              
                              									Reibflächen bestehen aus Bronze bezw. Vulkanfiber.
                           Der im Mittelschiff laufende 30 t-Kran von 21,34 m Spannweite zeigt ähnliche
                              									Anordnung, wie die feiden 10 t-Krane. Die in der Mitte 1,7 m hohen Hauptträger haben
                              									volle Blechwand und parabolischen Untergurt. Der Motor für den Fahrantrieb ist unter
                              									den Bedienungssteg gehängt und treibt mit Stirnrad Vorgelege die Längs welle an.
                           Die Last hängt, wie dort, an vier Strängen, von denen zwei aufgewunden werden. Um
                              									jedoch übermässig grosse Zahndrücke zu vermeiden, ist die Trommel in zwei mit
                              									Rechts- und Linksgewinde versehene Teile mit getrennten Achsen zerlegt, auf welche
                              									die beiden Seilenden auflaufen. Jede Trommel wird durch ein Stirnrad und ein auf der
                              									Schneckenradachse sitzendes Ritzel angetrieben. Gegenüber der Anordnung S. 318 (Fig. 7) mit
                              									einer einzigen Trommel und doppeltem Räderpaar ergibt sich hier der Vorteil, dass
                              									beide Räder sicher den gleichen Zahndruck erhalten.
                           Ein Hilfshubwerk, das für Lasten bis zu 6 t bestimmt ist, arbeitet mit Schnecken- und
                              									Rädervorgelege und einer losen Rolle. Beide Hubmotoren leisten 26 PS bei 540
                              									Umdrehungen. Die Hubgeschwindigkeiten betragen 2,5 bezw. 15 m pro Minute.
                           Der Fahrmotor hat 7 PS bei 775 Touren und verschiebt die Katze mit 18 m pro Minute.
                              
                              									Das Antriebsstirnrad der Laufachse ist genau in die Mitte der Achse gesetzt, die an
                              									dieser Stelle noch durch zwei Lager auf beiden Seiten des Zahnrades gehalten
                              									wird.
                           Um auch kleineren Betrieben, für welche die hohen Arbeitsgeschwindigkeiten der
                              									beschriebenen normalen Krane nicht erforderlich sind, die Anschaffung elektrischer
                              									Krane für massigen Preis zu ermöglichen und einen Ersatz für Handlaufkrane zu
                              									bieten, hat die Benrather Maschinenfabrik ein neues
                              									Dreimotoren-Kransystem ausgebildet mit Benutzung der sogen. Motorlaufwinde. In der
                              									Maschinenhalle ist ein solcher Kran von 10 t Tragkraft und 12,96 m Spannweite
                              									ausgestellt, dessen Längsträger aus besonderen ⌶-Profilen
                              									der Differdinger Hütte mit sehr breiten und kräftigen
                              									Flanschen bestehen. Die Herstellung dieser Träger bildet eine Spezialität des
                              									genannten Werkes. Durch die grosse Flanschbreiteh die im vorliegenden Fall 300 mm
                              									beträgt bei 400 mm Höhe, werden seitliche Versteifungen durch ⊏
                              									-Eisen oder Bedienungsstege überflüssig, auch ist 
                              									dadurch die Möglichkeit gegeben, den Fahrantrieb seitlich an den einen
                              									Hauptträger anzuhängen. Das Fahrwerk ist so ausgeführt, dass der Motor, dessen Achse
                              									parallel dem Träger liegt, auf ein Schneckengetriebe arbeitet und dieses seine
                              									Bewegung durch ein Kegelräderpaar auf die durchgehende Längswelle überträgt.
                              									Letztere ist fest auf den seitlich auskragenden ⊏-Eisen
                              									gelagert, die unter den Hauptträger genietet sind. Das Schneckengehäuse, mit dem der
                              									6pferdige, möglichst klein dimensionierte Motor fest verschraubt ist, umfasst mit
                              									zwei Lagern diese Welle und stützt sich auf der anderen Seite federnd gegen einen an
                              									den Längsträger geschraubten Bock. Der richtige Eingriff des Kegelrades auf der
                              									Schneckenradwelle mit dem auf der Längswelle bleibt dabei gesichert, da das
                              									Triebwerksgehäuse nur um die letztere schwingen kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 526
                              Fig. 99. Motorlaufwinden der Benrather Maschinenfabrik.
                              
