| Titel: | Studien und Versuche über die Elastizität kreisrunder Platten Flusseisen. | 
| Autor: | Max Ensslin | 
| Fundstelle: | Band 318, Jahrgang 1903, S. 786 | 
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                        Studien und Versuche über die Elastizität
                           								kreisrunder Platten Flusseisen.
                        Von Dr.-Ing. Max Ensslin,
                           									Stuttgart.
                        (Fortsetzung von S. 726 d. Bd.)
                        Studien und Versuche über die Elastizität kreisrunder Platten
                           								Flusseisen.
                        
                     
                        
                           
                              
                              c) Gleichungen zur Ermittlung der Anstrengung und des
                                 										Biegungspfeiles.
                              
                           An den vollen Scheiben, wie sie bei den vorhin beschriebenen Versuchen verwendet
                              									worden sind (vergl. Fig. 1, S. 707), lassen sich zwei
                              									Zonen unterscheiden, eine innere (zentrale) Zone vom Durchmesser 2 Ri und eine
                              									äussere Zone (Ringzone), welche die innere konzentrisch umschliesst und deren
                              									grösserer Durchmesser 2 Ra ist. Nach Anbringen der belastenden Kräfte
                              									an den beiden Kreisumfängen 2 π Ri und 2 π Ra sieht man sofort, dass die Ringzone auf
                              										Biegung und Schub beansprucht ist, da die über den
                              									äusseren Umfang 2 π Ra gleichmässig verteilte Kraft in bezug auf jeden Querschnitt der
                              									Ringzone, den man mit einem konzentrischen Kreiszylinder vom beliebigen Durchmesser
                              									2 x durch die Scheibe führt, biegende Momente und
                              									Schubkräfte liefert, welche auf die Längeneinheit des Umfangs 2 π x bezogen, gleiche Grösse haben; die Ebenen der
                              
                              									Biegungsmomente gehen alle durch die Normale in der Scheibenmitte. Die zentrale Zone
                              									dagegen ist nur auf Biegung beansprucht durch Momente,
                              									welche von der Ringzone auf die zentrale Zone ausgeübt werden und welche dadurch
                              									entstehen, dass die innere Zone infolge ihres Zusammenhangs mit der äusseren
                              									gezwungen ist, sich mit der letzeren zusammen zu deformieren; die Schubkraft ist in
                              									der inneren Zone überall gleich Null.
                           Nimmt man nun an, dass von der Ringzone auf die zentrale Zone nur Biegungsmomente der
                              									angegebenen Art ausgeübt werden, so wölbt sich die innere Zone unter dem Einfluss
                              									derselben nach dem Teil einer Kugel,Der genaue
                                    											Nachweis ist geführt in Clebsch, Théorie des
                                    											corps solides, annoté par St. Venant, S. 338 bis 343, besonders Abschn.
                                    											4. ähnlich wie sich ein gerader Stab, der nur an seinen Enden von
                              									reinen Biegungsmomenten gleicher und entgegengesetzter Grösse ergriffen wird, nach
                              									einem Kreisbogen krümmt.
                           Legt man die Scheibe so in ein rechtwinkliges Koordinatensystem hinein, dass die xy- Ebene mit der Mittelfläche, die z- Achse mit der Normalen in der Mitte der Scheibe
                              									zusammenfällt, bezeichnet ferner
                           z die Durchbiegung eines im Abstand
                              										x von der Plattenmitte befindlichen Punkts der
                              									Mittelfläche gegenüber
                           der x y-Ebene und zwar \frac{z_1}{z_2}
                              									sofern der Punkt der inneren/äusseren Zone angehört,
                           λ die Entfernung eines ausserhalb der
                              									Mittelfläche gelegenen Punkts von derselben,
                           α den Dehnungskoeffizienten des
                              									Materials =\frac{1}{E} (reciproker Elastizitätsmodul),
                           m das Verhältnis zwischen Längsdehnung
                              									und Querzusammenziehung,
                           so gilt unter Voraussetzung homogenen und isotropen
                              
                              									Materials, wenn man sich die Scheibe im Umfang 2 π Ri festgehalten denkt, für die innere Zone, die sich nach dem Teil einer Kugel
                              									wölbt (s. Clebsch, St. Venant, S. 342):
                           z_1=\frac{x^2-{R_i}^2}{2}\,c_4 . . . (1)
                           \frac{d\,z_1}{d\,x}=c_4\cdot x . . . (2)
                           \sigma_x=\sigma_y=-\frac{m}{m-1}\,\frac{\lambda}{a}\,c_4 . . . (3)
                           Für die Ringzone benützen wir die Gleichungen, welche
                              										Grashof unter der Annahme, dass die Normalen auf
                              									der Mittelfläche vor und nach Eintritt der Belastung gerade und senkrecht auf
                              									derselben bleiben, abgeleitet hat. Sie gelten in der nachher angegebenen Form für
                              									den Fall, dass eine gleichmässig über die Plattenoberfläche verteilte Pressung nicht
                              									vorhanden ist und dass die Mittelfläche nicht gedehnt wird, dass vielmehr nur eine
                              									senkrecht gegen die Oberfläche gerichtete Belastung auf die Kreisumfänge 2 π Ri und 2 π Ra wirkt; die
                              
                              									Gleichungen lauten (vergl. z.B. C. Bach, Elast, und
                              									Fest., 3. Aufl., S. 512 f., mit a = 0, p1 = 0) nach Gleichung
                              									(9) a. a. 0.
                           z_2=\frac{b}{4}\,x^2\,(ln\,x-1)+\frac{c_1}{4}\,x^2+c_2\,ln\,x+c_3 . . . (4)
                           nach Gleichung (8) a. a. O.
                           \frac{d\,z_2}{d\,x}=\frac{b}{4}\,x\,(2\,ln\,x-1)+\frac{c_1}{2}\,x+\frac{c_2}{x} . . . (5)
                           nach Gleichung (4) und (10) a. a. O.
                           
