| Titel: | Die Hebezeuge auf der Düsseldorfer Ausstellung. | 
| Autor: | Georg v. Hanffstengel | 
| Fundstelle: | Band 317, Jahrgang 1902, S. 553 | 
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                        Die Hebezeuge auf der Düsseldorfer Ausstellung.
                        Von Georg v. Hanffstengel, Ingenieur in Stuttgart.
                        (Fortsetzung von S. 521 d. Bd.)
                        Die Hebezeuge auf der Düsseldorfer Ausstellung.
                        
                     
                        
                           Fahrbarer Dampfdrehkran für 4000 kg Tragkraft und 12 m Ausladung von der Düsseldorfer Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. J. Losenhausen.
                           Der Kran, der ohne Ausleger und Schutzhaus in Fig. 102 bis 104 dargestellt ist, zeigt in seinem Gesamtaufbau die
                              									gebräuchliche Anordnung. Er ist für Betrieb mit Selbstgreifer eingerichtet.
                           Der von vier fliegend aufgekeilten Laufrädern mit durchgehenden Achsen getragene
                              									Unterwagen besteht aus zwei Längsträgern und zwei Querträgern I. N. P. 40, die im
                              
                              									Grundriss quadratisch angeordnet und in den Ecken durch schräg gelegte ⌶-Eisen desselben Profils verbunden sind, so dass ein
                              									vollständiges Achteck als Tragkonstruktion für den aus geschmiedetem Stahl
                              									hergestellten Laufring des Oberteils entsteht. Durch oben und unten aufgelegte
                              									Platten vom Profil 400 × 10 bezw. 300 × 10 werden die Träger verstärkt und
                              									ausserdem seitlich versteift. Wie Fig. 105 zeigt, ist
                              									der Ring, ebenso wie die Laufrolle, konisch abgedreht und dadurch Gleiten der Rollen
                              									verhindert, das sonst infolge der Verschiedenheit der Weglänge am inneren und
                              									äusseren Umfang des Kranzes eintreten muss. Manche Firmen nehmen den mit diesem
                              									Gleiten verbundenen Arbeitsverlust in Kauf und drehen den Ring eben ab, weil die
                              									Herstellung einfacher ist und die Rollen dann keinen Achsialdruck erhalten, der hier
                              									durch besondere Spurlager für die Rollenachsen abgefangen wird. Radialer
                              									Verschiebung des Ringes durch den seitlichen Druck ist sehr wirksam vorgebeugt
                              									dadurch, dass er in die Blechabdeckung 3 mm tief eingelassen und an den
                              									Stossstellen, wie in Fig. 105 dargestellt, durch ein
                              									innen vorgelegtes Flacheisen gegen 
                              									Einbiegen geschützt ist, so dass die Schraubenbolzen entlastet sind. Diese
                              									Vorsicht dürfte nicht überflüssig sein, da selbst bei angenietetem Kranze leicht ein
                              									Lockerwerden der Niete eintritt. Innerhalb des Laufrings, der 2800 mm mittleren
                              									Durchmesser hat, ist auf den Blechplatten der Zahnkranz für die Schwenkbewegung mit
                              									Schrauben befestigt.
                           Eine Querträgerkonstruktion aus ⌶-Eisen N. P. 30 nimmt den
                              									Mittelzapfen auf, der ohne gusseiserne Nabe direkt in die oben und unten aufgelegten
                              									Bleche eingelassen ist. Die 10 mm starken Knotenbleche, welche die Querträger in der
                              									Mitte zusammenhalten, sind zu dem Zwecke auf beiden Seiten mit 15 mm dicken Platten
                              									verstärkt, so dass die Gesamtdicke oben und unten je 40 mm beträgt. Der 230 mm
                              									starke Zapfen, der sich mit einem Bund auf die obere Blechplatte auflegt, hat das
                              									Drehgestell zu zentrieren und einen Teil der Vertikallast aufzunehmen, so dass die
                              
