| Titel: | Wert und Bestimmung- des Kohlensäuregehaltes der Heizgase. | 
| Autor: | A. Dosch | 
| Fundstelle: | Band 318, Jahrgang 1903, S. 90 | 
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                        Wert und Bestimmung- des Kohlensäuregehaltes der
                           								Heizgase.
                        Von A. Dosch,
                           								Köln.
                        (Fortsetzung von S. 59 d. Bd.)
                        Wert und Bestimmung- des Kohlensäuregehaltes der
                           								Heizgase.
                        
                     
                        
                           
                              
                              5. Der Rauchgas-Analysator nach Krell-Schultze.
                              
                                 
                                 G. A. Schultze, Berlin SW.
                                 
                              
                           Um den vorbeschriebenen Apparat, welcher nur nach jedesmaligem Ansaugen der
                              									Verbrennungsprodukte ein Ablesen des Kohlensäuregehaltes gestattet, auch für stetige
                              									Anzeige geeignet zu machen, musste seine Konstruktion entsprechend abgeändert
                              									werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 90
                              Fig. 28. Schema des Rauchgasanalysators nach Krell-Schultze.
                              
                           Der geänderte Apparat besteht in der Hauptsache ebenfalls aus Manometer B und dem Rohrsystem A
                              										(Fig. 28), nur dass bei ihm statt der einen
                              									Standröhre deren zwei zur Anwendung gelangt sind und zwar wird durch eine dieser
                              									Röhren gewöhnliche Luft, durch die andere Rauchgas angesaugt und der
                              									Gewichtsunterschied dieser beiden Grasarten wird auf das Manometer übertragen und
                              									von demselben angezeigt.
                           Die beiden, in einem Blechmantel liegenden Standröhren a
                              									und b von etwa 30 mm l. W. und 1,75 m Höhe, vereinigen
                              									sich an ihrem oberen Ende bei x, woselbst ein
                              									halbzölliges Gasrohr g ansetzt, welches zunächst
                              									senkrecht nach unten und dann weiter zum Saugeapparate führt (vergleiche auch Fig. 29). Rohr g trägt
                              									ein kleines Reguliermanometer j und den Absperrhahn h; ersterer dient zur Einregulierung des
                              									Saugeapparates, letzterer zum Absperren der Saugeleitung. Die Röhren a und b sind an ihrem
                              									unteren Teile mit den Hähnen f, l und v, beziehungweise e, k und
                              										w versehen. Die Hähne f und v, bezw. e
                              									und w sind nach hinten gerichtet, während die
                              									Dreiweghähne l und k
                              									seitwärts in a und b
                              									einmünden und zwecks gleichzeitigen Einstellens durch eine Hahnstange gekuppelt
                              									sind.
                           Setzt man den Saugeapparat (Fig. 31, S. 91) in
                              									Thätigkeit, so treten durch die von den Kesselzügen kommende Leitung d und den Hahn f die
                              									Rauchgase in das Standröhra ein, während durch
                              									Hahn e Luft einzieht. Beide Gasarten gehen nach oben
                              									und bei x durch g ab. Auf
                              									diese Weise entstehen zwei Gassäulen von gleichem Durchmesser und gleicher Höhe H, deren Gewichtsunterschied um so grösser wird, je
                              									mehr Kohlensäure die Rauchgase enthalten. Da das Gewicht der Luftsäule in b stets gleichbleibt, dasjenige der Gassäule in a aber hauptsächlich von dem Kohlensäuregehalte
                              									abhängt, so kann der vorhandene Gewichtsunterschied unmittelbar zur Bestimmung des
                              									Kohlensäuregehaltes benutzt werden.
                           Zu diesem Zwecke sind die beiden Gassäulen bei l und k durch feste Leitungen n
                              									und m mit dem Differenzialmanometer B verbunden. Dasselbe besteht aus der gusseisernen
                              									Grundplatte o mit der angegossenen Dose q (siehe auch Fig. 30),
                              									in deren Wandung fest gelagert und in bestimmtem Neigungswinkel gebracht, das
                              									starkwandige Glasrohr r (Fig.
                                 										28) liegt, welches an seinem Ende nochmals gestützt und in seiner Lage
                              									unverrückbar gehalten wird. Mit Hilfe der Stellschrauben p, sowie der beiden Wasserwagen s und t wird das Manometer und mit ihm das Messrohr in genau
                              