                              \left{{c_x=-\frac{m}{m-1}\,\frac{\lambda}{a}\,\left[\frac{b}{4}\,\left(2\,ln\,x+\frac{m-1}{m+1}\right)+\frac{c_1}{2}-\frac{m-1}{m+1}\,\frac{c_2}{x^2}\right]}\atop{c_y=-\frac{m}{m-1}\,\frac{\lambda}{a}\,\left[\frac{b}{4}\,\left(2\,ln\,x-\frac{m-1}{m+1}\right)+\frac{c_1}{2}+\frac{m-1}{m+1}\,\frac{c_2}{x^2}\right]}}\right\}\
                                 .\ .\ (6)
                              
                           In den Gleichungen (1) bis (6) sind
                           c1,
                              										c2, c3, c4 Konstante
                           
                              b=6\,\frac{m^2-1}{\pi\,m^2}\,\frac{P}{h^3}\,a
                              
                           Die Konstanten c erhält man für den Fall der gelochten und für den Fall der vollen Scheibe unter Berücksichtigung gewisser Grenzbedingungen, wie
                              									folgt.
                           
                              
                              
                                 
                                 1. Gelochte Scheibe.
                                 
                              Zur Ermittlung der Konstanten c1, c2, c3 führen folgende Erwägungen und
                                 										Vereinbarungen:
                              α und β In jedem Punkt
                                 										des inneren Lochrandes (x = Ri;
                                    											λ beliebig) und des äusseren Umfangs (x =
                                 											Ra, λ beliebig) müssen die Radialspannungen σx gleich
                                 										Null sein, da keine äusseren Radialkräfte vorhanden sind; es muss also in
                                 										Gleichung (6) σx = 0 werden für x = Ri und x = Ra und jeden Wert von λ.
                              γ) Wir nehmen an, die Ringzone sei am äusseren Umfang festgehalten, es sei somit z2 = 0 für
                                 											x = Ra.
                              Mit diesen Bedingungen liefern die Gleichungen (4) und (6):
                              \begin{array}{rcl}c_1&=& -\frac{b}{2}\,\left[\frac{m-1}{m+1}+ln\,{R_i}^2+\frac{{R_a}^2}{{R_a}^2-{R_i}^2}\,ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}\right]\\
                                    &=& -\frac{b}{2}\,\left[\frac{m-1}{m+1}+\frac{{R_a}^2\cdot ln\,{R_a}^2-{R_i}^2\cdot ln\,{R_a}^2}{{R_a}^2-{R_i}^2}\right] \end{array} . . (7)
                              c_2=-\frac{b}{4}\,\frac{m+1}{m-1}\,\frac{{R_a}^2\,{R_i}^2}{{R_a}^2-{R_i}^2}\,ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2} . . (8)
                              
                                 -c_3=\frac{b}{8}\,\left[{R_a}^2\,(ln\,{R_a}^2-2)-{R_a}^2\,\left(\frac{{R_a}^2}{{R_a}^2-{R_i}^2}\,ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2+ln\,{R_i}^2+\frac{m-1}{m+1}}\right)-\frac{m+1}{m-1}\,\frac{{R_a}^\,{R_i}^2}{{R_a}^2-{R_i}^2}\,ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}\cdot
                                    ln\,{R_a}^2\right]
                                 
                              
                                 c_8=\frac{b}{8}\,\left[\frac{3\,m+1}{m+1}\,{R_a}^2+\frac{{R_a}^2\,{R_i}^2}{{R_a}^2-{R_i}^2}\cdot ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}\,\left(1+\frac{m+1}{m-1}\,ln\,{R_a}^2\right)\right]
                                 
                              Hiermit wird gemäss Gleichung (4) der Biegungspfeil in x = Ri
                              
                                 z'=\frac{b}{8}\,\left[\frac{3\,m+1}{m+1}\,({R_a}^2-{R_i}^2)+\frac{m+1}{m-1}\,\frac{{R_a}^2\,{R_i}^2}{{R_a}^2-{R_i}^2}\,\left(ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}\right)^2\right]
                                 
                              oder mit Einführung des Wertes von b
                              
                                 \left{{x'=\frac{3}{4}\,\frac{m^2-1}{\pi\,m^2}\,\frac{P\,{R_0}^2}{h^3}\,u\,\left[\frac{3\,m+1}{m-1}\,\left(1-\frac{{R_i}^2}{{R_a}^2}\right)\right}\atop{\left+\frac{m+1}{m-1}\,\frac{{R_i}^2}{{R_a}^2-{R_i}^2}\,\left(ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}\right)^2\right]}}\right\}\
                                    .\ .\ .\ (9)
                                 
                              
                           
                              
                                 2. Volle Scheibe.
                                 
                              Die Konstanten c1,
                                 											c2, c3, c4 findet man aus
                                 										folgenden Bedingungen:Vergl. Clebsch
                                       												annoté par St. Venant, S. 354, Abschn. 14.
                              α) In allen Punkten des äusseren Umfanges (x = Ra, λ
                                 										beliebig), muss die Radialspannung σx gleich Null sein, da dort keine
                                 
