| Titel: | Mitteilungen über die „Pariser Metropolitanbahn“. | 
| Fundstelle: | Band 318, Jahrgang 1903, S. 571 | 
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                        Mitteilungen über die „Pariser
                              									Metropolitanbahn“.
                        (Fortsetzung von S. 557 d. Bd.)
                        Mitteilungen über die „Pariser
                              								Metropolitanbahn“.
                        
                     
                        
                           III. Die Anlage der Linie No. 3 (Boulevard de
                              									Courcelles-Mènilmontant).
                           Eine vom Park Monceau ausgehende, über den Boulevard de Courcelles bis zum Place de
                              									Gambetta führende Linie war nach dem ursprünglichen Programm der Pariser Stadtbahn
                              									als Nummer 3 unter denjenigen Strecken aufgenommen, zu deren Erbauung sich die
                              									Munizipalität bereits bei der Konzessionsbewerbung ausdrücklich verpflichtet hatte.
                              									Diese Linie gehört nun auch zu denjenigen, welche der Konzession gemäss innerhalb
                              									acht Jahren, d. i. bis zum 30. März 1906 dem Verkehr übergeben sein müssen, deren
                              									Entwürfe daher längst fertiggestellt und genehmigt sind und sich bereits in voller
                              									Bauausführung befinden. Der Verlauf dieser ehemaligen Linie No. 3, welche infolge
                              									der vom Pariser Munizipalrat am 14. Juni 1901 beschlossenen, hier wiederholt
                              									besprochenenAbänderungen des Liniennetzes (vergl. D. p. J. 1901, 316, 752) nunmehr an die vierte Stelle gerückt ist, lässt
                              									der in Fig. 40 dargestellte Lageplan ersehen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 571
                              Fig. 40. Lageplan der Linie No. 3 (Boulevard de
                                 										Courcelles-Mènilmontant).
                              
                           Sie nimmt ihren Ausgang unter dem Park Monceau als Kehrschleife, die bis zur Kreuzung
                              									des Boulevard de Courcelles mit der Avenue de Villiers, wo sich die erste Station
                              									befindet (vergl. Fig. 41), eine Länge von 1028,50 m
                              									besitzt. Von hier wendet sich die Linie unter der Rue de Constantinople und Rue de
                              									Rome dem Bahnhof St. Lazar (Französische Westbahn) zu, verfolgt eine kurze Strecke
                              									des Boulevards Haussmann und die ganze Rue Auber um den Place de l'Opéra zu
                              									erreichen und zu unterqueren; ihr weiterer Weg führt unter den Strassen Quatre
                              									September, Réaumur und Turbigo bis zum Place de la République und von hier ab der
                              									gleicharmigen Avenue entlang bis zum Place Gambetta, wo sich die Linie in zwei
                              									eingleisige Arme teilt, welche die aus zwei getrennten Haltestellen – je eine für die ankommenden
                              									und abfahrenden Fahrgäste – bestehende Endstation (Fig.
                                 										55) aufnehmen. Hinter dieser Station sind die beiden Deltaarme noch
                              									beiläufig 350 m weitergeführt und durch ein ins Delta eingebautes Dienstgleis zu
                              									einer Umkehr ausgestaltet.
                           Die Länge des für den regelmässigen Verkehr der besetzten Züge ausgenützten Teils der
                              									in Betracht stehenden, durchaus unterirdisch verlaufenden Metropolitanbahnlinie No.
                              									3 beträgt rund 7,5 km und wird voraussichtlich eine der verkehrsreichsten
                              									Stadtbahnstrecken werden, da sie die belebtesten Geschäftsviertel durchfährt und an
                              									fünf Punkten mit den anderen Linien des Netzes durch Umsteigstationen in Verbindung
                              									steht. Ihre schärfsten Krümmungen gehen nicht unter den gesetzlich erlaubten
                              									geringsten Halbmesser von 75 m herab, doch ist die Anzahl und Länge dieser
                              									schärfsten Bögen gegenüber der Gesamtlänge weit grösser, als auf der im Betriebe
                              									stehenden Linie No. 1 (Porte Maillot-Porte de Vincennes) und ebenso grösser als auf
                              									dem Nordring und auf dem Südring.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 572
                              Fig. 41. Lageplan der Kehrschleife unter dem Parke Monceau.
                              
