| Titel: | Neuerungen auf dem Gebiete der elektrischen Beleuchtung. | 
| Autor: | Adolf Prasch | 
| Fundstelle: | Band 317, Jahrgang 1902, S. 701 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Neuerungen auf dem Gebiete der elektrischen Beleuchtung.
                        Von Ingenieur Adolf Prasch, Wien.
                        Neuerungen auf dem Gebiete der elektrischen Beleuchtung.
                        
                     
                        
                           Wenn auch der Preis des Gasglühlichtes, von Auer
                              									auf die Einheit einer Kerzenstärke bezogen, sechs- bis siebenmal billiger ist, als
                              									jener des elektrischen Glühlichtes, so darf hieraus doch nicht der Schluss gezogen
                              									werden, dass der Wirkungsgrad der elektrischen Glühlampe geringwertiger sei, als
                              									jener der erwähnten Gaslampe.
                           Thatsächlich ist das Gegenteil der Fall, wie sich dies sofort ergiebt, wenn man den
                              									Aufwand an Grammkalorien für die Hefner Normalkerze als
                              									Grundlage des Vergleiches annimmt.
                           Für die 50kerzige Auerlampe wird im allgemeinen ein
                              									Gasverbrauch von 100 Litern pro Stunde, also für die Lichteinheit ein solcher von 2
                              									Litern angenommen. Der Heizwert des Leuchtgases wird nun im Mittel mit 5400
                              									Grammkalorien pro Liter angegeben und sind daher für die Hefnerkerze bei diesem Lichte 10800 Grammkalorien pro Stunde
                              									erforderlich.
                           Beim elektrischen Glühlicht wird der Energieaufwand nach Watt gemessen. Da nun ein
                              									Watt pro Sekunde 0,24 Grammkalorien entspricht und der Energiebedarf pro Kerze im
                              									Maximum 4 Watt beträgt, so werden, um eine Glühlampe 1 Stunde lang im Glühen zu
                              									erhalten, 4 × 0,24 × 3600 = 3456 Grammkalorien benötigt und ist somit der
                              									Wirkungsgrad einer solchen Glühlampe annähernd im Verhältnisse von 3 : 1 günstiger
                              									als jener der Auerlampe.
                           Noch günstiger gestaltet sich das Verhältnis, wenn minderwattige Lampen zur
                              									Verwendung gelangen. Da man nunmehr schon Lampen mit einem Verbrauch von nur 2 Watt
                              									im Handel erhält, so stellt sich das Verhältnis für diese Lampen wie 6 : 1.
                              									Allerdings wird man derartige Lampen, welche eine sehr kurze Lebensdauer aufweisen,
                              									nur dort verwenden, wo sich die Strompreise sehr hoch stellen oder dort, wo, wie
                              									dies bei den fahrenden Eisenbahnzügen der Fall ist, die aufgespeicherte Elektrizität
                              									mitgeführt werden muss und es sich darum handelt, bei möglichst geringem Gewichte
                              									der mitzuführenden Elektrizitätssammler, eine im vornehmem bestimmte Lichtintensität
                              									durch eine geraume Zeit aufrecht zu erhalten.
                           Die Ursache, dass die Lichtkosten bei diesen beiden Beleuchtungsarten so grosse
                              									Differenzen aufweisen, erklärt sich sofort aus den grossen Verlusten, welche sich
                              									bei der Umwandlung der chemischen Energie der Kohle in elektrische Energie
                              									ergeben.
                           Nach den eingehenden Untersuchungen von Kennedy setzen
                              									sich diese Verluste aus folgenden Faktoren zusammen:
                           A. Bei der Dampferzeugung. Verlust durch Radiation 10–20
                              									%, Verlust im Kamin 10–23 %, Verlust durch unvollkommene Verbrennung 0–5 %, so dass
                              									von den in der Kohle enthaltenen Kalorien nur 50–80 % im Dampf nutzbar gemacht
                              									werden können.
                           B. Bei der Umwandlung der Spannungsenergie des Dampfes in
                                 										Bewegungsenergie. Verlust in den Leitungen und Pumpen 10–20 %. Verlust
                              									durch den thermodynamischen Prozess im Mittel 75 %, so dass von der Spannungsenergie
                              									nur 5–16 % am Ende des thermodynamischen Prozesses verbleiben.
                           C. Bei der Umwandlung der Bewegungsenergie in mechanische
                                 										Arbeit. Verlust durch Radiation und Kondensation in den Dampfmaschinen
                              									21–30 %. Von dem hierbei verbleibenden Energiereste, welcher den indizierten P. S.
                              									entspricht, gehen weitere 20–24 % durch Reibung etc. verloren und entspricht der
                              									Rest den effektiven Pferdekräften, für welche also von der nach Ablauf des
                              									thermodynamischen Prozesses noch verbleibenden Energie nur 53–63 % nutzbar
                              									Werden.
                           D. Bei der Umwandlung der mechanischen Energie in elektrische
                                 										Energie. Verluste durch Leerlauf und in der vollbelasteten Dynamo 6–15 %.
                              									Es gelangen somit an den Klemmen der Dynamomaschine von den in der Kohle enthaltenen
                              									Kalorien nicht mehr als im günstigsten Falle 7,1 %, im ungünstigsten Falle 1,3 % als
                              									elektrische Energie zur nutzbaren Verwertung.
                           Da nun in den Leitungen bei Zuführung des elektrischen Stromes an die
                              									Verbrauchssteilen weitere Verluste in der Höhe von 5–10 % der an den Dynamoklemmen
                              									vorhandenen elektrischen Energie entstehen, stellt sich der Gesamtnutzeffekt auf
                              									1,2–6,8 %.
                           Dementsprechend sind die Erzeugungskosten der elektrischen Energie sehr hoch, was in
                              									den Verkaufspreisen, nachdem hierbei noch viele andere Faktoren mit in Betracht
                              									kommen, zum Ausdrucke gelangen muss.
                           Selbstredend gilt dies nur für jene Anlagen, welche mit Dampf arbeiten, während sich
                              									die Verhältnisse bei Ausnutzung von Wasserkräften naturgemäss viel günstiger
                              									stellen. Wiewohl nun ein Eingehen auf die bei der Gaserzeugung auftretenden Verluste
                              									im Vergleiche zu den bekannt gegebenen bei der Erzeugung von elektrischer Energie
                              									aus Kohle nicht ohne Interesse wäre, so muss hierauf doch als zu weit führend
                              									verzichtet werden und sollen demnach nur die Verkaufspreise unter Rückrechnung auf
                              									10000 Grammkalorien als Grundlage des Vergleiches gewählt werden.
                           Der Verkaufspreis für das Gas am Verbrauchsorte beträgt im Durchschnitt 15 Pf. für
                              									den m3, und der
                              									Heizwert des Kubikmeters 1000 × 5400 = 5400000 Grammkalorien, so dass 10000
                              									Grammkalorien des Gases einem Verkaufspreise von 0,027 Pf. entsprechen.
                           Eine Hektowattstunde, welche 86400 Grammkalorien entspricht, wird für
                              									Beleuchtungszwecke im grossen Durchschnitt mit 7 Pf. abgegeben und stellen sich
                              