                              									wagerechte Lage gebracht, in welcher es verbleibt. In die Dose giesst man bei i die aus reinem Alkohol bestehende, intensiv gefärbte
                              									Messflüssigkeit, bis dieselbe den Nullpunkt der neben dem Messrohr liegenden Skala
                              									berührt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 90
                              Fig. 29. Rohrsystem.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 90
                              Fig. 30. Mikromanometer der Rauchgaswage nach Krell.
                              
                           Sind nun die beiden Gassäulen a und b in Verbindung mit der Dose und dem Messrohr gebracht,
                              									so wird das Manometer durch Ansteigen der Flüssigkeit im Messrohr den
                              									Gewichtsunterschied der beiden Gassäulen und mithin, da die Skala dementsprechend
                              									angefertigt ist, den Kohlensäuregehalt der Heizgase unmittelbar anzeigen. Da die
                              									Rauchgase ununterbrochen durch den Apparat gesogen werden, so macht sich der stets
                              									wechselnde Kohlensäuregehalt an dem sich entsprechend ändernden Stand der
                              									Flüssigkeit bemerkbar, so dass der jeweilige CO2-Gehalt in
                              									jedem Augenblick ermittelt werden kann.
                           
                           Die an dem Messrohr anliegende Holzskala hat eine ungleiche, durch die
                              									Abweichungen des Messrohres von der genau geraden Form bedingte Teilung, wobei jedes
                              									Teilstrichintervall \frac{1}{400} mm Wassersäule entspricht. Diese ungleichen Teilungen
                              									am Messrohr werden durch eine Kompensationsskala auf eine gleichförmige,
                              									gleichwertige Teilung übertragen, an welcher der die Kohlensäureteilung tragende
                              									Schieber gleitet. Der letztere hat in dem Teilungszwischenraum zwischen 0% und 1%
                              									bei 0,6% einen durchgehenden Teilstrich, den korrigierten Nullpunkt, welcher anstatt
                              									des bezeichneten Nullpunktes der Schieberskala bei den Messungen auf den Nullpunkt
                              									des Mikromanometers, bezw. auf den Meniscus der Sperrflüssigkeit eingestellt werden
                              									muss. Es soll durch diese Korrektion dem Einfluss des grösseren
                              									Feuchtigkeitsgehaltes der Verbrennungsprodukte gegenüber der atmosphärischen Luft
                              									Rechnung getragen werden, da hier das Wasser durch besondere Apparate nicht
                              									ausgeschieden wird. Jedoch ist am unteren Ende des Standrohres a (Fig. 28) ein
                              									Wasserverschluss z vorgesehen, welcher den Zweck hat,
                              									das sich während des Durchganges der Rauchgase durch den Apparat ausscheidende
                              									Wasser abzuleiten.
                           Die Verbindungsleitungen m und n haben in u und u1 eingeschaltete kleine Gefässe,
                              									welche reinen Alkohol enthalten und durch Gummistopfen verschlossen sind. Der
                              									Alkohol verhindert durch eigenes Verdunsten dasjenige der Sperrflüssigkeit.
                           Der Gasanalysator soll mit seiner Grundpatte auf einer festen Unterlage in einer Höhe
                              									von etwa 0,8 m über dem Boden aufgestellt werden, wobei zugleich darauf zu achten
                              									ist, dass der Apparat von strahlender Wärme u.s.w. nicht beeinflusst wird. Die
                              									Entfernung von der Gasentnahmestelle soll zwar nicht unnötig gross genommen werden,
                              									doch ist es, wenn anderen Bedingungen nicht entsprochen werden kann, vorzuziehen,
                              									die Gaszuleitung zu verlängern; 10 m und etwas mehr ist noch zulässig.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 91
                              Fig. 31. Sauge-Vorrichtung für den Fall, dass die Absaugung mit Druckwasser
                                 										erfolgt.
                              
