| Titel: | Der Transportgurt. | 
| Autor: | Hubert Hermanns | 
| Fundstelle: | Band 325, Jahrgang 1910, S. 50 | 
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                        Der Transportgurt.
                        Von Ingenieur Hubert Hermanns.
                        Der Transportgurt.
                        
                     
                        
                           Der Industrielle, der Unternehmer, der Fabrikbesitzer sieht sich durch den immer
                              									schärfere Formen annehmenden Konkurrenzkampf, besonders auf dem internationalen
                              									Markt, gezwungen, die Fabrikationskosten möglichst zu verringern. Dies erreicht er
                              									einerseits durch Einführung von ökonomischer und rationeller arbeitenden
                              									Fabrikationsmethoden, anderseits durch möglichst günstigen Einkauf der Rohstoffe und
                              									der sonstigen Bedarfsartikel, sowie möglichste Sparsamkeit beim Verbrauch derselben,
                              									endlich durch Schaffung von verbesserten Organisationsformen, was dann in der Regel
                              									mit Verringerung des Arbeitspersonals und Ersatz der Handarbeit durch mechanische,
                              									bei der dem Arbeiter nur mehr die Aufsicht vorbehalten bleibt, gleichbedeutend ist.
                              									Dies drückt der heutigen Industrie den Stempel auf. Wo früher ganze Massen fleißiger
                              									Hände schafften, dort sieht man heute stumme Arbeiter in der Form maschineller
                              									Anlagen.
                           Die Personalverminderung hat dann weiterhin im Gefolge, daß der Unternehmer von
                              									seinen meist gewerkschaftlich organisierten Arbeitern, mit denen sein Betrieb mehr
                              									oder weniger steht und fällt, unabhängiger wird, daß somit auch die aus etwaigen
                              									Streiks resultierenden Verluste für ihn geringer werden. Es bricht sich eben immer
                              									mehr bei den Arbeitgebern die Erkenntnis Bahn, daß in unserer heimischen Industrie
                              									die Zeiten patriarchalischen Einvernehmens zwischen dem Unternehmer und seinen
                              									Arbeitern allenthalben entschwunden sind. Wo sie noch bestehen, dort werden wohl
                              									über kurz oder lang die Arbeitergewerkschaften andere Verhältnisse hineinzubringen
                              									wissen.
                           Am einschneidendsten hat sich die Entwicklung von der Handarbeit zur mechanischen
                              									wohl im Transportwesen vollzogen. Zahlreich sind die Transportmittelformen, die
                              									zumal in den letzten Jahrzehnten erfunden und konstruiert wurden. Eine derjenigen
                              									Fördereinrichtungen, die die aussichtsreichste Zukunft vor sich haben, ist wohl
                              									unstreitig der Transportgurt, der infolge seiner nicht zu hohen Anlagekosten, seiner
                              									einfachen und übersichtlichen Anordnung und zumal seines geringen Kraftbedarfs
                              									allmählich in immer größerem Maße auch in der deutschen Industrie zur Anwendung
                              									gelangt. Zum Transport von Erzen, Steinen, Erde, Kohlen, überhaupt von Massengütern
                              									aller Art, hat derselbe sich endgültig sein Feld erobert und heute schon werden
                              									Millionen von Tonnen mittels des Gurtes befördert.
                           Erfunden, ausgebildet und zuerst zur Anwendung gebracht haben die Amerikaner den
                              									Transportgurt, die schon sehr früh die ihm eigentümlichen Vorteile als
                              									Transportmittel erkannt haben. Es ist der Name von Thomas
                                 										Robins, der auf immer mit demselben aufs engste verknüpft ist. Ist Robins auch nicht als der Erfinder des Fördergurts
                              									anzusprechen, so ist ihm doch die Ausbildung desselben zu seiner heutigen
                              									Vollkommenheit zu verdanken. Auch vor der Zeit Robins' wurde der Gurt als Transportmittel benutzt, und zwar hauptsächlich
                              									zur Handhabung von Getreide. Jedoch war er in seiner damaligen Form noch sehr
                              									unvollkommen und unhandlich. Hier setzt nun die Tätigkeit Robins' ein. Die von ihm eingeführten Verbesserungen und Aenderungen
                              									betrafen nicht das Prinzip, sondern nur die Einzelteile.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 49
                              Fig. 1.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 49
                              Fig. 2.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 49
                              Fig. 3.
                              