                                 										äusseren Radialkräfte wirken; es muss also in Gleichung (6) σx = 0
                                 										werden für x = Ra und jeden Wert von λ.
                              β) Wir nehmen an, die Scheibe werde im Umfang 2 π Ri
                                 										festgehalten, dann muss sein z2 = 0 in Gleichung (4) für x = Ri; in Gleichung (1) ist die Bedingung
                                 											z1 = 0 für x =
                                 											Ri
                                 										schon erfüllt.
                              γ) Da die Mittelflächen der inneren und äusseren
                                 										Zone stetig ineinander übergehen, so muss sich die Neigung \frac{d\,z}{d\,x} der
                                 										Meridianlinie der Mittelfläche aus Gleichung (2) und (5) für x = Ri gleich gross ergeben.
                              δ) Die Spannungen in jedem Punkt der
                                 										Uebergangsstelle (x = Ri, λ beliebig) aus der äusseren in die innere Zone müssen gleich gross
                                 										sein; auf die Normalspannungen σx und σy angewendet heisst dies: für x = Ri und jeden Wert von λ muss sich aus Gleichungen (3) und (6) derselbe
                                 										Wert von σx
                                 										und σy
                                 										ergeben.
                              Mit diesen Bedingungen liefern die Gleichungen (1) bis (6)
                              c_1=-\frac{b}{2}\,\left(\frac{m-1}{m+1}\,\frac{{R_a}^2-{R_i}^2}{{R_a}^2}+ln\,{R_a}^2\right) . . (10)
                              c_2=+\frac{b}{4}\,{R_i}^2 . . (11)
                              
                                 c_3=\frac{b}{8}\,{R_i}^2\,\left(2+\frac{m-1}{m-1}\,\frac{{R_a}^2-{R_i}^2}{{R_a}^2}+ln\,{R_a}^2-2\,ln\,{R_i}^2\right)
                                 
                              c_4=-\frac{b}{4}\,\left(\frac{m-1}{m+1}\,\frac{{R_a}^2-{R_i}^2}{{R_a}^2}+ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}\right) (12)
                              Wenn die Durchbiegung der Ringzone in x = Ra –(z2)x = r – und die Durchbiegung der
                                 										inneren Zone in x = O
                                    											– (z1)x = 0 – unter Benutzung der vorstehenden
                                 										Konstantenwerte aus Gleichung (4) und (1) berechnet sind, so findet man die
                                 										Gesamtdurchbiegung, d.h. den Biegungspfeil z' in
                                 										der Plattenmitte, als Summe der Einzeldurchbiegungen; da die beiden zuletzt
                                 										genannten Werte entgegengesetztes Vorzeichen haben, so wird:
                              z' = –
                                    											(z1)x = 0 + (z2)x = Ra
                              
                                 =\frac{b}{8}\,\left[\frac{3\,m+1}{m+1}\,({R_a}^2-R_i)-{R_i}^2\,ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}\right]
                                 
                              oder mit Einführung des Wertes von b
                              
                                 \left{{z'=\frac{3}{4}\,\frac{m^2-1}{\pi\,m^2}\,\frac{P\,{R_a}^2}{h^3}\,a\,\left[\frac{3\,m+1}{m+1}\,\left(1-\frac{{R_i}^2}{{R_a}^2}\right)\right}\atop{\left-\frac{{R_i}^2}{{R_a}^2}\,ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}\right]}}\right\}\
                                    (13)
                                 
                              
                           
                        
                           d) Grösse
                                 										der Spannungen bei den Versuchen.
                           Für die gelochten Scheiben, welche zu den Versuchen II, IV bis VI verwendet wurden, ist Ra = 28 cm, Ri = 1,5 cm,
                              									\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}=\frac{28^2}{1,5^2}=\frac{784}{2,25}=348,44,\ \frac{{R_a}^2}{{R_a}^2-{R_i}^2}=1,\ ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}=5,853,\
                                 ln\,{R_a}^2=0,811 hiermit und mit m=\frac{10}{3} erhält man aus Geichung (7) und (8)
                           
                              c_1=-\frac{b}{2}\,[0,538+0,811+1\cdot 5,853]=-\frac{b}{2}\cdot 7,202
                              
                           
                              c_2=-\frac{b}{4}\,\frac{m+1}{m-1}\cdot 2,25\cdot 5,853=-\frac{b}{4}\,\frac{m+1}{m-1}\cdot 13,1
                              
                           Die Spannungen σx und σy sind proportional dem Abstand λ von der
                              									Mittelfläche, erlangen also ihre Grösstwerte für \lambda=\pm\,\frac{h}{2} d.h. an der
                              									Scheibenober- und Unterfläche. Zur Berechnung der Spannung daselbst dienen bei den
                              									Versuchen II, IV bis VI gemäss Gleichung (6) mit \lambda=\pm\,\frac{h}{2} und den soeben
                              									gefundenen Werten von c1 und c2 die
                              									Gleichungen
                           
                              \sigma_x=\mp\,\frac{3}{4}\,\frac{m+1}{\pi\,m}\,\frac{P}{h^2}\,[ln\,x^2+0,538-7,202+\frac{13,1}{x^2}]
                              
