| Titel: | Erwärmung von Motoren bei aussetzendem Betrieb. | 
| Autor: | Alexander Brückmann | 
| Fundstelle: | Band 323, Jahrgang 1908, S. 434 | 
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                        Erwärmung von Motoren bei aussetzendem
                           								Betrieb.
                        Von Dipl.-Ing. Alexander Brückmann,
                           								Frankfurt a. M.
                        Erwärmung von Motoren bei aussetzendem Betrieb.
                        
                     
                        
                           
                              
                              Einleitung.
                              
                           Es ist eine bekannte Tatsache, daß eine elektrische Maschine, bei aussetzendem
                              									Betrieb, mehr zu leisten im Stande ist, als bei Energieentnahme auf eine längere
                              									Dauer. Bei der Beurteilung, wie weit die Ueberlastungsfähigkeit steigt bei gegebenen
                              									Betriebsbedingungen, sind bisher sehr häufig die Grenzen einer guten Kommutation
                              									maßgebend gewesen, da Maschinen, die bei normaler Belastung funkenfrei liefen, bei
                              									geringer Ueberlastung eine derartige Feldverzerrung aufwiesen, daß selbst bei
                              									Verstellung der Bürsten eine gute Kommutation nicht zu erreichen war. Nachdem in
                              									neuerer Zeit durch Einführung der Wendepole eine geradlinige Kommutierung ermöglicht
                              									ist, die eine weitgehende Ueberlastung der Maschine ohne Funkenerscheinungen am
                              									Kollektor gestattet, ist nunmehr die Frage der Temperaturerhöhung wieder in den
                              									Vordergrund getreten.
                           Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher mit der Erwärmung von Maschinen bei
                              									aussetzendem Betrieb unter bekannten Betriebsbedingungen und bezweckt, für Maschinen
                              									von bekannter Dauerleistung die in Betracht kommenden Größen in einfache Beziehungen
                              									zueinander zu bringen und so eine genauere Bestimmung der Leistung bei aussetzendem
                              									Betrieb zu ermöglichen, während man bisher sich damit begnügte, in diesem Falle
                              									25–30 v. H. Ueberlastung ohne Berücksichtigung der Einzelfälle zuzulassen.
                           
                        
                           
                              Theoretischer Teil I.
                              