                           Der Strahlapparat (Sauge-Vorrichtung, Fig. 31), soll
                              									möglichst dicht am Gasanalysator aufgestellt werden, damit eine Einregulierung der
                              									zuströmenden Gasmenge erfolgen kann, ohne dass der Beobachter genötigt ist, seine
                              									Stellung vor dem Apparate zu verändern. Bisher sind zum Ansaugen der Rauchgase
                              									unmittelbar durch den Schornsteinzug bethätigte Apparate verwendet worden. Da
                              									dieselben jedoch zu sehr den Witterungseinflüssen unterworfen sind, so kommen für
                              									vorliegenden Fall Strahlapparate zur Anwendung. welche durch Wasser betrieben
                              									werden; nötigenfalls kann das Ansaugen auch mit Dampf bewerkstelligt werden und
                              									werden für diesen Fall besondere Apparate geliefert.
                           Für gewöhnlich wird für den Betrieb des Saugers ein Wasserdruck von nicht unter 2
                              									Atm. in Aussicht genommen und soll der zur Verfügung stehende Druck ein möglichst
                              									gleichmässiger sein, so dass es am besten ist, die Wasserzuleitung an ein
                              									Hochwasserreservoir, von anderen Leitungen unabhängig, anzuschliessen. Das
                              									Wasserablaufrohr wird nach einem Wasserablaufkanal oder der Kondenswasser-Cysterne
                              									geführt, in welch letzterem Falle ein Wasserverlust vermieden wird.
                           Bevor der Apparat in Benutzung genommen wird, muss die Rohrleitung auf Dichtheit
                              									geprüft werden, was in derWeise geschieht, dass man alle Hähne bis auf l (Fig. 28) schliesst,
                              									auch die Verbindung zwischen Gasentnahmerohr und Wattefilter absperrt und dann mit
                              									dem Munde durch den Wasserverschluss z eine Wassersäule
                              									von 100–150 mm im Manometer j ansaugt. Ist die Leitung
                              									dicht, so muss j auf diesen Stand verbleiben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 91
                              Fig. 32. Gasentnahme Vorrichtung und Gasfilter.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 91
                              Fig. 33. Diagramm V. Ergebnis ohne Verwendung des Gasanalysators.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 91
                              Fig. 34. Diagramm. VI. Ergebnis mit Verwendung des Gasanalysators.
                              
                           Bei Inbetriebsetzung des Apparates wird zunächst das den Wasserzuschuss regelnde
                              									Ventil (oder Hahn) behutsam geöffnet, bis das Manometer j einen Unterdruck von 150 mm oder mehr zeigt. Sodann wird das Ventil h am Gasanalysator nach und nach so weit beigedreht,
                              									bis das Manometer nur noch 100 mm zeigt. Alsdann wird der Hahn f für die Gaszuleitung vollständig geöffnet und Hahn
                              										e für den Luftzufluss vollständig geschlossen,
                              									welcher nebst dem Hahn h
                              									bisher offen war,
                              									während alle anderen Hähne geschlossen waren. Das Manometer j wird, nachdem e geschlossen ist, eine
                              									geringere Unterpressung als 100 mm zeigen, und zwar um so weniger, je weniger
                              									Widerstände in dem Gaszuleitungsrohr vorhanden sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 92
                              Fig. 35. Ansicht der Fundament- und Niveauplatte mit Mikromanometer.
                              
                           Wenn an der Gasentnahmestelle kein Unterdrück (Zug) vorhanden sein würde, so brauchte
                              									nur der Hahn f nach und nach so weit geschlossen zu
                              									werden, bis das Manometer j auf 100 mm zeigt. Wird
                              									jetzt der Lufthahn e ganz geöffnet, so fällt das
                              									Manometer auf 25–30 mm Zug herab und es gehen nun durch die beiden Standrohre a und b gleiche Mengen von
                              									Gasen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 92
                              Fig. 36. Aufsicht auf das Mikromanometer und die Registrier-Kamera.
                              
