| Titel: | Neuerungen auf dem Gebiete der Kühl- und Eismaschinen. | 
| Autor: | Alois Schwarz | 
| Fundstelle: | Band 317, Jahrgang 1902, S. 735 | 
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                        Neuerungen auf dem Gebiete der Kühl- und Eismaschinen.
                        Von Professor Alois Schwarz in M.-Ostrau.
                        Neuerungen auf dem Gebiete der Kühl- und Eismaschinen.
                        
                     
                        
                           Seit den letzten Berichten über dieses Gebiet (Band 313, Heft 10, 11, 12 und 13,
                              									Seite 150, 161, 177 und 193) sind wesentliche Neuerungen auf dem Gebiete der
                              
                              
                              									Kälteindustrie nicht zu verzeichnen. Die Kälteindustrie erobert sich immer weitere
                              									Gebiete, und werden alljährlich viele hunderte von neuen Anlagen in den
                              									verschiedensten Zweigen der Nahrungsmittel- und chemischen Industrie zur Ausführung
                              									gebracht; es sind dies fast ausschliesslich Kompressions-Kühlmaschinen, welche bei
                              									renommierten Spezialfirmen zur Bestellung gelangen. Auch die Pariser
                              									Weltausstellung hat auf diesem Gebiete keine hervorragenderen Neuerungen zur
                              
                              									Anschauung gebracht, wie wir dies in unserem diesbezüglichen Spezialberichte
                              									ausführlich erörterten. Nachstehend sollen nunmehr die in den Jahren 1899 bis Ende
                              									1901 vorgeschlagenen und patentierten Neuerungen auf diesem Gebiete auszugsweise
                              									besprochen werden, worin wir die übliche Reihenfolge der Luftexpansions-Maschinen,
                              									Kaltdampfmaschinen, Absorptionsmaschinen und eigentlichen Eis- und Kühlapparate
                              									beibehalten.
                           
                        
                           
                           A. Luftexpansionsmaschinen.
                           Auf die Erscheinung, dass die in der Natur vorkommenden Luftwirbel unter Umständen
                              									Eisbildung (Hagel) im Gefolge haben, stützt sich ein Verfahren zur Kälteerzeugung,
                              									auf welches T. K Brunn in Chemnitz unter No. 103242 ein
                              									deutsches Reichspatent erlangte. Steht ein Luftwirbel in seinem Zentrum unter der
                              									Saugwirkung eines aufstrebenden Luftstromes oder eines Ventilators, so kann der Fall
                              									eintreten, dass am Umfange des Wirbels die auf jedes Luftteilchen einwirkende
                              									Zentrifugalkraft der Saugwirkung nach dem Zentrum das Gleichgewicht hält. Sobald und
                              									solange dieses der Fall ist, wird die Luft am Umfange das Zentrum umkreisen, ohne
                              									sich demselben zu nähern. Anders verhält es sich mit dem Wasserdampfe, welcher etwa
                              									in der Luft enthalten ist; auf diesen hat die Zentrifugalkraft – wegen seines viel
                              									geringeren spezifischen Gewichtes – weniger Einfluss; es überwiegt somit die
                              									Saugkraft und der Wasserdampf kann ungehindert nach dem Zentrum expandieren, wo er
                              									weiter der Saugwirkung des aufstrebenden Luftstromes, beziehungsweise des
                              									Ventilators folgt. Der das Zentrum umkreisenden Luft wird somit konstant Wasserdampf
                              									entzogan, und dieselbe behält dadurch die Fähigkeit, auf Kosten ihrer Eigenwärme von
                              									neuem Wasser, welches regenartig die wirbelnde Luftmasse durchdringt, zu verdunsten.
                              									Die Anordnung ist aus Fig. 1 ersichtlich. Der
                              									Luftwirbel wird in dem Raume A mit Hilfe von
                              									Flügelrädern erzeugt; die Luft strömt in Spiralform langsam nach oben und kommt auf
                              									diesem Wege mit dem Wasser, welches durch Rohre oder Düsen b fein verteilt ausströmt, in innige Berührung. Die Saugwirkung im Zentrum
                              									des Wirbels wird mit Hilfe eines Ventilators c erzeugt;
                              									die gekühlte Luft sammelt sich in d, das gleichfalls
                              									gekühlte Wasser in e.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 735
                              Fig. 1. Luftexpansionsmaschine von Brunn.
                              