                           
                              \sigma_y=\mp\,\frac{3}{4}\,\frac{m+1}{\pi\,m}\,\frac{P}{h^2}\,[ln\,x^2-0,538-7,202-\frac{13,1}{x^2}]
                              
                           Hiernach sind die Spannungen σx
                              									und σy an der
                              									Oberoder Unterfläche der gelochten Scheibe A bei Versuch II
                           
                              
                                 im Abstände
                                   x =
                                        1,5
                                 7
                                      14
                                      21
                                   28 cm a. d. Mitte,
                                 
                              
                                 mit h = 1,616 cm
                                 σx
                                    											=
                                 ±        0
                                 0,298
                                 0,157
                                 0,065
                                     0  ×  P kg/qcm
                                 
                              
                                 
                                 σy = 
                                 ± 1,518
                                 0,489
                                 0,3
                                 0,1995
                                 0,13 ×  „     „
                                 
                              
                           Die Spannungsverteilung ist in Fig. 3 bildlich
                              									dargestellt.
                           In einer gelochten Scheibe, welche nach Fig. 1 belastet und gestützt ist, besitzen diesen
                                 										Zalüen zufolge die Ringspannungen σy(d.h. die in Richtung des Umfangs auftretenden Spannungen)
                                 										beträchtlich höhere Werte, als die Radialspannungen σx.
                           Die sogenannte resultierende Anstrengung (reduzierte Spannung)
                           
                              res\,\sigma_y=\frac{\varepsilon_y}{a}=\sigma_y-\frac{\sigma_x}{m}
                              
                                 
                                 Siehe z.B. C. Bach, Elast. u. Fest., § 7.
                                 
                              
                           (da σz  = 0) nimmt
                              									folgende Werte an
                           res σy = ± 1,518, 0,401, 0,253,
                              									0,1975, 0,13 mal P kg/qcm
                           
                           Die grösste Anstrengung der gelochten Scheibe tritt am
                                 										inneren Lochrand in Richtung des Umfangs (x = Ri, \lambda=\pm\,\frac{h}{2}) auf, sie beträgt
                           
                              
                                 bei Versuch
                                 II
                                 IV
                                 V
                                 VI
                                 
                                 
                              
                                 
                                    max res σ
                                    y
                                    
                                 1,518,
                                 2,79,
                                 2,5
                                 3,78
                                 mal P kg/qcm
                                 
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 787
                              Fig. 3. Spannungsverteilung bei Versuch II.
                              
                           Mit Hilfe dieser Zahlen sind die Anstrengungswerte in den Tabellen 2-11, Abschn. b,
                              									berechnet worden.
                           Die grösste Anstrengung bei Versuch VII findet sich auf ähnliche Weise wie bei
                              									Versuch VIII, zu max res σy = 3,72 P.
                           Mit den zuletzt angegebenen Werten der grössten Anstrengung (Versuch VIII: 2,2 P; Versuch VII: 3,72 P)
                              									sind die Anstrengungen in den Tabellen 2-11 berechnet worden.
                           Für die vollen Scheiben, welche zu den Versuchen I und III verwendet wurden, ist Ra = 28 cm, Ri = 1,5 cm,
                              									\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}=348,44,\ \frac{{R_a}^2-{R_i}^2}{{R_a}^2}=1,\ ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}=5,853,\ ln\,{R_a}^2=6,664,\
                                 ln\,{R_i}^2=0,811; hiermit und mit m=\frac{10}{3} erhält man aus Gleichung (10) bis (12):
                           
                              c_1=-\frac{b}{2}\,[0,538\cdot 1+6,664]=-\frac{b}{2}\,7,202
                              
                           
                              c_2=\frac{b}{4}\,2,25
                              
                           
                              c_4=-\frac{b}{4}\,[0,538\cdot 1+5,853]=-\frac{b}{4}\cdot 6,391
                              
                           Mit diesen Werten und \lambda=\pm\,\frac{h}{2} liefert Gleichung (3)
                           
                              \sigma_x=\sigma_y=\pm\,\frac{3}{4}\,\frac{m+1}{\pi\,m}\,\frac{P}{h^2}\,6,391
                              
                           zur Berechnung der Spannungen an der Ober- oder Unterfläche
                              									der inneren Zone bei Versuch I und III, und ferner
                              									liefert Gleichung (6) analog für die äussere Zone:
                           
                              \sigma_x=\mp\,\frac{3}{4}\,\frac{m+1}{\pi\,m}\,\frac{P}{h^2}\,[ln\,x^2+0,538-7,202-0,538\cdot \frac{2,25}{x^2}]
                              
                           
                              \sigma_y=\mp\,\frac{3}{4}\,\frac{m+1}{\pi\,m}\,\frac{P}{h^2}\,[ln\,x^2-0,538-7,202+0,538\cdot \frac{2,25}{x^2}]
                              
                           Die Spannungen in der inneren Zone werden hiernach bei Versuch I (h = 1,616 cm), bei Versuch III (h = 1,193 cm)
                           σx =σy = ± 0,76          ±
                              									1,395 mal P kg/qcm
                           
                              max\ res\ \sigma_y=\sigma_y-\frac{\sigma_x}{m}
                              
                           
                              =\left(1-\frac{1}{m}\right)\,\sigma_y=0,7\,\sigma_y
                              
                           = ± 0,532                ± 0,9765 mal P kg/qcm
                           Die Spannungsverteilung und resultierende
                              									Anstrengung an der Ober- oder Unterfläche der Ringzone bei
                                 										Versuch I ersieht man aus folgenden Zahlen:
                           Abstand von der Scheibenmitte
                           
