| Titel: | Polytechnische Rundschau. | 
| Fundstelle: | Band 325, Jahrgang 1910, S. 446 | 
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                        Polytechnische Rundschau.
                        Polytechnische Rundschau.
                        
                     
                        
                           Verluste in den Schaufeln von
                              									Freistrahldampfturbinen.
                           Im Maschinenlaboratorium der technischen Hochschule zu Dresden wurden in Fortführung
                              									der Versuche von Prof. Lewicki über die Verluste in
                              									Düsen, Untersuchungen über die Verluste in Turbinenschaufeln angestellt. Die
                              									Versuche erstreckten sich nur auf eine Art Schaufeln und auf Dampfgeschwindigkeiten
                              									unterhalb des kritischen Wertes. Es wurden auch die Verluste einer Reihe von Düsen
                              									mit rundem und rechteckigem Querschnitt, kegelig verengter und erweiterter Form
                              									untersucht. Die tatsächliche Austrittsgeschwindigkeit aus den Düsen wurde teilweise
                              									auf doppeltem Wege bestimmt, einmal durch Messung des Reaktionsdruckes des
                              									austretenden Dampfstrahles, der senkrecht auf eine Platte an dem Balken einer Wage
                              									auftraf, und das zweite Mal mit Hilfe einer Kondensatmessung festgestellt. Durch den
                              									Vergleich mit der aus der verlustlosen adiabatischen Expansion errechneten
                              									Endgeschwindigkeit ließ sich der Verlustkoeffizient jeder Düse bestimmen. Bei
                              									kleineren Geschwindigkeiten unter 200 m machte sich der Einfluß des Luftwiderstandes
                              									bei der Bestimmung des Reaktionsdruckes umso mehr bemerkbar, je kleiner die
                              									Dampfgeschwindigkeit war; die effektive Geschwindigkeit fiel deshalb gegenüber dem
                              									tatsächlichen Wert etwas kleiner aus. Sie betrug z.B. in einem Falle einer
                              									zylindrischen Düse 48,75 m gegenüber 52,7 m, wie aus der Kondensatmessung ermittelt
                              									wurde. Bei höheren Geschwindigkeiten näherten sich die Ergebnisse beider Verfahren
                              									sehr; sie betrugen z.B. in einem Fall 404,53 und 408,8 m. Die theoretische
                              									Geschwindigkeit betrug im ersteren Fall 53,7 m, der Verlustkoeffizient 0,91 bezw.
                              									0,98 und im letzteren Fall bei der hohen Geschwindigkeit 422,12 m, der
                              									Verlustkoeffizient 0,955 bezw. 0,958, also kein nennenswerter Unterschied. Bei der
                              									sich verengenden Düse zeigte sich nur eine geringe Abweichung der
                              									Verlustkoeffizienten, welche nach beiden Verfahren ermittelt wurden, bei allen
                              									Geschwindigkeiten. Diese Düse wurde deshalb auch bei den folgenden Schaufelversuchen
                              									benutzt.
                           Bei den Versuchen wurden acht verschiedene Schaufeln von 10–25 mm Höhe, verschiedener
                              									Krümmung und dementsprechend verschiedenem Ein- und Austrittswinkel verwendet. Um
                              									die Schaufeln rasch und genau auswechseln und einstellen zu können, wurden sie
                              									zuerst zwischen zwei Schienen gespannt, welche mit der Teilmaschine eingerissene
                              									Rillen besaßen; dann wurden die Stirnplatten unter Zwischenlegen einer dünnen
                              									Bleiplatte, welche Ungenauigkeiten auszugleichen gestattete, aufgesetzt und
                              									gegenseitig verspannt und darauf die erstgenannten Hilfsschienen entfernt. Die
                              									Aenderung der Schaufelung nahm nur zwei bis drei Minuten in Anspruch. Durch fünf auf
                              									diese Weise zusammengespannte Schaufeln strömte der Dampf aus der Düse senkrecht auf
                              									die Platte der Wägevorrichtung. Der gemessene Reaktionsdruck R1 = m . w1 wenn m die Dampfmasse
                              									und w1 die
                              									Austrittsgeschwindigkeit aus der Schaufel ist, wurde in Vergleich gebracht mit dem
                              									Druck des aus der Düse austretenden Dampfstrahles R0 = m . w0. Daraus ergab sich der Verlustkoeffizient der
                              									Schaufel \Psi=\frac{R_1}{R_0}=\frac{w_1}{w_0}.
                           Nach der in der Hydraulik gültigen Beziehung für den Energieverlust beim Durchströmen
                              									durch einen Kanal ergibt sich, daß der Verlust von dem Verhältnis
                              										\frac{l}{e} und \frac{e}{a} abhängt, wenn
                              										l die mittlere Länge des Kanals, a die radiale Länge der Schaufel und e die Stärke des Dampfstrahles bedeutet. Ist α der Schaufelwinkel am Ein- und Austritt, r der Krümmungsradius der Schaufeln und τ die Teilung =\frac{e}{\mbox{sin
                                 										}\alpha} so ist
                           