                           Eine Luftexpansions-Maschine, auf welche Thomas Cole und
                              										William Lawes Cole in London das deutsche
                              									Reichspatent No. 115503 erhielten, bildet einen doppelwandigen Expansionszylinder,
                              									bei welchem die gekühlte und komprimierte Luft durch einen spiralförmig zwischen den
                              									Wandungen des Zylinders verlaufenden Kanal hindurchgeht, in welchem die Luft sich
                              									ausdehnt und die aufgenommene Feuchtigkeit abgiebt. Da infolge der spiralförmigen
                              									Führung die Luft einen sehr langen Weg zwischen den Wandungen des Zylinders
                              									durchläuft, kühlt sie sich sehr stark ab und wird in hohem Grade getrocknet, wodurch
                              									die Bildung von Schnee oder Reif und das daraus sich ergebende Festsetzen der
                              									Ventile verhindert wird. Die sonst erforderliche häufige Reinigung der Maschine kann
                              									somit erheblich beschränkt werden.
                           Eine Vorrichtung zum Kühlen von Luft mittels Compression, Abkühlung und darauf
                              									folgender Expansion ist dem Edgar Charles Thrupp in
                              
                              									Walton on Thames (England) durch D. R. P. 115421 geschützt. Die Expansion der Luft
                              									soll in einer nach Art der Turbinen gebauten Kraftmaschine ausgeführt werden, welche
                              									mit grosser Geschwindigkeit läuft und äussere Arbeit verrichtet. Jede geeignete und
                              									wirksame Turbinenform kann hierzu verwendet werden, doch ist es wünschenswert, die
                              
                              									Wellen- oder Spindellager und das Drucklager, falls ein solches vorhanden ist, in
                              									einiger Entfernung von dem Arbeitsraum anzuordnen, zu dem doppelten Zwecke, eine
                              									Reibung fester Flächen oder Schmiermittel nahe der kalten Luft zu vermeiden und ein
                              									Gefrieren des Oeles zu verhindern. Fig. 2 giebt die
                              									schematische Darstellung einer Luftexpansionsmaschine einfachster Art dar, bei
                              									welcher der Expansionszylinder durch eine Turbine ersetzt ist. A ist der Dampfzylinder, B
                              									der Kompressionszylinder, C ein gewöhnliches, in Wasser
                              									eintauchendes Luftkühlrohr oder Temperaturwechsler und E eine Turbine, die durch einen Strahl komprimierter Luft angetrieben
                              									wird, welcher nach Art des Wasserstrahles in einem Peltonrad auf eine Anzahl
                              
                              
                              									radialer Flügel einwirkt. Der komprimierte Teil der Luft geht zu einem Behälter F, und der gasförmige Teil entweicht durch ein Rohr G, geht durch den Temperaturwechsler D und kehrt dann zu dem Saugrohr H des Luftkompressors zurück, wobei er sich mit der bei
                              										I einströmenden frischen Luft mischt. Die mit
                              
                              									grosser Geschwindigkeit rotierende Turbine E ist durch
                              									ein geeignetes Wechselgetriebe mit der Welle L
                              									verbunden, die ein Rad trägt, welches durch einen Riemen mit dem Schwungrad K der Luftkompressionsmaschine verbunden ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 735
                              Fig. 2. Schema der Expansionsmaschine von Thrupp.
                              
