| Titel: | Verfahren für die Durchführung vergleichender Versuche mit Automobil-Bereifungen. | 
| Autor: | Otto Greger | 
| Fundstelle: | Band 325, Jahrgang 1910, S. 459 | 
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                        Verfahren für die Durchführung vergleichender
                           								Versuche mit Automobil-Bereifungen.
                        Von Professor Otto Greger,
                           								Wien.
                        Verfahren für die Durchführung vergleichender Versuche mit
                           								Automobil-Bereifungen.
                        
                     
                        
                           1. Einleitung.
                           Ist man vor die Aufgabe gestellt, auf Grund der Ergebnisse von Laboratoriumsversuchen
                              									bezüglich der Güte mehrerer, unter gleichen Umständen zur Verwendung kommender
                              									Pneumatik-Bereifungen ein Urteil abgeben zu müssen, so führt selbst eine ganz
                              									oberflächliche Ueberlegung zu der Erkenntnis, daß Abnutzungsproben mit entnommenen Stücken der Pneumatiks zu Trugschlüssen
                              									bezüglich der Verwendbarkeit der Bereifung führen müssen. Das Gleiche gilt von
                              									statischen oder dynamischen Tragfähigkeitsproben mit Messung der totalen und
                              									bleibenden Verdrückung des aufmontierten Pneumatiks. In jedem Falle wird nämlich nur
                              									ein mehr oder weniger willkürlich herausgegriffenes Moment der Gesamtbeanspruchung
                              									gekennzeichnet. Nur eine solche Methode, bei der möglichst alle jene Kräfte, die bei
                              									der praktischen Verwendung auftreten, gleichzeitig
                              									einwirken können, ermöglicht einen genauen Vergleich. Es kann daher die Forderung
                              									aufgestellt werden, daß bei der Laboratoriumsprobe der in normaler Weise
                              									aufmontierte Pneumatik bei entsprechender Radbelastung im Bewegungszustande durch
                              									die Einwirkung von Pflastermaterial abgenutzt werde. Dabei ist die Erprobung bis zur
                              									völligen Zerstörung der Bereifung als solcher fortzusetzen, denn es ist klar, daß
                              									während der kurzen Dauer der Untersuchung im Laboratorium eine nur mäßig hohe
                              									Beanspruchung auch von einem minderwertigen Produkte leicht ertragen werden könnte.
                              									Erst die vollständige Erschöpfung des geprüften Reifens läßt erkennen, welches
                              									äußerste Maß von Anstrengung man dem betreffenden Fabrikate zumuten darf. Analogien
                              									für die völlige Zerstörung des geprüften Körpers sind
                              									durch jede der heute so zahlreich und sehr oft mit wesentlich höheren Kosten (z.B.
                              									Proben mit armierten Betonkörpern) durchgeführten Festigkeitsuntersuchungen
                              									gegeben.
                           
                        
                           2. Allgemeine Gesichtspunkte, die für
                                 										die Erprobung von Bereifungen überhaupt maßgebend sind.
                           Zur Entwicklung dieser Gesichtspunkte wollen wir uns vorerst ein Fahrzeug auf
                              									geradliniger, ebener Straße mit gleichförmiger Geschwindigkeit fortbewegt denken.
                              									Die Bereifung der Räder auf der Antriebswelle sei das eine Mal durch ein starres
                              									Material, z.B. Eisen, das andere Mal durch einen dehnbaren Körper, wie z.B. einen
                              									Pneumatik-Kautschukreifen bewirkt. Die Reibung zwischen dem Straßenbelage und dem
                              									Reifen ist wohl in beiden Fällen eine rollende, doch besteht folgender Unterschied:
                              									Ein lotrecht unter dem Achsmittelpunkte befindlicher Querschnitt a b (Fig. 1) des
                              									Eisenreifens bleibt sowohl auf dem Berührungsstücke 1,
                                 										2 wie auch darüber hinaus (a' b' und a'' b'') beständig radial gerichtet, so daß in der
                              									Faserschichte b b' b'' Verlängerungen (bezw.
                              									Verkürzungen) nicht vorkommen. Die auftretende Reibung
                              									kann als reine rollende Reibung bezeichnet werden. Bei der Pneumatikbereifung (Fig. 2) ist der analoge Querschnitt A B wegen der Dehnbarkeit des Kautschuks bezw. der
                              									Einlagsmaterialien geneigt, bleibt dies auch (allerdings in geringerem Maße) bis A' B' und geht nunmehr erst in die radiale Lage A'' B'' zurück. Bei dieser allmählichen Radialstellung
                              									des Querschnittes A B findet nun vor B' ein Gleiten auf dem Straßenkörper statt, so daß die
                              									rollende Reibung teilweise mit einer gleitenden kombiniert erscheint. Für den
                              									Beharrungszustand ist die Größe des Winkels A B O von
                              									der Geschwindigkeit abhängig. Durch die Aenderung des Straßengefälles wird wegen des
                              									Wechsels der Radbelastung dieser Winkel beeinflußt. Bei rascher
                              									Geschwindigkeitsabnahme (z.B. durch kräftiges Bremsen) treten Fliehkräfte auf, die
                              									eine starke gleitende Reibung der Bereifung auf der Fahrbahn verursachen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 458
                              Fig. 1.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 458
                              Fig. 2.
                              
