| Titel: | Einiges aus der angewandten Elektrochemie in den Jahren 1900 und 1901. | 
| Autor: | Franz Peters | 
| Fundstelle: | Band 317, Jahrgang 1902, S. 589 | 
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                        Einiges aus der angewandten Elektrochemie in den Jahren 1900 und 1901.
                        Von Dr. Franz Peters.
                        (Fortsetzung von S. 224 d. Bd.)
                        Einiges aus der angewandten Elektrochemie in den Jahren 1900 und 1901.
                        
                     
                        
                           2. Sekundärelemente.
                           Erwärmt man Akkumulatorenzellen während der Entladung, so wird nach Karl Heim (Englisches Patent Nr. 12152 von 1900; D. R.
                              
                              									P. Nr. 118666) die Viskosität der Säure vermindert, so dass die
                              									Konzentrationsabnahmen in der Nähe der Elektroden schneller ausgeglichen werden.
                              									Demnach fällt die Spannung langsamer. Man kann also unter sonst gleichen Bedingungen
                              									längere Zeit entladen, als wenn der Elektrolyt kalt bliebe. Das heisst mit anderen
                              									Worten: Die Kapazität wächst. Die Zunahme kann bei der Erwärmung um 1° bei positiven
                              									Planté-Platten bis 3 % betragen, so dass eine Temperatursteigerung von etwa 35° zur
                              									Verdoppelung der Kapazität ausreichen würde. Aus einer bei gewöhnlicher Temperatur
                              									geladenen Batterie kann man demnach, wenn vor und während der Entladung genügend
                              									erhitzt wird, bedeutend mehr Ampère-Stunden herausnehmen als hineingeladen wurden.
                              									Die Ladekapazität nimmt (Elektrotechnische Zeitschrift,
                                 									1901 Bd. 22 S. 811) umgekehrt bei erwärmter Zelle mehr ab als die Entladekapazität
                              									zunimmt. Demnach ist der Wirkungsgrad des Warmen Akkumulators kleiner als der des
                              									kalten. Aehnlich, aber nicht in demselben Masse fällt der Nutzeffekt ab. Der
                              									Einfluss der Temperatur auf die Kapazität nimmt mit wachsender Stromdichte
                              									wahrscheinlich zu und ist bei Zellen mit pastierten positiven Platten kleiner als
                              									bei solchen mit Planté-Elektroden. Die Akkumulatoren-Fabrik-A.-G. hat schon früher im Winter ein Heizen des
                              									Batterieraums angeordnet. Sie hat aber für 1° Temperaturerhöhung eine Steigerung der
                              									Kapazität um nur 1 % erreichen können. Bei zu häufiger Erwärmung hat sie eine
                              
                              									vorzeitige Abnutzung der Platten beobachtet. Aus demselben Grunde warnt M. U. Schoop (Zeitschrift für
                                 										Elektrotechnik, 1901 Bd. 19 S. 353 und 362) vorläufig vor der praktischen
                              									Anwendung der Säureerwärmung zur Erhöhung der Kapazität. Er hat gefunden, dass die
                              									Bleisuperoxydplatte an der Kapazitätserhöhung mehr beteiligt ist als die
                              									Bleischwammplatte. Die Zunahme der Kapazität ist bei derselben Säuretemperatur um so
                              									beträchtlicher, je dicker die Elektroden sind, je geringer die Porosität der
                              									wirksamen Masse und je geringer die Entladestromdichte ist. Wurde nach einer
                              									Entladung mit Säureerwärmung eine Ladung (oder auch Ueberladung) bei normaler
                              									Temperatur mit darauf folgender Entladung bei normaler Temperatur vovgenommen, so
                              									erzielte man wegen der erfolgten Sulfatbildung auf den negativen Polelektroden
                              									regelmässig eine viel zu kleine Kapazität. Der Fehlbetrag war um so grösser, je
                              									dichter die Säure war. Durch die Säureerwärmung soll der Arbeitsnutzeffekt bedeutend
                              									vergrössert werden. Dies widerspricht den oben angeführten Ergebnissen der
                              									Untersuchungen Heim's. Dagegen behauptet auch Ch. Liagre (L'Eclairage
                                 										électrique, 1901 Bd. 29 S. 149) eine vorteilhafte Einwirkung der
                              									Temperaturerhöhung des Elektrolyten auf den Nutzeffekt des Akkumulators. Bei
                              									Sammlern mit positiven und negativen Planté-Elektroden hat er eine Erhöhung der
                              									Kapazität bei niedriger Entladestromdichte von 1,2 %, bei hoher von 4,5 % auf 1°
                              									gefunden.
                           Zur schnellen Messung des inneren Widerstandes von Akkumulatoren bei geschlossenem
                              									und offenem Stromkreise mit technischer Genauigkeit vergrössert Dr. Th. Bruger (Centralblatt für
                                 
                                 										Akkumulatoren- und Elementenkunde, 1901 Bd. 2 S. 197) den Widerstand
                              									zwischen Akkumulator und Messdraht absichtlich um den Widerstand eines zweiten, dem
                              									zu messenden entgegengeschalteten Akkumulators und eliminiert dadurch in einfacher
                              									Weise die Wirkung, die der Gleichstrom des zu untersuchenden Akkumulators auf das
                              									für die Messung benutzte Wechselstrominstrumentarium ausüben würde. Die für solche
                              									Bestimmungen eingerichtete Brücke wird von der Firma Hartmann und Braun hergestellt.
                           Harry Wehrlin hat (Centralblatt
                                 										für Akkumulatoren- und Elementenkunde, 1901 Bd. 2 S. 33 und 49) eingehend
                              									gezeigt, wie durch graphische Darstellung ein Akkumulator so charakterisiert
                              									werden kann, dass auf den ersten Blick, seine hauptsächlichsten Eigenschaften in
                              									Bezug auf Entladungs- und Kapazitätsverhältnisse und deren Abhängigkeit von der
                              									Konstruktion der Elektrode und für transportable Akkumulatoren auch von der
                              									Säuremenge erkannt werden können.
                           Zur Ermittelung des Weges, auf dem eine Verbesserung einer bestimmten Zelle zu
                              									erstreben ist, benutzt M. U. Schoop (Centralblatt für Akkumulatoren- und Elementenkunde,
                              									1901 Bd. 2 S. 157) die sogen. „Kurzschlussdiagramme“. Bei allen Systemen ist
                              									während der Entladung der Spannungsverlust an der negativen Polelektrode immer
                              									beträchtlich höher als der an der positiven. Dies kommt daher, dass bei gepasteten
                              									Bleisuperoxydplatten die Erschöpfung vornehmlich durch träge Säurediffusion, d.h.
                              									entstehenden Säuremangel im Platteninneren, bedingt wird, die Kapazität von
                              									Bleischwammplatten aber in erster Linie durch die physikalische Beschaffenheit und
                              									die Menge des reaktionsfähigen Schwammes.
                           Bei Bleisuperoxydplatten, deren wirksame Masse künstlich eingetragen worden ist,
                              									beobachtet man nach einer bestimmten Anzahl von Entladungen, dass die aktive
                              									Substanz, die vorher von normaler Festigkeit war, an der Oberfläche weich und
                              									schmierig wird. Dieses Erweichen setzt sich bei weiterem Gebrauche des Sammlers
                              									allmählich nach der Mitte zu fort und erreicht schliesslich einen solchen Grad, dass
                              									die wirksame Masse aus dem Träger herausfällt. Ich habe (Centralblatt für Akkumulatoren- und Elementenkunde, 1900 Bd. 1 S. 125)
                              									feststellen können, dass die normalen positiven Massen in ihrer ganzen Dicke
                              									annähernd gleichmässig zusammengesetzt sind, während die weichen in der Mitte einen
                              									bedeutend grösseren Gehalt an wirksamem Sauerstoff und an Bleisuperoxyd aufweisen
                              									als an der Oberfläche. Dies ist vielleicht auf verschieden grosse Auflockerung der
                              									Teilchen während der häufigen Entladungen und Ladungen zurückzuführen. In der Mitte
                              									wurden die loser gewordenen Teilchen durch die darüber liegenden Schichten und die
                              									Trägerkonstrukcion am Ausweichen gehindert und in gutem Kontakt mit dem Bleileiter
                              									erhalten. An den Oberflächen jedoch wurden schon bei den ersten Ladungen und
                              									Entladungen die Massepartikelchen in ihrem Zusammenhange untereinander und mit dem
                              
