| Titel: | Polytechnische Rundschau. | 
| Autor: | Hz. | 
| Fundstelle: | Band 323, Jahrgang 1908, S. 60 | 
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                        Polytechnische Rundschau.
                        Polytechnische Rundschau.
                        
                     
                        
                           Strom- und Spannungsmesser.
                           Die neuen d'Arsonval-Instrumente der General Electric Company besitzen eine auf einem
                              									leichten zylindrischen Aluminiumrahmen gewickelte Spule als bewegliches System, das
                              									in Edelsteinen gelagert ist und sich mit geringem Spiel zwischen den Polschuhen
                              									eines permanenten Magneten dreht. Das bewegliche System mit seinen Lagern und den
                              									Polschuhen bildet ein zusammenhängendes Stück, so daß es bei Reparaturen leicht
                              									herausgenommen werden kann. Die Dämpfung wird bei diesen Instrumenten durch die
                              									Wirbelströme erzielt, welche in dem Aluminiumrahmen auftreten. Für die Genauigkeit
                              									der Angaben kommt erstens das hohe Drehmoment, die leichte Beweglichkeit der Spule
                              									und der geringe Luftraum in Betracht. Ferner ist die Permanenz der Magnete dadurch
                              									gewährleistet, daß der beste erhältliche Stahl verwendet ist und besonderen
                              									Verfahren zum Härten und Altern unterworfen wurde. Ein rundes gußeisernes Gehäuse
                              									schützt das Instrument gegen Streufelder und schließt es zugleich staubdicht ab.
                           Die Voltmeter bis einschließlich 750 Volt und die Amperemeter bis zu 60 Ampere sind
                              									unmittelbar zu verwenden. Für höhere Meßbereiche werden besondere Widerstände
                              									geliefert, die aus einer Legierung mit dem Temperatur-Koeffizienten Null
                              									bestehen.
                           Alle Nebenschlüsse für mehr als 1000 Amp. sind mit einer thermo-elektrischen
                              									Anordnung versehen. Diese besteht in einem Metallstreifen, von dem ein Ende
                              									elektrisch mit einem Ende des Nebenschlusses verbunden ist und dessen anderes Ende
                              									neben dem anderen Ende des Nebenschlusses und zwar elektrisch, jedoch nicht
                              									thermisch isoliert angebracht ist. Die Anschlußleitungen des Amperemeters sind an
                              									die beiden voneinander isolierten Enden des Nebenschlusses und des Metallstreifens
                              									angeschlossen. Hierdurch wird vermieden, daß sich dem Meßstrom thermoelektrische
                              									Ströme überlagern; infolgedessen werden bei Verwendung dieser Nebenschlüsse die
                              									Angaben der Instrumente durch Temperaturunterschiede nicht beeinflußt. [Electrical
                              									World 1907, II, S. 579–580.]
                           
                              Pr.
                              
                           
                        
                           Elektroskop.
                           Das auf Anregung von Prof. Rutherford von Cook konstruierte Instrument ist besonders für genaue
                              									Messungen von Alpha-Strahlen bestimmt; es kann jedoch im Laboratorium auch für
                              									andere Untersuchungen, sowie für Lehrzwecke in großem Umfange Verwendung finden und
                              									eignet sich ferner für Demonstrationszwecke. Es besteht im wesentlichen aus zwei
                              									parallelen Platten, von denen auf die Mitte der oberen eine Metallstange befestigt
                              									ist, die mittels eines Schwefelpfropfens in einer wagerechten Zwischenwand des
                              									Apparates festgehalten wird und an ihrem in dem oberen Teil des Gehäuses
                              									hineinragenden Teil ein Gold- oder Aluminiumblatt-System trägt. Dieses kann
                              									durch zwei an gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses angebrachte Fenster am
                              									besten mittels eines Ablesemikroskop mit Mikrometer-Okkular beobachtet werden. Die
                              									Metallstange mit ihrem oberen Ende geht noch durch die Deckplatte des Gehäuses
                              									hindurch. Die untere Platte ist auf der gußeisernen Grundplatte des Gehäuses
                              									gelagert und kann durch eine Seitentür herausgeschoben werden.
                           Zur Messung wird das Elektroskop durch Berühren des aus der Deckplatte des Gehäuses
                              									herausragenden Endes der Metallstange in der üblichen Weise geladen. Hierauf kann
                              									das Stangenende durch Bedecken mit einer Kappe gegen zufällige Berührungen geschützt
                              									werden. Der auf seine Radioaktivität zu untersuchende Stoff wird dann auf die
                              									herausgezogene untere Platte gelegt und letztere unter die andere Platte geschoben.
                              									Das Aluminiumgehäuse ist etwa 250 mm hoch und ruht auf einer quadratischen
                              									Grundplatte von etwa 170 mm Seitenlänge. (Griffin.)
                              									[The Electrical Review, London 1907, II, S. 680.]
                           