                              \frac{l}{e}=\frac{2\,r\,(90-\alpha)}{\tau\mbox{ sin }\alpha},
                              
                           d.h. die Teilung ist eine Funktion von r und α. Um diese Funktion zu bestimmen,
                              									wurde zuerst α unverändert gehalten und die
                              									Veränderlichkeit von τ mit r untersucht, dann die Abhängigkeit τ von α bei unveränderlichem r.
                              									Bei den ersteren Versuchen mit α = 30° betrug die
                              									Schaufelbreite b zwischen 10, 15, 20 und 25 mm, das
                              									zugehörige r=\frac{1}{\sqrt{3}}. Es ergab sich die günstigste
                              									Teilung bei allen vier Schaufelbreiten für τ = r oder für eine Stärke des Dampfstrahles
                              										l=\frac{r}{2}.
                           Die Versuche ergaben auch, daß das Verhältnis \frac{e}{a} nur
                              									einen untergeordneten Einfluß auf den Geschwindigkeitsverlust ausübt.
                           Da \tau=\frac{e}{\mbox{sin }\alpha} so mußte allgemein für
                              									verschiedene Werte von α auch
                              										\tau=\frac{r}{2\mbox{ sin }\alpha} sein. Dies bestätigte sich denn auch bei
                              									den Versuchen mit α = 20, 30, 40 und 50° und einem
                              									Krümmungsradius r=\frac{20}{\sqrt3} auch bei den verschiedenen
                              									angewandten Geschwindigkeiten. Somit könnte für Freistrahlturbinen mit
                              									Geschwindigkeiten unterhalb der Schallgeschwindigkeit die günstigste Schaufelteilung
                              									leicht bestimmt werden.
                           Es ist versucht worden, den Geschwindigkeitsverlust zu zerlegen in den Verlust durch
                              									die Schaufelkanten, in den Reibungsverlust an den Schaufelflächen und in den
                              									Umlenkungsverlust. Die Versuche ergaben, daß der Umlenkungsverlust am stärksten
                              									hervortritt; es zeigt sich dies besonders daran, daß der Geschwindigkeitsverlust bei
                              									kleiner Teilung sich nur wenig verändert; sobald die Teilung aber 1,5 r überschreitet, nimmt der Verlust rasch zu.
                           Der Einfluß des Schaufelwinkels auf den indizierten Wirkungsgrad läßt sich ausdrücken
                              									durch
                           