                           Für die Erwärmung eines Körpers bezw. einer Maschine ist die bekannte Temperaturkurve
                              									maßgebend, d.h. eine Kurve, die die Abhängigkeit der Temperaturerhöhung über das
                              									umgebende Medium (Luft, Oel und dergl.) von der Betriebszeit bei einer bestimmten
                              									Belastung darstellt.
                           Literatur. In der Literatur sind darüber verschiedene
                              									Arbeiten erschienen, die meist den Nachteil eines komplizierten mathematischen
                              									Apparates besitzen, der zu einer Genauigkeit führt, die nicht im Verhältnis zu den
                              									bei Versuchen grundlegenden Messungen und der Unregelmäßigkeit bei den im täglichen
                              									Leben vorkommenden Betrieben steht. Es seien hier erwähnt die Arbeiten von Oelschläger, E. T. Z. 1900, Heft 51, „Die Berechnung
                                 										von Widerständen, Motoren und dergl. bei aussetzendem Betrieb“. Die Arbeit
                              									von Goldschmidt im Journal of the institution of
                              									electrical engineers, Nr. 172, Mai 1905, „Temperature curves and the rating of
                                 										electrical maschinery“, ein Auszug aus dieser Arbeit in der E. T. Z. 1905,
                              									Heft 43. Eine analytische Untersuchung von Edwin Rust
                                 										Douglas:
                              									„Heating of electrical maschinery under two regularly alternating conditions
                                 										of load“ im Electrical World and Engineer, Band XXXVII, Nr. 19, S. 769, und
                              									eine kurze Abhandlung von F. Kade,
                              									„Verfahren zur Feststellung der endgültigen Erwärmung eines intermittierend
                                 										belasteten elektrischen Apparates“ in der E. T. Z. 1906, Heft 15.
                           Erwärmungskurve für homogene Körper. Die in den
                              									einzelnen Teilen der Maschine entstehenden Verluste werden in Wärme übergeführt, die
                              									eine Temperaturerhöhung hervorruft.
                           Betrachten wir zunächst einen homogenen Körper. In ihm wird ein Teil der entwickelten
                              									Wärme zur Steigerung der Temperatur des Körpers verwandt, ein Teil geht durch
                              									Leitung, Strahlung und Konvektion an das umgebende Medium über. Voraussetzung bei
                              									der folgenden Betrachtung ist, daß die Wärmekapazität des umgebenden Mediums so groß
                              									ist, daß eine nennenswerte Erhöhung seiner Temperatur durch die Wärmeaufnahme nicht
                              									stattfindet.
                           Ist die in der Zeiteinheit in Wärme umgesetzte Energie Q, so ist die in der Zeit d t dem Körper
                              									zugeführte Wärmemenge Q . d t. In dieser Zeit wird dem
                              									Körper jedoch eine Wärmemenge von dem umgebenden Medium, das eine um den Betrag τ niedrigere Temperatur besitzt, entzogen, die abhängig
                              									ist von dieser Temperaturdifferenz, von der Berührungsfläche F und von dem Wärmeübergangskoeffizienten K.
                              									Die Differenz beider Wärmemengen muß demnach gleich sein der im Körper selbst
                              									enthaltenen und zur Temperatursteigerung verwandten Wärme. Diese ist gegeben durch
                              									die Wärmekapazität des Körpers (d.h. das Produkt aus dem Gewicht des Körpers G und der spezifischen Wärme s), und die Temperaturänderung d τ. Wir
                              									erhalten demnach die Gleichung der Erwärmungskurve:
                           Q d t – τ F K d t = G s d τ . . . . 1)
                           Hat der Körper den Endzustand erreicht, ist seine Temperatur z.B. τe, so ist d τ gleich Null, und die rechte Seite der Gleichung 1
                              									wird 0. Die gesamte entwickelte Wärme wird nunmehr ohne weitere Temperatursteigerung
                              									an die Umgebung abgegeben. Wir erhalten daher:
                           Q d t – τeF K d t = 0.
                           Q d t = τe
                              									F K d t . . . . 2)
                           Setzen wir diesen Wert für Q d t in obige Gleichung 1
                              									ein, so erhalten wir:
                           
                              τ
                              e
                              F K d t – τ F K d t – G s d τ,
                              
                           oder durch Zusammenfassen der in dieser Gleichung enthaltenen
                              									Konstanten (\tau_e-\tau)\,d\,t=\frac{G\,s}{F\,K}\,d\,t=T\,d\,\tau
                              									. . . 2a)
                           d\,t=T\,\frac{d\,\tau}{\tau_e-\tau} . . . . 3) 
                           Durch Integration dieser Gleichung erhalten wir dann die Gleichung der
                              									Erwärmungskurve zu
                           t = – T
                                 										ln (τe – τ) + A . . . . 4)
                           Für t = 0 wird auch τ = 0, und wir erhalten die Größe der Konstanten
                           A = T ln
                                 										τe . . . . 5)
                           und damit die Schlußgleichung
                           t=T\,l\,n\,\frac{\tau_e}{\tau_e-\tau} . . . . .
                              									6) 
                           Konstruktion der Kurve. Nach Gleichung 2a wird:
                           \frac{d\,\tau}{d\,t}=\frac{\tau_e-\tau}{T}=\mbox{tg}\,\alpha
                              									. . . . 7) 
                           Aus dieser Gleichung ist zu entnehmen, daß die Projektion des Teiles der Tangente
                              									zwischen ihrem Berührungspunkt mit der Kurve und ihrem Schnittpunkt mit der
                              									Asymptote der Kurve (im Abstand τe von der Abszissenachse) auf eine Parallele zu
                              									dieser durch den Berührungspunkt stets gleich der Temperaturkonstanten (in Minuten)
                              										T sein muß.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 323, S. 434
                              Fig. 1.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 323, S. 434
                              Fig. 2.
                              