                              									Bleikern gelockert, zumal da hier die mechanische Zerstörung durch die aus den
                              									positiven Polelektroden sich losreissenden Sauerstoffbläschen besonders wirksam sein
                              
                              									konnte. Infolge des dadurch mangelhaft gewordenen Kontaktes vermochte auch die
                              									Umwandlung des Bleioxyds in Bleisuperoxyd nicht wesentlich fortzuschreiten. Die
                              									gelockerten Masseteilchen konnten viel mehr als die fest haftenden von Schwefelsäure
                              									durchfeuchtet werden, so dass sie zuletzt eine schmierige Masse an der Oberfläche
                              									der Platten bildeten. Da diese weiche Schicht den Formveränderungen der zunächst
                              									darunter liegenden Teilchen kaum mehr Widerstand bietet als bei dem ersten Stadium
                              									die äussersten Oberflächenpartikelchen gefunden hatten, muss diese Erweichung bei
                              									fortgesetztem Arbeiten der Platten immer mehr nach ihrer Mitte vordringen. Damit
                              									lässt sich in Einklang bringen, dass bei der Entladung das Element mit normaler
                              									positiver Platte während der grössten Zeit den Sauerstoff leichter abgab als das
                              									Element mit der weichen, während sich zu Schluss das Verhältnis umkehrte.
                           Will man für die Fortbewegung von Fahrzeugen durch Akkumulatoren erzeugte elektrische
                              									Energie verwenden, so kommt vor allem in Betracht, ob man schwere Transportmittel
                              									bauen will, die für den Betrieb eine starke Kraft gebrauchen, aber nicht besonders
                              									schnell zu fahren haben, oder ob das Erzeugnis leichte Luxusfuhrwerke sein sollen,
                              									die bestimmt sind, nicht zu kleine Strecken mit verhältnismässig 
                              									grosser Geschwindigkeit zurückzulegen. Im ersteren Falle wird man, wie Vollmer (Centralblatt für
                                 										Akkumulatoren- und Elementenkunde, 1900 Bd. 1 S. 123) ausgeführt hat,
                              									Zellen mit Planté-Platten, im letzteren solche mit gepasteten Elektroden verwenden.
                              									Die Planté-Platten lassen nämlich grosse Entladestromstärken zu, ohne wesentlich an
                              									Oekonomie einzubüssen, halten wenigstens 200 brauchbare Entladungen aus und können
                              									in sehr kurzer Zeit (z.B. bei 80 Ampère-Stunden Kapazität in 15 Minuten) aufgeladen
                              									werden. Dagegen haben solche Zellen die Nachteile eines hohen Gewichts, eines
                              									ziemlich grossen Volumens und einer verhältnismässig geringen Kapazität. In diesen
                              									drei Punkten steht der Sammler mit gepasteten Platten weit höher. Seine Nachteile
                              									liegen aber darin, dass er nur mit verhältnismässig schwachen Strömen entladen
                              									werden kann, dass die positiven Polplatten praktisch höchstens 120 bis 150
                              									Entladungen aushalten, und dass sie zum Aufladen eine lange Zeit (z.B. bei 80
                              									Ampère-Stunden Kapazität 4 bis 5 Stunden) gebrauchen.
                           Soll ein Wagen mit 2 t Gesamtgewicht und 700 kg Batteriegewicht am Tage etwa 50 km
                              									zurücklegen, so muss die Batterie nach Dr. E. Sieg (Centralblatt für Akkumulatoren- und Elementenkunde,
                              									1900 Bd. 1 S. 183) bei 5- bis 6stündiger Entladung etwa 8 Ampère-Stunden auf 1 kg
                              
                              									leisten, darf also für dieselbe Leistung nur ungefähr das halbe Gewicht haben wie
                              									eine stationäre Batterie. Diese Verringerung des Gewichts wird erreicht durch
                              									Leichtermachen der Kästen, Verminderung der Säuremenge und Herabsetzen der Schwere
                              									der Elektroden. Als Material für die Kästen nimmt man meist Hartgummi. Die
                              									Säuremenge setzt man herab, indem man die Platten einander und den Gefässwandungen
                              									sehr nähert. Allerdings muss man dann auch die Konzentration der Schwefelsäure
                              									erhöhen, erzielt dadurch aber wiederum höhere Betriebsspannungen. Die
                              									Gewichtsverringerung der Elektroden fordert, dass man die Träger schwächer macht und
                              									dünnere Platten verwendet. Dadurch werden dann die Elektroden natürlich weniger
                              									haltbar als in stationären Elementen. Immerhin sind dünne Gitterplatten verwendbar,
                              									wenn man durch sorgfältige Herstellung dafür sorgt, dass die Bleisalze nicht den
                              									Halt in sich und mit dem Träger verlieren. Unter diesen Umständen kann man im
                              									Automobilbetriebe darauf rechnen, dass die Platten mindestens 150 Entladungen
                              									aushalten, ehe sie reparaturbedürftig werden. Eine Batterie der Kölner Akkumulatorenwerke Gottfried Hagen versah den
                              									Dienst in einem 1200 kg schweren Wagen, der bis 30 km in der Stunde zurücklegte,
                              									mindestens 13 Monate ohne Reparatur. Nach dieser Zeit waren die negativen Polplatten
                              									noch tadellos. Die positiven hatten zwar etwas Masse verloren, hätten aber
                              									voraussichtlich noch längere Zeit gebraucht werden können.
                           Ein Wettbewerb von Akkumulatoren für Fahrzwecke, der (Centralblatt für Akkumulatoren- und Elementenkunde, 1901 Bd. 2 S. 54) in
                              									der zweiten Hälfte des Jahres 1899 in Paris abgehalten wurde, hat ergeben, dass man
                              									zur Erzeugung von 1 Kilo-Watt-Stunde 60 bis 102 kg Sammlergewicht brauchte, so dass
                              									ein leichter Wagen, für den man gewöhnlich 9 bis 10 Kilo-Watt-Stunden veranschlagt,
                              