                           Die Vorrichtung von Frederick William Tannet-Walker in
                              									Hunslet (England) und Daniel Mc Gill in Petone
                              									(Neu-Seeland), D. R. P. No. 115671 bezweckt, bei Kältemaschinen, die durch
                              									Expansionskraft von Gasen und Dämpfen arbeiten, das im Ausdehnungszylinder durch
                              									Ausdehnung äusserst stark abgekühlte Gas im Ausdehnungszylinder selbst oder beim
                              									Austritt aus demselben, mit massig kalten Gasen, bezw. Dämpfen zu vermischen, die
                              									etwa schon zu Kühlzwecken gedient haben und daher wärmer geworden sind, um hierdurch
                              									den grossen Kälteverlust auf dem Wege vom Ausdehnungszylinder zur Kühlkammer zu
                              									verringern. In Fig. 3 ist die Vorrichtung im
                              									senkrechten Schnitt dargestellt. Das abgekühlte, zusammengepresste Gas wird dem
                              									Ausdehnungszylinder 6 durch das Rohr 46 und das gesteuerte Ventil 37 zugeleitet,
                              									während die massig kalten Gase und Dämpfe durch das Rohr 47 eintreten. Das Ventil 37
                              									schliesst sich nach etwa einem Drittel des Hubes, so dass das Gas oder der Dampf
                              									dann nur durch Expansion wirkt; überdies sind die Drucke und Abmessungen so gewählt,
                              									dass der Druck des expandierenden Gases noch vor Beendigung des Kolbenhubes unter
                              									den Atmosphärendruck, bezw. den Druck im Rohre 47 sinkt. Sobald dies geschehen ist,
                              									wird das gesteuerte Ventil 38 geöffnet, und infolgedessen Gas oder Dampf aus Rohr 47
                              									in das Innere des Zylinders 6 gesaugt, welches sich dort mit dem äusserst kalten,
                              									expandierten Gas oder Dampf vermischt, worauf diese hierdurch etwas wärmer gewordene
                              									Gasmenge durch das Rohr 48 zu jenem Raume strömt, in welchem es zu Kühlzwecken
                              									nutzbar gemacht werden soll. Es werden hierdurch die Kälteverluste im Rohr 48
                              									bedeutend verringert. Will man grössere Mengen massig kalter Gase oder Dämpfe mit
                              									den äusserst kalten, expandierten Gasen oder Dämpfen aus dem Zylinder 6 vermischen,
                              									so empfiehlt es sich, die Rohre 47 und 48 durch eine Pumpe oder einen Ventilator zu
                              									verbinden, so dass Gas oder Dampf aus Rohr 47 unmittelbar nach Rohr 48 geleitet
                              									wird; der Einlass von massig kaltem Gas oder Dampf in den Zylinder 6 kann dann
                              									entfallen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 735
                              Fig. 3. Vorrichtung von Tannet-Walker u. Mc Gill.
                              
                           Zur gleichzeitigen Erzeugung von Kälte und Betriebskraft haben Frederick William Tannett-Walker in Hunslet (England)
                              									und Daniel Mc Gill in Wellington (Neu-Seeland) die
                              									Luftexpansionsmaschine D. R. P. No. 110976 konstruiert. Die Erfindung bezieht sich
                              									auf Maschinen jener bekannten Art, welche Luft oder ein anderes Gas zusammenpressen
                              									und nach Abkühlung unter Arbeitsverrichtung ausdehnen lassen. Sie bezweckt, die in
                              									den Arbeits- und Ausdehnungszylindern 
                              									geleistete Arbeit unter gleichzeitiger, gleichmässiger Verteilung derselben
                              									dazu zu verwenden, die Zusammenpressung mit Hilfe von Kraftsammlern herbeizuführen.
                              									Wie die schematische Darstellung Fig. 4 zeigt, sind
                              									der Zusammendrückungs- und Ausdehnungszylinder 1 u. 2 einfach wirkend; ihre
                              									Kolbenstangen 9 und 10 sind mit einem Querkopfe 3 verbunden, welcher seinen Antrieb
                              									durch einen einfach wirkenden Dampf- oder anderen Zylinder oder durch zwei einfach
                              									wirkende Zylinder 4, einen Hochdruck- und einen Niederdruckzylinder, erhält, die zu
                              									verschiedenen Seiten des Zusammendrückungszylinders 1 angeordnet sind und entweder
                              									zusammen arbeiten, oder aber bei Gasmotoren, welche einen Arbeitshub für je zwei
                              									Umdrehungen machen, abwechselnd arbeiten. Auf einer Seite des Querkopfes 3, und zwar
                              									zweckmässig zu beiden Seiten des Ausdehnungszylinders 2, sind zwei hydraulische, mit
                              									einem Akkumulator 7 verbundene Zylinder 5 angeordnet, deren Kolbenstangen 8 am
                              									Querkopfe 3 angreifen. Während des Arbeitshubes der Zylinder 4 wird Luft in den
                              									Druckzylinder 1 gesaugt und ausgedehnte und abgekühlte Luft geht von einer Seite des
                              									Kolbens im Ausdehnungszylinder 2 zur anderen, zugleich wird von den Zylindern 5
                              									Wasser durch das Rohr 6 in den Akkumulator 7 gedrückt und schliesslich tritt am Ende
                              									des Hubes aus der Kühl- und Trockenvorrichtung 21 zusammengedrückte Luft rechts in
                              									den Zylinder 2 ein. Die Ausdehnung dieser Luft und der Druck des Wassers im
                              									Akkumulator 7 auf die Kolben der Zylinder 5 bewirken den Rückhub. Hierbei wird Luft
                              
                              									links im Zylinder 1 zusammengedrückt, die gegen Ende des Hubes durch das Rohr 20 in
                              									die übliche Kühl- und Trockeneinrichtung 21 gepresst wird. Zugleich wird mit Beginn
                              									des Rückhubes Luft durch das Rohr 18 aus der Kammer 19 rechts in den Zylinder 1
                              									gedrückt, die nach etwa ⅛ des Rückhubes durch Expansion wirkt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 736
                              Fig. 4. Schema der Maschine zur gleichzeitigen Erzeugung von Kälte und Betriebskraft von Tannet-Walker und Mc Gill.
                              