                           Die in ihrem Endstücke unterhalb des Parkes Monceau ziemlich flach verlaufende Linie
                              									steigt unterm Boulevard des Batignolles eine 140 m lange Rampe zu 40 a. T. empor, um
                              									in die Höhe des Nordringes zu gelangen und neben der Nordringstation Avenue de
                              									Villiers (Fig. 41) die gleichnamige Station zu
                              									bilden: von hier an liegt die Strecke bis zum Bahnhof St. Lazare im Gefälle, um dann
                              									leicht ansteigend ohne Besonderheit bis zur Station Place de l'Opéra vorzudringen,
                              									wo sie im Kilometer 2,5050 über zwei andere Stadtbahnzweige, nämlich über die Linie
                              									No. 8 und No. 7 (vergl. Fig. 1, S. 754, Bd. 316)
                              									hinwegsetzt. Im weiteren, sonst ebenfalls nichts Aussergewöhnliches bietenden
                              									Verlaufe unterfährt sie im Kilometer 7,6250 die Stadtbahnzweiglinie No. 4, dann im
                              									Kilometer 4,5875 die Stadtbahnzweiglinie No. 5 und im Kilometer 4,9450 den Kanal St.
                              									Martin. Von hier aus steigt dieselbe fast durchaus mit 40 a. T. wieder bis zum
                              									Boulevard de Mènilmontant, wo sie – immer unterirdisch – im Kilometer 6,2850 die
                              									Mènilmontantnordringlinie des Metropolitanbahnnetzes das zweite Mal und bald
                              									hinterher im Kilometer 6,8910 eine Linie der Pariser Gürtelbahn (Chemin de fer de
                              									Ceintüre) quer übersetzt.
                           Zusammengenommen erreichen die Strecken mit dem grössten erlaubten Gefälle von 40 a.
                              									T. eine Ausdehnung von 1845 in, d. i. ungefähr ein Fünftel der bei Einbeziehung
                              									beider Kehrschleifen 8932 m betragenden Gesamtlänge der Linie No. 3 oder ein Viertel
                              									der eigentlichen Nutzlinie für die besetzten Züge, welche nur eine Länge von 7,485 m
                              									besitzt. In der Tat wird die Linie No. 3 nicht nur die meisten Anschlüsse bezw.
                              									Kreuzungen aufweisen, sondern auch diejenige sein, welche in anbetracht der dichten
                              									Stationsfolge, dann der vielen scharfen Krümmungen und der grossen Gefälle halber
                              									den schwierigsten Betrieb darbietet.
                           Im allgemeinen erfolgte die Bauausführung nach Art und Weise und genau nach den
                              									Mustern, welche auf den unterirdischen Strecken der früher hergestellten Linien
                              									Anwendungfanden; namentlich sind die Tunnelstrecken ohne Schild entweder nach
                              									den gewöhnlichen Methoden für Bergtunnels mittels gezimmerter Stollen oder an
                              									seichteren Stellen bei geöffneter Decke ausgeführt worden, mit Ausnahme der
                              									heberförmigen Unterfahrung des St. Martinkanals, wo mit dem Mackensenschen Schild vorgegangen wurde. Diese Unterfahrung hatte man
                              									übrigens bereits erbaut, bevor noch der Verlauf der übrigen Linie endgiltig
                              