                           Wenn aber an der Entnahmestelle der Verbrennungsprodukte, wie es gewöhnlich der Fall,
                              									ein Unterdruck (Zug) vorhanden ist, so muss die Einregulierung des Hahnes f in der oben beschriebenen Weise nicht auf 100 mm
                              									Unterdruck im Manometer j, sondern auf 100 mm, weniger
                              									dem Vierfachen des an der Gasentnahmestelle herrschenden Unterdruckes geschehen, so
                              									dass, wenn dieser Unterdruck z.B. 7 mm beträgt, der Hahn f auf
                           100 – 4 . 7 = 72 mm
                           Unterdruck im Manometer einreguliert werden muss. DieFeststellung des an der
                              									Gasentnahmestelle herrschenden Unterdruckes kann in einfacher, leicht erkennbarer
                              									Weise durch das Manometer j selbst bestimmt werden.
                           Da in den Standröhren a und b ein Unterdruck von 20 mm und mehr herrscht, der ganze Ausschlag des
                              									Mikromanometers aber nur ½ mm beträgt, so ist es notwendig, dass bei der Verbindung
                              									der Mikromanometerschenkel mit den Standröhren durch Umlegen der Hebelstange für die
                              									Hähne k und l nach rechts,
                              									diese beiden Hähne gleichzeitig öffnen. Es wird dies dadurch erreicht, dass die
                              									gegenseitige Lage der Hähne durch Verschiebung des Hebelendes auf der
                              									Verbindungsstange, wofür kleine Stellschrauben vorgesehen sind, reguliert werden
                              									kann.
                           Es möge noch bemerkt sein, dass eine Trocknung der Verbrennungsprodukte durch
                              									Chlorkalcium bei diesem Apparate nicht erforderlich ist. Selbstverständlich müssen
                              
                              									aber die Verbrennungsprodukte von Russ und Flugasche gereinigt werden, ehe sie in
                              									den Apparat gelangen; für diesen Zweck dient der Wattefilter (Fig. 32), bei welchem sowohl vor dem Eintritt der Gase
                              									als nach dem Verlassen desselben je ein Wasserabscheider angeordnet wird.
                           In welcher Weise sich der Gehalt der Rauchgase bei Verwendung des
                              									Rauchgas-Analysators gegenüber einem Betrieb ohne Benutzung desselben ändern kann,
                              									lassen die Diagramme V und VI (Fig. 33 u. 34) erkennen, von welchen das erstere ohne Verwendung des Apparates, das
                              									letztere unter Benutzung desselben erhalten wurde. Aus den Diagrammen bestimmte ich
                              									den mittleren Kohlensäuregehalt zu 9,4% ohne Benutzung, und zu 12,6% mit Benutzung
                              									des Apparates. Nimmt man die mittlere Abgastemperatur wiederum zu 250° an, so
                              									ergiebt sich der Verlust durch die Abgase im ersten Falle (für Diagramm V)
                           q_v=0,66\cdot \frac{250}{9,4}=17,5 % des Heizwertes
                           und im zweiten Falle (für Diagramm VI)
                           q_v=0,66\cdot \frac{250}{12,6}=13,09 % des Heizwertes.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 92
                              Fig. 37. Ansicht der Registriervorrichtung.
                              
                           Der vorgeschriebene Apparat zeigt den Kohlensäuregehalt wohl kontinuierlich an, giebt
                              									jedoch in der besprochenen Konstruktion kein zusammenhängendes Bild von der Höhe des Kohlensäuregehaltes
                              									zu bestimmten Zeiten, es sei denn, dass der Stand des Mikromanometers fortlaufend
                              									niedergeschrieben werde.
                           Um bei dem Gasanalysator eine selbstthätige Aufzeichnung zu erreichen, wird derselbe
                              									in Verbindung mit einer elektrischen Glühlampe gebracht, die den jeweiligen Stand
                              