                           Im Jahre 1890 war es, daß Robins, damals Angestellter
                              									einer Gummifabrik, bei einem Besuche der Edison-Mine in
                              									New Jersey Gummigurte zur Bewegung von Erzen in Betrieb sah, die sich hinsichtlich
                              									ihrer Förderleistung vollkommen bewährten. Nachteilig und kostspielig war jedoch der
                              									schnelle Verschleiß der Gurte, die nur wenige Monate hielten und dann erneuert
                              									werden mußten. Dies war für Robins der Anlaß, sich mit
                              									aller Energie der Aufgabe, einen widerstandsfähigen und möglichst billigen Gurt
                              									herzustellen, Fig. 2. zu widmen. In einer langen
                              									Reihe von äußerst mühsamen Versuchen, die sich über einen Zeitraum von fünf Jahren
                              									erstreckten, gelang es Robins, die geeignete
                              									Gurtkonstruktion und Fig. 3. Gummizusammensetzung zu
                              									erzielen, um dem Verschleißen des Gurtes infolge der Reibung des Fördergutes
                              									entgegenzuwirken.
                           Die geeignete Gummimischung fand er dadurch, daß er Gummistücke der verschiedensten
                              									Zusammensetzung der Wirkung eines kräftigen Sandstrahlgebläses aussetzte und dann
                              									durch Wiegen der Versuchsstücke vor und nach dem Versuch ihren Gewichtsverlust
                              									feststellte. Sodann setzte er andere Versuchsstücke, die auf ein Brett festgenagelt
                              									waren, einem kontinuierlichen und gleichmäßigen Strom von fallendem Erz aus und
                              									ermittelte auch nach diesen Versuchen die Gewichtsverluste der einzelnen Stücke. Auf
                              									diese Weise gelang es ihm auch, verschleißbeständige Qualitäten zu konkurrenzfähigen
                              									Preisen auf den Markt zu bringen. Den Erfolg seiner mühevollen Arbeiten ersieht man daraus, das von
                              									ihm schon im Jahre 1892 hergestellte Gurte vier Jahre lang unter denselben
                              									Bedingungen arbeiten konnten, welche die früher gebrauchten Gurte in einem Zeitraum
                              									von drei Monaten zerstörten und unbrauchbar machten.
                           Die erste Gurtförderart war ein Gummigurt, der nach Fig.
                                 										1 in einem Holztroge schleifte und an den beiden Enden über zylindrische
                              									Holzrollen geleitet war. Naturgemäß war diese Arbeitsweise einerseits mit einem
                              									starken Verschleiß des Gurtes, anderseits mit außerordentlich großen Kraftverlusten
                              									verbunden. Anstatt des Troges wurden deshalb auch zur Unterstützung des Gurtes
                              									zylindrische Holzrollen angewandt, wie in Fig. 2
                              									wiedergegeben. Zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit machte man den Gurt breiter und
                              									brachte an den Seiten desselben, um ein Herunterfallen des Gutes zu verhindern,
                              									schräg stehende Holzleisten nach Fig. 3 an. Es war
                              									natürlich, daß sich die Fortentwicklung und die Verbesserung des Gurtes nach der
                              									Richtung hin vollzog, daß man die Gurtränder nach oben umbog, um so eine
                              									langgestreckte, trogförmige Rinne zu erzielen, die sowohl das Herunterfallen von
                              									Transportmaterial als auch das Durchhängen des Gurtes zwischen den Tragrollen
                              									verhinderte.
                           Zur Unterstützung dieses in solcher Weise geformten Gurtes wurden zuerst Rollen
                              									verwandt, die nach der in Fig. 4 dargestellten Form
                              									ausgebildet waren und aus einem Stück bestanden. Hierauf ging man zu der in Fig. 5 wiedergegebenen konkaven Rollenform über,
                              									welche manchmal in einem, oft auch in drei Stücken hergestellt wurde. Die letztere
                              									Form war die einwandfreiere, da infolge der verschiedenen Durchmesser der Rolle ein
                              									Teil des Gurtes notwendig über die Rolle schleifen mußte, wodurch eine starke
                              									Abnutzung des Gurtes hervorgerufen wurde.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 50
                              Fig. 4.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 50
                              Fig. 5.
                              