                              									demnach die Kosten für 10000 Grammkalorien auf 0,81 Pf. oder rund dreissigmal höher
                              									als bei Gas.
                           Das elektrische Glühlicht stellt sich demnach mit Rücksicht darauf, dass die
                              									Ausnutzung der eingelieferten Grammkalorien eine vierfach günstigere als bei Gas
                              									ist, 7,5 mal so hoch wie das Auerlicht.
                           Bei der Umwandlung der elektrischen Energie in Wärme und Licht, welche als der
                              									thermisch-optische Prozess bezeichnet wird, werden nun in den Bogenlampen nur 8–12 %
                              									und bei den Glühlampen 2–6 % für eigentliche Lichtzwecke ausgenutzt und ist alles
                              									andere Verlust.
                           Da nun bei Umwandlung der der Kohle innewohnenden Wärmeenergie mittels Dampfkessel
                              									und Dampfmaschine in mechanische Arbeit nennenswerte Ersparnisse bezw.
                              									eingünstigerer Ausnutzungs-Koeffizient nur schwer zu erreichen sein wird und die
                              									Dynamomaschine selbst als nahezu vollkommene Maschine angesehen werden kann, geht
                              									das Bestreben der Forscher und Erfinder namentlich darauf aus, den Wirkungsgrad der
                              									Beleuchtungskörper zu erhöhen, d.h. den Energiebedarf bei gleichbleibender
                              									Leistungsfähigkeit auf ein Minimum herabzudrücken, welches mit Rücksicht auf die
                              									bedeutenden Verluste im thermo-optischen Prozesse erfolgversprechend ist.
                           Die Wege, dieses Ziel zu erreichen, sind nun verschiedene und sollen daher hier
                              									gesondert behandelt werden, wenn auch diesbezüglich insofern keine genaue Trennung
                              									durchführbar ist, als auch andere Neuerungen an Beleuchtungskörpern vorgeführt
                              									werden müssen, welche Verbesserungen bringen, ohne gerade eine günstigere Ausnutzung
                              									der Energie anzustreben.
                           Obgleich nun sowohl bei Glüh- als auch bei Bogenlampen das Hauptbestreben dahin geht,
                              									durch Erhöhung der Temperatur die Lichtausstrahlung zu vergrössern, wird doch auch
                              									hier, um einer alten Gewohnheit Rechnung zu tragen, zwischen diesen beiden Gattungen
                              									elektrischer Lampen ein Unterschied zu machen sein.
                           Das Endziel aller dieser Bemühungen geht dahin, den pro Lichteinheit erforderlichen
                              									Energieaufwand, in Watt ausgedrückt, möglichst herabzumindern.
                           Die Bremerlampe. Bereits im Jahre 1899 hat Hugo Bremer in Neheim a. d. Ruhr zwei Patente
                              									angemeldet, nach welchen er das Lichtemissionsvermögen des elektrischen Lichtbogens
                              									durch Zusatz von mindestens 3 % Metall- oder Metalloidsalzen zu den Kohleelektroden
                              									zu erhöhen vermochte.
                           