                           Die Bauart der Motorlaufwinden, die in mehreren Exemplaren in dem Pavillon
                              									ausgestellt sind, veranschaulicht Fig. 99. Die Katze
                              									hat einen genieteten Rahmen aus ⊏-Eisen, in den die Laufachsen fest eingeschraubt
                              									sind. Diese bestehen aus einfachen vierkantigen Stäben, die an den Enden zur
                              									Aufnahme der lose sich drehenden Laufräder mit Zapfen versehen sind. In der Mitte
                              									des vierkantigen Stückes ist eine Auskehlung vorhanden und in diese legen sich die
                              									Zapfen ein, in denen die eigentliche Hubwinde hängt. Diese bildet ein
                              									zusammenhängendes Stück für sich und besteht aus Motor, Schneckengetriebe, doppeltem
                              									Stirnradvorgelege und Gall'schem Kettenrade. Sämtliche
                              									Wellen sind in einem einzigen Gussstück gelagert, gegen das der Motor mit Flansch
                              
                              									angeschraubt ist. Die Welle des Schneckenrades und die des nächsten Vorgeleges sind
                              									auf der Abbildung sichtbar und durch ein hinter dem Gehäuse liegendes Stirnräderpaar
                              									verbunden zu denken. Auf der Welle des unten erkennbaren grossen Rades, die
                              									gleichfalls in den Wangen des Gehäuses gelagert ist, sitzt das Kettenrad, das die
                              									Last mit loser Rolle hebt. Die Kette hängt sich in bekannter Weise mit
                              									vorspringenden Zapfen lagenweise in Führungsschilden auf.
                           In den Schneckenkasten ist eine Lamellenbremse eingebaut, ebenso wie bei den oben
                              									beschriebenen Laufkranen. Diese Bremse dient hier zugleich zum Halten der Last und
                              									zum Senken mit rückwärtstreibendem Motor.
                           Auf einer seitlich ausgebauten Konsole des Rahmens ist das Fahrwerk montiert, das mit
                              									Schnecken- und Rädervorgelege die beiden Laufräder einer Achse antreibt. Die Winden
                              									werden meist ohne elektrisches Fahrwerk geliefert und dann durch Haspelrad und
                              									Kette von unten bewegt. Der Rahmen hat, wie aus dem Gesagten hervorgeht, lediglich
                              									den Fahrantrieb zu tragen und die Laufachsen zusammen zu halten, während die
                              									letzteren allein, unabhängig vom Rahmen, die Last auf die Räder übertragen. Die
                              									Winde ist demnach nicht von der Spurweite der Katze abhängig, wodurch die
                              									Möglichkeit gegeben wird, die Laufwinde für vorhandene Krangerüste durch einfache
                              									Aenderung der Rahmenbreite und der Achsendimensionen brauchbar zu machen. Da die
                              									Hubwinde seitlich frei schwingen kann, bringt die Anwendung der Gall'schen Kette, die gedrängten Bau zulässt, keine
                              									Nachteile mit sich.
                           Die Abbildung links zeigt die Katze in Betriebsstellung, rechts ist das Windengehäuse
                              									etwas gelüftet und der Zapfen aus der Pfanne herausgehoben.
                           Auf der Katze sind die Anlasser angebracht, die durch Handketten von unten bedient
                              									werden. Durch eine Feder werden die Kontrollerspindeln in die Nullstellung
                              									zurückgedreht und dadurch die Bewegung unterbrochen, sobald der bedienende Arbeiter
                              									die Steuerkette loslässt, so dass Unfälle infolge von Unvorsichtigkeit
                              									ausgeschlossen erscheinen.
                           Die Katzen werden für 2 bis 20 t Tragkraft gebaut und mit Motoren von 1, 2, 3 und 6
                              									PS ausgerüstet, je nach der verlangten Hubgeschwindigkeit.
                           Im Pavillon sind Laufwinden von 3, 4 und 5 t Tragkraft mit 3pferdigen Hubmotoren
                              									ausgestellt. Die 5 t-Winde ist ausserdem mit einem Fahrmotor gleicher Grösse
                              
                              									versehen, der eine Fahrgeschwindigkeit von 20 m pro Minute hervorbringt. Die Winde
                              									für 4 t ist auf einen kleinen Handlaufkran von 5 m Spannweite gesetzt.
                           
                        
                           Laufkrane für 10 t Tragkraft von der Düsseldorfer Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. J. Losenhausen, ausgestellt in der Maschinenhalle.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 526
                              Fig. 100. Laufkatze mit Gall'scher Kette von Losenhausen.
                              