                           Schließlich werden auch beim raschen Durchfahren von Straßenkrümmungen
                              									Schleuderkräfte ausgelöst, die ein seitliches Gleiten des Pneumatiks bedingen.
                              									Festhaltend sei darauf hingewiesen, daß gerade in Gefahrmomenten (beim raschen
                              									Bremsen, sowie beim Nehmen von Kurven) die gleitende
                              									Reibung es ist, die durch die Widerstandsfähigkeit der Bereifung gut ertragen werden
                              									muß, damit ein Unglücksfall vermieden werde. Infolgedessen erscheint ein
                              									Prüfungsverfahren, bei dem die Pneumatik-Bereifung auf dem entsprechend belasteten
                              									Rade lediglich durch Abrollen auf dem Umfange einer Walze bewirkt wird einerseits
                              									als zu wenig scharf, andererseits jedoch auch (obwohl dies kein prinzipieller Mangel ist) als zu lange andauernd, da
                              									der Koeffizient der rollenden Reibung wesentlich kleiner als der der gleitenden
                              									Reibung ist.
                           
                        
                           3. Verfahren für die Erprobung von
                                 										Pneumatik-Bereifungen.
                           Dem in Aussicht genommenen Verfahren wurde zugrunde gelegt, daß der in normaler Weise
                              									aufmontierte Pneumatik durch gleitende Reibung mittels Schottermaterials bis zum Unbrauchbarwerden
                              									(Aufreißen) abgenutzt werde.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 459
                              Fig. 3.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 459
                              Fig. 4.
                              
                           Das Rad ist dabei entsprechend seinem Anteile am Wagengewichte belastet und dreht
                              									sich mit der dem Fahrzeuge entsprechenden Höchstgeschwindigkeit oder einer hierzu
                              									proportionalen Geschwindigkeit, die jedoch schon nach wenigen Vorversuchen ein für
                              									allemal festgesetzt werden könnte, um seine Achse auf der Unterlage. Das abnutzende
                              									Schottermaterial wird hierzu beständig in gleicher Korngröße unter die Bereifung
                              									gebracht. Um ferner auch dem Umstände Rechnung zu tragen, daß eine Schwächestelle
                              									vieler Bereifungen sich an der Seite nahe der Felge befindet, und bei jeder
                              									Richtungsänderung, besonders stark aber beim Schleudern des Wagens in Kurven gezerrt
                              									wird, was gleichfalls Anlaß zur vorzeitigen Zerstörung des Pneumatiks bilden kann
                              									und demnach im Prüfungsvorgange mit berücksichtigt werden muß, wurde auch eine
                              									seitliche Hin- und Herbewegung des rotierenden Rades auf seiner Achse für notwendig
                              									erachtet. Hätte man z.B. zwei Radreifen aus gleichem Materiale mit gleichstarker
                              									Laufdecke, jedoch verschiedener Dicke (bezw. verschiedenen Einlagen) an den
                              									Uebergängen zur Felge (s, Fig. 3 und 4), so würde die Abnutzungsprobe mit dem, in einer
                              									Ebene rotierenden Rade voraussichtlich wegen gleicher Dicke δ der abzureibenden Laufdecken auch fast genau die gleichen
                              									Abnutzungsziffern ergeben. Es ist jedoch denkbar, daß in Wirklichkeit die
                              									Haltbarkeit der beiden Sorten voneinander wesentlich verschieden sein könnte. Was
                              									die Größe der seitlichen Verschiebung anbelangt, so wird vorgeschlagen, hierfür die
                              									Dicke, welche die Bereifung im tiefsten Radpunkte bei entsprechender Belastung
                              									besitzt, zu wählen.
                           Als Maßstab für die Güte einer Pneumatik-Bereifung käme die
                                 										Länge des bis zur völligen Unbrauchbar wer düng zurückgelegten Weges, die
                              									von einem zwangläufig mit dem Rade verbundenen Tourenzähler angegeben, eventuell
                              									registriert werden müßte, in Betracht. Dieser Maßstab
                              									würde sich auch in die heute gebräuchliche Ausdrucksweise für die Lebensdauer von
                              									Bereifungen leicht einfügen lassen.
                           