                              \eta_{\mbox{i max}}=\frac{1+\Psi}{2+0,5\,tg^2\,\alpha},
                              
                           wenn α der Eintrittswinkel und ψ der Verlustkoeffizient entsprechend den Widerständen in den Schaufeln.
                              										ηi nimmt nun von 1
                              									bis 0 ab, wenn α von 0 bis 90° zunimmt, andererseits
                              									wächst ψ mit α und
                              									erreicht bei α = 90° seinen Höchstwert. Es muß also
                              									einen Mittelwert von α geben, bei dem ηi am günstigsten
                              									ausfällt. Auf Grund der Versuchsergebnisse fand sich, daß der nach obiger Gleichung
                              									berechnete indizierte Wirkungsgrad bei 20° Eintrittswinkel der indizierte
                              									Wirkungsgrad am günstigsten war bei allen Geschwindigkeiten; bei 30° ging er um 1 v.
                              									H., bei 40° um 5 v. H. und bei 50° um 13 v. H. herunter. Im günstigsten Fall könnte
                              									man mit den verwendeten Schaufeln einen Wirkungsgrad von 80 v. H. erzielen. Da
                              									gewisse Erwägungen dazu führen, daß Radreibungsarbeit und Ventilationsverlust mit
                              									dem Eintrittswinkel a zunehmen, so wird der höchste
                              									Wirkungsgrad unter Berücksichtigung aller Verluste bei einem größeren α, etwa bei α = 30°,
                              									liegen.
                           Mit dem Krümmungshalbmesser der Schaufel wächst der Geschwindigkeitskoeffizient nach
                              									dem Gesetz einer Geraden.
                           Bei den Versuchen wurde auch der Einfluß der Dampftemperatur untersucht. Die
                              									Temperatur wurde bei gleichem Dampfdruck in den Grenzen von 150–400° C verändert;
                              									dabei ergab sich eine Abnahme des Reaktionsdruckes des direkt auf die Platte
                              									geleiteten Dampfstrahles um 5 v. H., also um 1 v. H. für jede 50°. Die Verluste an
                              									Reaktionsdruck rühren wohl nur von der veränderten Dampfdichte her, nicht von der
                              									erhöhten Geschwindigkeit. Zunächst ist die den Reaktionsdruck erzeugende Größe
                              									(Masse des Dampfes mal Geschwindigkeit) bei verschiedenen Temperaturen
                              									unveränderlich, da die Geschwindigkeit mit höherer Temperatur im selben Maße zunimmt
                              									als die Dampfdichte abnimmt; aus den früheren Ausflußversuchen ergab sich ferner,
                              									daß der Geschwindigkeitskoeffizient φ mit der
                              									Geschwindigkeit zunimmt und nicht abnimmt. Der Reaktionsdruck bei
                              									zwischengeschalteten Schaufelprofilen war bei allen Temperaturen fast genau der
                              									gleiche; es ergab sich so eine Zunahme des Geschwindigkeitskoeffizienten ψ der Schaufelkanäle von 0,73 bis 0,77 innerhalb der
                              									benutzten Temperaturgrenzen.
                           Der Einfluß der Dampfgeschwindigkeit auf den Reaktionsdruck wurde als besonders
                              									wichtiger Faktor für den Wirkungsgrad von Dampfturbinen studiert. Es ergab sich für
                              									eine Schaufel mit einer Teilung = ¾ r und einer Breite
                              									= 25 mm bei einer Geschwindigkeitszunahme von 46 m auf 428 m eine Zunahme des
                              									Geschwindigkeitskoeffizienten ψ von 0,64 auf 0,75
                              									entsprechend der Beziehung
                           
                              
                              \Psi=\sqrt{\frac{1}{1,5+\frac{6}{\sqrt{w}}}},
                              
                           wenn w die Geschwindigkeit in den
                              									Schaufeln bedeutet. Eine ähnliche Gesetzmäßigkeit befolgten auch die Resultate der
                              									Versuche mit anderen Schaufelbreiten und Teilungen; mit wachsender Teilung ist aber
                              									der Einfluß der Geschwindigkeit auf ψ bedeutender. Die
                              									Resultate sind in Uebereinstimmung mit den von Zeuner
                              									aufgestellten Beziehungen zwischen Geschwindigkeitskoeffizient und Geschwindigkeit
                              									in Rohrleitungen.
                           Unter Berücksichtigung der Schaufelbreite b läßt sich
                              									für Geschwindigkeiten unterhalb des kritischen Wertes aus den Versuchen annähernd
                              									die Beziehung aufstellen:
                           
                              \Psi=\frac{1}{\sqrt{1,44+\frac{6}{\sqrt{w}}}}-0,08\,(2,5-b),
                              
                           worin w in m und b in cm zu nehmen
                              									ist. Das erhaltene Ergebnis über die Zunahme des Geschwindigkeitskoeffizienten mit
                              									wachsender Geschwindigkeit wird neuerdings durch Versuche über die günstigste
                              									Stufenzahl von Zoelly-Turbinen bestätigt. Denn man
                              									fand, daß sich der indizierte Wirkungsgrad der Turbine von einer bestimmten
                              									Stufenzahl ab mit der Vermehrung der Stufenzahl also mit Verkleinerung der
                              									Geschwindigkeiten verkleinerte. (Briling.) [Zeitschrift
                              									des Vereins deutscher Ingenieure 1910, S. 265–270, 352–357, 389–394 und 474 bis
                              									478.]
                           
                              M.
                              