                           Die auf Grund der eingehenden Versuche von Bremer
                              									konstruierte Bogenlampe, welche erst in dem Jahre 1901 allgemeinere Beachtung fand
                              									und in neuerer Zeit mit Vorliebe für Effektbeleuchtung verwendet wird, unterscheidet
                              									sich von den anderen Bogenlampen in zwei Beziehungen und zwar durch die chemische
                              									Zusammensetzung der Elektroden und deren Anordnung unter einem bestimmten Winkel.
                              									Keines der beiden hierbei zur Anwendung gelangenden Prinzipien kann als absolut neu
                              									bezeichnet werden, indem die Elektroden bereits in der von Clerc und Burean konstruierten „Lampe Soleil“ in konvergierender
                              
                              									Richtung so durch einen Marmorblock hindurchgeführt wurden, dass der entstehende
                              									Lichtbogen den Marmor zum Weissglühen brachte, wodurch ein helles gelbliches Licht
                              									von grosser Intensität ausgestrahlt wurde, welches dem Sonnenlichte ziemlich nahe
                              									kam. Ebenso ist der Zusatz von metallischen Kompositionen zu den festen und hohlen
                              									Kohlenelektroden eine schon lange bekannte Thatsache und wiederholt mit Erfolg
                              									angewendet worden, um ein ruhiges Brennen des Lichtbogens zu erzielen.
                           Das Verdienst Bremers liegt hauptsächlich darin, dass er
                              									den Einfluss dieser Zusätze genau untersuchte, um endlich jene Zusammensetzung der
                              									Kohle zu erreichen, welche den praktischen Verhältnissen am besten entspricht und
                              									hiermit die gegenseitige geneigte Lage der Elektroden zu kombinieren.
                           Das Wesentliche der Erfindung liegt in der Feststellung der Thatsache, dass mit
                              									Kohlenelektroden, welche mehr als 20–25 % Calcium oder Magnesiumsalze enthalten,
                              									eine bessere Ausnutzung der Temperatur des Lichtbogens für die Lichtausstrahlung als
                              									bisher in der Praxis möglich war, erreicht werden kann. Die besten Resultate werden
                              									hierbei mit den Halogenverbindungen der Berylliumgruppe erzielt. Durch Vergrösserung
                              									des Zusatzes dieser Salze bis zu 80 % lässt sich allerdings noch eine bessere
                              									Lichtausstrahlung erzielen, allein die geringe Festigkeit derartiger Kohlen, sowie
                              									die Neigung derselben, sich bei nicht allzu hohen Temperaturen zu zersetzen,
                              									verhindert deren praktische Verwendung. Schon bei den Elektroden, welche nur 20–30 %
                              									Fluorcalcium enthalten, müssen dieselben, um die nötige Konsistenz und Festigkeit zu
                              									erhalten, mit einem harten glasartigen Ueberzuge versehen werden, indem man selbe in
                              									Lösung eines Gemisches von Borax, Kieselsäure, Wasserglas und ähnlicher Substanzen
                              									einlegt. Ausserdem werden diesen Elektroden bei der Mischung noch kleine Quantitäten
                              									von Borax, Kochsalz, Pottasche, Weinstein und verschiedene Silicate beigemischt,
                              									welche als Flussmittel wirken und die, sonst unvermeidliche Verschlackung der
                              									Kohlenspitzen verhindern.
                           Das bedeutende Ansteigen der Lichtstärke bei dem Verbrennungsprozesse im Lichtbogen
                              									lässt sich in einfacher Weise dadurch erklären, dass Partikelchen dieser Metallsalze
                              									losgerissen und in der Richtung der Wirkung der elektrischen Energie mitgenommen
                              									werden und von der Anode zur Kathode wandern. Dieselben werden hierbei im Lichtbogen
                              									oxydiert und zum glänzenden Weissglühen gebracht. Es ist für die Erklärung dieser
                              									Erscheinung nicht bloss ein einfaches Strömen der Jonen durch den Lichtbogen ins
                              
