| Titel: | Kreiselpumpen für grosse Druckhöhen mit Elektromotor- oder Dampfturbinenantrieb. | 
| Autor: | Em. Arp | 
| Fundstelle: | Band 317, Jahrgang 1902, S. 569 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Kreiselpumpen für grosse Druckhöhen mit Elektromotor- oder Dampfturbinenantrieb.
                        Von Em. Arp, Ingenieur in Stuttgart-Gablenberg.
                        Kreiselpumpen für grosse Druckhöhen mit Elektromotor- oder Dampfturbinenantrieb.
                        
                     
                        
                           Die Arbeiten und Erfahrungen der letzten Jahre haben den Kreiselpumpen –
                              									namentlich durch das Verdienst Rateau'sNach Revue industrielle. und
                              										Schabaver'sNach Le Génie civil. – ein
                              									ganz neues Feld eröffnet. Dieselben ersetzen heute, richtig gebaut und an geeigneter
                              									Stelle angewendet, die Kolbenpumpe vollständig und sind derselben in mancher
                              									Hinsicht überlegen. Vor noch nicht langer Zeit ging die Erfahrung dahin, dass sich
                              									Kreiselpumpen für grössere Druckhöhen als 12 bis 15 m nicht eignen würden, heute
                              									sind Anlagen ausgeführt, in welchen mit einem einzigen Kreisel bis auf 300 m
                              									Druckhöhe in ununterbrochenem Strang gefördert wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 568
                              Fig. 1. Rateau'sche Reihenpumpe.
                              
                           Diese Ergebnisse wurden erreicht auf Grund der erweiterten Kenntnisse der Gesetze,
                              									welche die Wirkung der Kreiselpumpen beeinflussen. Durch die unmittelbare Verbindung
                              									mit Dampfturbinen oder Dreiphasenelektromotoren, sowie durch Anordnung mehrerer
                              									Kreisel auf derselben Welle sind aber auch Förderhöhen von 500 und mehr Metern
                              									erreichbar und zwar ebenfalls in einem ununterbrochenen Druckstrang.
                           Wenn man mit Pumpen, die durch Elektromotoren angetrieben werden, sehr grosse
                              									Druckhöhen erreichen will, so wird es nötig, da die letzteren nicht dieselbe grosse
                              									Umfangsgeschwindigkeit besitzen wie die Dampfturbinen, mehrere Pumpen für diese
                              									Spannung zu vereinigen; Rateau nahm dabei an, dass
                              									unter Verwendung von nur einem Kreisel der Durchmesser desselben so gross werde,
                              									dass der Wirkungsgrad infolge der unvermeidlichen grossen äusseren Verluste weit
                              									unter seinem erreichbaren Werte bliebe.
                           Das einfachste Mittel für Anordnung dieser Pumpen ist die Vereinigung mehrerer
                              									Kreisel auf einer Welle. Man baut auf diese Weise eine mehrreihige Pumpe, bei
                              									welcher die einzelnen Kreisel der Reihe nach den Druck der ganz gleichen Wassermasse
                              									auf die Gesamtförderhöhe steigern, welch letztere aber für jeden einzelnen Kreisel
                              									durch die Anzahl derselben zu teilen ist. Die Fig. 1
                              									und 2 veranschaulichen die Anordnung.
                           Wie ersichtlich, sind die einseitigen Kreisel alle in demselben Sinne
                              									hintereinander auf der gleichen Welle aufgekeilt und laufen im Inneren hohler
                              									Zwischenkörper von kreisrunder Form, welche durch den zweigeteilten Pumpenkörper in
                              									je zwei Falzringen geführt werden. In diesen Zwischenkörpern sind Umkehrkanäle
                              									eingebaut, welche das Wasser vom Umfang, wohin es durch den vorhergehenden Kreisel
                              									gedrückt wurde, wieder nach innen der Saugöffnung des folgenden zuführen. An dem
                              									einen Ende des Pumpenkörpers befindet sich das Saugrohr, während das andere
                              									gleichzeitig als Sammelschnecke, Ausströmrohr und Auflager für das Wellen ende
                              									ausgebildet ist.
                           Diese Anordnung der Kreisel macht jedoch bei der Ausführung einige Schwierigkeiten.
                              
                              									Vor allem muss das Wasser in richtiger Weise durch die Pumpe hindurchgeführt werden,
                              									wenn der Wirkungsgrad nicht sehr schlecht ausfallen soll, und dann muss vor allem
                              									der Druck in der Längsrichtung auf eine für das Endlager zulässige Grösse verringert
                              									werden.
                           Der Wirkungsgrad sinkt sofort, wenn im Inneren der Pumpe Reibung und Wirbel
                              									entstehen; letztere sind vor allem in den Umkehrkanälen von einem Kreisel in die
                              									Saugöffnung des folgenden zu fürchten. Hier würde das Wasser, sobald man ihm freien
                              									Laufdliesse, eine kreisende, nach der Mitte zu immer mehr an Geschwindigkeit
                              									zunehmende Bewegung annehmen. Daher würde der Druck des Wassers fast um so viel
                              									vermindert, wie er durch den vorhergehenden Kreisel gesteigert worden wäre.
                           Zur Vermeidung dieser Wirbel sind daher in den Umkehrkanälen Leitschaufeln
                              									angeordnet, welche das Wasser der Saugöffnung des folgenden Kreisels unter einer
                              