                           
                        
                           Neuerungen an Westinghouse-Turbinen.
                           Zum Einbau in einen älteren Kreuzer hat Westinghouse
                              									eine Turbine von 6000 PS vorgeschlagen, welche die Propellerwelle mit Hilfe des
                              									Zahnradvorgeleges von Melville-Mc-Alpine antreibt. Das
                              									Rädergetriebe zur Verringerung der Turbinengeschwindigkeit (1820 Umdreh. i. d. Min.)
                              									auf 200 Umdrehungen der Propellerwelle besteht aus zwei auf einer Trommel sitzenden
                              									Zahnrädern von ∾ 1200 mm ⌀ mit breiten schräggestellten Zähnen; das Getriebe besitzt
                              									in seiner Lagerung eine gewisse Elastizität, so daß sich der Druck auf die Zähne
                              									ausgleichen kann. Die Turbine hat ein Gesamtgewicht von 41000 kg oder 6,8 kg für 1
                              									PS. Durch Aenderung der Schaufelungen könnte die Leistung bei gleichem Gewicht auf
                              									10000 PS gesteigert werden, so daß nur etwa 4 kg Gewicht auf 1 PS kommen.
                           Die Turbine besitzt im Hochdruckteil ein Aktionsrad mit Geschwindigkeitsstufen, im
                              									übrigen eine Parson-Trommel mit Reaktionsschaufeln; die
                              									Rückwärtsturbine als Aktionsturbine ausgebildet befindet sich im gleichen Gehäuse.
                              									Bei der partiellen Beaufschlagung des Hochdruckteiles wird die Leistungsänderung
                              									durch Zu- oder Abschalten von Düsen verschiedener Größe bewirkt. Für die Steuerung
                              									der Turbine von der Kommandobrücke aus ist eine elektro-pneumatische Uebertragung zu
                              									den Ventilen vorgesehen. Die Turbine kann geöffnet werden, ohne eine einzige
                              									Rohrverbindung zu lösen. Die Leitschaufeln auch im unteren Teil des Gehäuses können
                              									entfernt werden, ohne daß der Rotor herausgenommen zu werden braucht. Zu diesem
                              									Zweck sitzen die Schaufeln auf einzelnen Bronzestreifen, die in Eindrehungen am
                              									inneren Umfang des Gehäuses geschoben werden. Diese Art der Schaufelbefestigung hat
                              									sich in einem 17 monatlichen Betrieb einer 20000 PS-Turbine vollkommen bewährt.
                              									[Engineering 1910, Bd. I, S. 221.]
                           
                              M.
                              
                           
                        
                           
                           Ueber die Zementation von Siliziumstahl.
                           M. L. Genet hat verglichen, wie sich bei der Zementation
                              									Stahl mit 3 v. H. Silizium (I) gegenüber gewöhnlichem weichen Stahl (II)
                              									verhält.
                           Die Zusammensetzung beider Eisensorten war:
                           
                              
                                 
                                 Kohlenstoff
                                 Silizium
                                 Mangan
                                 Phosphor
                                 Schwefel
                                 
                              
                                 I
                                 0,05
                                 3,20
                                 0,19
                                 0,03
                                 0,02 v. H.
                                 
                              
                                 II
                                 0,09
                                 0,11
                                 0,27
                                 0,02
                                 Spur   „
                                 
                              
                           Zementiert wurde zwischen 950 und 1000° 1. mit vorher kalzinierter Holzkohle, 2. mit
                              									nicht kalzinierter Holzkohle, 3. mit gelbem Blutlaugensalz. Bei 1 und 2 waren die
                              									Proben in ein Eisenrohr eingeschlossen, das an beiden Enden mit Tonpfropfen
                              									verschlossen war; es wurde 12 Stunden lang geglüht. Beim Versuch 3 war die Probe in
                              									einer Porzellankapsel eingeschlossen, die ihrerseits in einem verschlossenen
                              									Eisenrohr lag; dieser Versuch dauerte 6 Stunden; alle 2 Stunden wurde neues
                              									Blutlaugensalz eingeführt.
                           Zur Prüfung der Zementation wurde eine Oberflächenschicht von 0,5 mm abgenommen und
                              									ihr Kohlenstoffgehalt bestimmt. Es wurden gefunden
                           
                              
                                 Kohlenstoffgehalt
                                 
                              
                                 
                                 Versuch 1
                                 Versuch 2
                                 Versuch 3
                                 
                              
                                 Stahl  I
                                 0,09
                                 0,17
                                 1,05 v. H.
                                 