                              									Auge zu fassen, indem in derartigen Elektroden das dem Lichtbogen am nächsten
                              									liegende Ende sich in einem mehr oder weniger flüssigen Zustande befindet und daher
                              									auch Gruppen von Molekülen und grössere Partikelchen mitgerissen werden. Nach allen
                              									Erscheinungen, welche auch durch die spektroskopischen Untersuchungen bestätigt
                              									werden, lässt sich schliessen, dass sich hierbei im Lichtbogen eine Reihe chemischer
                              									Prozesse abspielt, welche die Lichtemission begünstigen. Hierzu ist in erster Linie
                              									die elektrolytische Zersetzung der Metallsalze und die hierauf folgende Oxydation
                              									der Metalle zu rechnen. Thatsächlich scheidet sich an den oberen Partieen ein
                              									Niederschlag aus, welcher in seiner Hauptzusammensetzung aus den nicht
                              									verflüchtigbaren Oxyden dieser Metallsalze besteht.
                           Im Gegensätze zu anderen Bogenlampen, bei welchen die Kohlenspitzen und nicht der
                              									Lichtbogen selbst die Hauptmenge des Lichtes entsenden, ist hier der Lichtbogen als
                              									die Hauptlichtquelle zu bezeichnen. Während sohin bei den gewöhnlichen Bogenlampen
                              									die Länge des Lichtbogens für die Lichterzeugung nur wenig in Betracht zu ziehen
                              									ist, muss das Bestreben bei der Bremerlampe darauf
                              									gerichtet sein, einen möglichst grossen Lichtbogen zu erzeugen. Wie nun De la Rive gezeigt hat, ist der Lichtbogen, welcher
                              									zwischen zwei parallelen oder zu einander leicht geneigten Elektroden entsteht, viel
                              									grösser als jener zwischen zwei in einer Geraden gegenüberstehenden Elektroden.
                              									Diese Thatsache wurde nun bei der Bremerlampe
                              									verwertet, um den Lichtbogen möglichst zu vergrössern. Hierzu sah man sich auch aus
                              									dem Grunde veranlasst, um der sich an den Kohlen spitzen dennoch ansetzenden
                              									geschmolzenen Schlacke das Abtropfen zu erleichtern.
                           Um den Lichtbogen noch mehr zu vergrössern, wird auch die ablenkende Wirkung eines
                              									magnetischen Feldes auf den Lichtbogen verwertet. Die Regulierung des Lichtbogens,
                              									welche wegen der geneigten Lage der Elektroden anfänglich Schwierigkeiten bot,
                              									erfolgt nunmehr, da es gelungen ist, alle Hindernisse zu beseitigen, in vollkommen
                              									regulärer Weise.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 702
                              Fig. 1.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 702
                              Fig. 2.
                              
                           Fig. 1 zeigt das zur Anwendung gelangende System
                              									dieser Lampe ohne den Reguliermechanismus, durch den die a Kohlestifte nach Massgabe des Abbrandes vorwärts geschoben werden. A und B sind zwei Röhren,
                              									in welche die Kohlenstäbe eingesetzt werden und welche die Bewegungsrichtung
                              									derselben dirigieren. Diese beiden Röhren haben an der Vorderseite einen Schlitz,
                              
                              									durch welchen die beiden Klemmbacken KK' einen Druck
                              									ausüben und so die Kohlenstäbe an dem Abwärtsgleiten hindern. Diese beiden
                              									Klemmbacken sind von einander isoliert auf der Pressplatte P befestigt. Zwischen den halbkreisförmigen Ansätzen E ist der Hebel f
                              									gelagert, welcher direkt mit dem elektromagnetischen Reguliermechanismus in
                              									Verbindung steht und während des Brennens der Lampe einen passenden Druck auf die
                              									Platte P ausübt, welcher sich auf die Kohlen überträgt.
                              									Sobald sich der Lichtbogen über das Normale vergrössert und infolgedessen der Strom
                              									geschwächt wird, geht ein Zweigstrom durch eine Magnetisierungsrolle, deren
                              									hierdurch erregter Magnetkern die Pressplatte und mit ihr die Klemmbacken
                              									zurückzieht, wodurch der Druck auf die Kohlen aufhört, sodass selbe nun nach abwärts
                              									gleiten können. Sobald der Widerstand des Lichtbogens wieder die normale Grösse
                              