                              
                                 
                                    x
                                    
                                 =      1,5
                                 7
                                 14
                                 21
                                  28 cm
                                 
                              
                                 
                                    σ
                                    x
                                    
                                 = ±   0,76
                                 0,332
                                 0,165
                                 0,069
                                    0     × P kg/qcm
                                 
                              
                                 
                                    σ
                                    y
                                    
                                 = ±   0,76
                                 0,455
                                 0,291
                                 0,196
                                 0,128 ×        "
                                 
                              
                                 
                                    res\ \sigma_y=\sigma_y-\frac{x}{m}
                                    
                                       
                                       Allgemein ist dieser Anstrengungswert ausgedrückt durch:
                                       
                                          max\ res\ \sigma_y=\frac{3}{4}\,\frac{m^2-1}{\pi\,m^2}\,\frac{P}{h^2}\,\left[\frac{m-1}{m+1}\,\left(1-\frac{{R_i}^2}{{R_a}^2}\right)+ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}\right]
                                          
                                       Grashof gibt hierfür, ohne auf die
                                          													Spannungsverteilung in der inneren Zone näher einzugehen, die
                                          													Gleichung
                                       
                                          max\ res\ \sigma_y=\frac{3}{4}\,\frac{m^2-1}{\pi\,m^2}\,\frac{P}{h^2}\,\left[\frac{2\,m}{m+1}+ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}\right]
                                          
                                       (vergl. Grashof
                                          													Theorie der Elast. u. Fest. 1878 S. 338.)
                                       Diese Gleichung ist von Grashof unter
                                          													der Annahme entwickelt, dass die Belastung in einem Punkt – in der Plattenmitte – konzentriert
                                          													angreife. Unter dieser Voraussetzung liefern die von Grashof für die Spannungen σx, σy und τ gegebenen Gleichungen für die
                                          													Plattenmitte unendlich grosse Werte und in der Nähe der Mitte
                                          													grössere Werte als sie in Wirklichkeit sein können, wo die Belastung
                                          													nicht in einem Punkt konzentriert, sondern über eine endliche Linie
                                          													bezw. Fläche verteilt ist. Der Wert der grössten Anstrengung ergibt
                                          													sich aus der Grashofschen Gleichung
                                          													etwas höher, als aus der vorangehenden Gleichung.
                                       Je weiter die Punkte der Platte von der Mitte ab- und dem äusseren
                                          													Umfang zugelegen sind, desto weniger wird die Grösse der Spannung
                                          													davon beeinflusst, ob man annimmt die Belastung sei in einem Punkt
                                          													konzentriert oder über eine Linie bezw. Fläche verteilt (vergl. die
                                          													dahingehende Bemerkung Grashofs a. a.
                                          													O.)
                                       
                                    
                                 = ± 0,532
                                 0,355
                                 0,242
                                 0,175
                                 0,128 ×        "
                                 
                              
                           Von den Radialspannungen σx in einer vollen Scheibe gilt somit nicht,
                              									was von denselben in einer gelochten Scheibe oben zu bemerken war, dass sie
                              									gegenüber den Ringspannungen beträchtlich zurücktreten. Die Radialspannungen in
                              									einer vollen Scheibe – Freiaufliegen ist in diesem ganzen Abschnitt vorausgesetzt –
                              									sind in der zentralen Zone gleich gross wie die Ringspannungen, in der Ringzone
                              									nehmen die Radialspannungen, wenn man auf einen Durchmesser gegen den äusseren
                              									Umfang hingeht, bis auf Null ab.
                           Die Spannungsverteilung ist in Fig. 4 bildlich
                              									dargestellt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 787
                              Fig. 4. Spannungsverteilung bei Versuch I.
                              
                           Für die vollen Scheiben, welche zu den Versuchen IX und
                              									X verwendet wurden, ist Ra = 28 cm; Ri = 3 cm; \frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}=\frac{784}{9}=87,11;\ \frac{{R_a}^2}{{R_a}^2-{R_i}^2}=1,01;\ ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}=4,467;\ ln\,{R_a}^2=6,664;\
                                 ln\,{R_i}^2=2,197; hiermit und mit
                              									m=\frac{10}{3} erhält man aus Gleichung (10) bis (12):
                           
                              c_1=-\frac{b}{2}\,\left(\frac{0,538}{1,01}+6,664\right)=-\frac{b}{2}\,7,197
                              
                           
                           
                              
                              c_2=\frac{b}{4}\,9
                              
                           Mit dem Wert von c4 und
                              									\lambda=\pm\,\frac{h}{2} erhält man zur Berechnung der grössten Spannung an der Ober- und
                              									Unterfläche der inneren Zone nach Gleichung (3):
                           
                              \sigma_x=\sigma_y=\pm\,\frac{3}{4}\,\frac{m+1}{\pi\,m}\,\frac{P}{h^2}\cdot 5
                              
                           Die Spannungen in der inneren Zone werden hiernach bei Versuch IX (h = 1,581 cm), bei Versuch X (h = 1,0085 cm)
                           σx = σy = ± 0,621 P           ± 1,53 P
                           und die grösste resultierende Anstrengung:
                           
                              max\ res\ \sigamm_y=\sigma_y-\frac{\sigma_x}{m}=\left(1-\frac{1}{m}\right)\,\sigma_y=0,7\,\sigma_y
                              