                              
                              									festgesetzt war, und sie besitzt auch nach Form und Mauerstärken von den übrigen
                              									Tunnelanlagen der Metropolitanbahn gewisse Abweichungen, welche die Bekämpfung
                              									besonderer örtlicher Schwierigkeiten, nämlich an erster Stelle die Abhaltung des
                              									Wassers zur Aufgabe haben und späterhin des näheren betrachtet werden sollen.
                           Innerhalb der Linie No. 3 befinden sich nachstehende 17 Stationen:
                           Im km 0,208 die Umsteigestation Avenue de Villiers,
                           unterirdisch, Tunnelbau.
                           Im km 0,841 die Zwischenstation Place de l'Europe,
                           unterirdisch. Tunnelbau.
                           Im km 1,280 die Zwischenstation Gare de St. Lazare,
                           unterirdisch, gedeckter Einschnitt.
                           Im km 1,636 die Zwischenstation Rue Caumartin,
                           unterirdisch, gedeckter Einschnitt.
                           Im km 1,984 die doppelte Umsteigestation Place de l'Opéra,
                           unterirdisch, gedeckter Einschnitt.
                           Im km 2,399 die Zwischenstation Rue du 4. September,
                           unterirdisch, Tunnelbau.
                           Im km 2,759 die Zwischenstation Place de la Bourse,
                           unterirdisch, Tunnelbau.
                           Im km 3,149 die Zwischenstation Rue du Sentier,
                           unterirdisch, Tunnelbau.
                           m km 3,546 die Umsteigestation Rue St. Denis,
                           unterirdisch, Tunnelbau.
                           Im km 3,900 die Zwischenstation Ars et Metiers,
                           unterirdisch, Tunnelbau.
                           Im km 4,231 die Zwischenstation Rue du Temple,
                           unterirdisch, Tunnelbau.
                           Im km 4,563 die Umsteigestation Place de la République,
                           unterirdisch. Tunnelbau.
                           Im km 5,274 die Zwischenstation Avenue Parmentier,
                           unterirdisch, Tunnelbau.
                           Im km 5,691 die Zwischenstation Rue St. Maur,
                           unterirdisch, Tunnelbau.
                           In km 6,229 die Umsteigestation Boulevard de Mènilmontant,
                           unterirdisch, gedeckter Einschnitt.
                           Im km 6,965 die Zwischenstation Place Martin Nadaud,
                           unterirdisch, Tunnelbau.
                           Im km 7,195 die Endstation Place Gambetta,
                           unterirdisch, Tunnelbau.
                           Die durchschnittliche Entfernung zwischen den aufeinanderfolgenden Stationen stellt
                              									sich also auf nur 466 m, während der mittlere Stationsabstand auf der Südringlinie
                              									494 m, auf der Nordringlinie 508 m und auf der Hauptlinie No. 1 (Port Maillot-Porte
                              									de Vincennes) 625 m beträgt.
                           
                           Sämtliche Stationen der Linie No. 3 sind nach den bisherigen Normalien mit 4,20
                              									m breiten, 75 m langen Bahnsteigen ausgeführt. Hinsichtlich der Stationsausdehnung
                              									hatte allerdings die betriebsführende Gesellschaft zufolge der auf den älteren
                              									Linien gewonnenen Erfahrungen Vorstellungen erhoben und eine Verlängerung von 15
                              									Meter beantragt, da für die Züge mit 8 Wagen die 75 m Bahnsteiglänge nur theoretisch
                              									genügen; allein die Stadt Paris ist darauf nicht eingegangen. Die gewünschte
                              									Verlängerung darf ja auch, was das von der Betriebsgesellschaft beanspruchte Ausmass
                              									anbelangt, als etwas übertrieben angesehen werden, und es kann nicht wundernehmen,
                              									dass man darauf nicht einging, allein eine bescheidene Ausdehnung um einige Meter
                              									wäre immerhin vorteilhaft gewesen und hätte für verhältnismässig geringe Kosten der
                              									Abwicklung des Fahrdienstes ganz wertvolle Erleichterungen und Vorteile
                              									gebracht.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 573
                              Fig. 42. Lageplan der sich am Opernplatz kreuzenden Linien No. 3, No. 7 u. No.
                                 										8.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 573
                              Fig. 43. Grundriss der Kreuzungsuntermauerungen am Opernplatz.
                              
                           Zu den Besonderheiten der Linie No. 3 gehört zuvörderst die schon mehrmals erwähnte
                              
                              									Anfangsstation Avenue de Villiers, deren Grundriss Fig.
                                 										41 des näheren ersehen lässt. Die gleichnamige Station der Nordringlinie
                              									liegt mit der ersteren in gleichem Niveau und stehen die beiden parallel
                              									aneinanderschliessenden Stationen einerseits durch fünf Torbogenöffnungen, von
                              									welchen die Scheidewand durchbrochen ist, andererseits durch zwei Galerien und zwei
                              									Treppen so in Verbindung, dass das Umsteigen der Fahrgäste bequem erfolgen kann. Für
                              									einen in Aussicht genommenen zukünftigen Ausbau der Linie No. 3 unter dem Boulevard
                              									Malesherbes bis zur Porte d'Asnières hat man von dem Haupttunnel der benannten Linie
                              									zunächst der Station Avenue de yilliers zwei eingleisige Abzweigetunnel t1 und t2 (Fig. 41)angelegt, welche sich etwa 100 m weiter
                              									am Boulevard Malesherbes wieder zu einem einzigen doppelgleisigen Tunnel für die
                              									gedachte Fortsetzung der Linie 3 vereinigen werden. Dieser Abzweigungen wegen liegen
                              									die beiden Doppelgleise der am Boulevard des Batignolles nebeneinanderlaufenden
                              									Bahnstrecken der Nordringlinie und der Linie No. 3 nicht im gleichen Niveau, sondern
                              									während die erstere leicht ansteigt, fällt die letztere mit 40 a. T. gegen den Park
                              