                           
                        
                           B. Kompressions-Kühlmaschinen.
                           Eine neue Konstruktion von Kompressions-Kühlmaschinen, welche sich durch kompendiöse
                              
                              									Anordnung auszeichnet, ist von Block angegeben (s. Fig. 5). Mit Ausnahme des Ammoniak-Vergasungskessels
                              									und des Eisbildners sind bei dieser Eismaschine alle Teile auf einer einzigen
                              									Grundplatte gruppiert, und zwar befindet sich auf einer Seite der mit Riemenantrieb
                              									ausgerüstete Kompressor a, auf der anderen Seite der
                              									Kondensator b mit eingebautem Verflüssiger, und
                              									zwischen beiden der Oel- bezw. Wasserabscheider c und
                              									der Verteiler d. Der Antrieb des Kompressors a erfolgt von einer beliebigen Kraftquelle aus durch
                              									die Riemenscheibe e2,
                              									wobei der Antriebsriemen e1 mittels der durch die Schraubvorrichtung f
                              									regulierbaren Spannrolle stets straff erhalten wird. Die vom Vergasungskessel
                              									kommenden, in den Kompressor a eintretenden
                              									Ammoniakdämpfe werden durch diesen und durch das Rohr h
                              									in den mit einer Rohrspirale ausgerüsteten Behälter c
                              									gepresst und hier von ihren Oel- bezw. Wasserbestandteilen geschieden. Die
                              
                              									gereinigten Dämpfe gelangen dann durch das Rohr i in
                              
                              									den Kondensator b, bezw. in dessen von Wasser umspülte
                              									Kühlrohrschlange k, in welcher sie kondensieren und
                              									sich teilweise schon hier, zum grössten Teil aber erst in dem in die Rohrschlange
                              										k eingebauten Zylinderbehälter l verflüssigen. Am Fusse des letzteren, diesen und den
                              									Kondensator durch das Rohr m verlassend, tritt das
                              									flüssige Ammoniak in den Verteiler d ein und
                              									gelangt von hier aus in genau regulierbaren Mengen durch das Rohr n in den Eisbildner. Das im Behälter c zurückbleibende Oel steigt durch das Rohr o in den Zylinder p (s.
                              										Fig. 6) der Schmierpumpe q, geht durch den Kolben r resp. dessen
                              									Füllnuten r1 in
                              									regulierbaren Mengen in den Kanal s1 (Fig. 7) des
                              									Kompressorzylinders s und gelangt so in diesen selbst.
                              									Der Zylinder s ist einfach wirkend und mit einem
                              									Klappenventilkolben ausgerüstet. Das durch die Stopfbüchse o
                              									1 austretende Oel sammelt sich in der Schale t (Fig. 5), von wo es
                              									durch das Rohr t1 zur
                              									Pleuelstange u (Fig. 8)
                              									gelangt. Die Lagerschalen t4 der letzteren dürfen, da etwas Ammoniak im Oel stets zurückbleibt, nicht
                              									aus Bronze, welche von Ammoniak angegriffen wird, hergestellt sein.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 736
                              Fig. 5. Kompressions-Kühlmaschine von Block.
                              
                           Der Oel- bezw. Wasserabscheider besteht aus einem gusseisernen Behälter mit luftdicht
                              									aufgeschraubtem Deckel und ist am Boden vorteilhafterweise mit einem
                              									Wasserablassrohr ausgerüstet. Das Rohr i führt vom
                              
                              									Abscheiderdeckel aus in die Kondensator-Rohrschlange k,
                              									welche das Ammoniak von oben nach unten durchströmt, umgekehrt wie das durch Rohr
                              										v eintretende, durch Rohr v1 aber wieder austretende Kühlwasser.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 736
                              Fig. 6. Schmierpumpe.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 736
                              Fig. 7. Kompressorzylinder.
                              