                           Die Spannungen an der Ober- oder Unterfläche der äusseren Zone werden nach Gleichung
                              									(6):
                           
                              \left\{{{\sigma_x=\mp\,\frac{3}{4}\,\frac{m+1}{\pi\,m}\,\frac{P}{h^2}\,\left[ln\,x^2+0,538-7,197-0,538\,\frac{9}{x^2}\right]}\atop{\sigma_y=\mp\,\frac{3}{4}\,\frac{m+1}{\pi\,m}\,\frac{P}{h^2}\,\left[ln\,x^2-0,538-7,197+0,538\,\frac{9}{x^2}\right]}}\right\}
                              
                           Die Spannungsverteilung und resultierende Anstrengung an der Ober- und Unterfläche
                              									der Platte bei Versuch IX ersieht man aus ff. Zahlen:
                           Abstand aus der Scheibenmitte
                           
                              
                                    x =
                                 3
                                 7
                                 14
                                 21
                                 28
                                 cm
                                 
                              
                                 σx
                                    											=
                                 ± 0,621
                                 0,355
                                 0,175
                                 0,072
                                 0
                                 × P kg/qcm
                                 
                              
                                 σy
                                    											=
                                 ± 0,621
                                 0,465
                                 0,288
                                 0,203
                                 0,133
                                 × P kg/qcm
                                 
                              
                           Die Spannungsverteilung bei Versuch IX ist in Fig. 5
                              									bildlich dargestellt.
                           Für die gelochten Scheiben, welche zu den Versuchen VII und VIII verwendet wurden, ist Ra = 28 cm, Ri = 3 cm,
                              									\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}=\frac{28^2}{3^2}=\frac{784}{9}=87,11,\ \frac{{R_a}^2}{{R_a}^2-{R_i}^2}=1,01,\ ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}=4,467,\
                                 ln\,{R_i}^2=2,197; hiermit und mit m=\frac{10}{3} erhält man aus Gleichung (7) und (8)
                           
                              c_1=-\frac{b}{2}\,[0,538+2,197+1,01\cdot 4,467]=-\frac{b}{2}\cdot 7,255
                              
                           
                              c_2=-\frac{b}{4}\,\frac{m+1}{m-1}\,1,01\cdot 9\cdot 4,467=-\frac{b}{4}\,\frac{m+1}{m-1}\cdot 40,6
                              
                           Mit diesen Werten und \lambda=\pm\,\frac{h}{2} liefert Gleichung (6)
                           
                              \sigma_x=\mp\,\frac{3}{4}\,\frac{m+1}{\pi\,m}\,\frac{P}{h^2}\,\left[ln\,x^2+0,538-7,255+\frac{40,6}{x^2}\right]
                              
                           
                              \sigma_y\mp\,\frac{3}{4}\,\frac{m+1}{\pi\,m}\,\frac{P}{h^2}\,\left[ln\,x^2-,538-7,255-\frac{40,6}{x^2}\right]
                              
                           zur Berechnung der Spannungen an der Scheibenoben- und
                              									Unterfläche bei Versuch VII und VIII.
                           Die Spannungsverteilung bei Versuch VIII ist hiernach
                              									folgende: (h = 1,193 cm) (vergl. oben).
                           Abstand aus der Scheibenmitte
                           
                              
                                   x = 
                                 3
                                 7
                                 14
                                 21
                                 28
                                    cm
                                 
                              
                                 σx.=
                                 0
                                 0,435
                                 0,268
                                 0,117
                                 0
                                 × P kg/qcm
                                 
                              
                                 σy =
                                 2,2
                                 1,03
                                 0,594
                                 0,392
                                 0,258
                                 „      „
                                 
                              
                                 
                                    res\ \sigma_y=\sigma_y-\frac{\sigma_x}{m}=
                                    
                                 2,2
                                 0,9
                                 0,512
                                 0,357
                                 0,258
                                 „      „
                                 
                              
                           Auch hier treten die Radialspannungen gegenüber den Ringspannungen stark zurück, wie
                              									schon oben hervorgehoben wurde.
                           Die Spannungsverteilung ist in Fig. 6 bildlich
                              									dargestellt.
                           Ein Vergleich der Fig. 3 und
                                 											6, d.h. der Spannungs-Verteilung in zwei gelochten Scheiben mit verschieden
                                 										grosser Bohrung zeigt, dass die Spannungsverteilung gleichmässiger ist in der
                                 										Scheibe mit der grösseren Bohrung. Die Spannungsverteilung in einer gelochten
                                 										Scheibe wird in Richtung eines Durchmessers um so gleichmässiger, je grosser die
                                 										Bohrung in der Mitte ist.
                           
                        
                           e) Dehnungskoeffizient der
                                 										Platten nach Gleichungen (9) und (13).
                           Zur Berechnung des Dehnungskoeffizienten aus den Versuchen I und III mit den vollen Scheiben dient Gleichung (13), welche mit Ra = 28 cm, Ri = 1,5 cm,
                              									\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}=348,44,\ 1-\frac{{R_i}^2}{{R_a}^2}\,\infty\,1,\ ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}=5,853 und m=\frac{10}{3} übergeht in
                           
                              \left{{z'=0,75\,\frac{0,91}{\pi}\,784\,\frac{P}{h^3}\,a\,[2,54-0,017]}\atop{=429,3\,\frac{P}{h^3}\cdot a}}\right\}\ (13a)
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 788
                              Fig. 5. Spannungsverteilung bei Versuch IX.
                              