                           Ein Beispiel möge dartun, welchen schädigenden Einfluß dieses Gleiten auf den Gurt
                              									ausüben muß. Nehmen wir an, ein Gurt hat eine minutliche Geschwindigkeit von 120 m/min, so wird
                              									derselbe in einem Tag bei nur achtstündiger Betriebsdauer 57,6 km und in einem Jahre
                              									17280 km zurücklegen. Beträgt nun der kleinste Durchmesser der Tragrolle 200 mm, der
                              									größte 300 mm, der mittlere demnach 250 mm, und nehmen wir an, daß die Rolle sich
                              									mit der dem Umfang des mittleren Durchmessers entsprechenden Geschwindigkeit drehen
                              									wird, so entsteht ein Gleiten von 3456 km in einem Jahre. Es liegt auf der Hand,
                              									welche zerstörende Wirkung dies auf den Gurt ausüben mußte, und es war unbedingt
                              									notwendig, sollte anders der Gurt eine weitere Verbreitung erhalten, diese Nachteile
                              									zu vermeiden.
                           Auch dieses Ziel zu erreichen, gelang Robins, indem er
                              									die Tragrollenform konstruierte, wie sie heute in ihren Grundzügen noch in Gebrauch
                              									ist. Diese Tragvorrichtung besteht aus einer Reihe von kleinen Rollen desselben
                              									Durchmessers, die in derselben oder in verschiedenen senkrechten Ebenen angeordnet
                              									sind. Dagegen liegen die Achsen der einzelnen Rollen in verschiedenen wagerechten
                              									Ebenen, um die Trogform des Gurtes zu erzielen. Ein Gleiten des Gurtes ist bei
                              									dieser Form der Stützrollen, die sich alle mit derselben Geschwindigkeit drehen,
                              									ausgeschlossen. Fig. 6 stellt eine aus drei
                              									Einzelrollen, Fig. 7 eine aus fünf Einzelrollen
                              									bestehende Tragvorrichtung dar.
                           In „Dinglers polytechnisches Journal“ 1908 Bd. 323, S. 105) sind in einem
                              									Aufsatze von Dipl.-Ing. Heitmann die Hauptteile der
                              									Gurttransportbänder mit den verschiedenen Anwendungsarten beschrieben worden, so daß
                              									ich an dieser Stelle nur kurz auf die allgemeine Konstruktion hinzuweisen
                              									brauche.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 50
                              Fig. 6.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 50
                              Fig. 7.
                              
                           Die Tragrollen lassen sich in zwei Hauptklassen einteilen: Solche, die in einer
                              									geraden, und solche, die in einer schiefen Achse und entweder in derselben oder in
                              									verschiedenen senkrechten Ebenen liegen. Während man früher annahm, daß je größer
                              									die Abweichung der schrägen Achse von der Wagerechten würde, je tiefer also die
                              									Muldenform des Gurtes gemacht würde, in demselben Maße die Leistungsfähigkeit des
                              									Gurtes wachsen müsse, hat man heute das Irrige dieser Ansicht erkannt. Bei den
                              									neueren Anlagen beträgt der Neigungswinkel in der Regel nicht mehr als 25°, und man
                              									geht sogar bis auf 15° herunter. Demgegenüber waren ehemals Neigungswinkel von 40°,
                              									ja sogar in einzelnen Fällen von 45° gebräuchlich.
                           Die Achsen für die Tragrollen sind hohl ausgebildet und dienen dem Durchgange des
                              									Schmiermaterials. Die Schmierung ist von besonderer Wichtigkeit, da Förderanlagen in
                              									der Regel in stark staubenden Räumen arbeiten. Es ist in erster Linie wichtig, den
                              									Gurt, zumal wenn es sich um einen Gummigurt handelt, gegen herabtropfendes Oel und
                              									Fett zu schützen. Aus diesem Grunde sollte Oelschmierung, wenn diese auch den
                              									geringsten Kraftverlust verursacht, nicht angewandt werden, da das Oel bei
                              									stillstehendem Betrieb auf den Gurt tröpfelt. Vielmehr ist Staufferbüchsenschmierung
                              									zu empfehlen, bei der dieser Uebelstand nicht eintritt, und da diese Schmierung
                              									durch den sich an den Naben der Rollen bildenden Fettring die Lauffläche gegen
                              									eindringenden Schmutz wirksam schützt. Der Nachteil des etwas höheren
                              									Kraftverbrauches bei der Anwendung von Fettschmierung wird durch die reineren
                              									Lagerlaufflächen wieder ausgeglichen. Im übrigen hat die Anwendung von Kuggellagern
                              									bei den Stützrollen, wie dieselben auch schon vielfach in Benutzung sind, eine
                              									wesentlich kraftsparende Wirkung. Freilich erhöhen sich hierbei die Anlagekosten
                              									nicht unwesentlich.
                           Die Entfernung der Stützrollen voneinander gibt Tab. 1 an, und ist dieselbe je nach dem Gewichte des
                              									zu fördernden Materials verschieden.
                           Tabelle 1.
                           Entfernung der Stützrollen.
                           