                           In Fig. 1 ist die Tangente im Punkte A gezogen.
                           
                              \mbox{tg}\,\alpha=\frac{C\,B}{A\,B};\ C\,B=\tau_e-\tau
                              
                           
                              \frac{1}{A\,B}=\frac{\mbox{tg}\,\alpha}{\tau_e-\tau}.
                              
                           Nach Gleichung 7 ist jedoch
                           
                              \frac{\mbox{tg}\,\alpha}{\tau_e-\tau}=\frac{1}{T}.
                              
                           und somit ist nach Konstruktion
                           A B = T . . .
                                 										. 6)
                           Es ergibt sich aus dieser Betrachtung eine einfache Konstruktion der Erwärmungskurve,
                              									die sowohl dazu dienen kann, durch die durch Messung gefundenen Punkte eine Kurve zu
                              									legen, die der Gleichung 4 entspricht, als auch dazu verwandt werden kann, um
                              									Endtemperaturen eines Körpers von großer Wärmekapazität bezw. hoher Endtemperatur
                              									mit abgekürzter Versuchszeit durch Extrapolation zu bestimmen.
                           Die Konstruktion ist folgende: Wir zerlegen die durch ihre Asymptote und den
                              									Abschnitt der Ursprungstangente auf der Asymptote gegebene Kurve in eine Anzahl
                              									gerader Strecken (je kürzer diese sind um so genauer wird die Kurve), d.h. wir
                              									ersetzen die Kurvenstücke durch die Abschnitte der Tangenten an die Kurve
                              									(Umhüllungskonstruktion). Zunächst ziehen wir die Tangente im Nullpunkt O C (Fig. 2). Die
                              									Projektion der Strecke O C auf die Parallele zur
                              									Abszissenachse im Berührungspunkt, in diesem Falle auf die Abszissenachse ist gleich
                              										T. Der Temperaturzuwachs in t Minuten (Strecke O F) ist, für die Strecke
                              										O A Geradlinigkeit vorausgesetzt, gegeben durch die
                              									Strecke A F. Der Neigungswinkel a der Tangente im Punkt A an die Kurve ist
                              									gegeben durch die Größen τe – τ und T nach
                              									Gleichung 7). Tragen wir nun von C auf der Asymptote
                              									die Strecke C E = O F ab
                              									und verbinden den Punkt E mit A, so wird:
                           E H = E G – H
                                 										G = τe
                              									– τ
                           und die Strecke
                           A H = O D – O
                                 										F + C E,
                           da nun
                           O F = C
                                 									E
                           ist, wird
                           A H = O D
                              									= T.
                           Die Linie A E ist demnach Tangente an die Kurve im
                              									Berührungspunkt A, sie stellt also den geradlinigen
                              									Verlauf der Temperaturzunahme im zweiten Abschnitt t
                              									dar.
                           Fahren wir so fort, so erhalten wir eine Linienschaar, deren einzelne Abschnitte sich
                              									mit beliebiger Genauigkeit der theoretischen Kurve anschließen.
                           Anwendung der Konstruktion auf die Messungen. Die
                              									vorbeschriebene Konstruktion ermöglicht es, den Abstand der Asymptote und den