                              Pr.
                              
                           
                        
                           Scherversuche mit Beton und Eisenbeton
                           ausgeführt im mechanisch-technischen Laboratorium der
                              									Technischen Hochschule in Wien mit 16 quadratischen Betonprismen von 38 cm Länge und
                              									16 cm Seitenlänge bei einem Alter von 13 Wochen. Die Eiseneinlagen waren
                              									gruppenweise verschieden und fehlten bei vier Versuchskörpern gänzlich. Die
                              									Betonmischung bestand aus 1 Teil Zement, 2 Teile Sand und 2 Teile Schotter.
                           Beim Versuch lagerten die Prismen mit beiden Enden 9 cm lang auf Stahlplatten auf.
                              									Die freie Länge zwischen den Auflagern betrug 20 cm. Die gleiche Breite hatte der
                              									ebene Druckstempel.
                           Brik schließt aus den in der Tabelle zusammengestellten
                              									Ergebnissen, daß der Einfluß der Armierung auf die Erhöhung des Scherwiderstandes
                              									weder der Größe der Eisenprozente, noch den Mantelflächen der Eiseneinlagen, noch
                              									dem durch die Armierung erhöhten Biegungswiderstand der Prismen proportional ist.
                              									Maßgebend ist die Lage und Verteilung der Eisen, da infolge des Biegungswiderstandes
                              									der Eisen außer den queren Scherflächen auch noch sekundäre Scherflächen längs der
                              									Eisen entstehen, wodurch der Gesamtwiderstand gegen Abscheren bedeutend erhöht wird.
                              									Daß diese Scherflächen tatsächlich vorhanden waren, zeigen die Bruchrisse an den
                              									Stirnenden, die von den Eiseneinlagen ausgehend in Bruchflächen über den Widerlagern
                              									längs der Einlagen übergehen.
                           Brik denkt sich zwischen den Stirnenden und den
                              									Querscherflächen Schnitte parallel zur Prismenachse so geführt, daß die eine
                              									Eiseneinlage enthaltenden Prismenteile getrennt erscheinen. Da der Widerstand der
                              									armierten Teile gegen lotrechte Kräfte größer ist als der des nicht armierten
                              									Zwischenteiles, so müssen bei gleichmäßiger Lastverteilung längs der Trennungsebene
                              									Scherkräfte wachgerufen werden, die bei gesteigerter Belastung zur Bildung von Bruchflächen führen
                              									können. In ähnlicher Weise läßt sich die entlastende Wirkung senkrechter Bügel auf
                              									die wagerechten Schubspannungen erklären, so daß sich auf dieser Grundlage Formeln
                              									für die Bügelberechnung aufstellen lassen, die angegeben sind.
                           Die Ausführungen Briks lassen sich noch in folgender
                              									Weise ergänzen. Nimmt man an, daß der „Ueberschuß“ (Spalte 4 der Tabelle) die
                              									auf die Eiseneinlagen entfallende Querkraft ist, so erzeugt dieselbe im Lager der
                              									Eisenstäbe Auflagerpressungen, die nicht sehr voneinander abweichen, da sie zwischen
                              									145 und 175 kg/qcm schwanken. Hierbei ist als Auflagerfläche jedes Eisenstabes das
                              									Rechteck aus seiner Auflagerlänge und seinem Durchmesser angenommen. Tatsächlich
                              									sind diese Pressungen in der Nähe der Auflagerkanten noch größer und können an der
                              									Stirnseite der Balken nach oben gerichtet sein wegen des exzentrischen Angriffs der
                              									auf die Eisen wirkenden Querkraft. Der Versuch bestätigt diese Annahme, da sich die
                              									Eisen an den Enden etwas nach aufwärts verbogen zeigten. Diese übermäßig großen
                              									Lochwanddrücke zerdrücken den Betonmantel und schlitzen gleichzeitig den
                              									Betonträger in der Richtung der Eiseneinlagen am Auflager auf. Dieser Vorgang wird
                              									besonders bei kurzen Auflagerlängen eintreten.
                           Die Erhöhung der Bruchquerkraft muß also unter sonst gleichen Verhältnissen mit der
                              									Anzahl der Längsscherflächen und mit dem Durchmesser der Eiseneinlagen wachsen.
                           Dies zeigt auch ein Vergleich der Versuchsreihen IV und V. Bei gleicher Verteilung
                              									der Eisen sind in beiden Fällen drei Längsbruchflachen vorhanden.
                           Die auf die Eiseneinlagen entfallenden Anteile der Bruchquerkräfte haben dasselbe
                              									Verhältnis wie ihre Durchmesser, da
                           