                              									erlangt hat, kommt der Elektromagnet ausser Wirkung, und die Kohlen werden wieder
                              									festgepresst. Sollen mehrere Lampen in Seerie geschaltet werden, so werden sie, da
                              									die Kohlen jeder Lampe normal festgeklemmt sind und sich somit kein Lichthogen
                              									bilden kann, in folgender Weise zum Brennen gebracht. Sobald der Strom eingeleitet
                              									wird, gelangt der erwähnte Nebenschlussmagnet zur Anregung und die Klemmbacken
                              									werden gelockert, wodurch die Kohlenstifte solange nach abwärts gleiten, bis selbe
                              									eine metallische Unterlage m (Fig. 2) treffen, und der ganze Strom über dieselbe geht. Infolge dessen
                              									wird der Nebenschlussmagnet entmagnetisiert und werden die Kohlen hierdurch
                              									neuerdings festgeklemmt. Diese Metallbrücke ist nun mit dem Anker des
                              									Nebenschluss-Elektromagneten durch einen beweglichen Hebel so verbunden, dass seihe
                              									bei Entmagnetisierung derselben abfällt, wobei sich zwischen den beiden nun genügend
                              									genäherten Elektroden der Lichtbogen bildet, welcher durch die Wirkung eines zu den
                              									Elektroden in Seerie geschalteten Elektromagneten abgestossen und infolgedessen
                              									stark nach abwärts getrieben und verlängert wird. Beim Abbrennen der Kohlen, wodurch
                              									die Ausgangspunkte des Lichtbogens dem Elektromagneten näher gerückt werden,
                              									vergrössert sich diese ablenkende Wirkung desselben, der Widerstand des Lichtbogens
                              									nimmt zu, und es gelangt der Nebenschluss-Elektromagnet neuerdings zur Wirkung,
                              									wodurch 
                              									die Kohlen wieder so lange nach abwärts gleiten, bis der normale Widerstand des
                              									Lichtbogens erreicht ist.
                           In den Fig. 2 und 3
                              									sind zwei Schaltungsanordnungen, die eine mit Differentialwindung, die andere mit
                              									Nebenschlusswickelung des Elektromagneten, dargestellt, wobei jeder derselben auf
                              									den Lichtbogen ablenkend wirkt. In beiden Fällen ist zur Vereinfachung der
                              									Darstellung die Klemmvorrichtung für die Elektroden weggelassen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 703
                              Fig. 3.
                              
                           Nachdem Bremer Variationen des Lichtes beobachtet hat,
                              									welche er direkten körperlichen Schwankungen des Lichtbogens zuschreibt, sucht er
                              									diesem Uebelstande dadurch zu begegnen, dass er Stützen für den Lichtbogen anbringt,
                              									welche ein direktes Anlehnen desselben gestatten und eine Art Drosselung desselben
                              									bedingen. Fig. 4 stellt diese neuere Anordnung
                              									schematisch dar. Die mit S bezeichneten ausgebauchten
                              									Stützen sind aus sehr feuerbeständigem Materiale hergestellt und von einander sehr
                              									sorgfältig isoliert, weil sie, wiewohl bei gewöhnlicher Temperatur nicht leitend,
                              									unter dem Einflüsse der hohen Temperatur des Lichtbogens zu Leitern werden. Diese
                              									Stützen widerstehen dem zerstörenden Einflüsse der hohen Temperatur, weil sie durch
                              									ihren hohen Gehalt an Oxyden die Wärme nur sehr langsam aufnehmen. Die Wirkung
                              									dieser Stützen wird darin begründet, dass sie eine Beeinflussung der Flamme durch
                              									die aufsteigenden Gase hintanhalten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 703
                              Fig. 4.
                              
                           Der Lampenmechanismus selbst ist in einem oberen Gehäuse untergebracht, während die
                              									Kohlen in einen konischen Reflektor hineinragen, welcher das Licht, unterstützt von
                              									dem sich stets erneuernden blendend weissen Belage von Kalk und Kieselsäure, nach
                              									abwärts dirigiert und gleichzeitig ein Reservoir für die entwickelten heissen Gase
                              									bildet, wodurch die Hitze in der Nähe der Kohle zusammengehalten wird und sonach
                              									höhere Temperaturen erreicht werden. Trotzdem findet ein langsameres Abbrennen der
                              									Kohlenstäbe statt, indem das aufgespeicherte G as den Zutritt von Sauerstoff
                              									vermindert. Dies ist von grosser Wichtigkeit, weil unter gewöhnlichen Umständen die
                              									imprägnierten Kohlen zweimal so schnell abbrennen als die normalen Docht- oder
                              									Homogenkohlen. Der Verbrauch an Kohle ist thatsächlich etwas geringer als bei den
                              									letzteren Kohlensorten, weil die imprägnierten Kohlen einen dreifach kleineren
                              									Durchmesser aufweisen.
                           Das Licht der Bremerlampe ist bei der üblichen
                              
                              									Zusammensetzung der Kohlen ungemein reich an roten und gelben, dagegen arm an blauen
                              									und violetten Strahlen, und wirkt daher infolge der mehr goldgelben Färbung auf die
                              									Augen viel angenehmer als das bisherige Bogenlicht mit Seinem Reichtum an violetten
                              									Strahlen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 703
                              Fig. 5.
                              