                              									Rollen teilweise entlastet und der Schwenkwiderstand verringert wird. Soll der Kran
                              									dabei seine Stabilität nicht verlieren, so muss der Druckpunkt möglichst hoch gelegt
                              									werden. Daher ist die Plattform an einer Stahlgusshaube a aufgehängt, die mittels der beiden in Fig.
                                 										104 sichtbaren Hängeschrauben und der Traverse b das Gewicht an den verlängerten Königszapfen überträgt.
                           Die 360 mm hohen Längsträger der Plattform haben ⊏-Querschnitt und sind aus 10 mm
                              									dicken Stahlblechen und Winkeleisen 90 × 90 × 13 zusammengenietet. Je zwei
                              									Querträger vom gleichen Profil dienen zur Aufnahme der Haube für den Mittelzapfen
                              									und der vorn und hinten eng zusammengerückten Laufrollenpaare, deren Achsen in
                              									schräg in die Träger eingelassenen, ausgebüchsten Stahlgusslagern laufen. Das
                              									äussere Lager ist, wie schon erwähnt, mit einer Spurplatte aus Stahl versehen, die
                              									den ziemlich erheblichen Achsialdruck überträgt. Die Stahlgusslaufrollen haben 500
                              									mm grössten Durchmesser und 100 mm Breite.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 554
                              Dampfdrehkran für 4000 kg Tragkraft von Losenhausen.
                              
                           Die Trägerkonstruktion wird an den am meisten beanspruchten Stellen durch einen Belag
                              									aus glattem Blech oben und unten verstärkt, während der 
                              									hintere Teil mit 10 mm starkem Riffelblech abgedeckt ist, auf dem ohne weiteren
                              									Untersatz der Kessel steht. Leichte Blechkonsolen kragen nach beiden Seiten aus und
                              									tragen die mit 7 mm starkem Riffelblech belegten Seitengalerien, sowie die Wände des
                              									Schutzhauses.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 555
                              Fig. 104. Dampfdrehkran für 4000 kg Tragkraft von Losenhausen.
                              
                           Der Ausleger schliesst gelenkig an die nach vorn verlängerten Hauptträger bezw. die
                              
                              
                              
                              
                              
                              
                              
                              
                              