                              
                                 Stahl II
                                 0,85
                                 1,00
                                 1,43   „
                                 
                              
                           Der Siliziumstahl nimmt also aus der Kohle wenig oder gar keinen Kohlenstoff auf,
                              									wohl aber aus dem Blutlaugensalz, das sich bei der Versuchstemperatur zu Cyankalium
                              									zersetzt. Deshalb pflegt man auch in der Praxis graues Gußeisen mit solchen Stoffen
                              									zu zementieren, die beim Glühen Cyanide geben.
                           Die beiden zementierten Proben wurden im Rohr langsam erkaltet; sie zeigten bei der
                              									metallographischen Untersuchung keine Spur Graphit. Der Siliziumstahl mit 1,05 v. H.
                              									Kohlenstoff kann eine Viertelstunde lang auf 800° erhitzt werden, ohne daß sich
                              									Graphit ausscheidet. Durch Abschrecken bei dieser Temperatur wird er so hart, daß er
                              									Glas ritzt, ebenso wie gewöhnlicher Stahl von gleichem Kohlenstoffgehalt. [Comptes
                              									Rendus 1910, S. 921–22.]
                           
                              A.
                              
                           
                        
                           Neue Elemente des Betoneisenbaues.
                           Bei der Gründung des Kühlhauses auf dem Schlachthof in Tilsit sind Blechrohrbetonpfähle von Janssen verwendet. Sie bestehen aus einem Blechrohr mit daran befestigter
                              									Eisenbetonspitze (Fig. 1), das mittels eines
                              									hölzernen Rammkernes in den Boden eingerammt und dann nach dem Entfernen des Kernes
                              									mit Beton ausgestampft wird. Das untere Ende des Rohres ist mit der Spitze
                              									autogen verschweißt und ebenso die einzelnen Stöße des Rohres untereinander.
                              									Hierdurch entsteht eine wasserdichte Form, die eine zuverlässige Herstellung des
                              									Betons ermöglicht. Bei hinreichend starker Ausbildung der Spitze bieten einzelne
                              									Hindernisse im Boden keine Schwierigkeiten beim Rammen, zumal der Kern mit einem
                              									Zapfen in die Spitze eingelassen und so zentrisch geführt ist. Der Rammstoß wird
                              									vollständig von der Spitze aufgenommen; das Blechrohr hat daher beim Rammen nur der
                              									Reibung genügenden Widerstand zu leisten. Hierzu genügt im allgemeinen eine geringe
                              									Wandstärke. Bei großer Reibung werden die Lotnähte durch Auschweißen besonderer
                              									Laschen verstärkt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 448
                              Fig. 1.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 448
                              Fig. 2.
                              
                           Um die Trageisen im Beton beim Stampfen in der durch Rechnung bestimmten Lage zu
                              									halten, werden sie in der Regel mit Bindedraht an Längseisen festgelegt. Diese
                              									Befestigungsweise bietet keine große Sicherheit. Die Lolat-Eisenbeton-Gesellschaft empfahl daher sogen. Zackenbleche (Fig. 2) für eine obere und
                              									untere Eiseneinlage. Mit ihrer Verwendung sind jedoch die Nachteile verbunden, daß
                              									sie beträchtliche Unterbrechungen des Betonquerschnittes im Gefolge haben und die
                              									Aufstellung mit der schmalen Fläche auf die Schalung unhandlich ist. Frei von diesen
                              									Mängeln sollen die Abstandhalter von Taxis sein. Sie
                              									bestehen aus einem Flacheisen von 16 mm Breite und 1 mm Dicke, aus dem in den
                              									beabsichtigten Abständen der Eiseneinlagen gegeneinander versetzte Lappen
                              									herausgestanzt sind, die um die Eiseneinlagen herumgebogen werden. Unter ihnen
                              									werden die Flacheisen um 10–20 mm nach unten abgebogen. Mit diesen Abbiegungen
                              									stehen sie auf der Schalung und sichern so zugleich den gewollten Abstand der
                              									Eiseneinlagen von der Oberfläche des Betons. [Beton und Eisen 1910, S. 166 und
                              									168.]
                           
                              ε