                           Untersuchungen des Lichtbogens durch den sicher unparteiischen Fachmann Prof. W. Wedding, welche sich auf eine Gleichstrombogenlampe
                              									von 12,3 A. und 44,4 V. Strombedarf beziehen und bei welchem die Lichtstärke unter
                              									verschiedenen Winkeln zur Horizontalen photometriert wurden, zeigen, wie dies Fig. 5 erkennen lässt, dass der grösste Teil des
                              									Lichtes thatsächlich nach abwärts geworfen wird und sich ziemlich gleichmässig
                              									verteilt, was sowohl der Form des Lichtbogens als auch der Wirkung des Reflektors
                              									zuzuschreiben ist. Dieselbe Lampe, aber mit einer Milchglasglocke versehen, lieferte
                              									die Ergebnisse Fig. 6. Sie zeigen, dass die
                              									Glasglocke einen nicht unerheblichen Teil des Lichtes absorbiert, hingegen das Licht
                              									nach allen Richtungen hin gleichmässig verteilt, wodurch die sonst störenden
                              									Schatten auf der oberen und unteren Halbkugel derselben nahezu verschwinden und die
                              									Glocke als nahezu gleichmässig helle Kugel erscheint.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 703
                              Fig. 6.
                              
                           Diese Lampe zeigt bei einem Verbrauche von 677 Watt, wobei die in den
                              									Vorschaltwiderständen vernichteten 10,6 V. bereits hinzu gerechnet sind, eine
                              									maximale Leuchtkraft von 6400 und eine hemisphärische von 4320 Hefnerkerzen, sodass der effektive Kraftverbrauch pro
                              									Kerze 0,157 W. beträgt. Rechnet man die Kosten wie vorher für 10000 Grammkalorien
                              
                              									mit 0,81 Pf., so berechnen sich die Kosten einer Kerzenstunde mit \frac{0,157\,\times\,0,24\,\times\,3600\,\times\,0,81}{10000} auf
                              									0,011 Pf., wogegen sich die Kosten der Kerzenbrennstunde des Auerlichtes nach der gegebenen Annahme, da pro Kerzenstunde 10800
                              									Grammkalorien zu einem Preise von 0,027 Pf. für 10000 Grammkalorien verbraucht
                              									werden, auf 0,029 Pf. stellen.
                           Es sind demnach die Kosten dieses Lichtes, wenn keine Glasglocke benutzt wird,
                              									ungefähr ein halb mal so gross wie die des Auerlichtes,
                              									wenn nur der Energieaufwand allein in Betracht gezogen wird.
                           Mit mattierter Glaskugel stellt sich der Preis der Kerzenstunde des Bremerlichtes auf \frac{0,226\,\times\,0,24\,\times\,3600\,\times\,0,81}{10000}=0,016 Pf., ist also immerhin
                              									noch bedeutend billiger als das Auerlicht.
                           Die Vorteile gegenüber dem gewöhnlichen Bogenlichte ergeben sich ausser in der
                              									günstigeren Lichtzusammensetzung daraus, dass der Energieverbrauch einer
                              									gewöhnlichen Gleich Strombogenlampe 0,55 Watt pro Kerzenbrennstunde beträgt, was
                              									ungefähr dem dreifachen Energieverbrauche der Bremerlampe gleichkommt.
                           Es ist demnach mit dieser Lampe, welche allerdings auch eine Reihe von Nachteilen
                              									hat, wie z.B., dass sie in geschlossenen Räumen einen von Untersalpetersäure
                              									herrührenden unangenehmen Geruch verbreiten soll, bereits ein bedeutender
                              									Fortschritt zu verzeichnen.
                           Die Raschlampe. Ausgehend von der bereits lang erkannten
                              									Thatsache, dass die als Glühkörper verwendeten Oxyde der seltenen Erdmetalle die
                              									hitzebeständigsten Substanzen sind und daher als glühende Leuchtkörper sehr hohe
                              									Glühtemperaturen während einer längeren Betriebszeit zu ertragen vermögen und dass
                              									mit steigender Glühtemperatur im Emissionsspectrum die Strahlen kürzerer
                              
                              									Wellenlänge, als auch die lichtwirksamsten gegenüber den minder lichtwirksamen immer
                              									mehr und mehr in den Vordergrund treten, war Rasch
                              									bestrebt, die Temperatur auf jene Höhe zu bringen, bei welchem das praktisch
                              									erreichbare Maximum der Energie ausgestrahlt wird.
                           Da bei Glühlampen die Temperatur der leuchtenden Flächenelemente ausschlaggebend für
                              									die Oekonomie derselben ist, diese Temperatur sich aber, wenn, wie bei der Nernstlampe, feuerbeständige Glühkörper der erwähnten
                              									Art verwendet werden, aus praktischen Gründen nicht beliebig erhöhen lässt. indem
                              									einesteils die Fassungen der Glühkörper diesen hohen Temperaturen nicht zu
                              									widerstehen vermögen, andererseits die Lebensdauer mit Zunahme der Temperatur
                              									Einbusse erleidet, kann auf diesem Wege das erstrebte Ziel nicht erreicht
                              									werden.
                           Rasch kam nun auf die Idee, zwischen Elektroden aus den
                              									feuerbeständigsten Substanzen, wie Magnesia, Kalk, Thoroxyd, Zirconoxyd u.s.w. einen
                              									selbständigen Lichtbogen herzustellen. Der unternommene Versuch zeigte nun, dass
                              									derartige unverbrennbare Elektroden aus Leitern 11. Klasse, das sind solche, welche
                              