                              									Neigungswinkel der Ursprungstangente unter Benutzung sämtlicher gemessener Punkte zu
                              									bestimmen. Vorausgesetzt, es ist eine Anzahl Punkte einer Erwärmungskurve durch
                              									Versuch bis zum Beharrungszustand aufgenommen, so liegt damit die Asymptote
                              									annähernd fest und ebenso die Richtung der anfänglichen Tangente. Durch Ausführung
                              									der Konstruktion mit verschiedener Lage des Punktes C (in den folgenden Figuren
                              									stets mit einem Doppelkreis bezeichnet) durch Veränderung seines Abstandes von der
                              									Ordinatenachse und der Abszissenachse, läßt sich nun die Kurve finden, die sich den
                              									gemessenen Punkten möglichst gut anschließt.
                           In Fig. 3 ist ein Beispiel für die Ermittelung der
                              									Größe T gegeben. Verläuft die konstruierte Kurve gegen
                              									Ende zu niedrig oder zu hoch, so muß man die Asymptote höher bezw. niedriger legen
                              									(siehe gestrichelte Kurve). Zeigt sich im Anfang eine stärkere Krümmung als bei den
                              									gemessenen Punkten, so muß T größer (siehe
                              									strichpunktierte Kurve) im entgegengesetzten Falle kleiner genommen werden. Die in
                              									der Figur ausgezogene Kurve stellt die endgültige dar. Durch diese Konstruktion wird
                              									graphisch das Mittel aus sämtlichen T der gemessenen
                              									Punkte genommen. Sie verdient also unbedingt den Vorzug gegenüber der Ermittelung
                              									nur aus dem ersten und dem letzten beobachteten Punkt.
                           Mißt man den Temperaturzuwachs nach Verlauf von 10, 20, 30 Minuten und so fort, bezw.
                              									je nach Erfordernis in größeren Zeitabständen, so erhält man durch die
                              									Verbindungslinien der gemessenen Punkte annähernd die Tangenten an die Kurve, und um
                              									die Endtemperatur des Körpers zu bestimmen, hat man nur nötig eine Parallele zur
                              									Abszissenachse solange zu verschieben, bis die durch die Tangenten auf ihr
                              									gebildeten Abschnitte gleich den Zeitabschnitten sind, in denen die Messungen
                              									stattfanden. Es ist dadurch z.B. die Möglichkeit gegeben, für höhere Belastungen,
                              									bei denen der Versuch wegen unzulässig hohen Temperaturen vor Erreichung des
                              									Endzustandes abgebrochen werden muß, aus den aufgenommenen Punkten die Endtemperatur
                              									zu bestimmen. Ferner kann das Verfahren bei großen Maschinen mit großen
                              									Temperaturkonstanten ermöglichen, den Versuch nicht bis zum Endzustand
                              									durchzuführen, sondern mit verkürzter Versuchszeit zu arbeiten. Man erhält, wie das
                              									aus den vorliegenden Versuchen für die höheren Belastungen des Hauptstrommotors und
                              									für den gekapselten Transformator ersichtlich ist, zufriedenstellende Resultate.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 323, S. 435
                              Fig. 3.Beispiel zur Konstruktion der theoretischen Kurven durch die
                                 										erhaltenen Punkte und zur Bestimmung der Ursprungstangente und Asymptote.
                              Zeit in Stunden und Minuten.
                              