                              									zweckentsprechenden Endgeschwindigkeit zuführen.
                           Um den Druck in der Längsrichtung auszugleichen, werden die beiden Wangen C und D des Kreisels mit
                              									ungleichem Durchmesser ausgeführt. Während nun die Wange auf der Seite der
                              									Saugöffnung denselben Durchmesser hat wie die Schaufel, hat die andere Wange, welche
                              									mit der auf der Welle aufgekeilten Nabe ein Ganzes bildet, einen kleineren
                              									Durchmesser. Jeder Kreisel ist daher in sich selbst nahezu ausgeglichen. Ausserdem
                              									ist zur Aufhebung des etwa noch in der einen oder anderen Richtung verbleibenden
                              									Druckes am Ende der Welle ein kleiner Kolben reibungslos in einem abgedichteten
                              									Cylinder angeordnet, dessen Endflächen je nach Belieben mit dem Pumpenkörper in
                              									Verbindung gesetzt werden können und so die Druckhöhe des Wassers ebenfalls für den
                              									im Lager auftretenden Längendruck bethätigen. Dieser Ausgleich wird aber bereits bei
                              									den endgültigen Versuchen in der Fabrik ein für allemal festgelegt. Der Längsdruck
                              									kommt gewöhnlich von den Saugenden der Anlage (Fig.
                                 									1), mitunter aber auch von der Druckseite.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 568
                              Fig. 2. Kreisel einer Rateau'schen Pumpe
                              
                           Bei den vielreihigen Pumpen wird die Anzahl der Kreisel derart bemessen, dass jede
                              									der letzteren eine Druckhöhe 
                              									von etwa 20 bis 30 m zu überwinden hat, so dass also die Flüssigkeit im Inneren
                              									der Pumpe mit einer verhältnismässig geringen Geschwindigkeit umläuft und der
                              									Verschleiss – unter der Voraussetzung eines geeigneten Wassers – ebenfalls gering
                              									ist. Es lassen sich mit Leichtigkeit 10 bis 12 Kreisel auf eine Welle aufkeilen.
                           Die in den folgenden Zusammenstellungen I bis IV gegebenen Erfahrungszahlen sind in
                              									den Werkstätten von Sautter, Harlé und Cie., bei
                              									welchen die besprochenen Anlagen nach Rateau's Angaben
                              									gebaut wurden, gesammelt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 569
                              Fig. 3.
                              
                           Die infolge der Ausführung gewonnene Erfahrung geht dahin, dass es leicht ist, das
                              									Wasser auf mehrere Hundert Meter zu heben, es ist nur nötig, in die Druckleitung
                              									nahe der Pumpe ein Ventil einzuschalten, durch welches sich die Liefermenge
                              									verändern lässt, während die ganze Wassermasse auf dasselbe lastet.
                           Für jede Grösse der Kreisel werden die charakteristischen Linien ausgearbeitet, wie
                              									in Fig. 3 für eine fünfreihige Pumpe von 270
                              									Kreiseldurchmesser, deren Koordinaten – einfache, von den Masseinheiten unabhängige
                              									Vorzahlen – folgende sind:
                           
                              
                                 Der mechanische Wirkungsgrad
                                 
                                    \varrho=\frac{Q\,H}{A_m}
                                    
                                 
                              
                                 Der Wirkungsgrad der Lieferung
                                 
                                    \delta=\frac{Q}{u\,r^2}
                                    
                                 
                              
                                 Der manometrische Wirkungsgrad
                                 
                                    \mu=\frac{g\,H}{u^2}
                                    
                                 
                              
                                 Der Leistungsgrad
                                 
                                    \tau=g\,\frac{A_m}{u^2\,r^2}=\frac{\mu\,\delta}{\varrho}.
                                    
                                 
                              
                           Q bezeichnet die Lieferung der Pumpe, H die totale Förderhöhe ohne Reibungswiderstand, Am die auf die Welle
                              									übertragene Leistung, u die Umfangsgeschwindigkeit des
                              									Kreisels und r den äusseren Halbmesser desselben.
                           Eine Pumpe mit einem Kreisel von 208 mm Durchmesser ist seit mehreren Jahren in
                              									einer Grube bei Marseille in Betrieb. Dieselbe wird durch einen
                              									Gleichstromelektromotor mit 2200 minutlichen Umdrehungen betrieben und liefert 80
                              									cbm stündlich auf 33 m Förderhöhe; der mechanische Wirkungsgrad ist dabei 55 v. H.
                              									Dies beweist, dass ein einziger Kreisel mit Elektromotorantrieb bis zu 30 m
                              									Förderhöhe als unter günstigen Verhältnissen arbeitend angesehen werden darf. Bei
                              									einer anderen neuerdings ausgeführten Anlage ist ein Kreisel von 300 mm Durchmesser
                              									angewandt, welcher 300 cbm stündlich auf 26 m hebt. Die Versuchsergebnisse mit
                              									dieser Pumpe sind in Zusammenstellung I gegeben, der mechanische Wirkungsgrad
                              									beträgt hier 0,54, der manometrische 0,65; dies hängt zusammen mit der eigenartigen
                              									Ausbildung der Flügel. In Zusammenstellung I, sowie in allen anderen hier
                              									besprochenen Fällen bezeichnet ρ0 den mechanischen Gesamtwirkungsgrad der
                              									übertragenen Arbeit in gehobenem Wasser gegenüber der elektrischen Kraft, welche an
                              									den Klemmen des Motors abgegeben wurde. Er umfasst also die Gesamtverluste in der
                              									Pumpe, sowie im Elektromotor. Bei einer weiteren Pumpe mit zwei Kreiseln von je 120
                              									mm Durchmesser betrug der mechanische Wirkungsgrad der Pumpe 0,55 bis 0,60. Nach
                              									dieser Anordnung sind eine grosse Anzahl Pumpen als Feuerspritzen, teils für
                              									Fabriken, teils für Kriegsschiffe geliefert. Bei einer Pumpe mit fünf Kreiseln von
                              									je 270 mm Durchmesser stieg der Wirkungsgrad auf 0,70. Ihre charakteristischen
                              									Linien zeigt Fig. 3. Aus der Zusammenstellung II der
                              									Versuchsergebnisse dieser Pumpe ist ersichtlich, dass 108 cbm Wasser stündlich mit
                              									1365 minutlichen Umdrehungen auf 86 m Höhe gefördert wurden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 569
                              Fig. 4. Hängende Schachtpumpe
                              