                        
                           4. Beschreibung der Maschine zur
                                 										Erprobung von Pneumatik-Bereifungen.
                           Vorbemerkt sei, daß die Fig. 5–8 teilweise schematisch
                              									durchgeführt wurden; insbesondere gilt dies von dem Aufriß (Fig. 5). Immerhin erscheinen die charakteristischen
                              									Maschinenteile im Entwurf eingehender behandelt und sind jene Einzelheiten, die von
                              									allen angeseheneren Fabriken dank ihrer großen Erfahrungen auf diesem Gebiete leicht
                              									gut durchgeführt werden können wie z.B. der Hebelrahmen, die verschiedenen Lager,
                              									Räderaufkeilungen usw. nur angedeutet.
                           Die Abmessungen wurden im Entwürfe so gewählt, daß Bereifungen von 550–1000 mm ⌀
                              									geprüft werden können. Sollte jedoch über diese Masse hinausgegangen werden müssen,
                              									so wären lediglich zwei Schraubenspindeln nach oben bezw. unten zu verlängern. Die
                              									maximale Reifenbreite ist mit 200 mm angesetzt worden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 459
                              Fig. 5.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 459
                              Fig. 6.
                              
                           Der zu erprobende Pneumatik P wird auf dem Rade R in normaler Weise montiert. R gehört einem Satze von Rädern gebräuchlicher Größe an, die aus dem
                              									Grunde ein für allemal der Maschine beigegeben sein müssen, weil einerseits die Nabe
                              									wegen der hin- und hergehenden Bewegung verlängert und mit dem auf einem Ringe
                              									sitzenden Bolzen b versehen sein muß, und weil
                              									andererseits die Bohrung der gewöhnlichen Räder wohl für einen kurzen Achsstummel,
                              									nicht aber für eine durchgehender wesentlich dickere
                              									und dabei in der Mitte mit einer Nut versehenen Achse a
                              									berechnet ist. Diese Achse ist in einem aus Stahl
                              									möglichst fest hergestellten rechteckigen Rahmen r
                              									gelagert, der bei d drehbar ist und somit einen
                              									einarmigen Hebel vorstellt. Zum Zwecke der Montierung des Pneumatiks ist die Achse
                              										a nach K1 herausziehbar. Der Hebelrahmen r besitzt das Uebersetzungsverhältnis 2 : 1 und trägt
                              									sowohl vorne (bei V) wie rückwärts (an der Verlängerung
                              									über den Drehpunkt hinaus, bei W) je eine Wagschale.
                              									Gewichte in W dienen zur jedesmaligen genauen
                              									Ausbalanzierung vor Versuchsbeginn, während die Gewichte V die Radbelastung bewirken. Die Drehachse d
                              									ist mit Hilfe des Handrades H der Höhe nach verschieden
                              									einstellbar. Durch H werden nämlich die Schneckenräder
                              										s und S bewegt und
                              									dadurch die Gußstahl-Traverse Tr an den Schraubenspindeln σ (flachgängige Gewinde) hinauf- oder hinunterbewegt. Auf diese Weise wird
                              									eine, mit einer aufzusetzenden Libelle l
                              									kontrollierbare, genaue Horizontalstellung des Rahmenhebels vor Versuchsbeginn ermöglicht. Der
                              									auf der rückwärtigen Rahmenverlängerung angeordnete, mit abstufbarer Geschwindigkeit
                              									laufende Elektromotor E treibt mittels des Lederriemens
                              										L das Rad II, das so
                              									auf der Achse aufgekeilt ist, daß das Abnehmen des letzteren (behufs Zurückziehung
                              									der Achse a) leicht möglich ist. Der Riemen ist zu
                              									diesem Zweck mit einer lösbaren Riemenverbindung ausgerüstet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 460
                              