                              
                                 Breite des Gurtesmm
                                 Entfernung der Stützrollenmm
                                 
                              
                                 300–400
                                 1350–1500
                                 
                              
                                 450–550
                                 1200–1350
                                 
                              
                                 600–750
                                 1100–1200
                                 
                              
                                 800–900
                                   900–1100
                                 
                              
                           Die zur Stützung des zurückkehrenden Gurtes angewandten Rollen bilden eine Reihe von
                              									auf einer Achse sich drehenden geraden Rollen. Die hohle Achse besitzt zur
                              									Schmierung der Laufflächen auf der einen Seite eine Staufferbüchse. Seltener sind
                              									die Rollen auf eine massive Achse aufgekeilt, die sich in Seitenlagern dreht. Die
                              									Rückleitrollen werden in Entfernungen von 2000 bis 2500 mm angebracht, je nach dem
                              									Eigengewicht des Gurtes. Jedoch sind auch Entfernungen bis zu 3500 mm nicht selten,
                              									und man ist sogar in vereinzelten Fällen bis zu 4500 mm gegangen. Indessen sind
                              									solch weite Entfernungen zwischen den einzelnen Rollen kaum ratsam, da der Gurt
                              									hierbei zu tief durchhängt, was Arbeitsverluste im Gefolge hat.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 51
                              Fig. 8.
                              