                           Zur Berechnung des Dehnungskoeffizienten aus den Versuchen II, IV bis VI mit den gelochten Scheiben (Ri= 1,5 cm) dient Gleichung (9), welche mit den oben angegebenen Werten
                              									übergeht in
                           
                              \left{{z'=0,75\,\frac{0,91}{\pi}\,784\,\frac{P}{h^3}\,a\,\left[2,54+1,86\cdot \frac{5,853^2}{348,44-1}\right]}\atop{=463,9\,\frac{P}{h^3}\,a}}\right\}\
                                 (9a)
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 788
                              Fig. 6. Spannungsverteilung bei Versuch VIII.
                              
                           Zur Berechnung des Dehnungskoeffizienten aus den Versuchen VII und VIII mit den gelochten Scheiben (Ri = 3) liefert Gleichung (9) mit Ra = 28 cm, Ri = 3 cm, \frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}=87,11,\ ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}=4,467,\ 1-\frac{{R_i}^2}{{R_a}^2}=0,988:
                           
                              \left{{z'=0,75\cdot \frac{0,91}{\pi}\,784\,\frac{P}{h^3}\,a\,\left[2,54\cdot 0,988\right}\atop{\left+1,86\,\frac{4,467^2}{87,11-1}\right]=500,7\,\frac{P}{h^3}\,a}}\right\}\
                                 (9b)
                              
                           
                           Zur Berechnung des Dehnungskoeffizienten aus den Versuchen IX und X mit den vollen Scheiben C und D (Ri = 3 cm) liefert Gleichung (13) mit: Ra = 28 cm; Ri = 3cm,
                              									\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}=87,11,\ ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}=4,467,\ 1-\frac{{R_i}^2}{{R_a}^2}=0,988:
                           
                              \left{{z'=0,75\,\frac{0,91}{\pi}\,\frac{P\cdot 784}{h^3}\,a\,\left[2,54\cdot 0,988-\frac{4,467}{87,11}\right]}\atop{=418\,\frac{P}{h^3}\,a}}\right\}\
                                 (13b)
                              
                           Eine Durchsicht der Versuchsergebnisse (Abschnitt b) zeigt, dass bis zu einer
                              									gewissen Belastung hin die Durchbiegung proportional der
                                 										Belastung P in der Plattenmitte zunimmt. Ueber die Proportionalität
                              									zwischen Durchbiegung und Spannung vergl. unten (Abschnitt g, 1).
                           Zufolge Versuch I (S. 721) mit der h = 1,616 cm starken, vollen Scheibe A besteht Proportionalität zwischen Belastung und
                              									Durchbiegung, soweit der Versuch fortgesetzt wurde; einer Steigerung der Belastung
                              									um 3600 – 300 = 3300 kg entspricht nach der 6. Reihe des Versuchs T eine Zunahme des
                              									Biegungspfeils von 0,142 cm, sodass Gleichung (13a) für den reziproken Wert des
                              									Dehnungskoeffizienten (Elastizitätsmodul) liefert
                           
                              \frac{1}{a}=E=\frac{429,3\cdot 3300}{1,616^3\cdot 0,142}=2364000
                              
                           Aus Reihe 7 des Versuches III (S. 722) mit der h = 1,193 cm starken, vollen Scheibe B ist ersichtlich, dass Durchbiegung und Belastung
                              									proportional sind zwischen P = 300 kg und P = 2300 kg;
                              									einer Steigerung der Belastung um 2300 – 300 = 2000 kg entspricht eine Zunahme des
                              									Biegungspfeils um 0,230 cm, so dass nach Gleichung (13a):
                           
                              \frac{1}{a}=E=\frac{429,3\cdot 2000}{1,193^3\cdot 0,23}=2198000
                              
                           Reihe 5 des Versuches II (S. 721) mit der h = 1,616 cm starken, gelochten Scheibe A zeigt, dass Durchbiegung und Belastung proportional
                              									sind zwischen P = 300 und P = 1500 kg; einer Steigerung der Belastung um 1500 – 300 = 1200 kg
                              									entspricht eine Zunahme des Biegungspfeils um 0,056 cm, so dass nach Gleichung
                              									(9a)
                           
                              \frac{1}{a}=E=\frac{463,9\cdot 1200}{1,616^3\cdot 0,056}=2356000
                              
                           das ist nahezu derselbe Wert, den die gleiche Platte A im ungelochten Zustande bei Versuch I ergeben
                              									hat.
                           Aus Reihe 4 des Versuches IV mit der h = 1,193 cm starken, gelochten Scheibe B geht hervor, dass Durchbiegung und Belastung
                              									proportional sind zwischen P = 300 und P = 900 kg; einer Steigerung der Belastung um 900 – 300
                              									= 600 kg entspricht eine Zunahme des Biegungspfeiles von 0,075 cm, so dass nach
                              									Gleichung (9a) wird
                           
                              \frac{1}{a}=E=\frac{463,9\cdot 600}{1,193^2\cdot 0,075}=2186000
                              
                           in naher Uebereinstimmung mit dem Werte, der für die gleiche
                              									Platte B im ungelochten Zustande bei Versuch II
                              									gefunden worden ist.
                           Platte A, welche bei Versuch I und II verwendet worden
                              									war, wurde auf h = 1,257 cm abgedreht und dem Versuch V unterzogen. Nach Reihe 6 des Versuches V sind
                              									Durchbiegung und Belastung proportional zwischen P =
                              									300 kg und P = 900 kg; einer Steigerung der Belastung
                              									um 900 – 300 = 600 kg entspricht eine Zunahme der Durchbiegung von 0,06 cm, womit
                              									Gleichung (9a) liefert:
                           