                              									eine Batterie von 600 bis 1000 kg haben muss. Sehr viel zu wünschen übrig liess noch
                              									die Lebensdauer der Zellen. Im günstigsten Falle konnte man ohne Reparatur 135
                              									Entladungen machen und durch diese 155,5 Kilo-Watt-Stunden erzielen. Dagegen war der
                              									industrielle Nutzeffekt bei einigen Batterien sehr befriedigend. Er betrug bis 70
                              									%.
                           Den Planté-Platten bemüht man sich jetzt ganz allgemein, eine möglichst grosse
                              									Oberfläche zu geben, indem man nicht eine glatte, sondern eine auf die
                              									verschiedenste Weise unterteilte, eingeschnittene, durchbrochene u.s.w. Platte
                              									herstellt. Die Fabrikation kann durch Guss oder durch Bearbeiten gewalzter Bleche
                              									mit geeigneten Instrumenten geschehen.
                           Bei dem Guss derartiger Grossoberflächenplatten verliert man viel Zeit dadurch, dass
                              									man die Holzkohlen, die zur Verminderung der Oxydation das geschmolzene Blei
                              									bedecken, zurückstossen und die Oxydschichten, die sich trotz der Kohlenbedeckung
                              									bilden, zur Seite schieben muss. Trotzdem gelangen Oxyde mit in den Guss und
                              									verringern seine Festigkeit. Diese Nachteile vermeidet Emil
                                 										Levermann
                              
                              									dadurch (Centralblatt für Akkumulatoren- und
                                 										Elementenkunde, 1900 Bd. 1 S. 415), dass er den Schmelzkessel am Boden mit
                              
                              									einem einen Flansch tragenden Stutzen versieht, daran ein Bleiventil befestigt und
                              									an dieses ein leicht auswechselbares Giess- oder Ausflussmundstück ansetzt. Dieses
                              									(D. R. P. Nr. 111753) ermöglicht es, einen Strahl in jeder gewünschten Breite,
                              									Stärke und Form zu erhalten.
                           Infolge von Spannungsunterschieden, die durch die Ausdehnungen und Zusammenziehungen
                              									der beiderseitigen Oberflächen bei der Ladung und Entladung eintreten, werden die
                              									Grossoberflächenplatten leicht ausgebaucht, verzogen, durchgebogen und schliesslich
                              									zerrissen. Um dies zu vermeiden, versieht die Berliner
                                 										Akkumulatoren- und Elektrizitäts-Gesellschaft (D. R. P. Nr. 100131), wie
                              										Fig. 1 zeigt, die Elektrode mit einem wellen-
                              									oder meist zickzackförmigen Kern. Auf diesem Kern sind nach beiden Seiten hin in
                              									geringen Abständen nebeneinander dreieckige Lamellen angesetzt, die an der Spitze
                              									einer Zacke zusammenhängen. Dagegen ist an der tiefsten Stelle des Kerns, die dieser
                              
                              									Spitze auf der anderen Oberfläche gegenüberliegt, eine Nute angebracht, wodurch jede
                              									Lamelle nach allen Richtungen hin sich frei ausdehnen kann. Eine solche positive
                              									Polplatte von 22 × 27 cm Grösse, 14 mm Dicke und 5 kg Gewicht gab bei der Entladung
                              									mit 30 Ampère zwischen zwei negativen Polelektroden eine Kapazität von 32,9
                              									Ampère-Stunden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 590
                              Fig. 1.
                              
                           Noch bessere Ergebnisse erzielte ich mit einer gleichfalls etwa 5 kg schweren
                              									positiven Polplatte, die 26,5 × 21 cm gross und 12,5 mm dick war und mit zwei
                              									negativen gepasteten Polplatten zusammen eingebaut eine Zelle von etwa 26,5 kg
                              									Gesamtgewicht gab. Elektrolyt war Schwefelsäure von 20° Bé. Die Kapazität
                              
                              									betrug:
                           
                              
                                 EntladestromAmpère
                                 Kapazität in Ampère-Stunden
                                 
                              
                                 gesamt
                                 auf 1 qdmpos. Polplatte
                                 auf 1 kgpos. Polplatte
                                 
                              
                                 12,0
                                 78,00
                                 7,09
                                 15,41
                                 
                              
                                 18,0
                                 76,50
                                 6,95
                                 15,12
                                 
                              
                                 21,5
                                 75,25
                                 6,84
                                 14,87
                                 
                              
                                 36,0
                                 54,00
                                 4,91
                                 10,67
                                 
                              
                           Die Güteverhältnisse der untersuchten Sammler schwankten zwischen 85 und 94 %, die
                              									Nutzeffekte zwischen 70,4 und 75,8 %. Weder Kapazität noch Güteverhältnisse noch
                              									Nutzeffekte litten durch starke Ueberbeanspruchungen der Zellen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 590
                              Fig. 2.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 590
                              Fig. 3.
                              
                           Das Dünnermachen der Zähne oder Rippen von Planté-Elektroden hat eine Grenze, da z.B.
                              									bei 0,1 mm Stärke der Rippen sich die Platten nicht mehr aus den sie erzeugenden
                              									Formen oder Walzen herausbringen lassen, ohne zu zerreissen. Dagegen kann man nach
                              										Akkumulatoren- und Elektrizitätswerke-A.-G. vorm. W. A.
                                 										Boese und Co. (D. R. P. Nr. 123832) leicht zu einer hundertfachen
                              									Oberflächenentwickelung kommen, wenn man gerippte Bleistreifen (z.B. von der in Fig. 2 dargestellten Form) mit einem dünnen Ueberzuge
                              									von Superoxyd oder einer leicht löslichen Farbe versieht und dann in der
                              									Längsrichtung auswalzt, so dass die Rippen sich gegenseitig dünn walzen. Auf diese
                              									Weise erhält man 0,05 mm starke Rippen, die aber mit dem als gut leitenden Träger
                              									dienenden Kern und Rand aus einem Stück bestehen. Die dünn gewalzten 
                              									Streifen werden auf irgend eine Weise zu Platten vereinigt. Damit die
                              									oxydierten Rippen wachsen oder die durch Superoxyd oder Farbe voneinander getrennten
                              									Rippen sich etwas spreizen können, ordnet man, wie Fig.
                                 										3 zeigt, die einzelnen Streifen zweckmässig in einem kleinen Abstande
                              									voneinander an. Will man nicht einzelne Streifen, sondern eine vollständige Platte
                              									walzen, so müssen die Rippen unter einem spitzen Winkel von einer Mittelebene
                              									ausgehen, wie es Fig. 4 veranschaulicht.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 591
                              Fig. 4.
                              
                           Platten mit eng aneinander stehenden schmalen Rippen haben, wenn diese geradlinig
                              
                              									verlaufen, den Uebelstand, dass bei der Ladung in den tiefen Rillen Gase
                              									festgehalten werden und dann die benachbarten Teile hindern, an der chemischen
                              									Arbeit des Sammlers teilzunehmen. Dies lässt sich vermeiden, wenn man nach einem
                              									Verfahren der Kölner Akkumulatorenwerke Gottfried Hagen
                              									(D. R. P. Nr. 116924) den Rippen zickzackförmige Gestalt gibt, wie Fig. 5 zeigt. Zu dem Zweck wird recht- oder
                              									schiefwinklig zu den Rippen ein Werkzeug geführt, das sie zum Teil durchschneidet.
                              									Zwischen je zwei solchen Schnitten macht man dann einen in entgegengesetzter
                              									Richtung. Die Rippen werden ausserdem von dem Schneidwerkzeug eine Strecke
                              									mitgenommen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 591
                              Fig. 5.
                              