                           Abkühlungskurve. Die Gleichung der Abkühlungskurve ist
                              									auf ähnliche Weise, wie die der Erwärmungskurve zu ermitteln, nur ist bei ihr die
                              									zugeführte Wärme gleich Null, wir erhalten also aus Gleichung 1
                           – τ F K d t = G s d τ
                           d\,t=-T\,\frac{d\,\tau}{\tau} . . . 9)
                           Integriert man diese Gleichung, so erhält man:
                           t = – T ln
                                 										τe + B,
                           und aus dieser Gleichung für t =
                              									0 K τ = τe die Konstante
                           B = T ln
                                 										τe
                           Die Gleichung der Abkühlungskurve wird demnach:
                           t=T\,l\,n\,\frac{\tau_e}{\tau} . . . . 9a) 
                           Die Tangente mit Neigungswinkel β an die Kurve wird nach
                              									Gleichung 9
                           \frac{d\,\tau}{d\,t}=\mbox{tg}\,(180-\beta)=-\frac{\tau}{T}
                              									. . . 10) 
                           Im Folgenden wird die Konstante der Erwärmungskurve mit Ta, die der Abkühlungskurve mit Tr bezeichnet werden.
                              										Ta = Tr sind Abschnitte der
                              									Ursprungstangente an der Asymptote bezw. Nullinie.
                           Kurve des aussetzenden Betriebes. Wird der Körper nun
                              									abwechselnd eine gewisse Zeit durch Belastung erwärmt und dann eine bestimmte Zeit
                              									der Abkühlung überlassen, so wird sich eine gebrochene Kurve, wie in Fig. 4 dargestellt, einstellen, deren Mittelkurve
                              									denselben Charakter hat wie die Erwärmungskurve. Der Endzustand wird dann erreicht
                              									sein, wenn die in der Arbeitszeit erfolgte Erwärmung gleich der in der folgenden
                              									Ruhepause eintretenden Abkühlung ist.
                           Zur Orientierung des Lesers sollen im Folgenden einige Gleichungen anderer Autoren,
                              									die bisher bei aussetzendem Betrieb Verwendung fanden, in großen Zügen erläutert
                              									werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 323, S. 435
                              Fig. 4.
                              
                           Gleichung von Oelschläger. Bezeichnet man den
                              									Arbeitsabschnitt mit a, die Pause mit r, so erhalten wir nach OelschlägerE. T. Z. 1900, S.
                                    											1058. unter der Voraussetzung, daß
                           Ta =
                              										Tr = T
                           ist, die Gleichung
                           
                              \frac{r}{T}=-l\,n\,\left[\frac{\tau_e}{\tau}-e^{\frac{a}{l}}\,\left(\frac{\tau_e}{\tau}-1\right)\right];
                              
                           darin ist T die als gleich angenommene Konstante
                              									der Erwärmungs- und Abkühlungskurven, τe die Temperaturerhöhung nach Eintreten des
                              									Beharrungszustandes des Körpers unter der Voraussetzung ununterbrochener Wärmezufuhr
                              									bis zum Beharrungszustand und τ die schließliche
                              									Temperaturerhöhung bei aussetzenden Betrieb, bei der die gleiche Wärmezufuhr
                              									unterbrochen wird. Diese größte Temperaturerhöhung τ
                              									bei aussetzendem Betrieb darf die zulässige Erhöhung, die bei normalem Dauerbetrieb
                              									nach Erreichung des Beharrungszustandes sich einstellt, nicht übersteigen. Demnach
                              									wird nach Gleichung 2 die zeitlich abgegebene Wärmemenge des überlasteten Motors
                           Qa, =
                              										F K τe
                           und die des dauernd normal belasteten:
                           Qd =
                              										F K τ
                           Durch Division beider Gleichungen erhält man unter der Voraussetzung, daß die in
                              									Wärme umgesetzten Verluste proportional der Belastung sind, die Gleichung:
                           
                              \frac{\tau_e}{\tau}=\frac{\mbox{Ueberlastung}}{\mbox{normale
                                 										Dauerlast}}=p
                              
                           gleich dem Ueberlastungsfaktor.
                           Durch einige Umformungen erhält man dann die Gleichung für einen beliebigen
                              									aussetzenden Betrieb
                           
                              \frac{a}{a+r}=\frac{1}{1-\frac{a}{T}\,l\,n\,\left[p-e^{\frac{a}{T}}\,(p-1)\right]}.
                              
                           Darin ist enthalten:
                           
                              1. Das Verhältnis \frac{a}{T}, worin a gegeben, T ermittelt
                                 										ist.
                              2. Das Verhältnis \frac{a}{a+r}, das durch
                                 										die Betriebsbedingungen gegeben ist.
                              3.p das gesuchte Ueberlastungsverhältnis.
                              