                           Die Fig. 4 zeigt die Anordnung einer Pumpe mit
                              									Elektromotorantrieb, wie sie zum Herablassen in Schächten mittels Ketten gebaut
                              									wird. In vorliegendem Schnitt ist eine Pumpe mit einem Kreisel dargestellt. Diese
                              									Pumpen werden jedoch entsprechend der verlangten Leistung auch mit mehreren Kreiseln
                              									ausgeführt. Wie ersichtlich, wird das durch den Kreisel E aus A angesaugte Wasser bei D in die Schnecke und von dort in das Steigrohr
                              									gefördert.
                           Zusammenstellung I.
                           Pumpe mit einem Kreisel von 300 mm Durchmesser.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 569
                              Zeit des Versuches; Ordnungsnummer; Minutliche Umdrehungen; Förderhöhe; Elektromotor; Liefermenge; Volt; Ampere; Kilo-Watt;
                                 Arbeit in gehobenem Wasser; Gesamter mechanischer Wirkungsgrad; Manometrischer Wirkungsgrad; Wirkungsgrad der Lieferung
                              
                           
                           Zusammenstellung II.
                           Pumpe mit fünf Kreiseln von je 270 mm Durchmesser.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 570
                              Zeit des Versuches; Ordnungsnummer; Minutliche Umdrehungen; Förderhöhe; Liefermenge; Arbeit in gehobenem Wasser; Watt; Mechanischer
                                 Wirkungsgrad; abgegeben an Motorklemmen; verloren im Motor; Gesamt; der Pumpe allein; Manometrischer Wirkungsgrad; Wirkungsgrad
                                 der Lieferung
                              
                           Bei Verwendung von sieben Kreiseln mit je 270 mm Durchmesser und einem
                              									Dreiphasenelektromotor wurden bei 1200 Minutenumdrehungen 85 cbm stündlich auf 100 m
                              									gehoben; durch die Steigerung der Umfangsgeschwindigkeit wurde die Förderhöhe von
                              									über 150 m erreicht. Der mechanische Wirkungsgrad stellte sich auf 0,70.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 570
                              Fig. 5. Versuchsmaschine mit Dampfturbine.
                              
                           Pumpen mit 2, 3, 5 und 7 Kreiseln sind in den Minen Frankreichs und anderer Länder,
                              									vornehmlich in denen von Portes und Sénéchas in Thätigkeit. Zur Zeit sind Anlagen in
                              									Arbeit, von denen eine 360 cbm stündlich auf 250 m, eine andere 18 cbm auf 500 m
                              									fördern soll.
                           Die Dampfturbine eignet sich unbestreitbar in ganz hervorragender Weise zum
                              									unmittelbaren Betrieb von Kreiselpumpen mit grossen Förderhöhen, weil dieselben,
                              									dank ihrer grossen Umfangsgeschwindigkeit, es gestatten, die Abmessungen der Pumpen
                              									sehr klein zu halten. Die Fig. 5 stellt eine
                              									Versuchsmaschine dar, wie sie von 
                              									Sautter, Harlé und Cie. gebaut wurden. Das Turbinenrad
                              										B hat 30 cm Durchmesser, der Pumpenkreisel nur 8
                              									cm, und dieser kleine Kreisel in angemessenem Taschenformat hat 12 Sek./l oder 43200
                              										Std./l auf 260
                              									m gehoben. Die kleine Pumpe P (Fig. 5) empfängt das Wasser durch das Zuflussrohr A und lässt es in ein kegelförmiges Rohr, an welches sich das Druckrohr
                              									anschliesst, überfliessen. Der Kreisel ist der nämliche, wie er durch die Rateau'schen Gebläse von den Minen her bekannt ist. Die
                              									Flügel sind Teile einer geometrischen Ebene, welche „Conicyclide“ genannt wurde. Ebenso ist das Leitrad wie bei den
                              									Ventilatoren aus einer flachen Strecke mit daranschliessender spiraloidförmiger
                              									Schnecke gebildet.
                           Durch ein gleiches Hilfsmittel wie in der vielreihigen Pumpe ist der Längendruck auch
                              									hier ausgeglichen, was von um so grösserer Wichtigkeit ist, als im vorliegenden Fall
                              									die Pumpe mit 18000 Umdrehungen in der Minute läuft.
                           Ein hydropneumatischer Regler gestattet die gleichzeitige Beeinflussung der
                              									Liefermenge der Pumpe und der Umfangsgeschwindigkeit der Turbine. Zur Beeinflussung
                              									der Liefermenge empfängt der Kolben, welcher durch einen Hebel auf das
                              									Dampfeintrittsventil wirkt, auf seiner oberen Fläche durch ein Rohr den dynamischen
                              									Druck des Wassers und auf seiner unteren Fläche durch ein zweites Rohr den
                              									statischen Druck. Der Kolben verändert also seine Lage unter dem Einfluss eines
                              									senkrechten Druckes, der im Verhältnis steht zum Quadrat der Liefermenge; diesen
                              
                              									Druck gleicht man aus durch eine Feder, dessen Spannung durch eine Schraube
                              									veränderlich ist.
                           Ein kleines Gebläse V, welches auf das Ende der Welle
                              									aufgekeilt ist und mittels Luftverdichtung auf die untere Fläche des Kolbens wirkt –
                              									der ebenfalls mit dem Hebel verbunden ist –, übt auf diesen einen Druck aus, der im
                              									Verhältnis steht zum Quadrat der Geschwindigkeit, und hat in den meisten Fällen den
                              									Zweck, zu verhindern, dass die Pumpanlage durch eine plötzliche Belastungsänderung
                              									störend beeinflusst wird, aber es kann auch, wenn es verlangt wird, zur
                              									Aufrechterhaltung der gleichförmigen Geschwindigkeit dienstbar gemacht werden.
                           Zusammenstellung III.
                           Versuchsturbinenpumpe.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 570
                              Zeit des Versuches; Ordnungsnummer; Minutliche Umdrehungen; Dampfspannung; bei Eintritt; bei Austritt; Anzahl der geöffneten
                                 Strahlrohre und der Turbine; Förderhöhe; Liefermenge; Arbeit in gehob. Wasser; Theoretische Arbeit der Turbinenpumpe Mechanischer
                                 Gesamt-Wirkungsgrad; Manometrischer Wirkungsgrad; Wirkungsgrad der Lieferung
                              