                           Die bekannten Majert'schen Platten, bei denen aus dem
                              									Bleiblech Streifen herausgeschnitten und zugleich aufgerichtet wurden, liessen an
                              									Steifigkeit zu wünschen übrig. Diese wollen die inzwischen eingegangenen Akkumulatorenwerke Oberspree A.-G. (D. R. P. Nr.
                              									124388) dadurch erreichen, dass sie an einer oder an beiden senkrecht zu den Rippen
                              									verlaufenden Kanten der Platten genügend breite, nicht eingeschnittene Ränder stehen
                              									lassen. Der Schneidstahl setzt entweder unmittelbar an der einen Plattenkante ein
                              									und wird ein Stück vor der gegenüberliegenden Kante herausgehoben, oder er setzt ein
                              									Stück hinter der ersteren Kante unter Vollführung einer schwingenden Bewegung ein
                              									und wird auf dieselbe Art ein Stück vor der gegenüberliegenden Kante aus der Platte
                              									herausgehoben.
                           Sammlerplatten versehen Robert Ritter v. Berks und Julius Renger (D. R. P. Nr. 118996) mit einer grossen
                              									Zahl feiner, dicht aneinander gereihter und gleichmässig verteilter Spitzen, die
                              									durch ein Netz von tieferen Einschnitten in Gruppen geteilt werden. Zu dem Zweck
                              									führen sie die Platten wiederholt unter jedesmaliger Aenderung ihrer Lage zwischen
                              									Walzen hindurch, die mit messerartig wirkenden Schraubengewinden versehen sind.
                           Eine grosse Oberfläche erzielt die Gülcher-Akkumulatoren-Fabrik (vgl. Englisches Patent Nr. 14086/1901) auf
                              									verhältnismässig einfache Art und Weise folgendermassen. Ein langes Bleiband von
                              									etwa 0,3 mm Stärke und ein darüberliegendes, etwa 0,4 mm starkes Papierband werden
                              									in Streifen geschnitten. Diese Streifen packt man übereinander, so dass immer ein
                              									Bleistreifen mit einem etwas kürzeren Papierstreifen abwechselt. Mit den schmalen
                              									Seiten der Streifen nach aussen, mit den breiten einander zugekehrt, werden diese
                              									Päckchen in Kernkästen längsseits nebeneinander gelegt. Mehrere von diesen
                              									Kernkästen werden in eine Form eingepackt. Beim Eingiessen von geschmolzenem Blei in
                              									diese entsteht eine Platte mit mehreren ibidem, die von senkrechten und höheren
                              									wagerechten Rippen begrenzt sind. Beim Giessen werden die Enden jedes einzelnen
                              
                              									Bleistreifchens innig mit dem Rahmen verbunden, so das eine gesonderte sichere
                              									Stromzuführung zu jedem Streifen erreicht wird. Die Platten sollen in verdünnter
                              									Schwefelsäure ohne jeden Zusatz in 30 Stunden fertig formiert werden können. Ist
                              									dies geschehen, so bringt man sie erst in starke Schwefelsäure und dann unter
                              									Luftzutritt in mässige Wärme. Dadurch werden die Papierzwischenlagen zerstört, so
                              									dass sich jetzt zwischen den einzelnen Bleistreifchen je etwa 0,4 mm grosse
                              									Hohlräume befinden.
                           Elektroden, die Blockgestalt haben, werden in der Praxis teilweise angewendet.
                              									Zu ihrer Herstellung legen Gustav Leve und The Monobloc Accumulator Syndicate Ltd. (Englisches
                              									Patent Nr. 24524/1899) Bleibänder in etwa 25 mm Abstand horizontal nebeneinander,
                              									bringen über diese Lage im rechten Winkel zu ihr eine zweite, über die die
                              									Bänderenden der ersten Lage gebogen werden, und fahren so fort, bis der Block fertig
                              									ist. Er hat senkrechte Höhlungen zur Aufnahme der entgegengesetzten Elektroden, die
                              									Stift- oder Stabform besitzen.
                           Auf den sonderbaren Gedanken, der positiven Polelektrode im Querschnitte die Gestalt
                              									kreuzweise gelegter Tannenzweige zu geben, sind Constantin
                                 										v. Sedneff (Englisches Patent Nr. 12531/1900) und Richard Goldstein (D. R. P. Nr. 122490) gekommen.
                           Aus Bleifäden stellt L. E. Lacroix (Centralblatt für Akkumulatoren- und Elementenkunde,
                              									1900 Bd. 1 S. 387, und 1901 Bd. 2 S. 66) die Elektroden her. Hartbleidraht wird auf
                              									0,5 mm Dicke ausgezogen, dekapiert, in eine bei 100 bis 120° schmelzbare
                              									Bleilegierung gebracht und dann durch ein Bleirohr gezogen. Durch die dabei
                              									eintretende Erhitzung schmilzt die äusserste Bleischicht und reisst eine sehr dünne
                              
                              									Lage von Weichblei mit sich, die dann zu Superoxyd formiert wird. Diese
                              									doppellagigen Bleifäden werden oben und unten an Hartbleileisten angelötet. In einem
                              									neunplattigen Akkumulator von 120 Ampère-Stunden, der 9 kg schwer ist, besteht z.B.
                              									eine Elektrode aus 300 Bleifäden von 20 cm Länge, die zweckmässig in drei Reihen
                              									angeordnet werden. Ein formierter 2 g schwerer Bleifaden soll 500 g tragen können.
                              									Die Sammler sollen gute Lebensdauer und dennoch auf 1 kg Gesamtgewicht bis zu 25,
                              									normal 13,3 Ampère-Stunden Kapazität haben. Verglichen mit einem der besten
                              									französischen Traktionsakkumulatoren, dem von Fulmen,
                              									soll der Sammler von Lacroix 30 % weniger Raum
                              									einnehmen, 35 % mehr Energie hergeben und um 25 % billiger herzustellen sein. Die
                              									Berichte über ihn sind aber teilweise so stark reklamehaft gehalten, dass alle
                              									vorgenannten Zahlen wohl mit Vorsicht aufgenommen werden müssen.
                           Vor einigen Jahren haben die Akkumulatoren- und
                                 										Elektrizitätswerke-A.-G. vorm. W. A. Boese und Co. eine gegossene
                              									Akkumulatorenplatte beschrieben, die im wesentlichen aus flachseitig wechselweise
                              									über- und nebeneinander gelegten dreieckigen Gebilden bestand. Diese Formgebung ist
                              