                           Von ganz eigenartiger Konstruktion ist der Verteiler d.
                              									Er besteht aus einer mit quadratischen, an zwei Seiten ein-, oben aber ausmündenden
                              									Kanälen x1 und x
                              									2 (Fig. 9) versehenen
                              									Platte x, welche in der Mitte durch eine senkrecht
                              									stehende Welle w durchbrochen wird. Auf der Platte x rotiert der mit der Welle w verbundene Rundschieber w1, dessen Kanal w2 mit seiner Mündung am Boden mit den oberen
                              									Ausmündungen der Kanäle x1 und x2
                              									korrespondiert.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 736
                              Fig. 8. Pleuelstange.
                              
                           Vom letzteren steht nun der eine mit dem vom Kondensator b kommenden Rohr m (Fig. 5), der andere mit dem nach dem Eisbildner
                              									führenden Rohr n in Verbindung, so dass bei Drehung des
                              									Schiebers w1 sein Kanal
                              										w2 nach seiner
                              									Füllung durch Rohr m nach einer Vierteldrehung seinen
                              									Inhalt ins Rohr u abgiebt, 
                              									nach einer Dreivierteldrehung aber erst eine neue Ladung nieder aufnimmt.
                           Das Volumen des Kanals w2 und somit seine jeweilige Füllung ist regulierbar durch einen
                              									Schraubstift w
                              									3 im oberen Ende des Kanals w2. Die Drehbewegung des Schiebers w1 erfolgt durch den
                              									Antrieb der Welle w mittels eines konischen
                              									Rädergetriebes z resp. durch das mit der Achse z1 und der Achse der
                              									Riemenscheibe e2
                              									verbundene Schraubenradgetriebe z2 (s. Fig. 5).
                           Die Achse z1 veranlasst
                              									auch gleichzeitig die Bethätigung der Schmierpumpe q,
                              									deren Kolben r resp. deren Kolbenstange r2 durch die Kurbel y und den Doppelhebel y1 zwangläufig angehoben wird, dagegen selbstthätig
                              									infolge des Eigengewichtes wieder nach unten fällt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 737
                              Fig. 9. Verteiler.
                              
                           Eine andere Kompressionspumpe für Kälteerzeugungs-Maschinen von L. Wepner konstruiert, ist in Fig. 10 dargestellt. Ihre Eigentümlichkeit besteht darin, dass die
                              									Längsachsen der Ventile a und b parallel zur Achse des Zylinders angeordnet sind.
                           Der hierdurch entstehende grössere schädliche Raum e
                              									unterhalb der Ventile wird in der äussersten Stellung des Kolbens durch einen
                              									Winkelkanal d mit dem Saugraum f in Verbindung gebracht, so dass ein Druckausgleich stattfindet.
                              									Gleichzeitig wird durch den Winkelkanal d und das
                              									Rückschlagventil h dem Kolben und den Ventilen
                              									Schmiermaterial zugeführt. (Gebrauchsmust. No. 119634, W. 7838.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 737
                              Fig. 10. Kompressionspumpe von Wepner.
                              
                           Die neue Konstruktion der Kühlmaschinen der Ideal
                                 										Refrigerating and Manufacturing Co. Chicago (Fig.
                                 										11) besteht darin, dass der Kreuzkopf nicht direkt mittels einer
                              									Pleuelstange vom Kurbelzapfen angetrieben wird, sondern dass vom Kurbelzapfen aus
                              									mittels der Pleuelstange F zunächst ein Hebel G in Schwingungen versetzt wird, an dessen oberem Ende
                              									im Zapfen S die Pleuelstange angreift, welche den
                              									Kreuzkopf G1
                              									bewegt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 737
                              Fig. 11. Kühlmaschine der Ideal Refrigerating and Manufacturing Co., Chicago.
                              
                           Durch diese Anordnung wird am Ende des Hubes eine verlangsamte Bewegung des Kolbens
                              									erzielt, wodurch den Ventilen mehr Zeit gelassen wird sich zu schliessen, als wie
                              									bei der direkten Bethätigung des Kreuzkopfes durch die Pleuelstange vom Kurbelzapfen
                              									aus.
                           Ob allerdings der dadurch erreichte Vorteil die wesentliche Komplikation des
                              									Bewegungsmechanismus rechtfertigt, erscheint sehr fraglich. (D. R. P. No.
                              									106348.)
                           Eine neue Hahnsteuerung an Kompressionspumpen ist von L.
                                 										Wepner in Fürth vorgeschlagen. Der Ersatz der bei den Kompressoren
                              									gewöhnlich angewendeten Ventile durch Drehschieber soll hauptsächlich den Zweck
                              									haben, die Uebelstände zu vermeiden, welche durch den Bruch und das Hereinfallen
                              									eines Ventils in den Kompressor-Zylinder entstehen können. Bei der in Fig. 12–14
                              									dargestellten Hahnsteuerung öffnet oder schliesst der Hahn a durch Drehung nach rechts oder links die Saugleitung b oder die Druckleitung c.
                              									Die Drehung wird durch ein Exzenter bewirkt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 737
                              Hahnsteuerung an Kompressionspumpen von Wepner.
                              