                           
                           Aus der vorstehenden Zusammenstellung III, die ebenfalls durch
                              
                              
                              									Versuchsergebnisse gewonnen ist, ergibt sich, dass der Wirkungsgrad der
                              									Turbinenpumpe mit der zunehmenden Umdrehungszahl wächst. Seinen eigentlichen
                              									Höchstpunkt erreicht derselbe im vorliegenden Fall erst bei 18000 minutlichen
                              									Umdrehungen. Bei einem dauernden Betrieb mit dieser Umdrehungszahl förderte diese
                              									kleine Anlage 12 Sek./l auf 263 m Höhe, leistete also 42 PS in gehobenem Wasser mit einem
                              									Gesamtwirkungsgrad von 0,315. Es hätten 304 m Förderhöhe erreicht werden können,
                              									wenn nicht mit Rücksicht auf das allenfallsige Platzen der Druckleitung von einer
                              									weiteren Steigerung Abstand genommen wäre.
                           In der nächsten Zusammenstellung IV ist der eigentliche Wirkungsgrad der Pumpe aus
                              									dem Gesamtwirkungsgrad und dem aus früheren Versuchen bekannten Wirkungsgrad der
                              									eigentlichen Turbine abgeleitet; er stellt sich, wie man sieht, auf durchschnittlich
                              									0,60. Mit einem Kreisel von 120 mm Durchmesser lässt sich bei 15000 minutlichen
                              									Umdrehungen 20 Sek./l Wasser auf 400 m heben, entsprechend einer nützlichen Arbeit von 100
                              									PS.
                           Zusammenstellung IV.
                           
                              
                                 Ord-nungs-nummer
                                 MinutlicheUmdrehungenn
                                 
                                    Mechanischer
                                    
                                    Wirkungsgrad
                                    
                                 
                              
                                 im Gesamtρ0
                                 der Turbinealleinρm
                                 der Kreisel-pumpe alleinρ
                                 
                              
                                 1
                                   9000
                                 0,19
                                 0,31
                                 0,61
                                 
                              
                                 2
                                 12000
                                 0,24
                                 0,40
                                 0,60
                                 
                              
                                 3
                                 15000
                                   0,275
                                 0,47
                                   0,585
                                 
                              
                                 4
                                 18000
                                 0,31
                                 0,52
                                   0,595
                                 
                              
                           Eine Pumpanlage, betrieben durch eine vielreihige Dampfturbine, zur Förderung von
                              									Abraum bestimmt, soll bei 1800 minutlichen Umdrehungen 450 Sek./l Wasser oder
                              									1620 cbm stündlich auf 85 m Höhe heben, entsprechend einer Leistung von 500 PS in
                              									gehobenem Wasser und einem Wirkungsgrad der Pumpe allein von 0,70. Diese Maschine
                              									verbraucht nach der angestellten Berechnung 8,65 kg Dampf für 1 PS und Stunde in
                              									gehobenem Wasser; sie kann sich also sehr wohl mit einer Kolbenpumpe hinsichtlich
                              									des Dampfverbrauchs in Vergleich stellen und dürfte sich für die Verwendung in
                              									städtischen Wasserwerken – namentlich wenn der Dampfverbrauch noch verringert werden
                              									könnte – sehr wohl eignen.
                           Bei Verwendung von vielreihigen Turbinenpumpen lassen sich Förderhöhen von 500, 750,
                              									1000 m und mehr erreichen.
                           Vergleicht man die Kreiselpumpen mit den Kolbenpumpen, so ergibt sich, dass erstere
                              									eine veränderliche Fördermenge bei gleichbleibender Höhe, letztere eine
                              
                              									gleichbleibende Fördermenge bei veränderlicher Höhe leisten. Ersteres dürfte im
                              									allgemeinen den thatsächlichen Anforderungen mehr genügen.
                           Nichtsdestoweniger lässt sich die Lieferungshöhe einer Kreiselpumpe durch die
                              									Umdrehungsgeschwindigkeit verändern. Falls die Pumpe mit einem Gleichstrommotor
                              									angetrieben wird, geschieht dies durch Beeinflussung des Erregerstromes mittels
                              									eines Rheostats. Wenn aber ein Dreiphasenmotor in Frage kommt, der durch
                              									Netzschaltung mit gleichbleibender Periodenzahl gespeist wird, so ist die
                              									Beeinflussung der Umdrehungsgeschwindigkeit ausgeschlossen und muss zu anderen
                              									Hilfsmitteln gegriffen werden. Einmal können dann von den Kreiseln, die im
                              									Pumpenkörper angeordnet sind, eine Anzahl ausgeschieden werden, noch besser ist es
                              									aber jedenfalls, über dem Pumpenkörper örtlich in Verbindung mit den verschiedenen
                              									Kreiseln eine Reihe Wasserentnahmen zu verteilen, die – mit dem Druckstrang in
                              									Verbindung stehend – entsprechend der verlangten Druckhöhe ein- oder ausgeschaltet
                              									werden können.
                           Ein in diesen Strang eingefügter Schieber ermöglicht es, die Lieferung der Pumpe zu
                              									ändern und zwar von der einfachen Leistung auf die doppelte u.s.w., ohne dass der
                              									Wirkungsgrad unbefriedigend wird.
                           Die Kreiselpumpen haben den Vorteil, dass sie, sobald sie nicht fördern, nur wenig
                              									Kraft beanspruchen; ein Paar schwache Ausschalter ist daher alles, was gewisse
                              									Elektromotoren verlangen. Dazu kommt noch, dass bei plötzlichem Abschluss des
                              									Druckstranges der Druck nur sehr wenig steigt, während bei Kolbenpumpen die Gefahr
                              									von Brüchen unvermeidlich sein würde. Nicht zu leugnen ist, dass der eigentliche
                              									Wirkungsgrad der Kolbenpumpe demjenigen der Kreiselpumpe überlegen ist, der
                              									Gesamtwirkungsgrad jedoch d!r ganzen Anlage ist in beiden Fällen, so weit es sich
                              									verfolgen lässt, derselbe, wahrscheinlich infolge der Reibungsverluste, welche bei
                              									Geschwindigkeitsverringerung zwischen der Kolbenpumpe und ihrem Antrieb auftreten
                              									müssen.
                           In anderer Weise und nur mit einem Kreisel hat Schabaver
                              									die Erreichung grosser Druckhöhen angestrebt.
                           Die Anordnung der Schabaver'schen Kreiselpumpe geht aus
                              
                              
                              										Fig. 6
                              									und 7 hervor.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 571
                              Schabaver'sche Kreiselpumpe mit 285 mm Kreisel- und 35 mm Wellendurchmesser.Aufriss; Grundriss.
                              