                              									neuerdings (D. R. P. Nr. 115006) so abgeändert worden, dass jene Gebilde ein
                              									gleichschenkliges Dreieck darstellen, an dessen Schenkel kleinere Dreiecke, die
                              									abgestumpft sein können, so angelegt sind, dass ihre Spitzen oder Abstumpfungen in
                              									die Grundlinie des grossen Dreiecks oder ihre Verlängerung fallen. Die Spitzen der
                              									auf- und die der nebeneinander liegenden Gebilde zeigen abwechselnd nach
                              									entgegengesetzten Seiten. Das gegossene Gitter ist dann sowohl von massiven
                              									Bleirippen als auch von Stegen wirksamer Masse durchsetzt. Letztere haben die
                              									Gestalt zweier mit ihren Spitzen einander zugekehrter Dreiecke mit seitlichen
                              									Ansätzen an den Spitzen. In dem Gitter kann man in schräger Richtung von dem
                              									Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Gebilden auf einer Seite nach dem darüber
                              									bezw. darunter liegenden Zwischenraum auf der anderen Seite hindurchsehen.
                           Der wirksamen Masse wird zuweilen dadurch ein besserer Halt gegeben, dass man in eine
                              									Walzbleiplatte Ausschnitte und Einschnitte derart stanzt, dass zwischen letzteren
                              									schmale volle Streifen stehen bleiben. Die so entstandenen Lappen biegt nun Edwin Lyman Lobdell (D. R. P. Nr. 112111) sowohl in den
                              									wagerechten wie in den senkrechten Reihen abwechselnd nach beiden Seiten nach
                              									aussen, indem er zugleich den Plattenstreifen, durch den sie zusammenhängen, um 90°
                              									verdreht. Dieser bildet dann mit den aufgebogenen Lappen nahezu eine Ebene, die auf
                              									der ursprünglichen Plattenebene senkrecht steht, so dass nach Aufbiegung des
                              									Plattenrandes die gesamte Oberfläche zur Bildung einer grossen Anzahl von Zellen, in
                              									die die Paste kommt, verwendet wird.
                           James Kent Pumpelly (U. S. P. Nr. 649 950) giesst auf
                              									beide Seiten einer Walzbleiplatte parallele wagerechte Rippen auf, die untereinander
                              									durch Löcher des Kerns hindurch in Verbindung stehen. Sie haben dünne Längsansätze,
                              									die 
                              									nach dem Einbringen der Masse umgebogen werden. Zur Versteifung der Platte
                              									dienen einige Querrippen.
                           Rinnenartige Elektroden sind schon mehrfach vorgeschlagen worden, weisen aber
                              
                              									verschiedene Missstände auf. Diese will W. B. Bary (D.
                              									R. P. Nr. 115680) dadurch vermeiden, dass er die Rinnen in Ringform aus 0,5 mm
                              									starkem Bleiblech ausstanzt. In jeder Rinne werden mehrere Erhöhungen gebildet, auf
                              									die man die Unterkante des folgenden Ringes auflegt. So werden etwa 200 Ringe in je
                              									etwa 1 mm Abstand übereinander geschichtet. Dann verlötet man sie gemeinsam an einem
                              									stärkeren oberen und unteren Ring durch Längsnähte. Zum Zusammenbau eines
                              
                              									Akkumulators werden mehrere Ringcylinder von verschiedenem Durchmesser konzentrisch
                              									ineinander gestellt. Die Elektroden können mit oder ohne Massefüllung verwendet
                              									werden. Sie sollen sehr fest sein, sehr grosse wirksame Oberfläche bei geringem
                              									Gewicht und Raumbedarf haben, hohe Kapazität besitzen, schnelle Ladungen und
                              									Entladungen zulassen, freies Entweichen der Gase gestatten und die Masse sehr fest
                              
                              									halten. Johannes Zacharias hat dagegen (Centralblatt für Akkumulatoren- und Elementenkunde,
                              
                              									1900 Bd. 1 S. 359) verschiedenes daran auszusetzen. Es sei schwierig, die Abstände
                              									der Elektroden untereinander genau und sicher festzulegen. Bei Vermehrung der
                              									Elektroden wachse die Kapazität nicht im Verhältnis der vergrösserten Oberfläche.
                              									Die positiven Polelektroden arbeiteten auf der Innenseite nicht so wie auf der
                              									Aussenseite.
                           Bedeckt man beide Oberflächen der Cylinder mit wirksamer Masse, so liegt die Gefahr
                              									nahe, dass die beim Laden auftretende Ausdehnung der positiven aktiven Schicht sie
                              									von dem Cylinder lossprengt. Joseph Skwirsky (D. R. P.
                              									Nr. 115336) überzieht den durchbrochenen Cylindermantel deshalb nur auf der
                              									Innenseite mit wirksamer Masse.
                           Nur die negativen Polelektroden bildet de Laminière
                              									(Französisches Patent Nr. 304050) cylinderförmig aus. Die in den konzentrischen
                              									Cylindern stehende mittlere positive Polelektrode dagegen ist aus wagerechten
                              									Hartbleigittern zusammengesetzt, die auf einem Hartbleistab aufgereiht sind.
                           Stabförmige gepastete Akkumulatorelektroden nach Max
                              									erzeugen Ruphy und Co., wie P.
                                 
                                 										Gasnier (L'Industrie électrique, 1901 Bd. 10
                              
                              									S. 318) mitteilt, dadurch, dass sie maschinell um einen Hartbleifaden Paste pressen,
                              
                              									Elektroden von der gewünschten Länge abschneiden, sie mit Asbest umspinnen und sie
                              									dann in einer Reihe an Hartbleileisten derart anlöten, dass ein Pol oben, der andere
                              									unten zu liegen kommt. Die einzelnen Elektroden werden beim Verlöten durch
                              									durchlochte Ebonitleisten geführt, wodurch Isolierung und Stabilität gefördert
                              									werden. Ein Sammler von 11,35 kg Gewicht, von denen 5,11 kg auf die trockenen
                              									Elektroden kommen, gab bei einer Entladungsdauer von
                           
                              
                                 7
                                 Std.
                                 15
                                 Min.
                                 196,7
                                 Amp.-Std.
                                 und
                                 290
                                 W.-Std.
                                 
                              
                                 4
                                 „
                                 42
                                 „
                                 152,0
                                 „
                                 „
                                 252
                                 „
                                 
                              
                                 2
                                 „
                                 20
                                 „
                                 112,8
                                 „
                                 „
                                 211
                                 „
                                 
                              
                           Eine eigenartige Konstruktion weisen die gepasteten Platten der Gülcher-Akkumulatoren-Fabrik auf, deren Träger aus
                              									verwebten Bleidrähten und Glasfäden bestehen. Wollte man die Bleidrähte von einem
                              									gemeinschaftlichen Garn- oder Kettenbaum über den Webstuhl führen, so würden sich
                              									die zu einer Kette vereinigten Drähte ineinander drücken. Infolgedessen würden sie
                              									sich gegenseitig verklemmen, sich nicht gleichmässig wieder von der Walze abwickeln,
                              									sondern zum grossen Teil sofort abreissen, da sie nicht elastisch und fest genug
                              									sind. Nach einem neueren Verfahren (D. R. P. Nr. 112704) lässt deshalb R. J. Gülcher die Bleidrähte sich einzeln von einer
                              									Spule abwickeln und durch Führungsösen statt zu einem Kettenbaum zu einer Walze
                              									gehen, die senkrecht zur Längsachse parallele Rillen von spitzwinkligem Querschnitt
                              									hat. Auf ihr ruht, um einen gewissen Betrag verschiebbar, eine glatte Walze. Sie
                              									wird bei der Drehung der gerillten Walze, die durch die Reibung der Bleidrähte in
                              									den Rillen erfolgt, in umgekehrter Richtung mitgenommen.
                           Sollen solche Gewebe aus Bleidrähten und Glaswolle mit einem Bleirahmen versehen
                              									werden, so war es lange Zeit unmöglich, sie gegen die Giessform so abzudichten, dass
                              									kein flüssiges Blei in die Zwischenräume der eingewebten Glaswolle dringt und keinen
                              									Teil des Gewebes zur Aufnahme der wirksamen Masse unfähig macht. Dichtung durch
                              									starkes Andrücken von Filzplatten an das Gewebe ist nicht brauchbar, weil dabei die
                              									Glaswolle zerdrückt und durch das geschmolzene Blei in ganz kurzer Zeit die
                              									Dichtungsplatte verbrannt wird. Dagegen ist es nach Robert
                                 										Jakob Gülcher (D. R. P. Nr. 119067) empfehlenswert, dünne Streifen oder
                              									Lamellen aus elastischem und unverbrennlichem Stoff nach Art von Bürsten so in die
                              									Giessform einzusetzen, dass sie beim Schliessen der beiden Formhälften sich rings an
                              									dem Rande des in die Form eingelecten Gewebes in dieses eindrücken. Die Streifen
                              									bestehen aus Tuch, das mit Wasserglas- oder einer ähnlich wirkenden Lösung
                              									imprägniert oder mit gleich breiten Streifen aus Asbestpapier bedeckt ist. Das
                              									Gewebe wird während des Giessens durch Filzplatten gestützt, die zu seinen beiden
                              