                              									im kalten Zustande 
                              									Nichtleiter sind und erst unter dem Einflüsse der Erwärmung zu Leitern werden,
                              									vorzügliche Lichtbogenbildner sind, wenn sie vorher bis zur selbständigen
                              									Stromleitungsfähigkeit vorgewärmt werden. Der hierbei erzeugte Lichtbogen, welcher
                              									sich von dem Kohlelichtbogen in seinen physikalischen Eigenschaften prägnant
                              									unterscheidet, soll nun eine Lichtquelle von überaus günstiger Oekonomie
                              									darstellen.
                           Die Schwierigkeit der Vorwärmung, wie solche bei den Glühlampen von Nernst erst nach vielen Bemühungen und dies nur
                              									teilweise überwunden werden konnte, soll hier nicht vorhanden sein, indem sich diese
                              									Vorwärmung in konstruktiv einfacher Weise durch einen Hilfsflammenbogen zwischen
                              									gewöhnlichen Elektroden erreichen lässt. Die hierbei den Hilfsflammenbogen
                              									erzeugenden Elektroden sind an den eigentlichen Lichtbogenbildnern den
                              									Elektrolytelektroden in einer Weise angeordnet, dass sie den Strom den glühenden
                              									Enden derselben ohne nennenswerte Ohm'sche Verluste
                              									zuführen und somit den Glühvorgang bezw. die Lichtbogenbildung auf die
                              									Elektrodenspitzen beschränken.
                           Da die Energiedichte an den weissglühenden Enden des Lichtbogens eine sehr grosse ist
                              									(30–40 Watt und mehr pro mm2), so ist die in
                              									demselben herrschende Temperatur die höchste, welche mit den uns zur Verfügung
                              									stehenden Substanzen erzeugt werden kann. Der Nutzeffekt muss dementsprechend ein
                              									sehr hoher sein, was die Thatsachen auch vollkommen bestätigen.
                           Bei dieser neuen Lichtart soll auch der Forderung nach selectiv anormaler
                              									Lichtemission zum erstenmale, ungetrübt durch Nebenerscheinungen, erfüllt worden
                              									sein, indem das Emissionsspektrum, welches bei jedem Glühlicht, also auch bei dem
                              										Nernstlicht ein kontinuierliches ist, in diesem
                              									Falle überaus glänzende farbige Linien- und Bandspektren (Funkenspektren) der
                              									jeweils angewendeten Elektrodensubstanz aufweist. Infolge dessen besitzt auch der
                              									Lichtbogen, wie solcher zwischen Magnesia- oder Zircon-Elektroden entsteht, weil
                              									derselbe wenig unsichtbare ultrarote und überwiegend lichtwirksame gelbgrüne
                              
                              									Strahlen aufweist, eine sonnenweisse, dem Sonnenlichte im Tone gleichkommende
                              									Färbung, die gegenüber dem Kohlenlichtbogen mit seinem Reichtum an violetten
                              									Strahlen wohlthuend wirkt.
                           Die Lichtentwickelung beschränkt sich nicht auf die weissglühenden Elektroden allein,
                              									sondern es nehmen auch genau in derselben Weise wie bei der Bremerlampe die
                              									weissglühenden gasförmigen Elektrodenpartikelchen an der Lichtentwickelung einen
                              									bedeutenden Anteil und bilden eine mit reinweissem mildem Glänze leuchtende,
                              									deutlich abgegrenzte Gaskorona, durch welche einerseits eine bessere
                              									Lichtverteilung, andererseits eine Abschwächung des intensiven Glanzes der
                              									Lichtquelle, bewirkt wird.
                           Durch die Wahl geeigneter Elektrodenmassen ist man auch in der Lage, die Färbung des
                              									Lichtes, den jeweiligen Zwecken entsprechend, anzupassen.
                           Rasch unterscheidet hierbei schon zwischen harten und
                              									weichen Elektroden, d.h. solchen, welche bei normaler Temperatur einen sehr hohen
                              									Widerstand besitzen und anderen, welche im kalten Zustande ein massiges
                              									Leitungsvermögen aufweisen und einer niederen Anlasstemperatur bedürfen. Es lassen
                              									sich auch Elektroden herstellen, welche einer äusseren Vorwärmung überhaupt nicht
                              									benötigen und durch Anwendung eines Stromes von geeigneter Ueberspannung anbrennen.
                              									Derartige Elektroden besitzen jedoch einen weniger günstigen Nutzeffekt wie harte
                              									angewärmte Elektroden und ist der zwischen denselben gebildete Lichtbogen überaus
                              									labil, ähnlich wie jener zwischen Metallelektroden. Die Ursache liegt darin, dass
                              									die weissglühenden Elektroden mehr oder minder weichflüssige ellipsoidische
                              									Tropfelektroden darstellen (Fig. 7), die die Neigung
                              									besitzen, eine feuerflüssige Brücke b zu bilden, welche
                              									den Lichtbogen auslöscht. Auch die Spannungsverhältnisse an derartigen
                              									weichflüssigen Elektroden sind anormale, in dem hier die Spannung nicht wie
                              									beim Kohlelichtbogen mit der Lichtbogenlänge ansteigt, sondern gleichzubleiben
                              									scheint.
                           Gelangt jedoch mittelhartes Elektrodenmaterial zur Verwendung, dessen Vorwärmung
                              									durch ein Streichholz oder eine Bunsenflamme möglich
                              									ist, so steigt auch die Spannung genau wie beim Kohlelichtbogen mit der Bogenlänge
                              									an.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 704
                              Fig. 7.
                              