                              									Monceau zu, sodass 110 m vom Bahnhofsende (Avenue de Villiers) bereits der
                              									erforderliche Höhenunterschied erreicht ist, um mit dem ersten Abzweigetunnel t1 den
                              									Nordbahnring unterqueren zu können.
                           Als das interessanteste Bauwerk der Linie No. 3 darf wohl die in Fig. 42 gekennzeichnete unterirdische Kreuzung dreier
                              									Stadtbahnlinien am Opernplatz gelten. Zuoberst dieser drei Strecken (vergl. auch
                              										Fig. 43, 44 und
                              										45) befindet sich die Linie No. 3 (Avenue de
                              
                              									Villiers-Place Gambetta), unmittelbar darunter die Linie No. 8 (Auteuil-Pantin).
                              									Obwohl die beiden zuletzt angeführten Linien erst später ins Stadtbahnnetzprojekt
                              									einbezogen worden sind und sich ihr Ausbau voraussichtlich noch auf eine Reihe von
                              									Jahren hinausschieben dürfte, so war man doch genötigt, gleich bei der Herstellung
                              									der Linie No. 3 die zukünftig nötige Verkreuzung am Opernplatz endgiltig
                              									herzustellen, da dies späterhin ohne schwere Schädigung des Betriebes nur unter den
                              									grössten Schwierigkeiten und mit vervielfältigten Kosten möglich gewesen wäre.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 573
                              Fig. 44. Längsschnitt (A B C D E F) der Kreuzungsuntermauerung.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 573
                              Fig. 45. Perspekt. Darstellung der Kreuzungsuntermauerungen am
                                 										Opernplatz.
                              
                           An dieser Stelle liegt die Schienenoberkante der tiefsten Strecke (vergl. Fig. 44) 16,19 m, jene der mittleren Strecke 11,09 m
                              									und die der obersten Strecke 6,59 m unter der Strassenoberfläche. Drei mächtige
                              									Stützpfeiler G1, G2 und
                              										G3 (Fig. 43, 44 und 45), welche zur Sicherung der Verkreuzungsstelle
                              									angeordnet werden mussten, weil sich daselbst bei den im Sommer 1901 vorgenommenen
                              									Bohrungen zeigte, dass 12 m unter dem Strassenniveau eine wasserführende
                              									Sandschichte vorhanden ist, erreichen aber eine Tiefe von 21,22 m, und stellte sich
                              									für ihre Ausführung die Anwendung von Kaissons mit Pressluftbetrieb als erforderlich
                              									heraus. Die erste dieser cyklopischen Untergrundmauern, der 8,25 m lange, 5,5 m
                              									breite Pfeiler G1 (Fig. 43) hat seinen Platz an jener
                              									Stelle erhalten, wo das erste Zusammentreffen der Linien No. 3 und 7 erfolgt; die
                              									beiden anderen Pfeiler G2 und G3, von denen der erstere 8 m stark und 19,50 m lang und der zweite ebenso
                              									stark und 24,50 m lang ist, liegen zu einander und zur Achse der zuunterst laufenden Stadtbahnlinie
                              									No. 8 parallel bezw. unterhalb der Widerlagsmauern dieser Tunnelstrecke. In einer
                              									Höhe von 9,10 m (12,12 m unter der Strassenoberfläche) bilden die Untergrundpfeiler
                              									Absätze, auf denen auf Gurten die Quermauern abc,
                              										cd, de,
                              										ef und fa
                              										(Fig. 43) errichtet werden, welche ihrerseits
                              									wieder die Grundmauern für die Tunnelwände an den Treffpunkten der drei
                              									übereinanderliegenden Linien, d.h. gleichsam Giebelwände und das Kopf- oder
                              									Tormauerwerk darstellen, für den Eintritt der sechs einzelnen Tunnelstrecken zur
                              									gemeinsamen Kreuzungsstelle.
                           Von diesen Giebelmauern, deren Anordnung die perspektivische Darstellung Fig. 45 mit den gleichen Zeichen, wie in Fig. 43, näher ersichtlich macht, erhalten die
                              									wichtigeren Abschlüsse bc und ef zweierlei Abmessungen, nämlich im unteren
                              									Teile eine Stärke von 1,20 m und im oberen von 0,80 m, während die übrigen vier
                              									Giebelmauern nur die letztangeführte Stärke besitzen; sie bilden von der Decke des
                              									obersten Geschosses an bis zur Sohle der zweittiefsten Bahnlinie ein geschlossenes
                              									Gehäuse, etwa wie die Umfangsmauern eines grossen unregelmässigen Stiegenhauses, das
                              									lediglich durch eine eiserne Zwischendecke – ähnlich, wie es z.B. Fig. 50 u. 51 zeigen –
                              									in zwei Stockwerke geteilt ist. Innerhalb des von den 6 Stirnmauern abgeschlossenen
                              									Raumes ist einzig nur die unterste Linie zwischen bezw. auf den beiden
                              									Untergrundpfeilern G2 und G3 (Fig. 43, 44 und 45) als normaler Tunnel ausgebaut,
                              									wogegen man die Trennung zwischen dem zweiten und dritten Geschosse ebenso wie
                              									zwischen dem letzteren und der Strassenoberfläche einfach mit Hilfe flacher eiserner
                              									Trägerroste bewerkstelligt. Die zu oberst die Abkrönung der sechs Giebelwände
                              