                              \frac{7650}{5516}=\sim\,\frac{10}{7}=\sim\,1,4
                              
                           ist. Weitere Versuche an Eisenbetonträgern mit kurzen
                              									Auflagern sind zur Klärung dieser Frage dringend erwünscht. (Brik.) [Oesterreichische Wochenschrift für den öffentlichen Baudienst
                              									1907, S. 563–566.]
                           Dr.-Ing. P. Weiske.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 323, S. 61
                              Anzahl der Versuche; Querkraft beim
                                 										Bruch; Ueberschuß über die Querkraft der reinen Betonkörper; Beanspruchung*) auf
                                 										Schub; Verhältnis der Beanspruchung im armierten und nichtarmierten Querschnitt;
                                 										Eiseneinlagen; Durchmesser und Anzahl; Querschnitt; Prozentsatz der Armierung;
                                 										Umfang; Lage; Brucherscheinungen; Anzahl der Längsscherflächen; *) Bezogen auf
                                 										den reinen Betonquerschnitt; *) Bei ein Versuchskörper 4 Durchm. 10 mm.; In der
                                 										Mitte; Je zwei Rundeisen senkrecht übereinander an den Seiten; Wie vor, und ein
                                 										Rundeisen in der Mitte; Risse in der Mitte, Scherung beiderseits; Bei einigen
                                 										Probekörpern Risse in der Mitte; Scherung beiderseits; Risse an den Stirnenden,
                                 										von den Eiseneinlagen ausgehend, Bruchflächen über den Widerlagern längs der
                                 										Einlagen.
                              
                           
                        