                           Die seitliche Hin- und Herbewegung (im Betrage von 0–16 cm) wird von der Welle a mittels der Kegelräder K1 und K2 abgeleitet und ist das Uebersetzungsverhältnis der
                              									letzteren im Entwürfe mit 2 : 3 angenommen worden. Kegelrad K1 sitzt am Ende der Achse a, die, falls die seitliche Durchbiegung eine
                              									unzulässige Größe erreichen sollte, durch ein von einem schief aus dem Hebelrahmen
                              									vordringenden Ausleger gehaltenes Lager gestützt werden kann (im Entwürfe nicht
                              									vorgesehen!). K2 ist
                              									auf der Vorderseite glatt abgedreht und trägt zwei niederzuschraubende Schienen, die
                              									den Zapfen b1 (s. Fig. 8 u.
                              										9) in jedem gewünschten Abstande zwischen 0 und
                              									8 cm vom Radmittelpunkt festhalten. Mit dem Kegelrade K2 ist das Zahnrädchen z1 starr verbunden. Von
                              										z1 überträgt eine
                              									Kette die Bewegung zwangläufig (Uebersetzungsverhältnis 3 : 2) auf den Tachographen
                              										T, der die jeweilige Geschwindigkeit sowie die
                              									Anzahl der absolvierten Umdrehungen anzeigt und auch selbsttätig registriert. Die
                              									Wirkung des Rades K2
                              									ist die einer Kurbel mit veränderlicher, maximal 8 cm betragender Armlänge. Die
                              									Zapfen b und b1 sind durch die Pleuelstange miteinander verbunden;
                              										b bildet, wie schon erwähnt, mit einem um die
                              									Radnabe drehbaren Ring ein Stück und kann daher
                              									beständig senkrecht zur Schwingungsebene der Pleuelstange bleiben.
                           Die Zufuhr des Schotters erfolgt durch Herablaufen aus dem reichlich bemessenen und
                              									vor jedesmaligem Versuchsbeginn bis zum Rande gefüllten Vorratsgefäße G (Fig. 5 u. 6) bei vollständig geöffneten Schieber Sch durch die eingezeichnete ovale Röhre. Letztere ist
                              									behufs leichteren Zusammenbaues der Maschine aus drei teleskopartig ineinander
                              									steckbaren Teilen bestehend gedacht. Durch die Radbewegung wird der zugeführte
                              									Schotter unter die Bereifung mitgenommen, sodann mit den abgenutzten Gummiteilchen
                              									nach rückwärts weggeschleudert und fällt schließlich in den Abfuhrkanal. Sollte sich
                              									der Radreifen bei der Abnutzung zu sehr erwärmen, so wäre mit dem Schotter
                              									gleichzeitig Kühlwasser zuzuführen. Letzteres müßte in diesem Falle – etwa durch
                              									einen Schlauch – dem Gefäße 0 beständig zugeleitet werden. Als Probenende muß jener
                              									Zeitpunkt angesehen werden, in dem die Bereifung für ihren Zweck nicht mehr tauglich
                              									erscheint. Dies ist bei Pneumatiks im Momente des Aufplatzens der Fall. Durch das
                              									Entweichen der Luft fällt der Hebelrahmen herab und unterbricht dabei an der
                              									Kontaktstelle F den Betriebsstrom für den Elektromotor
                              										E. Die Kotaktstelle ist der Höhe nach verschieden
                              									einstellbar. Dazu ist der kleine Ausleger am Gerüst in einer Nut verschiebbar
                              									angeordnet. Eine zusammengepreßte Feder, die sich eventl. gegen die Zähne eines
                              									Sägeblattes abstützt, hält ihn dabei in jeder Höhe sicher fest. Der Strom tritt
                              									durch die federnde Zunge über, die sich auf ein doppelt so großes Stück des
                              									Rahmenkontaktes leitend anlegt, als die Dicke der abgenutzten Reifenschichte
                              									beträgt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 460
                              Fig. 9.
                              D ursprünglicher Durchmesser. – D1
                                 										Durchmesser nach Abnutzung.
                              