                              									bildende Aufmauerung schliesst sich genau den Umfassungslinien der
                              									Deckenkonstruktion an und hat lediglich den Zweck, das zeitliche Einfallen des
                              									Strassengrundes abzuhalten.
                           Die besagte Abdeckung wird von fünf 3,5 m weit voneinander liegenden Blech
                              									trägem getragen (vergl. Fig. 43), die eine Länge
                              									zwischen 11,50 m und 23,50 m besitzen und auf den Stirnwänden abc und afe
                              									aufruhen, ausserdem aber auch durch Unterzüge, welche von f zu d gespannt sind, unterstützt werden.
                              									Diese fünf Hauptträger bilden mit schwächeren, in gegenseitigen Abständen von 1,17 m
                              									eingenieteten Längsträgern einen Deckenrost, dessen Felder mittels 0,22 m starken
                              									Ziegelgewölben ausgemauert und dann durch eine darüber ausgegossene
                              									Zementbetonschichte abgeschlossen werden, worauf schliesslich ohne weiteres die
                              									Bettung und Pflasterung der Strasse liegt. Ganz ähnlich ist die Decke angeordnet,
                              									welche das mittlere Geschoss vom obersten trennt; die beiden Gleise der Linie No. 3
                              									(Courcelles- Ménilmontant) liegen jedoch an dieser Stelle nicht in einer
                              									Kiessbettung, sondern unmittelbar auf den zwei mittleren Längsträgerpaaren des
                              									Deckenrostes.
                           Einzelne Nebenräume, welche durch den vereinigten Einbau am Opernplatz verfügbar
                              									werden, sollen späterhin als Vorratkammer oder für sonstige dienstliche Zwecke,
                              									namentlich aber zu Verbindungstreppen und zur Unterbringung elektrischer Aufzüge
                              									Verwendung finden, welch letztere den Verkehr der Fahrgäste vom und zum untersten
                              									Bahnhofe der Linie No. 8 (Fig. 42) oder auch den
                              									Umsteigeverkehr zu vermitteln haben werden. Solche Aufzüge sind übrigens, wie wir
                              									seinerzeit berichtet haben (vergl. 1900, 315, 549, Fig.
                              									12) in der Bauausführung der Umsteigestation Place de l'Etoile der Hauptlinie No. 1,
                              									deren Bahnsteig 13 m unterhalb der Strassenfläche liegt, auch schon vorgesehen, aber
                              									bisher nicht eingerichtet worden, weil sich seit der am 13. Dezember 1900 erfolgten
                              									Betriebseröffnung der in Rede stehenden Station für die Schaffung von Aufzügen
                              									vorläufig noch kein Bedürfnis fühlbar gemacht hat.
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)