                           Elektrische Lokomotiven.
                           Die Metropolitain Railway Company in London erhielt sowohl für Güter–, als auch für
                              									Personenverkehr von der British Thomson-Houston Company
                              									zehn elektrische Lokomotiven von je 47 t Dienstgewicht geliefert. Diese Lokomotiven,
                              									deren Führerhaus in seiner äußeren Form einem Wagenkasten entspricht, laufen auf
                              									zwei zweiachsigen Drehgestellen, von denen jede Achse durch einen 2,75 t schweren
                              									200 PS-Motor mittels eines Zahnradvorgeleges mit der Uebersetzung 19 : 64
                              									angetrieben wird. Die Regelung der Motoren wird durch eine Sprague General Electric-Zugsteuerung bewirkt. Zur Stromabnahme von den
                              									Leitungsschienen dienen 12 Stromabnehmerschuhe, die auf Eichenschwellen sitzen. Da
                              									sowohl für die Stromzuleitung eine Schiene außerhalb des Gleises, als auch für die
                              									Rückleistung eine Schiene innerhalb des Gleises vorhanden sind, so sind
                              									dementsprechend ein Teil der Schuhe an den Achsbuchsen der Laufräder, der andere an
                              									den Motoren angeordnet.
                           Die Untergestelle sind aus gepreßtem Stahl und Formeisen aufgebaut, besitzen
                              									eine Wiegenlagerung des Drehzapfens und sind mit Spiral- und Blattfedern abgefedert.
                              									Das Bremsgestänge mit je einem Bremsklotz für jedes Rad liegt innen. Die mit
                              									geschmiedetem Stern versehenen Laufräder haben 86 mm dicke und 120 mm breite
                              									Bandagen, die durch einen Sprengring und außerdem noch durch vier Schrauben
                              									festgehalten werden.
                           Der Bodenrahmen des Führerhauses ist aus schweren Profilen gebaut, um ein möglichst
                              									hohes Gewicht zu erzielen. Er ist mit einem 6 mm dicken Blech abgedeckt. Ueber
                              									diesem wird durch ∪-Eisen in etwa 150 mm Abstand eine zweite Blechabdeckung von 6 mm
                              									Stärke gehalten und der so entstandene Hohlraum ist zur Verlegung der die
                              									Steuerleitungen enthaltenden Rohre verwendet. In den Enden des Fahrzeuges und im
                              									Mittelgang sind auf den Blechbelag noch Lattenroste gelegt. Die Zug- und
                              									Stoßvorrichtungen sind gleichzeitig zum Kuppeln mit den mit Mittelpuffern
                              									versehenen, elektrisch ausgerüsteten Wagen der Gesellschaft, sowie mit Wagen mit normalen
                              									Doppelpuffern eingerichtet.
                           Das Führerhaus ist aus Winkeleisenstreben mit einer 3 mm Blechbekleidung hergestellt.
                              									Die Stirnwände sind mit je drei Fenstern zum Ausblick für die Führer versehen. Die
                              									Seitenwände besitzen an den Enden je ein Fenster und eine Tür; der dazwischen
                              									liegende Teil ist mit wagerechten Lüftungsschlitzen versehen. An jedem Ende der
                              									Lokomotive ist ein Führerstand mit einer vollständigen Steuereinrichtung für die
                              									Motoren, die Bremse, den Antriebsmotor für die zum Bremsen benötigte Vakuumpumpe,
                              									die Pfeife und den Sandstreuer, sowie Manometer und Amperemeter angeordnet. Die
                              									mittelbar gesteuerten Schalter, sowie die Apparate und Hilfsmaschinen sind zu beiden
                              									Seiten eines Mittelganges in dem Führerhaus untergebracht. Besonders hervorgehoben
                              									wird, daß sich an jedem Ende der Lokomotive eine durch Handrad anzuziehende
                              									Handbremse befindet, die auf beide Drehgestelle gleichzeitig wirkt.
                           Sämtliche in der Lokomotive verwendeten Leitungen sind mit Asbest isoliert und in
                              									Stahlrohren verlegt. Zur elektrischen Verbindung der Stromabnehmer mit den
                              									Widerständen dienen Kupferstangen.
                           Bezüglich der Leistung der Lokomotiven sei bemerkt, daß eine einzelne bei 600 Volt
                              									Spannung einen 120 t schweren Personenzug mit etwa 56 km/Std. schleppt, sowie ihn
                              									auf einer Steigung von 1 : 44 anzuziehen vermag. Sie ist ferner imstande, einen
                              									Güterzug von 250 t Gewicht dieselbe Steigung hinaufzuschleppen und auf einer
                              									Steigung von 1 : 90 anzuziehen. [Street Railway Journal 1907, II, S. 350–352.]
                           