                           Von den beiden von Losenhausen ausgestellten Laufkranen,
                              									die jeder 10 t Tragkraft und 12,96 m Spannweite haben, ist der eine mit Seil als
                              									Lastorgan, der andere mit Gall'scher Kette ausgerüstet.
                              									Auf die Gründe, welche die Verwendung der Gall'schen
                              									Ketten beschränken, wurde schon hingewiesen, ebenso auf den Vorzug, dass sie sehr
                              									gedrängten Bau der Winde ermöglichen, wie aus Fig.
                                 										100, dem Grundriss der ausgestellten Laufkatze mit Kette, hervorgeht.
                           Die Last hängt an einer losen Rolle. Der eine Kettenstrang ist bei A im Katzengerüst aufgehängt, der andere läuft auf das
                              									Kettenrad B, das von einer Schutzhaube 
                              									eingeschlossen ist, die Abspringen der Kette verhütet. Diese Kette hängt sich,
                              									wenn sie vom Rade abläuft, in zwei ∟-Eisenbügeln C
                              									auf.
                           Der Motor ist seitlich auf einer ausgekragten Konsole aufgestellt und wirkt mit
                              									Schnecken- und Rädervorgelege auf die Kettenradachse.
                           Das Fahrwerk hat die übliche, aus der Figur ohne weiteres erkennbare Anordnung. Die
                              									Stützweite der Laufräder beträgt nur 750 mm, gegenüber 1150 bis 1250 mm bei den
                              									früher besprochenen Katzen derselben Tragkraft und ungefähr gleicher Hubhöhe mit
                              									Seil. Für ruhigen Lauf ist diese kleine Spurweite günstig, wenn auch bei
                              									sorgfältiger Ausführung nicht erforderlich. Ausserdem ermöglicht sie schmalen Bau
                              									des Krangerüsts und damit bessere Ausnutzung der Gebäudelänge.
                           Das Hubwerk hat folgende Abmessungen:
                           Motor N = 8,5 PS, n = 700 Umdrehungen pro Minute,
                           Schnecke zweigängig, mittlerer Durchmesser 56 mm,
                           Schneckenrad z = 54, t = 28,6,
                           Ritzel z = 14, t = 12 π,
                           Stirnrad z = 52, t = 12 π,
                           Kettenrad z = 10, t = 60,
                           Hubgeschwindigkeit 2,2 m pro Minute,
                           Hubhöhe 6,5 m.
                           Das Fahrwerk hat angenähert dieselben Dimensionen wie beim folgenden Kran.
                           Der in Fig. 101 gezeichnete Grundriss der anderen
                              									Laufkatze von Losenhausen zeigt deutlich, wie viel mehr
                              									Platz erforderlich ist, um eine Seiltrommel mit zugehörigem Triebwerk
                              									unterzubringen. Allerdings musste auf der Katze noch ein zweites Hubwerk von 2,5 t
                              									Tragkraft Platz finden. Um auch hier die Stützweite nach Möglichkeit zu beschränken,
                              									sind die Laufräder zwischen die Längsträger des Katzenrahmens gesetzt und auf diese
                              									Weise ihre Entfernung bis auf 950 mm gedrückt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 527
                              Fig. 101. Laufkatze mit Seil von Losenhausen.
                              