                              
                              									Windenschilde an, die als A-förmige Böcke aus 300 mm
                              									hohen ⊏-Eisen ausgaführt sind. Mit den Plattformträgern sind diese ⊏-Eisen durch
                              									kräftige Knotenbleche und Winkel vernietet und miteinander am oberen Ende durch
                              									Traversen aus Blech und Winkeleisen verbunden. Eine weitere wirksame Absteifung
                              									ergeben die mit den Schilden fest verschraubten Achsen der beiden Trommeln, sowie
                              									die gusseisernen Querbalken d und e, die zur Lagerung der vertikalen Wellen und der
                              									Einrückhebel für die Wendegetriebe dienen. Die Druckstrebe des Auslegers besteht aus
                              									zwei miteinander verkreuzten ⊏-Eisen N. P. 26, die Zugstrebe aus zwei Flachten 100 ×
                              									20, die vorn zu Augen ausgeschmiedet und in die Achse der beiden Auslegerrollen
                              									eingehängt sind.
                           Der Dampfkessel wird infolge seiner Lage am hinteren Ende der Plattform als
                              									Gegengewicht ausgenutzt. Er ist als Quersiederkessel ausgeführt, der allerdings
                              									etwas mehr Platz beansprucht, aber weniger reparaturbedürftig und Richter zu
                              									reinigen ist als ein Röhrenkessel und daher für Dampfkrane allgemein bevorzugt wird.
                              									Die Heizfläche beträgt 10, die Rostfläche 0,49 qm, der zulässige Ueberdruck 8 at.
                              									Die Behälter für Kohle und Wasser sind in den Ecken zu beiden Seiten des Kessels
                              									untergebracht.
                           Das Dampfabsperrventil wird durch Spindel und Handrad von unten bedient. Ehe der
                              									Dampf in die Maschine eintritt, hat er noch einen Absperrschieber c zu passieren, den der Führer mit dem ganz rechts
                              									gelegenen Handhebel bethätigt. Das Gestänge ist nach der Zeichnung leicht zu
                              									Erfolgen.
                           Die in Zwillingsanordnung ausgeführte Maschine, deren Nahmen an die ⊏-Eisen des
                              									Windenschildes angeschraubt und durch die beiden schon erwähnten Querbalken d und e starr
                              									miteinander verbunden sind, hat 180 mm Cylinderdurchmesser und 260 mm Kolbenhub. Sie
                              									läuft nur in einer Richtung und hat einfache Muschelschiebersteuerung. Die beiden
                              									Wendegetriebe für Drehen und Fahren sind auf der Kurbelwelle untergebracht.
                           Da der Kran für Selbstgreiferbetrieb bestimmt ist, sind zwei Trommeln erforderlich,
                              									die nicht, wie bei dem elektrischen Kran, auf derselben Achse, sondern
                              									hintereinander angeordnet sind. Dies lässt sich nicht vermeiden, sobald Kette als
                              									Lastorgan gewählt wird, da die Trommeln damit zu grosse Breite erhalten. Kette wird,
                              									wenigstens bei Dampfkranen, für Greiferbetrieb durchweg dem Seil vorgezogen, weil
                              									sie rohere Behandlung verträgt und die Wartung hier nicht so sorgfältig zu sein
                              									pflegt wie bei dem elektrischen Betriebe. Wird – wie im vorliegenden Falle – ein
                              									Greifer mit ungeteilter Schliesskette verwandt, so bietet die Kette den grossen
                              									Vorteil, dass man sie ohne weiteres in den Greifer einführen und als Schliessorgan
                              									benutzen kann, während sonst ein besonderes Kettenstück angehängt werden müsste, da
                              									das Seil bei der wiederholten Biegung um kleine Rollen, die in den Flaschenzügen des
                              
                              									Greifers aufzutreten pflegt, sehr bald zu Grunde geht. Zum Entleeren kann schon eher
                              									ein Seil verwandt werden, indessen wird meist auch dazu Kette genommen. Die Hubkette
                              									(Schliesskette) hat 26 mm, die Entleerungskette 18 mm Eisenstärke.
                           Wie bei Dampfbetrieb noch allgemein üblich, steuert der Führer die Hubbewegung durch
                              									Einrücken des auf der Kurbelwelle verschiebbaren, aus geschmiedetem Stahl
                              									hergestellten Ritzels r in das Trommelrad. Diese
                              									ziemlich primitive Art der Einrückung entspricht dem rauheren Betriebe auf
                              									Dampfkranen, natürlich treten dabei ziemlich heftige Stösse in den Zahnrädern auf.
                              									Der zugehörige Steuerhebel liegt neben dem Hebel für den Dampfeinlass und wirkt
                              									durch das unter der Trommelwelle liegende Kegelräderpaar f auf die Welle g und den Einrückhebel p (Fig. 104). Will der
                              									Führer die Last anhalten, so lässt er die Maschine langsam laufen, rückt das Trieb
                              									aus und zieht gleichzeitig mit der linken Hand die Hubbremse fest, deren Scheibe,
                              									ebenso wie die Trommel selbst, an die Arme des Zahnrades geschraubt ist. Die
                              									Lastbremse ist als Bandbremse mit doppelter Umschlingung und Holzfutter ausgeführt,
                              									ebenso wie die der Entleerungstrommel. Beide Trommeln laufen auf festgelagerten
                              									Achsen. Die Zugstangen der Bremsbänder, deren Hebelwerk auf der Zeichnung leicht zu
                              									erkennen ist;, sind in Fig. 102 mit i und k bezeichnet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 555
                              Fig. 105. Befestigung des Laufringes.
                              