                           Durch die Fliehkraft der sich um ihre wagerecht gelagerten Wellen drehenden Kreisel
                              									wird die Luftleere erzeugt, während die Tangentialgeschwindigkeit der Flüssigkeit
                              
                              									diejenige lebendige Kraft mitteilt, welche nötig ist, um der in jedem einzelnen Fall
                              									zu erreichenden Druckhöhe das Gleichgewicht zu halten.
                           Die Wandungen der Kreisel sind derart geteilt, dass – entsprechend der beabsichtigten
                              									Liefermenge – die Umlaufgeschwindigkeit des Wassers kaum 1 m/Sek.
                              									überschreitet. Die Flügel, welche zum Teil senkrecht zur Welle stehend ausgeführt
                              									werden, sind in anderen Fällen leicht gekrümmt und zwar derart, dass das erste
                              									Linienglied der Krümmung an der Welle einen Winkel von 45° mit dem Durchmesser
                              									macht, während das letzte Glied senkrecht auf dem äusseren Umfang steht.
                           Der Kreisel drückt das Wasser durch einen schmiedeeisernen Ring, in welchem ein sehr
                              									dünnwandiger Schlitz gelassen ist, als Wasserfäden in einen kreisrunden
                              									Ausstossgang, 
                              									dessen Wände um 6° gegeneinander geneigt sind und die sich mit dem den Kreisel
                              									umgebenden schneckenförmigen Leitrohr verbinden. Dieses Leitrohr hat von seinem
                              									Beginn bis zu dem Punkt, wo es seine Aufgabe als Sammelrohr beendet hat, einen
                              
                              
                              									stetig wachsenden Querschnitt, in dem fraglichen Punkt hat es den ganzen Umgang der
                              									Pumpe einmal mitgemacht und verlässt dieselbe in Richtung d!r Tangente, um als
                              									Druckrohr zu dienen.
                           Es war von Schabaver in Erwägung gezogen, den
                              									kreisrunden Ausstossgang mit Flügeln zu versehen, um die Stösse des aus dem Rade in
                              									das Sammelrohr tretenden Wassers herabzumindern. Mit Rücksicht darauf aber, dass
                              									diese Flügel – entsprechend dem zu erfüllenden Zweck – jeder
                              									Geschwindigkeitsänderung der Kreisel ihre Neigung anzupassen hätten, wurde von
                              
                              									dieser Anordnung Abstand genommen.
                           Dagegen wird gegebenenfalls am Eintritt des Wassers vom Rade her ein Verteiler
                              									angeordnet, dessen Zweck es ist, den Flüssigkeitsfäden die geeignetste Richtung zur
                              									Vermeidung sowohl von Stössen als auch von Verlusten an lebendiger Kraft zu
                              									erteilen; es entspricht dies der bei der Turbine stets angewendeten Anordnung.
                           Mit vier Grössen dieser Kreiselpumpen, Bauart Schabaver,
                              									wie solche in den Werken für Maschinenbau und
                                 										Eisengiesserei in Castres, ausgeführt werden,
                              
                              									sind Versuche angestellt.
                           Die Grössen unterscheiden sich nach Kreiseldurchmesser und Lichtweite der Saug- und
                              									Druckrohre wie folgt:
                           Zusammenstellung V.
                           
                              
                                 Nr.
                                 Kreiseldurchmesser
                                 Lichtweite von Saug-und Druckrohr
                                 
                              
                                 
                                 m
                                 m
                                 
                              
                                 0 A
                                 0,164
                                 0,040
                                 
                              
                                 1 A
                                 0,285
                                 0,060
                                 
                              
                                 3 A
                                 0,415
                                 0,100
                                 
                              
                                 4 A
                                 0,95
                                 0,125
                                 
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 572
                              Fig. 7.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 572
                              Fig. 8.
                              