                           Die Ursache, dass weiche Elektroden, welche eigentlich mit den in der Bremerlampe verwendeten Elektroden identisch sind, sich
                              									nicht als zuverlässig erwiesen, dürfte einesteils in der senkrechten oder
                              									horizontalen Anordnung der Elektroden mit einander gegenüberliegenden Spitzen,
                              									anderenteils in der mangelnden äusseren Härtung derselben zu suchen sein und liesse
                              									sich dieser Nachteil durch Anwendung entsprechender Hilfsmittel, wie geneigte
                              									Lagerung der Elektroden und Verlängerung des Lichtbogens durch einen Elektromagneten
                              									mit entsprechender Härtung wohl leicht beseitigen.
                           Die Laboratoriumsversuche, welche mit Wechselstrom ausgeführt wurden (in praktische
                              									Anwendung ist diese Lampe bisher nicht gekommen), erbrachten den Nachweis, dass die
                              
                              									Lichtausbeute alle bisher bekannt gewesenen Lichtquellen um ein bedeutendes
                              									überragt.
                           Der Stromverbrauch pro Hefnerkerze betrug für Elektroden
                              									von 2,5, als auch von 5 mm Durchmesser bei gleichbleibendem Elektroden-Abstand 0,25
                              									bis 0,3 Watt, konnte aber durch Steigerung des Stromes bis knapp an jenen Punkt, bei
                              									welchem die Elektroden in den flüssigen Zustand überzugehen begannen, bis auf 2,2
                              									Watt herabgedrückt werden.
                           Bemerkenswert ist, dass die Lichtstärke mit zunehmender Wattzahl bis zu einer
                              
                              									gewissen Grenze, als welche die Verflüssigung der Elektroden zu bezeichnen ist,
                              									ansteigt, um von da mit zunehmenden Watts wieder rapid abzufallen. Diese Grenze wird
                              									bei Elektroden von 2,5 mm Durchmesser bei einer konstanten Lichtbogenlänge bei ca.
                              									180 Watt erreicht. Befindet sich auch diese Lampe noch im Versuchsstadium, so ist
                              									aus vorstehenden Angaben schon zu entnehmen, dass dieselbe, wenn sie jenes Stadium
                              									der Vollkommenheit erreicht hat, welche deren praktische Anwendung ermöglicht, einen
                              									bedeutenden Fortschritt auf dem Gebiete der elektrischen Beleuchtung bedeutet.
                              									Bewahrheitet sich die Angabe des Erfinders, dass es möglich wird, hochökonomische
                              									Lampen kleinerer Kerzenzahl (100 Kerzen) mit Hilfe des Elektrolytbogens
                              									herzustellen, so wäre dies namentlich für die dekorative Innenbeleuchtung umsomehr
                              
                              									von grossem Werte, als der Abbrand der Elektrolytelektroden wegen ihrer grossen
                              									Feuerbeständigkeit ein bedeutend geringerer sein muss, als bei Kohleelektroden.
                           Weist nun das Bremerlicht dermalen für die erzeugte Hefnerkerze einen bedeutend geringeren Energiebedarf
                              									aus als das Elektrolytbogenlicht, so ist hierbei vorerst in Betracht zu ziehen, dass
                              									sich die gebrachten Daten auf Gleichstrom beziehen, bei welchem der erforderliche
                              									Energieaufwand stets ein geringerer ist als bei Wechselstrom, während bei diesen
                              									Versuchen Wechselstrom zur Verwendung gelangte. Andererseits ergeben sich beim Bremerlicht durch die geeignetere Elektrodenlage die
                              									künstliche Verlängerung des Lichtbogens, sowie durch die Anwendung eines Reflektors,
                              									wieder eine Reihe von Elementen, welche die Lichtausbeute und Lichtausnutzung
                              									begünstigen. Da nun alle diese Hilfsmittel auch bei dem Lichte von Rasch nutzbringend verwertet werden können, so ist die
                              									Annahme sicher berechtigt, dass, da sich bei dem letzteren bedeutend höhere
                              									Temperaturen entwickeln müssen, mit dem Elektrolytelektroden-Lichte, wenn nicht
                              									bessere, so doch mindestens die gleichen Resultate zu erreichen sein werden.