                           Der Antrieb der Hilfstrommel wird von den Kranbaufirmen in sehr verschiedener Weise
                              									ausgeführt. Es handelt sich dabei lediglich darum, die Entleerungskette ebenso
                              									schnell aufzuwinden wie die Lastkette, doch soll der Kettenzug nicht im stände sein,
                              									den Greifer festzuhalten und dadurch zu öffnen. Hierzu muss vielmehr eine Bremse
                              									vorhanden sein, die der Führer mit einem Handhebel anzieht, während er gleichzeitig
                              									die Hub- oder Schliesskette nachlässt. Die einfachste und allgemein bekannte
                              									Ausführungsweise ist die, die Entleerungstrommel durch ein Gegengewicht herumziehen
                              									zu lassen. Durch einen Flaschenzug wird der Hub des Gewichtes soweit verkürzt, dass
                              									er die Höhe des Führerhauses nicht überschreitet. Diese Anordnung leidet an dem
                              									Uebelstande, dass zu Beginn des Anhebens das Gewicht infolge der Seilsteifigkeit
                              									nicht rasch genug sinkt und dadurch das Seil schlaff wird. Nachher wird es dann mit
                              										
                              									einem Ruck angezogen, was Abspringen und Reissen des Gegengewichtsseiles im
                              
                              
                              									Gefolge haben kann. Daher haben die meisten Firmen diese Ausführung verlassen und
                              									treiben die Entleerungstrommel durch Zahnräder und Reibungskuppelungen an, deren
                              									Umfangskraft nur zum Straffziehen des Seiles genügt. Infolgedessen schleift die
                              									Kuppelung, solange der Greifer durch die Hubkette geschlossen wird, und läuft erst
                              									nach Beendigung dieses Vorgangs mit, wenn das ganze Gewicht an der Hubkette hängt.
                              									Während der Zeit, wo der Greifer geöffnet wird und die Entleerungsbremse festgezogen
                              									ist, muss die Kuppelung gleichfalls schleifen, sofern sie nicht durch den Bremshebel
                              									zwangläufig ausgehoben wird.
                           Auf diesem Prinzip beruhte die früher beschriebene Konstruktion der Winde des
                              									elektrischen Portalkrans von Losenhausen. Aehnlich ist
                              									der Vorgang auch hier, doch treten an Stelle der Kuppelung die cylindrischen
                              									Reibungsräder m und n auf
                              									den Trommeln und die Rohhautrolle l, die gegen die
                              									beiden Räder gepresst wird und so die Bewegung überträgt. Gelagert ist die Rolle l auf einem Hebel q, der
                              									durch das Gewicht p belastet ist, und seinen Drehpunkt
                              
                              									auf einer bei o festgelagerten Stange hat. Infolge
                              									dieser beweglichen Lagerung legt sich die Rolle mit dem gleichen Druck gegen beide
                              									Reibungsräder an. Die Entleerungstrommel muss demnach dauernd mitlaufen, solange sie
                              									nicht durch das Gewicht des Greifers oder durch ihre Bremse festgehalten wird. In
                              									diesen beiden Fällen, die dem Schliessen und Oeffnen des Greifers entsprechen,
                              									müssten die Reibungsräder aufeinander schleifen. Um bei dem letzteren Vorgang, der
                              									sehr rasche Drehung der Scheibe n mit sich bringen
                              									kann, Warmwerden und Zerstören der Rohhautrolle zu vermeiden, ist das Gewicht p durch ein Gestänge derart mit dem Handhebel der
                              									Entleerungsbremse gekuppelt, dass es beim Anziehen desselben angehoben wird, also
                              									die Rollen freigibt. Die Möglichkeit, das Gewicht zu lüften, ist im anderen Falle
                              									beim Schliessen des Exkavators gleichfalls gegeben, aber in das Belieben des Führers
                              									gestellt. Die Firma hält hier das Gleiten der Räder für nicht bedenklich, weil die
                              									Umfangsgeschwindigkeit beschränkt ist, doch fragt es sich, ob die Rohhautscheibe
                              									nicht mit der Zeit unrund wird.
                           Der Vorgang beim Arbeiten mit dem Kran ist demnach folgender: Liegt der Greifer
                              									geöffnet auf den Kohlen, so hat der Führer das Trieb einzurücken und den
                              									Dampfschieber voll zu öffnen. Die Hubkette wmrd angezogen, schliesst den Greifer und
                              									hebt ihn dann, während die Entleerungskette mitläuft. Während dieser Zeit hat der
                              									Führer beide Hände frei und kann beliebig die Dreh- und Fahrbewegung steuern. Ist
                              									der Greifer oben, so rückt der Mann das Trieb aus, zieht gleichzeitig die Bremse an
                              									und dreht den Greifer an die richtige Stelle. Nun zieht er die Entleerungsbremse
                              									fest und lässt die andere nach, bis der Greifer leer ist. Dann dreht er zum Schiff
                              									zurück und lässt den Greifer durch Nachlassen der Hilfsbremse in geöffnetem Zustande
                              