                              									der Sperrflüssigkeit im Mikromanometer in bestimmten Zeitabschnitten auf
                              									lichtempfindlichem Papier, welches in einer Dunkelkammer, der sogen.
                              									Registrierkamera, der Zeit entsprechend fortbewegt wird, markiert.
                           Bei dieser Anordnung ist der gesamte Apparat auf der Fundamentplatte F (Fig. 35), einer
                              									starken kreuzförmigen Eisenplatte untergebracht; das Rohrsystem ist gegenüber dem
                              
                              									gewöhnlichen Apparate nicht verschieden. Zur Aufnahme des Gewindezapfens des
                              									Rohrsystems ist die Platte F mit dem Loch 1 versehen und wird das Rohr mittels Mutter von unten
                              
                              									festgeschraubt. Auf der Fläche der Fundamentplatte befinden sich drei Versenkungen,
                              									in welche der Stift 2 und die beiden Stellschrauben 3 und 4 der sogen.
                              									Niveauplatte N passen. Die beiden Löcher 15 und 16 in letzterer
                              									dienen zur Aufnahme der beiden Ständer 13 und 14, welche das Mikromanometer tragen. Die
                              									Stellschrauben 3 und 4
                              									dienen zur genau wagerechten Einstellung des gesamten Apparates und insbesondere des
                              									Mikromanometers.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 93
                              Fig. 38. Kamera.
                              
                           Das Mikromanometer selbst ist ähnlich dem bereits beschriebenen und besteht aus der
                              									horizontalen, schmalen Platte 5 mit angegossener, oben
                              									durch aufgeschraubtem Deckel festverschlossener Dose 6
                              									(s. Fig. 35 und 36,
                              									sowie Gesamtansicht des Apparates, Fig. 37), welche
                              									zum Schütze gegen schroffe Temperaturschwankungen mit Filz umkleidet ist. In dem
                              									Deckel befindet sich die winkelförmige Schlauchtülle 7,
                              									unten im Boden die mit feinem Gewinde versehene starke Regulierschraube 8. In die Dose ist linksseitig das starkwandige
                              									Glasmessröhr 9 fest eingedichtet und in dem kleinen
                              									Rohrträger 10 gelagert. Links am Ende und vorn ist die
                              									Platte 5 winkelförmig nach unten gekröpft zur Aufnahme
                              									der Querwasserwage 11 und der Längswasserwage 12. Die Befestigungsschrauben der Wasserwagen sind zum
                              									Schutz gegen unbefugtes Verstellen mit starken Winkelbügeln versehen, deren
                              									Schrauben verplombt sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 93
                              Fig. 39. Kamera. Schlitzzylinder.
                              
                           Das Glasmessrohr 9 hat eine aus schwarzen Strichen
                              									hergestellte Teilung, deren Nullpunkt rechts liegt und welche nach links bis 16%
                              									Kohlensäure fortschreitet. Das Innere des Messrohres ist bis zum Nullpunkte mit
                              									reinem Alkohol gefüllt, welcher intensiv gefärbt und daher für weisses Licht
                              									undurchlässig ist.
                           Bei 17 steht der Lampenträger 18 mit an dem oberen Ende horizontal befestigter Glühlampe 19. Unter derselben ist ein kleiner Asbestschirm (Fig. 37) mit Schlitz befestigt, durch welchen das
                              									Lampenlicht in den hinter dem Messrohr 9 im Winkel von 45° befestigten runden
                              									Spiegel 20 fällt. Dieser wirft das Licht horizontal
                              									durch das Messrohr und die Blende 21 in die
                              									Registrierkamera (Fig. 36 und 37).
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 93
                              Fig. 40. Diagramm VII.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 93
                              Fig. 41. Diagramm VIII, aufgenommen mit der Registerkamera von G. A. Schultze.
                                 										Magdeburg, den 6. Januar 1908. Tagesschicht.
                              
                           Dieselbe besteht in der Hauptsache aus der Messingtrommel 28 (Fig. 38 und 39), welche durch ein Uhrwerk in 12 Stunden einmal herumgedreht wird.
                              