                              									Seiten in den von den Bürsten umschlossenen Raum eingelegt werden.
                           Bleibandspiralen zur Aufnahme der wirksamen Masse sind schon seit längerer Zeit
                              									bekannt. Haben sie eine gewisse Länge, so verdrehen sie sich beim Ausdehnen leicht
                              									und verschieben sich, wobei wirksame Masse abgestossen wird. Um dies zu vermeiden,
                              									unterteilt Fred W. Barhoff (U. S. P. Nr. 650219) seine
                              									Elektrode, deren Ausführungsrecht die Hartford Accumulator
                                 										Company erworben hat, durch mehrere Hartbleiflansche an dem senkrechten
                              									Kern, der vorteilhaft aus einer durchlöcherten Röhre besteht. Die Flansche haben
                              									radiale Schlitze, durch die hindurch die Bleibandenden jedes Abschnitts der
                              									Elektrode miteinander verbunden werden. Nahe dem Boden der Zelle sind die Kerne der
                              									positiven Polelektroden elektrisch mit einer Platte, weiter oben die der negativen
                              									mit einer anderen Platte verbunden, die Löcher zum Durchfallen losbröckelnder
                              									wirksamer Masse haben. Die Elektroden sind in Reihen von zwei Richtungen mit stets
                              									wechselnder Polarität angebracht, so dass sie bei Ladung und Entladung
                              									gleichmässiger als sonst arbeiten und der Elektrolyt gleichförmig um sie verteilt
                              									wird.
                           Flache, ⌶-förmige oder anders gestaltete Spiralen, die in
                              
                              									nichtleitenden Reifen eingeschlossen sind, reiht Donato
                                 										Tommasi (Englisches Patent Nr. 13593/1899; D. R. P. Nr. 111575) senkrecht
                              									an einem horizontalen Schaft auf. Sie können zur besseren Sicherung der wirksamen
                              
                              									Masse mit Kreuzarmen versehen sein und werden durch Vorsprünge an den Reifen in dem
                              									nötigen Abstande gehalten. Vor dem Eintragen der Paste überzieht man die Spirale mit
                              									einer Mischung aus Kollodium und Platinschwarz oder Kobalt- oder Mangansuperoxyd
                              									oder ganz allgemein einer leitenden Substanz, die vom Elektrolyten nicht angegriffen
                              									wird. Durch dasselbe Gemenge kann man auch den Zusammenhalt der fertigen Elektrode
                              									vergrössern. Will man solche Spiralen nur als positive Polelektroden benutzen, so
                              									nimmt man als negative Kohlenscheiben, die auf beiden Seiten mit Buckeln besetzt und
                              									an ihrem inneren Umfange gewellt sind, oder Metallscheiben, die auf einem
                              									isolierenden Kern sitzen und von einem unangreifbaren Rande eingefasst werden, oder
                              									isolierende Scheiben, die beiderseits mit Metallscheiben belegt sind. Dass eine
                              									Zumischung von Kobaltoxyd oder Mangansuperoxyd zum Bleioxyd eine schnellere,
                              									kräftigere und regelmässigere Ladung bewirken soll, ist weniger wahrscheinlich, als
                              									dass dadurch Selbstentladung des Akkumulators eintritt.
                           Zwei Spiralen in der wirksamen Masse besitzt die Elektrode des Accumulator Syndicate Ltd., die von J. Vaughan-Sherrin angegeben ist. Um eine Bleispirale
                              									ist in entgegengesetzter Richtung ein Ebonitstreifen spiralig gewunden. Letzterer
                              									folgt den Ausdehnungen und Zusammenziehungen der wirksamen Masse in solcher
                              									Vollständigkeit, dass diese stets fest gegen den Stromleiter gepresst wird und die
                              									Kontinuität der molekularen Berührungspunkte selbst unter den ungünstigsten
                              									Bedingungen nicht gestört wird. Eine Zelle mit vier positiven Polelektroden, deren
                              									jede sechs Cylinder dieser Konstruktion von 20 cm Länge und 1,1 cm Durchmesser
                              									enthielt, und mit fünf negativen gepasteten Gitterplatten in Celluloidhülle habe ich
                              									untersucht (Centralblatt für Akkumulatoren- und
                                 										Elementenkunde, 1901 Bd. 2 S. 21). Der Akkumulator wog 5,5 kg. Die feuchten
                              									Elektroden waren 3,9 kg schwer. Bei 9 Ampère Entladestrom betrug die Kapazität
                              									insgesamt 49,5, auf 1 kg Zellengewicht 
                              									9,0 und auf 1 kg Plattengewicht 12,7 Ampère-Stunden. Kurzschluss schädigte die
                              									Elektroden nicht und hatte keinen Einfluss auf die Kapazität. Das Güte Verhältnis
                              									betrug normal 96 bis 99 % Ampère-Stunden, der Nutzeffekt 79 bis 83 %
                              									Watt-Stunden.
                           Neuerdings (Englisches Patent Nr. 11358/1900) haben Henry
                                 										Uppleby Wollaston und Thomas Vaughan-Sherrin
                              
                              									eine Elektrode beschrieben, zu deren Herstellung ein durchlöcherter Bleikern,
                              
                              									spiralig oder auf andere Weise gewunden, mit wirksamer Masse umgeben und mit einer
                              									durchlöcherten Hülle aus Vulkanit o. ä. bedeckt wird.
                           Der schon einige Zeit gebrauchte „Phénix“-Akkumulator ist kürzlich (Französisches Patent Nr. 299303)
                              									von Philippart verbessert worden und wird in der neuen
                              									Gestalt von der Société Française des Accumulateurs
                                 										Phénix hergestellt. Um einen zentralen Hartbleistab befindet sich in einer
                              									porösen Steingutröhre Bleisuperoxyd. Eine um die Röhre gelegte Bleidrahtspirale
                              									dient als Träger für Schwammblei, das durch eine Hülle aus dünnem, fein
                              									durchlöchertem Blei noch fester gehalten wird. Ein solcher doppelpoliger Block hat
                              									230 mm Höhe, 35 mm äusseren Durchmesser und 650 g Gewicht. Die leicht zu
                              									montierenden Zellen sollen nach J. Reyval (L'Eclairage électrique, 1900 Bd. 25 S. 454) lange
                              									Lebensdauer haben. Ein Akkumulator mit 20 Elektroden in Ebonitgefäss von 188 mm
                              									Länge, 152 mm Breite und 300 mm Höhe wog 18 kg bei 13 kg Elektrodengewicht und gab
                              									bei Entladung in 10 Stunden 285, in 5 Stunden 250, in 2 Stunden 195 und in ½ Stunde
                              