                              									auf die Kohlen nieder. Natürlich kann man auch mit Hilfe der Hubwerksbremse den
                              									Greifer geschlossen ablassen.
                           Soll der Kran zum Verladen von Stückgut benutzt werden, so ist die Entleerungstrommel
                              									dadurch ausser Wirksamkeit zu setzen, dass man das Gewicht p abstützt.
                           Der Antrieb für die Dreh- und Fahrbewegung geht von den beiden Wendegetrieben
                              									auf der Kurbelwelle aus, die vom Führer durch Handhebel und Gestänge bethätigt
                              									werden. Die beiden in Fig. 104 mit s und t bezeichneten
                              									Einrückhebel verschieben die mit der Kurbelwelle sich drehende Muffe nach rechts
                              									oder links und kuppeln sie mit einem der lose laufenden Kegelräder, so dass die
                              
                              									vertikale Welle in der einen oder anderen Richtung angetrieben wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 556
                              Fig. 106. Selbstgreifer von Losenhausen.
                              
                           Das erste Wendegetriebe arbeitet durch das Ritzel A, das
                              									zweiteilige, auf der Haube a sich drehende Zwischenrad
                              										B und das Stirnrad C
                              									auf die vertikale Welle, an deren unterem Ende das Ritzel D sitzt, das in den Zahnkranz auf dem Unterwagen eingreift. Wie bei dem
                              									elektrischen Portalkran ist das Rad C, um Brüchen des
                              									Zahnkranzes vorzubeugen, durch eine nachgiebige Kuppelung mit der vertikalen Welle
                              									verbunden. Ob diese Vorsicht unbedingt geboten ist, mag dahingestellt bleiben, da
                              									ein Zahnbruch bei Stahlgusskränzen doch nicht so leicht vorkommt, und ausserdem
                              									Stösse sich bis zu der Reibungskuppelung des Wendegetriebes fortpflanzen werden, die
                              									ebenfalls nachgeben kann. Von dem anderen Wendegetriebe aus wird mit Hilfe des
                              									Stirnräderpaares GH eine vertikale, durch den
                              									Königszapfen geführte Welle angetrieben, von der die Bewegung durch zwei
                              									Kegelräderpaare auf die eine Laufachse des Krans übertragen wird.
                           Die Triebwerke haben folgende Abmessungen:
                           Drehwerk:
                           
                              
                                 
                                 Teilung
                                 Zähne-zahl
                                 Durch-messer
                                 
                              
                                 Ritzel A
                                 14 π
                                   12
                                   168
                                 
                              
                                 Zwischenrad B
                                 14 π
                                   74
                                 1036
                                 
                              
                                 Stirnrad C
                                 14 π
                                   66
                                   924
                                 
                              
                                 Ritzel D
                                 20 π
                                   10
                                   200
                                 