                              									Ueber die Trommel passt lose der sogen. Schlitzzylinder 29 (Fig. 39), welcher an seinem Umfange 240
                              
                              									Schlitze von 0,5 mm Breite und 65 mm Länge besitzt; die Schlitze sind 2 mm von
                              									einander entfernt. Von 20 zu 20 Schlitzen fortschreitend stehen die durchbrochenen
                              									Zahlen 1–12, entsprechend einer zwölfstündigen Schicht. Seitlich am Schlitzzylinder und
                              									parallel mit dem Boden der Trommel 28 befindet sich der
                              									etwa 20 mm breite Zeitring 30 mit Einteilung von
                              									Viertelstunden. Neben der Klappen Öffnung sitzt aussen an dem Gehäuse die im
                              									Scharnier bewegliche kleine Pfeilmarke 32, mit deren
                              									Hilfe man den Schlitzzylinder resp. Trommel 28 auf eine
                              									bestimmte Anfangszeit einstellen kann. Das Aufziehen des Uhrwerks geschieht dadurch,
                              									dass man bei geöffneter Deckelklappe 25 (Fig. 39) gegen die Messingtrommel 28 drückt und letztere in der Richtung des auf
                              									derselben eingravierten Pfeiles dreht.
                           Die Befestigung der Kamera auf der Niveauplatte (Fig.
                                 										35) geschieht mittels der beiden Stifte 23
                              									und 24. Die kreisrunde Verschlussklappe 25 (Fig. 39), welche ein
                              									Einbringen des Schlitzzylinders ermöglicht, ist am Rande mit Falz versehen, so dass
                              
                              									das Innere des Gehäuses vollkommen gegen Eindringen von Licht abgeschlossen ist.
                           Zwischen Messingtrommel und Schlitzzylinder wird bei Inbetriebsetzung des Apparates
                              									entsprechend zugeschnittenes, lichtempfindliches Papier gebracht, und auf demselben
                              									wird die jeweilige Stellung der Sperrflüssigkeit im Mikromanometer durch einen
                              									mittels des Winkelspiegels 20 in die Registrierkamera
                              									geworfenen Lichtstrahles aufgezeichnet. Man erhält daher nach Einbringen des
                              									lichtempfindlichen Papieres in eine entsprechende Fixierflüssigkeit ein Diagramm,
                              									wie es durch Diagramm VII (Fig. 40) dargestellt wird.
                              									DasAuswechseln der Papierstreifen in dem Schlitzzylinder kann nach jeder
                              									Arbeitsschicht geschehen.
                           Zur Vervollständigung der Einrichtung resp. zur Entwicklung der Diagramme würden
                              									dementsprechend noch einige kleinere Apparate, wie Dunkelkammer – Lampe mit rotem
                              									Zylinder, ein Kasten zur Aufbewahrung des lichtempfindlichen Papiers und einige
                              									weitere kleinere Gegenstände erforderlich sein.
                           Wenn das in Fig. 40 dargestellte Diagramm auch
                              									vollständig genügt, den Verlauf der Verbrennung zu beurteilen und den
                              									Durchschnittskohlensäuregehalt festzustellen, so ist es doch als eine wesentliche,
                              									weitere Vervollkommnung des Rauchgasanalysators anzuerkennen, dass die Firma G. A. Schultze die Registrierkamera in neuester Zeit so
                              									abänderte, dass letztere eine ununterbrochene Kurve über den Verlauf des CO2-Gehaltes liefert. In Diagramm VIII (Fig. 41) ist eine solche Aufzeichnung
                              									dargestellt, wie sie an einem Kessel des Magdeburger Vereins
                                 										für Dampfkesselbetrieb zu Magdeburg erhalten wurde.
                           Wie in Diagramm VII (Fig.
                                 										40) wird auch hier der Kohlensäuregehalt durch die weisse Fläche
                              									dargestellt. Besonders beachtenswert ist in Fig. 41,
                              									wie scharf die Aenderungen im Feuerraum im Diagramm zum Ausdruck kommen;
                              									insbesondere lässt sich jedes Oeffnen der Feuerthüre aus dem Diagramm durch Sinken
                              									des Kohlensäuregehaltes erkennen.