                           In Fig. 9 sind diese Größen stärker
                              									hervorgehoben.
                           D (Fig. 5) ist ein am
                              									Boden festgeschraubter Schutzkasten, der senkrechte Schlitze für den Achsendurchgang
                              									sowie eine Oeffnung für das ovale Schotterzulaufrohr besitzt.
                           
                        
                           5. Schlußbemerkungen.
                           Hier sei darauf hingewiesen, daß ein unzulässig starkes Hüpfen des Rades auf seiner
                              									Unterlage – was den Abnutzungsvorgang beeinträchtigen könnte – nicht ausgeschlossen
                              									erscheint.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 460
                              Fig. 10.
                              
                           Zur Abschwächung dieser Bewegungen könnte eine mit dem Hebelrahmen in Verbindung zu
                              									bringende Dämpfungsvorrichtung verwendet werden. Dieselbe besteht aus einem
                              									absichtlich ungenau passenden Kolben in einem mit Flüssigkeit (Oel) gefüllten
                              									Zylinder (s. auch Fig. 10). Ihre Kolbenstange wird
                              									mittels eines Bolzens an der Unterseite der vorderen Wagschale befestigt. Das an den
                              									Zylinderboden angeschraubte ⊓-Eisen überträgt die Zugwirkung auf das
                              									Betonfundament.
                           Für die Wahl des Schotters dürften folgende Gesichtspunkte maßgebend sein:
                           
                              1. Gleiches Material, gleiche Korngröße und gleiche Körnerform
                                 										bei allen Versuchen,
                              2. Möglichst große Festigkeit und Härte des Schotters.
                              
                           Ein Material, das diesen Anforderungen im weitesten Maße entsprechen würde,
                              									wäre z.B. gesiebter Basaltschlägelschotter, nur müßte – wie bei allen anderen
                              									Schottermaterialien übrigens auch – die Gleichartigkeit durch Stichproben (z.B.
                              									Bestimmung des Litergewichtes sowie Siebeproben wären empfehlenswert) fallweise
                              									kontrolliert werden. Gute Dienste für unseren Zweck könnte Wohl auch noch gesiebter,
                              									grobkörniger Naturquarzsand leisten, während Kalkschotter als zu weich
                              									ausgeschlossen werden sollte.
                           
                        
                           6. Verfahren für die Prüfung von
                                 										Vollgummi-Bereifungen.
                           Dasselbe stimmt mit dem für Pneumatikprüfung – bei Benutzung der gleichen Maschine
                              									wie dort – überein, nur wird die Abnutzung statt bis zur Explosion bis zum
                              									äußersten, als zulässig erachteten Masse (z.B. eine 5 mm über die Felge zu deren
                              									Schutz noch vorstehende Schichte) getrieben. Dies ist durch entsprechende
                              									Einstellung des Schiebekontaktes leicht zu erzielen. Auch hier sollte seitliche Hin-
                              									und Herbewegung während des Radlaufes angewendet werden und wäre wieder als
                              									Gütemaßstab die Länge des bis zum Probenende zurückgelegten Weges anzunehmen.
                           Schließlich sei noch bemerkt, daß die vorstehend beschriebene Maschine sich
                              									wahrscheinlich auch zur Erprobung von federnden Radkonstruktionen eignen dürfte wenn
                              									bei der Herstellung des federnden Rades auf die notwendige eigenartige Form der Nabe
                              									Rücksicht genommen wird.