                              Pr.
                              
                           
                        
                           Versuche mit alten Kesselblechen.
                           Walther Meunier schlug im Jahre 1903 auf Grund von
                              									Versuchen mit alten Kesselblechen vor, zweckmäßiger die Dampfgeneratoren, sobald sie
                              									35 Betriebsjahre erreicht haben, durch neue zu ersetzen, da das Blech durch die
                              									lange Betriebsdauer von seinen Eigenschaften verloren habe und durch die Einwirkung
                              									des Feuers allmählich eine Entkohlung eingeleitet werde. Die Société Anonyme John Cockerill in Seraing hat nun Gelegenheit gehabt, mit
                              									Blechen von Kesseln, die lange in ihren Werkstätten in Betrieb waren, Versuche
                              									anzustellen und zwar 1. mit Blechen aus Bessemerstahl und 2. mit Eisenblechen.
                           1. Der Kessel war ein wagerechter, zylindrischer Kessel mit gewölbten Böden und einem
                              									Feuerrohr von 90 qm Heizfläche und 5 at und wurde mit Hochofengasen beheizt.
                              									Betriebsdauer: Februar 1875 bis Dezember 1905. Die Zugversuche ergaben:
                           
                              
                                 Zugfestigkeiten von
                                 42,2
                                 49,1
                                 53,7
                                 43,2
                                 31,3
                                 usw. kg/qcm
                                 
                              
                                 u. Dehnungen von
                                 21,4
                                 22,7
                                 23,0
                                 19,0
                                 31,3
                                 v. H.
                                 
                              
                           Bei zweimaliger kalter Biegeprobe zeigten sich keine Risse, bei viermaliger erfolgte
                              									Bruch, das Metall hatte ausgezeichnete Eigenschaften hinsichtlich Widerstand und
                              									Elastizität bewahrt.
                           2. Die Eisenbleche stammten von einem wagerechten zylindrischen Kessel mit Rauchrohr
                              									von 60 qm Heizfläche und 5 at, welcher 1886 in Betrieb gekommen war, und hatten vor
                              									dem Kesselbau folgende Eigenschaften:
                           
                              
                                 QualitätNo.
                                 Zugfestigkeit kg/mm
                                 Dehnungen
                                 
                              
                                 in derWalz-richtung
                                 senkrechtzur Walz-richtung
                                 in derWalz-richtung
                                 senkrechtzur Walz-richtung
                                 
                              
                                 3
                                 32
                                 27
                                 5
                                 3
                                 
                              
                                 4
                                 33
                                 28
                                 9
                                 5
                                 
                              
                           Nach 20jähriger Betriebszeit wurde folgendes festgestellt:
                           
                              
                                 No.
                                 Bruch-spannungf. d. qmmkg
                                 Dehnungenv. H.
                                 W = in derS = senkrecht z.  Walzrichtung
                                 Elastizitäts-modul
                                 
                              
                                   6
                                 34,7
                                 5
                                 S
                                 –
                                 
                              
                                   7
                                 28,3
                                 2
                                 S
                                 –
                                 
                              
                                   9
                                 33,3
                                    6,5
                                 W
                                 –
                                 
                              
                                 14
                                 33.6
                                    7,8
                                 W
                                 18660
                                 
                              
                                 15
                                 39,2
                                 4
                                 S
                                 22100
                                 
                              
                           Ein Stab trug noch die Marke SJC von der Herstellung und ergab ganz ähnliche
                              									Bruchfestigkeit und Dehnung wie bei seiner Herstellung, wie überhaupt das Feuer und
                              									das Alter keineswegs die Eigenschaften des Bleches in bemerkenswerter Weise geändert
                              									hat. [Zeitschrift für Dampfkessel u. Maschinenbetrieb 1907, S. 489 bis 491.]
                           Z.
                           