                           Die Schaulinien (Fig. 7 und 8) geben die bei den Versuchen erhaltenen Wirkungsgrade in v. H., bezogen
                              									einmal auf die Arbeit in gehobenem Wasser, sodann auf die Fördermengen. An einigen
                              									Stellen des Linienverlaufs sind die Förderhöhen in Meter eingeschrieben.
                           Der Wirkungsgrad steigt danach bis zu einer Höchstleistung, die – fehlerfreie
                              									Ausführung vorausgesetzt – naturgemäss der Liefermenge entspricht, für welche die
                              									Pampe berechnet wurde. Darüber hinaus sinkt der Wirkungsgrad, doch zeigt die
                              									Schaulinie in der Nähe der Höchstleistung eine geraume Strecke entlang einen seiner
                              									wagerechten Tangente sehr nahe kommenden Verlauf, so dass also die Liefermenge in
                              									ziemlich weitem Verhältnis nach der einen oder anderen Seite von ihrer gewöhnlichen
                              									Grösse abweichen kann, ohne dass der Wirkungsgrad dadurch ernstlich in
                              									Mitleidenschaft gezogen wird.
                           Der Wirkungsgrad ist auch hier bei der einreihigen Kreiselpumpe durchaus nicht so eng
                              									an die Förderhöhe gebunden, wie man bisher glaubte, indem man davon ausging, dass
                              									derselbe nach Ueberschreiten von 15 bis 20 m sehr schnell abnehmen muss.
                           Die Schaulinien, welche hier nicht alle wiedergegeben sind, haben in der That
                              									gezeigt, dass der Wirkungsgrad mit 42 v. H. annähernd derselbe ist, ob nun die Pumpe
                              									4 l auf 38 m oder 4,5 l auf 15,5 m beträgt, und zwar angesichts mehrerer
                              									Kraftverlustquellen, deren Einfluss ganz zweifellos mit der Förderhöhe wächst.
                           Diese Kraftverlustquellen sind vornehmlich:
                           1. Die Zapfenreibung in den Lagern, welche mit der Umdrehungszahl der Kreisel
                              									zunimmt.
                           2. Das Gleiten der Treibriemen auf ihren Scheiben, welche mit der linearen
                              									Geschwindigkeit wächst.
                           3. Die Flüssigkeitsstösse des aus dem Rade austretenden Wassers auf das bereits im
                              									Sammelrohr stehende, welche sich daraus begründen, dass die Liefermenge in beiden
                              									Fällen nahezu dieselbe bleibt; während das Wasser somit seine Geschwindigkeit im
                              									Leitrohr beibehält, wächst die sich aus der Schnelligkeit in Richtung des
                              									Halbmessers und in der Richtung der Tangente ergebende mittlere Kraft mit der
                              									Förderhöhe.
                           Wie sich ferner zeigt, erreicht der Wirkungsgrad die sehr beträchtliche Hö(e von 65
                              
                              									v. H. und würde auch diese Höhe noch überschritten haben, wenn gemäss den von Schabaver gesammelten Erfahrungen die Pumpe, anstatt
                              									durch Riemenscheibe und Riemen, unmittelbar durch eine Dynamo bethätigt worden wäre,
                              									wie solches die zulässige grosse Umfangsgeschwindigkeit dieser Pumpen ermöglicht und
                              									wie solches überdies bereits bei einigen Anlagen durchgeführt ist.
                           Mit so bedeutenden Wirkungsgraden, selbst bei grosser Förderhöhe, hält nun Schabaver die Vereinigung mehrerer Kreisel zu
                              									Reihenpumpen für unzweckmässig; die Förderhöhe wird nach seiner Ansicht nur durch
                              									den Widerstand des Kreisels gegenüber der Steiggeschwindigkeit in Richtung der
                              									Tangente begrenzt. Wenn eine entsprechend bemessene Pumpe mit 5000 minutlichen
                              									Umdrehungen läuft, so muss sie ihr Wasser auf 300 m Höhe liefern können.
                           Angesichts solch beachtenswerter Ergebnisse hat nun der Geschäftsausschuss des Arts Mécaniques de la Société d'Encouragement pour
                                 										l'Industrie nationale es für angebracht gehalten, dass einige dieser
                              									fraglichen Pumpen in seinem Auftrag untersucht und auf ihren dynamischen
                              									Wirkungsgrad hin geprüft würden. Unter der Leitung des beauftragten Ingenieurs – Léon Masson – fanden dann am 4. und 5. September 1899
                              
                              									in den Werkstätten in Castres eingehende Versuche mit einer Pumpe 1 A statt, deren
                              									Kreisel 285 mm Durchmesser besass.
                           Der Vorgang bei den Versuchen war derart, dass das geförderte Wasser zur Vermeidung
                              									jeglichen Irrtums auf einer Wage gewogen wurde.
                           Die folgende Zusammenstellung VI, welche dem Bericht Masson's entnommen worden ist, gibt die erhaltenen Ergebnisse.
                           Zusammenstellung VI.
                           
                              
                                 Anzahl derminutlichenUmdrehungen
                                 Liefermenge
                                 Gesamt-förderhöhe
                                 DavonSaughöhe
                                 AufgewendeteKraft
                                 GeleisteteArbeit inGehobenemWasser
                                 DynamischerPumpen-wirkungsgrad
                                 
                              
                                 in
                                 bei einerUmdrehung in
                                 
                              
                                 
                                 l/Sek.
                                 l
                                 m
                                 m
                                 PS
                                 PS
                                 
                                 
                              
                                 1290
                                 14,63
                                 0,69
                                   22
                                 0,30
                                   8,6
                                   4,2
                                 49,0
                                 
                              
                                 1250
                                 12,46
                                 0,59
                                   20
                                 4,30
                                   6,9
                                   3,3
                                 48,0
                                 
                              
                                 1878
                                   8,16
                                 0,26
                                   42
                                 0,30
                                 12,7
                                   4,5
                                 35,7
                                 
                              
                                 1886
                                 23,60
                                 0,75
                                   50
                                 1,50
                                 26,2
                                 15,8
                                 60,4
                                 
                              
                                 1912
                                 22,04
                                 0,69
                                   49
                                 4,10
                                 26,0
                                 14,4
                                 55,1
                                 
                              
                                 2468
                                 18,36
                                 0,45
                                   80
                                 0,75
                                 41,0
                                 19,7
                                 47,9
                                 
                              
                                 2479
                                 17,36
                                 0,42
                                   83
                                 4,10
                                 43,0
                                 19,2
                                 44,6
                                 
                              
                                 2700
                                 12,20
                                 0,27
                                   95
                                 0,00
                                   40,75
                                 15,5
                                 38,0
                                 
                              
                                 2822
                                 12,15
                                 0,26
                                 103
                                 4,10
                                 48,5
                                 16,6
                                 34,2
                                 
                              
                                 Grenzwerte.
                                 