                           Zur Aufnahme der Motoren und eines Teils der Triebwerke dienen seitlich ausgebaute
                              									Konsolen. Im übrigen zeigt die Katze die gebräuchliche Anordnung. Die Tragrolle, die
                              									zur Aufnahme der Lastseilschlinge dient, ist schräg gelegt, um in der höchsten
                              									Hakenstellung enges Zusammenziehen der Seile nach der Mitte hin und damit volle
                              									Ausnutzung der Trommelbreite zu ermöglichen.
                           Das Hilfshubwerk hebt Lasten bis zu 2500 kg an einem Seil von 17 mm Stärke. Die
                              									Trommel ist so gelegt, dass der Haken angenähert in der Mittelebene zwischen den
                              									Kranträgern sich bewegt.
                           Motor und Schneckengetriebe des Fahrwerks liegen symmetrisch zum Haupthubwerk auf der
                              									anderen Seite der Katze. Das Ritzel B greift in ein
                              									Stirnrad auf der Laufachse ein.
                           Die Abmessungen der Getriebe sind:
                           Haupthubwerk:
                           Motor N = 12 PS, n = 600 Umdrehungen pro Minute,
                           Schnecke dreigängig, mittlerer Durchmesser 70 mm,
                           Schneckenrad z = 44, t = 34,9,
                           Ritzel z = 12, t= 12 π,
                           Stirnrad z = 72, t = 12 π,
                           Trommeldurchmesser 400 mm,
                           Hubgeschwindigkeit 4,3 m pro Minute,
                           Hubhöhe 6,5 m.
                           Hilfshubwerk:
                           Motor N = 5 PS, n = 800,
                           Schnecke zweigängig, mittlerer Durchmesser 51 mm,
                           Schneckenrad z = 52, t = 25,4,
                           Ritzel z = 12, t = 11 π,
                           Stirnrad z = 50, t = 11 π,
                           Trommeldurchmesser 350 mm,
                           Hubgeschwindigkeit 8,1 m pro Minute.
                           Fahrwerk:
                           Motor N= 2,5 PS, n = 900,
                           Schnecke zweigängig, mittlerer Durchmesser 51 mm,
                           Schneckenrad z = 52, t = 25,4,
                           Ritzel z = 32, t = 9 π,
                           Stirnrad z = 60, t = 9 π,
                           Laufraddurchmesser 300 mm,
                           Fahrgeschwindigkeit 17 m pro Minute.
                           Die Kranbrücken weisen keine Besonderheiten gegenüber der üblichen Anordnung auf, nur
                              									ist das Fahrwerk an das Ende der Bühne gesetzt, statt in die Mitte, eine Aenderung,
                              									die für den ruhigen Lauf des Krans nicht eben vorteilhaft ist. Der Motor treibt mit
                              									Schneckenvorgelege die durchgehende Längs welle an, die mit Stirnrädern auf jeder
                              									Seite auf ein Laufrad wirkt. Die Fahrgeschwindigkeiten betragen 45 bezw. 62 m pro
                              									Minute, also bei dem Kran mit Gall'scher Kette aus
                              									bekannten Gründen erheblich weniger.
                           Senken der Last und Bremsen der Fahrbewegungen geschieht elektrisch. Die
                              									Bremsmagneten liegen im Nebenschluss.
                           
                        
                           Laufkran für 10 t Tragkraft von der Rheiner Maschinenfabrik, ausgestellt in der Maschinenhalle.
                           Der soeben besprochene Kran von Losenhausen und der von
                              									der Rheiner Maschinenfabrik sind die beiden einzigen
                              									Laufkrane der Ausstellung, die mit Gall'scher Kette
                              									arbeiten. Dabei hat der vorliegende Kran grosse Arbeitsgeschwindigkeiten, nämlich 70
                              									m pro Minute Kranfahren, 19 m Katzenfahren, 3 m Heben.
                           Die Gesamtanordnung entspricht der üblichen Konstruktion. Durch Verwendung von
                              									Stirnradvorgelegen, Einbau von Ringschmierlagern für die schnell laufenden Wellen
                              									und von Rollenlagern für die Laufachsen der Katze ist für möglichst geringen
                              									Stromverbrauch gesorgt.
                           Die elektrische Ausrüstung hat Lahmeyer geliefert. Der
                              									mit wagerechtem Hebel versehene Kontroller des Hubmotors ist für elektrische
                              									Bremsung eingerichtet, deren Schaltung ähnlich der früher beschriebenen von Helios ist. Der Hauptstrommotor besitzt eine
                              									zusätzliche Nebenschlusswickelung, die in demselben Stromkreis mit dem Bremsmagneten
                              										
                              									liegt. Infolgedessen sind die Magnete bei Schaltung des Motors als Dynamo von
                              									vornherein erregt, so dass die Bremswirkung sofort eintritt. Der Anlasswiderstand
                              									besteht aus zwei getrennten Zweigen, die beim Heben parallel, beim Senken dagegen,
                              									wenn ein Stromstoss nach rückwärts nötig ist, hintereinander geschaltet werden,
                              									damit der Motor nicht zu schnell läuft. Ferner ist ein besonderer Bremswiderstand
                              									vorhanden, der während des Hebens kurz geschlossen und nur in den Bremsstellungen in
                              									den Motorstromkreis eingeschaltet wird. Durch Veränderung der Grösse dieses
                              									Widerstandes lässt sich die Bremswirkung regulieren, ebenso wie bei Helios durch Versetzen der Bremskontakte.
                           Die Fahrmotoren werden mit Gegenstrom gebremst. Sie sind sehr widerstandsfähig gebaut
                              									und lassen Rückwärtsschalten im vollen Fahren zu. Die Bremswirkung ist so stark,
                              									dass die Laufräder der Katze stillstehen und infolge der lebendigen Kraft eine
                              									Strecke weit auf den Schienen schleifen, bis die Rückbewegung beginnt.
                           
                              (Fortsetzung folgt.)