                        
                           Rückstoßsichere Andrehkurbel für Automobile.
                           Beim Anwerfen des Motors schaltet sich bekanntlich die Andrehkurbel selbsttätig aus,
                              									sobald der Motor zu laufen beginnt, vorausgesetzt, daß die Kurbel nicht durch
                              									Frühzündung (Rückzündung) im umgekehrten Drehsinne mitgerissen wird. Rückzündungen
                              									sind aber trotz der größten Sorgfalt des Chauffeurs nicht zu vermeiden, denn selbst
                              									wenn der Zündhebel am Steuerrad richtig eingestellt ist, kann doch durch Verbiegen,
                              									Abnutzung usw. des Zündgestänges der Zündzeitpunkt auf „zu früh“ verschoben
                              									sein. Die Folge ist dann, daß der Chauffeur durch den Rückstoß der Kurbel
                              									erheblichen Schaden nehmen kann.
                           Die patentierte Kurbel der Gasmotorenfabrik Deutz soll
                              									diese Gefahr dadurch beseitigen, daß sich die Kurbel bei der kleinsten
                              									Rückwärtsbewegung des Motors selbsttätig ausschaltet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 323, S. 62
                              
                           Wie aus untenstehender Figur ersichtlich, ist der Teil a
                              									eine Kurbel der seitherigen Ausführung; neu hinzugekommen ist der rohrförmige, an
                              									beiden Enden verstärkte Teil b. Zwischen den Köpfen der
                              									Teile a und b liegt das
                              									Kugelgesperre c, das den Teil b, wie bei den Fahrradfreilaufnaben, mitnimmt, sobald sich der Motor und
                              									damit die Kurbel a nur wenig rückwärts drehen. Dann
                              									gleitet die Nase am rechten Ende des Teiles b aus der
                              									Vertiefung d im Befestigungsbock e heraus, zieht die Kurbel rasch zurück und die
                              									Verbindung mit der Kurbelwelle f des Motors ist
                              									gelöst.
                           Das Anwerfen mit dieser Kurbel ist dadurch noch bequemer gestaltet, daß man nicht
                              									gegen den Motor drücken muß, um die Rückhaltefeder zu überwinden.
                           – h.
                           
                        
                           
                           Regulator für Vergaser.
                           Demselben Zweck wie der Gillet-Lehman- ReglerD. p. J. 1907, 322,
                                    											S. 782. dient der automatische Iris-Regulator der Metallwarenfabrik „Ideal“ in Opladen (Rhld.) Er
                              									wird (s. nebenstehende Figur) auf den Deckel des Schwimmergehäuses aufgeschraubt und
                              									ist durch Rohrleitung a, deren Durchgangsquerschnitt
                              									mittels Hahn b eingestellt wird, mit dem Vergaserraum
                              									verbunden, so daß im Schwimmerraum derselbe Unterdruck wie im Gemischansaugrohr
                              									herrscht. Hierdurch würde nun beim Saughub des Motors kein Benzin aus der Düse
                              									treten können, wenn nicht durch die Regulierungsschraube c dem Schwimmerraum durch Oeffnung d Luft
                              									zugeführt werden könnte, so daß sich hier der Unterdruck vermindert. Beim
                              									Einregulieren des Apparates wird die Rohrleitung a, die
                              									unterhalb der Gasdrossel am Vergaser angeschlossen ist, mittels Hahn b verschlossen, wobei die Luftregulierungsschraube c bezw. das Loch d ganz
                              									offen bleiben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 323, S. 63
                              