                              
                                 1312
                                   6,31
                                 0,29
                                   12
                                 8,10
                                   6,3
                                   1,0
                                 15,8
                                 
                              
                                 2012
                                   8,08
                                 0,23
                                   15
                                 8,16
                                 13,9
                                   1,6
                                 11,4
                                 
                              
                                 2560
                                   6,90
                                 0,16
                                   21
                                 8,16
                                 27,3
                                   1,9
                                   6,9
                                 
                              
                                 2710
                                   6,38
                                 0,14
                                   43
                                 8,16
                                 45,5
                                   3,7
                                   8,1
                                 
                              
                           
                           Die minutlichen Umdrehungen in Spalte 1 liegen zwischen 1250 und 2822
                              									Umdrehungen, die sekundlichen Fördermengen zwischen 8,16 und 23,6 l, aus den Zahlen
                              									der Spalte 1 und 2 leiten sich die Zahlen der Spalte 3 ab. Die Förderhöhe
                              									einschliesslich der Saughöhe, Spalte 4, liegt zwischen 20 und 103 m und entsprechen
                              									den Ablesungen an einem metallischen Druckzeiger, während die Hohen selbst durch
                              									Gegendruck erreicht wurden, da die Erlangung von thatsächlichen Höhen zu unbequem
                              									geworden wäre. Die Saughöhen, Spalte 5, entsprechen ähnlichen Ablesungen an einem
                              									Luftleerzeiger.
                           Die in den letzten vier Reihen erlangten Saughöhen haben nur eine wissenschaftliche
                              									Bedeutung und sind daher als Grenzwerte bezeichnet.
                           Die sechste Spalte gibt die treibende Kraft in Pferdestärken und wurde mit Hilfe des
                              										Prony'schen Zaumes und von Indikatorschaulinien
                              									festgestellt.
                           Aus der Vergleichung von Spalte 6 mit Spalte 7 – Arbeit in Pferdestärken nach
                              									Massgabe des gehobenen Wassers – ergibt sich der dynamische Wirkungsgrad der Pumpe
                              									in Spalte 8.
                           Dieser Wirkungsgrad liegt zwischen 34 und 60,4 v. H. und ist am günstigsten für die
                              									Fördermenge von etwa 24 l/Sek. als derjenigen Leistung, für welche die Pumpe
                              									gebaut wurde.
                           Diese Versuche bestätigten die Vorteile, welche Schabaver schon bei einer Anzahl Ausführungen nachgewiesen hatte.
                           Unter diesen Ausführungen sind folgende zu nennen:
                           2 Pumpen für Mary-le-Roy mit 300 cbm stündlich auf 25,5 m Förderhöhe.
                           11 Pumpen für die französische Kriegsmarine mit je 30 cbm stündlich auf 45,0 m
                              									Förderhöhe.
                           1 Pumpe für das Bergwerk von la Mure mit 50 cbm
                              									stündlich auf 82 m Förderhöhe.
                           1 Pumpe für die Compagnie du Boléo mit 40 cbm stündlich
                              									auf 100 m Förderhöhe.
                           1 Pumpe für das Bergwerk von Blanzy mit 36 cbm stündlich
                              
                              									auf 108 m Förderhöhe.
                           In der Zuckersiederei von Bouchon zu Nassandres (Eure)
                              									stellte die Maschinenbauwerkstätte in Castres zuerst eine Pumpe auf, welche 25 cbm stündlich
                              									auf 82 m Höhe pumpen sollte und welche bei dem Abnahmeversuch tatsächlich 37,5 cbm
                              									stündlich auf 93 m Höhe förderte; die Kraftübertragung geschah mittels Riemen und
                              									betrug der Wirkungsgrad dabei einschliesslich der Antriebsverluste 51,2 v. H.
                           Das fertige Gewicht einschliesslich zweier Lager und der Antriebscheibe belief sich
                              									auf 160 kg. – Kosten für die Instandhaltung, seitdem dieselbe vor 2 Jahren
                              									aufgestellt wurde, sind seither nicht entstanden.
                           Infolge der günstigen Ergebnisse wurden jetzt seitens dieser Zuckersiederei mehrere
                              									Pumpen für die Wasserhebung zur Förderung der Rüben und mehrerer anderer Förderungen
                              									mittels Wasserdruck bestellt, für welche die Förderhöhe zwischen 13 und 25 m
                              									verschieden war. Für diese Pumpen sowie für alle von diesem Werke weiter
                              									angeschafften Pumpen wurde unmittelbarer elektrischer Antrieb vorgesehen.
                           Als auch diese Pumpen zur Zufriedenheit arbeiteten, wollte Bouchon dieselben zur Förderung des klaren Sirups benutzen. Die Wärmegrade
                              									dieser Sirupe betragen 80 bis. 0° C. und hätten sehr wohl ein Hindernis abgeben
                              									können, indem dieselben in Verbindung mit der grossen Umdrehungsgeschwindigkeit der
                              									Pumpen die Wellen in ihren Lagern über das zulässige Mass hätten erhitzen
                              									können.
                           Durch eine eigenartige Ausbildung der Stopfbüchsen wurde es möglich, diese
                              									Unannehmlichkeit abzuwenden, und gleich die drei ersten Pumpen für Förderung des
                              									klaren Sirups zeigten bei 1200 minutlichen Umdrehungen ausgezeichnet günstige
                              									Ergebnisse. Der Zufluss zu den Pumpen steht unter dem Einfluss von Schwimmern,
                              									welche in den Saugkästen angebracht sind und welche Drosselventile bethätigen, die
                              									in der Saugleitung angebracht sind.
                           Infolge dieser günstigen Ergebnisse kam die Reihe jetzt an die Nachläufe und an den
                              									Diffusionssaft. Dieser letztere hat eine ganze Reihe von Diffuseuren sowie von
                              									Diffuseur zu Diffuseur jedesmal einen Erhitzer zu durchlaufen, so dass auch
                              									diese Säfte genau wie der klare Sirup sehr hohe Wärmegrade annehmen. Die
                              									Diffusionspumpe liefert 120000 l stündlich unter einem Druck von 2 kg.
                           Schliesslich wurden diese Pumpen auch – als letzter Verwendungszweck – noch den
                              									Filterpressen dienstbar gemacht. Dieselben sind aus Platten und mit Filtergeweben
                              									überspannten Rahmen zusammengestellt, und haben den Zweck, von dem über Kohle
                              									gelassenen Saft den Bodensatz oder den Schaum abzuscheiden.
                           Um den Saft durch das Filtertuch zu bringen, muss derselbe unter einem genügend
                              									grossen Druck zuströmen (und zwar mit 3 kg in der Zuckersiederei zu Nassandres, mit
                              									6 kg anderswo). Die Pumpe liefert 47 cbm stündlich bei 2400 minutlichen
                              