                           Mit dieser Gleichung hat Oelschläger in einer Anzahl
                              									Kurven für verschiedene Werte von \frac{a}{T} die Abhängigkeit
                              									des Wertes p von \frac{a}{a+r}
                              									aufgestellt.
                           Uebertragung auf Maschinen. Die Versuche Oelschlägers beziehen sich, soweit aus der erwähnten
                              									Arbeit ersichtlich, auf Widerstände. Diese stellen, wie vorausgesetzt war, homogene
                              									Körper dar. Es fragt sich nun, ob die Betrachtung auch auf Maschinen oder deren
                              									Einzelteile ohne Einschränkung zu übertragen ist. Auch bei Maschinen tritt eine
                              									Wärmezufuhr ein, auch sie haben eine abkühlende Oberfläche und eine bestimmte
                              									Wärmekapazität. Diese, die dargestellt ist durch die Faktoren G und s, setzt sich aber
                              									zusammen aus den Gewichten und spezifischen Wärmen der Kupfer und Eisenteile usw.
                              									Die Berechnung wird erleichtert durch den Umstand, daß die spezifische Wärme der
                              									beiden Materialien annähernd gleich ist (für Eisen 0,113, für Kupfer 0,094), nämlich
                              									rund den Wert 0,1 besitzt. Jedenfalls ist es zweifellos, daß der Wert
                              										\frac{G\,s}{F} für eine bestimmte Maschine konstant ist.
                           Verhalten des Kühlfaktors. Anders verhält es sich mit
                              									dem Wärmeübergangsfaktor K. Nach einer Arbeit von Overbeck, Wiedemanns Annalen 1895, Bd. 56, S. 397 ff.
                              									ist bei den in Frage kommenden Temperaturen und Geschwindigkeiten das
                              									Wärmeabgabevermögen proportional der Temperaturdifferenz zwischen Körper und
                              									umgebendem Medium und proportional der Geschwindigkeit der vorbeiströmenden Luft.
                              									Dabei ist es, wie in der Arbeit von H. Ott in Heft 35,
                              									36 der Mitteilungen über Forschungsarbeiten aus dem Gebiete des Ingenieurwesens,
                              									herausgegeben vom Verband deutscher Ingenieure, festgestellt ist, gleichgültig, ob
                              									der Körper durch die Luft bewegt wird, wie dies an der Oberfläche des Ankers
                              									geschieht, oder ob die Luft an der Fläche vorbei geführt wird, wie dies an den
                              									Spulen und Ventilationskanälen der Fall ist.
                           Die Versuche haben zunächst festzustellen, ob und unter welchen Bedingungen dieser
                              									Faktor K für jede beliebige Belastungskurve unabhängig
                              									von der Tourenzahl und die Abkühlungskurve bei einer bestimmten Maschine annähernd
                              									gleich bleibt, ob mit anderen Worten für eine bestimmte Maschine der Wert
                           
                              \frac{G\,s}{F\,K}=T
                              
                           tatsächlich eine einzige Größe besitzt.
                           Gleichung von E. R. Douglas. Ist dies nicht der Fall,
                              									dann ist die Aufgabe zu behandeln, wie es in der eingangs erwähnten Arbeit von E. R. Douglas durchgeführt wurde, der für jede
                              									Belastung eine besondere Konstante einführt und mit Hilfe von Reihenentwicklung die
                              									Werte der unter zwei Betriebsbedingungen eintretenden Maximaltemperaturen τl und τr findet zu:
                           
                              \tau_1=\tau_e-(\tau_e-\tau_{e_1})\,\frac{B-1}{A\,B-1}
                              
                           und
                           
                              \tau_r=\tau_e\,\frac{A-1}{A\,B-1}
                              
                           unter der Voraussetzung, daß die zweite Betriebsbedingung
                              									einer Ruhepause entspricht.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)