                              
                                 Zahnkranz
                                 20 π
                                 108
                                 2160
                                 
                              
                           
                           Fahrwerk:
                           
                              
                                 
                                 Teilung
                                 Zähne-zahl
                                 Durch-messer
                                 
                              
                                 Ritzel G
                                 14 π
                                 12
                                 168
                                 
                              
                                 Stirnrad H
                                 14 π
                                 50
                                 700
                                 
                              
                                 Kegelrad J
                                 18 π
                                 16
                                 288
                                 
                              
                                       „       K
                                 18 π
                                 24
                                 432
                                 
                              
                                       „       L
                                 20 π
                                 13
                                 260
                                 
                              
                                       „       M
                                 20 π
                                 26
                                 520
                                 
                              
                                 Laufraddurchmesser 650 mm.
                                 
                                 
                                 
                              
                           Die Abmessungen des Hubwerks sind in Fig. 102
                              									eingeschrieben.
                           Wenn die Kurbelwelle 150 Umdrehungen pro Minute macht, so ergeben sich folgende
                              									Arbeitsgeschwindigkeiten:
                           Heben v_1=\frac{150}{60}\,\cdot\,\frac{14}{112}\,\cdot\,\pi\,0,625=0,61 m pro Sekunde
                           Drehen v_2=\frac{150}{60}\,\cdot\,\frac{12}{66}\,\cdot\,\frac{10}{108}\,\cdot\,\pi\,\cdot\,2\,\cdot\,12,0=3,2 m pro Sekunde
                           Fahren v_3=\frac{150}{60}\,\cdot\,\frac{12}{50}\,\cdot\,\frac{16}{24}\,\cdot\,\frac{13}{26}\,\cdot\,\pi\,\cdot\,0,65=0,41 m pro Sekunde.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 557
                              Fig. 107. Selbstgreifer von Losenhausen.
                              
                           Die Einzelgewichte betragen:
                           
                              
                                 Unterwagen einschliesslich Fahrwerk und Königs-    zapfen
                                 7500
                                 kg
                                 
                              
                                 Plattform mit Schutzhaus und Laufrollen
                                 4700
                                 „
                                 
                              
                                 Lasttrommelwelle mit Trommel u.s.w.
                                 1850
                                 „
                                 
                              
                                 Hilfstrommelwelle mit Trommel u.s.w.
                                 1400
                                 „
                                 
                              
                                 Kurbelwelle mit Wendegetrieben u.s.w.
                                 900
                                 „
                                 
                              
                                 Dampfmaschine mit Zubehör
                                 1300
                                 „
                                 
                              
                                 Zentralgewicht im Obergestell
                                 950
                                 „
                                 
                              
                                 Drehwerks- und Steuerungsteile
                                 500
                                 „
                                 
                              
                                 Ausleger mit Rollen u.s.w.
                                 2850
                                 „
                                 
                              
                                 Ketten
                                 840
                                 „
                                 
                              
                                 Kessel einschliesslich Armaturen, Rohrleitung,    Isolation
                                 4160
                                 „
                                 
                              
                                 Kohlen- und Wasserkasten mit Inhalt
                                 750
                                 „
                                 
                              
                                 Gegengewichte
                                 9500
                                 „
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––
                                 
                              
                                 Gesamtgewicht
                                 37200
                                 kg
                                 
                              
                           Den zum Dampfkran gehörigen Greifer von 2 cbm Fassungsraum zeigen Fig. 106 und 107. Durch
                              									eine Leitrolle A in der Mittelebene des Greifers
                              									gehalten, läuft die Hubkette auf eine grosse Kettenrolle R1, die mit den kleinen für die
                              									Schliesskette bestimmten Rollen R2 in einem zusammenhängenden Stück gegossen ist, das
                              									sich über die ganze Breite des Greifers erstreckt. Die Schliessketten, die mit
                              									Bolzen B2 an der
                              									Scheibe befestigt sind, greifen mittels der Stangen H
                              