                              									112,5 Ampère-Stunden.
                           Trockenes granuliertes Bleioxyd trägt Jean Garassino
                              									(Englisches Patent Nr. 10375/1900) in sehr schmale Kästen ein. Zu deren Herstellung
                              									wird eine dicht durchlöcherte Bleiplatte ein paarmal der Höhe und Breite nach
                              									gefaltet und dann einmal so umgebogen, dass die Rippen der parallelen Seiten
                              									miteinander abwechseln. Die Seiten werden durch zwei durchlöcherte Streifen aus
                              									Hartblei geschlossen, die ein Stück mit einem nicht durchlöcherten Deckelstreifen
                              									bilden. Um Verdrehungen beim Laden zu vermeiden, durchsetzen runde Stäbe aus
                              									hochantimonhaltigem Blei das Innere des Kastens und gehen durch Löcher in den Rippen
                              									und in den unteren oder oberen Streifen. Senkrecht zu jenen Stäben können andere
                              									parallel zu den Rippen durch das Innere des Kastens gehen und die beiden
                              									Schmalseiten verbinden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 593
                              Fig. 6.
                              
                           Im Jahre 1885 hat Philippart ein Patent auf
                              									Akkumulatoren genommen, bei denen Gefäss sowie positive und negative Polelektrode
                              									aus einem einzigen Körper bestehen, und bei denen besondere Verbindungen zwischen
                              									den einzelnen Zellen fortfallen. Diese gefässförmigen Doppelelektroden sind von Albert Tribelhorn weiter ausgebildet und erfolgreich in
                              									die Praxis eingeführt worden. Die Schweizerischen
                                 										Akkumulatorenwerke Tribelhorn, A.-G., und ihre Tochtergesellschaften
                              									bringen (Centralblatt für Akkumulatoren- und Elementenkunde, 1900 Bd. 1 S. 293) die stationären Typen in
                              									zwei verschiedenen Systemen auf den Markt. Bei dem einen kommt die wirksame Masse
                              									unmittelbar auf den Boden der pfannenförmigen Elektrode zu liegen, bei dem anderen
                              									wird sie in besondere Träger in Form von Bandelektroden (D. R. P. Nr. 100776) oder
                              									von Gittern (D. R. P. Nr. 115953) eingetragen. Die viereckigen Pfannen a (Fig. 6) haben einen
                              									wellenförmig gestalteten Boden. Auf seinen höchsten und tiefsten Stellen sitzen
                              									inwendig und auswendig die Elektrodenstreifen q und p. Es bildet sich dann unter jeder z.B. positiven
                              									Polelektrode ein Raum für die herabfallende Masse und über jeder z.B. negativen
                              									Polelektrode ein Raum für das Entweichen der Gase. Gelagert und isoliert werden
                              									solche Gefässelektroden durch Glaskugeln, die in Vertiefungen der angegossenen
                              									Widerlager ruhen und gleichzeitig die gleichmässige Lage der Tröge bedingen. Zur
                              
                              									Montage einer Batterie werden 15 bis 25 Stück und mehr solcher Elemente übereinander
                              									getürmt. Bei Gefässelementen, deren Elektroden durch die Bodenfläche selbst gebildet
                              									werden (Fig. 7), hat diese die Gestalt eines stumpfen
                              									Kegels mit einem Schlammraum in der Mitte und zickzackförmiger Ausbildung,
                              									wodurch konzentrische oder spiralförmige Kanäle zum Eintragen der wirksamen Masse
                              									entstehen. Die Kanten dieses Zickzacks sind auf der negativen unteren Seite stark
                              									zurückgebogen, während auf der positiven inneren Seite die Kanten nur wenig gebogen
                              									sind, so dass sich die Masse ausdehnen kann, ohne dass sich die Bleiteller
                              									verziehen. Für rasche Entladung wird die positive Seite nur mit Unebenheiten
                              									versehen und nach Planté formiert. Eine kleine Zelle
                              									mit 2,85 qdm positiver Oberfläche, die 5,3 kg wog, gab bei Entladung mit
                           
                              
                                 1,05
                                 Ampère
                                 auf
                                 1
                                 qdm
                                 7,3
                                 Amp.-Stdn.
                                 auf
                                 1
                                 qdm
                                 
                              
                                 1,5
                                 „
                                 „
                                 1
                                 „
                                 4,5
                                 „
                                 „
                                 1
                                 „
                                 
                              
                                 3,5
                                 „
                                 „
                                 1
                                 „
                                 3,5
                                 „
                                 „
                                 1
                                 „
                                 
                              
                                 5,9
                                 „
                                 „
                                 1
                                 „
                                 2,1
                                 „
                                 „
                                 1
                                 „
                                 
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 593
                              Fig. 7.
                              
                           Das verhältnismässig grosse Gewicht der Akkumulatoren wird ausgeglichen durch
                              									einfache Fabrikation und schnelle Montage. Eine Batterie von 200 Ampère und 100 Volt
                              									kann z.B. in 2 bis 3 Stunden fertig aufgestellt werden. Grosse viereckige Elektroden
                              									werden (Englisches Patent Nr. 7372/1900) aus kleineren dreieckigen Stücken
                              									zusammengesetzt.
                           An Vorschlägen, das Blei des Trägers oder Stromzuleiters durch andere Metalle zu
                              									ersetzen, hat es auch in den Jahren 1900 und 1901 wie früher nicht gefehlt.
                           H. Mildner und O. Pieschel
                              									(D. R. P. Nr. 107514) betten eine fensterartig durchbrochene Aluminiumplatte in eine
                              									ähnlich gestaltete Bleihülle ein, um diese gegen Verziehen und Werfen zu versteifen.
                              									Die Aluminiumplatte ragt in die Massefelder, die die Fensteröffnungen ausfüllen,
                              									etwas hinein. Ausser durch diese Federn wird die Masse durch Unterschneiden der an
                              									die Oeffnungen grenzenden Bleiränder festgehalten.
                           Ganz von der Verwendung von Blei als Träger abgesehen wird bei dem Akkumulator von
                              										Sempnm und Fortun (Französisches Patent Nr.
                              									292792). Eine durchlöcherte Aluminiumplatte wird mit Paste bedeckt. Auf diese kommt
                              									Leinwandgaze, die in Kalilauge gekocht ist, und über diese eine durchlöcherte Hülle
                              									aus Paraffin, Hartwachs oder Kolophonium. Die mit verdünnter Schwefelsäure
                              									angerührte Paste besteht für die negativen Polplatten aus Bleioxyd, für die
                              									positiven aus Bleiplumbat. Elektrolyt ist cyanhaltige Schwefelsäure. Die Platten
                              									werden zu einem Block zusammengelegt, so dass Zirkulationskanäle für den
                              									Elektrolyten bleiben. Ein 5plattiger 6½ kg schwerer Akkumulator hat eine Kapazität
                              									von 126 Ampère-Stunden oder von 46 Ampère-Stunden auf 1 kg Elektrodengewicht.
                              									Während eine 108zellige Batterie von 230 Ampère-Stunden Kapazität in den Pariser
                              									Strassenbahnwagen 3000 kg wiegt, soll man dieselbe Leistung mit einer nur 942 kg
                              