                           Fig. 8 stellt eine eigenartige Tragvorrichtung für
                              									Transportgurte dar, die Gegenstand des D. R. P. 205338 ist. Die Stützung geschieht
                              									hierbei durch eine Spiralfeder, die an beiden Enden mit drehbar in Büchsen
                              									gelagerten Tragzapfen verbunden ist. Die Muldenform des Gurtes stellt sich hier
                              									selbsttätig entsprechend der Belastung des Bandes ein.
                           Auf die seitlich vom Gurt angebrachten Führungsrollen, welche in Entfernungen von
                              									9–15 m voneinander angeordnet werden, sei lediglich hingewiesen. Ihre Zahl ist,
                              									soweit tunlich, zu beschränken, da sie leicht eine Zerstörung der Gurtkanten infolge
                              									der stetigen Reibung herbeizuführen geeignet sind.
                           Die Gurte werden aus den verschiedensten Materialien hergestellt. Als die wichtigsten
                              									Gurtarten in bezug auf das Herstellungsmaterial sind die Baumwolle- und Gummigurte
                              									zu nennen, wozu noch für besondere Zwecke der Balatagurt tritt. In letzter Zeit ist
                              									von Kaniß in Würzen der in Fig. 9 dargestellte Drahtgurt auf den Markt gebracht worden.s. auch S. 52. Versuche, den
                              									Stahldrahtgurt mit einem Ueberzug aus Gummi zu versehen und ihn so wasserdicht zu
                              									machen, sind infolge der Schwierigkeit, ein Festhaften des Gummis mit dem Stahl zu
                              									erzielen, fehlgeschlagen.
                           Baumwollgurte bestehen aus vier bis acht Lagen Baumwollgewebe, die zusammengenäht und
                              									zur Erhöhung ihrer Leistungsfähigkeit mit Oelpräparaten imprägniert werden. Ihr
                              									Hauptnachteil besteht darin, daß es unmöglich ist, sie wasserdicht zu machen, wenn
                              									dies auch durch einen äußeren wasserdichten Ueberzug bis zu einem gewissen Grade
                              									erreicht wird. Für atmosphärische Einflüsse sind dieselben sehr empfindlich, und mit
                              									der Zeit werden sie steif und brüchig. Ihr Vorteil liegt in den billigen
                              									Anschaffungskosten, jedoch sind Baumwollgurte für ständig im Freien arbeitende
                              									Anlagen nicht zu empfehlen.
                           Weit mehr werden die Gummigurte angewandt, die aus die Zugfestigkeit bedingenden
                              									Leinwandstreifen, den diese verbindenden Gummieinlagen und dem äußeren Gummiüberzug
                              									bestehen, der einerseits den Gurt wasserdicht macht, anderseits als schützende
                              									Auflage dient und die wirkliche Lebensdauer des Gurtes bedingt. Die Gummiauflage muß
                              									weich, dicht und widerstandsfähig sein und darf den Preis des Gurtes nicht allzusehr
                              									belasten, wenn sie den an sie zu stellenden Bedingungen entsprechen soll. Ein
                              									besonderes Augenmerk muß auf die Gummiauflage dann gerichtet werden, wenn nasse
                              									Materialien, wie Schlamm, Mörtel usw. gefördert werden sollen. Gummigurte sind eben
                              									nur dann vollkommen wasserdicht, wenn der Ueberzug unverletzt ist. Andernfalls
                              									dringt Wasser in den Gurt ein, das von der Leinwand absorbiert wird. Es bilden sich
                              									so Bläschen, die sich beim Uebergang über die Umführungsscheiben erweitern und den
                              									Gurt zu sprengen vermögen. Die gewöhnliche Dicke des Ueberzugs des Gurtes beträgt
                              									etwa 3 mm; indessen geht man bei besonders starker Beanspruchung des Gurtes bis auf
                              									das Doppelte.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 51
                              Fig. 9.
                              
                           Den Robinsschen Patentgurt, bei dem die mittleren
                              									Partien von einigen Leinwandeinlagen weggelassen sind und die so entstehende Lücke
                              									mit Gummi ausgefüllt ist, hat schon Heitmann
                              									erwähnt.
                           Ein hochwertiger Gurt ist der Balatagurt, dessen Herstellung streng gewahrtes
                              									Geheimnis der Fabrikanten ist. Balata ist ein in Venezuela und in
                              									Holländisch-Ostindien gewonnenes vegetabiles Harz, das etwa bezüglich seiner
                              									Eigenschaften zwischen Guttapercha und Gummi liegt. Mit diesem Präparat werden die
                              									Leinwandeinlagen getränkt, die dadurch vollkommen wasserdicht werden. Ein weiterer
                              									Vorteil des Balatagurtes liegt darin, daß er eine um 20 v. H. größere Zugfestigkeit
                              									besitzt als ein Gummigurt derselben Stärke. Für die Handhabung von leichten
                              									Materialien wird der Balatagurt ohne Ueberzug benutzt. Dagegen erhält er für die
                              									Bewegung von schwerem und stark scheuernd wirkendem Fördergurt eine schützende
                              									Gummiauflage. Der Preis des Balatagurtes ist wesentlich höher als der des
                              									Gummigurtes. Dafür besitzt derselbe aber eine bedeutend höhere Lebensdauer.
                           Die für einen Gummigurt zulässige Beanspruchung beträgt 0,325–0,350 kg f. d. mm
                              									Breite und Leinwandlage. Eine höhere Belastung ist zu vermeiden. Die nachfolgende
                              									Tab. 2 enthält bei gegebener Breite des Gurtes die Anzahl der Leinwandeinlagen, die
                              									nicht unterschritten werden sollte.
                           Tabelle 2.
                           
                              
                                 Breite des Gurtesmm
                                 Anzahlder Leinwandeinlagen
                                 
                              
                                 300–350
                                 nicht unter 3
                                 
                              
                                 400–500
                                    „      „      4
                                 
                              
                                 550–700
                                    „      „      5
                                 
                              
                                 750–900
                                    „      „      6
                                 
                              
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)