                              									Umdrehungen.
                           Trotz dieser grossen Geschwindigkeit und trotz der hohen Wärmegrade des Saftes findet
                              									aber dennoch in den gleitenden Teilen keine ungewöhnliche Erhitzung statt.
                           Bei dem Drücken durch die Filterpressen hat sich der Fall ereignet, dass die
                              									Filtertücher verstopft waren; infolge des dadurch geschaffenen Widerstandes nahm
                              									auch die Förderleistung der Pumpe ab. Wenn aber jetzt eine Kolbenpumpe den Dienst zu
                              									versehen gehabt hätte, so wäre es nötig gewesen, zu irgend einer selbstthätigen
                              									Ausschaltung der Pumpe seine Zuflucht zu nehmen, um Rohr- oder Pumpenbrüche zu
                              									vermeiden. Die Kreiselpumpe verlangt derartige Vorsichtsmassregeln nicht, denn der
                              									Druck bleibt augenscheinlich derselbe, wie gross auch die Liefermenge sei.
                           Eine Vergleichung der Pumpen von Rateau und Schabaver zeigt, dass beide – sowohl die vielreihige
                              									Pumpe Rateau's als auch die bisher stets einreihig
                              									gebaute Pumpe Schabaver's – für Steigerung der
                              									Druckhöhen berechnet sind und zwar bei gleichzeitiger Steigerung des
                              									Wirkungsgrades.
                           Wenn die Schaulinien der letzteren mit Bezug auf die Liefermenge verglichen werden,
                              									so ergibt sich, dass in beiden Fällen die Form der geschlossenen Parabel zu Tage
                              									tritt, ganz vornehmlich freilich bei Rateau; dabei
                              									steigt in beiden Fällen der Wirkungsgrad bis zu einem Höchstbetrag, welcher der
                              									berechneten günstigsten Leistung der Pumpe entspricht. In der Nähe dieser Leistung
                              									ist dann wiederum Schabaver's Pumpe nicht so bald dem
                              									Abfall des Wirkungsgrades unterworfen wie die Rateau'sche.
                           Dagegen liegen die Wirkungsgrade bei Rateau im
                              									allgemeinen etwas höher. So lieferte z.B. eine Rateau'sche einreihige Pumpe mit 208 mm Kreiseldurchmesser – betrieben durch
                              									einen Gleichstrommotor – bei 2200 minutlichen Umdrehungen 80 cbm stündlich auf 33 m
                              									Förderhöhe und hatte dabei einen Wirkungsgrad von 55 v. H. Eine andere, ebenfalls
                              									einreihige Pumpe von 300 mm Kreiseldurchmesser förderte 300 cbm stündlich auf 26 m
                              									Höhe mit einem Wirkungsgrad von etwa 65 v. H. Eine fünfreihige Pumpe von 270 mm
                              									Kreiseldurchmesser lieferte bei 1280 minutlichen Umdrehungen 115 cbm stündlich auf
                              									75 m Höhe mit einem Wirkungsgrad von 70 v. H.
                           In den von Masson geleiteten Untersuchungen erlangte die
                              									Pumpe Schabaver's von 285 mm Kreiseldurchmesser bei
                              									1886 minutlichen Umdrehungen einen Wirkungsgrad von 60 v. H. und hob 72 cbm
                              									stündlich auf 50 m.
                           Schabaver selbst hatte beinahe einen Wirkungsgrad von 65
                              									v. H. erreicht, auch ist zu bedenken, dass bei den Schabaver'schen Pumpen, so weit über sie Versuchsergebnisse vorliegen, der
                              									Antrieb durch Riemenübertragung stattfand, während bei unmittelbarem Antrieb durch
                              
                              									Elektromotor Schabaver wohl mit Recht hoffen darf,
                              									einen günstigeren Wirkungsgrad zu erreichen.
                           Durch die bereits durchgeführten Arbeiten dieser beiden Ingenieure scheint es
                              									erwiesen, dass sich den Kreiselpumpen ein weites Arbeitsfeld eröffnen wird.
                           Verwenden lassen sich, wie gezeigt, dieselben in fast allen Fällen.
                           In Verbindung mit Elektromotoren heben sie bereits in Minenschächten die
                              									unterirdischen Wasser bis auf 200 m in ununterbrochenem Druckstrang; darüber hinaus
                              									kann die Weiterbeförderung durch eine gleiche Anlage in erhöhter Lage ausgeführt
                              									werden, wie solches in den Minen von Horcajo in Spanien durch Gebrüder Sulzer bewerkstelligt ist. Unter gewissen
                              									Bedingungen aber ist es möglich bis auf 500 m in einem Druckstrang zu heben.
                           
                           In Verbindung mit Dampfturbinen eignen sie sich ganz besonders als Pumpen in
                              									tiefen Stollen, als Abteufpumpen, als Hilfspumpen bei plötzlich hereinbrechenden
                              									unterirdischen Wassern, als Feuerspritzen, Kesselspeisepumpen, Druckpumpen für
                              									städtische Wasserwerke, überhaupt überall dort, wo Druckhöhen von über 40 bis 50 m
                              									in Frage kommen.
                           Die Turbinenpumpenanlage empfiehlt sich durch ihre Billigkeit in der
                              									Anschaffung, ihre Einfachheit und Uebersichtlichkeit im Zusammenbau und in der
                              									Bedienung, durch ihr geringes Gewicht und ihren geringen Verbrauch an
                              
                              									Schmiermaterial.
                           Die Kreiselpumpen werden, je mehr sie in Aufnahme kommen, desto besser erkannt und
                              									ausgebildet werden, und manche heute noch bestehende irrige Meinung wird ganz von
                              									selbst fallen.