                              									schweren Batterie Semprun und Fortun'scher
                              									Akkumulatoren erzielen können.
                           Bei dem Akkumulator von Georges de Roussy de Sales und
                              										François Gueugnon (Englisches Patent Nr.
                              									19686/1900) dient der Aluminiumrahmen wieder nur zur Stromzuführung. Um ihn ist ein
                              									sehr dünnes durchlöchertes Bleiblech gelegt, dessen Oberflächen die Gestalt von
                              									Bürsten haben. Man bedeckt mit Bleioxyd und walzt, so dass die Bleidrähte der Bürste
                              									sich umbiegen und die Masse festhalten. Die so erhaltene Anodenplatte kommt in einen
                              									durchlöcherten Behälter aus Ebonit, Celluloid o. a. und mit diesem in einen
                              									durchlöcherten Kasten aus Aluminiumblech. Dieser steht in einem ebensolchen zweiten,
                              									der Kontakt mit einem äusseren Aluminiumbehälter hat, der mehrere solcher
                              									Kästenpaare aufnimmt. Die Aluminiumtröge sind mit porösem Blei überzogen. Die
                              									elastischen Aluminiumwände üben einen ständigen Druck auf die positive und negative
                              									wirksame Masse aus und verhindern so ihr Abfallen. Die positive Paste dieses
                              									Akkumulators „Eole“ wird mit Sagolösung angemacht (Französisches Patent Nr.
                              									307715).
                           
                           Auch die von Siebraud de Mundaca, Beer und Schneeberg (Französisches Patent Nr. 306270)
                              
                              
                              									vorgeschlagene positive Akkumulatorenplatte hat einen fein durchlöcherten
                              									Aluminiumkern. Er wird erst elektrolytisch verkupfert und dann verbleit oder mit
                              
                              									Walzbleiblechen umpresst. Auf dieser Platte wird Bleisuperoxyd elektrolytisch
                              									niedergeschlagen aus einem Bad, das man durch Lösen von 250 g Bleinitrat und 200 g
                              									Aetzkali in 1 l Wasser und Zufügen dieser Lösung zu der von 50 g Glätte und 500 g
                              									Cyankalium in 9 l Wasser bereitet. Mit gewö(nlichen gepasteten negativen Polplatten
                              									wird in Säure von 5° Bé. nachformiert.
                           Dass Ferrosilicium als Elektrode in sauren und alkalischen Flüssigkeiten nicht
                              									angegriffen wird, weiss man seit langem. Auch hat man schon sehr beständige
                              									Kupfersilicide hergestellt. Diese Legierungen hat Richard v.
                                 										Graetzel (D. R. P. Nr. 111230) als Masseträger oder Stromleiter in
                              									Akkumulatoren noch besonders empfohlen.
                           Vergoldete oder platinierte Fäden will Leon Tobiansky
                                 										d'Altoff (Ungarisches Patent Nr. 16855) in Spiralform oder mit elastischen
                              									Bändern (aus Kautschuk, Guttapercha, Leder o. dgl.) verwebt als Träger der Masse
                              									benutzen. Diese wird porös gemacht durch Mischung mit solchen Stoffen, die durch den
                              									Elektrolyten zerstört oder zu schwammiger Cellulose umgewandelt oder verkohlt
                              									werden. Da das Fadengeflecht nur 3,10 spez. Gew. hat, soll (L'Electricien, 1900 2. Ser. Bd. 19 S. 115) das tote Gewicht auf 1 kg
                              									Elektrode sich von 650 bis 700 g beim gewöhnlichen Bleiakkumulator auf 200 bis 250 g
                              									vermindern lassen, so dass man bei einer normalen Leistung von 1 Ampère-Stunde auf 1
                              									kg statt 10 Ampère-Stunden Kapazität 20 bis 25 Ampère-Stunden erhalten soll. Hundert
                              									Ladungen und Entladungen sollen die Güte der Platte noch nicht im geringsten
                              									beeinträchtigen. Auch Kurzschlüsse sollen unschädlich sein. Wenn solche Ergebnisse
                              									nicht nur im Laboratorium, sondern auch im praktischen Betriebe erzielt werden,
                              									würde der Akkumulator gegenüber den bisher benutzten nicht unerhebliche Vorteile
                              									aufweisen.
                           Aus nicht leitendem Stoff wird nach dem Vorschlage von William, Moore Mc Dougall (D. R. P. Nr. 110929) der Masseträger von der
                              										Electric Power Company hergestellt. Aus einer
                              									Mischung von Kautschuk und Holzkohlenpulver wird ein Gitter mit oberer wagerechter
                              									Nut und senkrechten Kanälen gebildet. In diese kommen die Zinken des
                              									gabelförmigen Stromleiters, die innerhalb der Gitteröffnungen flach gedrückt werden,
                              									um eine Verschiebung des Leiters im Rahmen zu verhindern. Die in die Gitteröffnungen
                              									eingetragene Masse wird gleichmässig um die Bleizinken verteilt und hängt durch die
                              									von diesen nicht ausgefüllten Teile der Oeffnungen unter sich zusammen. Wie H. S. Martin mitteilt (Electr.
                                 										World and Engineer, 1900 Bd. 35 S. 635), gibt der Sammler auf 1 kg
                              									Bleisuperoxyd 74 Ampère-Stunden und wiegt nur 60 % von dem eines Akkumulators mit
                              									Bleiträgern. Er erholte sich nach mehrfachem Kurzschluss und einer 25 Minuten langen
                              									starken bis 0,01 Volt getriebenen Entladung in 5 Minuten auf 1,90 Volt.
                           Aus porösem Steingut bestehen die Träger des Clare-Akkumulators der International Storage Battery Co. (Centralblatt für Akkumulatoren- und Elementenkunde,
                              									1901 Bd. 2 S. 297). Die eine Seite, die die poröse Masse aufnimmt, hat viereckige
                              									Zellen, die andere in einer Richtung parallele Rippen. Die Längsseiten sind
                              									verbreitert und höher als die Begrenzungen der Zellen. Je zwei Platten werden mit
                              									diesen Rändern aufeinander gekittet. Im Inneren liegt der Bleileiter. Ein
                              									Akkumulator in Hartgummigefäss von 7,2 kg Gesamtgewicht zeigte bei 8stündiger
                              									Entladung mit 12 Ampère einen Abfall der Spannung von 2,1 auf 1,9 Volt und lieferte
                              									192 Watt-Stunden. Eine Batterie, die 2 Jahre lang ständig stark beansprucht wurde,
                              									zeigte kein Zerbrechen und kein Auf beulen der Steingutbehälter, noch Ausfallen von
                              									wirksamer Masse.
                           Auch bei den Akkumulatoren von Arvid Reuterdahl (Centralblatt für Akkumulatoren- und Elementenkunde,
                              									1901 Bd. 2 S. 311) dient das Bleigitter nur als Leiter. Es wird mit Masse umpresst.
                              									Darum legt sich ein Rahmen aus Hartgummi oder chemisch behandeltem Holz (U. S. P.
                              									Nr. 653883) mit einem durchlöcherten Hartgummiblatt an jeder Seite. Diese Blätter
                              
                              									werden an dem Rahmen durch Hartgummibolzen gehalten, die zugleich die
                              
                              									zusammengesetzten Platten von einander trennen. Ausserdem gehen Bolzen durch die
                              									Platte selbst und tragen zum Halt der wirksamen Masse am Gitter bei. Die Kapazität
                              									einer 10 kg schweren Zelle beträgt bei 3stündiger Entladung auf 1 kg 10
                              									Ampère-Stunden.
                           
                              (Fortsetzung folgt.)