                              \frac{1}{a}=E=\frac{463,9\cdot 600}{1,257^3\cdot 0,06}=2336000
                              
                           das ist ein Wert, der sich nur um rund 1 v. H. von demjenigen
                              									unterscheidet, der für die gleiche Platte bei den Versuchen I und III gefunden
                              									worden ist.
                           Die Platte A wurde hierauf nochmals abgedreht auf h = 1,024 cm und sodann Versuch
                                 										VI vorgenommen. NachReihe 5 dieses Versuches entspricht einer
                              									Steigerung der Belastung um 600 – 200 = 400 kg eine Zunahme des Biegungspfeiles von
                              									0,073 cm, womit Gleichung (9a) gibt:
                           
                              \frac{1}{a}=E=\frac{463,9\cdot 400}{1,024^3\cdot 0,073}=2360000
                              
                           das ist der Wert, den die gleiche Platte A bei Versuch I geliefert hatte.
                           Schliesslich wurde die Platte A ausgeglüht und da sie
                              									sich hierbei ein wenig verzogen hatte, soweit abgedreht, bis sie wieder eben war;
                              									nach dem Abdrehen war h = 0,918 cm, die Bohrung in der
                              									Mitte wurde auf 5,5 cm vergrössert und der Druck vom Presskolben mittels eines
                              									Druckrings (vergl. S. 706) von 6 cm Durchmesser ausgeübt. Einer Zunahme der
                              									Belastung von 800 – 200 = 600 kg, entspricht nach Reihe 3 oder 8 des Versuches VII eine Vergrösserung des Biegungspfeiles
                              									von 0,168 cm, womit nach Gleichung (9b) wird:
                           
                              \frac{1}{a}=E=\frac{500,7\cdot 600}{0,918^3\cdot 0,168}=2312000
                              
                           
                              Infolge des Ausglühens ist somit der Elastizitätsmodul ein
                                 										wenig (2%) kleiner geworden, als er sich aus Versuch I und VI ergeben
                                 										hatte.
                              
                           Auch die Platte B (h = 1,193 cm) wurde noch mit einer
                              									grösseren Bohrung (Ri = 3 cm) in der Mitte versehen und dem Versuch
                                 										VIII unterworfen. Einer Steigerung der Belastung um 700 – 300 = 400 kg
                              									entspricht zufolge Reihe 4 bis 7 des Versuchs VIII (S. 723) eine Zunahme des
                              									Biegungspfeiles von 0,054 cm, womit nach Gleichung (9b) wird
                           
                              \frac{1}{a}=E=\frac{500,7\cdot 400}{1,193^3\cdot 0,054}=2184000
                              
                           in Uebereinstimmung mit dem Wert, welcher an der gleichen
                              									Platte bei Versuch IV gefunden worden ist.
                           Zufolge Versuch IX (S. 723) mit der h = 1,581 cm starken
                              									vollen Scheibe C besteht Proportionalität zwischen
                              									Belastung und Durchbiegung bis P = 3000 kg; einer Steigerung der Belastung um 3000 –
                              									300 = 2700 kg entspricht gemäss Versuchsreihe 7 eine Zunahme des Biegungspfeiles um
                              									0,135 cm, sodass nach Gleichung (13b) wird:
                           
                              \frac{1}{a}=E=\frac{418\cdot 2700}{1,581^3\cdot 0,135}=2116000
                              
                           Zufolge Versuch X, Reihe 3 und 6, mit der h = 1,0085 cm starken vollen Scheibe D besteht Proportionalität zwischen Belastung und
                              									Durchbiegang bis P = 1,200 kg; einer Steigerung der
                              
                              									Belastung um 1200 × 200 = 1000 kg entspricht eine Zunahme des Biegungspfeiles von
                              									0,193 cm, sodass nach Gleichung (13b) wird:
                           
                              \frac{1}{a}=E=\frac{418\cdot 1000}{1,0085^3\cdot 0,193}=2111000
                              
                           Die vorstehend ausgerechneten Werte des Elastizitätsmoduls sind um 1,27 v. H. zu
                              									vermindern, da die Eichung des Instrumentes, mit dem die Durchbiegungen gemessen
                              									worden sind, ergeben hat, dass es den Biegungspfeil in dem benutzten Messbereich um
                              
                              									1,27 v. H. zu niedrig angezeigt hat. Die berichtigten Werte von E=\frac{1}{a} sind:
                           
                              
                                 für Versuch
                                 I
                                 : E=\frac{1}{a}
                                 = 2336000
                                 
                              
                                 
                                 II
                                 
                                 = 2326000
                                 
                              
                                 
                                 III
                                 
                                 = 2170000
                                 
                              
                                 
                                 IV
                                 
                                 = 2158000
                                 
                              
                                 
                                 V
                                 
                                 = 2307000
                                 
                              
                                 
                                 VI
                                 
                                 = 2330000
                                 
                              
                                 
                                 VII
                                 
                                 = 2283000
                                 
                              
                                 
                                 VIII
                                 
                                 = 2156000
                                 
                              
                                 
                                 IX
                                 
                                 = 2090000
                                 
                              
                                 
                                 X
                                 
                                 = 2084000
                                 
                              
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)