                              									an den Schaufeln an und suchen diese um ihren Aufhängepunkt zu drehen mit einer
                              									Kraft, die im Verhältnis der Radien grösser ist als der in der Hubkette ausgeübte
                              									Zug. Je grösser das Eigengewicht ist, um so stärker darf offenbar dieser Zug sein,
                              									ohne dass der Greifer sich hebt. Daher erfordert namentlich grossstückiges Material,
                              									das dem Eindringen der Schaufeln beträchtlichen Widerstand entgegensetzt, ziemlich
                              									grosses Greifergewicht, das hier hauptsächlich durch die schwere gusseiserne Trommel
                              									erreicht wird.
                           Die Achse, auf der die Trommel sich dreht, ist in zwei mit Winkeleisen armierten und
                              
                              									mit ⊏-Eisen gegeneinander abgesteiften Schilden fest
                              									gelagert. In der Mitte der ⊏-Eisen schliesst ein aus
                              
                              									Blech und Winkeleisen genietetes trapezförmiges Gerüst an, das die Leitrolle A zu tragen hat. Zu seiner Versteifung dienen die
                              									Winkeleisen W1 und W2. Aussen an den
                              									Blechschilden hängen in Bolzen die Drehschaufeln, deren Angriffsflächen mit
                              									Stahlschneiden armiert sind.
                           Losenhausen legt hauptsächlich Wert darauf, grosse
                              									Schliesskraft zu Ende der Greifperiode zu erhalten, damit die Stahllippen im stände
                              
                              									sind, zwischen sie geratene Kohlenstücke zu zerdrücken und dichten Schluss
                              									herbeizuführen. Deshalb macht er die kleinen Kettenscheiben unrund, so dass in
                              									geöffnetem Zustande der Hebelarm gross, bei geschlossenem Greifer klein ist und
                              									dementsprechend die Zugkraft der Schliessketten sich ändert. Als Hauptvorzug ihrer
                              									Konstruktion hebt die Firma hervor, dass infolge des grossen Durchmessers der
                              									Scheibe die Hubkette geschont wird, und dass die verhältnismässig einfache Anordnung
                              									der Schliessvorrichtung einen bedeutend besseren Wirkungsgrad ergibt, als die sonst
                              									vielfach verwandten mehrrolligen Flaschenzüge, so dass die Uebersetzung und
                              									demzufolge die Hublänge der Kette beim Schliessen kleiner sein darf. In der That
                              									weist der ausgestellte Greifer ausserordentlich geringe Anzuglänge auf.
                           Sehr bemerkenswert ist die Einrichtung zum Oeffnen des Greifers. Wenn die
                              									Entleerungskette, wie sonst üblich, am Obergestell angreift, so öffnen sich die
                              									Schaufeln infolge ihres Eigengewichtes nur so weit, dass ihr Schwerpunkt unter dem
                              									Drehzapfen liegt. Daher muss die Traverse, welche die losen Rollen des Flaschenzugs
                              									trägt, besonders beschwert werden, um die Schaufeln auseinander zu drücken. Das wird
                              									hier einfach dadurch vermieden, dass die Entleerungskette auf beiden Seiten an den
                              									Schaufeln anfasst, so dass beim Nachlassen der Hubkette das ganze Gewicht des
                              
                              									Greifergestells sich auf die Drehzapfen legt und die Schaufeln um den Angriffspunkt
                              									der Hilfskette nach aussen dreht. Dadurch müssen offenbar die Schaufeln sehr rasch
                              									und vollständig geöffnet werden.
                           Die Abbildung zeigt den Greifer in geschlossenem Zustande. Beim Oeffnen wickelt sich
                              									die Schliesskette ab und die Hubkette auf. Der Bolzen B2 gelangt dabei nach B2' und die Schaufeln
                              									nehmen die punktierte Stellung ein.
                           
                              (Fortsetzung folgt.)