                           Nachdem der Motor angeworfen ist und seine höchste Tourenzahl erreicht hat, wird der
                              									Hahn b langsam geöffnet und zwar so weit, als es
                              									möglich ist, ohne daß die Tourenzahl des Motors nachläßt. Der Apparat ist nun
                              									gewissermaßen ferlig eingestellt, denn es ist nur noch die Luftregulierschraube c nach Bedarf zu verstellen.
                           Hierauf regelt der Apparat selbsttätig den Brennstoffverbrauch in der Weise, daß der
                              									Vergaser nur die äußerst geringe Menge gemischt abgibt, welche jeweils für den Gang
                              									und die Leistung des Motors nötig ist.
                           Hierdurch ergibt sich neben erhöhter Leistungsfähigkeit gleichmäßiger und ruhiger
                              									Gang des Motors, und gleichzeitig eine Brennstoffersparnis bis zu 33 v. H.
                           
                              – h.
                              
                           
                        
                           Klein-Jacquardmaschine,
                           zur Herstellung schmaler, kleingemusterter Artikel oder auch
                              									in Verbindung mit Schaftmaschinen zum Einweben von Namen oder Monogrammen. Bei der
                              									neuen Maschine sind alle Platinen in einer Reihe nebeneinander angeordnet und
                              									der Harnisch hängt nicht unmittelbar an den Platinen, sondern an wagerecht
                              									gelagerten, einarmigen Hebeln, die an ihrem freien Ende mit dem unteren Ende der
                              									Platinen drehbar verbunden sind. Zur Befestigung der Harnischschnurenbündel sind an
                              									den Hebeln Drahtschlaufen angebracht und zwar bei jedem Hebel fortschreitend an
                              									einer anderen Stelle, um gegenseitige Reibung der Schnurenbündel zu verhindern. Die
                              									Hebel sind parallel zu den Kettfäden gelagert, ihre gemeinsame, feste Drehungsachse
                              									liegt nach dem Brustbaum zu. Durch die Hintereinanderordnung der Aufhängungspunkte
                              									für die Harnischschnuren sind die Wege beim Ausschwingen der Hebel für die einzelnen
                              									Schnuren bezw. Schnurenbündel gleichmäßig verschieden, und zwar nach der Tiefe des
                              									Faches hin zunehmend, so daß durch diese Schrägfachbildung ein reines Oberfach
                              									erzielt wird.
                           Die Vorrichtungen zum Wegdrücken der Platinen gemäß Muster weichen von den üblichen
                              									Konstruktionen nicht ab; die Musterkarte besteht aus Papier und läuft um eine als
                              									Zylinder ausgebildete Kartenwalze, deren Fortschaltung nach jedem Schuß ebenfalls in
                              									bekannter Weise erfolgt. [Textil-Ztg. No. 41, S. 945–46.]
                           
                              Hz.
                              
                           
                        
                           Schußspulen-Aufsteckvorrichtung.
                           Bei Stoffen, die häufiges Wechseln der Schußspulen erfordern, ist das Aufstecken der
                              									Spulen für den Weber eine sehr ermüdende Arbeit, da es meist mit der Hand bewirkt
                              									werden muß. Hierin eine wesentliche Erleichterung zu schaffen ist der Zweck der
                              									nachstehend besprochenen Neuerung. Die Einrichtung, welche an jedem Webstuhl leicht
                              									angebracht werden kann, besteht in einem nach oben geöffneten Preßbecher in Form des
                              									Spulenkopfes, der durch Hebelübersetzung von einem auf einer Stuhlwelle befestigten
                              									Exzenter eine auf- und abgehende Bewegung in senkrechter Richtung erhält. Zum Ein-
                              									und Ausschalten dieser Bewegung ist eine Sperrklinkenkupplung angebracht.
                           Soll eine neue Spule eingelegt werden, so hat der Weber nur nötig, die Spule lose auf
                              									die Schützenspindel zu stecken, worauf das Festdrücken der Spule nach Einschalten
                              									der Preßbecherbewegung durch das Aufwärtsgehen des Bechers in einem Zuge erfolgt.
                              									[Textil-Ztg. No. 40, S. 923.]
                           
                              
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