                           Um Festsitzen des Hahnes zu vermeiden, ist die Konizität desselben sehr stark
                              									gewählt. Da die grössere Grundfläche des Hahnkegels nach dem Raum g zeigt, welcher mit dem Druckraum in Verbindung steht,
                              									wird der Hahn durch den Ueberdruck stetig auf seine Sitzfläche aufgepresst.
                           Unterstützt wird diese Pressung durch die Feder i (Fig. 12). Die
                              									andere Seite des Hahngehäuses steht mit dem Raum m in
                              
                              									Verbindung, von dem der Kanal n zum Saugkanal b führt. Die Stopfbüchsen stehen also nur unter
                              									Saugdruck und wird ausser dem etwa durch den Hahn durchtretendes Kältemittel vom
                              									Kompressor wieder eingesaugt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 737
                              Fig. 15. Oelabscheider von Blum.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 737
                              Fig. 16. Kondensator an Eismaschinen.
                              
                           Die schädlichen Räume sind auf das kleinstmögliche Mass reduziert und ist ausserdem
                              									noch ein Druckausgleich durch im Zylinder eingeschnittene Rillen v hergestellt. (D. R.-P. 105229.)
                           Der Oelabscheider für Kompressionsmaschinen von Emil
                                 										Blum in Zürich (D. R.-P. 103543) ist so eingerichtet, dass das gesamte mit
                              
                              									dem Gasstrom kommende Oel entweder wieder mit ersterem austritt und den Kreislauf
                              									des Gases durch die Maschine mitmacht oder aus der Maschine gezogen werden kann. Er
                              									bezweckt ferner durch Querschnittserweiterung Ruhe in den bewegten Gasstrom zu
                              									bringen, wodurch die Ventilstösse gedämpft werden. Erreicht wird dieser doppelte
                              									Zweck durch das Ueberlaufrohr b (Fig. 15). Das aus dem Gasstrom ausgeschiedene Oel kann
                              									nur den unteren Teil d des Oelabscheiders füllen und
                              									dann entweder durch den Hahn c abgelassen werden oder
                              									es läuft, wenn letzterer geschlossen bleibt, in das Rohr a über und wird 
                              									dann von dem Gasstrom wieder mit fortgerissen. Der obere Teil des
                              									Oelabscheiders bleibt jedoch stets leer und dient daher dauernd als Windkessel.
                           Ein Kondensator an Eismaschinen. Die unterer. 99887 für
                              									das deutsche Reich patentierte Konstruktion zeigt die Verwendung dünnblättriger
                              
                              									Drahtgewebe oder durchlochter Platten als Kühlflächen zum Verdichten oder Abkühlen
                              									von Wasserdampf. Die Neuerung besteht darin, einen Kondensator von grosser
                              									Kühlfläche verhältnismässig klein zu gestalten, sowie ein bequemes und leichtes
                              									Auseinandernehmen behufs Reinigung und Auswechselung einzelner Teile zu ermöglichen.
                              										Fig. 16 zeigt den Schnitt eines derartigen
                              									Kondensators. Derselbe wird aus Platten a
                              									zusammengesetzt, welche aus Drahtgewebe bestehen. Dieselben werden durch
                              									Dichtungsringe b aus einem Wärmeschutzmittel von
                              									einander getrennt und mittels der Schrauben c zwischen
                              									den Endplatten d eingespannt, so dass die Platten a über die Dichtungsringe herausragen. Es entsteht
                              									somit ein dampfdichter Behälter, in welchem der Dampf durch das Einlassrohr f eintritt. Der Dampf trifft auf das Drahtgewebe a und kühlt sich hieran rasch ab, da die Platten a die Wärme von innen nach aussen leiten und die
                              									zwischen ihren herausragenden Teilen umlaufende Luft das Holzwerk kühl erhält. Das
                              									Rohr g dient zum Ablauf des Kondensator.
                           
                              (Fortsetzung folgt.)